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Dresdner Journal : 27.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190706272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-06
- Tag 1907-06-27
-
Monat
1907-06
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 27.06.1907
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K««si »>d Wiffk»schaft. Aus der Geschichte des Allgemeinen deutschen Musikvereins. (Zum 43. Tonkünstlerfest Dresden 1907.) Bei der Frage nach Veranstaltung einer dritten Zu« sammenkunft wendete sich der Vorstand de» Allgemeinen deutschen Musikverein» an den Großherzog von Sachsen mit dem Gesuch um huldreiche Vermittelung bei dem Großherzog von Baden zur Abhaltung einer Tonkünstler- Versammlung in Karlsruhe. Franz Brendel schreibt: „Der Ruf, besten sich da« Kunstleben in Karlsruhe erfreut, namentlich aber die Leitung de« Hofthealer« unter Eduard Devrient einerseits, der Wunsch anderseits, die von dem Verein aus gehende Anregung in weitere Ferne zu tragen und ihm gleich zeitig in Süddeutschland Boden zu gewinnen, war bestimmend für die Wahl diese» Orte«". Die dritte Versammlung de« Verein« fand im Jahre 1864 statt, und zwar in den Tagen vom 23 bis 26 August Um die Übernahme der musi kalischen Direktion war vr. HanS v Bülow ersucht worden. Schwere Krankheit verhinderte ihn jedoch später, seiner vorher gegebenen Zusage nachzukommen, und so hatte Hofkapellmeister Seifriz die Güte, für ihn einzu treten Die geschäftliche Leitung fiel dem Vorsitzenden des Vereins Franz Brendel zu, der sich zu diesem Zweck bereit« vier Wochen vor dem Feste von Leipzig nach Karlsruhe begab. ES wurden vier Konzerte im grobherzoglichen Hoftheater veran staltet, zwei für Orchester, Soli und Chor und zwei für Kammermusik In gleicher Weise, wie bis dahin, wurde dem Verein das Glück zuteil, in seinen Bestrebungen durch die Munifizenz hoher Herrschaften gefördert zu werden Die Königin Augusta von Preußen überwies ihm ein namhaftes Geldgeschenk Der Groß Herzog von Baden über nahm, nebst anderen von Hau« aus zugeftcheiten Unterstützungen, noch die Deckung der örtlichen Ausgaben Der Fürst zu Hohen- zollern Hechingen betätigte, wie fortwährend, so hier seine Teil nahme ebenfalls, indem Höchstderselbe die Reisekosten für die Mitglieder seiner Hofkapclle, die zur Mitwirkung eingeladen waren, bestritt Schon in Weimar war einer großen Zahl der beteiligten Herren und Damen ein gastfreies Unterkommen von seilen der Einwohnerschaft gewährt worden Es fand in Karls ruhe statt. Aber auch der Gemeinderat der Residenz bestritt die Kosten für eine Anzahl von Wohnungen aus städtischen Mitteln. Der Eindruck der musikalischen Aufführungen war, bei vortrefflichem Gelingen unter Seifriz' Direktion und bei der Vorzüglichkeit der Kapelle, ein überaus befriedigender, die Erfolge erschienen zum Teil wahrhaft glänzend, und nament lich trat da« virtuose Element diesmal sehr in den Vorder grund D. Popper brachte Volkmann« Violoncellkonzert und E Remönyi Joachims Violinkonzert in ungarischer Weise zum Vortrag „Für uns au« Norddeutschland Gekommene" — so erzählt Franz Brendel — „war eS von hohem Interesse, die ausgezeichneten GesangSkräfte der Karls ruher Hofbühne kennen zu lernen, und ich stelle mit