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Dresdner Journal : 29.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190706299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070629
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-06
- Tag 1907-06-29
-
Monat
1907-06
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 29.06.1907
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stellung der in ihr behandelten Idee. So ist denn anzunehmen, daß „Raffle»" in diesem Sommer wie „Sherlock Holmes" im vorigen das Zug« und Kaffenstück des Zentraltheater« darstellen wird, mindesten« solange der ganz ausgezeichnete Albert Bo. zenhard die Titelrolle verkörpert übrigen» darf anerkannt werden, daß in der gestrigen Erstaufführung dieser neuesten De. tektivkomödre auch die übrigen Darsteller durchweg prächtig spielten; eS war daher erklärlich, daß ihr eine sehr freundliche Aufnahme bereitet wurde ronkünstlerfest. (Vorabend: Konzert in der Kreuzkirche) Daß wenigsten« einer unserer einheimischen Komponisten im Rahmen de« „TonkünstlerfestS" zum Worte kam, das dürfte diesem Vorabend eine besondere Bedeutung für die musikalischen Kreise der „Erftstadt" verliehen haben. Wie man erfährt, war e« eine Vereinigung von Kunstfreunden gewesen, welche die Aufführung der „kirchlichen Ton» dichtung": „Selig sind, die in dem Herrn sterben" von Albert Fuchs ermöglichte. Da« Werk selber erlebte bekanntlich seine Uraufführung hierselbst erst in der vergangenen Saison und wurde unlängst auch auf dem Bautzner Musikfest zu Gehör gebracht. E« erübrigt sich sonach eine eingehende erneute Würdigung von selbst. Indessen immerhin dürfte e« angezeigt erscheinen, zu rekapitulieren, wa« sein Schöpfer in ihm angestrebt hat, wa« sein Inhalt ist rc. Wir lasten ihn selber sprechen: „Die Tondichtung „Selig sind, die in dem Herrn sterben" ist in der bestimmten Absicht entstanden, dem Oratorium neues Gebiet zu erschließen Wa» im Musikdrama un« für die Wahrheit de« Ausdruck« al« unerläßlich gilt, muß auch jener Kunstform zugute kommen. Nicht erzählend sind hier die Handelnden eingeführt — wir sollen die Geschehnisse miterleben Daß die« möglich sei, obgleich im Oratorium nur zwei Künste — Dichtung und Musik — vereint sind und die Darstellung fehlt, wird dadurch zu erreichen gesucht, daß die Handlung gleich einer Vision an un« vorüberzieht. Eine Szene, wie sie täglich sich bieten kann, leitet da« Werk ein: ein Sterbender ringt in hartem Zweifel um da« Heil seiner Seele. Die Trostesworte der Tochter, die an seinem Lager kniet, vermögen ihm keine Gewißheit zu geben. Vor seinem geistigen Auge erstehen Bilder au« der Kindheit; er er innert sich der Worte der Schrift, die einst die Mutter dem andächtig lauschenden Knaben erzählte Was er gläubig ver nahm, erwacht zu neuem Leben: er sieht die ersten Kämpfe der Israeliten, ihren Abfall vom Herrn und vernimmt die zürnende Sprache de« strafenden Gotte«. Traum und Wirklichkeit ver mischen sich. Wa« der Sterbende zu sehen wähnt, tritt in wechselvollen Bildem, wie sie nur die letzten Augenblicke eines Todgeweihten zu vereinen vermögen, auch vor unsere Sinne. Doch durch alle bangen Zweifel klingt dann da» TrosteSwort de« Erlöser«, der endlose« Vergeben verheißt über dem strafenden Gott de« alten Bunde« steht der Gott der Liebe, der Gott de« Neuen Testaments." — Wie man sich