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Dresdner Journal : 05.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190707054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-07
- Tag 1907-07-05
-
Monat
1907-07
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 05.07.1907
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Majestät »eS KöniftS im Regierungsbezirke Bautzen am 3. Juli 1907. (Soaderberichte des .Dresdner Journals'.) vr. G Bautzen, 3. Juli 1907. Nach dem trüben Vormittage begann sich da» Wetter zu Hären und gegen Abend zeigte der Himmel wieder sein schöne» Blau Infolgedessen herrschte schon lange vor der Ankunft Sr. Ma» jestät de» König» in den festlich geschmückten Straßen Bischof», werda» ein reges Leben und frohe» Treiben, und die Span nung wuchs mehr und mehr, je länger sich die für 6 Uhr abends bestimmte Ankunft htnau»schob. Sie stieg auf» höchste, al» endlich gegen ^8 Uhr die baldige Ankunft de» König!. Sonderzug» gemeldet wurde Auf dem Bahnsteige erwarteten dm Zug Hr. Amt»- Hauptmann v Carlowitz-Bautzen, die Herren Bürgermeister Lange und Obiramtsrichter Justizrat Dost, sowie der zum Berichterstatter bestimmte RegierungSaffeffor In der Vor halle hatten die drei Männeraesangvrreine Liedertafel, Militärgesangverein und der Gesangverein der Firma Sucker u. Co. Aufstellung genommen Bald nach '^8 Uhr fuhr der Zug in die Bahnhofshalle ein. Zunächst nahm Se. Majestät der König auf dem Bahnsteige die Meldung de» Hrn AmtShauptmann« und die Vorstellung der Herren Bürgermeister Lange und Oberamtsrichter Justizrat Dost ent gegen Beim Betreten der Borhalle stimmten die Gesangvereine den bängergruß „Gott grüße dich" an. Der Monarch war darüber so erfreut, daß er längere Zeit verweilte und nach Beendigung de» Gesangs verschiedene Sänger durch Ansprachen auSzeichnete. Von hier fuhr der König mit dem Gefolge im Wagen durch die mit Menschen dicht besetzten Straßen, an denen überdies gegen 1400 Schulkinder von Bischofswerda, Belmsdorf, GeißmannSdorf und Putzkau Spalier bildetm, unter Glockrngeuiute, umjudelt, und für die Huldigung nach allen Seiten hin leutseligst dankend nach dem Markt platz. Den Wagenzug eröffnete unter Voranreiten de» Lbergendarmen Hosemann aus Bautzen Hr. Bürgermeister Lange mit Hrn. Oberamtsrichter Justizrat Dost, im zweiten Wagen folgten Hr. AmtShauptmann v. Carlowitz mit dem Bericht erstatter, im dritten Wagen hatte der König Platz genommen, begleitet von Hrn Kreishauptmann v Crau-Haar, der vierte Wagen schloß mit den Herren Generaladjutant Generalleutnant v Altrock, Ex;., Flügeladjutant Oberst v Wilucki und Ritt meister v. Römer den Zug. Ober den herrlich geschmückten Marktplatze ging e» nach dem Rathause, auf dessen Treppe gegen 50 Festjungfrauen den Lande-Herrn begrüßten. Als Wlllkommengruß sprach die 15 jährige Tochter des Bürgermeisters Alice Lange folgende Verse: Willkommen in der alten BischosSstadt, Der Stadt der Wälder u^d graniwen Höh n, So festgefügt wie ihrer Mauern Grund, Der ehern, von unserm Herrgott selbst gelegt, So tief gewurzelt in der Bürger Herzen Grüßt Dich die Treue Deiner alten Stadt! Willkommen denn, mein König, O! tritt ein, mit stklzen» Süm in unsrer Häuser Reih'n, Hier prangt nicht Hüümoibau noch goldner Kuppel« Schein, Doch alle Herzen, cM, siud sie Dein! Sie überreichte hierbei einen Blumenstrauß, den Se. Majestät dankend annahm. Unter Fiihrung de» Hm. Bürgermeisters betrat der Monarch sodann den