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Dresdner Journal : 27.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190706272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-06
- Tag 1907-06-27
-
Monat
1907-06
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 27.06.1907
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Um H5 Uhr trafen die Automobile auf dem Marktplatz in Schneeberg «in Hier meldete sich der Bezirkkommanveur Oberstleutnant » D. Meifchnrr, worauf der Bürgermeister vr. v Woydt folgende vegrüßungsworte an den König richtete: Allerdurchlauchtigstrr Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Unsere Stadt Schneeberg gehört nicht zu den ältesten Siedelungen unsere« sächsischen Vaterlandes und Erzgebirges, aber sie hat doch, erst l47t aus reichem Silbersrgen deS Bergbaues gegründet, sich von jeher in alten und neuen Zeiten der besonderen persönlichen Fürsorge und Huld ihrer Landesherren zu ersreuen gehabt. Sie wurde im Jahre nach ihrer Gründung schon mit Stadtrecht, Gerichtsbarkeit und Wappen begnadet; heute noch haben wir in ihr zahlreiche sichtbare Beweise landesherrlicher Gnade, auf die unsere Bürgerschaft stolz ist Bor allem am berühmtesten und weithin in der Kunst Welt bekannt sind die herrlichen zehn Gemälde aus dem Flügelaltar unserer St WolsganaLkirche, die im 16 Jahrhundert LukaS Kranach der Ältere aus Beseh! der Allergnädigsten Kurfürsten Johann deS Be- stärdigen und Johann Friedrich de» Großmütigen al» deren Geschenk für diese Kirche gemalt hat. Au» dem 17. Jahrhundert die schönen Bildnisse der Allergnädigsten Kursürste« der drei Johann George, die al» deren Etgengabe unser Rathaus »ieren Au» dem 19 Jahr hundert danken wir entgegen jenen künstlerischen und kunsthistorischen landesherrlichen Gnadengeschenken solche volk-wirtfchastlichen hohen Werte- in der Gründung der höheren Bildungsanstalten, de- König!. Seminars und später des König!. Gymnasium- mit ihren monu mentalen Gebäuden, der huldvollen Entschließung deS Hauses Wettin. Haben einst in früheren Jahrhunderten Bürgerschaft und die damals starke, jetzt fast in Schneeberg verschwundene Knappschaft ihre Landesfürsten bei deren Besuchen vor dem nach ihnen benannten Fürstenhaus auf dem Fürsterplatz oder auch aus dem Markt mit lautem Jubel ihre Huldigungen dargebracht, so begrüßen wir, die Nachkommen, in gleicher Treue und Ergebenheit, mit gleicher Be geisterung Ew. Majestät in unserer Stadt und sprechen unseren ehr erbietigsten Dank für die Gnade deS Allerhöchsten Besuche- aus In der Vergangenheit hat unsere Stadt Freud und Leid mit dem Lande und Fürstenhaus geteilt, oft auch durch ihre uralte wehrhafte Schützengilde die Sachsentreue gewahrt. Wie eS in der Vergangen heit gewesen, so soll eS auch in der Zukunst sein. Zur Erneuerung des Gelöbnisses unwandelbarer Treue stimme die Versammlung, insbesondere die Vertretung unserer Bürgerschaft ein in den Rus: Se. Majestät König Friedrich August lebe hoch, hoch, hoch. Se. Majcstät dankte mit den Worten, daß Er Sich freue, die alte, schon lange mit Seinem Hause verknüpfte Stadt Schneeberg zu betreten. Es folgte die Borstellung der Behördcr.vorstände und städtischen Kollegien, worauf der Monarch die lange Front der Lehlerschaft, de» ReserveosfizierSlorps des Landwehr bezirk» Schneeberg, der Militärvereine, Innungen rc. abging Auch hier in Schneeberg war eine