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Dresdner Journal : 13.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190704134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070413
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-13
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 13.04.1907
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anleihe vom schlüssig zu darüber zu- da« jetzige Absicht nach Krankenbaut sich in allernächster Zeit die Stadtverordneten machen haben, denen vom Rates eine Vorlage gegangen ist. Zunächst war ein Anbau an 1900 I-it. v Nr 042971 den Vorschlag deS Justizministers einer Kommission zu über- weisen. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. St. Petersburg, 12 Apnl. In einem Privatbrirfe an den Dumapräsidenten erklärte der Ministerpräsident, eS l , kein Grund vor für die Zuspitzung der Beziehungen zwischen dem Kabinett und dem Dumapräsidenten. Er billige eS, daß die Kommissionen sachverständige Private um Rat fragen. Nur eine offizielle Teilnahme von Sachverständigen an den Kommissionssitzungen könne er nicht zulassen (Verl Lokalanz ) Et Petersburg, 12. April. Der Zar sandte dem Finanzminister ein eigenhändig Anerkennungs schreiben wegen seiner würdevollen festen Haltung bei der Debatte über das Reichsbudget in der Duma. Krankenhaus geplant, doch ist man von dieser reiflichen Prüfungen abgekommen Das neue soll auf dem nördlichen Gelände bei L-GohliS seinen Platz von den russischen Terroristen. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphen-Agentur.) St Petersburg, 12. April. Wie die „Börsenzeitung" auS Homel erfährt, bedrohten bewaffnete Banden die dortigen jüdischen Kaufleute mit dem Tode, falls sie nicht binnen drei Tagen die Stadt verlaffen hätten. Der Vorstand der jüdischen Gemeinde bat telegraphisch den Ministerpräsidenten und den Gouaerneur um Schutz gegen Pogrome. Lodz, 12. April. Die gestrigen blutigen Zusammenstöße dauerten von Mittag bis zur Nacht, besonders in der Vorstadt Balury, wobei vier Personen getötet und zwölf verwundet worden sind — In der Alexanderstraße schoß ein Unbekannter auf eine Wachtpatrouille, worauf diese eine Gewehrsalve abgab, durch die ein vorübergehender junger jüdischer Schuhmacher getötet wurde — Heute wurden hier vier Arbeiter erschossen. Der Polizei- meister gab einer Deputation jüdischer Einwohner die Versiche rung, daß die Veranstaltung eines Pogroms unmöglich sei, daß aber die Polizei machtlos sei gegenüber den Attentaten, die sich gegen einzelne Personen richten. Zur Angelegenheit des Monsignore Montagnini. AuS dem Polizeibericht. In der Nacht zum 13. April ist in den Räumen der Direktion der Sächsisch- Böhmischen DampfschiffahrtSgesellschaft, Gerichtsstraße 26, Ecke Terrassenufer, ein verwegener Einbruch verübt worden Die Einbrecher, deren mindesten« zwei an der Arbeit gewesen sein müssen, haben sich Eingang in da- Grundstück durch die nach der Gerichtsstraße zu gelegene Haustür mitte« Sperr- Haken« verschafft, sind dann vermuilich durch Auswuchten der Tür in da» im Erdgeschoß gelegene Bureau der genannten Gesellschaft gelangt und sind sämtliche im Erdgeschoß und ersten Siockwerk befindlrchen Bureauräume abgegangrn In dem im Erdgeschoß nach dem Terrassenufer zu gelegenen Kassenraum haben sie