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Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörde«. Nr. 241. o Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doeuget iu Dre-dvt. Dienstag, den 15. Oktober 1907. B«z»g«pret-: Beim Bezug» durch die Expedition, Groß« Zwiagerstraße 20, sowie durch di« Post im Deutschen Reiche 8 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 1V Pf. — Erscheint: Werttag» nachmittag». — Fernsprecher Nr. 1225. Ankündigungen: Di« geil« N. Schritt der »mal gespalt. AakündtgungSseite 2b Ps., die Zeile grdßerer Schrift od. deren Raum auf 8mal gesp. Textseite im amtl. Teile «O Pf., unter dem RedaklionSNuch (Eingesandt) 7b Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäft-anzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Privatmann Heinrich in Augustusburg das Albrechts« kreuz zu verleihen. Die Bekanntmachung der Königlichen Kreishauptmann- schast vom 14. August diese» Jahres (Dresdner Journal Nr. 191 vom 17. August dieses Jahres) wird aufgehoben und durch nachstehende ersetzt: Eine Anzahl von Geschäftsinhabern in Chemnitz hat aus Grund von tz 13Sl der Reichsgewerbeordnung den An ttag gestellt, den Achtuhrladenschluß für alle Geschäfts zweige mit offenen Verkaufsstellen in der Stadt Chemnitz und für alle Tage anzuordnen Ausgenommen sollen bleiben die von dem Stadtrat auf Grund von § 1396 Absatz 2 Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung festgesetzten oder in Zu kunft festzusetzenden Tage und alle Sonnabende, soweit sie nicht bereits zu den Ausnahmetagen nach ß 139s Absatz 2 Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung gehören. Zur Absetzung des nach tz 139k Absatz 3 der ReichS- gewerbeordnung vorgesehenen und in der Bekanntmachung des Reichskanzler- vom 25. Januar 1902 (Reichsgesetzblatt Seite 38 flg) geregelten Verfahrens wird Herr RatSaffessor vr. Seeling als Kommissar bestellt. 2084b IV Chemnitz, den 11. Oktober 190 7 7728 Aö»igliche AreiSha«ptma«nschaft. Gr»e«»»ge»,8ersetz«»ge» re. im öffentliche« Dimste. Im «eschäft-deretche de- Ministerium- de- Inner«. Tierärztlich« Hochschule. Zugang: Tierarzt vr. mv<t. vst. Trautmaun, 2. Assistent am physiologischen Institut. I« GeschLft-dereiche de- Ministerium- de» uud Sffeutliche« Unterricht-. Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle an der Bürgerschule zu Thum. Gehalt ansang» 1bOO M., mit dem 2». Lebensjahre 1S00 M. einschl. WohnuugSgeld, steigt iu dreijähr Wartezeiten bi» zum Höchstgehalte von 8000 M, da» mit dem 52. Lebensjahre erreicht wird. AuSwärt» verbrachte Dienstzeit wird eventuell angerechnet. Erwünscht ist besondere Befähigung zum Unterricht in einer Elementarklasse und im Zeichnen. BewerbungS- gesucht bis 22. Oktober an den Stadtrat; — baldmöglichst zu besetzen: die Kirchschulstelle zu Schönberg (am Kapelle»berg) bet Brambach i Logtl Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer Amtswohnung im Schulhause und Gartengenuß 1217,25 M. von der Schule, etwa 400 M. vom Sirchendienste, 110 M. für den FortbildungSschulunter- richt und 55 M für Sommerturneu Bewerbungen mit allen erfor derlichen Unterlagen bi» zum 22. Oktober an den K. BezirkSschul- inspettor zu OlSniy (Vogtland); — eine ständige Lehrerstelle in Oberlungwitz. Kollator: der Bemeivderat Einkommen: 1800 M Zulagen: 3 mal 100 M. nach 2 Jahren, 1mal 150 M nach 2 Jahren, bmal 150 M. nach