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Dresdner Journal : 04.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190707046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-07
- Tag 1907-07-04
-
Monat
1907-07
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 04.07.1907
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Die 8 Wissenschaft. Aus London wird berichtet: DaS Komitee die Prüfung der Frage, ob es für England ratsam fei, vergangenen November in Berlin unterzeichneten Kon sür der * Die städtischen Kollegien haben der König! Mu sikalischen Kapelle einen Ehrensold von 5000 M be willigt Die Stadtverordneten stimmten dem Ratsbeschlusse in ihrer letzten geheimen Sitzung bei * Morgen, Freitag, den 5. Juli, abends 8 Uhr, findet im Parkhotel auf dem Weißen Hirsch der 1 Kammer musikabend unter Mitwirkung von Mitgliedern der König! Musikalischen Kapelle statt (S a Ankündigung ) (Die Romanfortsetzung erscheint infolge Raummangel- erst nächsten Sonnabend.) Musik. Aus Mannheim meldet man uns: sk nntLeliabe» UMM 655.7t DE U Kang,; linö sMslen» »mokhtcho. Knapt-Vopüt in Orvsüon: Flottrea vention über die Funkentelegraphie beizutreten, hat sich mit fünf gegen vier Stimmen dafür ausgesprochen Tie Regierung muß jetzt in Erwägung darüber eintreten, ob sie dem Beschlusse des Komitees Folge geben will. Literatur. Aus Leipzig schreibt man un«: Im Battenberg-Theater, das unter der Direktion des Hrn Arno Gabrecht schon des öfteren als Versuchsbühne gute Dienste getan hat, erzielte vorgestern das dreiaktize Volksstück „Zu Straßburg auf der Schanz" von Wilhelm Schindler und Arno Hach bei seiner Uraufführung einen sehr leb haften Erfolg, der allerdings von der Anwesenheit des einen der beiden Dichter sowie von der freundlichen Gesinnung eines beifallslustigen Publikums liebenswürdig beeinflußt war und am Schluß sogar Arno Hach mehrfach vor die Gardine rief. Die nicht ohne dramatische- Geschick behandelte Fabel, die sich vielleicht wirksamer und ungezwungener m einer kurzen naturaüstischen Novelle hätte verwenden lasten, stellt in den Mittelpunkt einiger leider gar zu lose ancmvergereihter Szenen das Schicksal eines jungen Steinbrechers, der vor lauter Heim weh und Liebessehnsucht beim Militär zum Deserteur wird, in das väterliche Hau- zurückkehrt, um sich hier, von seinem Daler an die Heiligkeit des Fahneneids gemahnt, kurzerhand zu er hängen DaS Stück, besten äußerer Wirkung der nicht immer leicht verständliche Dialekt des ElbsandstemSgebirg» gewisse Grenzen zieht, verrät ohne Frage nennenswerte literarische Begabung, namentlich im zweiten Aufzuge, der zwar ziemlich anekdotisch angelegt, aber wenigstens straff auiaebaut ist und an einigen gut porträtierten militärischen Typen das Leben und Treiben der Kaserne schildert; auch die Charakteristik der einzelnen Figuren ist, bis auf die des „Helden", wenn schon etwa- umständlich, gar nicht so übel, und da- ländliche Milieu mutet, ebenso echt wie liebevoll behandelt, an Diesen Vor zügen stehen gewichtige Fehler gegenüber So verdrießt an der Novität ein arg verspäteter, m den entscheidenden Momenten überdies ziemlich schwächlicher Naturalismus, die qar zu bequeme, lockere Technik, welche die Personen meist nach Belieben kommen und gehen läßt, vor allem aber die dürftige Hand lung, die durch äußere wie innere