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Dresdner Journal : 13.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190704134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070413
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-13
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 13.04.1907
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L Beilage z« Nr. 85 des D^eAdlM JüUMllls Sonnabend, 13. April 1907. Reise Sr. MajepLt de» Königs i» de« AmtS- h„ptma»«sch«fte» Chemnitz, Rochlitz »nd Döbel«. (Souder bericht für da« .Dresdner Journal'.) (Fortsetzung.) vr. L. Chemnitz, 12 April. Heute morgen konzertierte die Kapelle de« 5. Infanterie- Regiment« Nr. 104 auf dem Marktplätze vor Sr. Majestät dem Könige. Um H8 Uhr erfolgte die Abfahrt vom „Römischen Kaiser" mit Automobil. In der Begleitung des Dionarchen befanden sich die in den früheren Berichten bereit« erwähnten Herren mit Ausnahme de« Hrn. Staatsminister« v. Schlieben, der bereit« gestern nach Dresden zurückaereist »st und der Herren Oberhofmarschall v dem Bu«sche und Oberstallmeister v Haugk, die sich heute mit der Bahn direkt nach Dresden begeben Auf dem Marktplatze sowie auf den Straßen, die der Zug durchfuhr, bildete auch heute eine große Menschenmenge Spalier Nachdem der König das Automobil bestiegen hatte, brachte Hr Oberbürgermeister vr Beck noch ein letztes dreimaliges Hoch aus den Landesherrn aus, in welches das Publikum begeistert einstiwmte. Bei der Abfahrt war auch der Garnisonälteste, Hr Generalleutnant Barth, Exzellenz, anwesend. Am Kernschen Gasthofe in Ebersdorf, umvrit der Stadtgrenze, verabschiedeten sich die Vertreter der Stadt Chemnitz. Der Monarch sprach ihnen hierbei nochmals Seine hohe Befriedigung über den Ihm in Chemnitz zuteil gewordenen Empfang au« Vor der Weiterfahrt meldete sich Hr. Amtshauptmann Dost, Flöha. An der Bretmühle erfolgte die Huldigung der Gemeinden Ebersdorf, sowie Ober« und Niederlichtenau, deren Ge- meinderäte nebst den Vertretungen der Kirche und Schule, Militär- und anderen Vereinen sowie den Schulkindern an der Straße Aufstellung genommen hatten und bei der Anfahrt Se Majestät mit brausenden Hochrufen begrüßten. Hr. Stift«- pfarrer Jäßing hielt hierbei folgende Ansprache an den Landes- Herrn: Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Wie die Beziehungen zur Geschichte unseres erlauchten Herrscher hauses, welche« das altehrwürdige Gotteshaus von EberSdorf vor 452 Jahren erlangt hat, noch heute zu den stolzesten, bis in unsere Tage fort und sort lebendig erhaltenen Erinnerungen der Gemeinde EberSdorf gehören, so ist eS den Bertretern dieser Gemeinde höchste Ehre und innigste Freude, Ew. Majestät heute bei der Durchfahrt durch unseren Ort herzlichsten Willkommengruß und daS Gelöbnis unwandelbarer Treue darbringen zu dürfen. Die gleichen Empfindungen unerschütterlicher Anhänglichkeit be seelen auch die Vertreter der Gemeinden Ober- und Niederlichtenau, durch deren Fluren Ew. Majestät nun fahren werden. Sie vereinigen sich mit unS EberSdorfern in dem Gebetswunsche, daß GotteS reichster Legen immerdar walten möge über unseren, vielgeliebten Landesherrn und in dem Rufe: Se Majestät unser allverehrter König Friedrich August Er lebe hoch! hoch! hoch! Der König dankte dem Hrn. Pfarrer huldvollst für die Begrüßung, ließ Sich die Gemeindevorstände, die Vorstände der erschienenen Korporationen und Vereine vorstellen und zeichnete auch noch viele andere, insbesondere