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Dresdner Journal : 04.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190705042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070504
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-04
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 04.05.1907
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Berlin, 3. Mai Reichskanzler Fürst v Bülow hat ani seinem heutigen Geburtstage eine große Zahl Glückwünsche er» halten. Verschiedene Souveräne haben telegraphisch gratuliert Se Majestät der Kaiser verehrte dem Fürsten eine kost- bare Vase Der Bundesrat. (W. T. B) Berlin, 3 Mai. In der heutigen Sitzung des Bundes» ratL wurde über einige Ergänzungen zum Entwürfe des Reich»» haushaltSetat« für 1907 Beschluß gefaßt. Das neue deutsch-amerikanische Handelsabkommen. Die „Nordd. Allg Ztg." veröffentlicht das neue deutsch» amerikanische Handelsabkommen, wonach Deutschland alle Zoll ermäßigungen erhält, die Amerika fremden Ländem zugestehen kann Das Abkommen gewährt Deutschland ferner Erleich terungen im Zollverkehr Al» Verzollungswert soll der Export preis gelten. Als Gegenkonzession gewährt Deutschland der Union ermäßigte Zollsätze au« Verträgen mit Belgien, Italien, Österreich-Ungarn, Rumänien, Rußland, der Schweiz und Serbien, jedoch mit Auswahl. Beiderseits eingeräumte Vor teile werden auch der indirekten Einfuhr gesichert Da« Ab kommen sieht eine einjährige Geltungsdauer vor Fall« inner halb dieser Frist ein anderer Vertrag nicht vereinbart wird, läuft er weiter. Das Abkommen sieht eine sechsmonatige Kündigungsfrist vor. Die Vorlage geht heute dem Reichstage zu. Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Tchleiden- Ralmedh - Montjoie. (W. T. B.) Schleiden, 3 Mai. Bei der heutigen RcichStagSersatzwahl im Wahlkreise Schleiden-Malmedy-Montjoie wurden abgegeben für Fervera (Z) 10 360 Stimmen, für Graf v Spee (Z.) 4418 Stimmen, für Scheibler (nl.) 543 Stimmen und für Hofrichter (So, ) 102 Stimmen; zersplittert waren 42 Stimmen Fervera ist somit gewählt. Kolonialpolitislhes. * Die Schutztruppe für Ostafrika sollte ursprünglich im neuen Etat auf 17 (bisher 15) Kompanien zu je 120 Mann erhöht werden. Der Aufstand in Ostafrika hatte es nötig ge macht, daß die bestehenden 15 Kompanien durch 2 Kompanien Polizeimannschaften erhöht werden mußten. Die Budget kommission des Reichstags hat sich gegen Errichtung der beiden Kompanien ausgesprochen, die für den Aufstand wohl nötig waren, jetzt aber in Fortfall kommen könnten Da der Gou verneur Frhr v Rechenberg erklärt hat, mit den 15 Kompanien zu je 120 Mann das Land nicht genügend besetzen zu können, so hat man sich dahin geeinigt, die 15 Kompanien auf je 150 Mann, also um 30 Mann mehr, in den Etat einzustellen, so daß also jede Kompanie 150 (statt bisher 120 Mann) er hält. Die Schutztruppe wird demnach eine Stärke von 15 Kompanien mit zusammen 2250 farbigen Soldatm haben Das weiße Personal besteht bei jeder Kompanie auS 1 Haupt mann, 3 Leutnants, 3 Unteroffizieren, 1 Arzt, 1 Sanitäts unteroffizier. Der Kompaniearzt ist erforderlich, weil die Kompanien räumlich sehr auSeinandergezogen sind. Neben der Signalabteilung wird eine ständige Maschinengewehrabteilung eingerichtet werden, die in Daressalam garnisoniert und den Zweck hat, Europäer in der Bedienung dieser Gewehre au»- zubilden, damit im Kriegsfälle trotz des häufigen Wechsels