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Dresdner Journal : 09.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190702095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-09
-
Monat
1907-02
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 09.02.1907
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Aus Marokko. (W T. v) Tanger, 8. Februar Der Kaid Hellal, der Raisuli eine Zufluchtsstätte gewährte, wird heute in Tanger eintreffen, um sich dem Kriegsminister GebbaS zu unterwerfen Diese Unterwerfung beweist auch, daß Raisuli da» Gebiet der Beni Msaur verlaffen hat — Der Kaid Zellal, der heute mittag hier eintraf, ist vom Kriegsminister begnadigt worden Er wird morgen Tanger wieder verlaffen Cöln, 8. Februar. Die „Köln. Ztg." meldet au» Berlin von heute: Der Korrespondent de» „TempS" in Tanger hielt ich darüber auf, daß in der Umgebung von Tanger Grund- »rsitz für deutsche Rechnung aufgekaust worden ist. Die Mel dung al» solche ist richtig, doch handelt e» sich lediglich um einen von deutscher Privatseite unternommenen Kauf, wie solche Käufe von französischen Kapitalisten in der Umgebung von Tanger in einem Umfange vorgenommen worden sind, der den »es deutschen Geschäft» bei weitem übertrifft. Im übrigen besitzen nicht nur Franzosen und Deutsche Land in der Um- rebung von Tanger, sondern auch Engländer, Italiener und angehörige der übrigen Staaten finden im Zentraltheater zwei ^mittag» H4 Uhr geht bei ermäßigten Preisen zum 46 Mal „Der Stern von Bethlehem" von F. A. Geißler, Musil von G Pittrich in Szene Abend» 8 Uhr besinnt bei gewöhnlichen Preisen die Varistö-Vorstellung, in der sämmtliche Attraktionen de» Februarprogramm«, wie Sieaw Gentes, Lona Nansen, die tollkühnen Radfahrer The Noiset», der drollige Pavian „Coco", der menschlichste aller Affen, D' Loisachthaler, der Drahtseilkünstler Albert Kartelli rc austreten Die Kaffe ist von morgen» 11 Uhr ab ununter b» Da» war ein lustiger „Sommerabend am Salzberg", den estern die Buben und Dirndln des Deutschen und Sster- eichischen Alpenverein» im Au»stellung»palast feierten, während draußen die kalte Winternacht sich über die schnee bedeckten Fluren senkte. Das Arrangement de» Feste» war wie da» aller Trachtenfeste de» genannten AlpenvereinS, ehr glücklich durchgeführt worden. Mitten im bayrischen Hoch- aebirge befand man sich. Da» Kloster St Enzian — man änn e» sich bei Berchtesgaden gelegen denken —, dem viele derechtsame gehören, hatte alle seine Getreuen innerhalb der Bannmeile zur Jubelfeier am Salzberg geladen, und ie waren alle gekommen, aber nicht sie allein, sondern wch viele andere Gäste au» dem Bayerlande, au« sem benachbarten Salzburger Gau, Tirol, dem Salzkammergut, a au» Steiermark und noch weiter her, denn die Zeste von St Enzian sind berühmt Der große AuSstellungS- aal war zum Dorfplatze umgewandelt worden. Von der Höhe grüßte das Kirchlein von St Enzian, gegmüber ragte starr und eisig der Watzmann empor, links vom Kirchlein erhoben ich erst sanft, dann steiler grüne Malten, recht« zeigten sich sie Felrgebilde des Steinernen Meere«. Ein muntere« Treiben -errschte auf dem Tanzplan, in dessen Mitte ein mächtiger Maibaum errichtet war. Die Musikanten spielten lustige Weisen und behende drehten sich die Burschen und Mädchen im wirbelnden Reigen. In