st» L Strukwvck desiodliche« Sitzungssaal, in de« sich zur Begrüßung und Huldigung die Mitglieder deS Rate», die Stadtverordneten, Abordnungm der Behörden, des Amts gerichts, der Bahnhofsinspektion, deS Steueramts, de» Kaiser! Postamts, Vertreter der Schule und Offiziere de» Beurlaubten stands eingefunden hatten. Hier ergriff Hr. Bürgermeister Lange zu folgender Ansprache das Wort: Allerdurchlauchtiaster großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Ew König!. Majestät haben unS die große Gnade erwiesen, heute in unserer Stadt Einzug zu halten Die Freude über den hohen Besuch Ew. Majestät ist in der Bürgerschaft eine überaus große und herzliche. Ew. Majestät danke ich untertänigst für die hohe Auszeichnung Allerhöchstihres Besuch» und verbind« damit zu gleich herzlichen Wlllkommengruß der Stadt. Wie überall im Sachsen lande, so auch in unserer Stadt schlagen die Herzen Ew. Majestät warm und innig entgegen und ist die Bürgerschaft aufs höchste be glückt, daß eS ihr vergönnt ist, am heutigen Tage Ew. Majestät von Angesicht zu Angesicht huldigen zu dürfen. Die alte Sachsenlreue, die in Bischofswerda niemals erloschen ist und die von den Bürgern zu jeder Zeit hoch und heilig gehalten worden ist, war von jeher ein helleuchtender Leitstern sür die monarchische Treue der Bischofs werdaer. DaS auf dem Marktplatz errichtete, Ew. Majestät Vor fahren Friedrich August dem Gerechten aus tiefer Dankbarkeit ge widmete Denkmal legt beredtes Zeugnis dafür ab, daß daS Fürsten haus Wettin von alters her stets mit der Stadt auf- engste verbunden war. DaS Denkmal führt auf eine für Bischofswerda schwere Zeit zurück; denn die alte BischosSstadt sank im denkwürdigen Kriege 181» durch die Schrecken deS Krieges in Schutt und Asche Nur der un ermüdlichen landeSväterlichen Fürsorge Friedrich August» deS Gerechten ist eS zu danken, daß die Stadt von neuem erstehen und wieder aus- blühen konnte. Um aber die Erinnerung an den Königlichen Besuch in der Bürgerschaft lebendig zu erhalten, hat die Stadtgemeinde bestimmt, daß die Zinsen von einer Summe von VOOO M. alljährlich an Ew Majestät Geburtstag an hiesige Arme verteilt werden Ew. Majestät bitte ich untertänigst, Allergnädigst genehmigen zu wollen, daß die Stiftung den Namen „König Friedrich August-Stiftung' tragen darf So wollen Ew. Majestät geruhen, von mir daS Gelöbnis «nt- gcgenzunehmen, daß wir Bischofswerdaer Ew Majestät allezeit Treue halten wollen, unsere Treue sei unwandelbar, unerschütterlich und fest wie der Fels. Möge Ew Maiestät Regierung eine recht lange und reichgesegnete sein. Ich ersuche die Versammlung, mit mir auS vollem Herzen in den Ruf «inzustimmen: Se Majestät, unser geliebter König und Herr, Friedrich August lebe hoch! Begeistert stimmten die Versammelten in da« Hoch ein Unter lautloser Stille entgegnete Se Majestät der König hieraus etwa folgende»: Ich danke Ihne», H«rr Bürgermeister, herzlich für die freund liche Begrüßung, die St« Mir im Namen der Stadt gewidmet haben Ich bin sehr gern nach Bischofswerda gekommen. Al» Ich da« letzte Mal in Meine geliebte Lausitz fahr, da war e» Mir Nar, daß Mein nächster Besuch der Stadt Bischofswerda gelten würde Bi» jetzt war Mir daS nicht möglich gewesen. Daß Ich h«ute gerade hier in Ihre« Sitzungssaal« steh«, erfüllt Mich mit ganz besondrrer Freud«, denn e» ist Mir ein Bedürfnis, Ihrer Stadt an der feierlichen Stelle hier Meinen Dank abzustattev sür die Treue, die sie jederzeit