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in dieser Eigenschaft nach Eisenach versetzt. 1871 wurde er al» Geh Staatsrat in da» Staatsminifterium berufen, wo er die Departement» de» Innern und de» Äußern übernahm. 1890 wurde er zum EtaatSminister und Vorsitzenden des Staatsministeriums sowie zum BundeSratSbevollmächtigten er nannt und übernahm auch noch da» Justiz- und 1891 da« Hau«ministerium 1899 trat er in den Ruhestand Frhr. v Groß hat sich namentlich durch Förderung oeS Eisenbahn wesen», den Bau von Heilanstalten und die Errichtung mitt lerer Gewerbeschulen Verdienste erworben Bon 1858 di« 1862 gab er die Zeitschrift „Die Strafrechtspflege in Deutsch, land" heraus Seme eigenen Schriften behandeln meist da» Strafrecht. vom sozialdemokratischen Parteitage. Essen, 16. September. In der heutigen Vormittags- sitzung de» sozialdemokratischen Parteitags wurden zunächst vie ausländischen Gäste begrüßt. Der österreichische Michs,.us- abgeordnete vr Ellbogen-Wien führte in seiner Erwiderung aus: „ES ist wohl richtig, daß wir durch die russische Revolution in unserem Kampfe um das Wahlrecht die stärkste Unterstützung fanden. Aber ohne Qbeihebung können wir behaupten, daß es unsere vorsichtige und kluge Taktik gewesen ist, die uns in letzter Linie das Wahlrecht erobert hat Wir haben unsere ökonomische und politische Macht zu verbergen und zu ver schleiern gewußt. Erst neulich begegnete mir ein Führer des Großgrundbesitze«, der durch da« allgemeine Wahlrecht seine politische Karriere hat beenden müssen Der Mann hat mir rm Tone de« höchsten Vorwurf« gesagt: „Als wir im Sommer über da« allgemeine Wahlrecht sprachen und ich fragte, wieviel Mann Sie wohl bekommen könnten, haben Eie gesagt, höchsten« 25 bi« 30 Mann." Ich antwortete: „Ja, Exzellenz, wenn Sie mir da« geglaubt haben, sind Sie ein schlechter Politiker gewesen!" (Heiterkeit,) Wir haben vorsichtig zurückgehalten mit unserer Kraft. Wir halten an dem Lassalleschen Grundsatz fcst, daß eS im geeigneten Augenblick gut ist, alle Kräfte auf eine Karte zu setzen Aber wenn e« notwendig ist, haben wir so getan, al« ob wir gar nicht auf der Welt wären " Parteisekretär Ebert erstattete sodann den Vorstands-, Gerisch den Kassenbericht Au« dem letzteren ergibt sich, daß die Einnahmen im abgelausenen Parteijahre 1191819 M, die Ausgaben 1358122 M betrugen, so daß ein ziemlich großes Defizit vorhanden ist. Den Bericht der Parteischule und des BildungSauSschuffeS gab Schulz-Berlin. Er führte aus, daß von einer Dreflur auf der Anstalt nicht die Rede sein könne Abg. Kaden- DreSden berichtete für die Kontrollkommission über die ver schiedenen Ausschlußanträge und Schiedsgerichte. Riem-DreSden trat sodann für einen Antrag ein, den Lokalorganisierten für ihr schädliches Verhalten Tadel auszusprechen und von den Parteimitgliedern zu verlangen, daß sie nur den der General kommission anaeschloffeven Gewerkschaften angehören. Mit Annahme der Resolution werde man dem Treiben einen Riegel vorschieben Angesichts des schweren Kampfes mit den christ lichen Gelben und den Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften könnten sich die Sozialdemokraten nicht noch die Bekämpfung durch die eigenen Petteigenoffen gefallen lasten (Zustimmung) — Ottilie Baader-Berlin, dre VertrauenSperson der Genossinnen Deutschlands, klagte über die Schwierigkeiten der Agitation unter den Arbeiterinnen Sie schloß mit den Worten: Wir sind jetzt daran, durch eine Enquete die Genosten festzustellen, die ihre eigenen Familienangehörigen nicht organisieren. (Unruhe, Rufe: TerroriSmu»! Beifall bei den Frauen) In der Nachmittagssitzung wurde über die vorher er statteten Vorstandsberichte deba tiett Im Vordergrund« stand dabei das Verhältnis der