nun auch im einzelnen, zu dem Vorwurf und seiner Ausführung, wie zu dem künstlerischen Programm stellen mag, da« hier Albert Fuchs zu realisieren gedachte, da« eine läßt sich nicht abftreiten, er schrieb sich eine Textdichtung, die ihm al« Musiker kräftige und mannigfache Anregungen geben mußte Bilder und Szenen schuf er sich, die förmlich nach musikalischer Illustrierung verlangten und die in sich selber, in ihrem Wechsel schon die „Abwechselung" gewährleisteten. Aber man wird e» auch sagen dürfen, daß sich Albert Fuch« al» Illustrator er folgreich bewährte. Allenthalben offenbart sich in seiner Ton dichtung der feinfühlige, kenntnisreiche, die Ausdrucksmittel seiner Kunst beherrschende Musiker. Daß er bisweilen etwas weit schweifig wird, namentlich in den Einzelbesängen (des Mose, des Versuchers rc ), da» läßt sich allerdings nicht in Abrede stellen. Hier dürften einige unschwer anzubnngende Striche der Wirkung deS Werke» nur förderlich sein. Dann vermißt man allerdings auch manchmal ungern in seiner Musik die strenge, präzise und prägnante Linienführung und Ausdrucksweise derer, in denen man die Vorbilder für den Oratorienstil zu erblicken gewöhnt ist. Indessen dafür ist da« Werk eben der Versuch, die „nvove musied«" auch in die Kirche einzuführen. Al« solcher tritt er in den weichen Linien einer der „unend lichen" zuneigenden Melodik wie in dem Stile und den Redewendungen de« neuzeitlichen musikalischen Drama« in die Erscheinung zutage, und da« ist es, wa« der Fuchsschen Ton dichtung jedenfalls eine Sonderstellung in unseren Tagen und allgemeine Beachtung sichert. Für die Aufführung gibt es nur Worte voller Anerkennung Unter Hrn. Kantor Johanne« Biehles.Bautzen Leitung vollzog sie sich in allen Teilen überaus wohlgelungen. Der Chor, Robert Schumannsche Singakademie und Mitglieder Bautzener Vereine, hielt sich nicht minder trefflich, wie da« Orchester der Kapelle de« König!. Belvedere und Gewerbehause«, in welchem letzteren al« Soloviolinist Hr. Kapellmeister W Olsen, und al« Solovioloncellist Hr. H. Bittermann mitwirkten An der Orgel waltete Hr. Alfred Sittard, Organist an der . Kreuzkirche seine« Amtes Für die Vollwirkung der Vokalsoli aber traten mit bestem Gelingen ein: Frl. Gabriele Müller, König! Opernsängerin aus Hannover (Sopran), Frau Elisa beth Boehm van Endert, König!. Hofopernsängerin (Mezzo sopran), Fr!. Charlotte Huhn, König!. Hofopernsängerin au« Cöln a. Rh. (Alt) und die Herren Buff.Giessen, Kammersänger (Tenor), Kieß, König! Hofcpernsänger (Bariton), und Lson Rain«, König!. Kammersänger (Baß). Das Gottes haus war in allen Teilen gut besetzt. O. S — Im ersten Kammermusikkonzert (Sonnabend, den 29. Juni, vormittag« 11 Uhr im Verein«hause) kam durch da« Petri-Quartett eine Komposition für zwei Violinen Viola und Violoncell (op 25, v -moll) von August Reuß zur Uraufführung über den Komponisten melden die bio graphischen Notizen: August Reuß wurde am 6. März 1871 in Liliendorf (Mähren) al« Sohn eine« deutschen Eisenbahn- bauingrnieur«, der später in Ingolstadt ein Trambahnunter nehmen gründete, geboren Al« Reuß seine Studien beendet batte, starb der Vater, und Reuß mußte, unter Hintansetzung feiner Neigung für den Künstlerberuf, in da» Unternehmen eintreten und später dessen Leitung übernehmen. Jnde» bildete sich Reuß neben seinem Berufe selbst in Musiktheorie und