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Dresdner W Journal. ALZntgltch Sächfischev Stacrtsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- Md Mittelbehördev. Nr. 302 Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doenge- in Dresden. < Montag, den 31. Dezember 1906. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sonne durch die Post »m Deutschen Reiche S Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittag-. — Fernsprecher Nr. 1S9S. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der 6 mal gespaltenen Ankündlgungsseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift der 3 mal gespaltenen Textseite im amtlichen Teile SO Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 7b Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftsanzeigell. — Schluß der Annahme vorm. 1t Uhr. Amtlicher Teil mit zur des Miuisterinm des 3»neru. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil 20. Dezember 1906, die Abänderung der einheitlichen deutschen I wissen erklärten sie sich deshalb gegen den Antrag, der nach die und Nr. 878 UV 11729 blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 31. Dezember 1906. Se. Majestät dcr König haben Allergnädigst geruht, dem Mitglied« der Generaldirektton der Staatseisenbahnen Geh. Baurate Klien die nachgesuchte Beisetzung in den Ruhestand zu bewilligen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die Juristischen Hilfsarbeiter im Finanzministerium Finanzassessoren Michael und Lorey unter Belastung in ihrer jetzigen Stellung zu Finanzräten in der 1. Gruppe der IV. Klasse der Hofrangordnung sowie den Juristischen Sekretär im Finanzministerium Finanzastestor Küttner zum Juristischen Hilfsarbeiter im Finanzministerium zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Juristischen Hilfsarbeitern bei der Zoll- und Steuerdirektion Assessoren vr. jur. Gottfried und Aö den Titel und Rang als Finanzastestoren sowie dem Obersteuerkontrolleur Steuer inspektor Dürlich in Bautzen bei seinem Übertritte in den Ruhestand den Titel und Rang als Kommissionsrat zu verleihen. Mit Allerhöchster Genehmigung sind der Oberzollinspektor und Vorstand des Hauptzollamts Schandau Trautmann und der Oberzollinspektor und Vorstand des Hauptzollamts Dresden II vr. Küttner in gleicher Eigenschaft, jener zum Hauptzollamte Zwickau, dieser zum Hauptzollamte Plauen ver setzt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Direktor der Kunstgewerbeschule zu Dresden Prof. William Lossow die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechts orden, den. Professoren Karl Groß, Oskar Seyffert und Wilhelm Kreis in Dresden das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechlsorden, dem Inhaber der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst Karl Schmidt das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrechtsorden und dem Geschäftsführer Richard Mehl hose in Dresden das Albrechtskreuz zu rerleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staatsangehörige V«-rlagsbuchhändler Arthur Georgi in Berlin den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 4. Klasse annehme und trage. tiefen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte gegen Abend der Eisenbahn. Um 6 Uhr vereinigte Sich die Königliche Familie Tafel bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe. Heute vormittag empfing Se. Majestät der König Herren StaatSminister, sowie die Hofdepartementschefs Bom Königliche» Hofe. Dresden, 31. Dezember S« Majestät der König besuchte am gestrigen Sonntage den VormittagSgotteSdienst