zu Meinem Hause gezeigt hat Als 1903 im ganzen Sachsenlande insolge gewissenloser Agitationen bei den ReichStagSwahlen die Sozialdemokraten den Sieg davontrugen, da war e» allein Meine treue Stadt BischofS- werda, die den einzigen könig-treuen ReichStagSabgeordneten auS Meinem Lande stellte. Und auch im vorigen Winter hat sie be wiesen, daß sie treu zu Mir und Meinem Hauf« hält Mit großer Majorität zog von hier auS der Abgeordnete Gräfe trotz grenzeulofer Agitation der Gegner wieder in den Reichstag ein Ich hoffe, daß eS immer so bleiben möge und daß di« Bürger sich nicht durch die gewissenlosen Verhetzungen der Sozialdemokratie verblenden lassen. Dadurch, daß Sie den heutigen Freudentag benutzen, Meinem Wunsche nachkommend, ein Kapital für Wohltätigkeit-zwecke zu stiften, haben Sie, wie schon so viele andere Orte, einen neuen schönen Beweis echter christlicher Nächstenliebe geltesert. Ich ge nehmige sehr gern, daß die Stiftung Meinen Namen trägt. Ich wünfche der Stadt ein weiteres gute» Gedeihen und BorwärtSkommen und danke nochmals für die Mir heute hier be reitete schöne Ausnahme. Zum Zeichen Seine» Danke» reichte der Monarch dem Bürgermeister die Hand und ließ Sich dann von ihm die im Saale Versammelten vorstellen, von denen Er viele durch Ansprachen auSzeichnete Nach einem auf Ihn auS- gebrachten Hoch verließ sodann der König da» Rathaus und begab Sich auf den Marktplatz. Hier hatten Aufstellung genommen die Militär- und Kriegervereine von Bischofswerda, Burkau, Demitz-Thumitz, Frankenthal, GeißmannSdorf, Gold bach und Weickersdorf, Groß- und Kleindrebnitz, Großharthau, Pohla, Putzkau, Schmölln, Rammenau und Ühyst, die priv. Schützenaesellschaft, die freiwillige Feuerwehr, die Fabrikseuerwehr von Buschbeck und Hebenstreit, der Gewerbeverein, der alte Turnverein, der Turnverein Jahn, die Junggesellenfraternität, ein bereit« am 1. Oktober 1618 gegründeter Verein sowie die schon weiter vorn genannten drei Männergesangvereine Nach Ent gegennahme des Rapports der Militär- und Kriegervereine au« den Händen des Militärvereinsvorstands Schachert schritt der König die Fronten ab und ehrte viele der Anwesenden durch Ansprachen Insbesondere sprach er viele der erschienenen Krieg«Veteranen in leutseligster Weise an Umjubelt von den Anwesenden ging der Monarch hierauf mit Gefolge zu Fuß über den Marktplatz am Denkmal vor über nach der Hauptkirche An ihrem Eingänge erwartete den Monarchen die evangelische Geistlichkeit, Mitglieder de» Kirchen vorstand« zu Bischofswerda, Gemeindevorstände und Mitglieder der Gemeinderäte von BelmSdorf, GeißmannSdorf und Kynitzsch Hier begrüßte ihn Hr. Archidiakonus Gerisch mit folgenden Worten: Ew. Majestät! Allerdurchlauchtigster König und Herr! An Stelle de- erkrankten Ort-psarrers bin ich beauftragt, Ew Majestät namens deS Kirchen Vorstands dieser Gemeinde und der ein- gepfarrten Ortschaften GeißmannSdorf, Kynitzsch und BrlmSdorf, wie der mit Bischofswerda verbundenen Filialgemeinde Goldbach mit WeikerSdorf ehrfurchisvolleu Gruß und HuldiEig zu entbieten Wir huldigen Ew Majestät al- dem „König, den Gott zum Heil unS gab', als dem Repräsentanten der Monarchie, die man „eio«n der bedeutsamsten Faktoren der auSaleichenden Gerechtigkeit m «olkäleben' genannt hat und die mit der Kirche ein naturgemäßes Band verbindet, sofern jede Kirchgemeinde, wie «S in unserer Sächsi schen Kirchenvorstands- und Synodalordnung heißt, den Beruf hat, zu einer