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Dresdner Journal : 13.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190704134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070413
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-13
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 13.04.1907
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3. Beilage zu Nr. 85 des DktAdNtk IMNMls Sonnabend, 13. April 1907. Dextscher Relch-txg. Sitzung vom 1» April Am Bunde-ral-ttfch« EtaaiSsekretär de- ReichSamt- de» Javer» I)r. Graf v PosadowSky-Wehner Lin Antraa wegen Einstellung de» Strafverfahrens gegen den Abg Graf v Brudzewo-MielzynSkt (Pole) wird ohne Debatte angenommen. I« fortgesetzter Beratung de» Etat» für da» Reich»» amt de» Innern führt , Abg. Pault-Pot-dam (konf.) au», bei den vierjährigen Reden zu diesem Kapitel hab« eine große Anzahl der Redner sich al» groß« Idealisten gezeigt; er wolle etwa» Wasser in den Wein de» Jdeali»> mu» gieße». Redner polemisiert dann gegen die gestrigen Aus führungen Hoch», namentlich, daß der Reichstag in seiner Mehrheit nie etwa» im Interesse de» Fortgang» der sozialpolittschea Gesetz gebung getan hab« Die Sozialdemokraten züchteten geradezu durch ihre Auträg« und durch ihre sonstigen Anschauungen da» Großunter nehmerium. Die Sozialdemokratie unterdrücke den gesamten Mittel stand und da» Kleingewerbe vollständig. Für den WeiterauSbaa der Arbeiterschubgesetzgebung wäre seine Partei zu Huben; namentlich nach der Richtung, daß die Unfälle sich vermindern Der Abg Nau mann habe behauptet, daß ein Stillstand in der Sozialpolitik ein- getreten sei; er (Pauli) wolle nicht untersuchen, ob der Reichstag oder die Regierung fchuld hab«, oder beide. Man müsse aber be denken, daß man auch einmal, nachdem in den Jahren vorher Gesetz aus Gesetz gemacht worden sei, ausatme und prüse, wie die Gesetze wirken; erst dann könne man Verbesserungen und Erweiterungen vor- nehmen. Im übrigen gehöre die Rede Naumanns mehr in den Hör- saal einer Universität, als in de» Reichstag We»n mit der sozialen Gesetzgebung, namentlich mit der Zusammenlegung der drei Bersicherungtartrn wieder eine Belastung des Mittelstands verbunden sein sollte, so werd« seine Partei dafür nicht zu haben sein Der Abg Trimborn habe von einer Tarifgemeinschast gesprochen -wischen den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbanden, da müsse er sagen, daß die Unternehmer stets, soweit eS ihnen mäglich war.de« Lohnforderungen entsprochen hätte Daß die Arbeitnehmer gegen die sozialdemokratischen Lehrlingsvereine eintreten, künne man ihnen nicht verdenken, wenn man bedenke, waS für Lehren ihnen da gegeben werden Dem Sub- missionSunwesen wirke seine Partei auch stets entgegen Eine Abhilfe werde aber nur geschaffen werden können, wenn nicht der billigste, sondern der zweitbilltgste Lieferant mit der Arbeit betraut werde In dem sozialpolitischen Programm de« Grafen PosadowSky habe man leider die Sicherung für die Bauforderungen vermint Seine Partei wünsche, daß Paragraph »4 d«S Gewerbe Unsallversichernng-- GesetzeS aufgehoben und die früheren Bestimmungen über die An- sammlung deS Reservefonds wiederhergestellt werde; durch diese Fondsansammlung werde der Mittelstand außerordentlich belastet iBeifall rechts.) Abg. BrejSkt (Pole) unterwirft die Polenpolitik der preußischen Regierung einer eingehenden Kritik Die Gesetzgebung und