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Dresdner Journal : 04.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190707046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-07
- Tag 1907-07-04
-
Monat
1907-07
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 04.07.1907
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2. Beilage zu Nr. 153 des Dresdner Journals Donnerstag, 4. Juli 1907. Amtlicher Teil. Er<e»»«»fle»,Bersetz»»fte«rt.im öffentliche» Dienste. Im «efchäftsv,reiche de» Ministerium» der Justiz. 1. Beamtenetat, a) In den Ruhestand verletzt: der Sekretär bet dem LG Zwickau Seltmann, der Sekretär bei dem AG Dresden Börner, der Aufseher bet der Gesangenanstalt Dresden Wachtmeister Nahr. 1») Auf Ansuchen entlassen: die Assessoren bei dem AG. Altenberg Robe, bei dem AG Markranstädt vr. Gerth, bei dem AG Oberwiesenthal Küntzel, der Expedient des AG. Leipzig Beyer, die Aufseherin bet der Gesangenanstalt Chemnitz gesch Ketzer geb Kretzschmar, o) Verstorben: der Sekretär bet dem LG Bautzen Scheibner am 7. Juni 1907, der Aktuar bei dem AG Leipzig Winkler am 26. Juni 1S07. ä) Angestellt: die Referendare Or. Stempel bei der Staatsanwaltschaft des LG Dresden, Thümmler bei dem AG Annaberg, THöring bei dem AG Falkenstein, Leuthold bei dem AG Freiberg, Vr. Fischer bei dem AG Pegau, Lichtenauer bei dem AG. Werdau als Assessoren, v) Befördert: die Aktuare bei dem AG Burgstädt Pohlig, bet dem AG. Leipzig Brückner zu Sekretären, die Ex pedienten bei dem AG Freiberg Schubert, bei dem AG Penig Hein, bet dem AG. Reichenau Kohlmann zu Aktuaren, der GerichtSdiener, Klasse S, bei dem AG Leipzig Ficke zum GerichtSdiener, Klasse 1. s) Versetzt: die Assessoren bei dem AG. Annaberg vr. Thomas zum LG. Leipzig, bei dem AG Aue Vr. Klien zur Staatsanwalt schaft deS LG Dresden, bei dem AG Döhlen Vr. LeitSmann zum AG. Limbach, bei dem AG Ebersbach Wäntig zum AG. Bautzen, bei dem AG. Meißen Vr. Geyler zum AG Frohburg, die Aktuare bei dem AG Altenberg Hoyer zum AG Leipzig, bei dem AG Jöhstadt Imhof zum AG Colditz, die Expedienten bei dem LG Dresden Löwe zum AG. Oberwiesenthal, bei dem LG Leipzig Henkel und bei dem AG Bautzen Domschke zum AG Leipzig, bei dem AG Colditz Hebold zum AG. Schirgiswalde, bei dem AG Leipzig: Scheufler zum AG Bautzen, Winkler zum AG Pirna, bei dem AG. Pirna Mietzsch zum AG Altenberg, bei dem AG. Schirgiswalde Müller zum LG Dresden - 2. Rechts anwälte Abgang. Verstorben: Rechtsanwalt und Notar vr. Eckhardt in Dresden sowie Rechtsanwalt Beckert in Zittau Der Rechtsanwalt Justizrat vr. Gensel in Leipzig hat seine Zu lassung zur Rechtsanwaltschaft ausgegeben — Zuwachs Zur Rechtsanwaltschaft zugelassen: vr Alberti und Vr. v Meyer bei dem AG. Dresden und dem LG Dresden mit dem Wohnsitz in Dresden, Hünersdorf bei dem AG. Lauenstein und dem LG Dresden mit dem Wohnsitz in Lauenstein, Meutzner bei dem AG Olbernhau und dem LG. Freiberg mit dem Wohnsitz in Olbernhau, vr. Burckas und Vr. Steinhäuser bet dem AG Leipzig und dem LG Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig, Gerlach bei dem AG. Plauen und dem LG Plauen mit dem Wohnsitz in Plauen — Veränderungen Rechtsanwalt vr Winkler, bisher in Franken berg, ist nach Ausgabe seiner Zulassung bei dem AG. Frankenberg, dem LG Chemnitz und der Kammer sür Handelssachen in Annaberg nunmehr zugelassen bei dem AG Rochlitz mit dem Wohnsitz in Kleinmilkau. Rechtsanwalt Gäßner in Dresden hat seine Zu lassung bei dem OLG. aufgegeben; er ist nunmehr wieder bei dem AG Dresden und dem LG Dresden mit dem Wohnsitz in Dresden zugelassen. — 3. Zweite juristische Staatsprüsung: 15 be standen, 2 zurückgewiesen in der Zeit vom 2. bis 29 Juni 1907. Im t-eschäflsverciche des Ministeriums der Finanzen. