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Dresdner Journal : 10.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190705107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070510
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-10
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 10.05.1907
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reSden das Theater gepachtet. Er führte sich und seine Truppe mit einer recht gelungenen Aufführung von „Tausend und eine Nacht" (nach der „Indigo"-Partitur von Johan Strauß) vor teilhaft ein und da ein anerkannter Meister wie Rudolf Del- linaer, der Komponist von „Don Cesar" u. a. Werke, den Takrstock führt, so darf man wohl ein höheres Niveau der künstlerischen Leistungen erwarten, als die Sommer-Operetten- ensembleS sonst zu bieten pflegen. Theater. Man berichtet aus Nürnberg: Im Apollo- theater haben seit einigen Tagen die winterlichen Varists- Vorstellungen wieder der Operette Platz gemacht. In diesem Jahre hat zum erstenmal Herr Direktor Witt aus Dresden Theater, Ks»zerte, BortrLze. Residenztheater. „Die Herren von Maxim", l aben siegreich den Kampf mit den ersten schönen Frühlings tagen ausgenommen Trotz sommerlicher Wärme ist das Theater allabendlich gut besucht, so daß die Direktion Haller dieses Stück bis zum Schluffe ihres Gastspiels ohne Unterbrechung auf dem Spielplan belassen wird Am kommenden Sonntag finden 2 Vorstellungen, nachmittags >^4 und abends >^8 Uhr statt und zwar bei gewöhnlichen Preisen * Die Direktion des Residenztheater« gibt noch mals bekannt, daß die Erneuerung von innegebabten Äkönne» mentSkarten für die Saison 1907/1908 m der Zeit vom 1.—31. Mai erfolgen muß Inhabern von Abonnements, denen daran gelegen ist, ihre alten Plätze wiederzuerhalten, ist des halb zu empfehlen, die Erneuerung baldigst, Wochentags vor mittags von 10—2 Uhr an der Kaffe des Theaters zu bewirken. * Im Zentraltheater geht morgen, Sonnabend, erst malig „Herta« Hochzeit", Lustspiel in vier Akten von Max Bernstein, in Szene Am Sonntag finden zwei Vorstellungen statt. Nachmittag« H4 Uhr wird bei er« mäßigten Preisen „Husarenfieber", abend« 8 Uhr bei ge wöhnlichen Preisen „HertaS Hochzeit" wiederholt. * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nachmittag« 2 Uhr — Sämtliche Kompositionen sind von Dietrich Buxtehud. Zur 200. Wiederkehr seine» Todestag«. 1 Präludium und Fuge für Orgel (Gesamtausgabe, 1. Band, Nr. 15). 2. „Alles, wa« ihr tut mit Worten oder mit Werken", Kantate für Chor, Soli, Orchester und Orgel (Denk mäler deutscher Tonkunst. 1. Folge, 14. Band, Nr. 3). 3. Passacaglia für Orgel in v-moll (Gesamtausgabe, 1. Band, Nr. 1). 4. „Halleluja!" für fünfstimmigen Chor, Orchester und Orgel (Denkmäler deutscher Tonkunst 1. Folge, 14 Band, Nr. 8). — Soli: Frl. Anna Schöninah, Konzertsängerin (Sopran) und Hr. Gustav Fricke, Hofopernsänger (Baß). Orgel: Hr Alfred Sittard. * Motette in der Frauenkirche zu Dresden, Sonnabend, den 11. Mai, nachmittags 4 Uhr. 1. Präludium in L-woll für Orgel von Johann Sebastian Bach. 2. „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name", für Chor und Solostimmen, komponiert von Moritz Hauptmann. 3. „ES kommt ein Tag, so* das Verborgne richtet", Arie für Alt obligate Violine und Orgel aus der Kantate 136 am achten Sonntag nach TrinitatiS: Erforsche mich Gott, und erfahre mcia Herz", von Johann Sebastian Bach. 4 Choralvorspie und Gemeindegesang: „Siegesfürst und Ehrenkönig, höchst ver klärte Majestät!" 