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Dresdner Journal : 25.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190703254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070325
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-03
- Tag 1907-03-25
-
Monat
1907-03
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 25.03.1907
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von Max Klinger au». Künstler der von M»»»igfalttgeS. Dresden, 23. März. Literatur. Aus Leipzig wird berichtet: Der erste Teil de« „Faust", in der Bühneneinrichtung von Prof. Georg Witkowski, wurde im Neuen Theater im Zeitraum von 4'^ Stunden wirksam zusammengefaßt aufgeführt. — „Götzen", ein Kolonialdrama in vier Akten von Richard KüaS, hatte bei seiner vorgestrigen Uraufführung am Görlitzer Stadtiheater einen großen Erfolg. Der anwesende Verfasser wurde nach dem dritten und letzten Akte gerufen. — „Mit reinen Händen", Alfred SchlrokauerS vieraktigeS Schauspiel, fand bei seiner vorgestrigen Ur» aufsthrung im Intimen Theater zu Nürnberg bei trefflicher Darstellung einen lebhaften Erfolg. Der Dichter wurde nach jedem Akte wiederholt gerufen. Bildende Kunst. Für die Große Berliner Kunst' Theater, Krazerte, Bartraße. * Residenztheater. Morgen, Dienstag, findet das erste Gastspiel des Berliner Lessingtheater» statt Zur Auf führung gelangt „Und Pippa tanzt", ein GlaShüttenmärchrn in vier Akten von Gerhart Hauptmann. Die Besetzung de» Werke« ist: Tagliazoni — Karl Meinhard, Pippa — Ida Orloff, Der Glashüttendirektor — Kurt Stieler, Der alte Huhn — Rudolf Rittner, Michel Hellriegel — Willy Grun wald, Wann — Emanuel Reicher, Wende — Emil Lind, auSstellung 1907 hat Otto H Engel das Plakat gemalt. ES zeigt drei anmutige ideale Frauenköpfe, welche die Schwester künste verkörpern. Auf der Ausstellung wird auch das Aus land vertreten sein Eigene Räume erhalten die skandinavischen Künstler, die eine Auswahl fesselnder Werke darbieten werden Eine Anzahl ihrer besten Arm * Wir möchten nicht verfehlen, noch* einmal auf daS interessante Gastspiel hinzuweisen, daS morgen, Dienstag, und am Mmwoch im Residenztheater stattfindet. E« handelt sich bei ihm nicht nur um die Bekanntschaft mü zwei neuen Drchtungen, die in jüngster Zeit viel Reden« von sich gemacht haben, sondern auch um die Bekanntschaft mit Künstlern, die hohe« Ansehen auf der deutschen Schaubühne genießen Die Dichtungen sind Gerhard Hauptmanns vielumstrittrneS, von den einen grimmig befehdetes, von den anderen enthusiastisch gelobtes Glashüttenmärchen „Und Pippa tanzt" und Georg Hirsch» feldS sattrische ErziehuvgSkomödie „Mieze und Maria"; unter den Künstlern, die diese Werke hier aufführen wollen, begegnen wir den klangvollen Namen Emanuel Reicher» und Rudolf Rittner», de» Dichter» de« soeben in Berlin mit so großem Beifall aufgenommenen Drama» „Narrenglanz". Geführt und geleitet wird die Berliner Künstlerschar von dem bekannten Theaterdirektor vr Otto Brahm Daß die Berliner in einer Nachmittagsvorstellung (Mittwoch) auch ein JbsenscheS Drama (Ro«mer«holm") zur Aufführung bringen, werden die Jbsenvrrehrer mit besonderer Freude begrüßen. * Im Schaufenster der Kunsthandlung Ennl Richter (Prager Straße) liegt gegenwärtig ein verkäufliches, komplettes Exemplar der seltenen und berühmten BrahmSphantasie druck», kunstvolle, in diesem Sinne besonder« ausgeprägte Aus gestaltung der Kadenzen und Koloraturen; e) in textlicher Beziehung peinlich genaue, dem musikalischen Originalausdruck angepaßte Übersetzung de« von Händel meist bis in verborgene Wendungen hinein mit großem dramatischen