Komplikationen unbedingt gewinnen würde Dafür fehlt es beiden Dichtern vor häufig noch an der Fülle der gesehenen Gestalten und der Tiefe der erlebten Worte. Manche Szene, manche Figur ist wohl auch in der Anlage, in der Skizze stecken geblieben, so daß die dramatische Arbeit mehr durch das, wa- sie verspricht, als durch das, wa« sie cke kaeto bietet, den nachsichtigen Beurte ler interessiert — Die Darsteller, unter denen vor allem Frau „Lperettenfeftspiele" im Hoftheater werden am 16 Juli mit einer Erstaufführung der Operette „Der Rastelbinder" eröffnet, dem Erstlingswerke Franz Lehars, das in Wien bereit« über drechundertmal gegeben wurde Lehär dirigiert sein Werk persönlich Eingt leitet wird sein Werk durch rme Con- ferenee, gesprochen von Viktor Leon, dem künstlerischen Leiter der Festlviele und durch einen musikalischen Prolog, einem großen Lrchcsterwerke von Leo Fall, das der Komponist für die Lperettenfeftspiele geschrieben hat und persönlich dirigieren wird. — AuS Paris berichtet man: Präsident* Fallier es unter,eichnete die Ernennung von Richard Strauß zum Ritter der Ehrenlegion Theater. Aus Görlitz meldet man: Auf Beschluß der Stadtverordnetenversammlung wird da- Stadttheater vom Jahre 1908 ab anderweitig nut der Maßgabe verpachtet, daß der Direktor neben Schau- und Lustspielen auch Singspiele, Operetten und leichte Opern aufiühren lasten wuß Bildnismaler Fritz Burger, der durch die Große Goldene Medaille der diesjährrgen Berliner Kunstausstellung aus gezeichnet worden ist, hat sich bereits vor vier Jahren die „Kleine Goldene" in Berlin geholt. Der Künstler, der sich dergestalt die höchsten Aurstellungsehren, die hier zu vergeben waren, erworben hat, ist als Bildnismaler und dies mit Recht hochgeschätzt, er hat sich jedoch auch als Landschafter und vor allem al« Graphiker hervorgetan In diesem Jahre ist er am Lehrter Bahnhof mit einem Sonderkabinett erschienen, da« die charaktervolle, lebendige Art seiner Mensch-ndarstellung und den besonderen, sonoren und warmen Ton siine« Kolorits in Helle- Licht rückte Seine markanten Gelehrtenköpfe (Prof Erich Schmidt, Wilamowitz-Möllendorf, W T.lthey) fanden dort ebensoviel Beifall wie seine koloristisch meist kräftiger pointierten und reichen Frauenbildniste Ter Künstler, ein Sohn des Schweizer Kupferstechers Johann Burger, verdankt seine künst lerische Bildung der Münchener Akademie, woselbst die Pro fessoren Gysi«, Löntz und Raupp zu seinen Lehrern zählten Ern sechsjähriger Aufenthalt in Paris hat den sympathischen Künstler nicht auf die Abwege moderner technischer Jrrlichtereren zu verlocken vermocht; Burger ist im Gegenteil in seiner gesunden Eigenart gestärkt in die Heimat zurückgekehrt Diesem schönen Beharren bei sich selbst hat er wohl auch diesen letzten bedeu tenden Erfolg zu verdanken Ter Künstler lebt und schafft seit 1899 in Basel — Ter Gesch'chtkwaler Prof August Oetken hat eine Lehrstelle für farbige Dekoration im Stile des Mittel alter« an der Technischen Hochschule ,u Berlin erhalten Der Künstler ist vor allem durch die im Auftrage Sr Majestät des Kaisers geschaffene Ausstattung der Kemenate der heiligen Elisabeth in der Wartburg bekannt geworden Gegenwärtig beschäftigen ihn u a die Arbeiten für das Kaiserschlob in Posen. — Den Merster des del Borro-Btldnisses im Kailer- Friedrich-Museum