Suche löschen...
Dresdner Journal : 04.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190709041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070904
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-09
- Tag 1907-09-04
-
Monat
1907-09
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 04.09.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Gemeind«, was Wissenschaft und Technik, was gemeinnützige Gesinnung und praktische Erfahrung in Deutschland geleistet haben und für die Zukunft planen, um da« leibliche und geistige Wohl des jungen Menschen von der Geburt an bis zur vollendeten Ausbildung zu fördern und zu heben — vr. mvä. Waldemar Ammann, bisher Assistenzarzt am KreiSkrankenhau« in Britz, wurde al« Professor der Anatomie nach Peking berufen Der junge Arzt soll in der chinesischen Hauptstadt an dem unseren Universitäten gleichenden medizinischen Institut Vorlesungen über Anatomie halten Literatur. Zu der an dieser Stelle bereits erwähnten Uraufführung de« Hohenzollernstücke« „Der Kronprinz" (gemeint ist der spätere König Friedrich II) von Hermann Anders Krüger im Coburger Hoftheater wird noch von dort geschrieben: „Die Dichtung soll, wie der Verfasser in seinem Vorwort ausspricht, „dem Mangel an einem lebensfähigen historischen Drama, das vom Geiste unserer Zeit erfüllt ist", abhelfen. Diese« stolze Wort in die Tat umzusetzen, ist Hrn. Krüger nicht gelungen: er schuf nichts als eine drama tisierte (nicht dramatische) GeschichtSepisode. Dramatisch am wirksamsten ist der vierte Akt, der in Wusterhausen spielt und den König Friedrich Wilhelm I., der im übrigen einigermaßen verzeichnet rst, die Begnadigung seine« Sohnes nach einer effektvollen Rede des Generals Buddenbrok aussprechen läßt. — „Die Waffen nieder!", Lustspiel in drei Akten von Benno Jacobson und Ludwig Bruckner ist von Direktor Schmreden für das Berliner Neue Theater zur Aufführung erworben worden Hermann Sudermann hat auch einen neuen Roman geschrieben Er führt den Titel „Da« hohe Lied" und behandelt ohne ausgesprochene Problemstellung die ver schiedenen Phasen eines Frauenschicksals Das Werk soll nach der Absicht de« Dichters nicht vor Ostern nächsten Jahre« im Verlage der I. G. Cottaschcn Buchhandlung in Stuttgart erscheinen. VilVende Kunst. Au« Paris berichtet man: Ein unge« Mädchen hat gestern im Louvre das Bild de« Malers Ingres „Messe in ter Sixtinischen Kapelle" mit einer Schere zerschlitzt. Dem Papst sowie drei Kardinälen sind die Augen ausgestochen worden Nach dem Beweggrund ihrer Tat befragt, erklärte da« Mädchen, sie wollte sich ver haften lasten. Unterstaatssekretär Dujardin-Beaumetz hat Maß regeln ergriffen, derartigen Vorkommnissen ein Ende zu machen — In den SerreS am Cour«-la-Reine wurde eine Au«- stellung italienischer Impressionisten und Poin tillisten eröffnet, die durch eine große Anzahl Werke von Segantini besonders anziehend ist. — Dem Louvre ist wieder ein große« Vermächtnis zugefallen Ein bekannter französischer Kunstsammler Audcoud hat sein Vermögen und seine kostbare Sammlung, die einen Wert von mehreren Millionen hat, dem Louvre vermacht. Audeoud hatte schon vor einiger Zeit dem Museum von Svvre« eine reiche Schenkung gemacht, indem er ihm seine kostbare Sammlung von Keramiken hinterließ; seine reiche Bibliothek, die sehr interessante Manuskripte hinterließ, hatte er der Bibliothöque nationale überlasten. Nun krönt er seine uneigen