Ausdruck er» faßten und musikalisch belebten englischen Originaltexte-; ä) in dramaturgischem Bettacht: straffe Zusammenziehung des dramatisch Wirksamen, Beseitigung aller unnötig retardierenden Elemente im Sinne de« Meister« selbst, der jede« seiner Werke gewissermaßen als Gelegenheitsstück betrachtete und es in Rück sicht auf den jeweiligen Zweck, wie die jeweiligen Mittel ein- richtete. Chrysander» Bearbeitungen gehen hierbei eigentlich nur von dem au«, was vom modern dramatischen Stand punkte aus als wirksam bettachtet werden muß DaS Ziel seiner Bestrebungen ist das: unter Wahrung der historischen Treue die modernen Aufführungen Händelscher Oratorien aus dem unmittelbarsten Leben heraus, da» in ihnen noch immer pulsiert, auch lebensvoll zu gestalten. * Der Heinrich Heine-Abend von Robert Koppel findet nicht, wie ursprünglich bestimmt, am 25., sondern Diens tag, den 26. März, abend« 8 Uhr statt. Karlen bei F. RieS (Kaufhau«), im Europäischen Hof und an der Abendkasse. in Szene * Im Zentraltheater findet morgen, Dienstag, die vor» letzte Aufführung von MorröS „'S Nullerl" mit Felix Schweighofer in der Titelrolle statt. Am Mittwoch geht 'S Nullerl" zum letztenmal in Szene, und dann bleibt das Theater bis einschließlich Sonnabend, den 30. d M geschloffen Sonntag, den 31. März (1. Osterfeiertag) und Montag, ven 1. April (2 Feiertag), mittag« 12 Uhr gastiert bei gewöhn lichen Preisen die Tanzschule von Isadora Duncan, nachmittags H4 Uhr wird dei ermäßigten Preisen „Sherlock Holme»" gegeben und abend» 8 Uhr werden bei Gastspiel- preisen die Aufführungen von „Husarenfieber" mit Felix Schweighofer al« „Nippe«" wieder ausgenommen Vor verkauf findet täglich von 10 bi« 2 Uhr an der Kaffe de« «om die Mittel au» Privatfond» beschafft wurden. sDie Privatdozentin vr. Köthner und vr Hinrichsen vom Material» prüfung»amt haben sich erboten, an den Arbeiten teilzunehmen — Da» Zentralkomitee für Kreb»forschung hat Gäste der „D Mrd Wochenschr " zufolge dem Berliner Sanität»rat Ibsen vr I Wolff in Anerkennung seine» Werke« über die Geschichte der KrebSkrankbeit und zur Förderung weiterer Forschungen auf diesem Geviete die Summe von 2000 M bewilligt — Man schreibt aut Cöln a. Rh: Die Gesellschaft für rheinische Beschicht«künde setzt au« der ihrer Verwaltung unter stellten Mevissen.Stiftung zwei Preis« für di« beste Be arbeitung folgender Themata au«: „über Begründung und Au«bau der brandenburgisch-preußischen Herrschaft am Niederrhein (Prei« 3000 M, Einlieferung«termin 1 Oktober 1908)' „Konrad v. Heresbach, mit besonderer Rücksicht auf ferne Bedeutung al« Pädagog" (Prei« 2000 M, Einlieferungstermin 1. Juli 1909). Die Arbeiten sind an den Archivdirektor Prof. vr. Hansen m Cöln einzusenden. s- Au« Pari« berichtet man: Der Augenarzt Gale- zowSki ist, 74 Jahre alt, hier gestorben. Er war in Lipo- witz (Polen) geboren, hatte in Et. Petersburg studiert und sich m PanS nicderaklassen, wo eG al« praktischer Ophthalmologe europäischen Ruf erwarb. Künstler der Wiener Sezession, des HagenbundeL und der alten Künstlergenoffenschaft friedlich in einem Saale vereinigen werden -ß Wilhelm Rohr, der ausgezeichnete Kupferstecher und geistreiche Peintte-Graveur, dessen Ableben am vergangenen Sonn abend aus München gemeldet wurde, war Sachse von Geburt; er wurde geboren am 27. April 1848 zu Leipzig, erhielt die erste Grundlage und Schulung seiner Kunst bei Prof. Robert Trossin in Königsberg, arbeitete oei dem Münchner W. Diez und er weiterte in einem längeren Aufenthalt zu Rom, namentlich durch die zeitlebens dauernde Freundschaft mit dem Bildhauer Jos. Kopf, den