den Grldschrank der Hauptkafse und einen zweiten der Nebenkaffe gewaltsam erbrochen und hieraus etwa 7000 M und zwar 5000 M deutsche« Bargeld und Banknoten und 2000 finden und sollen daselbst insbesondere auch Lungenkranke unter gebracht werden Bautzen, 12 April. Der Sächsische Jnnungs- verband wird seinen diesjährigen VerbandStag in der ersten Hälfte des Monats Juti in Bautzen abhalten Al« Nach folger de« kürzlich verstorbenen VerbandSkassiererL, Stadtrat Lungwitz-DreSden, ist Hr. Hofklempner Obermeister Linge in Dresden ernannt worden. Aus dem Reiche. " Oldenburg, 12. April. Wie die „Voss. Ztg." zuverlässig erfährt, ist das Oldenburgische Kanalprojekt EmS-Hunte als endgültig gescheitert anzusehen. (W.T.B.) Dortmund, 12. April. Die seit Montag vermißte Bergmannsfamilie Gläser in Eving bei Dortmund wurde heute von der Polizei, welche die Wohnung der Familie gewaltsam öffnete, in grauenerregendem Zustande tot aufgefunden. Mann, Frau und fünf Kinder sind tot Die Kinder weisen Strangulations merkmale auf Ein Kind hatte eine Schnur um den Hals Alle Leichen sind stark verwest und lagen in großen Blutlachen Die Tat ist allem Anschein nach in der Nacht vom Montag auf Dienstag verübt worden. Der Ehemann Gläser hat an scheinend erst die Kinder und die Frau und dann sich selbst mit einer Schnur erdrosselt, nicht erhängt. Die fünf Kinder standen im Alter von 9 Jahren bi« zu 10 Monaten. Tie Leichen wiesen keine Verletzungen auf, Blutspuren wurden nicht vorgefunden. Münster i. W., 12.April. Wie die „Münstersche Ztg." meldet, sind in einem benachbarten Walde der Kaufmann Josef Gercken und seine drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, erschossen aufgefunden worden. Man nimmt an, daß Gercken seine Kinder und sich in geistiger Umnachtung getötet hat. (Voss Ztg - Halle, 12. April Bei Felgeleben wars ein unermittelter Täter durch ein Fenster de« Personenzugrs Magdeburg-Leipzig einen Feldstein. Ein Reisender wurde schwer verletzt AuS dem Auslande. (W T. B.) Budapest, 12. April. Der von Orsova nach Budapest abgegangene Schnellzwg ist heute infolge eines Achsen- bruchcS deS Postwagen« bei DorozSma entgleist. Zwei Reisende und ein Schaffner sind tot, die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten beträgt 23. Vier Wagen sowie der Bahnkörper sind stark beschädigt. Die „Voss. Ztg." meldet hierzu, daß die Bauern sich weigerten, den Verunalückten Hilfe zu leisten Einige au« d.r neugierigen Menge sollen die Verletzten sogar geplündert haben. AIS berittene Polizei aus Szc^dm eintras, stürzte ein Pferd und warf den Reiter in den Graben. Der Reiter war sofort tot London, 12. April. Di« deutschen Luftschiffer l)r. Wagner und Koch landeten mit ihrem Ballon in vergangener Nacht in Endrrby in der Grafschaft Leicester. Sie haben die 812 engl Meilen von Berlin in zehn Stunden zurückgeleat Sie telegraphierten nach ihrer glücklichen Landung an Se Majestät den Deutschen Kaiser und fuhren dann nach London Ihr aBllon hat die Nordsee in Höh« von 1500 Metern überflogen durchaus freundlichen Eindruck. Auch der Sitzungssaal der Zweiten Kammer geht seiner Vollendung entgegen Gr ist mit Oberlicht e an i und reicher elektrischer Beleuchtungsanlage versehen, und die Decke liege hierüber zeigt gefällt gefarbiae Kunstverglasung Die