die Ver waltung gingen gleichmäßig darauf aus, den Polen ihre Rechte zu verkürzen; alles werde verstaatlicht. Der Grund und Boden werde aufgekauft und entweder als unfreier Besitz besiedelt oder in Domänen verwandelt Der freie Bauer werde dadurch unselbständig gemacht, daß der Staat sich das Vorkaufsrecht an seinem Besitz einräumen läßt. Die Selbständigkeit der Kaufleute und Handwerker würde ruiniert durch die staatlich unterstützten Genossenschaften und Beamtenvereine. Bei dem bureau- kratischen Regiment in den Provinzen fühle sich weder der Deutsche noch der Pole wohl; das bewiesen die. großen Auswanderungen Die staatssozialistischen Experimente hätten im Osten gründlich Fiasko gemacht. Die Polen seien ein ruhiges Volk (Heiterkeit), eS wolle nur wirtschaftlich und kulturell vorschreiten. Die Polen bauten ihre Hoffnung nicht auf gewaltsame LoSreißung, sondern auf die Vorübung der Naturaefetz« ... Präsident Graf Stolberg meint, diese Ausführungen hätte» mit dem ReichSamt deS Innern nichts zu tun Abg BrejSki fährt fort, wolle die Regierung im Osten industrialisieren, so möge sie vor allem die Hand von der Industrie lassen Das Handwerk habe ebenfalls zu leiden, namentlich unter dem staatlichen Submissionswesen und unter der Konkurrenz der GesängniSarbeit. Die Polen verlangten Koalitionsfreiheit auch für die ländlichen Arbeiter. Die Ausweisung auswärtiger ruhiger Arbeiter widerspreche den Jateressen dieser Arbeiter und denen der Landwirte. Redner bekämpft schließlich die kulturwidrige preußische Schulpolitik und verlangt für die Polen vollständige Freiheit zur Errichtung unabhängiger höherer und niedriger Schulen. (Zustimmung bei den Polen.) Abg. vr Stresemann (natlib.) stellt fest, daß die einzelnen Parteien in dem sozialpolitischen Glaubensbekenntnis für die Fort führung der Sozialpolitik sich ausgesprochen hätten. Den Staatssekretär wolle seine Partei in den Bestrebungen zur Weiterführung der Sozial politik gern unterstützen. Wenn eS gelungen sei, iu diesem Jahre die Stellung der Sozialdemokratie zurückzudrängen, so sei dies haupt sächlich geschehen, weil die Arbeiter sich dessen bewußt geworden wären, was die bürgerliche Mehrheit auf dem Gebiete der Sozialpolitik ge leistet habe; mehr, als in irgendeinem anderem Lande sei geschehen. Der Staatssekretär habe küizlich auf dem Festmahl des Deutschen HandelStags sich sehr optimistisch bezüglich der Marktlage geäußert. Er möchte darauf Hinweisen, daß diese Hochkonjunktur eine Welt konjunktur sei. Ob sie bestehen bleiben werde, erscheine ihm fraglich, zumal die Gefahr eine» Zollkriegs mit Amerika nicht gering sei. Er bitte den Staatssekretär, denjenigen Bestrebungen der deutschen In dustrie, die auf die Förderung des Außenhandels unter Mitwirkung des Deutschen Reiches auSgehen, seine Förderung nicht zu versagen. Der Reichstag habe schon 1S01 eine Resolution angenommen, in der eine Subvention der ZentralauSlunstSstelle für Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe verlangt wird; dieses Verlangen stelle seine Partei auch heute wieder. Die Ausfuhrindustrie sei keineswegs so glänzend, wie sie zu sein scheine Wünschenswert sei, daß die Be Hörden mit den einzelnen Industrien in Wechselwirkung bleiben und nicht bureaukrattsch Vorgehen. Das treffe auch auf die Regelung der Heimarbeit zu. Vor allen Dingen sei die Ausdehnung der Krankenversicherung auf die Heimarbeiter zu fordern. Aus der