viele der ordengeschmückten Kriegervereinsmitglieder durch gnädige Ansprachen aus In Ottendorf, dem nächsten Aufent haltSpunkte, meldete sich Hr. Kreishauptmann v. Burgs dorfs mit dem in seiner Begleitung befindlichen RegierungS- affeffor vr. Kuppert bei Sr. Majestät ab. Se. Majestät sprach dem Hrn Kreishauptmann Seine Genugtuung und Seine Freude über den Ihm allenthalben im Regierungsbezirke Chem nitz bereiteten Empfang aus und beauftragte ihn, diesen Seinen Dank zur öffentlichen Kenntnis zu bringen (vgl. die gestrige Nummer des „Dr. I "). * Zum gestrigen Berichte über den Besuch der Stadt Chemnitz ist noch zu erwähnen, daß die Stadt zu Ehren des Allerfiöchslcn Besuches eine Armenspeisung von 600 Armen veranstaltet hat. vr. M. Rochlitz, 12. April. Nachdem der Monarch in Ottendorf den Wagen verlaffen und die Meldung der Herren Kreishauptmann Frhr v. Welck und AmtShauptmann vr. Süßmilch, in dessen Begleitung Hr. Regierungsassessor vr. Müller sich befand, entgegengenommen hatte, begab Sich Allelhöchstderselbe an die vor dem oberen Gasthofe errichtete Ehrenpforte, wo Aufstellung genommen hatten: Gemeinderat, Kirchen» und Schulvorstand, zahlreiche Vereine und die Lehrerschaft mit den Schulkindern von Ottendorf; von Krumbach waren erschienen der Gemeinderat, die Schule und Feuerwehr. Nach dem Gesang der Schulkinder richtete Hr. Gemeinde vorstand Bennewitz an Se Majestät folgende Ansprache: Allerdurchlauchttaster Großmächttgster König und Herr! Ein ganze- Mensch,nalier ist vergangen, seit uuser Ort zum letztenmal die hohe Ehre hatte, seinen König begrüßen zu können. WaS wir kaum zu hoffen gewagt, ist nun heute zur Wirklichkeit geworden, auch wir einfachen Dörfler dürfe» heute unseren geliebten LandeSvater begrüßen. Für diese so unverhoffte Gnade bringe ich stw Majestät im Namen der Gemeinden Ottendorf-Krumbach dcu untertänigsten und innigsten Dank dar und rufe Ew Majestät ein herzliche- Willkommen zu. Wir alle hier sind nur einfache und schlichte Landleute, darum schlicht auch unser Willkommengruß, doch treu uud ehrlich ist er ge meint und kommt aus dankbarem Herzen. Unser stilles Dorf vermag nichts von dem zu bieten, was die Städte Ew. Majestät in diesen Tagen vor Augen führen, aber eins haben auch wir mit ihnen ge mein, die Lied« und Treue zu Ew. Majestät und unserem hohen Königshause und diese Liebe und Treue bringen wir heute erneut zum Ausdruck. Zum ehrenden Gedächtnis des heutigen Tage- hat Hr. Lrblehn- richter Friebel dem Kirchenvorstand die Summe von 1000 M. al- Grundstock einer Stiftung für Arme übergeben uud wir sprechen nun die untertänigste Bitte auS: Ew Majestät wollen gnädigst geruhen, diese Stiftung »König Friedrich-August-Stiftung' nennen zu dürfen Auch der Kirchenvorstand hat am heutigen Morgen au- einem kleinen ihm zu Gebote stehenden Fonds an Arme der Kirchfahrt 100 M verteilt. Der Allmächtige aber möge Ew. Majestät und daS ganze Königs haus weiter fchirmen und schützen und Ew. Majestät eine lange und gesegnete Regierung schenken. Die» sei unser GrlritSgruß! Du aber, liebe Kirchgemeinde und alle, die ihr gekommen seid, unserem geliebten LandeSvcter zu huldigen, ruset mit mir auS: Se. Majestät, unser geliebter König — hoch — hoch — hoch! Se Majestät der König dankte dem Hrn Gemeindevorstand für den WilPommenSgruß, sprach Seine Freude au«, daß Er heute diese etwas abgelegene Gemeinde besuchen könne, vor allem l aber darüber, daß bei dieser Gelegenheit eine Stiftung für Arme