Wandflächen,auf schen, denen die Wappen der hauptsächlichsten sächsischen Städte in Relief angebracht find, sind in Weiß gehalten, während die Wappen jedenfalls farbig auSgekührt werden. Die Ver suche sind noch nicht abgeschloffen. Bis zur halben Höbe der Wände rricht eine prachtvolle geschnitzte Holzverklei- Die Silberdiebstähle in Dresden betr. wird noch bem rk', daß der Einbrecher Hedemann in der Zeit vom 16. November 1906 bi« zum 5. April 1907 im ganzen neun Einbrüche verübt ,at Davon hat er sieben eingestanden, nur in zwei Fällen eugnet er noch; doch unterliegt e« keinem Zweifel, daß er auch fier der Täter ist. Daß er sein verbrecherische« Handelt so ange sortsetzen konnte, hat er lediglich dem Umstande zu danken, >aß er unter den hiesigen Goldarbeitern einen Hehler gefunden hatte, der ihm fortgesetzt die DiebeSbrute abkaufte, übrigen« wird noch bemerkt, daß der Goldarbeiter, vor dessen Geschäfte sie Festnahme Hedemann« erfolgte, nicht als Hehler in Frage ommt. * Zwei Alarme riefen die Feuerwehr gestern abend nach 8 Uhr nach Bürgerstraße 21 und nachts in der 2. Stunde nach der Tittmannstraße (Vorstadt Striesen). Während es ich in dem ersten Grundstück um einen durch unvorsichtigen ilmgang mit einer brennenden Petroleumlampe entstandenen Gardinenbrand handelte, lag an der anderen Stelle eine miß- »räuchliche Benutzung de« dort am Hause Nr. 20 befindlichen öffentlichen Feuermelder« vor Der Täter konnte ermittelt werden AuS Sachsen. (W. T. B.) Leipzig, 12. April. Das Reichsgericht ver- warf heute die Revision der Frau Rosa Lübeck geb Luxemburg, die vom Landgerichte Weimar am 12 Dezember 1906 wegen Vergehen« gegen 8 130 deS Reichsstrafgesetzbuch» zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Frau Lübeck hatte im September 1905 auf dem sozialdemokratischen Parteitage in Jena eine Rede gehalten, in der sie zum Massen- treik aufforderte. In dem Urteil wird.ausgeführt, daß sich der Massenstreik mit Gewalt argen die besitzenden Klassen wende Die Angeklagte habe daher verschiedene Bevölkerungsklassen zu Gewalttätigkeiten gegeneinander aufgefordert. — über den Neubau eines Krankenhauses werden Paris, 12. April. In nationalistischen Kreisen war gestern abend neuerdings das Gerücht verbreitet, daß die Regierung die Absicht habe, nach dem Prozeß gegen den Abb« Joum, in dem morgen das Urteil gefällt werden soll, eine gerichtliche Unter suchung gegen den Deputierten Piou und verschiedene andere durch die Montagnini-Papiere bloßgeftcllte Persönlichkeiten ein- zuleitcn Der „Petit Parisien" erklärt diese« Gerücht für unbegründet; eS sei wohl darauf zurückzuführen, daß Minister Pichon Maßnahmen gegen mehrere Beamte seines Ressort« zu ergreifen gedenke, die in zu engen Beziehungen zu Montagnini standen. „Osselvatore Romano" veröffentlicht eine amtliche Note, in der in formellster Weise erklärt wird, die telegraphische Meldung, im Prozeß Jouin habe der Staatsanwalt mehrere Briefe des Staatssekretärs Merry del Val verlesen, au« denen hcrvorgehe, der Vatikan habe mit Hilfe französischer Katholiken versucht, die Reise des Königs von Spanien nach Pari« zu verhindern, könne nicht richtig sein. Wenn die Meldung aber doch richtig sein sollte, so fordere der Vatikan den Staats anwalt auf, den Wortlaut der Briefe zu veröffentlichen und