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Dtts-mr Zmnml königlich Sächstschev StcratsMizeigsv. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittetbehörden. -L Nr. 28. l> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: i. V. Regierungsassessor vr Jlberg in Dresden. < - Sonnabend, den 2. Februar 1907. Bezug,»Preis: Beim Bezüge durch die Expedition, Krohe Zwtngerstraße uv, sowie durch die Post im Deutschen Reiche S Mart vierteljährlich. Linzelne Nummern 10 Ps. — Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher Nr. 12»ö. Auküudtguugeu: Die Zeile kleiner Schrift der «mal gespaltenen ÄnkünvigungSseite Sü Pf, die Zette größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite im amtlichen Teile SO Ps., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt- 7b Ps. GebahreuermSßiguug auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der in Sachsen staatsangehörige Major z.L Bock v. Wülfingen auf Uebigau bei Halle a./S. die ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, König von Preußen verliehenen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniterordens verbundenen Ordensabzeichen annehme und trage. Nachdem das Königliche Ministerium des Innern bei Erhebung der BrandversicherungSbeiträge für den 1. Termin des Jahres 1907 den Erlaß eines halben Pfennigs an der Einheit der Gebäudeversicherungsabtcilung genehmigt hat, werden diese Beiträge am Apriliermin dieses Jahres nur in Höhe von 1 Pfennig zur Erhebung gelangen. 82S Dresden-N., am 1. Februar 1907. Nr. 22s u I ä Königliche BrandverficherungSkammer. Tie Königl. Kreishruptmanuschaft hat dem Schneider Johann Richard Phillipp in Thurm für die mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Errettung eines 5 jährigen Knabens vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt. Chemnitz, am 29. Januar 1907. 827 Königliche KreiShanptmannschast. (rrnenuungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Im SeschLftSdereiAe des Ministeriums der Finanzer». Regierung»baumetster Bloß vom Eisenbahn Baubureau DreSden- Friedrichstadt zum Kommissariat für elektrische Bahnen im Finanz ministerium versetzt. Im Geschäftsbereiche de» Evangelisch-lutherischen Landeskonststoriums ist nach dem Kirchengesetze vom 8. De zember 1896 zu besetzen, im 1 Halbjahr 1907 IV. Stelle: das Archidiakonat zu Penig (Rochlitz) — Kl. Ill (^) —, erledigt durch Annahme der Designation 18. Januar. — Angestellt bez. versetzt wurden: v. G G Segnitz, Pfarrer in Kloschwitz, als Pfarrer in GroßwalterSdors (Freiberg); k. E. B. Müller, Pfarrer inZschochau, als Pfarrer in Bloßwitz mit Mautitz (Oschatz); k. P K. R Lehmann, Pfarrvikar in Luppa, als Pfarrer in Oßling (Oberlausitz); K A. Ettmüller, Hilfsgeistlicher in Einsiedel, al» Pfarrer in Stützengrün ;schneeberg); k. G A. Fischer, Tiakonus in Falkenstein, als Pfarrer in Ruppendorf (Dippoldiswalde). (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königliche« Hofe. Dresden, 2 Februar Se Majestät der König begab Sich heute früh, begleitet von mehreren Herren mit Sonderzug nach Klingenberg zur Hochwildjagd auf Spechtshausener Revier. Heute abend wird Se. Majestät dem Vorträge des Geh. RegierungSratS Vrof. vr. Möbiu« über „Das Tierleben der Meeres" m der Technischen Hochschule beiwohnen. Dresden, 2 Februar Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg findet heute abend 7 Uhr größere Tafel statt. Zu dieser sind mit Einladungen ausgezeichnet worden: Der Königl Preußische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Prin» zu Hohenlohe-Oehringen, Durchlaucht, der StaatSminister Graf v Hohenthal und Bergen, General der Infanterie und General» adjutant Er. Majestät des König», v. Minckwitz, Kämmerer