zentralisierten zu den lokalorganisietten Gewerkschaften; der Antrag der Parteileitung, der die endgültige Regelung dieser Angelegenheit weiteren Verhandlungen überlasten will, wurde angenommen * Die in Berlin am 16. September ausgegebene Nr 41 des Reichs-Gesetzblatts enthält: Weltpostoertrag vom 26. Mai 1906 nebst Schlußprotokoll; Übereinkommen vom 26. Mai 1906, betreffend den Austausch von Briefen und Kästchen mit Wertangabe, nebst Schlußprotokoll; Vertrag vom 26. Mai 1906, betreffend den Austausch von Postpaketen, nebst Schlußprotokoll; Übereinkommen vom 26. Mai 1906, betreffend den Postauftragsdienst, sowie Übereinkommen vom 26. Mai 1906, betreffend den Postbezug von Zeitungen und Zeitschriften. Koloniales. Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt die Meldung, daß mit der Bereitstellung von zwei Kompanien mit zwei Maschinengewehren in Südwestafrika als eventuellen Küstenschutzes für Kamerun eine dauernde Einrichtung beabsichtigt sei, für unbegründet. Als Ende Juli eine kurze tclegraphlsche Nachricht aus Kamerun über Unruhen in Ada- maua emtraf, habe das Kommando der Schutztruppen e« für seine Pflicht gehalten, sofortige Vorkehrungen dagegen zu treffen Um diese Zeit seien gerade die HeimsendungStranSporte für Südwestafrika noch im Gange gewesen. DaS Kommando der Schutztruppe befahl daher, daß aus Freiwilligen dieser Truppen zwei Kompanien und zwei Mafchmengewchrbesatzungen formiert und in Südwestafrika an der Küste stationiert würden, um für alle Fälle zum sofortigen Transport nach Kamerun bereit zu sein Als dann aber im August von Kamerun die Nachricht einging, daß die Ruhe in Adamaua wieder hergestellt worden sei und Verstärkungen unnötig seien, wurde die weitere Bereithaltung der Truppen aufgehoben. Die „Nordd Allg. Ztg." erklärt am Schluffe ihrer Ausführungen: Die Maßnahme ist also weiter nichts gewesen, als eine vorübergebende Sicherheitsmaßregel und an zuständiger Stelle ist nie amy nur einen Augenblick daran gedacht worden, damit eine dauernde Einrichtung zu schaffen AuS Kapstadt berichtet di« „Deutsche Kabelgrammgesell« schäft": Zuverlässigen Nachrichten zufolge, die direkt von der Grenze einaetroffen sind, scheint der Friede für Deutsch- Südwestafrika durchaus nicht gesichert und eine sorgfältige Überwachung MorengaS notwendig zu sein. Zahlreiche Ein geborene diesseits der Grenz« sind ihren Herren entlaufen und haben teilweife eine Anzahl Kleinvieh mitgenommen Ein be kannter Transportunternehmer ist von Warmbad »u Pferde in Upington anaelangt Die von ihm gemachten Mitteilungen lauten bedenklich Die einzelnen Wagentreiber ließen ihre Herren im Stiche, um Morenga zuzulaufen Die ganze Hottentotten- bevölkerung sei auf den Wiederbeginn de« Kriege« begierig. Bei Hasuur fei alle« ruhig, und br» der Regen im November fall«, sei nicht« zu befürchten Die Bastard» die«seit« der Grenze leisteten den Hottentotten Vorschub. Die Kappolizei sei zu schwach, um kräftig dagegen wirken zu können. * l)r. Karl Peter« veröffentlicht in den „Hamb. Nachr." «ine längere Mitteilung, wonach der nächste Peter«- Prozeß am 21. d. M m Leipzig und der darauffolgende am 3. Oktober in Nürnberg stattfindet Er verlangt von der Reichsverwaltung jetzt die öffentliche Aufdeckung sämtlicher Akten und Dokumente, die sich auf PeterS' Amt«tättgkeit in Deutsch- Ostafrika beziehen A»Sla»ß. Zu den Au»gleich«verhandlungen zwischen Österreich und Ungarn. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, ergaben sich in den Ausgleichsverhandlungen neue Schwierigkeiten, da der Minister präsident Wekerle für di« Erhöhung der ungarischen Quote Kompensationen verlangte. Heute trifft der ungarifche Minister deS Innern Graf Andrassy m Wien ein. Seiner Berufung wird, dem obengenannten Blatte zufolge, für die Entscheidung über den Ausgleich große Bedeutung beigemessen. Die päpstliche SnzyNika. (W T. B) In einem Teile der gestrigen Auflage (unter dm Draht- nachrichten) wurden bereit» die einzelnen Punkte der päpst lichen neuen Anordnungen mitgetrilt. E» sind die folgenden: 1. Der Unterricht in der scholastischen Philosophie und Theologie in allen Seminaren und an allen katholischen Universitäten mit Studiengängen sür positive Theologie hat in aufrichtig katholischem Geiste zu erfolgen 2. Die Modernisten müfsen au« der Leitung und dem Unterrichte in dm Seminaren und katholischen Universitäten mtfemt werden 3. Die Bischöfe müssen ebmso wie die Delegierten de» Heiligen Stuhle» für die Fernhaltung de» Kleru» und der Gläubigen von der modernistischen Presse Sorge tragm. 4. In jeder Diözese ist für die Prüfung von katholischen Veröffentlichungen ein Zensoren- kollegium einzusetzm. Ferner wird da« Verbot Leo« XIII bestätigt, da» der Geistlichkeit untersagt, ohne die Erlaubni» de« BrschofS Zeitschriften zu redigierm; die geistlichen Mit- arbeiter von Zeitschriften find zu überwachen 5. Dm Geist, lichm ist verboten, Kongresse abzuhalten, abgesehm von sehr seltenm Au«nahmefällm, von denen eine Gefahr de« Modernismus, Presbyterianismus und LaiziSmuS besteht. Ferner wird die Errichtung eines OberwachungSratS in jeder Diözese gegm die Verbreitung modemer Irrtümer angeordnet, worüber die Bischöfe an den Papst Bericht zu erstatten haben Die römischen klerikalen Zeitungen besprechen die En« zyklika und bemerken, sie zergliedere dm Modernismus, der dahin ziele, in sozialer Beziehung die alte katholische Doktrin und Disziplin den augenblicklich herrschenden Ideen und in persön licher Beziehung die objektive philosophische und theologische Wahrheit dem persönlichen Empfinden zu unterwerfen Daher gerate der Modernismus in einen absolutm Gegensatz zu dem Geiste des Dogmas und der Disziplin der Kirche. Die En zyklika verwerfe diesen Modernismus und unterscheide ihn scharf von den gesundm und zweckmäßigen modernen Studien Sie empfehle infolgedessen das Studium der positiven Theologie, der Wissenschaft und der Kultur Der Papst vollende und mache Gebrauch von dem Werke Leo« XIII, dem Werke der Restauration, da« in der EnzyNika sein Programm hinsichtlich der Doktrin und Disziplin finde und auf daS künftighin sich die Haltung der höheren Geistlichkeit gründen werde Zum Besuche des russischen Grobfürsten Wlavimir in Bulgarien. (W T. B.) Sofia, 16 September. Die hiesigen Festlichkeiten au« Anlaß der Anwesenheit de« Großfürsten Wladimir und der russischen Deputation sind gestern beendet worden und werden nun in Plewna und anderen Städten der Erinnerung an den russisch, türkischen Krieg fortgesetzt. Gestern sind drei Sonderzügr mit der Großfürstlichen Familie, dem Fürsten Ferdinand, russischen und bulgarischen Offizieren und Würden trägern nach Plewna abgegangen (Berl Tgl) Sofia, 16. September. Die macedonische Abordnung, die gestem zum Großfürsten Wladimir befohlm wordm war, wurde vorher von Fürst Ferdinand empfangen, der in einer Ansprache ausführte, der vorgestrige macedonische Umzug und die macedonische Adresse würden seme eigenen An regungen bei dem Großfürsten hinsichtlich der Lage in Mace- donien unterstreichen Der Großfürst nahm darauf die Adresse in Empfang und versprach, unmittelbar nach seiner Rückkehr die Adresse dem Zaren zu unterbreiten, da ihm da» Schicksal Makedonien» am Herzen liege und die Ideale seine« Vater« unvergeßlich seien Die Abordnung verließ das Palai» mit dem Eindruck, daß der Großfürst darauf abzielte, die Mace- donier davon zu Überreugen, daß bei d«r jetzigen schwierigen Lage Rußlands ein Auftollen der macedonischen Frage un angebracht