5 „Rctigioso", für Violine und Orgel, von HanS Sitt (op 72) 6 „Meine Seele ist stille zu Gott", geistliche« Lied für Alt und Orgel von Albert Becker (op. 25). 7 Zwei Chöre von Felix Mendelssohn-Bartholdy: ») „L^ri« «Ivisovl- (doppelchörig); b) Zum Abendsegen: „Herr, sei gnädig unserm Fkh'n!" Solisten: Frau Wilhelmine Nüßle, Opern- und Konzertsängerin, und Hr Bruno Eichhorn. Mit glied der König! Kapelle Orgel: Hr Organist Alfred Hottinger. völlig besetzt waren. Auch nach der Gartenbauausstellung, sie schon von früh ab von Besuchern überfüllt war, herrschte tarker Andrang und die vom Postplatz abgehenden Wagen vare« schon vor 8 Uhr von Fahrgästen dicht besetzt, lm zeitigen Nachmittag trat der Verkehr nach dem Rennplatz hinzu und e« mag den Beamten nicht leicht geworden sein, nach jeder Richtung hin möglichst Genüge zu eisten. Ein schwere« Stück Arbeit war aber abend« die sich auf wenige Stunden zusammendlängende Rückbeförderung der vielen Tausende, eine Aufgabe, die auch mit dem Aufgebot aller Verkehrsmittel nicht bewältigt werden konnte. Auf dem )auvtbahnhof begann am gestrigen Morgen schon in rühester Stund« ein überaus reger AuSflugSvertehr. Alle für >a« Sommerhalbjahr vorgesehenen SonntagSzüge kamen in betrieb, außerdem noch 5 Sonderzüge für die Bodenbacher Linie, ausschließlich de« Sonderzug« de» Dre«dner Turngau«, dem Rennplatz Reick wurden 1289 Besucher, darunter 684 der ersten und zweiten Wagenklaffe, zuaeführt. — Auf dem Bahn hof Dresden. Neustadt wurden nach den Heidestationen 972, nach der Lößnitz 672 Fahrkarten verkauft. * In der StaatSwaldung hinter Vorstadt Trachenberge entstand vorgestern nachmittag ein Brand, der sich rasch über ine Fläche von etwa 160 qw 10 bi« 15jährigen Kiefernbestand ver- »reitete. Wahrscheinlich ist da« Feuer durch Unvorsichtigkeit >eim Rauchen verursacht worden. Von Vorübergehenden und Lazarettgehilfen, sowie einer Feuerwekrabteilung, wurde die drohende Ausbreitung des Brande« verhindert, die völlige Ab- öschuna hielt die Feuerwehrmannschaften aber bi« gegen Abend in Tätigkeit. — Die große Trockenheit ist dem Entstehen von Wald« und Wiesenbränden besonder« günstig und deshalb jetzt noße Vorsicht geboten Die Nichtbeachtung der Vorschriften ür den Verkehr in den Waldungen (Rauchverbot tc) zieht Strafen nach sich. * Bei der heutigen (4.) Ziehung der 11. Völkerschlacht, denkmal-Lotterie wurden folgende größere Gewinne gezogen: 5000 M. auf Nr. 56638. — 2000 M. auf Nr. 61441. - 1000 M auf Nr 177941. — 500 M auf Nr 91117. - 300 M. auf Nr. 125499, 197017. — 200 M auf Nr. 27210, 27666, 47694, 54261, 66371, 88283, 119503, 142724, 190456. — 100 M. auf Nr. 22842, 94575, 96078, 98461, 114335 Au« Sachsen. Leipzig, 9. Mai Heute mittag lauerte der 44jährige, von seiner 45jährigen Ehefrau Emma geb. Hofmann getrennt lebende Schuhmacher Joppig dieser an deren Wohnung auf und schoß chr eine Kugel unter das linke Schlüsselbein So dann verwundete er sich selbst durch einen Schuß in den Kopf Beide wurden nach dem Krankenhause gebracht Plauen i. V , 9 Mai Für da« neue Luther-Hau«, dessen Grundstein dieser Tage unter großen Feierlichkeiten ge legt worden ist, haben Gemeindeglieder 1000 M. gestiftet Für diese Summe soll zu Ehren des verdienten Pfarrers Weitflog von der Luther-Gemeinde ein Fenster geschaffen wer den, darstellend: „Luther schlägt