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Maff.net und drei moderne Stücke „Loä^mioo" von M Achille Richard, „8/patia ä'^tk-n«," von M Paul Barlatier und „Hölooo" von M Roger Duma» aufgeführt werden Außer- dem will man den intereffanten Versuch machen, di« neunte Symphonie von Beethoven unter freiem Himmel aufzuführen, unter Mitwirkung de» Orchester» der großen klassischen Konzerte von Lyon. * Sächsischer Kunstverein Re« ausgestellt wurde«: I v Brackel Cleve Abend, Bleiche und Holzholen; C. Branden- burg-Hannover Arzneikräuter; I Braß-Magdeburg Au» der Mark und Glindenberg; L. Dettmann-Königsberg Sinkend« Sonne und Friesische Frauen den Friedhof verlassend; Rich Gebler-Dresden-Trachau 6 Modelle zu Einfamilienhäusern; F Hafner-Stuttqart S Ölbilder; Cilio Jensen-Dredden Am PalalSgartm und Am Rambower See; H. Kreyßig-München Ponte Trinita und Sonnenlichter im Walde; I. Kurz Stutt gart 5 vlbilder; R Lipp» - Starnberg Klvsterhof und Au» Klausen in Tirol; G Lebrecht-Stuttgart 8 graphische Wrrke; U Lottermoser - Drr»den Blühender Apfelbaum, Wernitz in Porschendorf und Wiesengrund; B. Mühlig-Dre»den Abend und Zschirnsteine bei Cunner»dorf; Otto Pilz-Blasewitz Affen- familie in Bronze; A. Rau-München 8 Ölbilder; G Reiß mann Dre»den Schweizer Ziege in Gip»; A Steinbrecht-Dießen Herbst; E Etammbach-Stuttgart 7 Ölbilder; Franz Trautsch- DreSdm Temprlruine; G Tottleben-Hannover Herbstliche Eichen. Verkauft wurden: Walther Hauschild Pinguine versilberte Bronze; G Merlin Der Denker in Terracotta Zur Ver losung wurden angekauft: R. Köselitz Stiller Winkel; B Mühlig Aussicht vom Wolfsberg: Marg Winkler Vor frühling auf Zschorna; Ad. Fischer-Gurig Herbstmorgen am Ammersee; Müller Ehrenberg Altes Schloß; W. Claus Feld schmiede; R. Sachs Vogtlänvische Landschaft; Ad Röther Aus HinterhermSdors- Franz Trautsch Abendruh«; W. Scholtz Mädchenkopf; Martha Senger Abenddämerung und Rud. Hölbe Stammhalter in Bronze * Da in diesem Jahre in Dresden im AuSstellungS- palaste keine große künstlerische Veranstaltung stattfindet, so dürfen die Bemühunaen der Galerie Arnold, in ihren vor züglichen modernen Räumen auch in den Sommermonaten wertvolle Ausstellungen zu bringen, auf den Beifall des kunstfreudigen Publikums rechnen Jetzt wird an die Stelle der Wei ke Verheyden eine sorgfältig auSgewählte Sammlung von Gemälden moderner schwedischer Künstler treten, deren Wert in ihrem ausgesprochenen national-nordischen Charakter liegt. Das bezeugen A Zorn» geniale Schöpfungen, O»kar Björk» Bildnisse und Prinz Eugen» stimmungsvolle Land schaften nicht weniger al« LarffenS prächtige Darstellungen auS dem Familienleben, FjästadS Schneebilder und die Werke der übrigen schwedischen Gäste * In Emil Richters Kunstsalon, Prager Straße, wird Montag die SonderauSstelluna von Werken Charles CottetS-Paris eröffnet, womit dieser Künstler zum erstenmal kollektiv vor das hiesige Publikum tritt. Die etwa 50 Werke umfassende Sammlung enthält in der Hauptsache figürliche und LandschaftSsch lderungen aus der Bretagne, denen sich einige Landschaften aus Venedig sowie Figurenbilder aus