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—^7" Grzgeb.^DolkssreMö -le 885. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg M. 265. Sonnabend, den 14. November 1885. Erschein! täglich, ,ur Ausnahme der Saun- und Festtage. Preis vierteljährlich I Mart «0 Pfennige. 10 Pieumgc, die zweispaltige Heil« «mlltcher Inserate LA Mennige. ardelter» »hn der Nartha, )ahr alt. l Sonst hSusta» FeÜens ilhelmtne ' > -WM Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwakenberg und Wildenfels. Bekanntmachung Frhr. v. Wkstttg. Bekanntmachung ons- Von der Ortsbehörde bez. Zählungscommiffion ist sodann das Zählungsmaterial ^/^^bn^ay^a^ , da nVidia zu ergänzen und zu berichtigen und E-den-durch Mituuterschrist °°^En°"ch an chn wenden^ «ustk, JchcmngeorgenstM, am 11. November 188b. Thieme-Garmann. und nur juste" herausgewachsen find, halten stch Dienstmädchen, lautet z Z. nicht» (Betfall.) Frl. Jagert: Diejenigen Meister, die ihren Ar« erzählt, die Bewoh >, gehören legenen « Büge be- Wohnung en seien; derselben >s halb eehrten einge- tarkbe- t dazu ten. sei» an im nladet > Weih Kate«- »aarex Vettern nicht ein menschenwürdiges Dasein gönnen, gehören »ach Kamerun. (Beifall und Heiterkeit.) Frau i" ' klagt«', daß der Fachkommission die Hände gebmrden tleseive sei kaum imstande, eine Versammlung einzuberufen, Amtshauptmannschaft einzureichen. Bet der Wichtigkeit dieser Zählung rechnet die Königliche Amtshauptmannschaft bei Ausführung derselben auf die thatkräftige Unterstützung der Ortsbehörden durch alle selbstständigen OrtSetnwohner, wie auch den Ortsbehörden und ZählungScommtssionen unter Hinweis auf die Vorschriften der Verordnung vom 1V. September o. die grötzte Gewissen haftigkeit bei dem Zählungswerke zur Pflicht zu machen ist. Nachdem das Behändigen der DeelarationSformulare zur staatlichen Einkommen« steuer begonnen hat, wird andurch bekannt gegeben, daß auch Diejenigen, denen eine Dee« larationsaufforderung nicht zugegangen ist, eine Declaration über ihr Einkommen bis 1. December d. I. bei unterzeichneter Behörde einreichen können. Zu diesem vehufe können Declarationsformulare unentgeltlich auf der RathSexpeditton in Empfang gemmmen w.wden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, Ve.treter von Stiftungen, Anstalten, Per sonenvereinen, liegenden Erbschaften u. s. w. hierdurch aufgefordert, für die von ihnen bevormundeten Personen, oder vertretenen Stiftungen u. s. w., insoweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, binnen gleicher Frist eine Declaration bei unterzeich neter Behörde selbst dann einzureichen, wenn ihnen hierzu besondere Aufforderung auch nicht zugehen sollte. Hartenstein, am 13. November 1885. Unterschrift zu bescheinigen. Die Wiedereinfammlung der ausgefüllten Zählungslisten hat getrennt nach den einzelnen Zählbezirken am 1. December o. Mittags zu beginnen und ist überall spätestens am 2. December o. zu beendigen. zu prüfen, da nöthig zu ergänzen und zu berichtigen und müt-deu—durch Mttmtterschrift zu beglaubigenden Controlllsten sobald als thuulich, spätestens am 11. Januar 1886 verpackt und geordnet nach den einzelnen Zählbezirken an die unterzeichnete Königliche Ts^esgeMchtr. ToutschlemA. Berlin, 4. Nov. Die Versammlung der