die 95 Thesen an". (L T) Oschatz, 9. Mai Die Errichtung eine« Elektrizitäts werk« in Oschatz wird von hiesigen Vereinen befürwortet In einer öffentlichen Versammlung, in der Oberingemeur Bachrach einen Vortrag über die Rentabilität und die Kosten eine« derartigen Werkes für Oschatz hielt, wurde beschlossen, eine Umfrage über die eventuelle Licht« und Kraftabnahme bei den hiesigen Einwohnern zu veranstalten Die Kosten der Er richtung eine« Elektrizitätswerk« wurden von dem Vortragenden auf 150000 M veranschlagt (L. T.) Meißen, 9. Mai. Heute mittag wurde in der hiesigen Geipelburg die Hauptversammlung des Verbands sächsischer Verkehrsvereine unter Vorsitz des Hrn. Kauf mann Winkler au« Leipzig abgehalten. Unter den Ehrengästen bemerkte man Vertreter der König! AmtShauptmrnnschaft Meißen, der Gewerbekammer Dresden und der städtischen Kollegien Meißen«. Nach Eröffnung und Begrüßung der Versammlung durch den Vorsitzenden nahm Hr. Bürgermeister vr Ay-Meißen da« Wort zum Willkomm und hob dabei hervor, daß die gegenwärtige Gesetzgebung dem Reisen nicht günstig sei. Er erinnere nur an die Frage der SchiffahrtS- äbgaben, die Fahrkartensteuer und die Aufhebung der Rückfahr karten. Die Verkehr«vereine müßten suchen, die Nachteile oieser Neuerungen wieder wett zu machen und hätten dabei keinen besseren Bundesgenoffen al« die Städte. (Beifall ) Dem Berichte de» Verbandsgeschäftsführers Kasten- Leipzig war u. a zu entnehmen, daß der Verband im Jahre 1906 ganz wesentlich gewachsen ist und nunmehr 87 Ge meinden, Vereine und Korporationen in seinen Reihen ver einigt. Nach Genehmigung des Berichts hielt Hr Robert Grosser, der Herausgeber der „Leipziger Meßzeitung, einen Vortrag über da» Thema: „Wodurch fördern Verkehr»« und Gebirgsvereine da« Interesse für die Heimatlandschaft?" Er schied hierbei die wissen, schastliche und volkswirtschaftliche Seite aus und hob besonder« hervor, daß die Hebung de« Fremdenverkehr« nicht nur, wie ost behauptet wird, den Gastwirten zugute kommt, sondern all gemein fördernd wirkt, um so mehr al« da« Reisen nicht mehr ein Privilegium der Reichen ist. Mit der Aufnahme von Gästen erwüchsen den Gemeinden allerding« auch eine ganze Reihe Pflichten. Der FremdenverkehrSoerein müsse dahin wirken, daß die Straßen sauber sind, Wasserleitung, Bad und Kanalisation geschaffen wird. Weiter müssen die Plätze ver schönt, herrliche Punkte zugängia gemacht und die Wege mit Wegweisern versehen werden Die Führer müssen knapp ge halten und ganz gewissenhaft bearbeitet werden, sowie samt Karte sehr btllig sein Zu vermeiden ist, daß die Führer alberne« Zeug erzählen, um ein gute« Trinkgeld zu erzielen Ein ganz besondere» Augenmerk tft auf die Wohnung»- und Bewirtungsverhältnisse zu richten, denn man hat e» erlebt, daß maßlose Wirte da» zerstören konnten, wa» einsichtige Männer unter Mühe und Arbeit bauten. In dieser Hinsicht hätten die FremdenoerkehrSvereine belehrend, ermahnend und, wenn e» nicht anders geht, auch strafend zu wirken Bei den folgenden Ausführungen tadelte Redner besonders gewisse Zustände in der Sächsischen Schweiz, z. B. auf der Basler, dem großen Winter berg und meinte, daß gerade an den schönen Punkten die Gäste in letzter Linie für da« Geschäft de« Wirte« da sind. Bastei und Winterbcrg würden vom Fisku« verpachtet und e« ließe sich wohl machen, daß nach dem Muster der Bahnhofswirt schaften dort die Preise festgesetzt werden