Algier und Marokko anschließen Die Arbeiten zeichnen sich vor allem durch eine siltrne Stärke der Stimmung und eine nur aufs wesentliche gehende Kraft de» Vortrag» m Form und Farbe au» und beweisen, daß der Künstler in Frankreich mit Recht al» der bedeutendste der jetzt lebenden französischen Maler ge schätzt wird. Die venezianischen Landschaften und Porträt» von Arthur Studd-London bleiben gleichfall» noch längere Zeit ausgestellt, während die Rosenbilder von L E Perman- London nur noch wenige Tage zu sehen find. * Am 20 Juli unterrahm Hr Prof M Buhle von der hiesigen König!. Technischen Hochschule mit etwa hundert Studierenden der Maschineningenieur- und der Bauingenieur.Abteilungen eine wissenschaftliche Exkursion nach den Eisenwerken Riesa und Gröditz der Lauchhammer-A -G Die Gesellschaft fuhr früh 8 Uhr auf dem Hauptbahnhof ob und traf abend» A8 Uhr ebenda wieder ein. * Au» Anlaß des 60. Geburtstags Max Lieber manns hat die Kunsthandlung Ernst Arnold eine Aus wahl seiner hervorragendsten Radierungen und Litho graphien, sowie die besten bisher über ihn erschienenen Schriften ausgestellt >«» dem Reiche. (W. T B.) Hamburg, 19. Juli Al« der Seeschlepper „Möve" des Nordischen Bergungsverein» nach beendeter Reparatur auf der W«st H. C Stülcken Sohn mit zahlreichen Per sonen an Bord zu Wasser gelassen wurde und zu schwimmen anfing, legte er sich auf di« Seit«, fiel um und sank. Nach den bisherigen Feststellungen sind die an Bord Befindlichen sämtlich gerettet worden, bi» auf den Koch Nieder, der vermißt wird (Boss Ztg) Land«bera, 19 Juli Bei Eisenhammer machte der 18jährige Sohn eine« Kaufmann« «inen Mordversuch auf die ISiährige Tochter eine« Hütten- direkt or«, weil sie seine Lieve«werbunam zurückgewiesrn hatte. Die Kugel streifte nur den Hal« de« Mädchen». Der Täter erschoß sich darauf selbst. Bre»lau, 19. Juli. Der prcußische Finanzminister v. Rheinbaben traf heute um 2 Uhr nachmittags auf dem Hauptbahnhofe rin und fuhr mit dem Oberpräfidenten und dem Regierungspräsidenten sofort nach der Oder, wo ein Regierungsdampfer mit einigen Regierung»- und Baurätrn die Herren erwartete Der Dampfer fuhr nach den Hochwasser, gebieten und nach den Gütern, die für die Zwecke der Durch- führunq des Gesetzes, betreffend die Regelung der Vorflutver- hältniffe der Oder, von der Regierung angekaust worden sind. — Wie die „Schles Ztg." meldet, wurde auf der Oder am Zoologischen Garten heute nachmittag nach H3 Uhr ein mit fünf Insassen besetztes Segelboot über ein« Strauchwehr getrieben und schlug um. Zwei Personen konnten gerettet werden, ein dritter starb, nachdem er lebend aus dem Wasser gezogen war. Zwei Personen, ein Herr und eine Dame, wurden von den Fluten fortgetraaen Emmerich, 19. Juli. In der hiesigen evangelischen Kirche, an der in der letzten Zeit Restaurierungsarbeiten vorgenommen wurden, brach gestern abend gegen 7 Uhr Feuer aus. Um 8 Uhr stürzte der Turm mit beiden Glocken ein. Die Feuerwehr mußte sich auf die Rettung der anliegen den Gebäude beschränken Es gelang nur, die Kirchenbücher und einige Geräte zu retten. Stade, 20. Juli In Agathenburg