Pflanzstätte christlichen Glaubens, christlichen Sinnes und Leben» sich zu erbauen, und sofern die anSgleichende Gerechtigkeit ja ohne Frage ein Stück solch christlichen Sinne- und Leben- ist Wir huldigen Ew Majestät als dem «rauchten Sproß eines Herrschergeschlecht», unter dem unser Sachsenland gediehen und emporgeblüht ist, das stets für die höheren, idealen und sonderlich auch für die religiösen Angelegenheiten unseres Volkes ein rege» Jnterefse und ein warmes Herz gehabt hat und so auch unserer Ge meinde Beweise davon hat angedeihen lassen Stammt doch von einem Ew. Majestät Vorfahren, von dem König Friedrich August dem Gerechten, die — auch kunstgeschichtlich wertvolle Kanzel und daS in seiner gewaltigen Realistik ergreifende und erschütternde Kruzifix in unserer GolteSackerkirche, die einst Königliche Huld und Gnade unserer Gemeinde verliehen hat Wir danken Ew Majestät, unsere Hauptkirche besehen zu wollen Sie ist einfach und bescheiden, kein stolzer Pracht- und Prunkbau. Entstanden in schwerer Zeit, in den Jahren 1813 bis 1818, wo unsere Stadt in Schutt und Asche gelegen hat und Hab und Gut ihrer Bewohner zum großen Teil ein Raub der Flammen geworden war, trägt sie allenthalben die Spuren dieser Zeit an sich. Erst in den letzten Jahren hat man daran denken können, ihr ein besseres Aussehen zu geben und auch mit würdigerem Schmuck sie zu ver sehen. Ihr sch-nster Schmuck aber und ihre beste Zier ist die Ge meiude, die sich Sonntag für Sonntag zahlreich in ihr um Gottes Wort sammelt und die mit ihr«» Geistlichen eia» ist wie in der Liebe und Treue zu ihrem himmlischen Herr«, so in der Lieb« und Treue zu Ew. Majestät, unserm irdische König, entsprechend der Weisung ihre» Meister» selber: .Gebt dem Kaiser, wa» des Kaisers ist und Gott, was GotteS ist!' In ihrem Ramen ruf« ich Ew. Majestät zu: Gott schütze und behüte Ew Majestät! Gott kröne Ew. Blasest« Regierung mit Heil uud Segen! Daran schloß sich die Bcnchngung der Kirche, in der Oraelspiel ertönte Mit Interesse folgte der Monarch den Erklärungen de» Hrn Archidiakonus Gerisch Die inzwischen vorgefahrencn Wagen nahmen beim Wieder- auitritt aus der Kirche den Monarchen und Sein Gefolge auf und brachten Allerhöchftdenselben Übel den Marktplatz durch die Herrmannstraße und Stolpener Straß« nach der Spmnerei von F G Herrmann u Sohn überall wurde der Landesherr wieder auf da» freudigste begrüßt Kurz vor 8 Uhr fuhr der König an der Spinnerei vor, in der die ältesten Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma aufgestellt waren, von dem Monarchen scherzend die „alte Garde" genannt Ehrfurchtsvollst wurde am Eingang der König vom Seniorchef Hrn Kommerzienrat Ernst Großmann»Herrmann und der Familie begrüßt Frau Erich Grohmann-Herrmann überreichte hierbei Sr Majestät einen Nelkenstrauß al» Willkommengruß Darauf besichtigte der König unter Führung der Herren Erich und Willy Großmann-Herrmann mehrere Säle der Spinnerei, sowie die dort aufgestellte reich haltige MilitärtuchauSstellung, die da» besondere Interesse Aller» böchftde»selb«n erweckte Vor all«« interessierte sich der König für die neu eingeführten Felduniformentuche. Nachdem der König Sich noch in da» Fremdenbuch der Familie eingetragen hatte, richtete Hr. Erich Grohmann-Herrmann folgend« Worte an Allerhöchftdenselben: Ew Majestät wollen Allergnädigst geruhe», u»S zu gestatten, zur Erinnerung an de» heuttge» Tag «me Stiftung zu machen »ad zwar im Anschluß an die viele