Suche löschen...
Dresdner Journal : 15.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190705154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-15
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 15.05.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
K»«p Wissenschaft. KSnisl. Opernhaus. (Neßler» „Trompeter von bäkkingen") Da» Scheiden de« Hrn Höpfl au« dem Ver band unsere« König!. Institut» läßt eine Lück« in unserm Baritonistenbestand erstehen, die au«zufüllen jetzt ein Gast, Hr. Trede vom Stavttheater in Magdeburg, versucht. In ihm begegnet man allem Anschein nach einem noch recht jungen Sänger, einem Sänger, besten Leistung e» übrigen« auch unverkennbar erscheinen ließ, daß er noch im Stadium voller Anfängerschaft steht. Daß man also in ihm günstigen falls zunächst nur „Hoffnungen" engagieren, daß ein Vertrag mit ihm gleichsam einen Wechsel auf die Zukunft darstellen würde, da« sei al« Endergebni« der kritischen Würdigung seine« ersten Auftreten« al« Werner Kirchhöfer vorangeschickt Im übrigen aber muß gesagt werden, daß sich der Gast mit den Sympathien de« allerdings schwach besetzten Hause« auch die unsern gewann. Im Besitz einer jugendlich schlanken Figur und ein ungeachtet selbst einer unserem Geschmack nach etwa« zu süßlich wirkenden Aufmachung angenehmes Außere in« Treffen führend, lag ein Etwa« über Spiel und Gebühren de« jungen Sänger«, da« für ihn einnehmen mußte. Vor allem empfing man den Eindruck, al« sei hier Bildung und Intelligenz in genügendem Maße zur Stelle, um eine gedeihliche Ent wickelung vorhandener Fähigkeiten erhoffen zu lasten. Zunächst bot das Spiel, ohne freilich gerade e n stärkeres Temperament zu verraten, recht glückliche Ansätze. Der Gast zeigte in seinem Auftreten und seinen Bewegungen, daß er nicht ungewandt ist und auch eine gewifle Wärme im Vortrag war, wo sie von der Situation gefordert wird, erkenntlich Die Stimme an langend, ein Bariton von ausgesprochen Heller, lvrischer Färbung, so war allerdings da«, was sie tatsächlich bergab, nicht ausreichend für unsere Räume, zudem spannte sie sonder lich weder nach der Höhe noch gar nach der Tiefe, wie ihr denn auch ein etwas trockener, glanzloser Klang anhaftete. In dessen e« erschien un« doch, als wisse der Sänger mit dem ihm verliehenen Pfund nur noch nicht zu wuchern, al« gäbe er infolge einer in Atmung und Ansatz mangelhaften Ton bildung nur einen Teil dessen, wa« er in Wahrheit besitzt. Hierin aber wäre vielleicht an einer Bühne, die in einem Scheidemantel ein direktes Vorbild böte, Wandlung zu er hoffen. Wie dem aber auch sei, jedenfalls wäre es un«, um weitere Aufschlüsse über das stimmliche Vermögen des Gaste« zu erlangen, interessanter gewesen, ihn noch in einer ent schiedeneren Gesang«partie (vielleicht al« Wolfram) zu hören, als cs gerade der Graf Eberbach im „Wildschütz" ist, eine Rolle, in der man mehr seine darstellerischen Fähigkeiten wird prüfen können. Die unter Hrn. v. Schreiners Leitung recht anregend verlaufene Vorstellung erhrelt eine besondere Belebung durch die überaus anmutige Verkörperung, die Frau Nast der Marie angedcihen ließ. Die Natürlichkeit und Herzlichkeit in Spiel und Gesang, mit der die begabte Künstlerin die Gestalt des Töchterlein« de« alten Frhrn v. Schönau au«stattete, machte förmlich die