gemacht worden sei Hieraus richtete noch der Gemeinde älteste, Hr. Erblehnrichter Friebel, eine Ansprache an Se Majestät, die folgenden Wortlaut hatte: Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König und Herr! Di« hier versammelten Landwirte, Mitglieder der Landwirtschaft lichen Beretue von Ottendorf und Umgegend, entbieten Ew Königlichen Majestät ehrfurchtsvollen Gruß und Gelöbnis unwandelbarer Liebe und Treue in der Überzeugung, daß Ew Majestät landetväterlicheS Herz stet- erfüllt ist von Gedanken für da- Wohl und Gedeihen der Landwirtschaft Gott segne unseren teuren König! Und unser ganze- König-Hau«! Die Sachsentreue bleibet ewig, Die Liebe, die stirbt niemals au- Der König sprach auch diesen Herren Seine Anerkennung über die Stistung auS Nachdem der Monarch noch einen Ihm durch ein Schulkind mit Versen überreichten Blumenstrauß huldvoll entgegengenommen hatte, schritt Er die Reihen der aufgestellten Körperschaften und Vereine ab, wobei Er einzelne Herren durch Anrede auSzeichnete. Nach weiterer Fahrt erfolgte in der neunten Morgenstunde der Einzug des Landesherrn in Mittweida, der an Einwohnern größten Stadt des Bezirks Die EmzugSstraßen, in denen Schulkinder Spalier bildeten, und Kopf an Kops gedrängt, große Menschenmengen den Einzug erwarteten, waren aufs reichste geschmückt und boten ein bunte» Bild von Flaggen, Wimpeln und Gewinden Unter dem Jubel der Bevölkerung fuhr der Monarch durch die Chemnitzer Straße und Weber- si.aße, über den Markt und in die Rochlitzer Straße Vor dem Rathause wurde der König von Hrn. Bürgermeister Freyer ehrfurchtsvoll begrüßt und an dem auf den Fluren und Treppen aufgestellten RatLbeamten vorüber nach dem Rats- sitzungSzimmer geleitet. An der Tür überreichten die ZwillingS- knaben des Bürgermeisters Sr Majestät mit einigen Versen Blumen und eine Bonbonniere für die Königlichen Kinder. Im Sitzungszimmer richtete Hr Bürgermeister Freyer an Se Majestät folgende Ansprache: Allerdurchlauchttgster, Allergnädigster König und Herr! Ew. Majestät wollen geruhen, den herzlichsten WillkommenSgruß entgegenzunehmen, den ich Ew Majestät im Namen der Stadt- Vertretung Mittweida- darbringe; ich sage Ew Majestät zugleich unseren aufrichtigsten Dank, daß unS Ew Majestät heute die Ehre Ihres Besuchs schenken. Ew. Majestät ist unsere Stadt, in der Allerhöchstste als Prinz deS öfteren geweilt haben, nicht fremd und doch bietet sie heute, da Ew Majestät daS erstemal als König bei unS weilen, gewiß ein völlig anderes festliche- Bild. Der König kommt, fo ging der Jubelruf von Mund zu Munde und freudig eilte alle» an» Werk, den geliebten Landesherrn würdig zu empfangen Wenn der Bürger der Stadt seine Freude und Liebe durch Flaggen und Blumenschmuck zum Aus druck bringt, so haben wir al» Gemeindevertteter einer Stadt mit großer und irdischen Gütern nicht gesegneter Arbeiterbevölkerung am besten im Sinne Ew. Majestät zu handeln geglaubt, wenn wir unserer hohen Freude durch eine Stiftung zum Besten der ärmeren Klaffen unserer Stadt Ausdruck verleihen. Wir haben eine Stiftung von 10 000 M. al- Grundstock zur Er bauung eine» Bollsbades zu Mittweida errichtet. Mil Ew Majestät gütiger Genehmigung wollen wir dieser Stiftung den Namen .König Friedrich August Stiftung' geben Wir glauben, daß dadurch am würdigsten und nachhaltigsten bei allen denen, die der Stiftung Segen in Zukunft genießen sollen, Ew Majestät Besuch und Andenken in dankbarer Erinnerung bleiben wird. Dem vom