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Dresdner Journal : 10.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190705107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070510
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-10
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 10.05.1907
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2. Beilage zu Nr. 107 des Dresdner Journals Freitag, 10. Mat 1907. Mttrik»«ße» »»» der SfftAtliche» 8tk»alk«»8. - Hffe»tltche Gpruchfttz««- de» KSni«i. La«d«»»erfiche, ru««»«««» vom 4. Mai 1907. Karl Skrzipek ist am 21. Juai 1905 beim Bade« in der Pleiße ertrunken. Gr hatte zuvor mit anderen Arbeitern in der Nahe Gras gemüht und sich dabei erhitzt Die Warnung seiner Mitarbeiter vor der Kälte und Tiefe de» Wassert hatte er nicht beachtet. Seine Witwe hat die land- und forstwirtschaftliche Beruf-genoffen schäft für das Königreich Sachsen wegen Gewährung von Hinterbliebenenrente für sich und ihre Kinder in Anspruch genommen, ist aber mit diesem Anspruch ab gewiesen worden, weil kein Betriebsunfall vorliege Sie behauptet, ihr Mann habe dat Bad auf der Betriebtstätte, zu der die Pleiße gehöre, und während des Betriebs, nämlich vor Beginn der Mittags pause genommen, weil er von der Arbeit erschöpft gewesen sei und zu seiner Stärkung für deren Fortsetzung einer Erfrischung bedurft habe. Wie ihre Berufung vom Schiedsgericht -urückgewteseu worden ist, so wurde auch ihr Rekurs vom Landesversicherungsamt ver worfen Die Befriedigung leiblicher Bedürfnisse aller Art und darunter auch die Körperpflege und die Erholung von und zu der Arbeit gehöre im allgemeinen nicht zum Betrieb, sondern zur Er haltung des Leben» und der Erwerbsfähigkeit. Sie werde nur aus nahmsweise in den Bann de» Betrieb» hineingezogen, soenn au» Gründen de» Betrieb- und seine» besseren Gange» Einrichtungen für die Befriedigung leiblicher Bedürfnisse getroffen werden (z. B Aborte, Speise-, Schlaf-, Umkleide-, Wasch, Baderäume), oder wenn deren Befriedigung auch ohne besondere Einrichtuagen während oder an der Stätte de» Betrieb» unvermeidlich oder betriebsüblich ist. Ein solcher Fall liege aber hier nicht vor. Gustav Kramer in SauperSdorf bezog bi» zu seinem am SS. Februar 1SVS eingetretenen Tode Entschädigung sür die Folgen zweier Unfälle, die er in einem dortigen textilindustriellen Betriebe erlitten hatte. Im Jahre 1899 ist infolge eine» Sturzes seine linke Seite gequetscht und das linke Fuß- und Handgelenk verletzt worden. Am 18. September 1902 ist ihm eine Riemenscheibe auf den Kops gefallen, der dabei verletzt worden ist. Die Ansprüche seiner Witwe und Kinder aus Hinter bliebenenrente find von der Sächsischen TextilberufSgenossenschaft und dem Schiedsgericht abgewiesen worden, weil eia ursächlicher Zu sammenhang zwischen KramerS Unfällen und seinem Tode nicht be standen habe. Die Ablehnung stützte sich aus den Befund bei der von zwei Ärzten vorgenommenen Sektion der Leiche, bei welcher die ärztlichen Sachverständigen feststellten, daß Kramer an einer chronischen Erkrankung der linken Lunge gestorben ist, die sich unabhängig von den Unfällen entwickelt hat Da auch der vom LandeSversicherungS- amte noch gutachtlich gehörte ärztliche Sachverständige dieser Auf fassung beipflichtete, wurde der Rekurs der