Rede deS Abg Naumann könnte man entnehmen, daß der Arbeiter lerne Person mehr darstelle, sondern nur noch eine Nummer Diese Auffassung halte er für eine den tatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechende Deduktion. (Sehr richtig!) DaS Kohlenkontor oder der Stahlwerksverband repräsentiere keineswegs die ganze Industrie. An die Sozialdemokraten richte er die Bitte, jedem Arbeiter auch daS Recht und die Möglichkeit zu geben, sich der Gewerkschaft anzuschliehen, die er für die zweckmäßigste halte Heute gehöre eia großer Aufwand persönlichen MuteS und Überwindung dazu, um in Dresden oder Chemnitz als Fabrikarbeiter sich al- Hirsch-Dunckeriauer zu bekennen. Bebel habe sich als Gegner allen TerroriSmu» und Boykott- hingestellt. Dann möge er auch einen Einfluß auSüben, daß die Mißstände der letzten Zett beftitigt werden. Die Syndikats- und Kartellbildung sei beute noch lange nicht so groß wie Naumann sie hinstelle und be schränke sich nur auf einige wenige Teile der Rohstossproduktton. Er hoffe, daß die Neuwahlen zum Reichstag« eine Wendung in der wirtschaftlichen Entwickelung mn sich bringen werde» und daß jetzt erst recht Sozialpolitik getrieben werden könne (Lebhafter Beifall.) UnterstaatSsekretär Wermuth erklärt, die Reichsverwaltung werd«, wie seit Jahre», bestrebt sei», Einrichtungen mrd Neu- schöpfunae« zur Förderung d«S Außenhandels nachdrücklich zu schützen Wenn die drei großen Verbände der deutschen Industrie ein« Zentral- au-kunftSstelle für Handel gründen wollen und deshalb in den nächsten Tage» eine Eingabe an daS ReichSamt d«S Innern richten werde», so werd« dir Reichsverwaltung dieser Eingabe mit Spannung ent- geaenfehe», und selbstverständlich freudig mit diesM Ei Achtung arbeite». Wa» di« ,Nachrichten für Haudel und Industrie' auleng«, so bade die Auflage dieser vom ReichSamt de« Jnueru heran», gegebenen Nachrichten in den letzten Jahren eine außerordentliche Vergrößerung erfahren, die Auslage habe sich von vivo aus 4»00 vergrößert über di« chemisch technische ReichSaustalt werde später der Staat»fekretär sich äußern Augenblicklich würden Erörterungen über die Frage, in welcher Weise die Industriellen bereit seien zu einer chemisch, technischen ReichSanstalt detzutragen, sorgfältig verfolgt. Abg. Gieöbert» (Ztr.) führt au», da» Programm deS Staat». sekretärS werde nicht nur im Reichstage, sondern auch in der ae- samten christlich-sozialen Arbeiterschaft freudig begrüßt worden sein. Die Angriffe MugdanS und Hochs gegen da» Zentrum seien unge rechtfertigt. Die Arbetterverhältniffe in den Walz- und Hüttenwerken müßten einer gründlichen Revision unterzogen werden. Insbesondere seien die hygienischen Einrichtungen oftmals äußerst mangelhaft. In de« lothringischen Hüttenwerken herrschten die schlimmsten Zustände, insbesondere in den dortigen Spitälern: ähnlich stehe eS in Ober- schlefien. DaS Wichtigste in der Hüttenindustrie sei die Regelung der Arbeitszeit. In Rheinland und Westfalen lei die Arbeitszeit unge bührlich lang, die Zahl der Überschichten seyr aroß. Bor allem sei auch die SonntagSzeit zu regeln. In keinem Industriezweig sei da» Organisation»recht der Arbeiter so beschnitten wie in der Eisenindustrie. Der Achtstundentag sei zu verlangen. Die Arbeiter wollten keinen Zank und Streit, sondern nur die großen Mißstände mildern, die ihnen die Lebensbedingungen erschwerten Abg Günther (frs. Vp) erklärt, die