Ver gnügen die großen Erfolge fest, die sich die genannten Sänger und Sängerinnen errangen " Auch das Ergebnis der ge- selligen Seite der Karlsruher Versammlung war ein durchaus befrrebigende« Nach Brendels Bericht „herrschte eine lebendig angeregte, zugleich maßvolle Stimmung, und da« Fest (in den Lokalitäten der Gesellschaft „Eintracht") verlief in heiterster, durchaus ungetrübter Weise." Die vierte Versammlung des Vereins fand im Jahre 1865 in Dessau statt, und zwar in den Tagen vom 25. bi« 28 Mai Der Hohe Protektor des Vereins, der Großherzog Karl Alexander von Sachsen hatte aufs neue sein Interesse für den Verein betätigt und sich für ihn bei dem Herzog von Anhalt verwendet, und der letztere sowohl, wie der Erbprinz geruhten, dem Unternehmen die tatkräftigste Förderung angedeihen zu lassen. „In gleicher Weise" — so schreibt Brendel — „erfreute eS sich des bereitwilligsten Entgegen kommen« und der Unterstützung von feiten der Herzog lichen, kirchlichen und städtischen Behörden, der Künstler, sowie der gesamten Einwohnerschaft. In liberalster Weise wurde von der letzteren Gastfreundschaft geübt, die auch in größerem Umfange notwendig war, da e« sich zugleich um Unterbringung der Mitglieder de« diesmal wiederum beteiligten Riedelschen Vereins handelte. Ein Komitee war gebildet worden, das namentlich diese Angelegenheit bestens ordnete. Zu ihm waren, was ich als bemerkenswert nicht unerwähnt lassen will, auch Damen hinzugezogen worden. Da Han« v. Bülow mit der Vorbereitung zur ersten Aufführung von „Tristan und Isolde" in München zu sehr beschäftigt war, wurden die Herren Hoskapellmeister Seifriz und Musikdirektor Stör um Übernahme der musikalischen Leitung gebeten E« wurden vier Konzerte veranstaltet, ein« in der Kirche, die übrigen im Herzoalichen Hoftheater, und zwar zwei für Soli, Chor und Orchester und ein« für Kammermusik Da« zweite Orchester- konzert (am 28. Mai) wurde eröffnet mit dem „Lauotus" und „Lousäictus" au« einer Messe von August Fischer; im Kirchen konzett kam neben anderem der 29. Psalm für zwei Chöre und Orael von H Schulz-Beuthen zur Aufführung, der Schluß dieses Werke« unter Mitwirkung der Gesangvereine von Dessau, Zerbst, Cöthen und Bernburg Da« Orchester bestand au« den Herzog- lichen Kapellen von Dessau und Ballenstedt, unter Beteiligung einzelner »ur Mitwirkung eingeladener Künstler Auch ein Fest mahl ward veranstaltet und die reizenden Umgebungen Dessau«, in die zahlreiche Autflüge unter leohaftester Beteiligung unter nommen wurden, trugen nicht wenig dazu bei, der geselligen Seite de« Festes einen sehr anregenden Charakter zu verleihen Von feiten de« Publikum« endlich war die Beteiligung, sowohl au« der Nähe al« au« der Ferne, eine so ausgedehnte, daß fortwährend alle Räume besetzt waren, namentlich in der Kirche und im ersten Konzert im Hoftheater, da« bei au«vrrkauftem Hause stattfand. Der Herzog betätigte schließlich seine Munifizenz wiederholt und auf« neue dadurch, daß er auch noch nach Be endigung de« Feste« der Vereinskasse ein namhaftes Geld geschenk überwies (Brendel) In den Tagen vom 22 bis 25. August 1867 fand «in fünfte« Musikfrst in Meiningen statt Der Herzog Bern hard und auch der regierende Herzog Georg hatten schon früher die