in lrzneitaxe betreffend (s. Dresdner Journal Nr. 298), sowie Verordnung vom 20. Dezember 1906 zur Ausführung des Umzugskostengesetzes vom 28 April 1906. --- Bei den Staats eisenbahnen sind im Monat August 1906 7 527 426 Personen und 2 786 390 t Güter »efördert worden. Von der Gesamteinnahme hiervon an 13 560 729 M. entfallen 5 035 907 M auf den Personen- und 8 524822 M auf den Güterverkehr, da« sind 1150220 M. mehr als im gleichen Monat veS Vorjahrs Die Gesamt einnahme (einschließUch der Einnahmen bei der Zittau—Oybin— Jonsdorfer Eisenbahn) in den Monaten Januar bis mit lugust 1906 betrug 95204 529 M. oder 7 556140 M. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahrs den Königl. Kabinettssekretär zu Vorträgen. Am heutigen Geburtstage Sr. Königl. Hoheit Prinzen Friedrich Christian brachte das Hoboistenkorps Der Verwaltungsausschuß der Anstalt für staatliche Schlachtviehverficherung hat gemäß tz 15 der Ausführungs verordnung vom 2. November 1906 (Gesetz- und Verord- nungsbl. S. 364) zur Regelung des Geschäftsganges der Anstalt und des inneren Geschäftsverkehrs der letzteren mit den Gemeindebehörden pp. ein neues Regulativ aufgestellt, welches mit dem 1. Januar 1907 in Kraft tritt. Mit diesem . 26. April Zeitpunkt tritt das zurzeit gültige Regulativ vom , 5. Mai 1900 außer Kraft. Das neue Regulativ wird vom Verwaltungsausschuß den Kreishauptmannschaften, Amtshauptmannschaften, Gemeinde behörden, Bezirkstierärzten, Tierärzten und Schlachthofver waltungen zugesendet werden und kann die Einsichtnahme deS Regulatives bei den Gemeindebehörden erfolgen. Die letzteren haben zu diesem Zwecke das Regulativ ungesäumt auszulegen und dafür besorgt zu sein, daß auch die Laien fleischbeschauer soweit nötig von besten Inhalt Kenntnis erhalten. Die Bestimmungen des Regulatives sind für die mit der Anstalt verkehrenden Behörden, sonstigen öffentlichen Organe und Privatpersonen maßgebend. Die amtlichen Be kanntmachungen der Versicherungsanstalt erfolgen im Dresdner Journal. Gegenwärtige Bekanntmachung ist in sämtlichen Amts- Mttteil»»ge» aus der öffentliche,» Verwaltung. Dresden, 31. Dezember. Das heute ausgegebene 21. Stüc deS Gesetz- und Verordnungsblatt« für da« Königreich Sachsen vom Jahre 1906 enthält: Bekanntmachung vom 7 Dezember 1906, den BauunfallversicherungSverband sächsischer Städte betreffend (s. Dresdner Journal Nr. 286); Bekannt machung vom 10. Dezember 1906, die Unfallversicherung der von der Stadt Plauen bei Bauten beschäftigten Personen be treffend (s. Dresdner Journal Nr. 288); Bekanntmachung vom 12. Dezember 1906, die Eisenbahn-Betriebs- und Polizei beamten betreffend; Verordnung vom 12. Dezember 1906 zur Abänderung der Ausführungsverordnung zum Viehseuchen übereinkommen zwischen dem Deutschen Reiche und Österreich- Ungarn vom 26. Februar 1906; Bekanntmachung vom 12 De zember 1906, die weitere Ausführung de« Erbschaftssteuer gesetze« vom 3. Juni 1906 betreffend (s. Dresdner Journa Nr 293); Verordnung vom 30 November 1906 zur Aus führung de« Gesetzes vom 30 April 1906, die Unterhaltun und Körung der Zuchtbullen betreffend; Verordnung vom Die „Nordd. Alla. Ztg." schreibt: Da« „Berl. Tagebl." glaubt, uns eine Fälschung vorwerfen zu dürfen, weil wir von einer liberalen Preßäußerung (vgl Nr. 301 des „Dr. Journ ") — nicht von der liberalen Presse, wie das „Tagebl " sagt — behauptet haben, es sei darin eine Rechtfertigung deS Zentrums gegen seine Haltung vom 13. Dezember unternommen worden. Dur Äußerung, die wir im Auge haben, steht gerade im „Berl. Tagebl " und lautet folgendermaßen: „Das Zentrum wird mit Recht sagen, daß die Regierung, wenn sie über die Lage der Dinge onentiert war, sich die Auflösung de« Reichstags hätte sparen können und müssen. In der Tat lag für die Regierung, wenn sie die Sachlage kannte, keine Veranlassung vor, au« dem Zentrumsantrag einen casus d«Ui zu machen. Die Parteien, die gegen den ZenttumLantrag stimmten, taten das in dem guten Glauben, daß an eine friedliche Beilegung deS Feldzug« vorderhand nicht zu denken sei, und nach Pflicht und Ge ¬ be« Königl. 