stets eine Bedienungsmannschaft verwendungsbereil ist. Es ist verbotm, die Farbigen mit dem Mechanismus des Maschinen gewehres bekannt zu machen. Bo» Reichstage. * In der Budgetkommission des Reichstags war gestern erster Gegenstand der Tagesordnung die Vorlage betreffend diel Erweiterung des Kaiser Wilhelm-Kanals. Die Baukosten sind auf 221 Mill. M. veranschlagt, wozu noch 2 Mill, für Zwecke der Landesverteidigung treten. Für das laufende Rechnungsjahr wird eine erste Rate von 1L Mill, gefordert. Die Verhandlungen trugen vertraulichen Charakter. Auf ein vorliegendes Privatprojekt eines Hrn. Petersen gründete Abg Bebel (Soz) einen Antrag, die Vorlage der Verbündeten Regierungen behufs Berücksichtigung dieses privaten Projekts zurückznverweisen. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. DaS Projekt und die verlangte erste Rate wurden darauf nach kurzer Spezialdiskussion mit großer Mehrheit an genommen, indem nur di« Sozialdemokraten erklärten, sich die Abstimmung für daS Plenum Vorbehalten zu wollen, und nur daS polnische Mitglied der Kommission dagegen stimmte. Einige Petitionen wurden zur Erwägung überwiesen. Darauf ging die Kommission zur Weiterberatung von Steuererträgen über. Auf Anttag des Referenten Abg. Dr. Arendt wurde der Boranschlag der Salzsteuer von 55 074 000 M um 1 Mill. M erhöht Die Branntweinsteuer mit 171 450 000 M. und die Schaumweinsteuer mit 5 486 000 M wurden genehmigt. Nächste Sitzung Montag, den 6 d. M * Inder ReichStagSkommissionfürdieBeamteupenfions- ge setze veranlaßte das Amendement Erzberger Gras Oriola, daß auch die PensionSverhälttiiffe der seit dem 1. Juli 1906 auSgeschiedenen Bamten nach den Vorschriften dieses Gesetze- sestgekellt werden sollen, eine eingehende Aussprache, in der sich der preußische Finanzmintster v. Rheinbaben der Konsequenzen wegen gegen die angeregte Er weiterung auSsprach. Ebenso äußerle Abg Or. Wagner (kons.) Bedenken Die Zahl der zum 1. Juli 1906 in Frage Kommenden sei gering. Die Unzufriedenheit werde aber bet den Nichlberücksichtigten um so größer werden. Line generelle Zurückdatierung könne au- finanziellen Gründen nicht in Aussicht genommen werden, darum solle man auch von dem gemachten Vorschlag absehen. Schließlich wurde der Antrag abgelehnt und die Pension-Vorlage an genommen. * Die ReichStag-abgeordneten Faßbender (Z), Kreth (kons.) und Weder (nl.) brachten zum Etat der Reichsbank eine Resolution ein auf Erlaß eines Gesetze- betreffend die Regelung deS Scheckverkehrs. A«Sla«b. Zur inneren Politik Englands. (W T. B) London, 3. Mai Bei der heutigen Jahresfeier der Primrose League hielt Balfour eine Rede, in der er unter anderem sagte, e« bestehe keine Aussicht auf eine Verringerung de« Ausgabenbudget« Nach feiner Meinung müsse die Bafi« der Besteuerung erweitert werden, eine Art Borzugsbehandlung der Kolonien emtreten und so die die einzelnen Glieder de« Reiche« verbindenden Bande auf kommerzieller Grundlage gestärkt wer den Die Kolonialsiremierminister, erklärte Redner, hätten ihn von der Notwendigkeit einer praktischen kommerziellen Ver brüderung de« Reiche« überzeugt. Unter stürmischem Beifall sagte Redner vorau«, schließlich werde Großbritannien da« Prinzip der Vorzug«behandlung doch annehmen Die Haltung der Regierung gegenüber den Kolonialpremier« erscheine ihm, I dem Redner, völlig widersinnig Sie müsse die Lebenskraft und die Stärke des Reiche« verzehren. Zur