Mäntel- nähertnnen, welche gestern im Etablissement Sanssouci statt fand, brachte die Uneinigkeit, die bereits unter den Frauen herrscht, zum vollen Ausdruck; die Verhandlungen nahmen einen stürmischen Verlauf. Schon bei der Wahl des Bu reaus traten Gegensätze zutage. Die Anhängerinnen der Fachcommtsfion blieben in der Minderheit, Frau Stägemann und zwei andere Mitglieder des Arbeiterinnenvereins wurden mit dem Borfitz betraut. Im einleitenden Bericht verwahrte sich Frau Nosa Büge gegen die in der letzten Schneider- Versammlung erhobenen Vorwürfe. Man wolle keine Re volution, sondern nur den Lohn für die Arbeit; der Stein sei einmal ins Rollen gekommen und alles Schimpfen der s. W. g. ireise. n, Leder- Jahrmarkt in Schwarzenberg, Dienstag, den 24. November 1885. Die Bezirk-eingesessenen werden von vorstehendem bq. zur Nachachtung in Kennt ntß gesetzt. Königliche Amtshauptmannschast Schwarzenberg, am S. November 1885. nur Denjenigen die Buden zu dem am 23. dss. Mts. hier stattfindenden Jahrmarkt aufbauen wird, welche sich dieserhalb rechtzeitig schriftlich Der Bürgermeister Berger. r un- utter, jerese wir t und ihrer tzung, herz- fü- d die etzten Pa un- durch auS- - und ersucht ». geschloffen. Gera. Heute Vormittag durcheilte di« Stadt das Ge rücht von einem gestern Abend in einem Hause der Schul- straße in Osten der Stadt vorgekommenen ^Raubmorde. Dasselbe bestätigte stch leider. Da- Verbrechen ist verübt an der Leihhausverwalterin Zetsche. Nachdem die Thür zur Wohnung derselben im Gegensatz zu dem sonstigen Ge brauch während de- Tage- verschlossen geblieben war, ließ man »ach 7 Uhr Abend» die Thür öffnen. Die Wohnung gewährte einen entsetzlichen Anblick. Die Bewohnerin der- elben lag, in ihrem Blute schwimmend, aber noch lebend, mit /gespaltenem Schädel, angeblich auch noch bet Bewußt sein, am Boden. Ueber de« Thäter, der sich bei Ausführung der Blatthat ohne Zweifel eine» Beile» bedient hat, ver lautet z. Z. nicht». Um 11 Uhr Vormittag» solle«, so wird Bewohner de» unter der Wohnung der Z. ge legenen Geschosse» einen schweren, dumpfen Fall in der I der Z. gehört haben, worauf bi» zum Abend in Alle- still geblieben sei. Die schwer Verwundete befindet stch »och am Lebe«, wen« auch ohne Besinnung. In Gemäßheit de» BundeSrathSbeschluffe» vom 18. Juni o. und der Verordnung des Königlichen Ministerium» de» Innern vom 10. September o. hat am 1. December 1885 nach dem Personenstände an diesem Tage eine Volkszählung nach Maßgabe der vorgedachten, den Gemeindebehörden in den nächsten Tagen zugehenden Verordnung, welcher die Instructionen sür die Zähler nebst Controlllsten, sowie die Haushaltung»- und Anstalts- Listen beigesügt find, stattzufinden. Die Ausführung dieser Zählung liegt sür jeden Gemelndebezirk, einschließlich der i« Orte befindlichen selbstständigen Güter, den Gemeindebehörde« — Bürgermeistern, Semeindevorständen — ob, denen überlassen bleibt, zur unmittelbaren Leitung der Geschäfte eine besondere ZSHluugscommissiou bis zum 16. November e. zu bilden. Durch die Ortsbehörde bez. ZählungScommiffton ist bi» zum 26. November e. der Gemeindebezirk in ZSHlbezirke, welche in der Regel nicht mehr al» L6 bis 46 HmtShrttnn-e« zu umfassen und stch an die in der Gemeinde bereit- bestehenden Etn- theilungen