reichhaltige Ausstellung heimischer Jndustrieerzeugnisse in der Turnhalle veranstaltet worden, die der Monarch unter Führung de» Fabrikbesitzers vr. Geitner besichtigte. Von den Ausstellern seren erwähnt: vr. Geitners Schmelzfarbenbrik, Gebr. Wilisch, Buntpapiersabrik, Günther u Neumeister, Korsettfabrik, Könster u. Uhlmann, Spitzen- und Deckengeschäft, die König!. Genurbezeichenschule, u. a. Eingehend besichtigte der König auch hier einen poesie vollen WcihnachtSberg und eine in einem Nebenraume charakte ristisch r.achgebildete obererzgebirgische Hutzenstube, in der bei der Klöppelarbeit volkstümliche Weisen erklangen. Bon hier führte die Weiterfahrt nach Neustädtel, wo Bürgermeister vr. Richter nachstehende Ansprache an den Landesherrn richtete: Königliche Majestät! Huldvollst wolle Ew. Majestät den Dark der Bürgerschaft NeustädlelS entgegennehmen sür die hohe Ehre, die Ew. Majestät unserer Stadt durch Ew Majestät gnädigen Besuch erwiesen haben. Ein Menschenalter ist es her, daS zum letztenmal das Oberhaupt unseres StaalSwesenS in diesen Mauern weilte. Um so größer ist unsere Freude, und unauslöschlich wird in den Herzen deS gegenwärtigen Geschlechts die Erinnerung an diese festlichen Tage fortleben. Die städtischen Kollegien haben aber geglaubt, im Sinne Eurer Majestät zu handeln, wenn sie beschlossen, zum Gedächtnis an diese Stunde ein Denkmal aufzurichten, das die Zeiten überdauert. Wir haben deshalb 4000 M. aus Eparkassenüberschüssen zu einer Stiftung bestimmt, aus deren Erträgnissen kranken, bedürftigen Bewohnern unserer Stadt Pflege und Heilung in einem Krankenhaufe oder einer sonstigen Heilanstalt gewährt werden soll. Und Ew Majestet bitten wir ehrerbietigst, Ew. Majestät wolle genehmigen, daß diese Stiftung den Namen Ew. Majestät trage. Wir alle aber, die wir hier unter dieser historischen Eiche versammelt sind, wo schon unsere Ahnen ihrem Lande-Herrn gehuldigt haben, wir wollen erneut da- Gelübde der Treue zu unserem an gestammten Herrscherhause Ew. Majestät ablegen, indem wir rufen: Se. Majestät der König, Er lebe hoch, hoch, hoch! Gemein! war die in de: Mitte de« Königsplatzes stehende sogenannte Königseiche, die am 20. September 1818 zur Er innerung an das fünfzigjährige Rezicrungkjubiläum Friedrich Augusts des Gerechten gepflanzt worden ist. Der König erwiderte, Er käme gern in diese Stadt, die ein wenig abgelegen von der großen Straße sei, und freue Sich, daß dieser Tag zum Anlaß genommen worden sei, um der Armen und Elenden, die es ja überall gebe, mit einer Stiftung zu gedenken. Der König geruhte hierauf, Hrn. v Trebra, Mitglied der Ersten Kammer, zu begrüßen und die Front der Behörden und Bereine abzuschreiten, auch hier viele alte Krieger durch huldvolle Ansprachen auSzeichnend Der Monarch begab Sich sodann in da« Haus des Hrn v Trebra, wohin Ec einer Einladung desselben folgte, und wo Er, von der Familie ehr furchtsvoll empfangen, für diesen Tag Nachtquartier nahm Nach dem Souper fand in dem durch zahllose bunte Lampen feenhaft erleuchteten Parke eine Huldigung der Vereine NeustäotelS statt, die Fackeln und Lampions tragend vor dem Hause Ausstellung nahmen. Nach dem Dorirage mehrerer Gesänge ließ der König die Leiter der Veranstaltung, Kantor Müller, Lehrer Tauchmann und Weck zu Sich entbieten, um ihnen mit gnädigen Worten für die Huldigung zu danken Auch vom Fenster herab geruhte der