Lage tu «utzland. (Meldung der St. Petersburger Telegr-Agentur) St. Petersburg, 3. Mai Der Ministerrat beschloß, der Reichsduma einen Gesetzentwurf betr die Auslieferung von Verbrechern auf Antrag fremder Staaten vorzulegen von den russischen Terroristen. (Meldung der Et Petersburger Telegraphenagentur.) Dorpat, 3. Mai Heute wurden bei einer Haussuchung in der Techelferstraße 19 Bomben, vier Gewehre, viele andere Waffen und verbotene Schriften aufgefunden. Mehr al« 30 Personen wurden verhaftet. Während der Haussuchung s wurde ein Polizeiosfizier von einem Manne in Studenten- uniform getötet, ein anderer Polizeibeamter verwundet. Der Mörder entkam; unter den Verhafteten befinden sich Studenten und Frauen Vom Bandenunwesen aus dem Balkan. (Meldung des Wiener K. K Tel.-Korr-Bur) Kon stantinopel, 3. Mai. Die Nachricht von einer Niederlage der türkischen Truppen im Armen ist nunmehr bestätigt worden Nach den Angaben der türkischen Regierung beträgt der Verlust auf türkischer Seite 700 Mann Der Kampf hat bei dem Otte Aniron stattgefunden Eine offizielle Meldung au« Saloniki berichtet, daß in den Wilajet« Saloniki und Monaftir da« Bandenunwesen wieder lebhaft im Gange ist Zur Lage in Marokko. (Meldungen der Agence Hava«) Tanger, 2. Mai Hier eingegangenen Nachrichten zufolge herrscht in Mazagan eme gewiße Erregung. Eine einem Deutschen, namens Hedrich, gehörige, von eingeborenen Schutz genoffen eskortierte Karawane ist ungefähr 6 dm von der Stadt angegriffen und geplündert worden. Hedrich und seine Freunde bewachen bewaffnet ihr Haus. Madrid, 3. Mai Dem „Jmparcial" zufolge ist Raisuli »u El-Roahi gestoßen, der im Lager von Seluen über 20000 Mann, zehn Kanonen und sechs Mitrailleusen verfügt Raisuli soll die Absicht haben, nächstens der scherifischen Mahalla ent gegenzutreten. Tanger, 3. Mai. Raisuli hat mit 300 Mann seine Mutter, seme erste Frau und sein Gepäck auS Tazerut abgeholt und ist dann in die Berge zurückgekehrt. ElkmeS drohte den Beniaros mit Vergeltung-Maßregeln Die feierliche SrSsinung -er III. Internationalen Gartenbauausstellung. Wehende Fahnen vor der mächtigen Kuppelhalle deS monu mentalen Städtischen AusstellungbpalastS verkündeten heute vormittag die Eröffnung der Hl. Internationalen Gartenbau ausstellung und von ^11 Uhr an vollzog sich eine glänzende Wagenauffahtt vor dem Portal. In der mit Blumen und Neisiggirlanden festlich geschmückten Kuppelhalle fand die Ver sammlung der außerordentlich zahlreichen Ehrengäste statt, während die Galerien des Hauptsaals von einem reichen Damen flor dicht besetzt waren. Zur Begrüßung der Ehrengäste hatten sich am Eingänge de» AusstellungSgebäudeL die Herren Ober bürgermeister Geh. Finanzrat a D. Beutler, Geh Regierungsrat Stadler, Königl Obergartendirektor Hofrat Bouchs, Königl Garten baudirektor Bertram und Rittergutsbesitzer Handelsgättner Rudolf Seidel eingefunden, während die Kuppelhalle sich mit zahlreichen Damen und Herren der hiesigen ersten Kreise füllte Wir bemerkten Ihre Exzellenzen die Herren Staatsminister vr. Grafen v Hohen- thal und Bergen, vr Rüger und vr Otto, Kultusminister a D. vr. v. Seydewitz, den Königl. Preußischen Gesandten Prinzen zu Hohenlohe-Oehringen, Durchlaucht, ferner Ihre Exzellenzen die Herren Kaiserl. Österreichischer Gesandter Baron v. Braun, Königl. Bayerischer Gesandter Graf v. Montgelas und der frühere Russische Gesandte Baron v. Wrangel. Außerdem