Hinterbliebenen verworfen. Friedrich Wilhelm Stiebing in Thekla ist im Oktober 1905 von erner schweren Wundrose des rechten Armes befallen worden, die er sich durch eine Fingerverletzung im Betriebe der Leipziger Woll kämmerei zuaezogen haben will. Seine Ansprüche aus Entschädigung wegen der seine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigenden Folgen dieses Unfalls sind von der TextilberufSgenossenschaft und dem Schieds gerichte abgewieseu worden, weil der Unfall nicht erwiesen sei. Auf seinen Rekurs wurden der Genossenschastsbescheid und da- SchiedS- gerichtSurteil aufgehoben und sein Anspruch aus Entschädigung wegen deS Unfall» für begründet erachtet Zur Feststellung der Unsall- entschädigung wurde die Sache an die BerusSgenossenschaft zurück- verwiesen. Diese Entscheidung stützte sich auf das Ergebnis einer vom Landesversicherungsamte angeordneten Beweiserhebung. Der Magazinarbeiter Hermann Emil Paul in Dresden hat den sächsischen StaatSfiSku» wegen Unfallrente in Anspruch genommen, weil er sich im Betriebe der Staatseisenbahnverwaltung verschiedene Leiden zugezogen habe, die ihn in der Erwerbsfähigkeit beein trächtigen. Die Ausführungsbehörde sowohl wie daS Schiedsgericht haben ihn mit seinen Ansprüchen abgewieseu, weil nicht dargetan sei, daß die KrankheitSzustände, über die er klagt, mit einem Be triebsunfälle zusammenhingen Nach umfassender Beweiserhebung verwarf daS Landesversicherungsamt auch seinen Rekurs aüS gleichem Grunde. Der Maler und Parkwärter Paul Gustav Reußner in Leipzig verlangt Entschädigung wegen der Folgen eines Unfalls, den er im „Leipziger Palmengarten" bei dem Transport eine» Musikpodiums erlitten haben will. Die zunächst in Anspruch genommene land- und forstwirtschaftliche BerusSgenossenschaft hat ihn abgewiesen, weil sich der Unfall bei einer Tätigkeit ereignet habe, die nicht unter das UnfallversicherungSgesetz für Land- und Forstwirtschaft falle. Nach dem seine Berufung vom Schiedsgerichte zurückgewiesen worden war, hat er in der Rekursinstanz angeführt, daß auch die Sächsische Bau- gewerkS-BerusSgenossenschaft als entschädigungspflichtig in Frage kommen könne. Da diese Genossenschaft dem Reichsversicherungsamte untersteht, wurde beschlossen, die Akten an diese Behörde abzugeben. Die Witwe deS am 12. März 1906 in RttterSgrün verstorbenen WirtschaftSbesitzerS Karl Richard Seltmann verlangt Sterbe, gelb und Witwenrente, weil der Tod ihres Ehemanns auf einen Betriebsunfall zurückzuführen sei, den er am 29. März 189» er litten und der darin bestanden hat, daß er beim Durchgehen einer Kuh eine Quetschung de- Brustkorbs mit Rippenbruch erlitten hat. Er hat deshalb bi» zu seinem Tode Unfallrente, zuletzt in Höhe von 33'^ Proz., bezogen. Der Arzt, der den Verstorbenen in den letzten drei Jahren vor dem Tode behandelt hat, ist der Ansicht, daß der Unfall aus dem Jahre 1893 den Eintritt des Tode» beschleunigt habe. Der von der BerusSgenossenschaft gehörte ärztliche Sach verständige hat dagegen jeden ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Tode und dem Unfälle verneint Auf den Rekurs der Witwe gegen daS sie abweisende Schiedsgerichtsurteil Hötte das LandeS- versicherungSamt zunächst noch seinen ärztlichen Sachverständigen. Da auch dieser die Frage, ob vom Standpunkte der ärztlichen Wissenschaft