den Salzberg führte ein geheimnisvoller Schacht hinein, und just wie im Bergwerk zu Berchtesgaden gelangte man auf einer Rutschbahn, auf der alt und jung zu eigener und fremder Lust heruntersauste, zum elektrisch erleuchteten Salzsee. Sehr vergnügt ging es im Weinstüberl und in der Klosterschänke „zum schmucken Fritzen" zu, die jenseits des Klostergartens lag; für die feineren Leut' wurde im Speisesaal aufgetafelt, überall aber herrschte bei Musik und fröhlichem Geplauder die heiterste Stimmung Da ertönten Böllerschüsse und hallten an den GebirgSwänden wider, Glockengeläutc erklang; unter Borantritt einer Musik bande marschierten die Bergknappen von Hallein durch die Dorfstraße von St. Enzian und hinter ihnen viel des Volke« Ein prächtiger Schuhplattltanz wurde von einer Anzahl Paaren veranstaltet, denen ein reizender neckischer Tanz eine» Burschen und zweier Deandeln folgte Al« der erste Hahnenschrei den Morgm ankündigte, war gar manchem noch längst nicht die Lust zum Aufbruch gekommen Die Veranstalter de« gelungenen Feste«, in erster Linie Hr Architekt Reuter, können befnedigt auf ihren Erfolg zurückblicken. Die künstlerische Wandmalerei de« Hauptsaals, die von Hrn Maler und Radierer Erler (Elbier) auSgeführt worden ist, fand allgemeine Anerkennung Die Zimmerarbeiten der Dekorationen waren Hrn. Zimmer meister Noack, die Tapezierarbeiten Hrn Tapeziermeister Bräuer übertragen worden Jahres 1905 an 474 594 M »st um 12 Proz. hinter dem Soll an 539 660 M. zurückgeblieben Ein gleiches Verhältnis für 1906 angenommen, ist eine Jsteinnahme von 488 283 M zu erwarten. Hiernach und in Anlehnung an den vorjährigen Voranschlag wnd als mutmaßliches Ergebnis für 1907 der Betrag von rund 490000 M. angenommen. Die Grund steuer ist mit einem Ertrage von 720 000 M. in den dies jährigen Haushaltplan eingestellt. Im Jahre 1904 brachte Diese 710093 M. und im Jahre 1905 719 309 M Eine Besserung der Grundstückspreise und der Wohnungsmietzinsen steht immer noch in weiter Ferne Wenn auch die Errichtung neuer Wohnhäuser erhebliche Einschränkung erfahren hat, so übersteigt doch da« Angebot leerstehender Wohnungen die Nach frage nach solchen noch bedeutend. Hiernach ist erne Erhöhung de» gemeinen Werte» der nach Z 14,5 des Nachtrags zur Gemeindesteuerordnung — nach dem tatsächlichen Ertrage des Vorjahrs — zu veranlagenden Grundstücke ebenso wenig zu erwarten, als eine Steigerung des gemeinen Wertes der übrigen bebauten Grundstücke; eher steht zu befürchten, daß die ver minderte Nachfrage nach Bauland und sonstigen Baustellen deren gemeinen Wert herabdrücken wird. Da jedoch trotzdem das Soll der Stadtgrundsteuer für 1906 an 723 302 M gegen das Vorjahr an 721565 M. um 1737 M gestiegen rst und Rückerstattungen größerer Beträge durch Reklamations entscheidungen nicht mehr in Aussicht stehen, rechtfertigt sich die Einstellung von 720000 M. nach dem Ergebnis de« Jahres 1905 als mutmaßliches Ergebnis für 1907 Der Ertrag der Einkommensteuer ist für dieses Jahr um 44 000 M höher als 1906, also auf 3 621200 M geschätzt worden. Die Jsteinnahmen betrugen im Jahre 1904 4 088 909 M. nach 52 Proz. der Jahressätze der StaatS- einkommensteuer und 1905 3 980180 M. nach 50 Proz. der Jahressätze der Staatseinkommensteuer Bei der Auf stellung des Haushaltplans sür 1905 ist