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Schindler, seither charakterisierter Postsekretär, als etatmäßiger Postsekretär; Ullrich und Schiffel, seither gegen Tagegeld beschäftigte Post assistenten, als etatmäßige Postassistenten ilichtnmllicher Teil Koloniales. * Wie der „Berliner Lokalen zeige»" mittcilt, veranstalteten zu Ehren des Reichskommissars a D. vr. Peters in München zahlreiche Vereine, darunter die Deutsche Kolonialgesellschaft, der Alldeutsche Verband, der Allgemeine deutsche Sprachverein, der Deutsche Flottenverein, der Flottenbund deutscher Frauen, der Verein deutscher Studenten einen Festkommers, wobei Vr. Peters eine Ansprache hielt Er behauptete, daß er die Leute, die den Tuckerbrief am 12 März 1896 in einem Berliner Eafö zu sammen geschrieben und am nächsten Morgen dem Abgeordneten Bebel überbracht hätten, kenne. Bebel habe zwar bereits das Material besessen, das der Abgeordnete von Vollmar 1895 veröffentlicht hätte, aber der Tuckerbrief habe den Schlußstein bilden sollen Jetzt habe einer der beiden Verfasser seine Kenntnis von der Sache um bare 10000 M verkaufen wollen Er, PeterS, wäre zwar durch sein Versprechen vorläufig zum Schweigen gebunden, glaube aber mit Bestimmtheit, daß m der nächsten Zert etwas mehr davon zu hören sein werde. * Berlin, 3. Juli. Der Dampfer Willehad des Nord deutschen Lloyd mit dem Ablösungstransport für das ost asiatische Detachement ist am 2. Juli wohlbehalten in Colombo eingetroffen und am 3. Juli nach Hongkong weiter gefahren. * Mannheim, 3. Juli. Das Schwurgericht verurteilte heute den Redakteur Oskar Geck der sozialdemokratischen Mann Heimer Volksstimme wegen Beleidigung der deutschen Schutztruppe zu einem Monat Gefängnis" Zur La»dtaflswahlbeweguuff. * Eine Wählervcrsammlung des Hl Dresdner Land tagswahlkreises fand gestern abend im Saale des Schusterhauses in Vorstadt Cotta statt. Die Versammlung war vom unabhängigen nationalen Wahlausschüsse cinberufen worden und als Redner war Hr. St.-V. Fabrikant England gewonnen worden, dessen Kandidatur vom Konservativen Verein, von der Mittelstandsvereinigung, OrtS gruppe Dresden, vom Allgemeinen Hausbesitzer-Verein, vom Allge meinen Handwerkerverein und vom Deutschen Resormverein empfohlen wird. Die Versammlung, die gut besucht war, wurde von Hrn. Stadtrat Köhler mit einer begrüßenden Ansprache und mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den König eröffnet. Dann ergriff Hr. St.-B Fabrikant Max England das Wort, um in längeren Ausführungen über die Aufgaben des kommenden Landtages mit besonderer Berücksichtigung des Wahlrechts und der Beamtensragen, sowie verschiedener mittelständischer Fragen zu sprechen Der Redner wies im Eingänge seines Vor trages daraus hin, daß die Landtagswahlen diesmal von besonderer Bedeutung seien, da sie zum erstenmal unter dem Ministerium deS Hrn. StaatSministers Vr. Grafen von Hohenthal flattfinden. SS sei jedenfalls notwendig, daß in den kommenden Landtag Männer gewählt würden, die da- Hrrz auf dem rechten Flecke hätten Er habe im Anfänge gezögert, die ihm angetragene Kandi