hatten sich hier zahlreiche Hofwürdenträger, Vertreter der Generalität, Ab ordnungen der StaatS- und städtischen Behörden, Ver treter von Kunst und Wissenschaft, Handel unb Industrie, sowie die zahlreichen auswärtigen Preisrichter und die Aussteller eingefunden. Kurz vor 11 Uhr fuhren Ihre Königl Hoheit Prinzessin Mathilde und gleich darauf Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau PrinzessinI Johann Georg vor dem Hauptportal vor. Den beiden ! Königlichen Prinzessinnen wurden von den Töchtern der Herren Hofrat Bouchs und Handelsgärtner Simmgen kostbare Orchideen bukett» überreicht. Punkt 11 Uhr erschien Se Majestät der König in einem vierspännigen Galawagen und wurde von den obengenannten Herren ehrfurchtsvollst begrüßt, worauf die Herren Königl. Gartenbaudirektor Bertram, Handelsgärtner Rudolph Heinrich Seidel, Stadtgartendirektor v. Uslar und Handelsgärtner Simmgen Sr. Majestät vorgestellt wurden. Gleichzeitig erklangen feierliche Fanfaren der Leibgrenadier kapelle. Nachdem die Mitglieder de» Königshauses auf den bereitstchenden Sesseln Platz genommen hatten, sang ein Doppelquartett des Königl. Hoftheatersingechors unter der Leitung des Hrn. Kantor Birn die von Rudolph Seidel ge dichtete Königshymne (Musik von Richard Wagner). Dann hielt der Vorsitzende der Ausstellungskommission, Hr. Königl. Obergattendirektor Hoftat Bouchö, folgende Eröffnungs ansprache: ,Allerdurchlauchtigster großmächtiger Königl Königl. Hoheiten! Sehr hochgeehrte Damen und Herren! Mit besonderer Freude wurde e» ausgenommen und von manchem al- ein glückverheißende-Zeichen an gesehen, daß e« die Kinder Flora- waren, die in ihrem von der Natur ihnen verliehenen, von de- Gärtner- Kunst gehobenen Farbenglauz und ta einer Formenschönheit sondergleichen diese Räume füllten und der ftohbewegten Besucherzahl lieblichen Wtllkommengruß boten, al- im Maimonat 1896 der städtische AuSstelluvgSpalast seiner Bestimmung übergeben werden konnte Ausstellung auf Ausstellung ist seit jenen Tagen in diesen Sälen und den st« umkräuzende» Parkanlagen ge halten worden; Kunst und Handwerk, Städtebau und Städte- vrrwaltullg, Wissenschaft und Kunstgewerbe habe» in buntem Wechsel da» Beste und Hervorragendste hier zur Schau gebracht und wohl- verdiente Triumphe gefeiert, und dennoch ist die ll. Internationale Gartenbauausstellung darüber nicht iu Vergessenheit geraten; sie gilt noch heute al» da» anmutigste, wa» diese Räume tu den vergangenen elf Jahren sahen Auch dem Berus« hat sie Nutzen gebracht; sie hat die Lieb« zur Pflanz«»- und Blumenwelt in weiten Kreisen der Be völkerung neu angkiacht, den Bedarf im Inland« merklich gehoben, dem Export neue Gebiet« erschloss«» E» wäre «in Irrtum, zu glauben, daß International« Gartenbauausstellungen lediglich dem Großzüchter zustatten kommen Je mehr seine Erzeugniffe im AuS- lande bekannt und begehrt werden, in desto weiterem Umsange wird für den kleinere» Gärtner der inländische Markt frei. An dem bei derartigen Ausstellungen gebotene« Maßstabe den Wert der eigenen Leistungen mrffen, am Fremden lernen und es zu übertreffen suchen, daS ist ein Gewinn, den der Gärtner bei solchen Uutrruehmungen davontraarn soll. Die Erfahrungen haben da» Zweckmäßige und die Notwendigkeit Nar dargelegt, an einem so bedeuteuden Zeatrum de» Gattenbau», wie r» unsere Stadt Dresden und ihre Vororte bilden, von Zeit zu Zeit große Ausstellungen mit