Herzen kommenden Wunsche, daß Ew Majestät Person und Regierung jederzeit von Gott beschützt und gesegnet sei, geben wir alle Ausdruck in dem Rufe: Se. Majestät, unser geliebter König Friedrich August, er lebe hoch, hoch, hoch! Se. Majestät der König erwiderte etwa folgendes: Er freue Sich, daß Er heute Gelegenheit habe, die Stadl Mittweida zu besuchen, die Er schon von früher her kenne, als Er gelegentlich der Manöver al- Prinz in der Stadt geweilt habe. Er spreche der Stadtverwaltung Seinen Dank und Seine Anerkennung für die hochherzige Stiftung auS und hoffe, daß diese zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen möge Danach erfolgte die Vorstellung der aufgestellten Mitglieder de« StadtratS und der Stadtverordneten, der Kaiserlichen und der Königlichen Behörden, der Geistlichkeit beider Konfessionen, der Schuldirektoren und anderer Herren der Stadt Se Majestät zeichnete verschiedene Herren durch gnädige Ansprache au« Hierauf begab Sich der Monarch an den Fronten der Feuerwehr und Schützen entlang auf den Markt, wo die Offiziere deS BeurlaubtcnstandS und alle Milttärvereine des Amtsgerichtsbezirks Mittweida Aufstellung genommen hatten, deren Bezirksvorsteher, Hr. Gemeindevorstand Werner-TopffeiferSdorf, Sr. Majestät den Frontrapport überreichte. Se. Majestät schritt die langen Fronten ab und richtete an verschiedene Veteranen und Mitglieder der Vereine das Wort. Hierauf erfolgte die Besichtigung der Aktien - Baumwoll spinnerei. Der König, durch Frl. Steinegger mit einem Strauß Maiblumen und von Hrn. Direktor Steinegger 8vn. mit kurzen, ehr furchtsvollen Willkommsworten begrüßt, nahm die einzelnen Säle des großen FabriketabliffemrntS in Augenschein Se. Majestät besichtigte mit lebhaftem Interesse die Einrichtungen der Fabrik, besonders die im Jahre 1890 in Gegenwart de« Hochseligen Königs Albert erstmalig in Gang gesetzte 800pferdige Dampf maschine, die neue gewaltige Dampfturbine, die Siloanlage und die Svinnsäle. Von hier aus begab Sich der Monach nach der neuen katholischen Kirche, an deren Eingang Er von Hrn Baumeister Kunze und in deren Innern von Hrn Kaplan Gottfried begrüßt wurde Nunmehr erfolgte die Besichtigung de« Bezirkssiechenhauses „Albertstift", da« sich in festlichem Schmucke zeigte, und in dem die Mitglieder der Bezirksversammlung, des Bezirksausschusses, da« Direktorium sowie die Beamten und Pflegerinnen der Anstalt sich versammelt hatten Al« Vorsitzender der Bezirk« Versammlung und de« BezirkSauSschuffe« begrüßte Hr ÄmtS- hauptmann vr. Süßmilch den König mit folgender Ansprache: Allerdurchlauchttgster, Allergnädigster König und Herr! Ew Majestät wollen geruhen, von den hier vexsammrlten Mit gliedern de» Direktorium» dieser Anstalt und in»b«sondere der Bezirks- Versammlung und de» BezirkSauSschuffe» der Amt-Hauptmannschaft Rochlitz durch mich al» deren Borfitzende« freudigsten und unverlöfch- lichen Dank dafür eatgegenzuaehmea, daß Ew Majestät bei der Reise durch die Amt-Hauptmannschaft Rochlitz, eine« schönen und durch Gotte» Güte rrichgelegneten Teil unsere» teuren Laterland», e» nicht verschmähen, die Gnade de» Königlichen Besuch» auch diesem Hause — unserer BezirkSsiechenanstalt — zu schenken Im Jahre t»01 unter dem Namen Albertstift vom BeztrkSverbande errichtet, dient e» al» Asyl für die ärmsten und infolge ihre» Siechtum- un glücklichsten BezirkSeinwohner. Mit inniger Rührung und Daakbar- keit darf daher der Bezirk in dem Besuche Lw Majestät ein