Zusicherung kräftigster Unterstützung gegeben, dazu verbürgte eine trefflich geschulte Kapelle (mit Kapellmeister Büchner und Konzertmeister Fleischhauer an der Spitze) ein vorzügliche« Gelingen der Aufführungen Der Allgemeine Deutsche Musikverein hatte sich in Meiningen de« lieben»wardigste» Entgegenkommen» zu erfreuen. Die Behörden, die städtisch« Verwaltung, da» Lokalkomitee — an dessen Spitze die Herren Hofmarschall Frhr. v. Stein und Generalintendant Vr.v. Boden - stedt — und andere Korporationen wetteisetten (nach Fr. Brendel« Bericht) mit den Künstlern des OtteS, Beweise rührendster Gastfreundschaft zu erbringen Die Festtage selbst wurden vom schönsten Wetter begünstigt; die reizende Umgebung von Meiningen trug nicht zum wenigsten bei, eine poetische Stimmung hervorzurufen Der Umstand, daß in da» Jahr 1867 zugleich das 800jährige Jubiläum der Gründung der Wartburg fiel, gab Veranlassung, die Versammlung auf die oben genannten Tage zu verlegen Die in Meiningen mitwirkenden Orchesterkräfte vereinigten sich im Anschluß an da» Musiksest zur Aufführung von Li»ztS „Heiliger Elisabeth" auf der Wattburg Vier aufeinander folgende Konzertabende — so schreibt Peter Corneliu» in der „Augtb Allgem Zeitung" vom 6. und 7 September 1867 — teilten sich in die fast überreichen musikalischen Spenden de» Festes Bülow» symphonische» Stimmung»bild „Nirwana", ein Violinkonzert in ?ü-inoH von vr. Damrosch, Szenen au» der heroischen Oper „König Sigurd" von Felix Draeseke und eine Symphonie von Eduard Lassen waren die Haupt nummern deS ersten Konzerts am 22 August im Hoslheat«. Ein in Dresden noch nicht Vergessener — Friedrich Grütz macher — bot (wie Franz Brendel berichtet) in einer Suite für Violoncell von Joh Seb Bach eine Leistung ersten Range», höchst interessant zugleich al» Komposition, und wußte, trotzdem daß die Stücke ohne alle Begleitung gegeben wurden, weit über eine Viertelstunde hinau» ununterbrochen zu enthusiasmieren". Ein anderer Komponist Weimarischer Richtung — so berichtet Peter Cornelius — erlebte an diesem Tage einen Wende punkt in seiner Laufbahn: Felix Draeseke. Er hatte bis her als da» Schmerzen»kind der Schule gegolten, und noch im Jahre 1861 hatte er mit einem wagnisreichen Marsch und einer gedrungen gebauten, aber annoch sich selbst in den Haaren liegenden Germania das Urteil der Künstler, diese» Publikum» von Feuerwerkern, wie LiSzt mit Schopenhauer zu sagen pflegt, gegen sich Diesmal hatte Draeseke in seiner Wahl den glück lichen Griff in eine etwa» harmlosere Vergangenheit getan, und das von echt dramatischem Leben durchhauchte, gesang- und seelenvolle Duett aus seiner Oper „Sigurd" fand allerseits eine stürmisch liebevolle Aufnahme " Wir brechen hier ab in der Schilderung des Meininger MusikfesteS und der übrigen noch folgenden auch Leider ist die Menge deS Stoffe» zu groß; die Referate, und wenn sie noch so kurz zusammengefaßt würden, könnten un» noch wochen lang beschäftigen und das Dresdner Fest steht vor der Tür AuS allen uns vorliegenden Berichten klingt das eine immer wieder heraus: man empfing von jedem der Mufikfeste einen äußerst günstigen Eindruck; von der gehobenen poetischen Stim mung, die während der Feste waltete und von dem Enthusiasmus, der sich in