wäre, daß aber die Zukunft hierin eine Änderung bringen würde Neue Unruhen in Odessa. (Von einem Privatkorrespondenten.) Odessa, 16. September. Die an die Polizei gerichteten Befehle, die der neue Stadthauptmann am 11. d. M in betreff der Etraßenunruhen erlassen hat, haben nur einige Tage be ruhigend gewirkt. Heute kam e« gelegentlich der Beerdigung eine« am vergangenen Freitag getöten Polizeibeamten namen« Kartschenkento wiederum zu Ruhestörungen Mitglieder de« Verband« wahrhaft russischer Leute begingen den ganzen Tag über Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung; zwe, Juden wurden, wie e« heißt, ermordet und viele verwundet In der jüdischen Bevölkerung herrscht große Besorgni«. Neue Etngeborenenunruheu in Portugiestfch- «eftasrika. (W T. B) Lissabon, 16. September Amtlichen Mitteilungen au« Portugiefisch-Westafrika zufolge hat ein heftiger Kampf statt gefunden zwischen den portugiesischen Truppen und den Cua- mataS Die Portugiesen blieben Sieger, hatten jedoch große Verluste. vom Präsidenten Roosevelt. Dem „Berl Tagebl" wird au« Washington gemeldet, von halbamtlicher Seite werde mitgeteilt, daß sich Präsident Roosevelt mit dem Gedanken trage, zur Rechtfettiguna seiner Antitrustpolitik gegenüber den wider sie erhobenen schweren Angriffen seine Wiederaufstellung al« Präsidentschaftskandidat zu betreiben Der Präsident erkläre autdrücklich, daß er seine Wahl zum ,,dritten Term" nicht wünsche außer zu dem Zwecks die Befchuldigungen seiner Feinde zu widerlegen. Zur Lage in China. (W T. B.) Hongkong, 16. September Ein hartnäckige« Gefecht von zwölf Stunden Dauer hat bei der Stadt Ling-schan, ge hörig zur Präfektur Uuna-tfchan in der Provinz Kwansiluna, stattaZundn, Eine Verstälkungsabteilung der kaiserlichen Truppe marschierte 60 Meilen von Kwangsi und entsetzte schließlich die Stadt Die Aufrührer, die mit modernen Waffen versehen waren, durchschnitten die Telegraphenleitung Es heißt, die Führer seien Auswanderer, die au« den Strait« Settlement« und au« Annam zurückkehrten, von wo sie ihre militärische Aus rüstung mitbrachten. Kanonenboote patrouillieren die Küste ab, um den Schmuggel zu verhindern. Zur Lage in Marokko. (W T. B) Tanger, 16. September. E» verlautet, daß die Ab- gesandten der Schauja« alle vom General Drude gestellten Br- dimzungen angenommen und die Absicht geäußert haben, sich zu den verschiedenen Stämmen zu begebm und am Donner«, tag mit den Kaid« und Abgesandten aller Stämme nach Casa blanca zurückzukrhren, um sich gemeinsam zu unterwerfen Casablanca, 16 September. Der französische Gesandte in Marokko, Regnault, beglückwünschte bei seiner heute erfolgten Landung den General Drude zu seinen bi«herigen Erfolgen und begab sich al«dann zum Konsulat, wo er mit dem französischen Konsul, Admiral Philibert, und General Drude eine Untenedung hatte und sich den Echerif von Casablanca vorstellen ließ Später besichtigte er da« Lager und empfing die Kaid«, unter ihnen den Kaid der Mezata, die Friedens Vorschläge machten, aber nur Vollmachtträger eine» Teile« der Stämme find. — Wie die „Morningpost" au« Casablanca meldet, kehren die Einwohner mit jedem Schiff, da« in Casablanca anlegt, zurück Läden und Warenlager schießen wie die Pilze hervor Mazagan, 16. September Die Panik, die am ver gangenen Donnerstag hier ausbrach, entstand dadurch, daß der Kreuzer „Conde" ein Scheibenschießen veranstaltet hatte. Als die Mauren, die zum Gebet versammelt waren, den Donner der schweren Schiffraeschütze hörten, stürzten sie aus den Moscheew heraus, wobei verschiedene Personen umgerissen und nieder getreten wurden DaS KonsularkorpS erhob bei dem französischen Konsul Protest gegen da« Vorgehen de« Kommandanten de« „Conde", der e« unterlassen hatte, die