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Journal. Mniglieh SAchfischev Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- Md Mittel-e-örde«. 1907. Bezugspreis: Bei« B, Po Liuielne Nummern 10 P ' r» Beauftragt mit der verantwortliche» Leitung: Hoftat Doevges in Dresden. <r Freitag, den 26. Juli Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der «mal gespult. Ankündigung-fett« 2b Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum aus »mal gesp. Terifeite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eulgesaudt) 76 Pf. PreiSermLßigg. auf Geschäft-anzeige«. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. durch di« Expedition, Große Zwinaerstraße »0, fowie durch di« Deutschen Reich« 6 Mark vitrteljLhrlich. Erscheint: Werktag« nachmittag«. — Fernsprecher Nr. l»9ö. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Amtsrichter Georg Friedrich Richter in Freiberg vom 1. Dezember ab an das Amts gericht Zwönitz versetzt werde. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, de» ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden vr. ib Marlin Disteli da- Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Professor am Realgymnasium in Annaberg vr. plül. Bernhard Eduard Heinzig anläßlich seines Übertrittes in den Ruhe stand daS Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrechtSordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Realschuloberlehrer Friedrich Hermann Saupe in Grimma anläßlich seines Übertrittes in den Ruhestand daS Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Kommerzienrat Schulze in Dresden das ihm von Er. Sönigl. Hoheit dem Großherzog von Baden verliehene Ritterkreuz 1. Klasse des Zähringer Löwen-OrdenS annehme und trage. Im Medizinalpersonal find im II. Vierteljahre 1907 olgende Veränderungen vorgekommen: I. Arzte. verzogen sind: vr. luell. Hoffmann, Konrad, von Lengefeld nach Burgstädt, vr. well. Luther, Ernst, von Glauchau nach Dessau, vr. well. Löwenstein, Leo, von Chemnitz als Schiffsarzt auf Reisen, vr. well. Thieme, Karl,, von Chemnitz nach Lindenhof b. CoSwig, vr. well. Walther, Hans, von Chemnitz nach Dresden, Lie bl, Ludwig, von Chemnitz nach Leipzig, Zürn, Otto, von JahnSdorf nach Mölbis, Sperling, Paul, von Niederwiesa nach Leipzig. Niedergelassen haben sich: vr. mell. Bellmann, Arno, geboren 1879, approb. 1904, in Bärenstein, vr. well. Gleiß, Johannes Otto Andreas, geboren 1876, approb. 1903, in Rübenau, vr. well. Bitterlich, Max Arthur Eduard, geboren 1870, approb. 1894, in Thurm, vr. mell. S t e i n b a ch, Franz Georg, geboren 1875, approb. 1901, in Chemnitz, vr. meä. Rudolph, Johannes Earl LouiS Gustav Alfred, geboren 1872, approb. 1898, als Asfist.-Arzt am Luisen- hause in Chemnitz, Paarmann, Johannes Albert, geboren 1881, approb. 1905, als Assist -Arzt an der Nervenheilanstalt in Chemnitz, Niepelt, Alfred Rudolf Hellmut, geboren 1873, approb. 1905, als Asfist.-Arzt am Stadtkrankenhaus in Chemnitz. Die Praxi- hat anfgegete«: Vr. well. Ulbrich, Franz, in Bärenstein. Avgeftellt wurden als Jmpfarzte: vr «ll. Bellmann in Bärenstein für Bärenstein, Stahl berg und Niederschlag, I r. w«ll. Nollain in Tannenberg für Tannenberg, HermannS- dorf und Dörfel, vr. well. Schmeißer in Niederwiesa für Euba und Brauns dorf, vr. mell. Hagemann in Niederwiesa für Nieder- und Ober wiesa, vr. mell. Brink in Frankenberg für Frankenberg, Hausdorf, Merzdorf, Mühlbach, Niederlichtenau, OrtelSdorf, Sachsen burg mit JrberSdorf, vr. m«ll. Holstein in Ziegelheim für Ziegelheim, Oberwiera und Wirkersdorf, vr. mell. Käseberg in Waldenburg für Altwaldenburg und Oberwinkel, vr. well. Bitterlich in Thurm für Thurm, Schlunzig und Stangendorf, vr w-ll. Müller in Waldenburg für Altstadt - Waldenburg, Franken, Remse Schwaben und al- GerichtSasfistenzarzt in Waldenburg. Geßarße» find: EanitätSrat vr. Jecklin in Thum, vr. meä. Kreßner in Thurm. II. Apsthrknt. Verkauft wurde die Engelapotheke in Hohenstein-Ernstthal an den Apotheker Gagel, Fritz, geboren 1876, approb. 