Kreis seiner Anschauungen und Kenntnisse Der größte Teil seiner Tätigkeit fiel nach manchen Wanderungen in den zweiten und bleibenden Münchner Auf- entkalt. Eine Serie von Radierungen lieferte Rohr für Paul Lindaus „Nord und Süd", die Bildnisse von Kuno Fischer, A. Harnack, Felix Dahn, Döllinger, Levi, Schweninger und vielen Gelehrten, Forschern, Künstlern und Dichtern, meist nach dem Leben. Auch betätigte er seinen Farbensinn mit graphi schen Reproduktionen. Zu ihnen gehören auch die Büdmffe Kaiser Wilhelms I., Bismarcks nnd Moltke« nach Lenbach Außer eigenen landschaftlichen Schöpfungen (Waldverwüstung durch die Nonnenplage) exzelliertt Rohr mit Trockenstift- radierungen unmittelbar nach dem Leben, voll Geist und Wahrheit Rohr» letztes Werk, an da« er sein bestes Können einsetzte und bewährte, war das Bildnis des bayrischen Prinz-Regenten. Dann legte eine Paralyse ihre schwere Hand auf das Haupt des unermüdlichen Künstlers, der neben den besten Namen der Zeitgenoffen und in steten Ehren zu bleiben verdient. Mufik. Die Bühnensymphonie „Eva" von Eisert und Mattausch, ein hochseriöses Werk von großer musi kalischer Schönheit, machte bei seiner vorgestrigen Uraufführung in Magdeburg einen tiefen Eindruck und hatte einen starken inneren Erfolg — Die Aufführung der Richard Straußschen „Salome" in Pari« ist nunmehr gesichert. Da« Werk wird, wie der „Gil BlaS" berichtet, im Mar in einem der städtischen Theater in Szene gehen; es soll von deutschen Künstlern und in deutscher Sprache ausgeführt werden, angeblich weil die französischen Sänger die Rollen in der kurzen Zeit bi« Mai nicht bewältigen können. Richard Strauß, der zurzeit in Pari« werlt und mit Astruc und Alfred Capu« sich nun über die Bedingungen geeinigt hat, unter denen er der Eocists de« AuteurS" beitteten wird, hat Lucienne Brsval nahegelegt, die „Salome" in Paris in deutscher Sprache zu singen Die Sängerin, mit der dann die deutschen Künstlerinnen abwechseln würden, hat sich noch nicht endgültig entschlossen. Theater. Hn diesen Tagen war von unerquicklichen Dingen die Rede, die sich innerhalb der Verwaltung der Münchner Hof» theater abgespielt haben sollten. Wir haben von der An gelegenheit bisher keine Kenntnis genommen, weil ihr der Stempel der Sensationslust sozusagen an die Stirn gedrückt war. Wie richtig unser Verhalten war, lehrt die nachfolgende Mitteilung, die dem „Berl Lokalanz." zu der Angelegenheit zugeht: In der vorgestrigen Audienz de« Generalintendanten Frhrn v. Speidel beim Prinz-Regenten, der die AuSlaffungen de« „Bayrischen Kourier«" al« persönliche Intrigen bettachtete, sprach der Regent Hrn v Speidel sein unerschütterliche« Ver träum au« * Erinnerungen aus meinem Amtsleben in Diaspora hat Hr. Hofprediger smor. Klemm im Verlag Ludw Ungelenk erscheinen lassen. Die Schrift ist in allen Buchhandlungen erhältlich. * Das für diesm Monat tätige Künstlerpersonal im Hofbräu-Kabarett nimmt mit den Osterfeiertagen zum größten Teil seinen Abschied vom Dresdner Publikum Da» neue Aprilprogramm wird wieder den Berliner Schriftsteller Johanne» Cotta und den Chansonnier und Lautensänger vr. Heinz Caspary aufweisen. Al» Vertreter de» klingenden Liedes hat Direktor Wolf einm jungen Künstler gewonnen Hrn. Short, einm Schüler de» Kammersängers Glömme und Lehmann-Osten Am Donnerstag, dm 28 März, findet wiederum einer der Kunstabmde statt, die sich seither des besten Zuspruch« erfreuten * Au« dem Polizeiberichte. Am Sonntag nachmitta sind auf der Feldherrn-, Gneismau- und Elisensttaße hie Einbruchsdiebstähle verübt worden, die vermutlich auf den selben Täter