nützige Sammlertätigkeit in seinem Testament, indem er auch seine übrigen Sammlungen der Allgemeinheit zugänglich macht. Musik. Ein neues deutsche« Opernwerk, da« schon durch seinen Stoff interessiert, wird demnächst in der Öffentlich keit erscheinen E« ist das die Oper „Da« Nest der Zaun könige", frei nach dem Gustav Freitagschen Roman gleichen Namen«. Da« Libretto stammt von dem verstorbenen Inten danten Aloy« Prasch, al« eme der letzten Arbeiten des so früh verschiedenen Künstler« und Bühnenleiter« Prasch hat es verstanden, au« dem herrlichen deutschen Roman eine knappe dramatische Handlung voll packender Szenen zu formen, die sich in vier Akten abspielen. Die Musik zu diesem interessanten Opernwerke stammt von dem Berliner KonservatoriumSdirektor und Pianisten Gustav Lazarus, der vor einigen Jahrm mit der Oper „Mandanika", Tert von Iuliu» Freund, die über die meisten deutschen Opernbühnen gegangen ist, sich einen geachteten Namen geschaffen hat. Die Uraufführung de« musikalischen „Neste» der Zaunkönige" wird voraussichtlich in dieser Spielzeit vor sich gehen. — Au« Görlitz meldet man: „Krieg im Frieden", eine dreiaktige Operette von Reinhardt, Text nach Moser« Lustspiel von Wilhelm, gelangte im Görlitzer Wilhelm-Theater zum Besten de« Moser-Denkmalsfonds zur Erstaufführung Der Erfolg war mäßia, da die musikalische Wirkung nicht annähernd die de« Lustspiels erreichte. — In nächster Zeit wird sich in St. Petersburg eine Idee verwirklichen, die schon Rubinstein lange anstrebte, die Gründung einer Volk«oper. E» hat sich eine Gruppe von Künstlern gebildet, welche die Veranstaltung von möglichst sorgfältigen Aufführungen bei niedrigen Eintrittspreisen beab fichtigt; dabei soll zugleich jungen Sängern die Möglichkeit aeboten werden, zum erstenmal vor dem Publikum zu er scheinen, ohne sich den harten Bedingungen mancher Agenturen unterwerfen zu müssen. Das Programm der ersten Spielzeit wurde bereits zusammengestellt; e« enthält eine Reihe von Werken, die bisher noch dem St. Petersburger Publikum un bekannt sind, darunter Opern von Korsakow und Saint-SaönS, ferner Richard WagnerS „Fliegenden Holländer", die „Königin von Saba" von Goldmark, den „Dämon" und den „Hero" von Rubinstein und den „Schwarzen Domino" von Auber. * Die 10. Versammlung Deutscher Historiker wurde heut: früh kurz nach 9 Uhr m feierlicher Weise in der Aula der König! Technischen Hochschule am BiSmarckplatze eröffnet. An dem EröffnungSakt« nahmen gegen 200 Gelehrte und Künstler aus allen Teilen Deutschland« teil, und auch zahl reiche Ehrengäste hatten sich hierzu eingefunden Wir bemerkten Ihre Exzellenzen die Herren StaatSminister v. Schlieben, den Präsidenten de« Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums Wirk!. Geh. Rat v. v. Zahn und Ministerialdirektor Wirk! Geh Rat vr. Waentia, ferner die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Schelcher, Generalmajor z D. Frhr. v. Friesen, Ober bürgermeister G«. Finanzrat a D Beutler, den Rektor Maanifiku« der König! Technischen Hochschule Geh Hofrat Prof. Patten hausen, Oberstleutnant Hottenroth, Stadtschulrat Prof. vr. Lyon, sowie die Stadträte König!. Baurat Adam, Prof. vr. Leh mann und vr. Häbler Die hochanschnliche Versamm lung wurde vom Vorsitzenden de« Verband« Deutscher Historiker, Hrn Geh Hoftat Prof. vr. Gerh Seeliger-Leipzig mit einer begrüßenden Ansprache eröffnet. Er widmete zunächst !»' r^RIWWMWWWWWWW. > > 