ließ damal» schon al» Frucht dieser Studien einige Lieder und einen MLnnerchor mit Orchester erscheinen. Eine Veränderung und Besserung der Verhältnisse erlaubte ihm, sich von seiner bi», heno-n Berufstätigkeit freizumachen und bei Ludwig Thuille in München Theorie zu studieren. Reuß hat jetzt seinen dauernden Wohnsitz in München Von Kompositionen erschienen bisher im Verlage von Friedrich Kistner in Leipzig: op. 10, symphonischer Prolog zu HofmannSthalS „Der Tor und der Tod" für großes Orchester (aufgeführt von der Königl. musika lischen Kapelle im 6. Symrbomekonzert der Generaldirektton, Serie k, Freitag, den 18 März 1904); op 12, Quintett für Pianoforte, zwei Violinen, Viola und Violoncell (k-moU); op. 15, „Ratbod der Friese", Ballade von W. Hertz, für Bariton mit Orchester oder Pianoforte; op. 16, Drei Stim mungen am Klavier; op. 19, Johannisnacht, Tondichtung für Orchester; WeihnachtSlied für gemischten Chor » capoll». Wissenschaft. In London fand gestern in der Guild- hall die Verleihung deS Ehrenbürgerrechts an den betagten Chirurgen Lord Lister statt. — Prof. Ernst Immanuel Bekker in Heidelberg feiert heute da« 50jährige Jubiläum al« ordentlicher Uni- versitätSprofeffor Er ist Vertreter de« römischen und deutschen bürgerlichen Rechte« an der dortigen Universität und der Senior ihrer Juristenfakultät. Seit 1874 lehrt er an der Ruperto- Carola Zusammen mit Th. Muther gab er 1857 bi« 1863 da« „Jahrbuch de« gemeinsamen deutschen Rechte«" und 1888 bi« 1890 mit O Fischer die „Beiträge zur Erläuterung und Beurteilung de« Entwurf« eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich" heraus. Von seinen Werken sei das zweibändige Buch „System de« heutigen Pandektenrechts" her vorgehoben. Musik. Se Königl. Hoheit der Prinz-Regent hat mit Allerhöchstem Erlasse vom 27. Juni 1907 geruht, den General musikdirektor Felix Mottl mit Wirksamkeit ab 1. Juli 1907 zum Königl. Bayrischen Hofoperndirektor mit dem Range der Beamten in Klaffe II der Rangordnung der Königl Hof beamten (Geh Hofrat) zu ernennen Wie den „Münch N N." von amtlicher Stelle hierzu mitgeteilt wird, hat diese Er nennung die Bedeutung, daß Felix Mottl in dienstlicher Unter ordnung unter dem Königl. Generalintendanten die gesamte selbständige verantwortliche Leitung der Königl. Hofoper zu München in künstlerischer Beziehung übertragen ist. — Au« Bayreuth wird berichtet: „Frau Cosima Wagner hat ihrem Sohne Siegfried nun endgültig die alleinige Leitung der im Jahre 1908 stattfindenden Festspiele übertragen. Zur Aufführung gelangen nur „Lohengrin", „Tristan und Isolde", sowie „Parsifal". Auf eine Vorführung des „Ringe« der Nibelungen", der bisher immer die größte Nachfrage nach Eintrittskarten veranlaßt hatte, mußte leider verzichtet werden, da völlig geeignete Kräfte für den Wotan und Siegfried nicht zu finden waren " * Sächsischer Kunstverein. Morgen, Sonntag, beträgt das Eintrittsgeld für Nichtmitglieder 20 Pf. Au« dem Wettbewerb für Kleinplastik ging die Bronzestatuette Werfer von Reinh. Carl in Prioatbesitz über. Ferner wurden noch verkauft: B. Mühlig, Einzug zur Sommerfrische, Blick von HerrnSkretschen nach Schmilka und Buchen auf dem Wolfshügel vor 50 Jahren Die Nachlaß-Ausstellung von Prof. C. Gussow in München findet allgemeinen Beifall. ch Im Alter von 83 Jahren ist gestern der bekannte Dresdner Musikdirektor, Komponist