thunlichst anzufchließen haben, einzutheilen. Für jeden ZSHlbezirk ist eine befähigte Person als Zähler von der OrtSbe- hörde bez. Zählungscommiffion zu bestimmen, welche gehörig zu instruiren und mit den nvthigen Drucksachen rechtzeitig zu versehen ist. Die Geschäfte der Mitglieder der Zählungscommiffion und der Zähler find Ehrenämter. In den letzten Tagen des Monats November o. ist an jede einzelne Hau-Hal- tnng und jede einzeln lebende selbstständige Perfon eine Hausqaltuugsltste, sowie an jede Anstalt, Herberge, oder jeden Gasthof rc. eine AnstattSliste auszutheilen. Die Zählungslisten find am 1. December 1885 Vormittag- unter Berücksich tigung der darauf abgedruckten Anleitung durch die Haushaltungsvorstände bez. einzeln lebenden selbstständigen Personen, sowie durch die Vorsteher oder Verwalter von Anstalten, Gasthofsbesitzer'rc., soweit nöthig, unter Mitwirkung der Zähler auszufüllen nnd durch Bekanntmachung. Die unsere Jahrmärkte besuchenden Verkäufer setzen wir hiermit davon in Kennt- niß, daß Herr Tischler Anton Wolf hier Schneider werde daran nichts ändern. Sie erklärte zum Schluß, daß ihr leidender Zustand sie wohl zwingen werde, von der Leitung der Bewegung zurückzutreten, man solle aber standhaft bleiben. ES entspann sich nun eine erregte Verhandlung, t« der die Führerinnen der Bewegung, »sie Damen Stägemann, Büge, Krankemann und Frl. Ottilie heftig aneinander geriethen. Auch Frl. Wabnitz nahm das Wort, um de« Meistern den Vorwurf zu machen, daß sie selbst »«geeignete Kräfte heranzvgen. Als endlich sowohl Herr Martin Meyer, der die Versammlung als „Radau versammlung" bezeichnete, und Schneidermeister Maas zu gleicher Zeit in die Erörterung etngriffen, erreichte der Lärm eine solche Höhe, daß die Verhandlung vertagt werde mußte. Nur mit Mühe konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Die Debatte wandte stch nunmehr gegen die Innung, al» deren Bertheidtger Maa- austrat. Die Innung umfasse die auf 4—5000 sich belaufende Sesammtzahl der selbststän digen Schneider. Die Lohneommisfion sei gar nicht in der Lage, de« Meistem vorzurechnen, was zur Existenz nöthig sei. Nach kurzem war die Verhandlung wieder vom sach lichen Gebiet abgewichen. Frl. Kügeler: Den „Radau" haben lediglich die Meister hier verursacht. Die Jnnungs- meister sagen: Jedes Dienstmädchen werde jetzt Mäntelnähe rt«, allein ihre eigenen Frauen, die zumeist ^u» der „Au- ' da sie kein Geld habe. In einer der letzten Versammlungen habe Frau Stägemann das ganze Geld eingeheimst und mit nach Hause genommen. Als Frau Stägemann aufgefordert worden, Rechnung zu legen, habe fiegeantwortet: das habe - sie nicht nöthig, fie werde denjenigen schön ansehen, der es wagen wollte, bei ihr nach dem Verbleib des Geldes zu l recherchiren. (Großer Lärm.) In der erwähnten Vsr- > sammlung, die in dem Kellerschen Saale stattfand, seien 53 - Mark Ueberschuß gewesen. (Furchtbarer Lärm.) Frau Stäge mann: Der Ueberschuß, den ich eingeheimst haben soll, ist in die Kasse des „Vereins zur Förderung der Interessen der Arbeiterinnen" geflossen. (Heftiger Lärm.) Dieser Verein hatte die Versammlung ausgkschüeben, er war somit auch berechtigt, den Ueberschuß zu erhalten. Frau Büge ist deshalb so wüthend, weil fie für ihre