be- glückende- Zeichen dafür erblicken, mit welcher warmen Fürsorge da- Auge de» geliebter» Landesherrn auch über den mitleidwertesten Untertanen in entlegenen LandeSteilen wacht und ein wie hohe- Jutereff« Ew Majestät allen Veranstaltungen zuzuwenden geruhen, welche da« schwere LoS unglücklicher Mitmenschen mildern sollen. Im Zusammenhänge mit der Errichtung unsere- Stechrnhuuse- ward im amt-hauptmanuschastlichen Bezirkt eine König Albert-Stiftung begründet, deren Erträgnisse zur Bewährung von Freistellen im Slbertstiste bestimmt sind. Der heutige Ehren- und Freudentag, der den bei weitem hervorragendsten Werkstein in der Geschichte dieses Hause- für lange Zeit bedeutet, ist nun der Bezirksoersammlung eia hochwillkommener Anlaß gewesen, eine weitere Stiftung — mit einem Kapitale von 10 000 M — zu begründen, deren Zinsen den selben Zwecke« dienen sollen, wie diejenigen der Albert-Stiftung. Und au Ew Majestät richtet der Bezirks verband die aller- untertänigste Bitte, dieser neuen Stiftuug zum bleibender» äußeren Gedächtnisse an diese feierliche Stunde ven Allerhöchsten Namen Ew. Majestät mft der Bezeichnung .König Friedrich August-Stiftung' geben zu dürfen Wir Vertreter de- Rochlitzer Bezirks und dieser Anstalt aber vereinigen un» unter dem mächtigen Eindrücke der unserem ganzen lieben Bezirk« widerfahrenen Ehre und Freude einhellig zu den Huldigung-Worten, die nun schon seit hundert Jahren unzählige Male und doch mit nie verglühender Begeisterung festliche Reihen sächsischer Männer durchbraust haben, wann und wo immer sie ihrem Lande-Herrn in unverbrüchlicher Treue, Liebe und Ehrfurcht zu- jubelten: ES lebe der König — Se. Majestät umer Allergnädigster König Hoch! Hoch! Hoch! Se. Majestät dankte mit gnädigen Worten, genefimigie, daß die Aiftung Seinen Namen führe und gab Seiner Freude Ausdruck, daß der Bezirk Gelegenheit genommen habe, d:ese Stiftung zu errichten. Unter Führung des Hrn Amtshauptmanns erfolgte an schließend die Besichtigung der Anstalt, in deren Räumen die Insassen sich aufhielten. Ee. Majestät sprach Sich mit aner kennenden gnädigen Worten über die EinrichtungdeS Hauses aus und betrachtete nachher von einem dec Balkone aus die schöne Aus sicht in die freundliche Umgebung, verweilte noch kurze Zeit in dem hübsch angelegten Anstaltsgarten und setzte sodann die Fahrt nach dem Technikum fort. Nach der Anfahrt, die unter lautem Jubel der Einwohnerschaft erfolgte, schritt der Kömg an den langen Reihen der dort ausgestellten Techniker entlang, die Ihn mit Hurrahrufen begrüßten und begab Sich in das Innere des Gebäudes, wo Er vom Direktor Hin Pros Holzt und dem Lehrerkollegium ehrfurchtsvoll empfangen wurde Es wurden die elektrotechnischen Laboratorien und Apparate sammlungen besichtigt, woran sich im Hörsaal für Elektrotechnik ein kurzer Vortrag des Hrn Direktors Holzt über Fortschritte und augenblicklichen Stand der elektrischen Beleuchtung schloß. Weittr wurden unter Führung des Hrn Holzt und der be treffenden Herren Dozenten die Präzision«- und Lehrwerkstätten und die Maschinenbau-Laboratorien besichttgt und u a Zerreiß proben mittels der Material-Prüsunasmaschinen vorgeführt Se. Majestät der König, mit sichtlichem Interesse den Vorführungen folgend, äußerte zu wiederholten Malen Seine Anerkennung. Hieraus nahm Se Majestät in der Villa Holzt das Früh stück, nachdem Er an der Pforte mit Blumen bewillkommnet wurde, welche die beiden Töchter de« Hrn. Prof Holzt über reichten An dem