Monarch den ver sammelten Sängern für die Ihm bereitete Freude zu danken Damit schloß der erste Tag der KönigSreise in da« obere Erzgebirge. In Lößnitz, Aue und Neustädtel wurden von seiten der Strdtoertretungen wie auch Privaten namhafte Stiftungen zu wohltätigen Zwecken gemacht, die mit Allerhöchster Ge nehmigung zur Erinnerung an diesen Festtag den Namen „König Friedrich August-Stiftung" tragen dürfen vr. A Schwarzenberg, den 26 Juni 1907. Am heutigen Mittwoch, dem zweiten Tage der König«rrise, begab Sich der Kömg, nachdem früh von Gesangvereinen ein Ständchen dargebracht worden war (vgl die bezüglichen kurzen Melduigen unter den gestrigen Drahtnachrichten D. Schrift!.), nach huldvoller Verabschiedung von der Familie de« Hrn v,' Trebra kurz nach 8 Uhr morgen« zu Fuß nach dem Rat- Hause von Neustädtel An dem Tore de« v Trebraschen Grund stück» war eine Abteilung de« König! Sächsischen Militärverein« Neustädtel aufgestellt, die während der Anwesenheit de« Landes herrn am Hause Posten bezogen hatten Der Weg führte durch die mit jubelnden Menschen erfüllte, festlich geschmückte Haupt straße, wobei unterwegs ein kleine« Schulmädchen dem Monarchen einen Blumenstrauß mit folgenden Worten überreichte: Geliebter König! Nimm au» KindeShaud Den Blumenstrauß, den Dir die Liebe wand. Die Blumenkönigin, im Rosenmond erblüht, Sie kündet Dir, daß unser Herz erglüht Für einen König, dem jetzt und in fernsten Tagen Die Herzen aller heiß en gegen schlagen. — Wir wethen Dir, geliebter König, Herz und Hand, Golt schütze Dich und unser Sachsenland! Vom Balkon de« Rathauses nahm der Monarch sodann eine Berpparade über 500 Mann der Belegschaften der Gruben von Neustädtel und der BlaufarbenwerkSarbeiter ab, nachdem sich die Direktoren der Werke, Direktor Bergrat Wünsche und Direktor Baudenbacher, gemeldet hatten Unter den Klängen eine« alten Bcrgmarsches nahte der Zug heran, der mit seinen bunten und eigenartigen Uniformen ein überaus malerisches Bild bot. Vor dem Rathause machte die Parade Halt und Front und ein von dem Kommandanten der Parade, Betriebs direktor Schulze, ausgebrachtes „Glück auf" scholl brausend zum Altane herauf Der König besichtigte hierauf eine von dem Stadtrate ver< arstaltete Ausstellung, in der Er mit ganz besonderem Interesse die writberühmte Neustädtler Sammlung von Silber-, Kobalt-, Wikmut- und Zinnerzen in Augenschein nahm, sich die Zu sammensetzung verschiedener besonders wertvoller Stücke ein gehend erklären lastend Von den au«stellenden Firmen seien unter anderen genannt: Christian Tröger und Ed Schäfer» Söhne, Nähmaschinenmöbel, Korkfabrik von Schwerdtner, Mar Dietz, Mechanische Stickerei und die Klöppelschule. Kurz nach 9 Uhr verabschiedete Sich der Monarch von Hrn v Trebra und den städtischen Kollegien und trat die Weiterreise im Automobil nach Schwarzenberg an Die Fahrt ging durch die Ortschaften Zschorlau, Albernau, Bockau und BernSgrün, die alle mit Ehrenpforten, Fahnen und Girlanden festlich geschmückt waren, und in denen zu einer Huldigung der Gemeinderäte, Geistlichkeit und Beamtenschaft, der Vereine und Schulen kurzer Aufenthalt genommen wurde Am Jäger Hause in Bernsgrün hatten unter Führung des König!. ObersorstmeisterS, Geh. Forstrat« Täger, die Revier- vermalter und Hilftbeamten des Oberforstmeisteieibezirks Schwarzenberg Aufstellung genommen, deren Front der König abging, einzelne