datur anzunehmen, und hab« sich infolgedessen erst mit den Verhältnissen des Kreise- vertraut gemacht. Nachdem sich jedoch eine Anzahl angesehener Korporationen für seine Kandidatur erklärt hätten und da es sich außerdem gewissermaßen nicht um eine Wiederwahl, sondern um eine Neuwahl des Hrn. Vr. Vogel im III. Wahlkreise handele, so habe er sich zur Annahme der Kandidatur bereit erklärt. Der Redner besprach nun die ver schiedenen aufgetauchten Vorschläge zur Abänderung deS gegenwärtigen Landtag-wahlrechtS, um sich dann für em freiheitliches, gleiches und direktes Wahlrecht zu erklären, das möglichst aus der Grundlage de alten Wahlrechts von 1863 unter Heranziehung einiger Sicherungen gegen die Überschwemmung oeS Landtag- durch die Sozialdemokratie ausgebaut sein müsse, z B die Einführung der Wahlpflicht, die Forderung de- Besitzes der sächsischen Staatsangehörigkeit seit mindestens zwei Jahren, die Einführung der Stichwahl rc Ferner wünschte der Redner eine Vermehrung der städtischen Wahlkreise mit Rücksicht auf die Höhe der in den Städten aufgebrachten StaatS- steuern und eine Reform der Ersten Stäadekammer dergestalt, daß außer der Landwirtschaft auch andere Berufsgruppen Vertretung er langen und ihre Vertreter durch freie Wahl dahin entsenden können. Bei der bevorstehenden Gemeindesteuerreform müsse in erster Linie da- Selbstbestimmung-recht der Gemeinden erhalten werden, ebenso erkläre er sich gegen die geplante Gewerbe , Lustbarkeits - und Bier steuer, er werde auch für eine baldige Beseitigung des 25prozen- tigen Steuerzuschlags einlreten, selbstverständlich ohne daß dadurch die berechtigten Forderungen der Beamten unMiehrer hinausgeschoben werden sollten. Weiler werde er eintreten für eine Einkommensteuer mit höherer Progression sowie für Luxussteuern jeder Art und für eine größere Beachtung der Selbsteinschätzungen der Deklarierenden, ferner für eine Warenhaussteuer zum Schutze unserer Kaufleute, Gewerbe treibenden und Handwerker und für die Bekämpfung der Auswüchse im Handel und Gewerbe Insbesondere wünscht der Redner eine Regelung des Ausverkaufs-, Aultions und Submissions wesens, die Aushebung der Gefängnis« und Zuchthausarbeil, einen besseren Ausbau der Meisterkurse, sowie eine größere Berücksichtigung deS Handwerks bei der Vergebung staatlicher Arbeiten und Liefe rungen Der Redner sprach sich ferner noch für einen größeren Schutz des sächsischen Gartenbaus und gegen eine höhere Belastung des Haus- und Grundbesitzes aus, um sich dann in ausführlicher Weise mit den Fragen und Forderungen der Beamten und Lehrerschaft zu beschäftigen. Er werde eintreten für die Erhöhung der Wohnungsgelder, sür die Schaffung zeit gemäßer Gehaltsstaffeln, für die Abkürzung der Aufrückungs- sristen, für die Mehrschaffung von ständigen Stellen rc. Weiter berührte der Redner die geistliche Schulaussicht, die Bildungs- frage, das Universitätsstudium der Lehrer und die Regelung der Lehrergehaltsfrage Dann hob er hervor, daß er die berechtigten Forderungen des Handels und der Industrie mit aller Energie ver treten werde. Nachdem er sich noch gegen eine Eisenbahn betriebsmittelgemeinschaft und für die Schaffung eines Volksparks im großen Stile für den Westen Dresdens erklärt hatte, schloß der Redner unter lebhaftem Beifall Nach einer kurzem Pause sprach als erster Debatteredner der in demselben Kreise ausgestellte national liberale Kandidat Hr Stadtv