Ein Muster sei da« Brockengasthau». Und wa« von den Gasthäusern gilt, aelte auch von den Sommerfrischenwohnungen — In der Be sprechung de« Vortrag« wurde beantragt, den Vortrag drucken zu lassen und allen interessierten Vereinen sowie den Stadt« und Gemeindeverwaltungen zuzustellen Ein neücrer Redner wie» darauf hin, daß die Wirte oftmal« gar nicht Fach« MamtgfiltizeS. Dre«dea, 10. Mai * Die Au«ste!lung für Bindekunst, die gestern in der Internationalen Gartenbauausstellung eröffnet wurde, ist zwar nicht sehr umfangreich, doch ist sie sehr geschmackvoll arrangiert und enthält eine ganze Anzahl hervorragender Bindereien. Leider haben sich einige erste hiesige Firmen, wie z. B. Paul Knauer, an der Ausstellung nicht btteiligt In i »er ersten Halle hat die Firma Hoflieferant Felix Geyer einen künstlerisch arrangierten Brautschmuck, sowie einen prächtigen Korb mit La France-Rosen ausgestellt Auch ein Kranz von Teerosen und Vergißmeinnicht wirkt sehr fein in der Farben- Zusammenstellung, ebenso ist da« reich mit Blumen auLgestattete koudoir einer Künstlerin sehr sehen»wert Da« Blumengeschäft von Paul Schwarzbach hat einen reizend arrangierten Tauf tisch mit roten Rosen und einen schönen Blumenkorb mit Orchideen ausgestellt Im anstoßenden Raum erregt die historische BindekunstauSstellung vom Jahre 1800 bi« 1907 allgemeine« Interesse. Diese Ausstellung beginnt mit den kleinen Buketts au« Rosen und Himmelschlüsseln, die mit einer bescheidenen, gepreßten Papiermanschette umkleidet sind, und schließt mit den riesigen Erzeugnissen der modernen Bindekunst. Die Firma Albert Richter- Dresden-Strehlen zeichnet sich durch einige geschmackvoll gebundene Rosensträuße au«, ebenso hat die Naturblumcnhalle von Paul Berger eine hervorragende Kollektion von Bindereien sowie ein künstlerische» Tafelarrangement mit Orchideen ausgestellt Auch eine Prunk vase mit Orchideen, ein Mooskranz mit Boronia und ein französischer Brautschmuck aus Oranardlüten seien al« AuS- stellungSobjekte dieser leistungsfähigen Firma erwähnt. Seiten« der Firma Reinhold Schwarzbach sind ein prächtiger Künstler kranz aus grünem und goldenem Lorbeer sowie ein gepflanzter Korb von Rhododendron lobend hervorzuheben — Heute vor mittag 10 Uyr besuchten Jkre Majestät die Königin-Witwe und Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg die Bindekunstausstcllnng und sprachen sich sehr an erkennend über die einzelnen Arrangements aus. Die Führung hatten die Herren Hofrat Bouchs, Gartenbaudirektor Bertram und Garteninsprktor Ledien übernommen Am gestrigen Himmelfahrtttage hatte die Ausstellung den bi» jetzt stärksten Besuch zu verzeichne», denn die Kassen wurden von 42000 Menschen besucht. In die Hallen konnten die Besucher nur truppweise eingelassen werden. Auch heute morgen in der zehnten Stunde herrschte in den Ausstellungsräumen schon wieder ein nahezu leben»gefährlichcs Gedränge * In der vorgestern unter dem Vorsitze des Hrn. Stadttat Krumbiegel abgehaltenen Hauptversammlung de« Verein« für Fcucidcilattung zu Dresden „Urne" wurde von ersterem bei Erstattung des Jahresberichts auch der nunmehr von Rat und Stadtverordneten beschlossene und in die Wege ge leitete Bau eines Krematorium« für Dresden besprochen. ES ging hieraus hervor, daß, nachdem sich der Rat und die Stadtverordneten über die Platzfrage schlüssig geworden sind, ein Gelände anschließend an den Johanmsfrudhof in Tolkewitz