auS eine überwiegende Wahrscheinlichkeit dafür bestehe, daß der Tod Seltmann» durch den Unfall erheblich beschleunigt worden sei, verneinte, wurde das Rechtsmittel der verw. Seltmann verworfen Der Gutsbesitzer Oswald Eduard Grahl in Cunnersdorf, der vormalige Streckenarbeiter Bruno Emil Schöne, zurzeit in Nürn berg, und der vormalige Wageanachseher Friedrich Eduard Richter in Dresden haben seit Jahren Unfallrenten bezogen, die neuerdings eingestellt worden sind, weil die UnsallSfolgen beseitigt seien Boa ihren Rechtsmitteln hatte der Rekurs Schönes den Erfolg, daß die von ihm zuletzt bezogene Teilreate wieder hergestellt wurde. Grahls Rekur» wurde verworfen Die Entscheidung in der Sach« Richter- wurde zum Zwecke der Beweiserhebung ausgesetzt Die Rekurse deS Gutsbesitzers Karl Oskar Tertullian Hillme in Goßdvrf, der WittschaftSgehtlfin Linda Martha Wolf in Dallwitz und de- Kutscher» Franz Echnaubelt in Dre-den-Eotta richteten sich gegen di« Herabsetzung ihrer Uafallrenten wegen Besserung des Uniallfolgezustand». Die Rechtsmittel Hillme» und der Wolf blieben unbeachtet, wobiugeaen da- de» Schnaubelt teilweisen Erfolg hatte Ein Rekurs Gustav Alwin Bonitz' in Glauchau wurde al- unzu lässig zurückgewiesen, weil e- sich um einen Fall handelte, in dem da» Urteil de» Schiedsgericht» endgültig ist. Die Ansprüche Bonitz' waren aus nur vorübergehende Erwerbsunfähigkeit infolge Unfalls gestüp. An die Spruchsttzung schloß sich eine nichtöffentliche Verwaltungs- sitzung an, in der über eine größere Anzahl Beschwerden landwitt- schastlicher Betriebsunternehmer Beschluß gefaßt wurde D ese Beschwerden waren gegen Straffestfetznnge» de» GeuoflenschastS- Vorstands wegen Zuwiderhandlungen gegen die Unfallverhütung». Vorschriften gerichtet Den Borfitz hatte Hr. Ministerialdirektor Geh Ra^vr Apelt. Deutscher Relchst«g. Sitzung vom 8 Mai AmBundesratsttsche: der Staat»sekretär des Reich-schatzamt- Frhr. v. Stengel und Kolonialdirektor Deruburg. Beratung des Etat- für da- Reichsschatzamt. Hierzu liegen zahlreiche Resoluttonen vor, u. a. eine vom Abg Graf v. Kanitz (kous.) auf baldigste Vorlegung eine- Gesetzentwurf- betreffend Ein führung einer gestaffelten Umsatzsteuer. E- liegt ein Antrag von Abgeordneten aller Parteien vor, dahingehend, die zu diesem Etat und dem Etat der Zölle vud verbrauch-steuern eingebrachten Resolutionen heute zurückzu- stellen und später getrennt zu beraten. Abg. Gras v. Kanitz (kons) bedauctt, sich dieser Zwangslage fügen zu müssen. Die Gründe, die seine Pattei im vorigen Jahre veranlaßten, diesen Antrag einzubttagen, dauerten unvermindert sott Abg. Speck (Z), der eine Resolution im Sinne deS Vorredner» eingebracht hat, bedauett ebensall», daß diese wichtige Frage nicht er ledigt werden könne. Abg. Vr Wiemer (frs. Bp) hält e» in der Annahme, daß der Anttag auf Zurückstellung der Resolutionen angenommen wird, nicht sür zweckmäßig, im Rahmen der Geschäftsordnung auf die Fragen felbst einzugehen. Nachdem noch Abgeordnete anderer Parteien sich in ähnlichem Sinne ausgesprochen haben, wird dem Anträge auf Zurückstellung der Resolutionen entsprochen. Abg. v Strombeck (Z.) wünscht die Ausprägung von 25-Pfennig Stücken, wird aber vom Präsidenten darauf aufmerksam gemacht, daß diese Materie zu den zurückgestellten Resolutionen gehöre. Abg