süßlich-sentimentale Limonadenhaftigkeit der ganzen Oper gcnießbarer. O. S. Wissenschaft. Aus Bre «lau berichtet man: An Stelle Prof. Garre«, der bekanntlich al« Nachfolger de« nach Berlin berufenen Geh Rate^ Bier nach Bonn geht, wurde Prof vr. Kümmell, der erste Chirurg am Eppendorser Krankenhause bei Hamburg an die hiesige Universität berufen. — Au« Pari« wird gemeldet: Al« Nachfolger Berthe lots wurde der Geologe Albert Auguste de Lapparent zum ständigen Sekretär der Akademie der Wissen schaften gewählt. Der Gelehrte ist am 30 Dezember 1839 in Bourge« geboren. Er studierte an der Polytechnischen Schule in Pari«, wurde Ingenieur und arbeitete im Jahre 1868 an der Herstellung der geologischen Karte von Frankreich mit. Lapparent ist gegenwärtig Professor der Geologie und der physika lischen Geographie am Institut Catholique in Pari« Neben anderen zahlreichen Aufsätzen über Geologie, Mineralogie und Geo graphie schrieb er sein weitverbreitetes Werk „tr-rtt« äe geo- loxio". — über die von dem Franzosen Charcot geplante neue Südpolexpedition wird noch folgende« mitgeteilt: Sein Ziel ist die Fortführung seiner Forschungen im Gr ah am- landgebiete. E« soll ein besondere« Schiff gebaut werden, wofür Charcot selbst die Kosten tragen will, wenn e« nicht ander« geht. Zunächst will Charcot die Lager von Ver steinerungen genauer untersuchen, welche die Nordenskjöldsche Expedition am BranSfieldberge und auf der Seymourinsel entdeckt hat. Die hier gewonnenen Sammlungen will Charcot nach Ushucna (Feuerland) bringen oder an einer leicht zugäng lichen Stelle deponieren. Dann soll e« nach der Wandelinsel gehen, wo Charcot auf seiner ersten Expedition überwintert hat und von wo au« da« unbekannte Gebiet bi« zur Loubetinsel erforscht werden soll. Wo überwintert wird, läßt sich natürlich nicht sagen. Der Ort soll nach Möglichkeit so gewählt werden, daß er Schlittenreisen der Küste entlang und in« Innere hinein gestattet Gerechnet wird anscheinend nur mit einer Überwinterung. Die Kosten des ganzen Unternehmens schätzt Charcot auf 600000 M. Für drese« Jahr ist die Ausreife nicht zu erwarten. Literatur. Im Königl Theater zu Cassel hatte Shakespeare« „Antonius und Kleopatra" in einer Bearbeitung des Oberregisseur« Ludwig Hertzer nach den Rütteilungen der Casseler Blätter einen beträchtlichen Erfolg. — Aus Pari« meldet man: Bei der Generalprobe im Odcontheater fand Gabriel Trarieux' Schauspiel v'Otux«, ein Familienbild au« den antiklerikalen Kämpfen der Gegen wart, viel Beifall für die entwickelten freien Auffassungen, ohne jedoch einen vollen Erfolg zu erlangen, da e« im letzten Akte dramatisch nachließ. Da« Stück behandelt die Konflikte im Hause eine« Präfekten, der durch die Bigotterie seiner Frau m kompromittierende Situationen gegenüber feiner amtlichen Wirksamkeit gebracht wird — Man schreibt un« au« Thale a H: Für die fünfte Spielzeit dc« Harzer Bergtheater« (Direktion vr. Ernst Wachler), die am Sonntag, den 14 Juli, beginnt, sind folgende Werke angesetzt worden: „Oidipu« auf Kolono«" von Sophokle«; „Iphigenie auf Tauri«" von Goethe; „Balder« Tod" von Schmidt; „Hermanns Schlacht" von Klopstock; „Heinrich der Löwe" von Herwig; „Wir e« euch gefällt" von Shakespeare: „Die geliebte Dornrose" von Gryphiu«; „Lafontaine" von Bartel«; „Münchhausen" von Lienhard (Eröffnung«vorstellung); „Johanni«zauber" von Ehrusen — „Oidipu« auf Kolono«" wird zum erstenmal in Deutschland unter freiem Himmel zur Ausführung kommen. Klopstock« „Hermann« Schlacht", die nur in einer Bearbeitung Le« Cherutque« in Pari« 1773 gespielt worden ist, soll zum erstenmal nach der Absicht de« Dichter« dargrstellt werden Gryphiu«' Scherrspiel „Die geliebte Dom» rose", in schlesischer Mundart 1660 m Glogau aufgeführt, er scheint neu in hochdeutschem Gewände. Die Werke von Bartel«, Chrusen, Herwig und Schmidt sind Neuheiten. Lienhards „Münchhausen", vor einigen Jahren am Dresdner Hoflheaüi aufgesührt, kommt, wie die seit langem nicht in Deutschland gespielte Walddichtung „Wie e« euch gefällt" von Shakespeare zum erstenmal auf das Theater unter freiem Himmel — Für ungünstige Witterung dient die Schutzhalle, auf deren Jnnen- bühne vorgesehen sind: ein Harzer Abend, ein Edda- Helden- und Eulenspiegel-Abend mit Szenen von Goethe (Faust und Mephisto in der Walpurgisnacht), Engelhard („Hillibrant"), Grabbe (Tod Heinrichs des Löwen), Hans Sachs, und mit dem Vortrag von Epo« und Ballade. — Die vom Rheinischen Goethe-Verein veranstalteten Fest spiele in Düsseldorf finden in diesem Jahre unter der Leitung von Max Grube vom 29 Juni bis zum 13. Juli statt. Zur Ausführung gelangen: „Coriolan", „Der Wider spenstigen Zähmung", „Antoniu« und Kleopatra" und „Egmont". Bildende Kunst. In den Tagen vom 18 bi« zum 24. Mai 1908 wird in Wien der 8. internationale Architektcn-Kongreß stattfinden, dessen Tendenz eine rein künstlerische sein wird Um Leitsätze von intemationalcr Gültigkeit schon vor dem Kongreß zu gewinnen, plant da« österreichische Komitee, da« sich au« Vertretern der drei größten Wiener Architckten-Gesellschaften unter dem Vorsitze de« Ober- baurats Otto Wagner zusammensetzt, einige die bildende Kunst betreffende Fragen zu möglichst präziser Beantwortung an alle künstlerisch gebildeten Architekten der Welt zu senden Ferner wird beabsichtigt, den nach den so gewonnenen Antworten auS- gearbeiteten Leitsätzen dadurch praktische Geltung zu verschaffen, daß alle Kulturstaaten durch da« Ministerium des Äußern auf gefordert werden, Regieruna«vertreter zum Kongreß zu ent senden. Einen besonderen Reiz wird der Kongreß durch seine Verbindung mit einer Baukunst-Ausstellung erhalten. Der feierlichen Kongreße Eröffnung in den Zeremoniensälen der Hof burg werden sich zur Vervollständigung de« festlichen Teiles des Programm« ein von der Genossenschaft bildender Künstler Wien« veranstalteter Rout im Künstlerhause, Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung der Hauptstadt (bi« auf den Semmering), ein Empfang im Rathause und eine Festlichkeit seitens de« Hofes anschließen — Zur Entdeckung der Cesariu« - Kirche auf dem Palatin, über die an dieser Stelle bereit« berichtet wurde, wird au« Rom de« weiteren geschrieben: Die Entdeckung ist insofern von Wichtigkeit, al« sie gewisse Lücken in der Kenntnis» der Augustus-Bauten ausfüllt Der Ursprung der Kirche datiert au« dem 4 Jahrhundert, wo Valentinian die Gebeine de« in Terracina gemarterten und Hingerichteten heiligen Cesariu« nach Rom brachte und in einem „Cubiculum" (Gemach) de« Kaiserpalast« beisetzte. Aus dem „Cubiculum" wurde später eine Kapelle, die hohe Bedeutung erlangte, und wo jedeSmal die Bildnisse