zurückzusühren sind. Der Einbrecher ist offenbar mittels Nachschlüssels in die Wohnungen gelangt, nachdem er sich vorher von der Abwesmheit der Bewohner überzeugt hatte Dem Diebe sind hierbei Beträge von 131,50 M, 77 M. und 335 M in die Hände gefallen. Die nach der Mitteilung einer hiesigen Tageszeitung in dem einm Falle ursprünglich am vermißten Wertpapiere im Werte von 2000 M. haben sic unter anderen Papieren wiedergefunden Es wird au« Ania dieser Vorkommniffe erneut darauf hingewiesen, daß es dringen notwmdig ist, die Wohnungen bei Abwesenheit aller Bewohner sicher zu verschließen An Wohnungen, deren Vorsaaltüren mit Sicherheitsschloß versehen sind, hat der Täter keine Einbruchs versuche gemacht Auch wird hierbei wieder in Erinnerung gebrachk daß man in allen Fällen Unterlasten möge, Gegen stände, die der Täter bei Begehung des Einbruchs berührt ha vor Eintreffen der Polizei anzufasten, da hierdurch häufig d» I wichtigsten Spuren zur Verfolgung des Täters verwischt werden. Schädler — Paul Pauli, Anton — Bruno Köhler. Mittwoch nachmittags 3 Uhr geht „RoSmerSholm", von Henrik Ibsen, abends H8 Uhr „Mieze und Maria" von Georg Hischfeld Sport. Rennen zu Dresden, 24. März. 1. Tag. Line seit langen Wachen anhaltende regnerische und stürmische Witterung ließ für den heutigen Eröffnungstag der Dresdner Rennsaison 1S07 da-Schlimmste befürchten, die Befahr einer Verschiebung deS Renntages war sehr nahe gerückt. Noch ist der 19. April 1903 unvergessen, an dem der damalige Vorsitzende des Vorstands, Hr. Rittmeister a. D v. Heems- lerck in die Notwendigkeit versetzt wurde, wegen „unüberwindlicher Hindernisse' von dem ihm zustehenden Rechte, eine Verschiebung eintreten zu lasten, noch in letzter Stunde Gebrauch zu machen. Schnee und EiS waren damals die Ursache, eine Flut von Vor würfen aller Art wurde von auswärts gegen die Rennleitung er hoben und bedauerlicherweise ließ nch auch ein Teil der Fachpresse zu Äußerungen über diese unerläßliche Maßregel bestimmen, die von geringer Sachkenntnis zeugten und ein besonderes Wohlwollen für den Dresdner Rennplatz vermissen ließen Noch am gestrigen Abend durfte man für den heutigen Tag besorgt sein, um so größer daher die Zuversicht, als am heutigen Morgen der Horizonr den langersehnten Umschwung in der Witterung unfehlbar erkennen ließ. Eine schwere Sorge war nunmehr dem Vorstand vom Herzen ge nommen, eine rege Tätigkeit entfaltete sich auf dem Rennplatz zum würdigen Empfang aller seiner Freunde und Gönner An Über raschungen fehlte eS nicht, in aller Stille hatte die Rennleitung eine Reihe von Verbesserungen geschaffen, die für die Besucher eine größere Übersichtlichkeit und leichteres Verständnis für den Gang der einzelnen Rennen zur Folge haben, überall machte sich eine weit- gehende Fürsorge, die alle Anerkennung verdient, bemerkbar. Hierzu gehört in erster Reihe auch die Umgestaltung der bisherigen Restau- rattonSräume unter der großen Tribüne, diese machen nunmehr eine» Hellen, überaus freundlichen Eindruck und werden sicher dem Umsatz uuter der sachkundigen Leitung der Frau verw. Herold nur förderlich sein. Möge sich auch der Vorstand und das Schiedsgericht in den neugeschaffenen Sitzungszimmern immer wohl fühlen und nur über erfreuliche Fragen zu entscheiden haben Was nun den Verlaus des heutigen Tage- anbelaugt, so war dieser wider alle- Erwarten voll befriedigend. Trotz kühler Witterung sehr guter Besuch, in-besondere auch seitens fremder Militärs, stark besetzte Felder — 42 Pferde — interessante Rennen mit spannenden Eadgefechten, deren Ausgang ohne Unfall vonstatten ging, lebhafter