Bemühungen nur 20 Mark erhielt; fie wollte nämlich 40 haben. (Heftiger Lärm.) Frau Stägemann ließ nunmehr darüber abstimmen, ob der Ueberschuß der heutigen Tellersammlung wiederum der Lasse des „Vereins zur Förderung der Interessen der Arbeite rinnen" zukommen solle. Obwohl die Abstimmung sehr zweifelhaft war, so erklärte Frau Stägemann diesen Antrag unter großem Widerspruch eines Theils der Versammlung für angenommen. Die Angriffe richteten stch ferner gegen Frau Stägemann, der man vorwars, daß sie gar keine Ar beiterin sei, sondern bi» vor kurzem ein Grünkramgeschäft betrieben habe. Nachdem noch Schneider Curth die ganze Bewegung als eine unreife Pflanze bezeichnet hatte, wurde die Versammlung um Mitternacht ohne bestimmtes Srgebniß Nach einer anderen Version soll sie jedoch auf die an sie gerichteten Fragen Antwort gegeben haben, doch so leise, daß die Worte nicht zu verstehen gewesen sein sollen. Ge fänglich eingrzogen ist der in einer hiesigen Fabrik beschäftigte Stiefsohn der Z. > Spaniel». Madrid, 11. Nov. Wie der Jmparcial wissen will, hat Fürst Bismarck der spanischen Regierung einen Gegen vorschlag gemacht, welcher von dem des Papstes wenig ab weichen, aber der Ausdehnung der Souveränetät Spaniens auf das ganze Gebiet der Karolinen-Inseln neue Ansprüche entgegenstellen soll. Die Regierung hoffe indessen, daß die Verhandlungen zu einem günstige« Ergebniß führen würden; fie wolle den Papst bitten, seine Ansicht sobald al» möglich zu veröffentlichen. El Liberal theilt mit, der Marineminister habe au» Manila die Nachricht erhalten, daß der spanische Kreuzer Aragon die Palao-Jnseln angelaufen habe, daß er aber dort keine Besitzergreifungen habe vornehmen können, weil ein deutsches Kanonenboot daselbst bereit» vor der Besitzergrei fung von Pap die deutsche Flagge gehißt habe. — In der Provinz Alicante find drei Personen wegen Verbreitung re volutionärer Schriften verhaftet worden. — Eine marokka nische Gesandtschaft wird demnächst in Madrid erwartet. Die gesammte spanische Presse verfolät mit mißtrauischer Auf merksamkeit die Verhandlungen Mischen der marrokantschen Regierung und dem neuen deutschen Vertreter Testa i» Tan ger. ES handelt sich dabei bekanntlich um einen Handels vertrag mit Deutschland und die Errichtung einer Kohlen station für die deutsche Marine. England. London, 10. November. Sestern am Lord MayorS- Tage zog Gladstone mit Weib und Kind aus zum Kampfe gegen die Feinde de- Liberalismus und besonder- de» Herrn Gladstone selbst. Früh morgens verließ er sein Schloß, durchfuhr im offenen Wagen die jubelnde Schaar seiner Mannen und bestieg in Ehester den berettstehenden Eisen bahnzug, der ihn in das Herz von Mtdlothian, das Haupt quartier seiner Wähler in Schottland, bringen sollte. Hein Schild und Waffen waren frisch ausgebeffert, poltr: chärft; und kaum machte der Zug die erste Rast im rington, als auch schon der edle Kämpe dem lang enl ten Genüsse nicht widerstehen konnte, mit dem blanken Schwerte seiner Zunge einige Lufthiebe zu unternehme«. Der Versuch glückte; Zunge und Kehle gehorchten vortreff- ich; bald fuchtelt« der greise. Wortheld «nieder Stsenbahn- iation herum, und ehe der Abend angebrochen, hatte er auf der Fahrt von Ehester bis Edtnburg mehr zusammengespro«