sind durch ein Großfeuer vier Gehöfte eingeäschert worden. Alles Vieh kam in den Flammen um Die Feuerwehren von Stade und Umgegend sind zur Hilfeleistung abzerückt. Karlsruhe, 19. Juli. Im Mordprozeß Hau gab ttr Angeklagte heute weitere Aufklärung über das geheimnisvolle Telegramm, in dem Frau Molitor einige Zeit vor ihrer Er mordung aufgefordert wurde, sofort zu ihrer kranken Tochter nach Paris zu kommen. In Wirklichkeit war weder Frau Hau noch Fräulein Olga krank. Wohl aber war eS, wie der An geklagte bekundete, zu einer heftigen Szene zwischen den beiden Gatten gekommen, weil die Frau auf ihre Schwester ohne Grund eifersüchtig gewesen sei. Um sie zu beruhigen, habe er die Mutter gerufen, damit dem Alleinsein zu dreien ein Ende gemacht würde. Düsseldorf, 19. Juli. Heute nachmittag erschien im Juweliergeschäft von Sporrer am Schadowplatze ein junger Mann von etwa 22 Jahren und ließ sich Brillantringe zeigen. Plötzlich versetzte er Frau Sporrer, die sich allem im Ladm befand, einen Schlag in« Gesicht, ergriff da« Brett, auf dem sich die Ringe befanden, und lief davon. Frau Sporrer eilte ihm nach und rief um Hilfe. E« gelang, dm Räuber, der einen Revolver bei sich trug und da« Brett unterwegs von sich warf, zu fassen. Mehrere wert volle Ringe im Werte von 3000 bis 4000 M. werden noch vermißt. Hr. Sporrer war kurz vorher zu einem Kunden gerufen worden, was vermutlich mit dem Raube im Zusammen hang« steht. München, 20. Juli Tie siebenjährige Tochter eines Hausbesitzers füllte eine Radfahrlaterne mit Petroleum und zündete sie an. Infolge Explosion ge rieten die Kleider des Mädchens in Brand Nach kurzer Zeit trat der Tod ein. Helmstedt, 20 Juli. In der Spinnerei von Hampe juo. verunglückte gestern nachmittag die Arbeiterin Ber- lieSka dadurch tödlich, daß sie den Fahrstuhl in Gang setzte und von diesem gegen di« obere Wand gedrückt wurde. Sie wurde zu Tode gequetscht. Theater, Kaazerte, Bartrtge. * Residenztheater Am morgigen Sonntag wird das seit längerer Zeit hier nicht gegebene beliebte Volksstück „Hase mann» Töchter" von L'Arronge azzfgefühit. Am Montag geht Jbsm» „Baumeister Solneß" mit Nina Sandow al» Gast in Szene Am Dien»tag ist „Lady Windermere» Fächer". Am Mittwoch ist „Demi-Monde" mit Nina Sandow al» Susanne Am Donner»tag findet die erste Auf führung von „Frau Warren» Gewerbe" von Shaw statt mit Clotilde Schwarz vom Hostheatrr irr München al» Gast. * Zentraltheater. Morgen, Sonntag, wird nachmittags H4 Uhr bei ermtßigten Preisen „Raffle« der Amateur- Einbrecher", vier Akte von E W Hornung und Eugene W Pre«brey, deutsch von B. Pogson, abend« 8 Uhr bei i twöhnl chen Preisen „Verwehte Spuren", Lustspiel in drei Aufzügen von V Sardou, für di« deutsche Bühne bearbeitet von O Blumenthal, gegeben. Am Montaa wrrd da« Lust spiel „Verwehte Spuren" zum letztenmal wiederholt, da nächsten Dienstag die Erstaufführung von „Da« Leben-fest", Lustspiel in drei Akten von Karl Rößler, stattfindet. Die Rollen in „DaS LebenSfrst", das im vorigen Winter mir außer ordentlichem Erfolg in verlin in Szene ging, find b« setzt mit den Damen M Clemen», M