zu Berlin glaubt jetzt der schwedische Kunst- schriftsteller Tor Hedberg entdeckt zu haben Hedberg ist zu der Ansicht gelangt, daß sein Meister unter den vlä- mischen Bildnismalern zu suchen sei, welche die Über lieferungen von Rubens und van Dyck sortsetzten und, w e sie sich auch fremden Idealen anschmiegten, doch stet« die tupisch- vlämischen Züge in der prunkhaften Anordnung und der breiten und spielenden Bravour der Technik bewahrten Wie Hedberg in der Zeitschrift „Ord och bild" (Kunst und Bild) an der Hand von Abb Idungen näher begründet, sei der Meister des Werkes der 1»iO6 in Mecheln (Belgien, geborene Peter Franchoys (-s 1654). In den Kreisen der Berliner MvitUmS- leitung steht man der „Entdeckung" recht skeptisch gegenüber — Der Verlag von Julm« Hoffmann in Stuttgart er läßt ein Preisausschreiben zur Erlangung farbiger Entwürfe von modernen Jnnenräumen, die sich zur Veröffentlichung in den „Modernen Bauformen" eignen Drei Preise von 300, 200 und 100 M find ausgesetzt, weitere An- käufe vorgesehen worden Die näheren Bedingungen sind von dem genannten Verlage kostenlos zu beziehen Schluß der Einsendungen am 10 September 1907 die Lippen, Gottes reichster Segen möge immerdar über Ew. Majestät und dem ganzen Königlichen Hause walten und möge Ew. Majestät immerfort die Liebe ernten, die Tw Majestät mit Wort und Tat säen Unsere Befühle aufrichtiger Verehrung und Freude fasten wir zusammen in dem Ruse Se. Majestät unser geliebter König und Herr Hoch! Hoch! Hoch! Der König dankte erfreut und nahm die Vorstellung der Vertreter der Behörden und der Geistlichkeit entgegen. Nach dem Verlassen der Fabrik schritt der König die lange Front der Schützengesellschaft, sowie der zahlreichen übrigen, zu beiden Seiten der Straße aufgestellten Vereine ab und nahm aus der Hand de« Hrn. Fabrikbesitzers Rückert den Rapport über die Schutzcngesellschaft und gleichzeitig auch den über die Freiwillige Feuerwehr entgegen. Wie schon in Seifhennersdorf, so fielen auch hier die Radfahrvereine mit ihren blumen- geschmückten Rädern auf. Hatte die eben besichtigte Fabrik eine Zusammenstellung ihrer speziellen Erzeugnisse voraeführt, so bot sich bei dem anschließenden Besuch der Großschönauer Webschule dem König Gelegenheit, eine Gesamtausstellung von Erzeugnissen der örtlichen Industrie zu sehen und gleichzeitig auch eine Sammlung sowohl von Vorbildern und Mustergeweben al« auch von Schülerarbeiten kurz in Augenschein zu nehmen. Zwischen den Reihen der spalierbildenden Schulkinder hindurch fuhren die Wagen zur Webschule, an deren Treppe der König von Hrn Fabrikbesitzer Schiffner in Vertretung de« Vorstands und von Hrn. Webschuldirektor Mark empfangen wurde und die Vorstellung der Komitcemitglieder und der Lehrer entgegennahm. Am Eingang zur Fabrik begrüßten nunmehr den Monarchen deren Inhaber, die Herren Landtagsabgeordreten Kommerzien rat Richter und Fabrikbesitzer Goldberg, Vorsitzender des Ver band« der Freiwilligen Feuerwehren im Bezmke der Amts- hauptmannschaft Zittau, von dessen Töchterchen der König einen Blumenstrauß entgegennahm. Die Beamten und über 300 Arbeiter standen rm Hofe, darunter eine große Anzahl von solchen, die wegen langjähriger treuer Arbeit bei der Firma mit dem Ehrenzeichen auSgczeichnet nmren und huldigten dem König, Allerhöchstwelcher Sich nun, "eleitet