vr. Vogel. Er wres zunächst ver schiedene gegen ihn erhobene Vorwürfe zurück und sprach den Wunsch auS, daß die vornehme Tendenz, die bei der Agitation für die letzten Reichstagswahlen zwischen den bürgerlichen Parteien geherrscht habe, auch bei der jetzt einsetzenden Agitation sür die Land tagswahlen Anwendung finden möchte. Leider habe Hr Stadtv. England in seinem Vorträge nicht viel neue Gedanken entwickelt, denn zahlreiche seiner Ausführungen seien bereits von ihm (Redner) oder seinen Parteifreunden gemacht worden. Bezüglich der Wahl- rechtsänderung sei er es gewesen, der seinerzeit die Bewegung gegen die Änderung des Wahlrechts mrt in die Wege geleitet habe. Nach dem noch einige weitere Redner gesprochen hatten, wies Hr. Stadtv. England die Behauptungen des Hrn Vr. Vogel zurück und ver breitete sich nochmals über die Wahlrechtsänderung, worauf die Ver sammlung mit einem dreifachen Hoch auf Hrn. Stadtv. England ge schloffen wurde Kunst und Wissenschaft. * Aus der König! Gemäldegalerie. Durch ein dankenswertes Vermächtnis der am 9. Januar 1906 verstorbe nen verwitweten Amalie Freifrau v Eckardstein geb Senger in Potsdam ist die Königl Gemäldegalerie in den Besitz eines hervorragenden Gemäldes Johann Friedrich August Tischbeins (1750—1812) gekommen, der bekanntlich zu den vornehmsten deutschen Bildnismalern des 18. Jahrhunderts gehörte. Das lebensgroße 1789 gemalte Kniestsick stellt eine Gräfin Bose dar, die in weißem Kleide auf gelb überzogenem Sessel mit einem blauen Hefte in der gesenkten Rechten leicht hingelehnt dafitzt Seiner ganzen vornehmen Haltung und seinen überaus feinen malerischen Eigenschaften nach erinnert das Bild am meisten an desselben Künstlers Bildnis der Erbstatthalterin von Holland, das im vorigen Jahre die deutsche Jahrhundertausstellung in Berlin schmückte Das Bild ist gleich im Raum 56 des öst lichen Erdgeschosses den übrigen Bildnissen des 18. Jahrhunderts eingereiht worden K W. Theater, Konzerte, Borträge. * Im Residenzthcater findet morgen, Freitag, eine Wiederholung von „Jugend", Liebesdrama von Halbe, statt, und am Sonnabend wird „Demi Monde" mit Nina Sandow als Susanne ausgeführt. * Im Zentraltheater geht morgen, Freitag, rum achtenmal „RaffleS, der Amateur-Einbrecher", vier Akte von E. W Hornung und E. W. PreSbrey, deutsch von W. Pogson, in Szene. Tie Titelrolle spielt Hr. Richard Bendey. „RaffleS" wird morgen Sonnabend und Sonn tag abends 8 Uhr wiederholt, während Sonntag nachmittags '44 Uhr bei ermäßigten Preisen „Husarenfieber" gegeben wird. Ma»»igfaltigeS. Dresden, 4. Juli * Beim Beginn der Schul- und Gericht-fetten hält so mancher Umschau nach guten Touristen karten, die ihm er möglichen sollen, seine Wanderungen interessant zu gestalten Im Verlage der Firma A Müller-Fröbelhau«, Dresden, ist eine Karte der Sächsischen Schweiz erschienen, die al- ganz vorzüglich und originell zu bezeichnen ist ES ist dic« eine Reliefkarte, von Nordwesten das Licht erhaltend, die uns da« Gebirge in seiner wirklichen Gestalt zeigt und ohne Schwierigkeit ablesen läßt, welche Steigungen etwa zu über winden sind Der billige Preis von 1 M ermöglicht die An schaffung für jeden Alle Buchhandlunaen liefern diese Katte, die wir »ur Anschaffung besten« empfehlen * Der Besuch de« Konzert«, da« der Dre«dncr Lehrergefangvcrein nächsten Sonnabend, den 6 Juli zum Besten de- Albertverein« in Dippoldiswalde abhält, läßt einen starken