Herren durch Ansprachen auszeichnend. Während da« Wetter bis dahin trüb gewesen war und ab und zu Regenschauer niedergegangen waren, Hellie sich bei dem nun folgenden Einzuge in die Bezirksstadt Schwarzenberg der Himmel sür kurze Zeit aus, so daß die entzückende Lage deS alten Bergstädtchen« mit seinem altertümlichen Schlöffe und der mächtigen Kirche im Hellen Sonnenschein voll zur Geltung kam Gegen 10 Uhr 15 Min traf der König auf dem Markt platze ein, wo Rat und Stadtverordnete, die Mitglieder des Bezirksausschusses, die Behörden und zahlreiche Vereine auch aus den Nachbarorten im weiten Umkreis Aufstellung genommen hatten. Lauter Jubel empfing auch hier den Monarchen, Allerhöchstwelchen Bürgermeister vr Rüdiger mit folgender Ansprache begrüßte: Allerdurchlauchtigster Broßmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Ew König! Majestät gestatte ich mir im Namen der Stadlvertretung und der gesamten Einwohnerschaft der Bezirks stadt Schwarzenberg herzinnigsten WillkommenSgruß und unter tänigsten Dank für die hohe Auszeichnung, die uns durch den Be such Ew Majestät zuteil wird, in tiefster Ehrerbietung darzubringen Im festlichen Schmucke mangt heute unsere Stadt, in dem Schmucke, den die Liebe und Verehrung der Bürgerschaft für Ew Majestät geschaffen bat Schöner aber als aller Schmuck, den Menschenhand zu schaffen vermag, ist der Schmuck, den die Natur selbst über unsere Stadt gebreitet hat, und Ew Majestät werden beim Anblick de» lieblichen, von grünen Wäldern umrahmten Stadt bilds, wie es von den vorgelagerten BergeShöhen sich zeigt, es be greiflich gefunden haben, wenn man Schwarzenberg als «die Perle deS Erzqebirgs' bezeichnet. AIS den schönsten Schmuck der Stadt aber bitten wir Ew. König! Majestät ansehen zu wollen die er probte vaterländische Gesinnung, welche die Einwohner unserer Stadt jederzeit betätigt haben, und ihre unerschütterliche Liebe und Treue zu dem angestammten Herrscherhaus? Geleitet von den GefRLlen der Freude und Dankbarkeit für die durch den Besuch 8w. Majestät der Stadt zuteil gewordene Ehrung und beseelt von dem Wunsche, daß die Erinnerung an diesen Tag fsr alle Zeiten fortlrben möge haben Rat und Stadtverordnete ein mütig und einstimmig beschlossen, auS städtischen Mitteln einen Be trag von lOOOO M. zu gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung zu stellen und zwar mit der Maßgabe, daß 6000 M verwendet werden sollen zu einem Fonds für Errichtung eines BolksbadeS, während 4000 M. dem Bürgerheimfonds zugeführt werden sollen, der damit auf einen Bestand von ziemlich 38 000 M gebracht wird Die städtischen Kollegien sind überzeugt, daß ste mit dieser Stiftung, die in erster Linie den minderbemittelten Einwohnern unserer Stadt zu dienen bestimmt ist, der Freude der Stadt den besten und würdigsten und dem Sinne Ew König!. Majestät am meisten entsprechenden Au-druck verliehen haben Zu besonderer Freude und Genugtuung gereicht e» mir aber, Ew König! Majestät weiter berichten zu dürfen, daß auS Anlaß deS Besuch» Ew Majestät auch von privater Seite der Stadt verwaltung ein Kapital von 3000 M zur Verfügung gestellt worden ist mit der Bestimmung, daß die Zinsen davon alljährlich am Ge burtstage Tw. Majestät an würdige arme oder kranke Einwohner unserer Stadt verteilt werden sollen, und ich gestatte mir im Namen der Stadtvertretung und im Sinne d«S Stifter» die Bitte anszu