1904 — Vorbesitzer Apotheker Himmelreich. Eröffnet wurde die neu konzessionierte Apotheke in Hohndorf vom Apotheker Schreyer, Gottlob Hermann, geboren 1857, approb. 1883. Verwaltet wird die Flora-Apotheke in Chemnitz von dem Apotheker Klipp, Wilhelm Louis Christoph, geboren 1873, approb. 1902. Nr. »77 k VII Chemnitz, den 24. Juli 1907. bgss Königliche KreiShL»pt»aMsch»ft. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat dem Kutscher Wilhelm Buder in Dresden-Striesen für das von ihm am 21. Mai dieses Jahres mit Mut und Entschlossenheit be wirkte Aufhalten zweier durchgegangener Pferde und die Rettung des Kutschers Oswin Max Kunad in Dresden aus einer lebensgefährlichen Lage eine Geldbelohnung bewilligt. Dresden, am 11. Juli 1907. Nr »7as Ul Königliche Krei-Hnntztmnnnschnst. ^8«» Erne»»««gen,Berse-»»ge» re. i» öffentlichen Dienste. I» Geschäft-deretch« Ne» Mt»isteri»«S »r, Justiz 1. Beamt««-Etat, «) verstorben: der Sekretär bet dem AG Dre-den F. I. Börner am 2». J«at, der Expedient bei de« AS. Klingenthal W. R. Beyer am * Juli, der in Wartegrld versetzte Landrichter deS LB.LHanoitz A.E.M Sersliua am tö.Jull. b) ver setzt: die AstHorea bei dem LG. Dre-de«: F. v R Donath »nr SiaatSanwaltfchaft diese« Landgericht«, vr. R/F. Reichel zum AG Stolp«», bei dem AB. Dippoldiswalde vr.M.B H. Heber zum AG. AugnstuSbnrg, bei dem AS Eibenstock vr. A. A. E Styler zum AG Glauchau, der Expedient bei de« AS. DresdenB B. Birnstein zum AS Blauchau. — ». Rechtsanwälte. Abgang: Verstorben iud die Rechtsanwälte H. L v Metzsch in Leipzig and K R Steyer n Freiberg. Der Rechtsanwalt vr BLA. Wilke in Dresden hat eine Zulassung zur RechtSauwaltschaft aufgegeben. Zu wach«: Zur RechtsanwaUschast zagelassen: die'Rechtsanwälte 1-r. O. E. Ebert und vr. F. E. Knoll in TreSden auch bei dem AS Dresden, M E. v Stern bei dem AS Chemuitz, dem LS. Themattz und der Kammer für Handelssachen in Aauaberg mit de» Wohnsitz in Chemnitz, H. M. Müller bei dem AG DreSt^n and dem LS Dresden mtt dem Wohnsitz in Dresden, I. R. Lorentz bei dem AG Olbernhau und dem LG. Freiberg mit dem Wohnsitz in Olbernhau, vr. E. Droscha, vr. Th. A. Gutzschebauch, vr. O W. Pudor, vr. K. O P Richter, vr. P. R. Schulz «nd vr. F W. Beatnr bei dem AB. Leipzig und dem LB. Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig. Berändervngen: Rechtsanwalt vr. G. PH R. Opperman» in Dresden ist, nachdem er seine Zulassung bei dem OLB aufgegeben hat, wieder bei dem LB. Dresden mit dem Wohnsitz in Dresden zugelafsen worden. Rechtsanwalt I S. Klemm in Bautzen, zugelaffen bet dem AB Bautzen, dem LB Bautzen und der Kammer für Handels sachen in Zittau, hat seine Zulassung bei der Kammer für Pudels suchen in Zittau aufgegebeu. Rechtsanwalt vr. Th F.M. Müller, bisher in Penig, ist nach Aufgabe seiner Znlaffnag bei dem AG Penig und dem LG Chemnitz nunmehr zugelassen bei dem AG Plauen und dem LG. Plauen mit dem Wohnsitz in Plaue». Rechtsanwalt vr. P. F. K. Häckel in Dresden, zugetanen bei de»AG. Dresden und dem LG Dresden, hat seine Zulassung bei de« LG. Dresden anfaegebea. Rechtsanwalt M. W. Heinze, bisher in Dresden, ist nach Aufgabe seiner Zulafluug bei dem AG