S Jahren, 2mal 100 M. nach 3 Jahren, sowie 150 bez. 200 bez. 250 M. WohuungSgeld. Auswärts verbrachte Dienstjahre werden allmählich angerechnet. Gesuche bis 25. Oktober an den Kollator; — die Lehrerstelle in Obernatzschung b. Rüdenau. Kollator: die oberste Schulbehörde. Bei freier Wohnung im Schul- Haus« mit Garlengtnuß 1200 M. Gehalt und 55 M. für Turnunter richt. Gesuche bis 25. Oktober an den K BezirkSschulinspektor in Marienberg — Erledigt: di» 4 ständige Lehrerstelle an der acht- klassigen einfachen Volksschule zu Oberneukirch L./S Koll.: di« oberste Schulbehörde. 1400 M. Grundgehalt, 110 M für Fott- bildunaSschulunterricht und freie Wohnung Gesuche mit den er- sorderlichen Unterlagen sind bis zum 28. Oktober bei dem K Be- zirk-schulinspektor in Bautzen einzureichen (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Lom Aöiigliche» Hofe. Dresden, 15. Oktober S«. Majestät der König, Ihre Majestät die Königin-Witwe und die übrigen Mitalieder de« Königlichen Hause-, sowie Ihre König! Hoheit die Frau Gräfin von Flandern wohnten am heutigen Sterbe tage Sr Majestät de- hochseligen König« Georg vormittag« 11 Uhr der Jahre«gedächtm«feier in der katholischen Hofkirche bei. — Zur gestrigen Tafel bei Ihrer Majestät der Königin- Witwe waren Frau v. Borries nebst Tochter, zur heutigen Tafel Se Exzellenz der Generaldirektor der Musikalischen Kapelle und der Hostheater Wirk! Geh Rat Graf v Seebach mit Einladung «»«gezeichnet. Mitteilogeu aus der öffentliche»» Verwaltung. IAgitation des Genossen Liebknecht iu der Öffentlichkeit abgeschworeu " n » haben, so wäre eS doch etu sehr gefährlicher Irrtum, daraus eine spurigen Nebeneisenbahn Zwickau—Niederplanitz betreffend, sowie Verordnung vom 9. Oktober 1907, Ernennungen für die Erste Kammer der Ständeversammlung betreffend (f. „Twesdaer Journal" Nr. 239) doch ein sehr gefährlicher Irrtum, daraus eine grundsätzliche Mißbilligung der Liebknechtschen Ideal« durch die deutsch« Sozialdemokratie herauSzulesev Auch für Bebel ist die Zer mürbung de» militärischen Geistes in unserer Jugend ein Ziil, aus- innigste zu wünschen, heute so aut wie in früheren Jahren, wo der alt« Fuchs weniger diplomatisch war. Dena solche Wünsche liegen eben im Wese« der Sozialdemokratie. Wenn man Liebknecht öffentlich von den Rockschößen abzuschütteln versuchte, so bedeutete das nicht dir De-avouierung der Liebknechtschen Ideale, sondern nur der Lieb- knechlschen Kampfmittel Liebknecht ist für Bebel das politische Dresden, 15. Oktober. Da- aesten» ausgegeben« 15 Stück de« Gesetz« und Verordnungsblatt« für va« Königreich Sachsen vom Jahre 1907 enthält: Bekanntmachung vom 1. Oktober 1907, dre Eröffnung de« Betrieb« auf der voll- gericht», bürg«« dafür, gefährlichen Hetzereien bar« Gefahr für den 8 brdentet«, und daß e» . , buch« gewesen ist Nur sozialdemokratischer Logik Stichhaltigkeit der Gründe zu bilden, di« de« OberreichSanwalt zur Erhebung der AnNage gerade ans Grund dieser Liebknechtschen Schrift veraulaßt haben mochte, während doch täglich von Sozialdemokraten ganze Ballen Papier mit staatsfeindliche« Hetzereien gefüllt werden, ohne daß jemand sich darüber sonderlich erhitzte Aber schon di« Autorität des Oberr«ichSa«walt», eine« unserer besten StrafrechtSkenner, und noch mehr da» seine Ansicht bestätigende Urteil de» höchsten, nur von ruhigen, schlich i irtfmchsn Gesichtspunkten