deren Authentizität nachzuweisen. Zu derr Feindseligkeiten zwischen Nicaragua und Honduras. (W. T. B) Washington, 12. April. Dem StaatL- d.partement wird telegraphiert: Die belagerte Stadt Amapala 'n Honduras wurde eingenommen. Dabei habe sich der Präsi dent von Honduras den nicaraguanischen Truppen ergeben Dem Kriege in Mittelamerika sei damit ein Ende gemacht. Der König von Rumänien und seine Armee. (W. T B.) Bukarest, 12. April. Das Amtsblatt veröffentlicht einen an die Armee gerichteten Tagesbefehl des Königs, in dem der König der Pflichterfüllung der Armee Lob zollt und sagt, die rasche Mobilisierung und Dislokation der Truppen böten eine Gewähr, daß die Armee stets jeder den Staat be drohenden Gefahr die Stirn biete. Das Land danke der Armee und ihrer energischen Haltung, daß die Ordnung raschenstens wiederhergestellt worden sei. Die Armee habe eine schmerzliche Pflicht erfüllt. Aber die Habe der Bürger und die Ordnung hätten gegen Brand, Mord und Raub geschützt werden müssen. Der König blicke in Liebe und Vertrauen auf seine teure Armee, der er aus ganzem Herzen danke Aus der Mandschurei. Wie den „Times" aus Peking gemeldet wird, wird der Erlaß, betreffend die Wiedereinsetzung der chinesischen Regierung in der Mandschurei und die Ernennung Hsu-Chi-Chang« zum Vizekönige, nur durch die Geburtstagsfeierlichkeiten de« Prinzen Ching verzögert. Hsu-Chi-Chang ist gegenwärtig Präsident des Ministeriums des Innern. Zur Lage in Marokko. (W T. B.) Pariser Blättern zufolge wird sich der Panzerkreuzer „Gloire" nach verschiedenen marokkanischen Hafenstädten, nament lich nach Casablanca begeben. Hier solle er gemeinsam mit dem daselbst schon eingetroffenen Kreuzer „Lalande" so lange verbleiben, bis die Ruhe dort vollständig gesichert sein würde. Au» Tanger wird berichtet, daß auch der Kreuzer „Forbin" auf der Rückfahrt von Französisch-Senegal sich einige Zeit im Hafen von Casablanca aufhalten werde. Cartagena, 12. April. Der Kreuzer „Estrcmrdura" ist nach Tanger in See gegangen. sterreichischeS Bargeld (Kronen) und Kupfergeld gerault. )er Kaffenraum ist nach der Straße zu mit Hol;, äden verschlossen gewesen, so daß die Einbrecher un gehindert haben arbeiten können. Der Einbruch scheint seit ängercr Zeit vorbereitet gewesen zu sein. Die Art der Aut- ührung läßt darauf schließen, daß ein Fachmann, Kunst- chloffer oder ähnlicher tätig gewesen ist. Die Diebe haben vermutlich hier in Dre»den in der letzten Zeit in Pnv,!. variier oder Gasthäusern gewohnt und sind nach Verübung der Tat nach auSwärt» abgereist Zur Ausführung der Lff- nung der Kaffenschränke sind vermutlich größere Werkzeug?, Bohrer, Zange, Hammer verwendet worden, welche die Diebe vor und nach der Tat in Gestalt eincS Paket« oder in einer Tasche bei sich geführt haben müssen. Die Königs. Polizei- direktion bittet drmgend, alle etwa hierauf bezüglichen Wahr- nehmungen, besonders über verdächtige Einmieter, umgehend der Kriminalabteilung anzuzeigen. Demjenigen, durch dessen An- gaben die Ermittelung der Täter gelingt, wird eine angemessene Belohnung zugesichert. Nachträglich ist soeben festgestellt worden, )aß die Einbrecher außer den Barbeständen auch 1000 M. in Wertpapieren erbeutet hab n, und zwar 300 M 3'^ pro». Preußisch kons. Anleihe vom Jahre 1885 Vit L Nr. 