Dresden und dem LG Dresden »nn- mehr zugelasien bei dem AG. LeiSnig nud de« LG. Leipzig wtt de« Wohnsitz tu LeiSnig — 3. Zweite juristische Staatsprüfung: 6 bestanden, s zuriukgewiefeu in der Zeit vom so. Jnni dis »0. Juli 1907. I» Geschäftsbereiche de« -Ri«tsteri»«- »er Fi»a«ze». Beförderungen und Anstellungen im Bereiche derStaatS- eisenbah«.Verwalt»»«. Angestellt: die außeretatmäßigen RegierungSdanmeister P M. Kühler in Chemnitz undK H Zeuner in Dresden, als etatraäßige Ntgieiung-bauincist«: Sahl, seither Bureanaspirant in Leipzig, als Bureauasfistent; die nachgenannteu EtationSaspiranten als Station-assistente» IT Kl.: P A Broßmaua in Chemnitz Kappel, Hille in Mosel, Kändler und P M Walther in Chemnitz, L F.Lehma»ll t» Klingenberg Colmnitz, K M Meißner invienenmühle, Petermann nud Thalheim iu Plagwitz-Lndenau, Stüde in Riesa und Uhlmann in LberSbach; Günther" i» Chemnitz, seither Schlosser, als Feaermau» l. Kl, unter Belastung der Eigenschaft als Lokomotivführer-Anwärter. (Behördliche Bekanntmachung«« erscheinen anch im Anzeigenteil«.) Nichtamtlicher Teil. MS Ser öffentliche Ler»»lt»»s. vetrieb-ergebniss« der sächsische» Staat-eis««- bahne« im Monat Mär» 1S07 v« de» Staatselsenbahnen, deren Retz sich am 20 Marz »folge Eröffn»- der «ne» Linie Pirna— Herrenleite um 1,83 dm, aus 324S.S6 dm, erweitert hat, sind v« Monat MSr, 1907 6S7S456 Personen und 2698 405 t Güter befördert worden. Von der Gesamtein- nahme an 12 454 303 M entfallen 3 954 776 M auf den Personen- und 8 499 527 M auf den Güterverkehr Gegenüber der Einnahme im März 1906 ergibt die- eine Mehreinnahme von 1062906 M. Die Gesamteinnahme in den Monaten Januar di- mit März 1907 beträgt 33150979 M , d. i. gegen über dem gleichen Zeiträume de- Vorjahr- 1359 716 M mehr. Zeit»«gSscha». Ein drohender Arbeitskampf im österreichischen Berg bau legt die Frage nahe, ob die Lage de- internationalen Kohlenmarkt- gegenwärtig noch so fest ist, um ungünstigen Einflüssen irgendwelcher Ari zu widerstehen Hierzu schreibt die „Arbeit-markt-Korrespondenz": ,CS besteht zwar iu Österreich die Meinung, daß die Zechen verwaltungen Zugeständnisse machen werden; immerhin aber vertreten die Arbeiter ihre Gesamtforderuugeu so energisch, daß die Gefahr eines allgemeine« AuSstandS aicht von der Hand zu weisen ist. Bor kurzem noch hätte ein längerer FörderauSfall in einem Deutschland so nahen Fördergebiet zu den brdenklichsten Komplikationen am deutschen Markt führen können. Bei der intensive« kohlenknappheit, die bisher in Deutschland herrschte, hätte eiue Aussuhrsteigerung «ach Österreich, verbünde« mit ei«em Wegfall der österreichischen Braun- kohlenzusuhr die deutschen Verbraucher in dir größte Verlegenheit bringen müsse« In letzter Zeit aber hat sich die Lage d«S Kohle»- marktS i« den wichtigsten ProduktiouSgebiete« doch merklich ver- äadert Ja Österreich zwar ist die Knappheit an Sohle unverändert stark gebliebe« oder hat sich gar «och verschärft, so daß mit einem ganz gewaltigen Einfuhrbedürfnis «ach Beginn eines Streikes zu rechnen wär«; in den andere« Ländern aber ist der Kohlenmarkt doch «icht mehr so gaaz anSschließltch a« dem JalaadSverbrauch iaterrssiert wie vor kurzem. Bo« Großbritannien läßt sich daS ja überhaupt nicht sage»; eS Hal währead der ganze« AusschwuugSpenode seit immer «ar durch ewe For cierung des Kohlenexport« die Lage deS eiaheimischen KohleamarktS ia günstiger Berfaffana erhalten könne» Deutschlands Kohlenbergbau indes konute dem Ausland bisher nvr wenig Interest« zuwendea, sollte «S nicht ans -osten deS inländischen Verbrauch« geschehen