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Dresdner Journal : 21.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190710212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19071021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19071021
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-10
- Tag 1907-10-21
-
Monat
1907-10
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 21.10.1907
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IWMUWYHWWWWM . ! Mannigfaltiges. Dresden, 21. Oktober. * Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte heute da» Geschäft von Gebrüder Eberstein, Altmarkt * Die Handelskammer Dresden macht darauf aufmerksam, daß die Verwendung des alten Vordrucks zu Postaufträgen nach dem Au Slande an Stelle dcS am 1. d. M emgeführten stellung sei jedenfalls berufen, vorzuführen, welche hohen An forderungen bezüglich der Gesundheitspflege, des Schönheitssinn» und der Technik an das Friseuraewerbe gestellt würden Hierzu komme noch ein wichtiger Faktor, die Mode. Ein richtiger Friseur müsse alle diese Gebiete beherrschen, denn da» menschliche Haupt, der Sitz der feinsten unn edelsten Organe, bedürfe unbedingt einer individuellen Gestaltung Dies sei auch der Umstand, der da» Gewerbe auf eine künstlerische Stufe erhebe. Ein guter Friseur müsse ein gute« Stück Kunstverständnis und Menschenkenntnis besitzen Im Namen der StaatSregierung wünsche er der Ausstellung emen vollen und dauernden Erfolg. An die kurze Feier schloß sich ein Rundgang, worauf die Ausstellung für das Publikum ge öffnet wurde * Aus dem Polizeiberichte. Der seit einigen Tagen nach Unterschlagung von 5000 M aus Halle flüchtige Kontor bote Berghoff wurde hier in einem Hotel, wo er unter falschem Namen wohnte, festgenommen. Der größte Teil der unterschlagenen Summe konnte wieder erlangt werden Aus Sachsen. Chemnitz, 20. Oktober. Der vom Schwurgericht zu Chemnitz wegen Totschlag» an der zehnjährigen Tochter de« Zur Valtaufrage. (W. T. B.) Konstantinpel, 19. Oktober Heute fand hier in der Angelegenheit der makedonischen Justizreform eine Botschafter- konferenz statt, die vier Stunden dauerte. Die Verhandlungen werden in den nächsten Tagen fortgesetzt werden i Deutschland und Amerika. (W. T B.) New Dort, 19 Oktober In Gegenwart von Vertretern der StaatS- und städtischen Behörde, von Abordnungen der Staatsmiliz und der Bundestruppen, soivie einer großen Zu schauermenge erfolgte heute die feierliche Enthüllung de» hier errichteten Reiterstandbild» de» deutsch-amerikanischen General» Franz Sigel Die EnthüllungSseier gestaltete sich zu einer ein drucksvollen deutsch-amerikanischen Kundgebung sowie zu einer öffentlichen Anerkennung der Verdienste des Deutschtums um die Erhaltung der Union in dem blutigen Bruderkriege zwischen den Nord- und Südstaaten. Im Namen der Stadt übernahm das Denkmal Gouverneur Hughes, der in einer Ansprache auf die Verdienste Sigel» hinwreS, durch dessen entschiedenes Ein greifen beim Ausbruch des Krieges Missouri und einige andere südwestliche Staaten der Union erhalten blieben. Auf allen Gebieten sei, wie der Gouverneur hcrvorhob, der Einfluß des Deutschtums auf die Entwickelung Amerikas erkennbar und kein Kapitel der Geschichte des Lande» könne geschrieben werden, ohne die Deutschen zu ehren, deren Hingebung für die nationalen Ideen al» Bürger höchstes Lob verdiene. Unter den anderen Rednern