Zurückgewinnung der ArbeUerschas! zu den bürgerlichen Gedanken s« nur durch eine er giebig« Sozialpolitik möglich, daS habe man besonders in Sachsen aesehen, wo daS Ergebnis der vorletzten ReichStaaSwahlen der Aus fluß de» Mißvergnügen» über die verkehrte sächsische Politik gewesen fei. Man müsse dafür sorgen, daß den sächsischen Arbeitern da» Be wußtsein wtedergegrben werde, daß sie in den Rechtsverhältnissen hinter niemand zurückstehen. Dem Handwerkerstand müsse ausgeholsen werde»: da» geschehe am beste» durch ei»e grundsätzliche Revision de- SubmissionSwesenS Darauf wird die Wetterberatung auf morgen vormittag 11 Uhr vertagt. Schluß gegen a Uhr. Dresden, 13 April. * Die hiesige Ortsgruppe des Reichsverband» argen die Sozialdemokratie hielt vorgestern abend eine gut besuchte Mitgliederversammlung ab. Sie ist aus der Ortsgruppe deS im RerchSverband aufgegangenen nationaleu ReichSwahl- verbandS hervorgegangen Ihre Mitgliederzahl betrug bei der Begründung im Juli 1905 170, auf welcher Höhe sie sich bis Dezember 1906 annähernd erhielt, bis sie insbesondere auch dank eines am 7 Dezember 1906 hier gehaltenen Vortrags des Generalleutnant v Lrebert bi» Ende 1906 auf 225 und bi» Ende Februar 1907 auf 900 stiea Zurzeit hat sie die 1300 bereits überschritten und ist noch jetzt ur stetem Wachsen be griffen, wie die täglichen Neuanmeldunaen beweisen. Beim Ge schäftsbericht wurde hervorgehoben, daß der ReichSverband bei den letzten ReichStagSwahlen in den Dresdner Wahlkreisen zwar nicht selbständig eingegriffen, wohl aber dem Dresdner Nationalen Ausschuß mrt Rat und Tat durch Überlassung von Flugblättern und sonstigen Unterlagen, sowie durch erhebliche finanzielle Beihilfen unterstützt hat Die Versammlung setzte an Stelle der vom Reichswahlverband überkommenen Statuten eine neue, der Hauptsatzung de» ReichSverband- entsprechende Satzung fest und wählte sodann 35 Herr» «u» ihrer Mitte irr den Ausschuß der Ortsgruppe, von dem satzungsgemäß nunmehr der neue Vorstand zu wählen sein wird Bei der folgenden Besprechung wurde hervorgehoben, daß der ReichSverband nach wie vor alle in Treue zu Kaiser und Reich stehenden Deutschen ohne Unterschied ihrer religiösen nnd politischen Stellung zum Kampfe gegen die antimonarchischen und revo lutionären Bestrebungen der Sozialdemokratie einigen wolle und einige und daß er wohl der auf den Umsturz gerichteten Tätig, keil der Sozialdemokratie, nicht aber den ^berechtigten Be strebungen der Arbeiter auf Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage entgegentrete, die er vielmehr voll anerkenne. * Adreßbuch der Deutschen Gewerbe- und Hand werkervereine, zusammengestellt und herausgegeben vom All gemeinen Handwerkerverein zu Dresden und durch die VerlagS- buchdruckerei von Wilhelm Baensch, Dresden, Waisenhausstraße 34 gegen Einsendung von 2 M zu beziehen, benennt sich ein kleines handliche» Büchlein, daS alphabetisch nach Städten geordnet Aus kunft über sämtliche deutsche Gewerbe- und Handwerkervereine gibt und deren Gründungsjahr, Mitgliederzahl, Namen deS Vor standes, ihre Handwerkerschulen und sonstige Einrichtungen mil teilt. Dieses Büchlein bietet nicht nur den einzelnen VereinS- vorständen und deren Geschäftsstellen ein schätzenswertes Nach schlagewerk, sondern es wird auch allen Behörden, insbesondere denen, die mit dem gewerblichen Schulwesen in Verbindung stehen, ein wertvolles einwandfreie» Material an