der neuen byzantinischen Kaiser ausgestellt wurden. Im 8. oder 9. Jahrhundert wurde neben der Krrche ein griechisches Cesariu« - Kloster errichtet, und von beiden war noch bi« in« 19 Jahrhundert die Rede Dann blieben Kirche und Kloster so vollständig verschollen, daß man Sanct Cesariu« auf dem Palatin 'mit der gleichnamigen Kirche bei den Caracalla-Thermen verwechselte Mufik. Se Majestät der Kaiser hat auf eine Eingabe de« Prof. Georg Schumann der Neuen Bachgesellschaft 8000 M zur Erhaltung von Joh Seb Bach« GeburtS- hause in Eisenach au« Reichsmitteln zur Verfügung gestellt. Diese Spende wird hoffentlich dazu beitragen, weitere Kreise für das schöne Unternehmen zu gewinnen, wa« um so mehr zu wünschen- ist, al« die vorhandenen Mittel für den Ankauf und die nötigen Einrichtungen zur Erhaltung de« Hause« ver braucht sind -ß Der Komponist Fritz Kirchner, ein Schüler von Würst und Kullak, ist in seiner Heimatstadt Potsdam gestorben Kirchner, der 1840 geboren wurde, ist namentlich durch instruk tive Klavier- und Gesangssachen bekannt geworden. da In Gegenwart Sr. König! Hoheit des Printen Johann Georg, von Vertretern von Kunst und Wissenschaft und einem Kreise kunstliebender Damen und Herren hielt gestern Hr. Geh Regierung«rat v Seidlitz im Saale des Sächsischen Kunstvereins auf der Brühlzchen Terrasse einen Vortrag über „eine Neuordnung der König!. Sammlungen". Der Hr Redner bemerkte im Eingänge seiner Ausführungen, daß es sich bei den Anregungen, die er geben wolle, nicht um eine völlige Neuauffiellung der König! Sammlungen handle, sondern darum, daß au« dem großen Bestände der hiesigen Einzel sammlungen neben ihnen und ohne, daß sie in ihrem wesent lichen Bestände geändert werden, eine neue, auf kulturgeschicht licher Grundlage aufgebaute Sammlung errichtet werde, in der die Entwickelung de« Kunstgewerbes, da« gerade in Sachsen durch lange Jahrhunderte geblüht und sich weiter hoch ent wickelt habe, anschaulich und lebendig und damit auf das Leben selbst einwirkender Weise vorgeführt werde Dieser Gesichts punkt entspringe der Erwägung, daß Kunstwerke der Vergangen heit nicht bloß historischen Wert haben, sondern zugleich Höhe punkte der Entwickelung der Menschheit darstcllen und für spätere Geschlechter einen Anspom zur Nacheiferung bilden. Aus dieser rein praktische Ziele verfolgenden Überlegung hcrau« gelte e« besonder« für da« kunstgewerblich« Sachsen, die Werke der Vergangenheit in geeigneter Weise und den Forderungen dir Zeit entsprechend vor aller Augen zu stellen Die verschieden artigsten Beweggründe hätten bisher auf die Bildung der Samm lungen Einfluß auSgeübt; teil« entstammten sie den Schatzkammern der Vergangenheit, teil« dem Sammeleifer einzelner Persönlich keiten, ja ganzer Generationen Zu diesen verschiedenen Be standteilen kämcn noch diejenigen SammlungSaegcnstände, die im 19. Jahrhunderte au« dm Bestrebungen, direkt wissenschaftlichen Zwecken zu dienen, und um aus die allgemeine Volksbildung emzuwirkm, ausgestellt worden seien. Daß unter diesen Um ständen die Museen nach und nach zu einem Zustande der Überfüllung gelangt seien, sei in dm letzten Jahren klar genug geworden. In den größten Museen in London, Pari«, Berlin habe sich dieser übelsiand besonder« fühlbar gemacht Die ge lehrten Ziele und die allgemein bildenden