Hunderttausend« betragend« Stiftung unsere» Hause», zu deren vacbttägllcher Durchführung mehr al» eiu Menscheualtrr gehört hat Wenn auch dies« rbe» genannte» Stif tungen nach menschlichem Ermessen so gut wie für all« Fälle in reich lichstem Maß uud für alle Zeile» vorgesrhea haben, so wollen wir doch sür besonder» bedürftige Werksührer und Arbeiter oder deren Angehörige ein Unterstützung-frld schaffen, dergestalt, daß die Zinse» eine» Kapital- von 5000 M jährlich am » Juli zur Verteilung ge langen Wir bitten Ew. Majestät Alleruntertäuigst um die Erlaubnis, diese Stiftung König Friedrich August-Stiftung nennen zu dürsea. Gern gab der Monarch hierzu Seine Einwilligung und hatte fernerhin noch die Gnade, einen Trunk alten Herrmannschen Weine», den Frau Kommerzienrat Großmann - Herrmann in einem alten silbernen Pokale darbot, anzunehmen Unter dem Au»drucke Allerhöchstseiner Befriedigung über da» Gesehene schied hierauf Se. Majestät unter brausenden Hochrufen der ausgestellten Arbeiterschaft aus der Spinnerei. Hieran schloß sich eine Fahrt durch die Herrmannstraße über den Marktplatz, Dresdner- und Lutherstraße, Lutherpark, Kamenzer-, Carola- und Bautzner Straße nach der neuen Schule Vor ihr hatten die Schüler und Schülerinnen mit den Lehrern Aufstellung genommen Die Mädchen in Weiß gekleidet trugen grüne, mit weißen und blaugelben Schleifen verzierte Girlanden, die Knaben weiß-grüne Schärpen Nach der Vorstellung des Hrn Direktor» Jochen nahm der König den poetischen Wlllkommengruß des 13 jährigen Direktor» töchterchenL Else Jochen entgegen, die Ihm hierbei einen Blumenstrauß überreichte Ta« von Hrn. Direktor Jochen ausgebrachte Hoch fand brausende Aufnahme Jungdeutschland kannte kein Ende seines Jubel« Fort und fort wogte das Hoch und hell und rein erklang „den König segne Gott" aus Tausenden von Kinderstimmen Ter König war sichtlich ge rührt über diese Huldigung, die Sein Wohlgefallen im höchsten Grade hervorrief Zu Fuß ging e« nun weiter an der von Kinderhänden reizend geschmückten Schule vorbei durch den neuangelegten König Friedrich August-Park nach dem Schützen hause, vor dem die Schützengesellschaft den LandeSherrn aufs ehrfurchtsvollste begrüßte. Von den Vorstehern der Gesellschaft geleitet begab Sich der König mit dem Gefolge nach dem im ersten Stockwerke gelegenen festlich geschmückten Saal, in dem bereits die ge» ladenen Gäste versammelt waren An prächtig auSgeftatteter Tafel fand hier das Essen statt, das von der Stadt Bischofs werda dargeboten wurde Während de« Mahles konzertierte die Stadtkapelle aus dem Schützenhausplatze Nach der Tafel betrat der König den Balkon und hörte mehrere Lieder der drei Gesaugvereine an, deren Vorstände Er Sich dann noch vorstellen ließ. Von neuem brausten nicht endenwollende Hochrufe der auf dem SchützenhauSplatze ver sammelten und huldigenden Einwohnerschaft Der Platz selbst wurde durch Buntfeuerwerk herrlich erleuchtet Auch der Bitte der Cchützengesellschaft, Allerhöchstseinen Namen auf eine künstlerisch schön ausgeführte Tafel zum An denken an den heutigen Freudentag einzutragen, willfahrte der Monarch gern So war die Zeit de« Aufbruchs herangerückt In huld vollster Weise verabschiedete Sich der König von den Fest» teilnehmern, manchen noch durch eine Ansprache auszeichmnd und bestieg unter wiederholten Worten de« Dankes und der Freude über die dargebracyte Huldigung kurz vor 10 Uhr da» inzwischen vorgefahrene Automobil Äcgleitet