sprechen, Ew Königl. Majestät wollen huldvollst genehmigen, da wir dieser Stiftung den Namen »König Friedrich August Stiftung beilegen und damit die Erinnerung an den heutigen Besuch Ew Majestät festhalten für alle Zeiten. Jetzt aber wollen wir alle, die wir hier versammelt sind, uns vereinen zu dem Gelöbnis, stet» io unverbrüchlicher Treue und un wandelbarer Liebe zu Ew Majestät und dem Königlichen Hause stehen zu wollen, und in alter echter Sachsentreue Ew Majestät huldigen mit dem begeisterten Jubelrufe: Se Majestät, unser Aller gnädigster König, hoch, hoch, hoch! Se Majestät erwiderte bierauf. Er freue sich, m die Be zirksstadt Schwarzenberg zu kommen, die so reizend gelegen sei Zum Glück habe sich ja auch da« Wetter eben bester ge staltet Hoch erfreut aber habe Ihn der Jubel der Bevölkerung, mit dem Er wie anderwärts, so auch hier begrüßt worden sei, besonders erfreut hätten Ihn auch die namhaften Stiftungen, welche die Stadt zum bleibenden Gedenken des heutigen Tages errichtet habe, und dir von einem Privatmann«, der offenbar nicht genannt sein wolle, gemacht worden sei Er genehmiae gern, daß diese Stiftung Seinen Namen trag« und hoffe, daß sie den Kranken Segen bringen werde Er danke für den ihm bereiteten festlichen Empfang Der König nahm hierauf die Vorstellung der Behörden- Vorstände entgegen, schritt di« Fronten der Vereine ab, wobei Er an die Vorstände und vie'e alte Kriegsteilnehmer znädiae Worte richtete und begab Sich hierauf zwischen >en Reihen der Schulkinder hindurch nach der Turnhalle, wo ebenfalls eine reichhaltige Ausstellung industrieller Er zeugnisse für den Gewerbefleiß der Stadt und ihrer nächsten Imgegend Zeugnis ablegte Vor der Turnhalle zeigten Mit glieder des Turnverein» ihre Geschicklichkeit in einer kunstvoll aufgebauten turnerischen Ptzramite Der Monarch verweilte, von Kommerzienrat Breitfeld (Ella) geführt, längere Zeit in der Ausstellung und nahm auch hier mit sichtbarem Interesse zahlreiche Gegenstände in Augenschein Einige der auistellenden Firmen seien namhaft gemacht: lestler u Breitfeld (Erla), Eisengießerei, Rheinstiom u Pilz, 1-G, Schwarzenberger Emaillier- und Stanzwerk, Fr. Wilhelm lutzscher, Metallwarenfabrik, Wm Merkel, Korlfabrik (Raschau), Reiche u. Kästner, Papierfabrik (Bernsbach), F. D Klötzer Lauter), Spankorbfabrikation, Loui» Krauß, Metallwarenfabrik, kichard Schreiber u Co (Raschau), Stuckfabtik, Spitzengeschäfte Kar Oelsner (BermSgrün) und Ficker (Schwarzenberg), klempnermeister Holltscheck, Marmorwerk Fürstenbrunn und Grube Stamm Aster am Graul. Nach Besichtigung der Ans tellung geruhte Se Majestät der unter dem Allerhöchsten Protektorate Ihrer Majestät der Königin-Witwe Carola stehenden obererzgebirgischen Frauen- und Haushaltungsschule einen Besuch abzustatten und ein von den Schülerinnen selbst schmackhaft ^gestelltes Frühstück anzunehmen Beim Betreten der Schule wurde der Monarch von der Vorsteherin der Anstalt und den Damen des Patrrnats unter Führung von Frau Geheimrat Täger und Frau Amtshaupt mann Demmering ehrfurchtsvoll willkommengeheißen, wobei Frl. Demmering einen Rosenstrauß überreichte. Nach einem Rundzange durch die Räume und den Garten ser Anstalt und eic.em Reigen ler Schülerinnen wurden die Automobile wieder bestiegen und der Monarch verließ gegen !2 Uhr die Stadt, um die Weiterreise nach dem Fichtel- berge anzutreten Die Fahrt