angenommen worden, daß 1 Proz. de« Staatseinkommensteuersolls rund 80'000 M. Stadteinkommensteuer ergeben würden Dieser Voranschlag ist nicht völlig erreicht worden. Da« Soll der Stadtemkommensteuer für 1906 stellt sich nach vorläufiger Aufstellung bei Erhebung von 44 Proz auf 3 851360 M; auf 1 Proz entfallen hiernach 87 531 M, da« find 2905 M mehr wie 1905 (84 626 M). Der Normalsteuersatz (100 Proz der StaatSeinkommensteuer) ist von 8 503 414 M. im Jahre 1905 auf 8 750 575 M im Jahre 1906, also um 247161 M. gestiegen * Der Verein für sächsische Volkskunde wird au« Anlaß seines 10jährigen Bestehens am Freitag, den 15. Februar abends '^8 Uhr eine Festsitzung im Brühlschen Saale der König! Kunstaewerbeschule, Gerokstraße 2, abhalten Se. Königl. Höhnt der Prinz Johann Georg hat Höchstsein Erscheinen in Aussicht gestellt. Als Vortragender ist Hr. Rektor Prof, vr. E. O. Schmidt-Wurzen gewonnen worden, der in weitesten Kreisen durch seine kursächsischen Streifzüge bekannt ist und über: Schloß Scharfenberg und seine Umgebung in Geschichte, Sage und Dichtung sprechen wird. Nach der Fest sitzung ist ein geselliges Beisammensein im oberen Saale des Königl. Belvedere vorgesehen, trockenes Gedeck 2 M, An meldungen hierzu werden an die Geschäftsstelle des Vereins, Wallstraße 9 I bis 13. Februar erbeten Durch Mitglieder eingeführte Gäste, Herren und Damen, sind bei beiden Veran staltungen willkommen * Zum Andenken an den am 8. Februar 1905 ver storbenen Geh Kommerzienrat Carl Eschebach hatte gestern der Dresdner Spar- und Bauverein die Flaggen au seinem EschebachhauS, Großenhainer Straße 131, auf Halbma gesetzt. Zur Förderung der gemeinnützigen Bestrebungen d« Verein« hatte ihm der Verstorbene das Areal, auf dem da HauS im Jahre 1900 errichtet worden ist, zu einem wesentlie Der englische Generalstaatsanwalt über die Qberhausfrage. (W T. B.) London, 8 Februar. Der GeneralstaatS- anwalt Sir I Lawson Walton sprach gestern abend in Leeds über die OberhauSfrage. Er führte dabei aus, daß die Libe ralen ein ernstes und schwieriges Werk begönnen, das eine vollständige Umwälzung bedeute und zwei oder drei Auflösungen des Parlaments zur Folge haben könnte. DaS HauS der Lords stände mit den modernen demokratischen Einrichtungen gar nicht mehr im Einklänge und müßte verschwinden Es sei unmöglich, vorherzusagen, ob, und' wenn ja, in welcher Form sich etwa« vom Hause der Lord« erhalten lasse. Die Regierung würde sich bemühen, den Willen de« Volkes auszuführen durch Gesetzentwürfe, welche die Peers sofort ablehnen würden. DaS würde zu einem Bündniffe zwischen Krone und Volk, führen zur Niederwerfung der Aristokratie. — 9 Februar Sir Lawson Walton erklärte in einer Unterredung in bezug auf seine am Donnerstag abend in Leed« gehaltene Rede (s. o), eS sei durchaus verfaffungSmäßig, wenn die Regierung an die Krone appelliere, um dem Oberhause Zügel anzuleaen. Nach Beratung mit der Krone müsse die Regierung da« Nolk anrufen Aber schon die Aussicht, daß die Krone einen PeerSschub vornehme oder die Befugnisse de« Oberhauses beschränke, könnet vielleicht genügen, die ^gewünschte Reform herbenusühren. Sir Lawson Walton hatte bezüglich de« Ober- Hause- in Leed« erklärt, daß die Regierung sich nicht durch Drohungen abschrecken lasse und Gesetzesvorlagen cinbringen