geleiteten Reich», dafür, daß Liebknecht» Auftreten sich von jenen un wesentlich unterschied, daß e« eine unmtttel- Staat und sein Heer, di« Wurzel seiner Kraft, > Hochverrat im Sinne unsere» NeichSstrafgesetz- buch» gewesen ist Nur sozialdemokratischer Logik wirb e» unverständlich sein, daß der Staat wie jede» ander. Lebe- wesen Angrisfe auf seine Existenz zurückweist Ein nicht sozialdemokratisch verdrehte»Hirn wirdda» vielmehr ganz in der Ordnung stade«. U«d wron auch Bebel und andare Führer der deutsche» Sozialdemokratie ihre Billigung der antimilttaristtschen enkaut tsrridls, da» in ganz zweckloser Weise verfrüht die StaatS- feindschaft und StaatSgefährlichkeit der Sozialdemokratie in grellste Beleuchtung gestellt und dadurch die Aufmerksamkeit der Feinde ser Sozialdemokratie wieder ganz wachgerüttelt hat. Denn Bebel scheint ueuerding» seine Taktik dahin geändert zu haben, daß der Bourgeoisie bester durch Einwiegen in ruhige Sicherheit al» durch laute» Lärm schlagen und Bangemachen beizukommen ist. Die politische Be deutung de» Falle» Liebknecht liegt darin, daß er für unfern Staat und seine Hüter ein solcher Weckruf ist, der fie mahnt, die Gefährlichkeit der Sozialdemokratie auch oann nicht zu vergessen, wenn dieBebelrc. scheinbar gan^ vernünstige und harmlose Ideen proklamieren. Da» find lediglich Sprenkel für die Drosseln . . . Da» jetzige Tobe« der Sozialdemokraten erklärt sich nicht au» reiner Vernunft uad ebeusowentg au» Überzeugung, sondern «ur au» dem Wunsche, einen AgitatiouS- stoff zu benutzen, mittel» dessen man die Menge gegen den Staat und die Regierung aufhetzen kann Bis auf den heutigen Tag hat mau sich unter eurem Märtyrer einen Menschen vorgestellt, der ge foltert, gebraten, in Ol gesotten oder sonst in sehr komplizierter grau samer Weis« vom Leden zum Tod« befördert wird Ganz so schlimm hat e» nun da» Reichsgericht mit dem jungen Liebknecht nicht be absichtigt, sondern eS hat ihm nur einen gehörigen Denkzettel ge geben, der vielleicht aus ihn und etwaige Nachahmer eiue erzieh«rrsche Wirkung auSüben wird DaS Reichsgericht hat der ganze« Ent wickelung, der Parteistellung uad dem politische« Empfinden Lieb- knrchtS tu so fern Rechnung getragen, al» eS von der eutehrenden Zuchthausstrafe absah urä> in der Annahme, daß keine wirklich ge mein« Stauung vorliege, sich mit Festungshaft begnügte Jeden falls haben die Sozialdemokraten am allerwenigsten ein Recht, über eiue hulrte Bestrafung zu zeter«, denn gerade sie find eS ja, die bei Verurteilungen zu Festungshaft, wie sie beispielsweise bei Duellen meist erfolgen, jederzeit darauf Hinweisen, daß diese Art der Straf verbüßung weniger eiue Strafe al» im Gruud« da» reine Vergnügen sei. Wen« j«tzt einer der ihrigen von derselben Strafe ereilt wird, dann ist da» plötzlich mittelalterlich« Grausamkeit und Märtyrertum. Und wie wir schon sagten, innerhalb der sozialdemokrattschen Partei wird eine ganze Anzahl von Leuten sein, die im Gruud« ihre» Herzen« gar nicht so un»ufrieden sind, daß Liebknecht einen Denkzettel «rhalten hat und mit seiner unbequemen autimiliiaristischen Agitation für einige Zeit kaltgestellt worden ist. Wa» die Beurteilung durch die bürgerlich« Presse au- belangt, so geht fie im allgemeinen darauf hinaus, daß Liebknecht daS erhalten hat, waS er verdiente Selbst von weit links stehenden Blättern, die sonst mit Vorlieb« in