den Konzerten kundgab, wird berichtet: er sei sehr selten wahrzunehmen und man zehre von ihm von einem der Feste zum andern. „Überblicken wir das Geleistete", — so schreibt Franz Brendel im Jahre 1868 — „so kann eS wohl kaum einem Zweifel unterliegen, daß die bisherige Wirksamkeit de« All gemeinen Deutschen Musikvereins eine hochbedeutende genannt zu werden verdient In der Tat: er bildet ein not wendiges, ein ergänzendes Element in dem gesamten Musik leben der Gegenwart Die große Zahl der meist in vortreff licher Ausführung zu Gehör gebrachten, den verschiedensten Richtungen und Epochen angehörigen Werke und die daraus erwachsende Anregung für die Künstler, der Austausch der An sichten, die geistige Belebung durch mündliche Verträge, schon dies alles, verbunden mit der geselligen Seite, gewährt ein bei keiner anderen Gelegenheit dargeboteneS Ensemble, deS Um- stands nicht zu gedenken, daß für die Werke der Gegenwart durch die zumeist stattfindende Anwesenheit ihrer Autoren zugleich die normale Auffassung gegeben wird, so daß für die Folgezeit in den Künstlerkreisen mehr und mehr eine Tradition sich feststellen kann" .... „So sind unsere Versammlungen als große künstlerische Feste zu betrachten mit der Bestimmung, das Musikleben de« Tage« zu ergänzen, da« sich zersplitternde zu kon ¬ zentrieren, das sich autlebende zu erfrischen durch von rhnen ausgehende höhere Impulse. Es ist ihre Aufgabe, während jede größere Stadt gemeinhin ihren besonderen Kunst geschmack hat, zwar nicht die Eigentümlichkeit der lokalen An schauungsweise zu verdrängen, wohl aber die Sette der Einheit neben dieser Mannigfaltigkeit zu vertreten, — auch hier eine nationale Einigung auf der Grundlage klar erkannter, sicherer Fortschrittsbestrebungen Jene Musikfeste, wie sie am Rhern und in Mitteldeutschland gefeiert werden, find etwas ganz anderes, und so sehr ich auch die Verdienste, die sich diese durch Vor führung klassischer Werke erwerben — ein ebenso notwendige» Moment in unserem Kunstleben — anerkenne, so vermögen sie doch allein nicht zu genügen, ebensowenig al» die von Saison zu Saison in ihren Programmen sich wiederholenden AbonnementSkonzette der verschiedenen Städte Auch kommt noch der Unterschied in Bettacht, daß bei den gewöhnlichen Musikfesten die Künstler selbst nur in bei weitem geringerer Anzahl vertreten find, al» hier, wo deren Teilnahme nach Hunderten zählt." * Da» König!. Konservatorium für Musik und Theater veranstaltete gestern nachmittag im Residenz- 1heater wieder eine jener Theateraufführungen, die anmuten wie eine Dilettantenvorstellung E» ist im vorigen Jakre von dem Unterzeichneten bereit» Stellung genommen worden zu dieser Art des Zurschaustellen» von Leistungen, die mit berufs mäßigem Theaterspiel so gut wie nicht» gemein haben. Darf schon bezweifelt werden, ob die Mehrrahl der Damen und Herren, die gestern Schiller» herrliche» Gedicht „Don Carlo»" mißhandelten, ja vergewaltigten, überhaupt berufen ist, die schwere Kunst de» Bühnenspiel» je zu erlernen, so ist e« ganz zweifello«, daß di« meisten der gegenwärtigen Schauspielerschüler de» Konservaterium» zur Zett noch in einem Stadium de» Nichtkönnen» sich befinden, da» e» einfach «»»schließen sollte, vor ein Publikum, selbst