Umsatz am Totalifator, hohe Totaltsatorquoten waren erfrevliche, die allgemeine Stimmung be lebende Erscheinungen und auch die Rennkaste hatte einen guten Tag, indem ihr im EröffnuagSreunen au- dem Rückkails de- mit »000 M eingestellten Sieger- Pouranot - pa- de» Hrn. E. v. »racker 1600 M. juflosten. Also aus allen Linien der beste Erfolg, mögen Zentraltheater« statt. * Zur Aufführung de« „Messias" in der Neu bearbeitung Fr Chrysander«. Am Karfreitag findet hier- selbst die Aufführung' eine« Händelschen Oratorienwerk« — in der Bearbeitung Fr. ChrysanderS statt. Angesicht« de« Inzähl 'ihrer^ besten' ÄÄ'ettm sendet' auch "die Wiener I feit den großen Mainzer Händrlfesten besonder« nachhaltig ge- schaft Dabei ist die Tatsache bemerkenswert, daß sich wordenen Interesses an Chrysander« Reformarbett in der Neu» — - - - - belebung einer stilgerechten Händelpraxi« mag eine kurze Vor ¬ bemerkung über dar Wesentliche der Erneuerun gibefttebungen Chrysander» hier gegeben werden Diese bezwecken zunächst eine Wiederherstellung»arbeit, und zwar streng im Stile der Händelschen Monumentalbauten. Deren Grundzüge sind, kurz gesagt, folgende: ») in instrumentaler Hinsicht: Zurückgreifen auf da« Händelsche Originalorchester: stark besetzter, in 6ov- rorto xrosso und Oonovrttvo geteilter Strnchkörper, diesem entsprechend chorische Besetzung der Bläser, Ausführung de« Oovttnuo durch das Cembalo (Flügel), dem sich — meist bei den Chören — die Orgel hinzugesellt; Verwendung der Harfe al« Ersatz der Theorbe (Baßlaute); b) in vokaler Hinsicht: Ausführung der von Händel im Sinne seiner Zeit und mit Rücksicht auf das technische Können seiner Sänger nur skizzierten Solopartien im Geiste individuell und dramatisch belebten AuS- * Die an der städtischen Gewerbeschule zu Dresden, Dürer» straß, 4», eingerichteten Fachklasseu für Vauhandwerker bien» älteren Leuten der einschlägigen Berufsarbeit Gelegenheit, sich neben ihrer praktifchen Tätigkeit in Souutag« und Abendstnnden diejenige» theoretischen Kenntntffe und Fettigkeiten anzueignen, di, sie in den Stand setzen, eine Polierstellung zu übernehmen und weitergeheud bei an«, reichenden Fähigkeiten auch die Prüfung als Maurer- und Zimmer meister abzulegen. Bekanntlich können nach 8 13» der ReichSgewerbe- ordnuna Maurer- und Zimmergesellea, sofern sie wenigsten- »Jahn als Geselle tätig waren, z» dieser Prüfung zuarlassen werden, die von einer bet der hiesigen Gewerbrkammer bestehenden Piüsungs- kommtsston für di« Köuigl. Krei-Hauptmannfchaü Dresden ab genommen wird. Die Meisterprüfung besteht in der vollständigen Ausarbeitung eines Entwurfs zu einem Gebäude. Der Erläuterung-, bericht hierzu gilt als der schriftliche Teil der Prüfungsarbeit. Mündlich wird «. a. geprüft über daS Köuigl. Sächsische Bau^rs^ die Gewerbeordnung, die UnsallverhütungSvorschriften, die Buch-' Kaffen- und Rechnungsführung, über Bauleitung,c und endlich über die hauptsächlichsten Baukonstruktionen und sonstige Arbeiten de» Faches. Wer die Prüfung bestanden hat, erwirbt dadurch die Be rechtigung, Bauten selbständig zu Überwachen und Lehrlinge aus- zubildrn. * Der Vorstand der Dresdner Kaufmannschaft trat am 22. März im Saale des JnnungSgrundstückS Ostraallee S zu einer Gesamtsitzung zusammen. AuS der erledigten Tagesordnung ist h«, vorzuheben die Aufnahme von öb neuen Mitgliedern, Bekanntgabe der Konstituierung deS Schiedsgerichts der Dresdner Kaufmannschaft sür Elbschiffahrtssachen, Mitteilung deS Ergebnisses der bei den be teiligten Innung-Mitgliedern gehaltenen Umfrage wegen Einführung deS Achtuhr-Ladenschlusses und weitere