v Eriegern, Exzellenzen, ferner die Geh. Räte vr. Schelcher und v Seydewitz, der Kommandeur der 3. Kavalleriedrigade Nr. 32 Generalmajor v Lasiert, AmtShauptmann Geh. Rat v Salza und Lichtrnau, Oberpostdirektor Geh Ober-Postrat Halle, Kammerhcrr Graf v. Rex-Zehista, Geh KriegSrat Sturm, Oberst und Flügeladjutant Sr Majestät des Königs, v Wilucki, Oberst und Flügcladjutant Krug v. Nidda, Kommandeur deS Gardereiterregnnent», Oberst und Kommandeur deS 2. Grenadier» legimentS Nr 101 v Schlieben, der Chef des Generalstabs de» XU. (1. K. S.) Armeekorps Oberst und Flüaeladjutant v Carlowitz, Geh Hofrat Prof. vr. Wallot, AmtShauptmann Geh Regierungsrat v Urschwitz, Oberfchulrat vr. Prell, der Präsident de» Königl. Sächsischen Militärvereinsbunds Justiz rat Windisch, Kommerzienrat Preibisch-Reichenau, Leutnant im Gardereiterregiment v Globig - Weißenbach, der Repräsentant de» WettinschützenbundS Etadtrat a. D Rechtsanwalt vr Lehmann und der zweite Vorsitzende de» Königl Sächsischen Militär- verein» „107 er", Dresden, Baugewerke Seifert Mitteilungen aus der öffentliche» Bem»tt»»g. - Der BundeSrat hat in einer feiner letzten Sitzungen beschlossen, die Gebühren für die Untersuchung de» m da» Zollinland eingehenden Fleische» nicht unbeträchtlich herabzusetzen, wie die» vom Reichskanzler bei der Besprechung der Fleischnotinterpellation im Reichstage bereit» in Aussicht gestellt worden war. Die neuen Gebühren sollen bereits am 15. Februar in Kraft treten. Die Bekanntmachung ist im „Zentralblatt für da« Deutsche Reich" bereit» erfolgt und wird m der nächsten Nummer des „Gesetz- und Verordnungsblatt»"; wie wir hören, für Sachsen wiederholt werden — Hr Hauptmann z. D Baarmann, zuletzt im Fuß artillerieregiment Nr 12, ist auf sein Ansuchen von den Ge schäften eine» Vorstande» der Arsenalsammlung enthoben worden Die Vorstandsgeschäfte sind Hrn. Dtajor Garke, Inspizienten deS Artilleriematerial», übertragen und ihm zur Unterstützung in Handwaffenangelegenheiten Hr. Hauptmann Schumann, Verwaltungsmitglred der Munitionsfabrik, zu- geteilt worden. Deutsches Reich. Der Reichskanzler über die sozialpolitische Gesetzgebung. (W T B ) Offenbach a. M, 1. Februar Auf eine von der „Offenbacher Zeitung" an den Reichskanzler Fürsten v Bülow gerichtete Anfrage, ob von der Regierung mit Hilfe de» neuen Reichstags eine Rückwärtsrevision der sozialpolitischen Gesetzgebung geplant sei, ist der „Offenbacher Zeitung" nach stehende Depesche zugegangen: »Die deutsche Sozialpolitik wird in den seitherigen bewährten Bahnen nachdrücklich fortgeführt werden Die Behauplung, daß die Berufsvereinsvorlage unmittelbar oder mittelbar zu einer Beschränkung der nicht rechtsfähigen Berussvereine dienen sollte, ist unzutreffend. Insbesondere wird nicht beabsichtigt, die Mitglieder der nicht rechts fähigen Berussvereine irgendwie von der Verwaltung der sozial politischen Einrichtungen auSzuschließen gez Reichskanzler Fürst Bülow." Der neue Deutsche Gesandte für Norwegen. Berlin, 1. Februar Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge ist der Posten des Deutschen Gesandten in Chnsttania dem bisherigen Gesandten in Rio de Janeiro, v Treutler, über tragen worden. Die Vorlage über die Berufs- und Betriebs zählung. Der zufolge unserer gestrigen Meldung vom BundeSrate genehmigte und dem neuen Reichstage vorzulegende Gesetz entwurf über die Vornahme einer Beruf»- und Betriebszählung im Jahre 1907 ist hauptsächlich notwendig, um die erforder lichen Angaben erzwingen zu können und um die Kosten ge nehmigt zu erhalten Die letzteren werden auf Mill. M. veranschlagt. Die Erhebungskosten sind dabei noch nicht ein mal so sehr bedeutend, sie werden noch