6 den im letzten Jahre verstorbenen Mitgliedern des Verbands herzliche Worte de« Nachruf« Insbesondere gedachte er hierbei de» dahingeschiedenen Han» v. Zwiebenick, eine» der Haupt- begründer de» Historikertag» und eine« der hervorragendsten Förderer der historischen Interessen Die zahlreiche Teilnahme an der heutigen Versammlung erbringe jedenfalls den Beweis, daß die Institution des Deutschen Historikertag» eine gesunde sei. Der Deutsche Historikertag wolle keine wissenschaftlichen Probleme lösen und keine bindenden Beschlüsse fassen, sondern die Teilnehmer wollen sich über historische und wissenschaftliche Fragen zwanglos unterhalten und aussprechen. Sicherlich werde auch hierdurch die historische Wissenschaft gefördert. Zum Schluß seiner Ausführungen begrüßte der Redner noch die Ehrengäste und besonders Se. Exzellenz den Hrn Etaatsminister v. Schlieben, Se. Magnifizenz den Hrn. Rektor Magnifikus Prof. Patten hausen und Hrn. Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a D. Beutler. Im Namen der König!, sächsischen StaatSregierung begrüßte hierauf Se. Exzellenz der Hr. StaatSminister v. Sch lieben die Versammlung mit folgenden Worten: ES ist mir eine große Freude und Ehre, im Auftrage der sächsischen StaatSregierung den Verband deutscher Historiker hier festlich begrüßen zu können zugleich mit dem Wunsche, daß Sie sich während JhieS Aufenthalts hier wohl sühlen möchten. Schon aus Ihrer reichhaltigen Tagesordnung ersehe ich, daß es Ihnen heiliger Ernst ist, die Quellen blobzulegen, auS denen die Geschichte fließt, daß eS Ihr eifrigstes Bestreben ist, Vorurteile, Fälschungen und Irrtümer zu beseitigen und so der Geschichte jene Bedeutung zu geben, die sie vielfach gehabt, vielfach aber durch Parteiinteresse, leidenschaftlichen Sinn und Egoismus verloren hat. Frei von dem Streite der Parteien soll die Geschichte erscheinen, unabhängig von den Wogen der Tagesmeinung, aber nicht welt fremd und langatmig, sondern voll schöner, nationaler Gedanken, er frischender Ursprünglichkeit und packender Schaffenslust. Die Männer der Wissenschaft verfolgen mit Interesse Ihre Arbeiten und nehmen den regsten Anteil an Ihren Mühen. Manch schöner Erfolg winkt Ihnen — das aber, was Sie tröstet bei einem Mißerfolg und Sie immer wieder zurücksührt zu den ersten An fängen, das ist das Gefühl nicht rastender Arbeit, die nicht eher aus hört, ehe nicht daS geschichtliche Bild mit der Wahrheit übereinstimmt. Ehre Ihrer Arbeit zum Segen des deutschen Vaterlands! Im Namen deS Senats der König!. Technischen Hoch schule bewillkommnete Hr. Geh. Hofrat Prof. Pattenhausen die Festversammlung Der Redner sprach im weiteren Ver laufe seiner Ausführungen den Wunsch au«, daß die Zeit nicht mehr fern sein möchte, wo man auch der Geschichte der Technik besondere Vorlesungen an den Hochschulen einräume. Auch er wünschte den Bestrebungen de« Deutschen Historikertag» den besten Erfolg. Als Vertreter der Stadt Dresden widmete hierauf noch Hr. Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler der Festversammlung herzliche Worte der Begrüßung im schönen Dresden. Die Gegenstände der Beratungen de« Historikertag» berühren zwar nicht die große Menge des Volkes, so führte der Redner au», dafür bringen jedoch die Gebildeten den Bestrebungen der deutschen Historiker da» größte Interesse entgegen. Die Forschungen auf geschichtlichem Gebiete seien gerade in den letzten Jahrzehnten von besonderer Bedeutung gewesen und der Sinn für Geschichte sei in der jüngsten Zeit im Volke erheblich gewachsen. Ebenso sei die Bedeutung des geschichtlichen Unterrichts in den Schulen immer mehr erkannt worden. Ebenso hätten auch die modernen Großstädte der Be deutung der Geschichtsforschung volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. E» geschehe die« nicht durch den geschichtlichen Schul unterricht, sondern auch durch besondere Institutionen, durch dje Archive, die Stadtmuseen rc. Mit einem nochmaligen Willkommengruße schloß der Redner. In seinen DankeLworten knüpfte Hr. Geh. Hofrat Prof. vr. Seeliger an die Ausführungen der Vorredner an und bezeichnete nochmals die Zwecke und Ziele des Historikertag«. Nach der Konstituierung de« Bureaus — zu stellvertretenden Vorsitzenden wählte die Versammlung die Herren OberregierungSrat vr. Ermisch und Prof. vr. Geß — sprachen die Herren Geh. Kirchenrat Prof v. A. Hauck-Leipzig über „Die Rezeption und die Umbildung der Allgemeinen Synoden im Mittelalter" und Prof. vr. Hintze-Berlin über „Die Ent wickelung der modernen Ministerialverwaltung". Nachmittag» 4 Uhr spricht Hr. Prof. vr. Otto Richter-Dresden über Dresdens Bedeutung in der Geschichte. Heute abend folgen die Teilnehmer einer Einladung der Stadt Dresden zu einem Begrüßungsabende im städtischen AuSstellungspalaste. * Ihre Majestät die Königin-Witwe erwarb aus der Aquarellsammlung der Kunsthandlung Ernst Arnold drei Aquarelle, und zwar: Prof. Erwin Oehme „Hochufer straße", G. v. Seydlitz „AugustuSbrücke", Dreßler „Frühling im Harz". * Die Arbeiten der Vereinigten Fachschulen für Photographie und Malerei von Ernst Sonntag, hier, erhielten in der Deutschen Photographen-Ausstellung in Bremen den ersten Preis, die silberne Medaille, in der wissen schaftlichen Abteilung. Theater, Konzerte, Borträge. * Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Das Königl. Opernhaus bleibt Donnerstag, den 5. September wegen der Vorbereitungen zur Erst aufführung der komischen Oper „Die Schönen von FogaraS" von Grünfeld, die Sonnabend, den 7. September stattfindet, geschlossen Freitag, den 6. September geht Richard WagnerS „Tann häuser" mit Frl. van Dresser als Elisabeth, Frau v. Falken al» Venu», Hrn v Bary als Tannhäuser, Hrn Perron al» Wolfram, Hrn. Rain» al« Landgraf und Hrn Grosch al« Walter von der Vogelweide in Szene Mannigfaltiges. Au« dem Reiche. (Berl. Lokalanz.) Homburg v. d. H, 3. September Der König von Siam stiftete für eine der neuerbauten Quellen, die seinen Namen tragen wird, einen prächtigen überbau, der in siamesischem Stil errichtet werden soll (W T B) Berlin, 4 September Der Schnell zug 6 ist auf der Strecke Rehfelde—Strausberg entgleist und steht in Flammen. Beide Hauptgleise sind gesperrt. Ein Lokomotivbeamter und acht Reisende sind leicht verletzt Die Verletzten und die übrigen Reisenden sind mit einem Hilfszuge nach Strausberg befördert worden. Die Weiter beförderung erfolgt mit dem nach Berlin zurückkehrenden Schnellzuge 13. Die Dauer der Störung wird voraussichtlich mehr al« 14 Stunden betragen Die bei der Entgleisung de« Schnellzug« Verletzten stammen sämtlich au« Berlin und Um gegend. Ein Reisender begab sich sofort beim Eintreffen der Schnellzug« zur Unfallstation, so daß sein Name nicht fest- gestellt werden konnte. Auch der Name de« verlebten Loko- motivbeamten ist noch nicht bekannt. Unter den übrigen be