befand sich auch der Leiter der „Nerv Zjorker StaatS- zeitung", Hermann Ridder, der Sigel al» Menschen und ameri kanischen Bürger feierte und es al» ein Glück für die Deutschen Amerikas bezeichnete, daß eS ihnen bei Beginn der Einwande rung nicht an tüchtigen Führern gefehlt habe. Nach der Ent hüllungsfeier fand ein Festzug statt, an dem sich etwa 30000 Personen, darunter sämtliche deutschen Vereine New Aorks und Umgebung, die dienstfreien Truppen der Staatsmil,z in New Port und Brooklyn sowie die hier stationierten Bundestruppen beteiligten. Die Beteiligung der Bundestruppen erfolgte auf Anordnung de« Präsidenten Roosevelt, der dadurch auch seiner seits die Verdienste Sigels und seiner deutschen Soldaten im Bürgerkriege öffentlich anerkennen wollte Zur Lage in Persien. (W. T. B.) Teheran, 19. Oktober. In der heutigen Sitzung des Parlaments erklärte der Präsident, daß die Beamten der per sischen Zivilverwaltung jetzt die Hälfte de« ihnen seit dem letzten Jahre geschuldeten GehaltS erhalten würden. Mit Ausnahme der höheren Offiziere würden alle Militärs den vollen Betrag ihrer Bezüge erhalten. Die Majorität der Kammermitglieder tadelte mehrere Minister und verlangte die Demission de« Kabinetts. Eine Entscheidung hierüber ist bi« jetzt nicht ge troffen worden. Teheran, 19. Oktober. Au« Kerman liegen sich wider sprechende Nachrichten vor. Eine dem Gouverneur und be sonder« dem Vizegouverneur feindliche Partei hat die Ver mittelung de« dortigen russischen und englischen Konsulats und der betreffenden Gesandtschaften in Teheran angerufen, um der Regierung ersten« eine Klage gegen den Gouverneur zu über mitteln, der ohne hinreichenden Grund auf da« Volk habe schießen lassen, wobei sieben Personen getötet und 15 verwundet wurden, und zweitens die Forderung, die Bevölkerung von der Herrschaft eines unerfahrenen Jünglings von 17 Jahren zu befreien. Tie Regierung beabsichtigt, Affydud Dauleh zum Generalgouverneur zu ernennen und ihn mit zwei Parlaments mitgliedern nach Kerman zu entsenden, um die dortigen Zu stände zu untersuchen. Teheran, 20. Oktober In Kerman ist die Ordnung wieder hergestellt, die Flüchtlinge haben die Konsulate verlaffen. Dagegen sind in SchiraS wieder ernste Unruhen ausgebrochen. Zur Lage in Marokko. (W T. B) Tanger, 19. Oktober Zur Ergänzung der Regierungs truppen sind heute 400 Soldaten nach Mogador abgegangcn, 400 andere werden am Dienstag folgen. Nom, 19. Oktober. Die Abgesandten Mulay Hafids, die gestern abend hier cingetroffen sind, ließen heute vormittag durch ihren Dolmetscher bei verschiedenen Botschaftern um Audienzen nachsuchen, 'wurden jedoch überall abgewiesen. Darauf sind die Abgesandten heute abend nach Amsterdam ab gereist. Paris, 20. Oktober Nach einer Depesche des Generals Drude aus Casablanca unternahmen gestern zwei Kompanien eine Rekognoszierung in der Richtung auf Taddert Die Ab teilung erhielt unterwegs von einer Anzahl Marokkaner Feuer und hatte einen Verlust von zwei Toten, darunter einem Haupt mann, und sechs Verwundeten. Paris, 20. Oktober. Der Minister des Äußern bereitet ein Gelbbuch über Marokko vor. Paris, 21. Oktober. Der seit einigen Tagen in Paris weilende Botschafter in Madrid, Revoil, erklärte einem Bericht erstatter gegenüber, daß die Grundbedingung für ein Zusammen wirken Frankreich« und Spaniens in Marokko die gründliche Prüfung jede« einzelnen Falle« sei. Bisher habe diese