Gonia, R Klau», E Peschel, E Rose«, und den Herren P Arndt, R Beudey, H Brande«, W Froese, B Klein, H. Kohlmetz, O Ottbert, I Schrotky, R Smiu», F. Sommer und O Walther * Wie bereit» mitgetrilt wurde, konzertiert Montag, de« 29 und Dimttag, den 30 Juli da» Koschat-Quiutett im „vergkeller" Die Koazertveremigung besteht au« den Herren Rudolf Traxler, Walter Fourn«», Clemen« Fochler und Georg Haan, unter persönlicher Leitung vo» Thoma« Koschat, dem Komponisten de« weltbekannten Liede« verlassen bin i". Sämtlich« Herren find Mitglieder der K k. Hofoper in Wie» Da« Programm besteht zum größten Teile au« Kofchat» herrlichen Likderkompositionen, die überall, wo da» deutsch« Lied erklingt, stürmische Begeisterung hervor- rufe«. Karte« i« Vorverkauf ir 70 Pf «Abcnblane ä 1 A) find i» der HofmufikalievHandlung F. Rie» (Kaufhaus) zu habe» Au» dem Auilande (W. T. B) Wien, 19 Juli. Gestern wurden im Tauerntunnel bei Bökstein mehrere Mineure und Schlepper infolge au«» strömender Gase ohnmächtig. Drei von ihnen fielen in da» abfiießend« Wasser und ertranken (Boss. Ztg) Bern, 19. Juli Auf einer Rekogno«- zierung»fahrt find fünf schweizerische Offiziere bei Verdon mit einem Automobil verunglückt. Ein Major und ein Hauptmann wurden schwer, die übrigen leicht verletzt. Mailand, 19 Juli. In dem von Nonnen geleiteten hiesigen Kiaderasyl sind von den mit der Aufsicht be traute« Persönlichkeiten scheußliche Verbrechen an den Kindern verübt worden. Meiere Kinder find an einer häß lichen Krankheit erkrankt. (Verl.Morgenbl.) Philadelphia, 19.Juli Zehn große Spitäler find mit Kranken überfüllt, die der Hitzschlag getroffen hat Außerdem werden viele in ihren Wohnungen behandelt Gestern find 5 Tode»fälle und 50 hoffnung»lose Fälle gemeldet morde«. Arbeiterbewegung. (W T. v ) (Voss Ztg) Hamburg, 19. Juli Da» Landgericht ver urteilte de« mehrfach vorbestrafte« Schauermann Mark, der al» Streikposten z«r Zeit de» Schauermannstreik» zwei dänische Arbeit»willige bedroht und einem Schutzmann Widerstand geleistet hatte, wegen versuchter Nötigung und Widerstand» g«ge» die Staat»g«walt zu 3 Monaten Gefängnis. London, 19 Juli Nach Depeschen au» Johanne»- bürg scheint der Au«stand der Minenarbeiter beendet zu sei«, obgleich die Agitatoren ihre Tätigkeit noch au»üben Di« offizielle Ankündigung vo» d«r Beenden«- de» Streike« ist ausgeschoben worden. v««te LhrsKik. * Vom Kaiser »o« Korea. Die kritisch« Lage, in di« der Kaiser von Korea jetzt geraten ist und di«, wenn di« bi«- Zeitschrift««^». Süddeutsche Monatshefte. Unter Mitvtrknna vonJ. Hof maller, Fr. Raumann, H. Pfitzner, tz. Thoma, » voll. HerauSgegebev von P N. Loßmann, vterlelj. 