LpposttionSstellung stehe«, wird als berechtigt und selbstverständlich zugegeben, daß die Regierung sich ein« Agitation wie die Liebknechtsche nicht gefallen lassen konnte, sondern daß sie gegen dies« mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln Vorgehen mußte. Einige Blätter halten deu Spruch de» Reichsgerichts nicht für scharf genug und hätten e» vorgezogen, wenn statt auf Festung auf Zuchthausstrafe erkannt worden wäre und die »Ttui'che Tageszeitung' wünfcht sogar, daß nach der Erfahrung diese» Richlerspruche» diejenigen Gesetze ei»e schärfere Ausbildung erfahren sollten, die doch eigens zu dem Zwecke geschaffen seien, d«n Staat gegen innere Feinde zu schützen Diesem Verlangen können wir uns nicht anschließen, denn bisher hat sich der Hoch verrat-Paragraph immer noch al- ausreichend erwiesen, und wir schätzen die Bedeutung der autimilitaristische« Agitation bei der Festigkeit unserer Militärorganisation noch nicht so hoch ei«, daß dadurch eiue besonder« lei Liebknecht nötig gemacht würde. Darüber tu Erwägungen einzutreten, ob di« Richter auf Zucht haus oder Festung erkennen sollten, halten wir übrigen« nicht für angebracht ES ist die- eine Abstufung, die, wie eS da- Gesetz auch will, dem Ermessen d«S Richter- überlassen werden muß, der nach dem ganzen Ergebnis der Untersuchung und Verhand lung und nach dem persönlichen Eindruck, den der Angeklagte ans ihn macht, sich ein zutreffenderes Urteil über ihn und die Schwere Te»tscheS Reich, vom Kaiserhofe. (W T. B) Berlin, 14. Oktober S« Kaffer!, und König! Hoheit der Kronprinz hat den Wunsch geäußert, die Zivilverwaltuna de« Staate« in umfassender Weise kennen zu lernen Aus diesen Wunsch hat S« Majestät der Kaiser durch Kabinetts- order vom 7. Oktober d I die Genehmigung zur Beschäftigung de« Kronprinzen im Mrmstcrrum des Innern für die Dauer «ine- Jahre« unter Befreiung Sr. Kaiser! und Könitz! Hoheit von militärischen Dienstleistungen während dieser Zeit erteilt und die Einttihruna de« Kronprinzen in die zimldcenstUchen Geschäft« dem Minister des Innern v Moltke unter Billigung des von diesem ausgestellten Beschäftraungsplaus übertragen In dem Programm ist vorgesehen, da^ dem Kronprinzen in alle wichtisteren Zweia« des inneren Staatsdienste« ein ein gehender Einblick gewahrt wird Neben eigener praktischer Be tätigung bei der Bearbeitung ausgewähfter Geschäft-fachen und der Teilnahme an wichtigeren Mmisterialvorträgen, gelegent- die Pflicht sich selbst gegenüber mahnt. Die »Deutsche Zeitung' weist darauf hi«, daß sich a« der Fürstengestalt unseres Kaisers sechs Jahrzehnte der S: kl!.,kichlchle gemessen haben, ohne fie zu beuge«, und schöpft daraus di« Hoffnung, daß ihm, den die Wetter der gewaltigsten Ereignisse verschonte«, auch daS Unwohlsein, da- on» zagen macht, nichts anhaben werde. Zum Falle Liebknecht schreibt die „Kölnische Zeitung": »Mit der Verurteilung de» Gen offen Liebknecht durch zwei ver' einigte Strafsenate deS höchsten deutschen Gerichtshof« dürfte eS für die verständige öffentlich« Meinung, soweit fie nicht durch di« sozial- drmokratische Presse verhetzt worden ist, endgültig frststehen, daß die Liebknechtsche Schrift keineswegs eine bloß theoretische Abhandlung, sonder« ein staat-gefährliche« Werkzeug in der Hand eine» politischen FauatikerS gewesen ist. Ehe man da» Urteil und sei«e Begründung kannte, war e» unmöglich, sich