würde, welche die Bevölkerung von ihr erwarte. Die Zurück weisung solcher Vorlagen durch das Oberhaus geschehe auf seine Gefahr. Ansprache des Präsidenten des englischen Handels- amtS über Irland. (W. T. B.) Belfast, 9. Februar. Der Präsident des HandelSamts Lloyd George hielt gestern abend bei einer öffent lichen Kundgebung der Liberalen eine Ansprache, in der er klärte, er s« ein überzeugter Anhänger der Selbstverwaltung Wenn er aber für Irlands Selbstverwaltung eintrete in allen Angelegenheiten, die eS allein anaehen, so müßte doch die Oberhoheit des Reichsparlaments ausrechterhalten werden. Man könne sich darauf verlaffen, daß die gegenwärtige Regierung keine Vorlage einbringen werde, die dieser Oberhoheit des Reichsparlaments auch nur im geringsten Maße Abbruch tun würde Redner bezeichnete den Gedanken als lächerlich, daß jemand an eine Trennung denken oder eine solche fordern könne, die den Interessen Irlands, der Irländer und der Menschheit nur schädlich sein würde. Die Kundgebung verlief ohne Ruhestörung, obwohl Belfast der Mittelpunkt des irischen Unionismus ist. Wegen der Befürchtung von Ruhestörungen waren Truppen in Bereitschaft gehalten. Lloyd George ist der erste liberale Minister, der fett 30 Jahren in Belfast ge sprochen hat. Vom Mordanschlag aus den Gouverneur Alexandrowsti. (W T. B) Pensa, 8 Februar über den bereit« gemeldeten Mordanschlag auf den Gouverneur AlexandrowSki. den General bevollmächtigten des Roten Kreuze» im Kriege mit Japan, werden folgende Einzelheiten berichtet: Als der Gouverneur gestern nach Schluß der Vorstellung da« Theater verließ, drängte sich ein junger Mensch durch da« Publikum an ihn heran und gab einen Revolverschuß auf ihn ab, der den Gouverneur in da» Genick traf und den sofortigen Tod herbeiführte. Nachdem der Mörder auch den Gehilfen de» Polizeimeisters niedergeschoffen hatte, bevor dieser seinen Revolver abzufeuern vermochte, flüchtete er in das Theater, wo der Theaterdirektor versuchte, den Mörder zu ergreifen Dieser feuerte auf den Direktor, traf aber nicht ihn, sondern einen Schutzmann, der tot zusammen brach; der Regisseur, der gleichfalls den Mörder festzunehmen versuchte, erhielt eine schwere Schußwunden Die entstandene Verwirrung benutzend, flüchtete der Mörder darauf in die Damengarderobe und ließ sich dort von dem nicht» ahnenden Stubenmädchen die nach dem Bodenräume führende Trepp« zeigen Auf dieser Treppe wurde später der Mörder, der einen Selbstmordversuch gemacht hatte, bewußtlos aufgefunden. Er starb im Hospital, ohne daß seine Persönlichkeit festgestellt werden konnte Die von ihm benutzten Kugeln erwiesen sich als mit Cyankali vergiftet. Die Abschaffung der Tovesstrase in Montenegro. billigeren Preise abgelaffen und die Vereinbarung daran ge- knüpft, daß ein Teil der dortigen Wohnungen vorzugswenc den Arbeitern der Vereinigten Eschebachschen Fabrik nnetweise überlasten werden soll. * Der Allgemeine Turnverein zu Dresden feierte gestern abend ,m großen Saale des Gewerbehauses sein 63. Stiftungsfest, zu dem sich die Mitglieder der Männer- und Frauenabteilungen mit ihrm Angehörigen eingefunden hatten Aus grünen Blattpflanzen leuchtete vom Povium die Büste des Turnvaters Jahn m die Festversammlung, in der man auch eine Anzahl Ehrengäste bemerkte, z. B die Herren Stadt rat