Kirsch (Z.) führt au», zu den Obliegenheiten deS ReichS- schatzsekretärS gehöre es auch, dafür zu sorgen, das die Vorlage über die neue Klasfeneiuteilung der Otte fertiggestellt werde In der neuen am 1. April 1908 in Kraft tretenden Vorlage müßten die be deutend gestiegenen Preise in den verschiedenen Otten wirklich berück sichtigt werden. Abg. Eickhoff (srs. Vp) hegt die zuversichtlich« Erwartung, daß in der nächsten Tagung daS Gesetz vorgelegt werde. In Zukunft würden ja der Servis- und WohnungSgeldzuschuß getrennt sein. Das sei schon ein erheblicher Fortschritt. In erster Linie müsse für die höheren und mittleren Beamten eine gerechtere Bemessung der Zuschüsse eintreten. Staatssekretär Frhr. v.S t e n g e l erklärt, die Verbündeten Regierungen seien durch das Gesetz verpflichtet, die Vorlage bis 1908 einzubringen, die sich mit der anderweitigen Regelung deS ServiStattfS beschäftige. Dieser Verpflichtung würden die Verbündeten Regierungen rechtzeitig nachkommen. Die Vorarbeiten seien bereits erheblich gefördert. Das Gehalt deS Staatssekretärs wird bewilligt. Bei dem Titel „Beitrag zur Deckung der Ausgaben der Uni versität Straßburg " bittet: Abg. Everling (nl.) um Ablösung des Zuschusses deS Thomas- stifteS zur Erhaltung der evangelisch-theologischen Fakultät der reich-- ländischen Universität durch Reich-zuschuß. Die katholische Fakultät genieße einen Reichszuschuß; die evangelische dagegen müsse von diesem Stift erhalten werden Es handle sich hier auch um einen Akt der ausgleichenden Gerechtigkeit; eine entschiedene Abänderung sei nötig Seh. Rat Halley erklärt, der Zuschuß sei gesetzlich sestgelegt. Die Verhandlungen zwischen den Verbündeten Regierungen und den Beteiligten schwebten noch zurzeit Staatssekretär Frhr v. Stengel meint, es handle sich hier um eine reine BerwaltuagSfrage, die imr die elsässisch-lothringische Landes regierung angehe Abg Schrader (frs Bgg) sagt, es sei nicht mehr al- billig, daß man der protestantischen Fakultät dasselbe bewillige wie der katholischen. Bei der Branntweinsteuer bedauett Abg. vr. Südekum (Soz.), daß die Kommission für die Novelle zur Maischbottichsteuer die Arbeit einfach abgebrochen und diese nicht verabfchiedet habe. Abg. Speck (Z) nimmt die Kommission in Schutz; wäre die Vorlage jetzt verabschiedet worden, so hätte sie keine Mehrheit ge funden Bei den Stempelabgaben habe die Kommission die Abgaben von Personenfahrkatten um147OOOOOM auf 30380000 M. herabgefetzt. Abg. Graf v. Kanitz (kons) meint, die Fahrkattensteuer habe vollkommen Fiasko gemacht, deshalb hätte seine Pattei vor, in einer Resolution die Aushebung des Art. 4d des Gesetzes vom4 Juni 1906 betreffend die Änderung de» Reichsstempelgesetzes zu verlangen. Abg Dove (frs. Vgg) beschwert sich über die Handhabung de- FrachturkundenstempelS. Staatssekretär Frhr. v. Stengel erklärt, eS liege in der Natur der Sache, daß die Gesetze, die tief in daS Verkehrsleben eingriffen, in der ersten Zeit vielfach Beschwerden verursachten In diesem Falle sei aber die Beseitigung auf dem Verwaltungswege nicht möglich, dazu werde eine Änderung des Gesetzes notwendig sein, da» gehe jetzt aber noch nicht, weil nach noch nicht einjährigem Bestehen des Gesetze- genügende Erfahrungen nicht gesammelt werden konnten. Darauf wird der Rest des Etats