eine zutreffend« Meinung über die seiner Verantwortung bilden kann, al» der Leser selbst d«S gewissen hafteste« Zeitungsbericht» * Zeit»g-sch„. Die andauernde Krankheit des Kaiser« Franz Joseph bildet den Gegenstand höchst teilnahmsvoller Betrachtungen in den meisten Sonntagsblättern: Die »Neue Freie Presse' führt au-, daß alle» Denken nud Sinnen der ganzen Bevölkerung stet» wieder zur Krankheit de» Kaiser« dränge, da jeder einzelne au« deu Meldungen über da» Be- finden deS Kaiser» eia Stück seine» eigenen Schicksals heran»- zuhören glaube. „Ein große» Fragezeichen pflanzt sich vor der Schwelle der Monarchie auf. Scho« setzt entsteht dort manche Un gewißheit, wo früher Gewißheit war, uad schon jetzt fehlt die regelnde Wirkung der großen Schwerkraft, die vom Monarchen av»geht. In dieser dualistisch«« Monarchie ist die Erkrankung de» Kaiser» ein besonder» schwer empfundeue» Unglück, da» alle Völker dieser Monarchie tief bewegt und sie in dem Wunsche vereinigt, daß dem Kaiser eine baldige Genesung beschieden sein möge ' Da» »Nene Wiener Tagblatt' sagt, e» sei begreiflich, daß di« au» dem Schönbrunner Schlöffe kommenden Nachrichten im ganzen Reiche, ja über besten Grenzen hinaus ein solche« Echo weckten Kaiser Franz Joseph sei ein im vollsten Sinne de« Wortes volks tümlicher Monarch. Man wisse, waS der Kaiser für sein Reich und für de« ganzen Erdteil bedeute Hoffentlich werde er sei« Unwohl- ei« bald überstehen und werd« «S ihm vergönnt sein, die Tag« seine» alte« BuudeSgeuoffeu, de« erste« Deutschen Kaiftr» z« er reichen, deS neunzig Jahr Gewordene«. Lang leb« der Kaiser! Die »Osten. Volkszeitung' sagt, Kaiser Franz Joseph genieße tu ollen Staaten, bei allen Herrschern die höchste Ver- ehrnng; er sei ein ausschlaggebender Faktor für die Fortentwickelung deS Staatswesen-, an besten Spitz« er stehe, und zugleich ei« Hott deS Weltfrieden«. »So vereinigen sich denn mit den Völkern Oper- reich-Ungarn- die aller zivilisierten Staaten in dem Wunsche, daß vom Schönbrunner Krankenzimmer ehesten« erfreuliche Nachrichten kommen mögen.' Da« »Jl! Wiener Extrablatt' bemerkt: »Man weiß eS auch außerhalb der Greuzpsähle unserer Monarchie, daß der Kaiser ein Musterbild der Herrschettngevden ist; man verehrt seine Weisheit und Güte und liebt in seiner verehrung-würdigen Gestalt den Frieden-fürsten Man würdigt vollauf seine loyale und aufrichtige Haltung allen politischen Fragen der Welt gegenüber, seine reich« Erfahrung, und ist durchaus im klaren über die Größe der Rolle, die der Kaiser bei allen weltgeschichtlichen Ereignissen gespielt hat. Ent sprechend der Würdigung aller dieser Umstände ist auch die Teil- «ahm«, die man im AuSlaade in diesen Tagen dem Befinden unseres Kaisers widmet.' DaS »Nen« Wiener Journal' erblickt ein beruhigendes Moment darin, daß die beiden Regierungen beschlossen haben, die Vorlage der Ausglkichsgcsetz« auf einen späteren Zeitpunkt zu ver schieben, weil man hieraus entnehmen könne, daß mit der Wahr scheinlichkeit der baldigen Wiederaufnahme der vollen Arbeitsleistung durch den Kaiser gerechnet wird. Man habe laug« genug dem vom Atter nicht gedämpften feurigen ArbeitSdrange deS KatserS nicht entgegenzutreten gewagt. Dieser Respekt würde zu sträflicher Unter würfigkeit jetzt, da Krankheit den «ur die Pflichte« gegen den Staat kennenden und anerkennenden Monarchen mit ernster Warnung an