und Musikschriststeller Karl Witting aus dem Leben geschieden. In bescheidener Zurück gezogenheit hat er in den letzten Jahrzehnten noch immer der Kunst gedient Vor 40 Jahren wirkte er hier als Direktor der ehemaligen Hühnersürftschen Symphoniekapelle. Manchem alten Dresdner werden die Veranstaltungen dieses Orchesters, in denen neben klassischen Werken auch viele damals moderne Komposi tionen von deutschen und ausländischen Meistern zum ersten- male aufgcführt wurden, noch in angenehmer Erinnerung sein Karl Witting war 1823 in Jülich al« Sohn eine« pensionierten preußischen Offiziers geboren. Die Jugendjahre verlebte er in Aachen, wo er im Alter von 14 Jahren im Stadttheater als Violinsolist mit eigenen Kompositionen auftrat 1847 ging er nach Paris, wo er als Tenorist an der Madeleinekirchc wirkte und zugleich bei Adolf Reichel (später Dirigent der Dreyßigschen Singakademie in Dresden) seine theoretischen Kenntnisse vervoll kommnete Er erregte die Aufmerksamkeit von Hektor Berlioz und wurde, besonders nachdem er für ein Klavicrquartett einen Preis erhalten hatte, ein gesuchter Musiklehrer 1856 ver ließ Witting Pari«, lebte mehrere Jahre in Berlin und Ham burg, ging 1859 als Musikdirektor nach Glogau und wurde 1861 als Leiter des Hühnersürftschen Orchesters nach Dresden berufen. Neben seiner Dirigententätigkeit entfaltete Witting eine reiche Wirksamkeit als Musiklehrer, Komponist, Herausgeber von instruktiven Violinwerken und Schriftsteller Von seinen Werken seien genannt: eine Violinschule, 65 kleine Violinstudien, Die alte Schule (eine Folge von 24 Violinduetten alter Meister), Die Kunst des Violinspiels (eine Sammlung hervorragender und charakteristischer Kompositionen von Corelli bi« zu den Virtuosen der sechziger Jahre de« 19. Jahrhunderts), zwei Violincello- sonaten, Chöre und Chorwerke, von den schriftstellerischen Ver öffentlichungen die ausgezeichnete Geschichte des Violinspiels. Auch im „Dresdner Anzeiger", dem wir diese biographischen Mitteilungen entnehmen, ist Karl Witting wiederholt mit ge diegenen musiktheoretischen und musikgeschichtlichen Aufsätzen hervorgetreten Die heutige Nummer desselben Blattes enthält wiederum einen interessanten Beitrag aus seiner Feder über das U in unserer Tonleiter. * über die für 1909 in Aussicht genommene Dresdner Internationale Photographische Ausstellung schreibt man unS: Nachdem Se Majestät der König das Protektorat über die Ausstellung und Se. Königl Hoheit der Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, das Präsidium über den Ehren- auSschuß zu übernehmen geruht hab.m, macht sich in allen Kreisen der Interessenten ve« photographischen Faches und der Bevölkerung ein lebhaftes Interesse an der Ausstellung be merkbar. Anfang September soll mit dem Versand eines in mehreren Sprachen gedruckten umfangreichen Programms be gonnen werden. Eine außerordentlich lebhafte Beteiligung ist nach den bereit» vorliegenden zahlreichen Erkundigungen, be sonders vom Auslande, mit Sicherheit za erwarten. An Be deutung wird die Ausstellung alle bisherigen Unternehmungen gleicher Art übertreffen Die» charakterisiert sich schon dadurch, daß die beiden anderen für da« Jahr 1909 geplanten photo graphischen Weltausstellungen von München und Florenz mit Rücksicht auf die Dresdner Ausstellung verschoben worden sind Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle der Ausstellung, Dre»den-A, Neumarkt 1, Hotel Stadt Berlin. Theater, Kaazerte, Borträge. * Der Einzelverkauf für die Orchesterkonzerte im Opernhause am Montag und Dienstag findet am Tage der Aufführung für daS betreffende Konzert zu den üblichen Kaffenstunden an der Hoftheaterkasse üau * Resivenztkeater. Direktor Linsemann hat für die kommende Woche Ibsens „Stützen der Gesellschaft" (am Montag) und Halbe« Lirbe«drama „Juaend" (am Mittwoch) vorbereitet. Die „Stützen der Gesellschaft" bat die Intendanz de« Hoftheaters rn liebenswürdiger Weise für zwei Abende fteigrgebcn. Das Werk wird in kommender Woche nur au dem genannten einen Abend zur Darstellung gelangen Am Sonntag und Dienstag geht da« phantastische Schauspiel „Ein selt samer Fall" in Szene. * Im Zentraltheater finden morgm, Sonntag, zwei Vorstellungen statt: Nachm. '/,4 Uhr wird bei ermäßigten Preisen „Der Hund von BaSkervrlle", Detektiv-Komödie in 4 Akten von Rich. Oswald und Jul. Philipp, gegeben; abend« 8 Uhr wird bei gewöhnlichen Preisen „Raffle«, der Amateur-Ein brecher", 4 Akte von E W Hornung und Eugen W PreSbrey, deutsch von B. Pogson, mit A Bozenhard, a E wiederholt. Die Kaffe ist von 11 Uhr morgens ununterbrochen geöffnet. Ma»«igfaltigeS. Dresden, 29. Juni. ' Der Wachvorstand des Neustädter Feuerwehrdepots, Ar Brandmeister Herrmann, blickt am 1. Juli auf eine ^jährige Dienstzeit al« Brandmeister der städtischen Berufsfeuerwehr, in die er am 1. Mai 1878 unter Brand direktor R>tz eintrat, zurück. * Der Bürgerverein der Wilsdruffer- und See vorstadt und inneren Altstadt hält Mittwoch, den 3. Juli, ein diesjähriges Sommer fest auf dem „Bergkeller" ab. * Au« dem Polizei berichte. Aus dem Pirnaisches jlatze riß am DienStag ein die nötige Vorsicht außer acht affender Arbeiter mit seinem TranSportdreirav eine IkaurerSehefrau um, wobei diese« umstürzte und auf die Frau fiel, die Hautabschürfungen und einen Knöchelbruch davontrug. Die Persönlichkeit de« Radfahrer« wurde fest- gestellt — Vorgestern rannte auf der Königsbrücker Straße in Radfahrer, der in einem lebhaften Tempo dahergefahren am, und infolge Versagen« der Bremse die Fahrgeschwindigkeit nicht zu mindern vermochte, mit voller Wucht an einen Anhängewagen an, hielt sich an dem Schutzgitter fest und wurde eine kurze Strecke weit geschleift. Er haue an der inken GesichtSseite eine bis auf den Knochen reichende stark rlutende Verletzung erlitten, wegen der er sogleich ärzt liche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Aus Sachsen. L eipzig, 28. Juni. Am 1. Juli d. I. wird das von der Sächsischen Staatseisenbahnverwaltung erbaute, im Bereiche der Güteroerkehrsrnlagen des Dresdner Bahnhofs hierselbst ge- egme und mit Gleisanschluß versehene Lagerhaus eröffnet. Da« Lagerhaus tritt an die Stelle des bisher von der S:adt Leipzig betriebenen „Lagerhofs", der infolge der fortschreitenden Hahnbofsumbauten geschloffen wird. E« enthält Lagerräume ür Waren aller Art, sowohl für solche des freien Verkehrs als auch für unter Zollverschluß zu lagernde Die Zoll abfertigungen im Lazerhause besorgt die Zollabfertigungsstelle am Dresdner Bahnhof Der Betrieb de« Lagerhauses ist eisenbahnseitig an die Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Leipziger Lagerhof" verpachtet wordca. Chemnitz, 28. Juni. Hier traf die Leiche des Millionärs