1113006, 200 M. 3proz. Sächsische Rentenanleihe vom Jahre 1884 Vit ? Nr. 000182, 500 M 3 pro,. Sächsische Renter- Ma»uigfaltigeS. Dresden, 13. April. * Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian nehmen heute um 6 Uhr am Diner im Offizierkasino des 1. (Leib ) Grenadierreaiment« Nr 100 teil * Die innere Ausstattung deS neuen StäudehauseS ist in den letzten Monaten rasch vorwärts geschritten, so daß eS bis zur Er- öffnungder im Herbste beginnenden LandtagSselsion vollständig fertig- gestellt sein wird. Kürzlich ist auch das Haupttor am Schloß platze hinter dem König Albert-Denkmal eingesetzt worden, so daß der unschöne Anblick, den der Bretterverschlag hicr an dieser hervorragenden Verkehrtstelle bot, nunmehr ebenfalls be seitigt worden ist. Die lange Flucht von Zimmern für die Präsidenten, die RegierungSvcrtreter, die Deputationen rc sind nahem bezugsfertig Sie sind einfach, aber würdig autgeftattet, die Wände sind in Hellen Farbentönen gehalten und unten mit Holz vcrtäfclt, und die schönen hohen Räume machen einen erst später erfolgen wird. * Die Reformpartei beabsichtigt, bei den bevorstehenden Landtagswahlen im 3. Wahlkreise der Stadt Dresden dem Landtagsabgeordneten vr Vogel einen Eigenen Kandidaten in der Person des Hrn. Stadtrat Baumann gegenüber zu stellen. * Morgen Sonntag bringen die Internationalen Heiteren Künstlerabende auf dem Königl. Belvedere ein zum großen Teil neue« Programm. Neben Han« Fredy, der allabendlich einen stürmischen HeiterkeitSerfolz erweckt, finden die Damen Daisy Feh und Lucie Berber, die Herren Arthur Franzetti, Rolf Stein und Clemen« Braun reichen Beifall Mit Eintreten der schönen Witterung ist der Zug nach dem Belvedere ein noch bedeutenderer geworden, e« sei deshalb nach drücklichst darauf hingewiesen, daß einzelne Plätze und ganze Tische im vornhinein direkt im Königl Belvedere oder im Hotel Europäischer Hof (auch telephonisch) reserviert werden können. * Morgen Sonntag finden im Viktoriasalon 2 Vor stellungen statt und zwar um 4 Uhr zu ermäßigten Preisen und um 8 Uhr zu gewöhnlichen Preisen. Sowohl in der Nach- mittagSvolstellung als auch in der Abendvorstellung tritt u. a der unverwüstliche, rheinische Komiker Hartstein, sowie sämt liche Attraktionen de« vortrefflichen Aprilprogramms auf. Im Tunnelkabarett beginnen die Vorstellungen um 5 Uhr und sind vollständig entreefrei. * Das Panorama international, Marienstraße 15, I (schrägüber den „Drei Raben") bringt eine Prachtserie und zwar die neuesten Aufnahmen von den Oetztaler Alpen bis zur Ortlergruppe zur Ausstellung. Ein Besuch dieser herr lichen Serie bietet einen vorzüglichen Reiseersatz. * Vor der V. Strafkammer des hiesigen Königl. Land gerichts unter Vorsitz deS LandgcrichtsratS Justizrat vr Wazr er begann heute mittag die Verhandlung geaen das Schul mädchen Frieda Johanna Saalbach aus Questenberg bei Meißen wegen Totschlags. Als Verteidiger fungierte Rechts anwalt vr Knoll, als Sachverständige waren vorgeladen GerichtS- arzt vr. Oppe von hier, Bezirksarzt Medizinalrat vr. Erler auS Meißen, als Zeugcn Schuldirektor Hennig, Schutzmann Eckardt, Balbier Elsner, deffen Ehefrau und die Witwe Rudolph, sämtlich aus Meißen Der Angeklagten wird bei gemessen, am 19 Februar d I in Meißen ihren zehn Jahre alten Bruder