4 M 4. Jahrg Lest ». München. Verla, der S M — Die Grenzbote« Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst Jährlich b» Hefte vterlelj. « M, da« Heft SO Pf. SS. Jahr, Rr. r» Leipzig Verla, von Ar Wilh Grunow — Der Kunstwart. Rundschau über Dichtung, Theater,Musik, bil dend« «ad an,«wandte Künste Herausgeber F Avenarius. lMr'.'ch »4 Hefte Vierteljahr!. »M SV Pf. SO. Jahr,. Heft Sv. München verlegt bei Georg D.v. Lallwey. Origen Nachrichten richtig sind, zur Abdankung ««führt hat, rückt die Gestatt diese« exotisch«« Herrscher«, der seit der ve- setzung de« „Lande« der Morgenftische" durch die Javaner allerdmg« nur noch ein« Schemherrschaft auSübte. in den Mittel punkt de« Interesse« Ai-Höng, der seit dem Iah« 1897 de« Königstitel mit dem eme« Km'er» von Korea vertauscht hat, ist ein kleiner, unansehnlicher Mann; er trägt eine» dünnen Schnurrbart und am Kinn ein«! buschigen Bart. Er ist sehr nervö«, seine Hände bewegen sich fast unau«gesetzt in eiaem kurzen, hastigen Zucken; trotzdem versteht er e«, würdig zu repräsentiere» und zeigt sich in allen seine« Handlungen al« ein intelligenter und liebenswürdiger Mann. Al« er im Jahre 18S4 den Thron bestieg, war er noch ein »wölfjähriger Knabe, der 28. Souverän einer alten Dynastie, die seit vier, ja fünf Jahrhunderten Korea beherrscht. Sein Vater, ein außerolventl ch energischer, charakterfester Mann, führte mit dem Titel Tai Wen Kun, „Herr de« großen Hofe»", für seinen Sohn bi» zum Jahre 1873 di« Regentschaft und zeigte sich dabei al» «in Grbi«t«r, der mit eiserner Energie seinen Wlllen durch- zusetzen wußte. Unter ihm setzte eine wild« Verfolgung der Missionare eia, die zu der erfolglosen französischen Expedition von 1866 führte. Jahrelang wurde der Kampf gegen alle Fremden mit harter Erbitterung grführt, der erst durch den vereinigten Einstuß der Großmächte gemildert wurde. Ein koreanischer Schriftsteller schilderte ihn al» einen Mann, „von einem Körper au» Eisen und einem Herz au» Stein". Nach dem der junge König, der jetzige Karser, die Regierung über nommen hatte, wurde der Tai Wen Kun Haupt und Führer der konservativen Partei und setzte seinen Feldzug gegen alle» Fremde durch heimliche Intrigen gegen alle Verträge und gegen alle Ausländer fort, und man sagt ikm not heute nach, daß er den Angriff gegen die japanische Botschaft im Jahre 1882 anstistete, al» der Versuch gemacht wurde, die Königin zu entführen und den König zu ermorde». Später wurde er selbst gefangen genommen und nach China entführt Während seiner Abwesenheit brach die Revolution von 1884 au», in welcher der König nur mit knapper Rot — auf dem Rücken eine» Eunuchen — dem Tod« entging. D«r Kaiser selbst ist in vielen Dingen da» ausgesprochene Gegen stück »u seinem Vater. Gegen die Fremden zeigte er sich freundlich gesinnt, und durch seine 1896 geschloffene Ehe mit Miß Emily Brown, einer amerikanischen Dame, schien ein rasche» Anwachsen westlichen Einflüsse» gesichert. Miß Brown war di« Tochter eine» Pre»byterianer-M»ssionar» und eine Zeit lang Hofdame der verstorbenen Kaiserin Min, die im Jahre 1895 auf geheimnisvolle Weise ermordet wurde Kurz nach dem Tode der Kaiserin erhob Ai Höng Miß Brown zum Rang einer Bin, d. h. einer Königlichen Prinzessin, und heiratetest« Al» sie ihn im folgenden Jahre mit einem Sobn beschenkte, wurde sie im Einklang mit den dynastischen Gesetzen Korea» Kaiserin. Der Sohn Ai Höng» und Emily Brown» ist jedoch nicht Thronerbe; die ermordete Kaiserin Min hat einen Sohn hinterlassen, der al» Erstgeborener Kronprinz ist. Ai Höng führte auch