von unendlichen Hochrufen und dem Jubel der Bevölkerung entschwand das Automobil schnell den Blicken durch die Bautzner Straße über den Marktplatz durch die Dresdner Straße, die schön und reich illuminiert waren, den Königlichen Herrn nach Wachwitz führend Z»r La»dtLgs»Lhlbe»eF««g. * Ao den diesjährigen LandlagSwahlen ist die Stadl Dresden bekanntlich in allen drei Kreisen beteiligt Während im dritte n Wahlkreis der Stadt Dresden (Wilsdruffer Vorstadt, Friedrichstadt, Löbtau, Cotta) und im zweiten Kreis (Johannstadt, Alt-Gruna, Striesen, Seidnitz) Srgänzungswahlen infolge ver- faffungSmäßigen Ausscheidens der bisherigen Abgeordneten stalt- zufiuden haben, wird im ersten Wahlkreis der Stadt Dresden eine Ersatzwahl für den verstorbenen Abgeordneten Syndikus Schulze, dessen Mandat eigentlich bi» 100S in Geltung gewesen wäre, vorzunehmen sein. Der unabhängige Ausschuß für den ersten Landtagswahlkreis, der bereit- für den Abgeordneten Schulze tätig war, hat di« Vorbereitung der Wahl auch die-mal wieder in die Hand genommen und, wie bereits mitgeteilt, al-K an didaten Hrn. Stadtverordneten LandgerichtSdirektor Hettner präsentiert. Hr. LandgerichtSdirektor Hettner hat schon am 10. Mai in einer Versammlung fein Programm entwickelt und in den Kreisen der Wahlmänner mit seinen Ausführungen lebhaften Beifall gefunden In einer Anzahl von Wahlbezirken müssen infolge Todes oder Wegzugs der bisherigen Wahlmänner ErgänzungSwahlen statlfinden und zwar voraussichtlich in allen drei Wählerklaffen Nach den gesetzlichen Bestimmungen sind diese Ersatzwahlmänner an denselben Tagen zu wählen, an denen auch in de» anderen Kreisen die Er gänzung-Wahlen stattfinden, also gemäß der Verordnung des Ministe rium- de» Innern in der dritten Klaffe am 11. September, in der zweiten am lü und in der ersten am 13. September 1S07. Auch die Vorbereitungen für dies« Wahlen werden von dem unabhängigen Ausschuß energisch betrieben Dresden, 5. Juli * In der gestrigen 28. öffentlichen Stadtverord, netensitzung führte der Vorsteher Justizrat vr Stöckel den Vorsitz Für den aus fünf Stadtverordneten und drei Mit gliedern der Bürgerschaft zu bildenden Ausschuß für soziale Angelegenheiten wurden vorgeschlagen: die Stadtverordneten Friedensrichter Braun, Prokurist Christoph, Tischlermeister Frank, Fabrikant Sonntag und Korrektor Uhlig, sowie aus der Bürger schaft Gymnasialobctlchrer vr Max Heinemann, Fabrikbesitzer Mar Hrmg, Mttmhaöer der Finna Jordan und Timäu«, und Iuliu» Vichweger, Generalvertreter und Direktionsbcamter der Leipziger Feuerversicherung»anstült, al« Verirrter der Hirfch- Dunckerschcn Vereine St-V Beck regte an, in den Ausschuß auch einen Sozialpolitiker zu wählen Die Wahlausschußvor- schläge wurden angenommen Wetter wurde beantragt, entgegen einer Rat»vorlage, e» zurzeit abzulehnen, sich grundsätzlich damit einverstanden zu erklären, daß mit Herstellung sogenannter ge räuschloser Straßendecken planmäßig vorgegangen werde, daaea«» in teilweiser Abänderung der RatSvorlage zuzustimmen, daß Vie Louisenstraße »wischen K smgsbttlcker und Alaunstraße, die Wein» traubenstraße zwischen Tieck- und Mrlanchthonstraße und die Tieckstraße »wi chen Weintrauben- und Carlstraße mit Zement- makadam, di« Lothringer Straße mit Holzbelaa, die Bürgcrwiese »wischen Georgplatz und Beuststtraße mit Asphaltbelag, den Verkehrsraum zwischen dem Albertinum und den Häusern der
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