nicht 300000 M ausmachen Die Hauptsumme, nämlich nahezu 2'» Mill. M, wird durch die Bearbeitung der beruftstatistischen Oberficht er fordert. Die Vorarbeiten für die Zählung find schon seit längerer Zeit im Gange Die in Betracht kommenden Regie rungsstellen sind sich bewußt, daß die Zählung einen um so größeren Wert erlangen wird, je eher mit der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse vorgegangen wird. Es darf bei der Arbeit aber auch die Richtigkeit nicht leiden und deshalb sowohl wie namentlich wegen de« großen Umfangs de« Material« werden sicherlich wieder, wie bei der Zählung von 1895, Jahre ver gehen, ehe die letzten Ergebnisse veröffentlicht sein werden Zahlungen ähnlicher Art, wie die die«jährige Beruf«- und Betriebszählung sind im Deutschen Reiche in den Jahren 1875, 1882 und 1895 vorgenommen worden Da in der Zett fett der letzten Zählung die ErwerbSverhältniffe in Deutschland vielfache und durchgreifende Umgestaltungen erfahren haben, ist man mit Recht auf die Ergebnisse der neuen Zählung ge spannt. von der Hamburgischen Bürgerschaft. (W. T. B ) Hamburg, 1. Februar Nach den bisherigen au« zwei Dritteln der vorhandenen Bezirke vorliegenden Ergeb nissen der heute erfolgten allgemeinen Wahl zur halbschichligcn Erneuerung der Bürgerschaft werden für die neue Fraktion der vereinigten Liberalen sowie für die Sozialdemokraten etwa fünf bi« sechs Sitze neu hinzulommen, die den alten Fraktionen der Rechten und der Linken verloren gehen. Da» endgültige Ergeb nis wird infolge des neuen Proportionalspstem» erst in etwa zwei Tagen vorliegen Z»r Retch-tggS»ghlbe»e-»»g. * Die sreisiuniae.Weserztg ' (Freis, vereiniguag) schreibt u a.: Die Niederlage der Sozialdemokratie muß bei den Stich ¬ wahlen vervollständigt werden. So wenig da»Zentrum mit den Sozialdemokraten gehen kann, so wenig können wir Liberalen e- kin ungeheurer, gar nicht wieder gut zu machender Fehler würde eS ein, wenn wir Freisinuigeu un» von der großen Woge des ent- üsteten Bürgertums au-schließeu wollten NirgendSdarfetnefrei- innige Stimme für einen sozialdemokratischen Kandi- »aten abgegeben werden * Tie Überraschung de» Auslands über den nationalen Schwung der deutschen Wadlbewegung kommt deutlich in einem Artikel des Pariser .Figaro" zum Ausdruck, der die Wahlen al» eine .Mobilisierung ohne Waffen" bezeichnet. .Der Ausruf an die deutschen Wähler", schreibt der .Figaro", .hat Erfolg gehabt. Tausende von Bürgern, die biSker niemals an der Wahlurue erschienen sind, haben dem Ruse Folge geleistet Das war wohl eine Mobilisierung zu nennen, da alle kamen, nicht nur um ein politisches Recht auszuüben, sondern um eine nationale Pflicht zu erfüllen. Tas .größere Deutschland' war die Frage, alle- übrige war gleichgültig Man hatte wohl das deutsche Volk schon bei früheren Gelegen feiten in Erregung gesehen, als der Kaiser den Reichstag auflöste, um Heer und Marine zu verstärken Diesmal ist der patriotische Eiser noch stärker und bezeichnender gewesen. WaS Heer und Flotte bedeuten, das weiß jeder deutsche Bürger von Cöln bis Königsberg Aber die Kolonien, die armseligen deutschen Kolonien! Daß sie eine solche Begeisterung erwecken würden und daß die deutsche Regierung mit solcher Leichtigkeit sie zur Bedeutung eines Symbols erheben würde, wer hätte daS geahnt! Man hat uns sonst gesagt: .Ihr kennt nur das ossizielle Deutschland, das in manchmal beunruhigenden Formen die Absichten einer leitenden Minderheit oder die Überlieferungen einer veralteten Diplomatie zeigt Aber es gibt ein anderes Deutschland, daS denkt und arbeitet und keine Abenteuer will " Nun, die Wahlen boten diesem anderen Deutschland die Gelegenheit, sich zu zeigen Es Hal sich