schon vor dem Eindringen der Japaner ein zurück gezogene» Lebe«. Setten pflegte er die Mauern seine» Prlaste» »u verlaffen und selten konnte da» Volk seinen Herrscher sehen Genn er sich öffentlich zeigte, so geschah da» siet» mit großem Pomp, fabelhafter Pracht und größter Feierlichkeit. All« Kauf läden mußten bei solchen Gelegenheiten geschloffen werde», da» Volk bildete in den Straßen in langen Reihen Spalier Söul besitzt eine Reihe großer, breiter Straßen, insbesondere die Südstraße, die stellenweise über 40 m breit ist und seltsam absticht von den vielen engen, winkeligen Gaffen der Stadt. Die feierlichen Umzüge üoen in ihrer seltsamen Fabenpracht und ihrem Glanz einen wundersamen Zauber aus, aber es fehlt auch nicht an Einzelheiten, die dm Europäer komisch berühren In ihren schmucken, blauen, modernen Uniformen eröffnet die koreanische Infanterie den Zug Unmittelbar hinter ihnen drängt, trippelt, stolpert in buntem Durcheinander, schwatzend und gestiku lierend, ein Trupp Palastdiener, in phantastischen Hüten und reichen, farbenprächtigen Gewändern Da sieht man lange Seidmüber« röcke, blau, grün, gelb, rot, orangefarben und fast alle mit bunten Borten und Bändern besetzt. Eine Schar alter Bannerträger folgt; keuchend und sich stoßend tragen sie die rotseidenrn Banner mit dm blauen Insignien. Hinter ihnen kommt «ine Anzahl Trommler und Pfeifer; sie tragen leuchtende gelbe Ge wänder, die wie Gold glitzern, von den Pfeifm wehm Wimpel herab, die Trommeln sind mit Quasten und Bändern ge schmückt. Bogenschützen folgen, den Bogen in ledernen Scheiden; sie tragen bunte Flaggen, m Grün, in Rot, in Gelb. Immer weiter zieht der Zug Krieger in altertümlichen, kostbar ge arbeiteten Rüstungen, Männer mit Glocken und Zimbeln, mit Pfeifen und Fliegenwedeln, Palasteunuchen in ihrer StaatS- tracht, dann wieder eine Abteilung abgesefsener Kavallerie; sie tragen umfangreiche Röcke, unförmige hohe Reitstiefel, ihre Hüte sind mit Federn geschmückt Immer naht noch nicht der Kaiser Die farbige Schlange windet sich vorüber, neue Gestalten kommm, Dimer, Musikanten, Beamte, Beamte, Musikanten, Diener, so geht eS ohne Absehen Hohe Würdenträger mit riesigen Hüten, von denm karminrote Quasten herabhängen, werden von der Masse vorwärts gedrängt und überlassen sich stumm und resigniert dem Drucke. Ihre Gewänder leuchten in allen Farben; Dimer in grünen Gewändern umgeben sie; dann wieder kommm Bannerträger, Fahnen, oft mit Federn dekoriert, Dimer mit Kisten, in denm sie Erfrischungen traam, kleine Tische, Pfeifm und Feuerzeug Dann ertönt ein furchtbares Trommeln und Trompeten und Dröhnm und Riffeln, befehlende Stimmen, — eS kommt der Kaiser. Der Lärm mtfemt sich und in feierlicher Ruhe naht die kaiserlich« Prunksäaste. ES ist ganz still gewordm. Langsam, in feierlichem Schritt, zieht me Sänfte einher, mit -elver Seide auSaeschlagen, mit Silberzierat reich geschmückt, das Inner« durch seiden« Vor hänge vor dm Sonnenstrahlen geschützt 32 Dimer trag« auf ihrm Köpfen die Sänfte, in welcher der Kaiser sich zum Tempel seiner Ahnen tragen läßt, um zu opfern und zu veten ..