Personenverkehr auf der Hain-berg—KipS- dorfer Linie ermatten Die StaatSeisenbahnverwaltung wird deshalb am genannten Tage folgende Sonderzüge verkehren laffen: ab HainSberg 3 Uhr 10 Min nachm mit Ankunft in Dippoldiswalde 3 Uhr 58 Min. nachm., ab Kipsdorf 4 Uhr 12 Min. nachm mit Ankunft in Dippoldiswalde 4 Uhr 52 Mm. nachm., sowie ab Dippoldiswalde 10 Uhr 26 Min abends mit Ankunft in Kipsdorf 11 Uhr 6 Min abends. Die Sonderzüge halten an allen Zwischenstationen und können auf die gewöhn lichen Fahrkarten benutzt werden. Den Teilnehmern au« Dresden steht zur Heimfahrt der 10 Uhr 25 Min. abends von Dippoldiswalde nach HainSberg fällige Personenzug zur Ver fügung, der auf letzterer Station direkten Anschluß nach Dresden bietet. * DaS Programm für das diesjährige große Vogelschießen der privilegierten Bogenschützengesell schaft ist soeben erschienen Hiernach beginnt das Volksfest am Sonnabend, den 27. Juli, mittag- 12 Uhr, mit dem Auf ziehen des großen Vogels Daran schließt sich mittags 1 Uhr das übliche Hebeessen im Schützenzelte Am Sonntag, den 28. Juli, findet von nachmittags '43 Uhr an das Damen- prämienschießen statt, wobei zwei Vögel zum Abschuß kommen und zwar einer für Mitglledsfrauen, dem die offizielle Königinwürde beigelegt ist, und ein zweiter für Mitgliedsangehörige und Damengäste Von 4 Uhr an konzertiert die Kapelle des Leib grenadierregiments Nr 100 Montag, den 29 Juli, ist vor mittag« von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von '42 bis >43 Uhr Probeschießen, worauf nachmittags 3 Uhr die Eröff nung des großen Vogelschießens durch den Königl Kommissar, Hrn Kammerherrn Grafen v Ner-Zehista, erfolgt. Dienstag und Mittwoch wird das Schießen fortgesetzt, gleichzeitig findet Konzert der Leibgrenadierkapelle statt Am Mittwoch abend ist außerdem noch große Illumination des Festplatzes und Tanz im Schützenzelte geplant Am Donnerstag findet nachmittags '42 Uhr das übliche Festmahl mi Schützenzelte statt, woran sich nachmittag- '45 Uhr die Fortsetzung des Schießens an- schließt Für Donnerstag abend '?9 Uhr ist eine Aufführung des Schlachtenpotpourris von Saro unter Mitwirkung ver stärkter Tambour- und Hornistenzüge in Ausficht genommen Die Schlachtenszenen werden durch Lösen von Kanonenschlägen und durch Buntfeuerbeleuchtung markiert Am Freitag findet das übliche Feuerwerk statt und am Sonnabend soll dann das Schießen beendet werden Sonntag, den 4 August, wer den die Festlichkeiten mit einem gemeinschaftlichen Mittagessen mit Damen im Schützenzelte, sowie mit einem Prämienschießen sür die M tglieder, deren Angehörige und Gäste, abgeschlossen Abends findet nochmals Tanz im Schützenzelte statt * Ter Sächsische Bäckerinnungsverband „Saxonia" hielt gestern im städtischen Ausstellung-palaste seinen 25 Ver bandstag ab, der von über 500 Mitgliedern besucht war Auch einige Vertreter von Behörden rc waren anwesend, um den Verhandlungen beizuwohnen Wir bemerkten u a die Herren Ministerialdirektor Geh Rat vr. Roscher, Kammerrat Stadtrat Schröer, Vertreter der Gewerbekammern zu Chemnitz und Plauen i. V. rc. Die Verhandlungen wurden von Hrn Obermeister Biener-Dresden mit einem dreifachen Hoch auf Se. Maj. den König eröffnet, worauf Hr. Ministerialdirektor Geh. Rat vr Roscher die Versammlung im Namen der sächsischen Staatsregierung begrüßte und die besten Wünsche des Königl Ministeriums des Innern überbrachte Er sprach die Hoffnung