von Hrn Kom- merzrenrat Richter, nacheinander die Damasthandweberei, die mechanische Jaquardweberei und die mechanische Plüschweberci, in der vor allem Frottiertücher hergestellt werden, zeigen ließ An den Maschinen, die im Betriebe vorgeführt wurden, hattm die Arbeiter und Arbeiterinnen der Fabrik überall aus eigenem Antrieb und mit viel Mühe, Geschick und Geschmack Blumen- dckorationen angebracht Dem Rundgang durch die Arbeits räume schloß sich die Besichtigung einer sehr anschauliö gruppierten Ausstellung der Gesamterzeugnisse der Firma an die bekanntlich zum Teil noch von Hauswebern he.gestellt werden. In der Ausstellung industrieller Erzeugnisse sahen wir vertreten die Firmen: Kämme!« Erben u Co., C G. Häbler Söhne, C G Fährmann, E I Eichler, C G Hänisch, C H Schiffner, Cons. D Wäntig u Söhne, C G Wäntig, Emil Mättig Alwin Mättig Hr. Direktor Mark hatte em außerordentl« geschmackoolle« Damastgedeck mit den Königlichen Initialen un dem Landeswappen entworfen, das für den König ausgeführt werden soll. Nach beendetem Nundgang brachten beim Ver laffen des Hause« die Webschüler in ihren blauen Arbeitskutten zurzeit 45, dem König ihre Huldigung dar, der Sic nun am Bahnhof, der Post und dem Amtsgericht vorbei, wo überall die Beamten Aufstellung genommen hatten, zu Hrn Otkar Häbler begab, um in dessen Hause ein Gabelfrühstück einzunehmcn Der Monarch wurde hierbei am Eingang der Villa, vor der Doppelposten de« Militärverein« de» Kricgerverein- und der Schützengesellschast Ausstellung ge nommen hatten, vom Hausherrn und dessen Fam,l>e empfangen Kurz darauf brachten die vereinigten drei Gesangvrreine von Großschönau unter Leitung de« Hrn Musiklchrcr« Wenzel vom Garten au- dem König erne Ovation durch Vortrag der Lieder „Gott grüße dich!" und de« vom Dirigenten selbst komponierten „Segenswunsch" von A Mayer Während de» Frühstück« sp elte die Kapelle der Schützengesellschast. Sehr erfreulich war, daß außer der schon erwähl ten Gemrindcstistuna noch weitere 10000 M von privater Seite zum Besten der Errichtung eine- Kinderheim- und für ein Freibett in dem neu zu er richtendcn Krankenhaus gestiftet wurden H5 Uhr ging d, Mcitei fahrt über Spitzkunnersdorf zwischen den dort abermal» lebhafte Erregung und wurde heiß umstritten; für 17 900 M ging es schließlich in neuen Besitz über Die Briefe Gilbert Whites an Pennant und an Barrington, die bereits den Kern seiner bekannten „Naturgeschichte und Altertümer von Selborne" enthält, wurde im Jahre 1895 mit 7300 M bezahlt, am Montag erzielte sie 15000 M. Für acht Manuskripte de« Tennvsonschen „The Brook" bezahlte Sabin 6000 M, und vier Blätter von Barhams „Jackdaw of Rheim«" brachten 2020 M Vier Blätter von Burn« „The Poet« Progreß" er zielten 3040 M; für einige von Byron selbst korrigierte Kor rekturbogen vom „Childe Harolde" mit neun mit der Hand geschriebenen Stanzen wurden 3480 M bezahlt. Pope- Epistel an den Earl of Burlington „vom Geschmack" erreichte 3980 M Ein Exemplar von Browning« „Pauline", erste AuSaabe mit handschriftlichen Anmerkungen des Dichters wurde von Ouaritch mit 4500 M bezahlt. Eine Reihe Schumannkompositionen, unter ihnen „Miriam« Siegergesang", 1828, erzielte 2000 M Bilvende Kunst. Aus Berlin wird berichtet: Der Baseler Spalier bildenden Vereinen und Schulendem nach Leuter-dorf, wobei sich die beiden