Baumann, SanitätSrat vr. Friednch, KreiSvertreter Ficken wirth, KreiSturnrat Wähmann, die Stadtverordneten Gymna sialoberlehrer vr Thümmler, Buchbinderobermeister Unrasch und Kassierer Kotte, sowie Vertreter zahlreicher anderer Turn vereine. Nach einigen einleitenden Musikstücken der Kapelle de» . Grenadier-Regiments Nr 101, unter der Direktion de» Hrn önigl. Mufikdingenten Schröder, folgten ein exakter von Mit liedern der Frauenabteilungen ausgeführter Stangenreigen Leitung Hr. VereinSturnlehrer Munier) sowie prächtige Freiübungen und Leitergruppen von Mitgliedern der Zorturnerschaft (Leitung Hr. Oberturnwart Schuster). )aran schlossen sich einige stimmungsvolle Vorträge >er Verein»sängerschaft, worauf der Vorsitzende Hr. Ober- udienrät Rektor Prof. vr. Stürenburg eine von turnerischem Zeifte getragene Ansprache hielt, in der er zunächst die Ehren gäste und Gäste mit herzlichen Worten begrüßte und darauf sinwie-, daß der Allgemeine Turnverein in dieser Woche jeden- alls sein Stiftungsfest mit recht fröhlichem Herzen feiern könne Dann erinnerte er an die vor zehn Jahren erfolgte Weihe der Turnhalle in der Permoser Straße. In diesem Zeiträume hätten sich viele, wenn auch nicht alle Hoffnungen der Mitglieder erfüllt und der Verein habe sich in zufrieden stellender Weise entwickelt. Er sei von 935 auf 1760 Mit glieder und von 22 auf über 30 Abteilungen gewachsen und anstatt 50000 besuchen jetzt jährlich 85000 Turner die Turnabende. Der Redner schloß mit einem drei fachen begeistert aufgenommenen „Gut Heil" auf de» Verein und die deutsche Turnsache Im Anschluß hieran ernannte der Hr. Vorsitzende nachstehende sechs verdiente Vereinsmitglieder, die dem Allgemeinen Turnverein seit nunmehr 25 Jahren an- gehören, zu Vereinsältesten: Stadttat Baumann, Sekretär Hantzsch, Sekretär Balduin Müller, Werkführer Hoch, Kauf mann Oskar Krüger, Bureauvorstand Peschel und Diätist Werner. Im Namen der Geehrten dankte Hr. Stadttat Bau mann und brachte auf die Zukunft des Allgemeinen Turn vereins zu Dresden ein dreifaches «Gut Heil" aus. Weitere Vokal- und Jnstrumentalvorttäge, sowie eine von den Mit gliedern der Frauenabteilungen getanzte graziöse Gavotte „Ver gißmeinnicht" (Leitung VereinSturnlehrer Munier) vervoll- tändigten da« Programm, da« mit einem fröhlichen Ball seinen Abschluß fand. (W. T B.) Cetinje, 8. Februar. In der heutigen Sitzung der Skupschtina wurde die auf Veranlassung des Fürsten einaebrachte Vorlage, durch welche die Todesstrafe außer bei Fällen von Hochverrat abgeschafft wird, mit Akklamation an genommen. Von der chinesischen Marine. (W T. B) London, 9. Februar. Nach einer Meldung der „Tribune" au« Schanghai geht man in China mit der Absicht um, vier Geschwader mit entsprechenden Flottenstationen zu schaffen Da» Kriegsamt hat beschlossen, sofort eine Marine akademie in Tientsin, sowie vier Marineschulen einzurichten, m denen Offiziere für die neuzugründende chinesische KnegS- marine unter Leitung englischer und japanischer Instrukteure ausgebildet werden sollen. wertvolle Hilfe habe zuteil werden lassen. (Lebhafter Beifall.) Der gestern von Rouannet erwähnte 2 sei mit Unrecht beschuldigt worden, für die letzte Anleihe eine große Kommissionsgebühr erhalten zu haben Die Kammer sei für die Anlegung französischen Kapitals im Auslande