Prüfung zu keinerlei Meinungsverschiedenheiten Anlaß gegeben. Sie habe sich, so oft sie notwendig gewesen wäre, in demselben Geiste der Eintracht vollzogen und stet« dasselbe gute Er gebnis gehabt. Mehrere Blätter halten für möglich, daß die Marokkaner, die am Sonnabend die zwei französischen Kompanien bei Casablanca überfielen, zu den Vorposten der Mahalia Muley Hafids gehörten, die sich vor einigen Tagen 35 üm südlich von Casablanca befand. „Le Journal" schreibt: Die Lage ist jetzt klarer Bisher konnten wir abwarten und im Verteidigungszustande bleiben. Jetzt sind wir herausgefordert worden Wir müssen unsere Toten rächen und den neuen Gegner unsere Stärke fühlen lassen. Alles muß von neuem begonnen werden Der im Scharmützel gefallene Hauptmann heißt Jhler und stammt aus Thann i. Els. Man könnte z. B. verordnen, daß alle Schwarzen von 16 bi» 1 Jahren gezwungen würden, in Arbeiterbataillone einzutreten. Der Staat solle dann die Leute an die einzelnen Unternehmer verdingen und nur aus humane Behandlung sehen. Die Tüchtig- eit einer Kolonialverwaltung sei danach zu beurteilen, ob die einheimischen Arbeiterverhältnisse gut seien Eine Gleichberechti- ung von Schwarzen und Weißen sei bei dem gegenwärtigen kulturzustande der ersteren unmöglich. Bei einer Gleichstellung »eider Raffen würden die Europäer von den Schwarzen einfach otaeschlagen werden Durch Einführung de« Schulzwangs örvere man die gefährliche äthiopische Bewegung, auch dürften ne Missionare durch ihre Bestrebungen sich nicht zu deren An walt machen Schulen könnten für die Neger gegründet werden, aber dann sollten diese sie auch bezahlen. Kolonial- politit dürfe nur vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte au« ge rieben werden. Der Hr. Redner sprach am Schluffe seiner mit großem Beifall aufgenommenen Au»führungen die Hoff, nung au«, daß seine Anregungen bei kolonialen Fragen ver wirklicht werden möchten. * Der Verein Deutscher Studenten zu Dresden >eaing am Sonnabend seine EemesterantrittSkneipe. Eine statt- iche Anzahl versammelte sich im Hause de« Verein«. Unter einen Gästen durfte er mehrere Herren Professoren der König! Technischen Hochschule, die Herren Geh Hofrat Prof. Dr. Frch Foerster, Geh. Hofrat Prof. Böhm, Baurat Prof. Diestel und Prof. vr. Bucherer, einige Vertreter der deutschen Studenten schaft Prag« und Wien«, sowie mehrere Herren au« der Dresdner Studentenschaft begrüßen. Von Anfang an nahm der Kommer« einen würdigen Verlauf. In später Stunde er- schien, lebhaft begrüßt, Hr Reichrkommissar a. D. vr Karl Peter«, der e« trotz seine« Vortrag« sich nicht hatte nehmen lassen, noch eine Stunde im Kreise de« Verein« Deutscher Studenten zu verweilen. Mit lautem Beifall wurde seine kurze, kernige Ansprache begrüßt, die aurklang in den Wunsch, daß der Verein Deutscher Studenten allezeit blühen und seine hohen Ideale weiter verfolgen möge. Sein Besuch wird allen rn dankbarer Erinnerung bleiben. Noch lange nach seinem Weggange hielt die vortreffliche Stimmung die A. H. A H, Vbr. Vbr und einige Begleiter des Hrn. vr Peters, die in Deutsch-Ostafrika im Dienste des Vaterlands gewirkt haben, im Hause zusammen * Eine Fach- bez. Kunstgewerbliche Ausstellung hat die Friseurinnung in den Räumen des Hotels zum Palmengarten (MusenhauS) gestern mittag eröffnet. Die Aus stellung ist die zweite derartige Ausstellung, welche die im Jahre 1724 begründete Innung in