Man wird sich erinnern, daß zur Zeit, als der Bergarbeiterstreik in Frankreich spielte, dem Kohleusyadlkat die heftigste« Borwürse ge macht w«rdev, daß eS den Export «ach Frankreich forcierte. Jetzt aber steht der deutsche Bergbau dem AuSlaadSbedarf doch nicht mehr ganz so »«abhängig gegenüber; hat anch die Inlandsnachfrage nicht gerade sehr nachgelassen, so ist doch im allgemeinen die Spanavng zwischen Angebot »nd Nachfrage in letzter Zeit zurückgegangen; di« einheimisch« Förderung ist wieder bester imstande, den Bedarf zu befriedigen. Dadurch würde auch wieder mehr Kohle für die Aus fuhr frei Eine Znnahme der österreichischen Nachfrage dürfte also am deutschen Kchlerimaikt kaum mehr zu erheblichen Unannehmlich keiten fühftn, wie eS noch vor einigen Woche» der Fall gewesen wär« Für Großbritannien eröffnet die Aussicht auf eine Ein schränkung der Förderung in Österreich eine sehr günstige Aussicht Bisher hatte «S an Deutschland einen so kaufkräftigen Abnehmer, daß sein Exportgeschäft eine sehr befriedigende Entwickelung nahm Nuu dürste aber der Bedarf an britischer Kohle in Deutschland kaum eine wettere Steigerung erfahre», und da käme eS sehr ge legen, wenn die britische KohleuauSfnhr »ach Österreich abgeleuki werden könnte. Nicht berührt von einem Bergarbeiterstreik in Öster reich würde der amerikanisch« Sohle»«arkt werden Der Kohlen bedarf iu den Bereinigten Staaten selbst ist wie in Deutschland »nd wie gewöhnlich in dieser Jahreszeit etwas abgeflaut, so daß die Kördernng der Nachfrage bester entspricht Allerdings werden Be fürchtungen laut, daß diese Abnahme der Nachfrage nur eine künst lich« Zurückhaltung sei, »nd daß im Herbst eine um so schärfere Spannung zwischen Angebot nnd Nachträge enlstehe, werde. Wie schlecht die Sozialdemokratie mtt ihrer Ver» rlendung-theorie abschneidet, ersieht man am besten darau», daß der „Vorwärts" sich stetig abmüht, die Zahlen der Ein- kommensteuerstatistik so zu gruppieren, daß für die sozialdemo kratische Partridoktrin irgendein Beweisstück herauskommt Die Zahlenspttlerei kann man dem sozialdemokratischen Zentralorga» um so mehr überlasten, al- die durch die Einkommensteuer statistik erwiesene Tatsache, daß immer mehr Zensiten zu immer größeren Einkommen gelangen und daß damit die Wohlhaben heit der Bevölkerung steigt, auch vom „Vorwärts", und wenn er noch so rabulistische Nechenkunststucke versucht, nicht au- der Wett geschasst werde« kann Und hierauf, nicht auf nebensäch liche Kleinigkeiten kommt e- an Werden immer brettere Schichten der Bevölkerung im EmkommenSbesuge gebestert, so ist die Kulturentwickelung durchaus gesund E« liegt also nicht der mindeste Anlaß vor, die Grundlagen der Kultur zu Ladern oder -ar zu vernichten, wie e» die Sozialdemokratie will. Ihr Zentralorgan fühlt e» schon heran-, daß die Einkommensteuer- statistik am letzen Ende zn diesem Schluffe führen muß; nur um ihn zu verdecken und um seine Leser auf andere abseits liegend« Bahnen zu führe», ergeht e» sich i» de» unnützesten Zahlenspielereien Ganz sonderbar ist übngenS die Erklärung, die e» dabei von der Berele»dungStheorte gibt. Die Erfinder dieser Theorie waren, wie sich erweisen läßt, der Ansicht, daß der Kapitalismus, wie sie >ha sich vorstellten, dahin dränge, immer größere Verwögen in immer weniger Händen zu konzrntrierrn, und baß damit die breite» Bevölkerung- schichten so „au-gepowert" würde», daß sie nicht mehr daS Ct stenzminimu» a» Einkommen beziehe» könnten, sonder» de« Elende verfalle» müßten Emen anderen al- diesen Ei»n konnte auch die Berelendnng-throne gar «icht habe».