Knabensektionen unterwegs nochmal« an den Flurgrenzen von Spitzkunner»dorf aufgestellt hatten. An der Leutersdorfer Kirche, wo die Schuljugend, die Vereine und Körperschaften, einschließlich derjenigen von Neultutersdorf zum Empfang bereit standen, begrüßte Hr. Pfarrer Brödel den König mit kurzen Worten, indem er sagte: Ew. Majestät wollen den herzlichen Willkommengruß der Ge meinde Leutersdorf allergnädigst entgegennehmen. Wenn wir auch art an der Grenze liegen und einige LrtSteile erst seit 184S zur 'rone Sachsens gehören, so schlagen unsere Herzen doch ebenso warm ür unser Herrscherhaus wie in anderen Gegenden unseres Vater- ands. Zur dauernden Erinnerung an diesen festlichen Tag ist von )er Gemeinde und von hiesigen Industriellen und Privaten beschlossen worden, eine Stiftung von 7000 M zum Besten der Krankenpflege n- Leben zu rufen. Die au» treuen Untertanenherzen kommenden öünsche für Ew Majestät darf ich zusammenfassen in dem Rufe: Unser geliebter Landesvater Se. Majestät König Friedrich August lebe hoch! Der König dankte dem Redner, ließ sich Hm Gemeinde- Vorstand Klinger, die Herren Rittergut« und Fabrikbesitzer, die Gemeindeältesten. Beamten und die Geistlichkeit vorstellen und prach allen Erschienenen seinen Tank und seine Freude au« )ier meldete sich Hr Amtshauptmann Freiherr v Beschwitz ab Leyser al« alte Ausgedingerin neben den Herren Grell und Barkony durch da« Bemühen, einigermaßen treffsicher zu charakterisieren, auffielen, bemühten sich redlich, möglichst echt zu erscheinen; wenicer tat da- die Regie, die namentlich im zweiten Aufzuge auch gegen alle militärische Korrektheit fehlte. W — Aus London wird berichtet: Am vergangenen Montag kam bei Sotheby die kostbare Bibliothek Stuart Samuel und dessen Sammlung von Manuskripten zur Versteige rung, und e« wurden zum Teil gan» außerordentlich hohe Preis« erzielt Da« Manuskript der ersten vrer Episteln von Pope» „Essay on Man" (für die Ausgabe von 1735) entfachte „FrühlingSwavderlied". Die dem konzertgebenden Verein ge widmete Komposition wurde besonder« tonschön und sorgfältig phrasiert vorgetragen und erzielte eine wohlverdiente Wieder- ;olung. Ebensosehr erfreute durch Wohlklang und seine Vor- tragSschattierungen BortnianSkyS „Russischer Vespergesang" in echsstimmiger Bearbeitung von W. Eckardt. Ter weich verhallende Schluß jeder Strophe auf „Amen" bedeutete eine anerkennens werte Cyorleistung für sich Leider hatten sich d:e in drangvoller Enge sitzenden Zuhörer nicht entschließt» können, mit Rücksicht auf die Sänger (und die anwesenden Tamen!) auf das Tabak rauchen zu verzichten. Aber trotz Hitze und Rauch gelangen auch die zuletzt dargebotenen Chöre von Rob. Palten („Aller seelen"), Franz Cuni-Brandes („Mein ist die Welt"), Franz Wagner („Dorsreigen") und Franz Schubert („Tie Nacht") durchaus anerkennenswert und beifallswürdig ßZ Ann- and Wissenschaft. Konzert. Zuckende Blitze und rollender Donner bildeten ie Ouvertüre zu dem Liederabend, dm der Dresdner llännergesangverein unter der bewährten Leitung des Herrn jaul Schöne vorgestern abend im (räumlich sehr beschränkten) Saale des Linckeschen Bade- veranstaltete Als musikalische Einleitung dienten der auf ein „internationale-" Programm ge- tellten Aufführung zwei Orchester-Vorträge (R Wagner, Gade) >urch die Kapelle des Grenadier-Regiment- Nr 