Dresden veranstaltet und kann al» außerordentlich gelungen und interessant bezeichnet werden. An über 60 Wachsbüsten und etwa 400 Stück künst lichen Haararbeiten und Modellen wird dem Publikum die Kunst fertigkcit deS Friseurs und die Fortschritte in der Herstellung naturgetreuen Haarersatzes vorgeführt Durch die vielen aus gestellten und größtenteils wirklich geschmackvollen historischen und modernen Frisuren erhält man überhaupt erst einen Ein blick in die vielseitigen Kenntnisse, über die der Friseur ver fügen muß, wenn er auf der Höhe der Zeit stehen und allen Anforderungen gerecht werden will Besonders interessant ist die Darstellung von 6 Abdrücken und Modellköpfen, an denen gezeigt wird, wie ein genaue« Paffen auf den menschlichen Kops auch bei Unebenheiten durch besondere Maßnahmen erreicht und auf ganz gleich modellierte Kopfform gearbeitet werden kann In den Nebenräumen haben eine Anzahl Dresdner Fabrikanten, Grossisten und Erfinder ihre Erzeugnisse ausgestellt Man findet hier Bedarfsartikel, Maschinen und Utensilien der Branche sowie Kämme und Toiletteartikel und eine tatsächlich sehenswerte Ausstellung von präparierten Haaren in allen Farben und un zähligen Arten Das Menschenhaar ist hier vom zartesten Weiß und Blond bis zum dunkelsten Braun und Schwarz vertreten, wie es zu Perücken, Scheiteln rc verarbeitet wird. Die eine ausgestellte Kollektion von Menschenhaar soll einen Wert von über 40000 M. haben Von besonderem Interesse für unsere Damenwelt sind auch mehrere Haar trocken- und Shampooingapparate, die teils für Gas, teils für elektrischen Betrieb eingerichtet sind. — Die Er öffnung der Ausstellung erfolgte gestern mittag 12 Uhr in feierlicher Weise und iir Gegenwart der Herren Ministerial direktor Geh Rat vr. Roscher, Lberregierungsrat Enke, Stadt rat vr. Blochwitz, Gewerbekammervorsitzender Kammerrat Stadtrat Schröer, Stadtverordnetenvorsteher Unrasch rc. Nach einigen einleitenden Musikstücken, gespielt von der Kapelle des Hrn. König! Musikvirigenten Dechert, hielt Hr. Obermeister Werner eine kurze Ansprache, in der er darauf hinwies, daß die im Jahre 1724 vom Kurfürsten Friedrich August bestätigte Innung bereits vor 32 Jahren mit einer ähnlichen Aus stellung mit gutem Erfolg vor die Öffentlichkeit getreten sei Da» Friseurgewerbe habe in Dresden keinen leichten Stand und die Ausstellung solle den Beweis erbringen, daß das Ge werbe hier leistungsfähig sei und in technischer und hygienischer Beziehung vortrefflich dastehe. Der Redner dankte der Sächsi schen Staatsregierung für das große dem Unternehmen entgegen gebrachte Interesse und sprach auch dem Rate zu Dresden den Dank der Innung für die Unterstützung der Ausstellung aus Die Rede schloß mit einem dreifachen Hoch auf Se Majestät den König. Darauf ergriff Hr. Geh. Rat Ministerialdirektor vr. Roscher das Wort und hob hervor, daß das Ministerium deS Innern gern der Aufforderung der ehrwürdigen Innung gefolgt sei, die Ausstellung zu eröffnen. Neben den großen i Ausstellungen aller Länder seien auch die kleineren AuS- i stellungen geeignet, anregend zu wirken und die heutige AuS afrika habe dem Reiche nicht mehr al« 200000 M. gekostet Kostspielig seien die Kolonien für Deutschland erst durch di Verwaltung geworden. In der Abgabe von Ländereien un in Erteilung von Landkonzessionen müffe man möglichst libera verfahren und zwar nicht nur gegenüber den eigenen