aus, daß die Verhandlungen nicht nur dem Stande der Bäcker, sondern auch der Allgemeinheit zum Segen gereichen möchten Im Namen der Dresdner Gewerbekammer sprach dann noch Hr Kammerrat Siadtrat Schröer und im Namen des Dresdner Jnnungsauischunes Hr Schornsteinfeger-Obermeister Müller Nach dem Geschäftsberichte gehören dem Verbände 141 Innungen mit rund 8800 Mitgliedern an, die 5900 Gesellen und 4927 Lehrlinge beschäftigen Nach einer Umfrage bezüg lich des Marimalarbeitstags war in 44 Innungen Ge sellenmangel, in 78 Innungen bestand kein gutes Verhältnis zwischen Meister und Gesellen und in 81 Innungen wurde die zwölfftündige Arbeitszeit nicht eingehalten In 37 Innungen bestanden Bäckersachklaffen für Lehrlinge. Es folgten nun Be richte über die Ausführung der Beschlüsse des letzten Verbands tags. Sie betrafen die Begründung eines Arbeitgeber schutzverbands und die Angelegenheit der Brotregulative, veren Aushebung angestrebt, aber nicht erzielt werden konnte Als erster Hauptredner sprach dann Hr Obermeister Simon- Leipzig über die neue Bäckereivcrordnung und den Marimalarbeitstag. Er schlug die Annahme von zwei Resolutionen vor, nach denen beim Ministerium des Innern ge beten werden soll, daß die neue Bäckereioerordnung vom 1 Januar 1907 mit größter Rücksicht angewendet werden möchte, und daß der Marimalarbeitstag schädlich wirke, weil hierdurch das gute Einvernehmen zwischen Meister und Gesellen gestört werde Än den Bundesrat soll die Bitte gerichtet werden, einen Mini malruhetag einzuführen. Beide Resolutionen wurden an genommen Darauf referierte Hr. Obermeister Wendt-Dresden über den Arbeitgeberschutzverband. Tie Versammlung nahm im Anschluß an den Vortrag eine Resolution an, in der die dringende Notwendigkeit eines Zusammenschluffes der Ar beitgeber anerkannt wurde. Die Innungen sollen die Gründung von Ortsgruppen und den Anschluß an den Deutschen Arbeit geberschutzverband fördern. Von besonderem Jnterefie war noch ein Anttag, der dahin ging, beim Ministerium des Innern zu erwirken, daß der freie Grenzverkehr so weit beschränkt werden soll, daß nur von jeder Familie je einmal in der Woche drei Kilo Brot und Mehl frei eingcführt werden dürfen. Einige Anträge bezüglich der Durchführung der Sonn tagsruhe und das Halten von Lehrlingen wurden ab gelehnt Die Vorstandswahl ergab die Wiederwahl der Herren Obermeister Biener-Dresden, Obermeister Wendt-Dresden, Obermeister Simon-Leipzig und Obermeister Lyon-Meißen Neu trat Hr. Obermeister Dübler-Plauen i V in den Vor stand ein * Im Zirkus Henry geht heute abend zum erstenmal die große Ausstattungspantomime „Am Traunsee" betitelt in Szene Diese Veranstaltung hat überall, wo sie zur Auf führung gelangte, großen Beifall gefunden Im 4. Akt wird die ganze Manege in einen See verwandelt, wozu das ganz bedeutende Ouantum von 150 000 Liter Waffcr erforderlich ist In Anbetracht der kurzen Zeit die der Zirkus hier noch ver weilt, ist wohl zu empfehlen, einen Besuch desselben nicht hinauszuschieben Morgen, Freitagabend findet die I Humo ristische Verstellung sowie eine Wiederholung der großen AuSstattung«pantomime „Am Traunsce" statt * Am nächsten Sonnabend nachmittag« '45 Uhr findet wiederum Waldparkkonzert statt, ausgeführt von der Kapelle de« 1 Königl Sächsischen Arttllcncregimcnt« Nr. 12, unter persönlicher Leitung de« Hrn Musikdirigenten Baum
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