Frühstück nahmen außer den Damen des Hauses und dem Gefolge Er. Majestät verschiedene Herren der Stadt und Umgebung teil. Se. Majestät setzte von da die Reise im Kraftwagen fort. Wie schon in Mittweida, war die Fahrt den ganzen Tag über von herrlichstem Wetter begünstigt Durch eine an der Abzweigung der Straße nach Lauenhain errichtete Ehrenpforte, an der Schulkinder die Vorüberfahrt ke« Monarchen mit lautem Jubel begleiteten, ging die Fahrt nach Erlau Hier waren ebenfalls an einer reich geschmückten Ehren pforte an Kühnrich« Gasthof aufgestellt die Cftmeinderäte und Kirchen- und Schulvorstände von Erlau, Crossen, Tanneberg und Lauenhain, Beamte der Eisenbahn und Post, die Schützcn- gesellschaft von Crossen, mehrere Erlauer Vereine uns an 300 Schulkinder von Erlau, Crossen und Tanneberg Beim Verlaffen de« Kraftwagens wurde Se Majestät durch Gesang der Schulkinder uns sodann durch Hrn Pastor Türk- Erlau mit folgender Ansprache begrüßt: Majestät, Großmächtigster, Allergnädigster König und Herr! Mit der Gemeindevertretung von Erlau haben sich die Vertreter der Nachbargemeinden Lauenhain, Troffen und Danneberg hier rin- gefnnden, um Ew Majestät ihren ehrfurchtsvollen Huldigung-- und Willkommengruß zu entbieten. Der Gemeinde Erlau ist, dank ihrer günstigen Lage, schon früher wiederholt da- hohe Glück widerfahren, ihre Landesherren, die Erlauchten Vorfahren Ew. Majestät auf dem Königlichen Throne SachsenS, hier von Angesicht zu Angesicht schauen und begrüßen zu dürfen Ja, Se Majestät König Albert glorreichen Andenken- hat durch Seinen Allerhöchsten Besuch der Landwirtschaft lichen Ausstellung in Erlau, de» 13 Juli deS JahreS 188S, zu einem ganz besonderen Ehrentage für unseren Ln gemacht Nun wird unS auch der heutige Tag unvergeßlich bleiben, an dem e» un» vergönnt ist, in da- Antlitz unsere» vielgeliebten König- zu blicke«. Wir sind Ew Majestät von Herzen dankbar für di« uns gewährte huldreiche Gunst und dürfen wohl versichern, daß unsere Bevölkerung — und wir haben hier vorwiegend landwirtschaftlich« Bevölkerung mit »um Teile noch alteingesessenen Familien — an den Freuden und Sorgen deS Herrscherhauses jederzeit den wärmsten Anteil genommen hat Die» ist bei jedem Anlässe, auch bei unsere« patriotischen Festen noch immer zutage getreten. Nun soll nnS der heutige Königsdesuch ein erneuter Antrieb sein, eS fernerhin wie bisher für eine Shrensacbe zu hallen, in un entwegter Treue zu König und Vaterland, zu Kaiser und Reich zu stehen, und es al» eine Ehrenpflicht zu krackten, für die Hoden nationalen Güter unseres Volke-, für feine Wohlfahrt und Ehre auch willig die nötigen Opfer zu bringen Dazu wollen wir unS bemühen, auch unsere Jugend in diesem Geiste opferfreudiger Vaterlandsliebe zu erziehen, daß unsere Jüngling» vom Lande stolz darauf find, d«S König» Rock tragen zu dürfen, und unsere Mädckcn ihre Ehre darein setzen, echte deutsche züchtige Jungfrauen zu sein Damit meinen wir, werde dem Könige und dem Vaterlande am besten gedient Ew. Majestät aber, daS Königliche Hau- und die Königliche Regierung wolle Gotte- Gnade fernerhin schützen, segnen und behüten! St Majestät dankte Hrn. Pastor Türk. Frl Türk, die «inen Blumenstrauß mit Versen überreichte und allen Anwesen den für den Empfang, schritt auch hier wieder die Reihen der ausgestellten Körpciichancn ab und zeichnete einzelne Herren durch Ansprachen au« Danach wurde die Fahrt auf der Staat«-
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