Lands leuten, sondern auch Ausländern gegenüber Ganz besonders gefährlich sei es, wenn man die erteilten Rechtstitel nicht heili halte, wie eS früher die Portugiesen getan hätten Da scheuche jeden Unternehmungsgeist hinweg. Auch in der politischen Ausgestaltung der Kolonien müffe man möglichst liberal ver fahren Da» Prinzip der Selbstverwaltung den Weißen gegen- über sei hier da» beste. Das erspare dem Staate viele Aus gaben. In Rhodesia zahle der britische Staat für die Ver waltuna nicht einen Cent, selbst die Untwerfung des Ausstands hätte die Kolonie allein bezahlen müssen Von größter Wichtig keit sei die Befolgung einer gesunden Eingeborenenpolitik Der Neger in Afrika arbeite nicht, wenn er nicht einem Zwange ausgesetzt sei. Die Sklaverei sei mit vollem Rechte abgeschafft worden, aber man müffe in den afrikanischen Kolonien einen ArbeitSzwana einführen. Wenn man bei uns den Militär-, Schul- und Steuerzwang hab«, warum solle man den für afrika nische Verhältnisse ebenso nötigen Arbeitszwang nicht einführea. neuen Vordrucks unzulässig ist und sich dadurch überdies die Erledigung der Postaufträge verzögert. Die alten Vordrucke werden an den Postschaltern, wo auch die jetzt gültigen zum Krise von 5 Pf. für zehn Stück käuflich find, gegen neue Zorvrucke umgetauscht — Wie die Handelskammer weiter mitteilt, ist eS bei Postsendungen nach Rußland zur Ver- < mcidung von Schwierigkeiten bei der Zollabfertigung erwünscht, daß jedem Paket eine besondere Postpaketadresse beigcgeben, von der Versendung mehrerer Pakete mittels einer Postpaket- adresse also abgesehen wird. * Wegen Herstellung der ZufahrtSaleise zur JnterimS- nücke wird von Mittwoch, den 23. d. M ab während der )auer dieser Arbeiten die Straßenbahnlinie 9 Leubnitz- reuostra—Vorstadt Strehlen—Waldschlößchen anstatt über dre AugustuSbrücke über die Carolabrücke geführt. * Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder impf- und wiederimpfpflichtiger Kinder, deren Impfung nicht durch den städtischen Jmpfarzt erfolgt ist, werden aufgefordert, nun mehr schleunigst durch ärztliche« Zeugnis in der Geschäfts telle für Jmpfsachen. Scheffelstraße 9, II. den Nachweis zu ühren (wenn noch nicht geschehen), daß die Impfung bez. Liederimpfung ihrer Kinder erfolgt oder aus einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist. * Die Abnehmer von Ga«, Elektrizität und Wasser werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Rechnungsbeträge über GaS-, Elektrizität»- und Wasserverbrauch bi« zum 2. No vember an den auf den Rechnungen bezeichneten Zahlstellen zu berichtigen sind. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die von einer Anzahl Grundstücksbesitzer zu entrichtenden Röhr wasserzinsen für die alten Wasserleitungen bis zu demselben Zeitpunkte abzuführen sind. * Die Ressource der Dresdner Kaufmannschaft be geht am 31. Oktober im oberen Saale de« Königl. Belvedere )ie Feier ihres Stiftungsfestes in Form eines HerrenfeftmahlS * Die Mitglieder de« Verein« ehemaliger Fürsten schüler finden sich, da der letzte Donnerstag im Monat Oktober d. I auf da« Reformationsfest fällt, bereit« am Donnerstag, den 24. Oktober, im Restaurant des Bahnhof« Drerden-Neustadt um 6 Uhr nachmittag« zum geselligen Beisammensein ein E« ist diese« da« vorletzte im laufenden Jahre, da im Monat Dezember eine Versammlung überhaupt nicht stattfindet. * Am Sonnabend vormittag 11 Uhr