verlangten aber erne aan» verschiedene Behandlungiweise. Für Zwccke der Wissen schaft wnde in den Musem genügend gesorgt, für die große Masse der Besucher dagegen, die in den Sammlungen nicht nur Belehrung, sondern auch Anregung für ihren Geschmack suchen, bedürfe e« noch eingehender Berücksichtigung AI« wesentliche Forderungen hierfür stellte der Hr. Redner folgende auf: 1. Die besonder« beachtenswerten Gegenstände jeder Sammlung sind von den nur wissenschaftlichen Zwecken die nenden zu sondern, damit sie bester zur Geltung kommen. Demzufolge sind 2. die minderwertigen Gegenstände, welche die Wirkung der übrigm zerstören würven, au« der für da« Publikum bestimmten Sammlung auS- zuscheiden und nur für Studienzwecke aufzubewahren; 3 sind die Hauptstücke in einer ihrem Werte entsprechenden Weise aufzustellrn. E« gelte also, wie der Redner weiter auSführte, den künstlerischen Wert der einzelnen Sammlungsstücke zu be tonen und den Geschmacksstandpunkt gegenüber dem geschicht lichen oder sonst wissenschaftlichen zur Geltung zu bringen In Dresden könne au« dem reichen Bestände der einzelnen Sammlungen bei genügender Auswahl eine so anregende und ausdrucksvolle Sammlung gebildet werden, daß sie an Volks tümlichkeit ruhig nebm die Gemäldegalerie und die Skulpturen sammlung gestellt werden könne. Aber durch bloße Zusammen legung der Sammlungen laste sich dies nicht erreichen. Dazu ser der Inhalt viel zu reichhaltig und zu gleichartig Auch verdienten die Sammlungen in ihrer Schönheit und Gliederung erhalten zu bleiben. Toch gestatte ihr Reichtum dasjenige aus zuwählen, was bezeichnend für die Kultur ihrer Zett sei, und diese ausgewählten Gegenstände seien nach der Zeit ihrer Ent stehung, nicht nach technischen Merkmalen, wie bei den jetzigen Sammlungen, »u ordnen. Der Hr. Redner hielt nun in kritischer Weise Umschau über die Museen, die anderwärts nach modernen Gesichtspunkten int Leben gerufen worden sind Er erwähnte das bayerische Nationalmuseum in München, das Darmstädter Museum, das Berliner Kunstgewerbe museum, das Züricher Landesmuseum und schließlich das Hohenzollernmuseum in Berlin, das ihm a!« vor bildlich für da« in Dresden von ihm angeregte erschi n. Er ging hieraus de« näheren auf dessen Gestaltung ein Die allgemeine Entwickelung des Kunstgewerbes und des Stiles könne vom Anfang des 16. Jahrhunderts durch drei Jahr hunderte vorgefühlt werden, da für die Zeit jedes einzelnen Kurfürsten ein vorzügliches Material vorliege und da ferner die Regierungszeit der einzelnenen Kurfürsten sich mit den Haupt- epochen des Kunstgewerbe« decken. Mit dem Kurfürsten Montz setze die Blütczeit der Renaissance cin und bestehe fort durch die Zeit de« Kurfürsten August und der beiden Christiane. In der Zeit der beiden ersten Johann George zeige sich ein künst lerischer Geschmack nach dem Vorbilve der Niederländer Unter den letzten beiden Johann Georgen komme der Einfluß Frank reichs und Ludwigs XIV. zur Geltung und rufe unter August dem Starken eine zweite Blütezeit heroor. Endlich schließe sich noch an die Zeit des Rokoko und des Biedermeierstils Damit aber auch die Wurzeln dieser Entwickelung vorgeführt werden könnten, müste in dem Museum ein gotischer Raum und ein solcher für italienische Frührenaistance ungegliedert werden, was bisher bei dem historischen