angekauft wurde, das 30000 Geviertmeter Fläche umfaßt und von der Blasewitzerstraße, der Grenze de« JohanniSfried- hof», der Dresdnerstraße und der Straße 0 begrenzt wird. Dieser Platz ist ausschließlich zu einem Gemeindefriedhof be stimmt und soll fortan nur der Feuerbestattung dienen. Von einem Preisausschreiben für die Erbauung des Krematoriums wurde abgesehen und dafür Hr Pros Schumacher von der Königl. Technischen Hochschule mit der Planung eines solchen nebst Leichenhalle und Urnenhain betraut. Da Hr. Prof. Schumacher auf diesem Gebiete eine Kapazität ist und Rat und Stadt verordnete bestrebt sind, die Sache nach besten Kräften zu fördern, so wird, wenn nicht alles trügt, in Dresden em Krematorium entstehen, das, mit allen Anforderungen der neuesten Technik ausgestattct, der Stadt zur höchsten Zierde gereicht Zwei Jahre dürften bei den mannigfachen Vorarbeiten allerdings immerhin wohl noch vergehen, ehe von einer In betriebnahme des Krematoriums wird die Rede sein können. Mit Rücksicht auf diesen Krematorienbau des Rates beschloß die Versammlung, nun auch ihrerseits die Opferbereitwilligkeit des Vereins „Urne" zu dokumentieren und dem Rate ein Ab kommen dahingehend anzubieten, daß sich die „Urne" bereit erklärt, ihren preisgekrönten Entwurf für den ursprünglich von ihr selbst geplanten Krematorienbau und das für dessen Er richtung erworbenen« Grundstück, den Gamighügel bei Kauscha, der Stadtgemeinde unentgeltlich zu übereignen, im Falle diese sich zu dem einzigen Äquivalent bereit erklärt, den bis heute eingetretenen Mitgliedern ein Dritteil der Einäscherungs kosten zu erlassen. Auch die Bibliothek des Vereins soll der Stadtgemeinde unentgeltlich für die Stadtbibliothek überwiesen werden. Der Vorsitzende schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß eS dem neu zu errichtenden Krematorium gelingen möge, die Bevölkerung zu überzeugen, daß die Feuerbestattung mit der Erdbestattung gleichberechtigt ist. Zugleich legte Hr. Stadtrat Krumbiegel »um größten Bedauern des Vereins sein Amt als Vorsitzender der „Urne" nieder, da er vom Rate zum Referenten in der Krematoriumbaufrage ernannt worden ist. An seine Stelle trat Hr. Generalkonsul Kap» al» erster Vo.- sitzender Gegenwärtig zählt die „Urne" über 300 Mitglieder * Bon heute ab befinden sich die Geschäftsräume der Standesämter I/II it» dem zweiten Ober-geschosse de» neuen Euperintendenturgebäude» Schulgasse 2. * Zur Vorbereitung und Ergänzung der am 12. Juni im Deutschen Reiche stattfindenden Berufs- und Betriebszählung hat der Rat beschlossen, in der Stadt Dresden am 11 Ma eine Grundstück«- und Wohnungsaufnahme vorzunehmen Zu diesem Zwecke wird den Besitzern und Verwaltern der im Stadtbezirke gelegenen Grundstücke spätestens bis 10. Mai eine Grundstücksliste eingehändigt werden, die von ihnen nach dem Stande vom 11. Mai auszufüllen und vom 13. Mai ab zur Abholung durch Beamte der WohlfahrtSpolizei bereit zu halten ist * Dieser Tage wurde im Saale de» hiesigen Vereins- hauscs eine Versammlung von Vertretern sächsischer Ge meinde- und Bezirkssparkassen abgehalten, in der dir Gründung eine» sächsischen Sparkasienverbands beschlossen wurde. Dem Verbände sind bi» jetzt 190 Sparkassen mit einem Ein- legerguthabcn von 812073000 M. bewetteren * Der Verkehr entfaltete sich gestern schon frühzeitig in einem Umfange, wre er sonst selbst zum Pfingstfest kaum zu beobachten ist. Der