Bruno Falke ein, welcher der Stadt Chemnitz für wohltätige Zwecke zwei Millionen vermacht hatte Falke ist bekanntlich auf einer Weltreise im fernen Osten gestorben, dort begraben und später exhumiert worden, da es der letztwillige Wunsch des Dahingeschiedenen war, im Chemnitzer Krematorium bc- tattet zu werden. Die Einäscherung findet am 1 Juli statt. — Wie die „Chem. Allg. Ztg" meldet, wurde heute vor mittag der Schlächtergeselle Schönherr, der auf seinen Lehr- ;errn Fischer einen Überfall ausgeführt hatte, auf dem Heu- wden des Fischerschen Grundstücks versteckt von der Gendarmer.e aufgefunden und dem Gefängnis zugeführt Bad-Elster, 28. Juni. Im Auftrage des Königs Bayerischen Finanzministeriums weilen zurzeit der Königl Oberbaurat Hr. Gustav Freiherr v Schacky und Hc. RegierungSrat im König!. Bayerischen Staatsmmisterium der Finanzen Ulrich Frhr. o Stengel in Bad-Elster, um die inneren Bade Einrichtungen vc« Elsterbads zu besichtigen. Namentlich war ctz den Herren darum zu tun, die von Fachleuten allgemein als mustergültig anerkannten neuen Bade-Einrichtungen eingehend zu studieren, um die hier gesammelten Erfahrungen bei den Neubauten im Königlich Bayerischen Bade Sieben nutzbringend verwenden zu können. Die Führung hatte Hr. Regierungsrat v Alberrr übernommen. (Vogtl. Anz.) Zwickau, 28. Juni. Für die Zwickauer Ratsschul bibliothek ist ein Druck der ersten Schulordnung für das Zwickauer Gymnasium erworben worden, die Uver Natthar verfaßt und Jörg Großl, der erste Zwickauer Buchdrucker, ge druckt hat Je ein Stück ist nur noch in Dresden und Kopen hagen vorhanden Grimma, 28 Juni Der Verein ehemaliger Fürsten schüler hielt vor ewigen Tagen hier seine diesjährige Haupt versammlung ab Zunächst besuchten die Teilnehmer ihre alte Schule, um als Zuschauer der Speisung des Cötu« beizuwohnen^ begrüßt vom ?rimu8 sebol»s mit Worten herzlichen Dankes für die der Schule erwiesenen Wohltaten Der Vorsitzende Oberst z. D. Königsheim brachte darauf ein Hoch auf die Schule aus. Bei dem im Ratskeller eingenommenen Mittagsmahl hieß der Vorsitzende der Ortsgruppe Oberlehrer eanä. rev min Große die Versammlung willkommen, während Kirchenrat lüe. vr. Clemen über die Eigenart der Fürstenschulen sprach In der Aula der Landesschule fanden am Nachmittage die geschäftlichen Verhandlungen statt AuS ihnen sei hervorgehoben, daß seit 1900 gegen 10000 M. zu Unterstützungszwecken auSgegeben worden sind Das Vermögen deS Verein- beträgt zurzeit 34000 M AuS den nicht zu Unterstützungszwecken verwandten Geldern und den zurückgezahlten Darlehen soll eine Hilsstaffe begründet werden. Der bisherige Vorsitzende wurde wieder- gewählt. Au« dem Reiche. Berlin, 29 Juni. Ihren 80. Geburtstag begeht hier am heutigen Sonnabend des Altreichskanzler« Fürsten v Bismarck einzige noch lebende Schwester Frau Malwine v Arnim - Kröchlendorff. ( W T. B) Berlin, 28. Juni. Bei dem 14. Inter nationalen Kongreß für Hygiene und Demogravhie, der vom 23 bi« 29 September 1907 in Berlm stattfindet, wird die Presse weitgehendstes Entgegenkommen feiten« de» Organisationtkomitee« finden Um die nötigen Vorbereitungen in umfassender Weise treffen zu können, ist e« erwünscht, daß die Tageblätter de« In- und Ausland», die Vertreter zu ent senden gedenken, bi» zum 15. August dies« anmelden E« wird
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