1. (Leib-) Grenadierregiment« Nr. 100 dem Prinzen eine Morgenmusik dar und um 1 Uhr mittag« sand au« Anlaß dieses GebuttSfesteS bei Sr Majestät dem Könige Familien tafel statt, an der sämtliche Mitglieder de« Königshauses teilnahmen. Heute abend wird Se. Majestät der König mit den Prinzen-Söhnen eine Vorstellung de« Dedrophon-TheaterS in der Wettinerstrabe besuchen. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem Könige hat von gestern ab der Königl. Kammerherr v. Oppell auf FriederS- dorf übernommen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe nahm gestern vormittag die Meldung de« Chefs de« Generalstabs Obersten Frhrn. v. Lindeman und de« Flügeladjutantrn Sr. Majestät )eS Königs Major v. Arnim entgegen Dresden, 31. Dezember. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde empfing gestern nachmittag den neu- ernannten Flügeladjutantrn Sr. Majestät des Köntg« Major v. Arnim der katholischen Hoskirche und erteilte von ^12 Uhr ab im Königlichen Resivenzschloste nachstehenden Herren Audienzen: Geh Medizinalrat Prof. vr. Zweifel, Geh. Hosrat Prof, vr. Mayer-Leipzig, Geh Hoftat Prof. Pattenhausen, Geh Kirchenrat Prof. 0. vr. Kittel und Landgerichlsdirektor vr. Kaltschmidt-Leipzig. Hierauf empfing Se. Majestät den von der Stadt Lucka S -A. abgeordneten Jubiläumsausschuß für die Feier der 600. Wiederkehr de« Tages der Schlacht bei Lucka (31. Mai 1307), bestehend au« den Herren Bürgermeister Spics, Rektor Pastor Lamprecht und Jndustrierepräsentant Belke Weiter folgten die Herren Superintendent Pfarrer vr Kober- Auerbach, Finanz- und Baurat Baumann-Bautzen, Justizrat Brunst-Königstein, Oberbergrat Prof. vr. Beck-Freiberg, Bau räte GalluS-Chemnitz, Gölkel-Freiberg und Plagewitz-Frohburg, Architekt Baurat Franke-Leipzig, Forstmeister Fritzsche Okrilla, Oberförster Viehweger-Trünzig, Professoren vr. Spalteholz und vr. Zarncke-Leipzig, Amtsrichter vr. Jähler-Leipzig und Pausch- Mittweida, Landrichter vr. Rost-Freiberg, Oberlehrer Professoren vr. Diebler-Chemnitz, vr. Gaßmeyer-Leipzig und Pippo-Zittau, Architekt Prof. Richter-Leipzig, Oberlehrer Prof. vr. Stecher- Chemnitz, Kommerzienrat Dürfeld - Chemnitz, Lkonomierat Schwarzburger-Zöpen, SanitätSräte vr. Dippe - Leipzig, vr. Grundmann-Meerane und vr. Schaal-Olbernhau, Kom merzienrat TobiaS-Leipzig, Bezirkssteuerinspektor Steuerrat Cron- Kamenz, Oberlandmesser Zschoche Chemnitz, Stadlverordneten vorsteher Geipel-Plauen i. V. und Händel Crimmitschau, Ober bibliothekar vr. Helssig-Leipzig, Hüttenwerksdirektor Hentschel- Kupferhammer-Grünthal, Bezirkstierarzt RostPirna, Pfarrer Schink-Crimmitschau, Schuldirektor Pfeifer-GerSdorf, Bezirk Chemnitz, Faktor der Königl. Porzellanniederlage Baring-Leipzig, herrschaftlicher Oberförster ClemenS-Pfaffroda, Stadtrat Gaschütz- Riesa, Bahnoerwaller 1. Klaffe Kemna-Königsbrück, Untersteuer einnehmer Gerber-Kirchberg, Postsekretär Rosenkranz-Chemnitz- Kappel, Bahnbezirksschneidermeister Heller-DreSden, Schicht meister Eulitz, Obersteiger Göhler und Expedient