wenn diese» zur Hauptsache au» Eltern, Geschwistern, Tanten und Vettern besteht, gestellt zu werden Wenn man in einer solchen Schülervorstellung Darsteller sieht wie die de» Marqui» von Posa, de» Domingo oder aar de« Alba, so will einem scheinen, daß nicht den Lehrern, die dies« jungen Leut« zu Schauspielern au»bild«n solle«, der Vorwurf dafür zu machen ist, daß sie völlig Unberufen« mit anspruch»vollen darstellerischen und deklamatorisch«« Aufgaben betraue«, sondern der Aufnahmekommission, die nicht den Mut hat, junge Leute von einem Berufe zurückzuhakten, in dem sie nie auch nur auf eine bescheidene Stellung Aussicht haben W Dg« * Hr Loui» Lang, Inhaber der Firma Emil Wünsche Nachf, Ecke Moritz- und Ringstraße, hat zum erstenmal eine natursarbige photographische Aufnahme auf den neuen Lumiöreschen Autochromplatten hergestellt, und zwar zeigt die Ausnahme ein Potträt mtt einem vielfarbigen Plakat der Aktiengesellschaft Emil Wünsche im Hintergründe Das Ganze frappiert durch große Naturwahrheit Die Behandlung ist ver hältnismäßig ernfach. Zur Aufnahme kann der gewöhnliche Apparat benutzt werden Da» Bild erscheint poslUv auf der Aufnahmeplatte in seiner vollen Farbigkeit Gegenüber dem bisherigen Dreifarbenverfahren ist hier anstatt drei nur eine Ausnahme nötig. Die Probeaufnahmen sind in dem genannten Geschäft»lokale zur Ansicht aufgelegt. Theater, Konzerte, Borträge. * Residenztheater. Die Aufführungen deS phantastischen Schauspiels „Ein seltsamer Fall" haben das Interesse vieler Bühnenleiter aus sich gezogen An Direktor Linsemann sind bereits mehrere Aufforderungen zu einem Gesamtgastspiel ergangen. * Zentraltheater. Morgen Freitag geht zum erstenmal „RasfleS, der Amateur-Einbrecher", vier Akte von E W. Hornung und Eugen W PreSbrey, deutsch von B Pogson, mit Albert Bozenhard in der Titelrolle in Szene. Das fesselnde Stück wird am Sonnabend wiederholt. Sonn tag, den 30 Juni, finden zwei Vorstellungen statt: Nachmittag '^4 Uhr wird bei ermäßigten Preisen „Der Hund von Baskerville", abends 8 Uhr bei gewöhnlichen Preisen „Raffles, der Amateur-Einbrecher", mit A Bozen hard a G gegeben. * Der Internationale Liederabend des Dresdner Männergesangverein« (Dien«tag, den 2 Juli, ^8 Uhr im Linckeschen Bad) bringt in einer interessanten Vortrag«- ordnung Amerikanische, Russische, österreichische, Norwegische und Dänische Chöre und Lrchesterkompositionen (Nähere« Programm und Preise s. Anzeigenteil und Plakatsäulen.) * Morgen, Freitag, findet in der Kreuzkirche als Vor abend de« TonkünstlerfestS die Aufführung de« Fuchs- schen Oratoriums statt. Die Zahl der Mitwirkenden — Chor, Orchester und Solisten — wird über 300 betragen Billette find vor dem Konzett noch vis-ä-vis der Kirche, Schul- gaffe 2, zu haben MüLLigfallizeS. Dresden, 27. Juni * Se Durchlaucht der Prinz Heinrich von Schön burg Waldenburg und Se Durchlaucht der Fürst Fried rich zu Castell-Castell trafen in Dresden ein und nahmen im Hotel Bellevue Wohnung. * Nach der Zeiteinteilung des XIX. (2. K. S.) Armeekorps finden das Regiments- und Brigadeererzieren zu folgenden Zeiten auf dem Truppenübungsplätze Zeithain statt a) Re- gimentSererzieren Infanterieregiment Nr 139 vom 9 bis 14., Nr. 179 vom 7 bis 14 August; Jnsanterieregimenter