internationalem Eharafter zu veranstalten. Unter den heutigen Verhältnissen ist die Durchführung eine» solchen Vorhaben» nicht leicht, aber mächtige Gönner de» Gartenbaues und der Gartenkunst standen un» mit Schutz, Rat und Hilfe zur Sette. Die Ausstellungsleitung bringt Ew Majestät den innigste» Dank dafür dar, daß Ew. Majestät da» Protektorat über die Ausstellung über nahmen, einen kostbaren Ehrenpreis bewilligten und auch sonst nach vielen Richtungen hin daS Werk förderten. Eine hohe AuSjetchnung wird unS am heutigen Tage zuteil, da Ew. Ma,estät der EröffnuugS- feter beiwohnen und ihr dadurch die schönste Wethe geben, um damit aufs neue zu bestätigen, wie tief in unserem erhabenen Fürstenhaus« der Sinn für Natur und für da» Pflanzenlebeu wurzelt und daß Ew Majestät, wie Allerhöchstihre Ahnen, Beschützer und Pfleger von Gartenbau und Gartenkunst sein und bleiben wollen Zur hohen Ehre gereicht eS der AuSstellungSkommission und sie begrüßt e» mit inniger Freude, daß Ihre König! Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und die Prinzessin Mathilde zu dieser Eröffnungsfeier erschienen sind und daß Se. Könrgl. Hoheit als Zeichen besonderer Geneigtheit einen prächtigen Fruchtkorb als Ehrenpreis zur Verfügung stellten. Wir bringen Ew. Königl. Hoheiten für diese Huld den Zoll aufrichtigster Dankbarkeit dar. Se. Majestät der Deutsche Kaiser hat sich bewogen befunden, für eine hervor ragende Leistung auf dem Gebiete der Azaleen-Kultur eine mit Seinem Bildnis geschmückte prachtvolle Porzellauvase zu bestimmen Dem Gefühl ehrfurchtsvollsten Dankes hier Ausdruck zu verleihen, ist der Ausstellungsleitung Herzensbedürfnis Die Königl. sächsischen Staatsbehörden ebneten unserem Unternehmen, wo nur immer nötig und möglich, die Wege, namentlich gedenken wir der Fürsorge, die ihm da» Königl. Ministerium de- Innern durch di« Bestellung eines Königl. Regierungskommissars, durch Bewilligung einer Anzahl künstlerisch vollendeter, für diese Ausstellung eigen- geprägter, StaatS- medaillen und anderes erwiesen hat. Rat und Stadtverordnete der Königl. Haupt- und Residenzstadt erzeigten auf Anregung unseres Ehrenvorsitzenden, de- Hrn. Oberbürgermeister-, besondere- Entgegen kommen und bewilligten 6000 M. auS Stadtmittela für die B« fchaffung von Ehrenpreisen. Die Königl. Preußische und andere auswärtige StaatSregierungen gaben ihr Interesse an der Aus- ftellung durch Entsendung von Kommissionen und Stiftung von Ehrenpreisen kund; von zahlreichen Vereinen und Einzelperfonen sind überaus wertvolle Ehrengaben dargeboten worden, die auf- zuzählen, hier zu weit führen würde. Auch für die» alles sei auf- beste gedankt. Unter vielen Opsern von Zeit und Geld ist eine große Anzahl bedeutender Fachmänner des In- und Auslands nach Dresden gekommen, um beim Preisgerichte ihre Kenntnisse und ihren Scharfblick in den Dienst unsere- Unternehmen- zu stellen. Allen, die gestern diese- schwierigen und dornenvollen Amte- walteten, gebührt unser aufrichtigster Dank. Welche Summen von Mühe, Sachkenntnis und berechnender Voraussicht die Aussteller aufzuwenden hatten, um in einem der Entwickelung pflanziichen Leben- im höchsten Maße ungünstigen Jahre eine solch« Fülle von Blütenfchmuck hervorzuzaubern, wie ihn diese Räume bergen, da- vermag wohl nur voll einzuschätzen, wer selbst im Kampfe gestanden hat gegen die schier unüberwindlichen Schwierigkeiten, die der ver gangene