führte durch die Dörfer Grünstädtel, Raschau, Pöhla und RitterSgrün, überall auch hier an geschmückten Häusern und jubelndrn Menschen entlang. Tie Äemeindcräte, Vereine und Schulen huldigten dem Landesherrn >ei kurzem Aufenthalte In Zweibach — kurz vorher hatte sich der Revier verwalter Forstmeister Schreyer gemeldet — endete die Auto mobilfahrt Ter König legte in der Wirtschaft am Wettinvlatz Zivilkleidung an und setzte von hier aus den Weg nach dem Fichtelberge zu Fuß fort In etwa einer halben Stunde kurz nach 2 Uhr wurde Tellerhäuser, die höchst gelegene Gemeinde im Königreich Sachsen, erreicht, wo der König eine Huldigung entgegennahm und Sich leutselig eine Weile mit verschiedenen Bewohnern unterhielt. Hier meldete sich Kreishauptmann vr Forker-Schubauer und Amtshauptmann Demmermg ab Dresden, 27. Juni. * Morgen Freitag abend findet im Zirkus Henry die zweite der beliebten Clown- und Komiker-Vorstellungen statt, bei der außerdem noch das gesamte Personal mftwirkt Nur noch einige Tage wird das Juni-Programm in seinen ver schiedenen Abwechselungen gegeben werden, um ab 1. Juli anderen neuen Kräften Platz zu machen * Sonntag, den 30. Juni, vormittags 11 Uhr, findet wiederum Waldparkkonzert auf dem Weißen Hirsch statt, auSgeführt von der Kapelle des 1. Kgl. Sächs. PionierbattarllonS Nr. 12 unter persönlicher Leitung des Hrn. Stabshornisten Lange. Volkswirtschaftliches. D Man berichtet uns über den Abschluß der Aktiengesell schaft für Kunstdruck Tresden-N,ederscdlitz: Tas tt Be- triebkjahr brachte dem Unternehmen 299 659 M (258 864 M ) Fabrikatiousgewinn, wozu noch 9852 M. (0) Gewinnvortrag an» 1905/06 treten Die Unkosten erforderten 204 483 M (180 933 M ), Abschreibungen 38 146 M. 4019 > M), so daß 66 882 M (37 736 M.) Reingewinn ausgewiesen werden können, woraus u o. 4 "y (0) Dividende auSgeschüitet und 9054 M aus neue Rechnung vorgetragrn werden sollen Tic sernerzeit neu eingerichtete Cartonnagen-Adteilung hat sich gut entwickelt Tie Debitoren stiegen von 412 429 M aus 460 946 M. und Kreditoren von 440 423 M aus 459 766 M. Tie Warenbestände erhöhten sich von 229 460 M aus 250 166 M, die Materialien bestände von 37 969 M. auf 50 575 M. * Berliner Börsenbericht vom 27. Juni Die Börse zeigte bei Eröffnung auf den gestrigen schwachen Schluß von New Dort und den widersprechenden Bericht deS Iran - Age eine schwache Haltung Tatsächlich zeigte sich nach beendeter Ultimo- regulierung aus keinem Marktgebiete Kauflust, und auch von aus wärts fehlte es an Beteiligung. Der Bankcnmarkt war schwächer, und Montanwerte tendierten ausnahmslos niedriger. Eisenbahnaklien bröckelten im Kurse ab Amerika aus New?)ork gedrückt Heimische Fonds, Japaner und Ruffen lagen unverändert. Schiffahrtsaktien gaben auf Realisierungen nach In der zweiten Börienstunde war die Tendenz weiter schwach Rach Privatmeldungen bat die Hster- reichisch - Ungarische Bank den Diskont um >4 erhöht, woraus Kreditaktien schwach waren Ultimozeld war nachträglich zu 5A gefragt Tägliche» Geld 3^ <^>. Wafferftand der Slbe und Mold«»». Budwri- Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz DresdeN 26 Juni -s- 5 fehlt - 5 - 54 - 40 - 157 27. - -s- 2 fehlt - 1 — 50 — 47 — 154 WafferwLnue der Elbe am 27 Juni 19 *0. »I, rmLvIieh« MM R ME» «5,1,0 Kvngir lmä vir MHSlN mck äm» K ass s Kaupt-Vspüt io vreaä'0
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