bewilligt. Es folgt die Beratung des Etats für Südwestafrika. Abg Gras v. Hompesch (Z) erklärt, daß seiue Pattei bei dem Kapitel, betreffend die Besoldung der Schutztruppe, sich der Abstim mung enthalten werde ES sei seiner Pattei zwar im wesentlichen Entgegenkommen gezeigt worden, aber immerhin sei die Stärke der Schutztruppe noch viel zu hoch Der AbänderungSanttag habe keine Aussicht auf Annahme, und um den Anschein zu vermeiden, als ob daS Zentrum der Kolonie den nötigen Schutz verweigern wolle, ent halte eS sich der Abstimmung. Abg. Lattmann (wittsch. Vgg.) wünscht Verhinderung der Einwanderung der russich - jüdischen Elemente auS der Kapkolonie in daS südwestafrikanische Schutzgebiet; die- seien die verbrecherischen Elemente, von denen die Denkschrift spreche. Abg. Ledebour (Soz.) meint, der Identifizierung dieser beiden Begriffe sei zu widersprechen; nach seiner Ansicht verbliebe immer noch eine übertrieben hohe militärische Besatzung in Südw«stafrika. Aus seine Anfragen vom 1» Dezember nach der Sterblichkeit unter den Gefangenen habe die Regierung erst jetzt in der Budgetkommiftion Ämklärungen gegeben Diese überträfen allerdings die geäußerten Befürchtungen weit. Seine Pattei behalte sich aber trotzdem nach wie vor eingehendste Kritik an den Kolonialangelcgenhetten vor. Kolonialdirektor Dernburg führt auS, Kritik sei ihm durchaus erwünscht, selbst die deS Abg. Ledebour, so wenig wohlwollend sie auch sein möge, und so sehr sie manchesmal zu Extravaganzen geneigt sei. Wenn er erklärt hadc, an den militärischen Maßnahmen d«S Gou verneurs keine Kritik üben zu können, so sei die- doch niemand sonst benommen. Dafür, daß er Kapitalisten aufgefordett habe, in die Kolonien zu kommen, um auf Kosten de» Reiches oder der Ein geborene» sich zu bereichern, sei der Abg Ledebour den Brwei» schuldig geblieben. Ledebour operier« eb«n mehr mit der Macht der Phrase, al- mit der Kraft der Gründe Erwiesen sei auch nicht, daß di« nach der Haifischbai gebrachte» Gesänge»es infolge des Klima», da- für gesund gehaUea werde, gestorben seit», vielleicht wären sie auch anderswo gestorben Lia Anhaltspunkt sei nicht ge geben Richtig sei, daß der Abg Ledebour schon einmal wegen dieser Sach« angefragt habe Da- sei qm 1». Dezember 20 Minute» vor Auflösung d«- Reichstag» gewesen; da hätte man mehr zu tun gehabt, al- an die Hottcnlotten zu denken (Sehr gut!) Daß 1200 Mann gestorben seien, sei tief bedauerlich Da- sei aber di« Folge he- schrecklichen Kriege:! ES sei eine alte Erfahrung, daß die gefangenen Eingeborenen leicht eingehe»; da- sei keine Folge der Maßnahmen de- Kommaado- Abg. Ledebour (Soz) wünscht eine ausführliche Auskunft über die Höhe der Sterblichkeit auch i» den übrigen Lagern. Kolonialdirektor Dernburg erklärt, diese Auskunft werde dem Vorredner zuteil werden Die Verhältnisse in Afrika würde Ledebour anders beurteile», wen» er selber einmal dahin ginge Die Kommission beantragt in einer Resolution die Zurückziehung der Truppen nach Maßgabe der Entwickelung und der Beruhigung de» Lande- Solonialdtrektor Deruburg erklärt, da- Kolonialamt stehe auf dem Standpunkte der Resolution. Die Resolution wird angenommen; ebenso der Rest de- Etat» sür Südwestafrika. Der Etat für die Verwaltung der Karolinen-, Palau-, Marianen- und Marschall-Inseln wird ohne Debatte