Pictzsch- Zaukerode. Kurz nach Mittag unternahm Se. Majestät der König mit den Prinzen-Söhnen und begleitet von Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde eine Schlittenfahrt nach Moritzburg, wo die Höchsten Herrschaften den Tiergatten be suchten und dann auf dem dortigen Schloßteiche Schlittschuh Deutsches Reich. Eine patriotische Kundgebung des Grohherzogs von Baden. Wiederholt hat sich in ernster Zeit Großherzog Friedrich von Baden an das deutsche Volk gewandt, um auf die Be deutung einer historischen Tatsache hmzuweisen und da« natio nale Gewissen aufzurütteln. Man geht wohl nicht fehl, wrnn man die neueste Kundgebung des 80jährigen Großherzogs in Verbindung bringt mit der politischen Bewegung, die jetzt )urch das ganze deutsche Volk geht. Großherzog Friedrich hält e« für notwendig, nicht nur das badische, sondern das Mze deutsche Volk auf die Notwendigkeit der Stärkung der ,rutschen Macht hinzuweisen und die Deutschen an die natio nalen Pflichten zu erinnern. Die Ansprache des Großherzogs, die an die Jugend gerichtet ist, hat folgenden Wortlaut: Der 18. Januar ist für jeden Deutschen ein BedächtniStag, den wir hochschätzen müssen. Gilt er doch der werten historischen Er- nnerung an die Gründung deS Deutschen Reiches und die Prokla mierung König Wilhelms von Preußen zum Deutschen Kaiser. Diese Erinnerung erweckt in uns ein erhebendes Gefühl, besten Bedeutung wir unS immer wieder zu vergegenwärtigen haben, um zu er kennen, welche Pflichten uns daraus erwachsen. Wir müssen für die Erhaltung und Befestigung der Macht des Deutschen Reiches besorgt und stets bereit sein, dafür jedes Opfer zu bringen. Diese Macht deS Deutschen Reiches beruht aber nicht allein auf der so not wendigen Verteidigungsfähigkeit, sondern auch auf der geistigen Ausbildung der gesamten Nation. Je mehr die geistige Kraft deS Volkes erhöht werden kann, desto erfolgreicher werden alle seine Unternehmungen, und desto sicherer gestaltet sich der Rus deutscher Arbeit anderen Nationen gegenüber. Be denkt also, liebe Schüler, daß der Fleiß und die Gewissenhaftigkeit in den Studien aller Altersklassen sich nur bewähren kann, wenn schon früh die Überzeugung seststeht, daß die Ausbildung des Geistes als eine nationale Pflicht erkannt werden muß So ge denken wir deS 18. Januar 1871 und gehen nun mit neuem Eifer an unsere Arbeit, ja, an unsere Pflichterfüllung Und nun noch einige bedeutungsvolle Worte Wilhelms deS Siegreichen in der An sprache an das deutsche Volk bei der Feier in Versailles am 18. Januar 1871: „Uns aber und unsern Nachsolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben deS Friedens aus dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Auf Anordnung des Großherzog« soll diese Ansprache am 18. Januar n. I. in allen Volksschulen des Landes den drei oberen Jahrgängen vorgelesen und unter Hinweis auf die Be deutung deS 18. Januar erläutert werden. Zur braunschweigischen Frage. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Eine Notiz der „Köln. Ztg." zur braunschweigischen Thronfolgefrage wird von der „Germania" als „preußisch-offiziöse Drohung" und als „Ein griff in die Selbständigkeit der Einzelstaaten" mit einer Heftia- keit behandelt, die sich als Ausfluß de« agitatorischen Bedürf nisse« erklärt. Wir machen demgegenüber darauf aufmerksam, daß die „Köln Ztg." bereits die willkürliche Unterstellung, al« sei die angegriffene Äußerung Berliner Ursprung« und halbamt licher Natur, mit Recht entschieden zurückgewiesen hat. Die Unterwerfung der Bondelzwarts und die Reichstagsauflösung.