finden sich ein Ingenieur au« Berlin, ein Ulan au« Potsdam, ein Viehhändler, ein Landwirt, ein Buchbindermeister und zwei Postbeamte. Die Verletzungen sind sämtlich leichter Natur, so daß sich die Verlebten m ihre Wohnungen begeben konnten. Eine neuere Meldung au« Rehfelde besagt folgende«: Zug 6 entgleiste heute aus freier Strecke bei km 30,2 zwischen den Stationen Rehfelde und Strausberg, und zwar Lokomotive mit sämtlichen Wagen bi» auf die beiden letzten. Leicht ver letzt sind vier Reisende, der Heizer, der Zugführer und der Wagenwärter. Beide Gleise sind gesperrt und voraussichtlich binnen 30 Stunden wieder fahrbar Die Untersuchung ist em- geleitet worden. Die Entgleisung de« Zugetz ist infolge Bahn- frevel« entstanden An einer 15 m langen Schiene sind an dem einen Stoß die Laschen und sämtliche innere Schwellen schrauben gelöst vorgefunden worden Eisenach, 3. September. Die hier tagende 36. Haupt versammlung de» Deutschen ApothckeroereinS nahm folgenden Antrag an: Die 36. Hauptversammlung de» Deutschen Apothekerverein« hält eine reichsgesetzliche Rege, lung de« Apothekenwesens für dringend erforderlich. Sie vermag aber dem von dem Reichsamt des Innern bekannt gegebenen Entwurf sowohl hinsichtlich de» gewählten Gewerbe systems — der allgemein durchgeführten rem persönlichen Be triebsberechtigung — al« auch m anderen wesentlichen Punkten nicht zuzustimmen und erhebt endlich entschiedenen Widerspruch gegen die in den Erläuterungen zu dem Entwurf enthaltenen ungerechtfertigten Beschuldigungen de« deutschen Apothekerstanva Sie sieht vielmehr in der freien Veräußerlicykeit aller Apothekenbetriebsberechtigungen die beste gewerbliche Grundlage de« deutschen ApothekenwcsenS und die einfachste Lösung der Gewerbefrage. Sie beauftragt daher den Vorstand, unter Zugrundelegung diese« Gewerbesystems und unter Be^ rücksicht,gung der von der Versammlung gefaßten anderen Be schlüsse den Gesetzentwurf abzuändern und den geänderten Ent wurf d.m Reichsamte dc« Innern, den Bundesregierungen und dem Reichstage zu überreichen. Sollten diese jedoch nicht ge willt sein, emer einheitlichen Regelung der Gewerbeftage aus dieser Grundlage zuzustimmen, so wäre, um endlich au» den derzeitigen unsicheren, den Stand schwer beunruhigenden und schädigenden Zuständen herauszukommen, al« Mindestforderung de« Stande« ftstzuhalten, daß für die bis dahin unter irgend welcher Voraussetzung als vererblich oder veräußerlich be handelten Apotheken durch Reichsgesetz dieses Recht gewahrt wird. Den Inhabern von Personalkonzessionen ist eine an gemessene Berücksichtigung der ehelichen Nachkommenschaft und der Witwen sowie ein Kundschaftswert sicher zu stellen. (W. T. B.) Hamburg, 3. September. Die Apparate der hiesigen Hauptstation für Erdbebenforschung haben gestern nachmittag 5 Uhr 3 Min. ein heftige« Fernbeben von vier stündiger Dauer ausgezeichnet, dessen Herd wahrscheinlich in südöstlicher Richtung m einer Entfernung von etwa 9200 km von hier zu suchen sein wird. Die Hauptbewegung begann gegen 5 Uhr 40 Min. Mehrere der stärksten Stöße, die nach der Größe ihrer Ausschläge zu urteilen, zerstörende Wirkung gehabt haben müssen, wur en um 5 Uhr 44 Min und 5 Uhr 53 Mn. mit Ausschlägen von fast 20 mm registriert. Da« Erdbeben endete gegen 9 Uhr abends (W. TB) Bochum, 3. September. Auf der Zeche „Dannenbaum" wurden in vergangener Nacht im Schacht 2 durch die zu Bruche gehende Strecke drei