Charakter unserer Sammlungen Unterlasten worden sei Um die Zeit der einzelnen Kurfürsten weiter zu veranschaulichen, müßten auch in den Räumen des Museum« charakteristische Bildnisse von Malerei und Skulptur unter- gebracht werden. Die Größe der Räume würde sich je nach der künstlerischen Bedeutung der Epoche ergeben. Ter Hr Redner gab de« weiteren Winke für die innere Ausstattung der Räume nach Art der Belichtung, der Möbel, der Ge staltung dir Wände, Decken, Bodentäfelunz rc. Hrer habe man sich zwar den einzelnm historischen Stilen anzupasten, doch dürfe man nicht zu weit gehen, dmmit nicht das äußerliche Gewand zur Hauptsache werde. Das Museum selbst müste in einem Neubau untergebracht werden. Al« Namen schlug der Hr. Redner die Bezeichnung „Fürstenmuseum" vor * Die BewerbungSrnrwürfe ru emem künstlerischen Anlagenschmuck für Bad-Elster sind bis mit Sonnabend mittag 1 Uhr täglich von 10 bis 4 Uhr in der Aula der Königl. Kunstakademie zur eintrittsfreien Besichtigung aus gestellt. * Vom 15. Mai bis 15. Juni veranstaltet da« Kunst- antiquariat v Zahn u Jaensch, Waisenhausstraße 10, 1. Etage, eine Ausstellung japanischer Farbenholz schnitte de« 17., 18 und 19. Jahrhunderts Vertreten sind die Hauptmeister der primitiven, sowie der Blütezeit de« japanischen Farbenholzschnitte«, und zwar, was für gewöhnlich nicht immer vorkommt, in meist sehr guter Erhaltung de« Papiers und der Farben. Wrr erwähnen u a Torii Kiyomasu, Kiyomitsu, Toyonobu, Harunobu, Koriusai, Shigemasa, Shuncho, Beishi, Deisho, Ultamaro, Toyokuni I, Hokusai, Hiroshige, Sharaku rc. Da durch da« bedeutende Interesse, da« dem japanischen Farbenholzschnitt in unserer Zeit entgegrngebracht wird, viele« in Prioathand und in Samm lungen überging, so bietet die Fülle de« hier Gebotenen eine seltene Gelegenheit, den Kunsthistoriker und Sammler zu be friedigen. . Theater, K»«zerte, Lorträge. * Mitteilung au« dem Bureau der Königl. Hof» theater. Der Schiller-Zyklu« wird morgen, Donnerstag, den 16. Mai, mit dem Trauerspiel „Die Räuber" begonnen. Die Besetzung der Hauptrollen ist die folgende: Karl Moor — Hr Blankenstein, Franz Moor — Hr. Froböse, Amalia — Frau Salbach, Der alte Moor — Hr Müller, Spiegelberg — Hr Renö, Schweizer — Hr Eggerth, Kosin«ky — Hr Wierth, Roller — Hr Dettmer, Hermann — Hr. Tiller, Pater — Hr Fischer, Daniel — Hr Huff, Moser — Hr. Bauer Freitag, den 17 Mai, wiro Grillparzer« „Libussa" in der ncuen dekorativen und kostümlichen Ausstattung mit Frau Salbach, Hrn Wiecke, Frl. Ulrich, Frl. Lißl, Frl Serba, Herren Eggerth, Froböse, P Neumann in den Hauptrollen zum sechsten mal wiederholt Ter Vorverkauf beginnt Donnerstag, den 16 Mai, vormittag« 10 Uyr an der Kaffe de« Königl. Schauspielhause«. * Mitteilung au« dem Bureau der Königl. Hof» theater Die letzte Gesamtaufsühruvg von Richard Wagner« „Ring de« Nibelungen" in dieser Spielzeit findet am 3., 4, 7. und 10. Juni statt * Rrfidenztheatrr Von morgen, Do.rncrStag, abend ab spielt in der lustigen Poffe „Die Herren von Maxim" wieder Hr. Geßner die Hauptrolle dc« V comte Polykrate« Karl Geßner, der mit der trrffluhcn Darstellung dieser ori ginellen, komischen Figur überall berechtigte« Aufsitzen heroor- rief, dürfte hier besonder« Interesse erwecken, da er geborener
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)