größte Menschenstrom bewegte sich der Baumblut wegen nach den wcstlichen Ortschaften, namentlich nach dem Schoner Grund und Cossebaude tc. Bereit» früh vor 8 Uhr trafen namentlich am Postplatz so viel Ausflügler zusammen, daß trotz vieler Sonderwagen der Straßenbahn über zählige geduldig lange Zeit warten mußten, ehe sie befördert werden konnten, zumal di« Zügr schon vom Altmarkt her meist KraftbewußtseinS darstellt. Und nun daS Adagio de» Werke» s Es gibt kein Tonstück, da» gewaltiger, unmittelbarer und reiner erhebt, ohne zu zerschmettern wie da« Adagio dieser achten Brucknerschen! Da» eigene Empfinden des Künstler« empfängt hier Flügel, um zum Himmel emporzusteigen und verleiht dm harmonischen Gefügen entzückende Schönheiten Plötzlich findet sich Siegfrieds Hornruf mit ein, um mit den Eigenweisen de« Komponisten emporzuklingen zum Preise de« Höchsten. Im Trio de« Scherzos, diesem wald- dustenden Stücklem, musizieren Hörner und Harfen ein so lieb liches Liedlein, daß man meint, Reh und Hase müßten aus kühlen Büschen hervorlugen und fragen, woher das gar so lieb liche Klingen komme Von diesem gewaltigen Tonwerk ging es zu der ewig jungen Wandeverphantasie für Klavier und Orchester des Schubertschen Musenreichs, „wo nur Friedensträume schlummern". — Zwei Frühlingsgesänge de« Herzog!. Hof- kapellmeisterS Mikorey, gesungen von dem Dresdner Kammer sänger Hrn Kar! Burrian, schlossen sich der Wandererphantasie an und läuteten den sonnigm, wonnigen Mai ein, der in Wahrheit mit dem zweiten Festtage seinen Einzug in der Natur hielt. We. — Au« New Kork wird mitgeteilt: Da« erste Konzert de« Wiener Männergesangvereins war ein sehr großer Erfolg. Alle Plätze warm im Vorverkauf vergriffen Der Verein sang unter teilweiser Begleitung de» Philharmonischen Orchester» zwölf Nummern, welche die Zuhörer zur Begeisterung Hinrissen. Vornehmlich gut gelangen Brahm«' „Wiegenlied", ferner Heuberger» „Tiroler Nachtwache", Othegraven» „Leier mann", da» Volkslied „Der Scherenschleifer" und Strauß' „Wein, Weib und Gesang". Diese Nummern wurden stürmisch 6» oapo verlangt, welchem Verlangen der Verein entsprach. Am Schluß wurden den Sängern große Ovationm dargebracht, besonder» den Dirigenten Kremser und Heuberger. Die hiesigen Blätter bezeichnen das Konzert a!» ein hier einzig dastehende» künstlerische« Ereignis. — Aus München wird gemeldet: Kammersänger Heinrich Knote hat noch vor Ablauf seine« gegenwärtigen Kontrakt« mit der Gmeralintefidanz einen neuen Vertrag abgeschlossen Der Künstler erhält für eine Jahrestätigkeit von sieben Mo naten 44000 M Gage. Knote bleibt also, wie gegenüber anderm Meldungen festgestellt sei, der Hofbühne erhalten. Wmn Knote während seine« Urlaubs nach Amerika geht, erhält er von Conried für zwanzig Abende 15000 M. — Aus Pari« wird berichtet: Auch die vorgestrige Erst aufführung des Musikdrama« „Salome" von Richard Strauß, der der ebmso wie bei der Generalprobe durchweg in deutscher Sprache gesungen wurde, fand eine enthusiastische Aufnahme. Richard Strauß, der wiederum da« Orchester dirigierte, mußte zum Schluß auf der Bühne erscheinen und dankte, umgeben von den Darstellern, für die ihm dargebrachten Beifallskundgebungen Lebhafteste Anerkennung wurde auch der von dem Oberregiffeur der Königlichen Oper in Stuttgart, vr.Han» v Löwenfeld, geleiteten meisterhaften Inszenierung zuteil.
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