mitverant wortlich. übrigens habe Frankreich nur 40 Milliarden fremder Werte, von denen 20 Milliarden Staatsfonds seien. Caillaux geht dann auf die von JauröS erwähnten Gesellschaften ein und sagt, die Regierung stehe Gesellschaften, deren Ziel ist, französische Kapitalien für solche industrielle Werke nutzbar zu machen welche die heimische Industrie fördern, wohlwollend gegenüber Die Regierung übe alle Rechte der Kontrolle aus Er werde niemals für einen finanziellen Nationalismus ein treten, sei vielmehr der Meinung, daß die Unterbringung fran- zösischen Kapitals im Auslande Frankreich eine überlegene Stellung in diplomatischer Beziehung gebe. (Beifall) Aynard meint, die Interpellation Jaurst se» bedenklich, weil sie die Beziehungen zum Au»lande und den Kredit Frankreichs »n das Spiel ziehe Er legt dar, aus welchen Gründer, das fran zösische Kapital iin Auslande einträglichere Zinssätze zu er langen suchen müsse, als eS in Frankreich bekommen könne, und sagt, an dem Tage, wo in Frankreich wieder völlige Ruhe eingetteten sei, werde eS den besten Gebrauch von seinem Ver mögen im Jnlande machen. Hierauf wird die einfache, von der Regierung gebilligte Tagesordnung angenommen * Morgen Sonntag Vorstellungen statt Nach: um 46 Mal krochen geöffnet. * Morgen Sonntag finden im Viktoriasalon wiederum zwei Vorstellungen und zwar um 4 Uhr und um 8 Uhr statt In beiden Vorstellungen wird das vortreffliche Februarprogramm mit dem dressierten Wunder-Elefanten „Topsy" und den beiden Wunderaffen ungekürzt vorgeführt. Im Tunnel finden von 5 Uhr an große internationale Kabarettvorstellungen auserlesener Künstler und Künstlerinnen statt, die vollständig entreefrei sind Mannigfaltiges. Dresden', 9 Februar * Ihre Majestät die Königin-Witwe hat dem Inhaber der Firma Hermann Conradi, Konditor Fritz Max Steglich in Dresden, das Prädikat „Hoflieferant Ihrer Majestät der Königin-Witwe von Sachsen" verliehen. * Da» Königl. Historische Museum und die Königl. Gewehrgalerie bleiben wegen baulicher Herstellungen und Reinigungsarbeiten vom Montag, den 11. Februar ab bi» auf weitere» für da» Publikum geschlossen. * Der Akkumulatorenbetrieb bei den städtischen Straßenbahnen wird nach und nach verschwinden und durch oberirdische Stromzuführung»anlagen auch in den Straßen der inneren Stadt ersetzt werden Bisher durften die Straßenbahnwagen durch die Prager Straße, Wilsdruffer Sttpße rc. nur mittels Akkumulatoren fahren, da die An bringung von LeitunaSdrähten bisher hier nicht gestattet war. Nachdem kürzlich die Genehmigung zur Anlage der oberirdischen Stromzuführung seitens der maßgebenden Oberbehörden erteilt worden ist, werden die schweren Akkumulatowagen, die den Be trieb außerordentlich verteuerten, außer Dienst gestellt werden. * DaS Erträgnis der Bürger- und Einwohnersteuer wird sich nach dem vorliegenden Entwürfe des HauShaltplanS für 1907 auf 490 000 M stellen, während der Ertrag dieser Steuer für 1906 mit 475000 M eingestellt war DaS Er gebnis des Jahres 1904 stellte sich auf 475832 M. und daS- ;enige des Jahre» 1905 auf 474 594 M. Da» vorläufig fest gestellte Soll der Bürger- und Einwohnersteuer ist von 539 660 M. im Jahre 1905 auf 554 867 M im Jahre 1906, mithin um 15 207 M. gestiegen Die Jsteinnahme des
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