be willigt. Nächste Sitzung Freitag nachmittag 1 Uhr Tagesordnung: Etat deS Reichstags, der ReichSbank, LrgänzungSetatS und Petitionen Schluß H4 Uhr * Die Budgetkommtssion de» Reichstags genehmigte in ihrer Sitzung vom vergangenen Mittwoch den Nacht ragsetat be treffend die Teuerungszulage für die uuteren und mittleren Be amten und bettet dann über die Entschädigung sür die Farmer in Südwestafrika. Abg Semler (nl.) empfahl dir Gewährung der verlangten 7^ Mill M in Form eines hypothekarisch ein getragenen DarlehnS. Abg Wiemer (frs Bp) gab zur Erwägung, einen Teil deS Betrags a 5ooä peräu, den Rest als Darlehn zu geben Lon den Verbündeten Regierungen wurde geltend gemacht, daß der Gewährung in Form eines DarlehnS große Schwierigkeiten entgegenstehen, und daß eine ungleiche Behandlung der Ansiedler böses Blut machen werde. Eine hypothekarische Eintragung sei mangels eine- geordneten Grundbuchweseus in den Kolonien kaum durchsührbar. Schließlich beantragte Abg. Wiemer, nur ö Mill. M. zu bewilligen. Bon verschiedenen Seiten wurde ge fordert, daß die Siedeluugsgesellfchasten und reichen Privatleute unter keinen Umständen eine Entschädigung erhalten dürfen. Der Anttag Wiemer wurde angenommen und in den Etat der Verwett ausgenommen, daß nur solche Ansiedler berücksichtigt werden sollen, die keine weiteren Ansprüche an daS Reich oder die Kolonien er heben. Der Rest des Etats wurde ohne Debatte genehmigt * Die Reichstagskommisfion für die Beamtenpensions- ge setze erledigte am vergangenen Mittwoch in zweiter Lesung die ihr überwiesenen Porlagen zu § 2 Absatz 2 deS Beamleuhinter- bliebenengesetzeS und beschloß, die Zwischenstufe von 3500 M in Wegfall kommen zu lassen, so daß nur die Höchstgrenze von 5000 M. als Witwengeld bestehen bleibt * Die Kommission sür Vorberatung deS deutsch-ameri kanischen Handelsvertrags hat sich am vergangenen Mittwoch konstituiert. Sie beginnt ihre Beratung am heutige» Freilag und will sie an diesem Tage auch beenden. Bicherscha«. * Neu erschienene Bücher und Druckschriften (mit dem Vorbehalt der Besprechung einzelner Wette): Befreiung Roman von Coswina v. Berlepich. Dresden Verlag von Max Seyfert. — PeusionatSkalender. Ein Unterhaltungsblatt für junge Mädchen, zugleich ein Hand- und Nachschlagebuch über Mädchenpensionale, Haushaltungsschulen und Fremdenpeusionen Auf daS Studienjahr April 1907 bis April 1908. Leipzig. Verlag der Wochenschrift „Welt und Haus'. 2 M — Sidsel Langröckchen. Bon Hau- Aaurud. Leipzig Verlag von Georg Merseburger 2 M 25 Pf. — Die Geheimnisse des Beda AuSgewählle Texte der Upanischad-. Aus dem SauSkttt übersetzt von vr. Paul Deußen, Leipzig. Berlag von F. A. Brockhaus — Aus der Kindheit. Erinnerung-blätter von Julius Rodenberg, Bettin. Berlag von Gebr Paetel. 3M — AuS meinen Schriften. Ei» Buch für die Jugend. Bon Marie v Ebner-Eschenbach Berlin. Derselbe Berlag. 