Schießübung vorher an- zukündigrn Pari«, 16. September In einer Unterredung mit einem Redakteur de« „Gil Bla«" über die Marokko-Angelegenheit erklärte Ministerpräsident Clemenceau, die Regierung habe nicht die Absicht, den Fuß vorzusetzen, um ihn dann wieder zurück zuziehen Man werde dre Polizei organisieren, aber solange die Umstände nicht dringende Maßnahmen erforderlich machen, werde man sich zunächst auf Casablanca beschränken und auch nicht die Operationen der Polizei an der algerischen Grenze abwatten Der Meinungsaustausch mit der europäischen Diplo matie sei mit Freimütigkeit und ohne Feilschen vor sich ge- gangen; ein Kälterwerden der Beziehungen habe sich durchaus nicht ergeben können Man müsse das Risiko unangenehm» Überraschungen so beschränken, daß die Absichten der Regierung in keiner Weise verdächtigt werden können. Die Umstände würden Frankreich weder unentschlossen noch unvorbereitet antreffen Die Stellung Frankreichs bleibe nach jeder Richtung hin eine sehr starke Es sei ein glücklicher Umstand, daß man den Eindruck der Klugheit und gleichzeitig den der Stärke her vorbringe. Er, Clemenceau, wolle nicht wieder mit Delcassv anfangen. — Dem „Petit Pattsien" zufolge wird man spätestens am Freitag erfahren, ob die Bemühungen der Schaujak, die sich General Drude gegenüber verpflichtet haben, den Stämmen im Innern die Notwendigkeit der Unterwerfung klar zu machen, von Erfolg begleitet seien. General Druve verlangt außer der Niederlegung der Waffen noch eine entsprechende Kontribution. Demselben Blatte zufolge erscheint der französischen Re gierung die Gesamtlage so befriedigend, daß man von Truppen entsendungen nach den Hafenstädten, die noch vor acht Tagen geplant waren, Abstand nehmen kann Im Gegensatz hierzu bemerkt da« „Echo de Patt«" auf Grund ihm zugegangener Nachrichten au« Rabat, daß die Lage der Franzosen dort sehr bedrohlich sei und daß die französische Kolonie alle Vorbereitungen getroffen habe, um sich auf da« erste Alarmzeichen an Bord der KttegSschiffe zu begeben. Mannigfaltiges. Dresden, 17 September * Ihre Majestät die Königin-Witwe überreichte gestern Allerhöchstlhrem Kammerzahlmeister Hentsch aus Anlaß seine» am 1. Oktober d I stattfindenden 30 jährigen Dienstjubiläum» daS Allerhöchste Bildnis mit Unterschrift im Rahmen sowie eine Chiffrenadel in Brillanten * Ihre Majestät die Königin.Witwe besuchte den Kunstsalon Emil Richter, um die soeben eröffnete Sonder- auSstellung von Gemälden au« Japan und Indien de« Buda pester Malers Gyula Tornai aufs eingehendste und mit großem Interesse zu besichtigen * Im 2. und 3. Dresdner Landtagswahlkreise machen sich Nachwahlen erforderlich, und zwar im 2. Kreise in acht und im 3 Kreise in 16 Bezirken Die dritte Abteilung wählt morgen, Mittwoch, den 18 September, von 11 bis 2 Uhr, die zweite Abteilung Donnerstag, den 19. Sep tember von 11 bi« 2 Uhr und die erste Abteilung Freitag, den 20 September von 12 bis 2 Uhr * In dieser Woche wird keine öffentliche Stadtver ordnetensitzung abgehalten werden. * Der 2. Termm der Staat»-Einkommensteuer und der Ergänzungssteuer auf das laufende Jahr, mit denen gleichzeitig die zweite Hälfte der Bürger« und Einwohner steuer entrichtet wird, ist in der Zeit vom 1. bis mit 21. Oktober im Stadtsteueramte rinzuzahlm. — Diejenigen, die den am 1. d M fällig gewesenen 2. Termin der Ge meindegrundsteuer noch mcht entrichtet haben, werden darauf aufmerksam gemacht, daß dieser bis längstens den 23. d. M »u bezahlen ist — Der dritte Termin der Land- reuten und Landeskulturrenten auf das Jahr 1907 ist spätestens am 30 d. M im Stadtsteueramte X zu entrichten — Diejenigen hier Angesessenen, die von ihren Grundstücken Beschoß« und Erb,in« zu entrichten habet,, werden daraus