Nr 106 und Nr. 107 vom 27. Juli bis 1. August; Infanterieregimente« Nr 104 und Nr 181 vom 15. bis 19. Juli; Jnsanterieregimenter Nr 133 und Nr 134 vom 2. bis 6 Juli; Karabinierregiment, Ulanenregiment Nr. 18 gleichzeitig vom 8. bis 25., Ulanenregiment Nr. 21 vom 15. bis 25- Juli, b) jBrigadeexerzreren 47. Jnfanteriebrigade (Regimenter Nr. 139 in Döbeln und Nr. 179 in Wurzen und Leisnig) vom 15. bis 20. August; 48. Jnfanteriebrigade (Regimenter Nr. 106 und 107 in Leipzig) vom 2 bis 7. August, 88 Jnfanteriebrigade (Regimenter Nr. 104 und Nr 181 in Chemnitz) vom 20 bis 25 Juli, 89 Jnfanterie brigade (Regimenter Nr 133 in Zwickau und Nr 134 in Plauen) vom 8. bis 12 Juli, 24 Kavalleriebrigade (Karabinier in Borna, Ulanen 18 in Leipzig und Ulanen 21 m Chemnitz) vom 26. Juli bis 2 August DaS Brigadeexerzierrn schließt bei allen Regi mentern unmittelbar an das RegimentSererzieren an — Die Übungen der Feldartillerie gestalten fich wie folgt: Scharf schießen der Regimenter Nr 32 und Nr 68 (beide in Riesa) vom 17 Juni bis 6. Juli, der Regimenter Nr 77 (Leipzig) und Nr 78 (Wurzen) vom 15. Juli bis 3. August auf dem Truppenübungsplatz Zeithain Regiments- und Brigade übungen werden im Gelände abgehalten und zwar von den Regimentern Nr. 77 und Nr 78 vom 28 August bis 7. Sep tember bei Wurzen und Nerchau, von den Regimentern Nr 32 und 68 vom 29. August ;bi« 7. September bei Zwenkau, Lieber twolkwitz und Störmthal Von hier aus rücken alle 4 Regimenter in ihren Manöverbereich — In der Zeit vom 15. bis 25. Juli wird auf dem Truppenübungsplatz Zeithain sowohl al« auch im Barackenlager ein rege« Leben zu beobachten sein, sind doch nicht weniger al« 2 Infanterie-, 3 Kavallerie - und 2 Feldartillerie-Regimenter gleichzeitta anwesend E« sind dies: Infanterieregiment Nr. 104 und Nr 181, Karabinier«, Ulanen 18 und 21, Feldattillerieregimenter Nr. 77 und Nr 78. Außerdem wird noch vom 15. bi« 18. Juli da« 134 Regiment und vom 19. Juli ab da« 106 Regiment im Lager anwesend sein * Die einzelnen Verhandlungen der nächste Woche, unter Vorsitz des Hrn Landgerichtsdirektor« vr Dürbig be ginnenden vierten diesjährigen SiyunaSrerwde de» hiesigen Königl. Schwurgericht» find wie folgt anberaumt: Dien»- tag, den 2 Juli, vormittag» 9 Uhr gegen den Arbeiter Richard Franz Mäser au» Altlei» bei Großenhain wegen Meineids und strafbaren Eigennutzes; vormittags ^11 Uhr gegen da» Haus mädchen Elsa Gertrud Meta Hoffmann au» Mechterstädt wegen Kind«»tötung (geheim) Mittwoch, den 3 Juli, vormittag» 9 Uhr gegen den Schankwirt Heinrich Hermann Berndt au» Oberlichtenau wegen Notzucht (geheim) Donnerstag, den 4. Juli, vormittag» 9 Uhr gegen drm Schlossergehilfen Franz Procksch au» Wien wegen versuchten Morde«; vormiitaa« ^H12 Uhr gegen die Näherin und Prostituierte Alma Marcha Gumz au« Lcop Idshall wegen Meineid». Frritag, den 5 Juli, vormittag» 9 Uhr gegen den Reisenden Alexander Herbett Müller au» Dresden und die Plätterin Anna Helene Eichler au» Gottleuba wegen Mun,verbrechen« (geheim); vormittag» 11 Uhr gegen den Wittschast»gchilfen Friedrich Otto Messer schmidt au» Blochwitz wegen versuchter Notzucht «aeheim). Sonnabend, den 6. Juli, vormittag» 9 Uhr gegen den Rat»-
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