Beschlußfassung hierüber Be richt erstattete die erste Abteilung über Angelegenheiten der Schul Verwaltung, über die Aufstellung einer neue« Gehalt-stasfel für das Lehrerkollegium der Handel-lehranstalt, sowie über oie stattgesunbenen Reife- und Osterprüfungen.an der letzteren. Auf Anttag der dritte» Abteilung wurden an eine größere Anzahl Gesuchsteller Unter tützungen aus den bei der Innung bestehenden Stiftungen bewillig!. Die vierte Borstandsabteilung b.richtete über die Stellungnahme der Dresdner Kaufmannschaft zu den angestellten Erhebungen bezüglich der für Dresden geplanten Gewerbesteuer und brachte die Anträge auf Zugverbesserungen der Mitteldeutschen Verkehrs - Kommission der Verbands reisender Kaufleute Deutschlands zur Kenntnis. ' In der vorgestern im „Tivoli' abgehaltenen diesjährigen Landesversammlung des Bundes der Landwirte im König reich Sachfen sprach, wie schon kurz erwähnt wurde, Hr. Chefredakteur OrOertelüberdaSTHema: „Wohin geht die Fahrt?' Ter Reime, äußerte sich über die äußere und innere Politik. Auf dem Gebiete der letzteren besprach er im konservativen Sinne die verschiedenen be kannten Zeitfragen und äußerte u. a. über die sächsische Wahlrechts reform, daß diese eine Notwendigkeit sei, doch müsse man dabei einem Überschäumen der Sozialdemokratie dauernd Vorbeuge», dem Mittelstände den ausschlaggebenden Einfluß erhalten und den Unterschied zwischen ländlichen und städtischen Wahl kreisen ganz entschieden festhalten In wirtschaftspolitischer Hinsicht stellte sich der Redner auf daS Programm deS Bundes der Landwirte und betonte, daß die neuen Handelsverträge den bisher abgeschlossenen entsprechen sollen und daß die Börfenresorm der Börsenspielerei d.-n GarauS machen müsse Wenn der Reichskanzler auf dem Gebiete der Leutenot auf dem Lande, der größten Gefahr sür die deutsche Landwirtschaft, eingriffe, würde er sich den größten Dank erwerben, denn die Erhaltung der Landwirtschaft sei notwendig voms politisch-wirtschaftlichen Standpunkte. Die bereits vorgestern angeführte Resolution wurde einstimmig angenommen. Bücherscha«.' * Bei der Roßbcrgichen Verlagsbuchhandlung Arthur Roßberg, Leipzig, ist Band 193 der Juristischen Handbibliothek „Das künig'rch Sächsische Gesetz, den Staatshaushalt betreffend vom t. Juli M>4 nebst Ausführungsverordnung vom 18 Januar 190b, sowie das Königlich Sächsische Gesetz, die OberrechnungSkammer betreffend vom 30. Juni 1904', eine TextauSgabe unter Beifügung der an- lezogenen Gesetze-stellen mit auSsührlichem Sachregister von dem ^berrechnungSrevisor bei der Königlichen OberrechnungSkammer Armin SHulze, erschienen. Preis kartoniert 1 M. 40 Pf. TaS Weilchen umfaßt 79 Seiten und wird auch ungebunden abgegeben, so daß eS reim Binden mit weißem Papier zur Aufnahme handschriftlicher Lm- cheidungen und Erläuterungen durchschossen werden kann, Lie von ren Behörden zu den Gesetzen erlassen werden. Nach dem Vorworte deS BersasserS zu dieser TextauSgabe soll durch sie weitesten Kreisen die Kenntnis der Bestimmungen über die Verwaltung der staatlichen Einnahmen und Ausgaben und deS staatlichen Eigentums, sowie über die Rechnungslegung und Kontrolle vermittelt werden Auch den- enigrn Beamtenkreisen, denen die ausführlichen Werke über Las lautliche Etat- und Rechnungswesen nicht zu Gebote stehen, wird )ie TextauSgabe daS Eindringen in die Gesetze durch da- ausführliche Sachregister erleichtern. Die beiden Gesetze finden in dieser Aus gabe gleichmäßige Berücksichtigung, da sie in unmittelbarem Zu- ammenhange miteinander stehen.
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