die Hand geben. Auch für Herren und Damen der Rednerschast, die Vor träge in den einzelnen Vereinen halten wollen, sowie für alle übrrgen, die in der einen oder anderen Weise geschäftliche Be ziehungen zu Vereinen haben, wird diese» Adreßbuch, da» zum ersten Male erschienen ist, großes Interesse bieten. Da die erste Auslage nur in 3000 Exemplaren erschienen ist, wovon bereit» 700 im Vorau» bestellt worden find, eine Neuauflage aber erst in zwei Jahren erscheint, so dürste diese» Buch bald vergriffen sein, weshalb e» sich empfiehlt, gewünschte Exemplare baldigst zu bestellen. * Im Weltpanorama, Waisenhausstraße 16, I., find nächste Woche (vom 14. bi» 20 d M) die klassischen Stätten Athens, mit den herrlichen Überresten einer vergangenen Kunst- epoch, Patra», Piräu», die schönsten Gegenden von Hella» und den griechischen Inseln, namentlich Korfu mit der Villa der Kaiserin Elisabeth von Österreich und dem prächtige« Achilleio»- palast in farbenreichen Bildern mit guter Perspektive und un übertroffener Plastik ««»gestellt. vicherschs». * Bibliographie der Sozialwissenschaften. Be arbeitet in Verbindung mit mehreren Gelehrten von vr Her mann Beck. 2. Jahrgang 1906 Verlest für die kritische« Blätter für die gesamten Sozialwissenschaften G m b. H Berlin, bei O V Böhmert, Dre»d«rr. Dass internationale Institut für Sonaldibllographit, deffen wichtigst« Veröffent lichung nunmehr im 2 Jahrgang »orliegt, ist an dieser Stelle wiederholt erwähnt und besprochen worden Da» Institut, deffen große» Ziel ein« international« Organisation de» Wissen» schaftSbetrieb» durch eine möglichst vollständige und schnelle Publikation der biblwgraphlschcn Mitteilungen LU* sozial- wissenschaftlichem Gebiet« ist, hat sein« Aufgabe in der Biblio graphie für 1906 in einem Umfang gelöst, der in Erstaune» setzen muß Der Band weist für da» eine Jahr 19438 Arbeiten, davon 8590 Bücher, der Rest Aufsätze und politische Reden nach. Diese Ziffern beziehen sich auf die gesamte Welt produktion G» ist bezeichnend, daß fast die Hälfte derselben auf da» deutsche Sprachgebiet entfällt Der Stoff ist nach einer reichgegliederten Systematik angeordnet; ein ausführliche« Schlagwottverzeichni» erleichtert da» Aufsuchen Während der 1 Jahrgang nur eine Zusammenstellung der in de« „Kritische« Blättern" veröffentlichten Monat»biblwgraphien bot, ist der neue Band mit durchlaufenden Alphabeten versehen Die An zahl der bearbeiteten Zeitschriften ist bedeutend vermehrt; die Zochl der aufgenommenen Titel übertrifft die de» Vorjahr» um 7000. Al» wichtige Neuerung ist die Aufnahme ganz kurzer Jnhalt»charakteristiken zu erwähnen, di«, von den Autoren selbst geliefert, der besseren Information dienen Der stattlich« Band von über 600 Seiten ist eine höchst bedeutsame Be reicherung unserer Sozialwiffenschastlichen Literatur, ja der aller Kulturländer insgesamt, vor denen sich die deutsche Wissenschaft durch da» gründliche und gediegene Unternehmen einen neuen Ehrentitel geschaffen hat * Gewerbliche» Siniaung»wesen in England und Schottland. Bericht der Studrenkommisfion der Gesellschaft für soziale Reform Verfaßt von vr. W Zimmermann. (Jena, Gustav Fischer) Die kleine Schrift verdankt ihre Entstehung der bekannten Reise, die eine hauptsächlich au» Führer« christlicher und Hirsch Dunckerscher Gewerkvereine be uchende Kommission auf Veranlassung und mit Unterstützung der Gesellschaft für soziale Reform