1 M — Persönlichkeit und Schönheit in ihren gesellschaftlichen und geselligen Wirkungen von Ellen Key. Berlin ^V. Berlag von S. Fischer 4 M. — DaS Jahrhundert des Kindes. Studien von Ellen Key BolkS- auSgabe in veränderter und gekürzter Form Das Buch enthält: DaS Recht deS Kinde-, seine Eltern zu wählen. — DaS ungeborene Geschlecht und die Frauenarbeit. Erziehung Die Schule der Zu kunft. Der Religionsunterricht. Geb 2 M — In der Sammlung wissenschaftlich - gemeinverständlicher Darstellungen de- Berlag- von B G Teubner in Leipzig Bd. 152 B. Leick, Krankenpflege — Bd. 143 Spiro, Geschichte der Musik — Bd. 148 Knauer, Zwiegestalt der Geschlechter in der Tierwelt (Dimorphis- nutS) — Bd 142 Henning-, Tierkunde. Eine Einsührung in die Zoologie Jedes Bändchen 1 M 25 Pf — Habsburger Anekdoten Herausgegeben von vr. Franz Schnürer, Bibliothekar der k. k Familien-Fideikommiß-Bibliothek. 4 Ausl Stuttgart, Berlag von Robert Lutz. 2 M. — Die Ursachen der russischen Niederlagen. Lon E I. Mattiuow, Generalmajor im K russischen Seneralstabe Rach dem Russischen von Oberleutnant Oskar v Schwartz, s. Zt. Srieg-korresvondeut im Hauptquartier Kuropalkins. Berlin, Verlag von Karl SiegiSmuad 2 M. 50 Pf. — Die Zinkätzung (Ehemigraphte, Zinkotypie). Bon Prof. Jakob HuSnik. Mit SO Ab bildungen und 4 Tafeln. 3 Ausl. Wien und Leipzig. A. Hattlebeu» Berlag — In deutschen Heeresdiensten Bon Maurice BarriS. Autor. Übersetzung von Armin Schwarz. Budapest. Verlag von G. Grimm. 3 M. Paul D^ronli-d«. Kriegstagebuch 1870. Autor, Übersetzung au- dem Französischen Budapest Derselbe Verlag 3 M Wilhelm Fischer. „Aberglaube aller Zeiten'. Bd 4. — Die Geschichte der TeufelSbündnisse, der Be sessenheit, des Hexensabbats und der Satan-aubetung Mit 2 Tafeln Stuttgart Verlag von Strecker u. Schröder 1 M. Bd. 5. Der verbrecherische Aberglaube uud die SatanS- messen im 17. Jahrhundert. Mit 3 Tafelu. Stuttgart Der selbe Verlag 1 M Wilhelm Fischer: Krieg-greuel aller Zeiten. Bd 8. Vandalen und Huunen Stuttgart Derselbe Verlag. 80 Pf. Bd.6. Die Krieg-greuel im frühe» Mittel- alter. Stuttgart. Derselbe Berlag. 80 Pf — Moderne Predigt- bibliothek. HeranSgegeben von Pastor Vic. S. RolffS, OSnaberück. V. Reih«, 2 Heft. — LatechiSmuSpredtgteu von vr. v. Emil Sulz«, Pastor «wer. in DreSd«n-N. Mit einem Bildnisse d«S Ver fassers. Göttingen. Verlag von Vundenhoeck u. Ruprecht. L M. 20 Pf. — Religion-geschichtliche Volksbücher. HerauS- gegrben von Fr Michael Schiele-Tübingen. IV. Reih«, s. bis 4. H«ft. — Da- Papsttum Sriu« Idee u»d ihre Träger. Lon Professor vr. Gustav Krüger-Gießen Tübingen. Verlag von I T. B Mohr (Paul Siebeck) 1 M — Die Völker CshinaS. Lotträge, gehauen im Seminar für Orientalische Sprachen in Bettin von vr Alfred Forke, Prof. d«S Shines und Orient Sem. in Berlin. Berlin Berlag von Earl Tuttiu» 1 M 50 Pf — Da- liebe Ich. Roman von Satz-Andreae Berlin Berlag von Earl Curtin» 1 M 50 Pf. — Die Sünderin. Roman an» der österreichisch.- Gesellschaft von Mara v. Bett» Wien. Verlag von Satt Konegen (Ernst Stülv^gcl). 2 M — Di« «u-bildung der Kompagnie in Schule und Gefecht. Ratschläge vo» Immanuel, Major Betti» Berlag vo» Er»st Siegfried Mittler u. Sohn 2 M. 50 Pf. — Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika Aus Grund amtlichen Material- bearbeitet von der Krüm-geschichtlichen Abteilung I de» Großen Generalstab«, fünftes Heft. Mit zehn Skizzen uud 18 Abbildungen Berlin Verlag von Ernst Siegfried Mittler « Soh» 40 M. — Kurze Aulettuug zum Sammeln uud Bestimmen sowie zur Beobachtung der Pflanzen uud zur Einrichtaug eine» Herbarium» von vr K G Lutz, neu bearbeitet und erweitert von M Köhler. 2 Aufl. Ravensburg. Verlag von Otto Maier. 1 M. 20 Pf.
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