Johanr.es Paul Georg Saalbach vorsätzlich ge tötet, die Tötung aber nicht mit Überlegung ausgeführt zu haben. Auf die Frage des Vorsitzenden an die Saalbach, was sie darauf zu erklären habe, erwiderte die Angeklagte: „Jef habe meinen Bruder ermordet!" Die Saalbach wahr! mit ihrer Mutter, Schwester, zwei Brüdern, von denen der eine verheiratet ist, und deffen Ehefrau in dem Grundstücke Ploffenweg Nr 2. Während deS TageS war die Saalbach mit ihrem Bruder Georg allein im Hause, da die Mutter und deren andere Tochter in die Fabrik gehen. Ehe die Angeklagte am 19 Februar früh ^8 Uhr m die Schule ging, weckte sie ihren Bruder Georg, der in dem oberen Stockwerke schlief Da der Knabe nicht herunterkam, gina die Angeklagte in die Schlafkammer hinauf. Georg lag noch in Bette, er war lahm und gebrechlich Die Angeklagte fand au einem Wäschekorb einen Schürzengürtel, legte diesen ihrem Bruder, weil er nicht aufstand, um den Hal« und erdroffelte den Knaben. düng aus Hellem gewachsten Eichenholz«. Die künstlerisch aus- geführten Holzschnitzereien erreichen an der Wand, an der sich der Sitz des Präsidenten befindet, ihren Höhepunkt mit einem großen, herrlich ausgeführten Rahmen auS Eichenholz, der link« und recht» von reichgeschnitzten Säulen flankiert wird über dem Rahmen, der da« Bild Sr Majestät de« König« ausnehmen soll, wird sich da» große, ebenfalls in Eiche aus- geführte sächsische Staatswappen erheben, da« von farbig gehaltenen Figuren umgeben ist Besonder« Schwierigkeiten machten die Be schaffung des ausnehmend schönen Holzmaterials bei der Aus stattung deS Saale«, der in seiner Gesamtheit einen durchaus einheitlichen und vonrehmen Eindruck macht Die Ausführung der hervorragend schönen Holzschnitzereien und Holzarbeiten war Hrn. Hoftischler Udluft (Firma Udluft und Hartmann) übertragen Die Sitzbänke für die Abgeordneten fehlen noch, dagegen sind die Tribünen für die RegierungSvcrtreter, die Mitglieder der Ersten Kammer, die Presse und das Publikum ebenfalls nahezu fertiggcstellt. Im Gegensatz zu den lichten und freundlichen Tönen, in denen der Sitzungssaal für die Zweite Kammer gehalten ist, macht der Saal für die Erste Kammer einen vorwiegend ernst.n und feierlichen Eindruck Die Wände sind mit dunkel gebeiztem Eichenholz verkleidet. Oben an der Decke ziehen sich reiche starkvergoldete Schnitzereien hin, auS denen sich große Medaillons mit den ebenfalls in Gold gehaltenen Initialen der sächsischen Könige hervorheben. Auch die Brüstungen der Galerien sind reich geschnitzt. Der Saal ist ebenfalls mit Oberlicht auSgestattet, da« durch eine künst lerische Verglasung hereinfällt. Die Ausstattung dieses Raumes ist der bekannten Dekorationsfirma F. A. Schütz in Leipzig übertragen worden und legt ebenfalls da« beste Zeugnis ab von dem hohen Stande des sächsischen Kunstgewerbes. Den Vorraum vor dem Saale für die Erste Kammer wird ein schönes Deckengemälde „Die Fruchtbarkeit" von Prof. Gußmann schmücken Von diesem Vorraum hat man übrigens einen präch tigen Blick auf den belebten Schloßplatz und die AuaustuS- brücke. Bekanntlich hat nunmehr auch da« Königl. Steno graphische Institut seine Dienstcäume im neuen Ständehause bezogen, während die Übersiedelung de« ständischen ArchivariatS
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