wurden durch Hrn Landgerichtspräsident vr. Müller folgende Herren zu Haupt geschworenen für die im nächsten Monat beginnende sechste und letzte diesjährige Sitzungsperiode des hiesigen Königl. Schwurgerichts auSgelost: Kaufmann Bernhard Benkert in Dresden, Ortsrichter Huldreich Ender« in Zitzschewig, Privat mann Friedrich Otto Hanisch in Pirna, Kommerzienrat Heinrich Vogel in Dresden, Rittergutöpachter Aurel Gappisch in Wunsch witz bei Meißen, Kaufmann Paul Putscher in Dresden, Fabrik direktor Karl Gasterstädt in Gröditz bei Großenhain, General leutnant z. D. Max v. Milkau in Dresden, PrivatuS Paul Joachim Dolch in Meißen, Rentner, OrtSrichter und Friedens richter Franz Lothar Schroth in Altnaußlitz, privat. Uhrmacher meister Johann Hermann Querndt in Blasewitz, Rentner Max Rasch in Klotzsche, Gutsbesitzer Otto Beger in SachSdorf bei Wilsdruff, Fabrikbesitzer und Chemiker vr. püil. Karl Hermann Albin Jentzsch in Radebeul, Kaufmann Eduard Heinrich Möller in Dresden, Fabrikbesitzer Emst Richard Döring in Pirna, Fabrikdirektor Emst Otto Max Lieberoth in Blasewitz, Ritter gutsbesitzer Alfred Kröber in Roda bei Meißen, Hofgoldschmied Emil Paul Eckert in Dresden, Gutsbesitzer Gustav Lempe in Lommatzsch, Rittergutsbesitzer Bernhard Sachße in Merschwitz bei Großenhain, Kaufmann Emst Richard Böhmig in Dresden, Kunstgärtner Karl Friedrich Trümpler in Dresden, Gutsbesitzer Max Oehmichen in Tronitz bei Großenhain, privat. Apotheker Karl Richard Ulbricht in Blasewitz, Fabrikbesitzer Karl Hermann Jentzsch in Niedersedlitz, Gemeindevorstand Max Franz in Kaitz, Gärtnereibesitzer Karl Albert, Max Ziegenbalg in Leuben, Korvettenkapitän z. D Anton Ruetz in Blasewitz und Kauf mann Bemhard Emst ZieSler in Radebeul. * - Am Sonnabend sprach im Vereinshause Hr. Reichs- kommiffar a. D. vr Karl PeterS vor einer zahlreichen Ver sammlung über „Wirtschaftliche Kolonialpolitik". Der Hr Vortragende bemerkte eingangs seiner Ausführungen, daß er darlegen wolle, was man unter wirtschaftlicher Kolonial politik verstehe. Dabei könne er aber kein Schulprogramm geben, wie Kolonialpolitik zu machen oder wie Kolonien zu verwalten seien, denn die Politik sei eine Kunst und keine Lehre. Das gelte ganz besonder« für neue Besiedelungen. Da hier überall die Verhältnisse verschieden seien, so müffe man auch die einzelnen Kolonien unter den ihnen eigentüm lichen Voraussetzungen entwickeln lassen Kolonialpolitische Unternehmungen seien immer, wie die Geschichte zeige, wirt schaftliche Notwendigkeiten gewesen. Die Ursachen davon seien meist das Anschwellen der heimischen Bevölkerung und da« Bedürfnis, in den Kolonialprodukten unabhängig vom Auslande zu werden. Am wesentlichsten für die Not wendigkeit von Kolonien scheine ihm — Redner — der Kampf um Absatzgebiete für die heimische Industrie und den heimischen Handel. Hieraus ergäben sich die Wechsel wirkung zwischen einer gesunden Plantagenwirtschaft und der heimischen Industrie. Gerade die untersten Klaffen hätten einen Vorteil von einem gesteigerten Warenaustausche zwischen den Kolonien und dem Mutterlands. Kolonialpolitik sei in erster Linie Terrainspekulation größerer Staaten. Der Staat müffe so viel Land wie möglich und so billig wie möglich zu erwerben suchen. Kolonien von anderen Kutturvölkern zu kaufen, sei , immer ein ziemlich teures Experiment gewesen Deutsch-Ost-
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