100 unter der troffen, zielbewußten Führung des Herm Musikdirektors A O. Her mann. Der Männerchor setzte wirkungsvoll mit Grieg« be- ännter „Landerkennung" ein, in der das Baritonsolo von Herrn Gustav Fricke erfolgreich gesungen wurde Plüddemann« „Schwrdmgrab" gewann an instrumentaler Wirkung durch die Zugrundelegung alter Soldatenlieder aus der Zeit de« dreißig jährigen Krieges Neu waren Dudley Bucks anspruchsvoller Chor „Auf der See" und HanS WagnerS rhythmisch belebtes Lw. Majestät wolle darum geruhen, wenn wir allesamt dieser innigen Freude über Len Besuch Ew. Majestät Ausdruck verleihen, indem wir rufen: Golt schütze, Gott segne unsern geliebten Lande-Herrn, Ew. Majestät lebe hoch! hoch! hoch! Der König dankte freundlich, ließ Eich Hrn v Kyaw ^un al» Vertreter der RittergutSberrschaft, Hrn Gemeindevorstand Elßner, den Gemeindeältesten und die Verein«vorstände vorfiellen und fuhr langsam die Front de« Militärverein«, der Schützengesell schäft und der Feuerwehr ab. Nun ging die Fahrt durch dm schönen Spitzkunnersdorfer Forst hindurch, um dann, jenseit« de« Walde», von der Höhe der Straße au« auf einmal da» wundervolle Bild der Lausitzer Berge zu bieten, zu deren Füßen lang hingestreckt und überragt von der rotiedachten alten Kirche da« gewerb- fleißige Großschönau lag. Hierher, nach dem jahrhundertealten Sitze der berühmten Oberlausitzer Damastweberei, ebenso wie die zuletzt berührten Ortschaften, hart an der böhmischen Grenze gelegen, hatten schon zu wiederholten Malm sächsische Fürsten »hre LandeSrrisen gelenkt, zuletzt König Albert im Jahre 1878 Groß war deshalb auch die Freude der Gemeinde, die am Ein gang de« Orte», vor der Weberei von Richter u. Goldberg, durch ihre Vertretung, die Spitzen der dortigen Behörden und durch ihre in großer Zahl erschienenen Vereine den König mit Ehrenpforten und Girlanden empfingen, wobei Hr Gemeinde vorstand Eichler folgmde Worte sprach: Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! An dem Tage, der unS das ersehnte Glück bringt, Ew Majestät zum erstenmal als geliebten LandrSherrn in unserer Gemeinde von Angesicht zu Angesicht begrüßen zu können, haben eS sich in jubelnder eisterung alt und jung, groß und klein, arm und reich nicht r > men lassen, Ew Majestät zu empfangen, um dabei zu bekunden, w e warm auch in dem südlichen Teile der Oberlausitz, insbesondere auch in uuserem Großschönau die Herzen in alter, wahrer Sachsen liebe und Sachsentreur ihrem geliebten LandeSherrn eutgegenschlagen Ew. Majestät wollen daher Allergnädigst geruhen, den ehrfurchts vollen Dank der Gemeinde Großschönau entgegenzunehmen dafür, daß Ew. Majestät ihr die Ehre Allerhöchsteres Besuchs haben an gedeihen lassen. Die Gemeindevertretung hat geglaubt, diesen Dank am besten dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß sie ein Kapital von KVOO M. für eine Stiftung zur Verfügung gestellt hat, deren Zinsen für Ge währung von Freistellen an arme hiesige Einwohner in dem zu er bauenden Krankenhaus« verwandt werden sollen. Ew Majestät wollen Allergnädigst genehmigen, daß diese Stiftung al« bleibende, dankbar« Erinnerung an den heutigen Besuch Ew. Majestät den Namen »König Friedrich August-Stiftung' trage. Als innigster Herzenswunsch aber drängt sich unS die Bitte auf
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