Bergleute ab gesperrt. Bei den Rettungsarbeiten gelang e«, ein Rohr durch den Bruch zu treiben, wodurch die Verständigung mit den Verschütteten hergestellt wurde. Heute nachmittag gelang die Rettung der Verschütteten, die sämtlich unverletzt waren (W T. B.) Neuß, 3. September. Heute nachmittag 4 Uhr kam an der Erftmündung bei Grimlinghausen ein kleiner Schleppdampfer zum Sinken Der Dampfer sank so schnell, daß die Frau de« Kapitäns, der Maschinist und sechs Kinder den Tod in den Wellen fanden. (Berl Lokalanz.) Magdeburg, 3. September. Hier kamen zahlreiche Typhuserkrankungen vor. In einem Viktualien- qeschäft, wo ein Familienmitglied erkrankte, vernichtete die Polizei sämtliche Vorräte. (W.T.B) Winterbergb.Kreuznach,3.Septbr. 16 Schul kinder ließen sich in einem Pfluakarren einen Berz Hinunter rollen; sie verloren die Gewalt über den Karren, der umschlug, da« Bachgeländer durchbrach und in den Bach stürzte. Elf Kinder erlitten schwere Verletzungen, der Zustand einiger ist hoffnungslos. München, 3. September. Die „Münchner Neuesten Nach richten" melden, daß der Fürst Oskar von Wrede auf Schloß Ellingen in Mittelfranken gestorben ist — Dasselbe Blatt meldet auS Waldmünchen, daß in dem böhmisch bayerischen Grenzort Oberhütte ein Schadenfeuer elf große Bauernhöfe, bestehend aus 35 Firsten, einäscherte. Die gesamte Ernte, Maschinen sowie zahlreiche« Kleinvieh sind mit verbrannt. Au« dem Auslande. (W TB) Wien, 3. September. DaS K K Telegr- Korresp -Bureau meldet: Die Zeitungen haben in jüngster Zeir beunruhigende Nachrichten über schwere Unfälle bei den Manövern in Kärnten und bei den Schlußmanövern de» II. Korp« gemeldet und gegen die Heerre«leitung den Vorwurf der Verheimlichung dieser Unfälle erhoben. Diesbezüglich ist unS vom Reichskriegsministerium folgendes mitgeteilt worden: Daß in Kärnten und im Bereich des II. Korps anläßlich de: Manöver Todesfälle und äußerst zahlreiche schwere Erkrankungcn von Mannschaften vorkamen, ist soweit die bisher eingegangcncn Meldungen besagen, unrichtig Todesfälle kamen überhaupt nicht vor. Daß einzelne Soldaten während de« Manöver« marode werden, ist unvermeidlich. Mit den Weisungen für die Durchführung dcr Übungen werden alljährlich auch solche zur Verhütung von Unfällen während derselben erlassen Auch der mit der Oberleitung der die«jährigen größeren Manöver betraute General der Kavallerie, Erzherzog Franz Ferdinand, hat schon am 15. Juli einen Befehl erlassen, m dem Schonung der Truppen allen Kommandanten zur strengsten Pflicht gemacht wurde Sensationsnachrichten, wie die jetzigen, kommen fast alljährlich vor. Sie stammen gewöhnlich au« Kreisen, welche die vielen von der Heeresleitung hinsichtlich der möglichsten Schonung de« MannfchaftSmaterialS ausgegebenen Befehle ab sichtlich ignorieren (Berl Lokalanz) Salzburg, 3. September Der Gendarmeriepostenführer Lösqler verhaftete auf dem Tanzbc von 1k Untern mit ei und flt (d anwalt suchun; Trient verkan nächste: mit d< von 5 stifte, 35 Hü nichtet Fünf Mauer von d 0 gestern verha BolkSf diesem Ware, durchs! ( Stand pol, C gorod Bersch beson! ( Cana nach verle ley f zwei Heber 2000 Untei Unfa mehr höchst hielt Anha den geloö sämt Spei Wag ist et worl woh die ( gleis, werd werd Unft Zeit Ein neue von Fe» zunö Mu! Süd habe Sich Tru ist s t. ru dir. S76 773 ÜSV 112 170 124 676 106 IM 107 111 dir. 141 I« dir Lbt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)