Herbst und Winter und wiederum da- gegenwärtige Früh jahr mit ihrem Mangel an Sonnenlicht und ihrem Übermaß an rauher Witterung dem Gärtner boten. Darum Dank und volle Anerkennung auch den Ausstellern. Ist infolge der namhaften und prächtigen Einsendungen deS Auslands der internationale Charakter der Ausstellung unverkennbar, so erscheint es doch nur selbstverständlich, daß Sachsen mit seinem hochentwickelten Gartenbau und daS übrige Deutschland den weitaus größten Teil der zur Schau gebrachte» Pflanzen lieferten. Die Ausstellung liefert ein getreues Bild de- heutigen hohen Standes von Gartenbau und Gartenkunst. Obwohl hier nur ein Teil deS ganzen Bereichs gezeigt werden kann, die so genannten FrühjahrSblüher, wird dem Zurückschauenden doch klar, daß die Gärtneret im zuletzt vergangenen Dezennium einen großen erfreulichen Aufschwung genommen hat. Unser Werk ist in allen Teilen fettiggestellt und harrt der Eröffnung. Möge eS vielen Freude, Belehrung und Gewinn bringen.' Mit Genehmigung Sr Majestät de» Königs erkälte hierauf der Kommissar der Königl. Sächsischen Staatsregierung Hr. Geh. Regierungsrat Stadler die III. Internationale Gartenbau-Ausstellung für eröffnet und Hr HandelSgärtner Rudolf Seidel brachte ein dreifache», begeistert aufgenommenes Hoch auf den Allerhöchsten Protektor Se Majestät den König aus. Hiermit war die Eröffnungsfeier beendet und die Mit glieder de« Königshauses traten einen Rundgang durch die Ausstellung an, dem sich auch die zahlreichen Ehrengäste an schloffen. Zur Laudtagswahlbewegung. * Am Freitag, den 10. Mai d. I., abends 8 Uhr, wird der Kandidat sür den ersten Landtagswahlkreis DreSden-Alt- stadt (Südvorstadt) Hr Landgerichtsdirektor Hettner im Saale deS »Kronprinz Rudolf', Schreibergasse in einer vom unabhängigen Ausschuß für de» LandtagswahlkreiS Dresden l einberufenen Ver sammlung sich seinen Wahlmännern vorstellen und sein Programm darlegen. Wir machen aus diese Versammlung besonders aufmerksam und bemerken, daß Gäste gern gesehen werden. Ma»igfaMgeS. Dresden, 4. Mai. * Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Christian besuchten in Begleitung des Gouverneur- Major Baron O'Byrn den Kunstsalon Emu Richter, Prager Straße und besichtigten die Sonderausstellung Willy Rudinoff * Während der au« Anlaß der Verbreiterung der Ostra- alle stattfindenden Erneuerung der Straßenbahngleise daselbst zwischen Gewerbehau« und der Straße An der Herzogin Gatten werden vom 6 d M ab die auf der genannten Strecke verkehrenden Wagen der Linien 2, 6, 8 und 22 je nach Fortgang der Arbeiten auf kürzere Strecken eingleisig über JnterimSgleis geführt. * Unermüdlich schafft und wirkt der Landesverein vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen (Dresden, Schloßstraße 36) und sucht durch Ausbildung von Mannschaften, Anschaffungen aller Art BedarfSmittel, sich für den Fall eine« Kriege«, der hoffentlich noch in recht ferner Zeit liegt, vor« zudereiten Dieses Liebeswerk, das einst unseren Truppen vor vem Feind« zugute kommen soll, zu unterstützen, sei es durch einen einmaligen Beitrag, fei es durch Erwerbung der Mit gliedschaft, ist Pflicht aller Patrioten, zumal der Väter dienst pflichtiger Söhne und besonders auch der Offiziere. Wer für da» Rote Kreuz wirkt, wirkt nicht für Utopien, wie die I Enthusiasten für den allgemeinen Völkerftieden, sondern sorgt
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