entschlossen, aus einige Stunden aus seinen Laboratorien, Studier- stuben und Bürgerhäusern herauszutreten, wo unsere Romanschreiber und Touristen eS bemerkt haben wollten. ES Hal gestimmt Und es hat gestimmt für den Kaiser, für di« Kolonien, für die.Weltpolitik", trotz der teuren Fleischpreise, trotz 200 Mill neuer Steuern, trotz der Sicherheit weiterer künftiger Opfer. Es gibt also kein .anderes Deutschland' in tem Sinne feuer Beobachter Die .Objektivität" erfordert, diese Bemerkung nicht mehr unter unsere Reisenotizen aus- zunehmen. Es gibt nur ein Deutschland, wenn es sich um die Größe des Reiches handelt. Und man kann dieses schöne Beispiel nur beneiden; aber man muß damit rechnen ' * Auch die gestrige Wählerversammlungsür Hrn. Landgerichts direktor vr Heinze war so stark wie die bisherigen besucht. Hr Landgerichtsdtrektor vr. Heinze führte au», daß, je näher man dem Stichwahüage käme, die Sozialdemokratie immer terroristischer auf- trete, im Gegensätze zu ihrem Verhalten vor der Hauptwahl Dieser Terrorismus zeige sich vor allem in der sozialdemokratischen Presse und auf der Straße Er sprach sich weiter in seiner Rede zu gunsten des bestehenden Reichstagswahlrechts auS, ging hieraus auf den Inhalt der sozialdemokratischen Flugblätter uud der Bebelschen Rede in den . Blumensälen' ein, die er mit überzeugender Kraft widerlegen konnte Besonders scharf trat er am Schlüsse den sozial demokratischen Verunglimpfungen unserer Sozialpolitik entgegen. Unter großem Beifall gab alsdann Prof vr GraveliuS die Erklä rung ab, daß die Konservativen Dresdens am 5 Februar einmütig für vr Heinze stimmen würden und zwar rückhalt- und vorbehaltlos. Rechtsanwalt vr. Kohlmann erklärte, daß auch die Mitglieder de» All gemeinen Hausbesitzervereills einstimmig für vr. Heinze eintreten würden Ja von Vaterlandsliebe durchglühter Rede rief er am Schluffe der in hobem Maße von Begeisterung für die nationale Sache durchwehten Versammlung alle Wähler zur Pflicht am Wahl tage aus. (W. T. B) Bremen, 1. Februar In der heutigen Reichs tagsstichwahl wurde Hormann (Freis. Volksp.) mit SS404 Stimmen gewählt, Schmalseld Sozialdem erhielt 27 6»o Stimmen. — (Vorher war der Wahlkreis von einem Sozial demokraten vertreten. D Schrift!.) München. Die .Allg. Ztg.' veröffentlicht einen Mahnruf zur Einigung, der an die staatSerhaltenden Parteien ge richtet ist und Zentrum und Liberale zur gemeinsamen Bekämpfung der Sozialdemokratie auffordert Der Aufruf ist unterzeichnet von UnterstaatSsrkretür a D Gras Berchem, Reich-rat Frhr v Cramer- Klett, Erzbischöfl Rat Pros vr. Knöpsler, den Kommerzienräten Gabriel Sedlmayr und Kustermann, dem ersten Präsidenten der Kammer der ReichSräte Fürst zu Löwenstein, Baron Wuertzburg, Pros vr. v Stengel, RechtSanwalt Hermann v Stengel und anderen bekannten Münchener Persönlichkeiten. Aol,»ialpolitisches. * Die „Deutsche Kolonialzettung" schreibt: Eine größere Zahl von Industriellen im sächsischen Bogtlande ist über- erngekommen, den Schuldirektor Vorwerk in Untersachsen- berg i. V auf ihre Kosten nach Südwestasrika zu ent senden Direktor Vorwerk soll über seine an Ort und Stelle angestellten Studien Vorträge in den kaufmännischen Vereinen de» Vogtlands halten * über das neue Bezirksamt in Udjidji (Deutschost afrika), daS in weiterer Durchführung deS Grundsatzes der Trennung von Zivil- und Militärverwaltung geschaffen werden soll, schreibt die „Reue politische Correspondenz": Da» Bezirks amt wird zwei neue Stellen in Bitmarckburg und Usumbura mit einem Bezirksamtmann, einen Sekretär, einen Kanzlei, pehilfen und einen Polizeiwachtmeister für da» Hauptamt und ;e einen Sekretär und einen Polizeiwachttneister für die Neben-