im Frühjahr 1905 nach England unternahm, um die Gestaltung und Handhabung der Einigung»- und Schied»stellen in den englischen Industrie gebieten eingehend kennen zu lernen Die Arbeiter waren auf die Reise durch Einführung in da» Studienproblem an der Hand der Literatur wohl vorbereitet worden Der große und offenbare Wett eine» solchen Unternehmen» liegt selbstverständlich nutzt in dem Bericht, der al» Band 22 der Schriften der Ge sellschaft für soziale Reform erscheint, sondern in der unmittel baren Berührung, die er einer Reihe einflußreicher und intelli genter deutscher Gewerkschaftsführer mit der hochauSgebildeten und vielfach bewährten Organisation de» Emiguna-wesen» auf semem klassischen Boden brachte Darüber sollnicht übersehen werden, daß der Beruht selbst, dessen Gedankengang in seinen Grundzügen schon durch die Nennung der an dem Unternehmen beteiligten Ver bände etwa gekennzeichnet ist, eine ganze Reche von interessanten Emzelerfahrungen bringt, die unsere Kenntni» de» englischen Einigung-wesen» bereuhern Sehr mit Recht wird aber in dem Bericht hervorgehoben, daß es nicht die Einzecheiten in der Struktur de» enalischen EmigungSwesens find, die für un» vorbildlich sein könnten, sondern der gesunde, aller Ideologie abgeneigt« Sinn, der sich in der Schaffung immer neuer, den Bedürfnissen anarpaßten Formen offenbart und der Geist der Versöhnlichkeit, der auf beiden Seilen bei Handhabung der Organisation sich offenbart und da» Geheimni» ihre» Erfolge» bildet Da die billige Schrift durchau» gemeinverständlich ab gefaßt ist, darf ihr in der Gewißheit, daß sie an ihrem Teil der Förderung de» sozialen Frieden» dienen kann, eine weite Verbreitung gewünscht werden -t. Musikzeitschriften. Die seit 48 Jahren im Verlag von C. F W Siegel (R. Linnemann) in Leipzig erscheinende musikalische Zeitschnst „Die Sängerhalle" hat mit der am 1. Januar erfolgten Übernahme der Schriftleitung durch Hrn. Gustav Wohlgemuth (Direktor de» Leipziger „Männerchor»" und de» „Leipziger Gausängerbundes" rc.) eine bedeutende Um- gestalttmg und wesentliche Erweiterung de» redaktionellen Teile» erfahren Zugleich dient die „Sängerhalle" al» offizielle» Organ dem Allgemeinen deutschen Sängerbund«, der vom 29. bi» 31. Juli d I. sein siebente» große» Fest in BreSlau begehen wird. * Reu erschiene«« Bücher und Druckschriften (mit dem Vorbehalt der Besprechung einzelner Werke): Aus dem Verlag von Ernst Siegfried Mittler n. Soh« iu Berlin: Studien über den Krieg Bou I v. Lerdy du VernoiS S. Teil. s. Heft — Strategie. Krieg-geschichtliche Stnzelschriften. HerawS- gegeben vom Große» Geueralftab« Heft 3S/40. Erfahrungen außer europäischer Kriege neuefter Zeit. 4 M. 75 Pf. — Leitfadeu für d'en Fahrer der schweren Artillerie Bon Wilhelmi, Haupt mann und Kompaniechef im Rheinischen Fußattillerieregimevt Nr 8 Mit 28 Abbildungen im Text. 1 M — Die Schlacht bet Tsnschima. Von Wladimir Ssemenow Auf Veranlassung deS Admiralstab- der Marine übersetzt von Oberleutnant zur See Gercke HerauSgegeben durch die Schrttileiiung der . Marine - Rundschau Mit einer Abbildung und einer Skizze in Steindruck 1 M 50 Pf. Geb 2 M. 50 Pf. — Da- Exerzierreglement für die In fanterie vom 2S. Mai 1S0« Kl ,^-ge ch'1 :l!ch erläutert Lou Frhru v. Freytag Loringhoven, Oberstleutnant und Lhef der K..kgsgk!ch>chilüten Abteilung I deS Große« SeneralstabS Mit einer Katte i» Steindruck and 50 Ski--««. — An der Sammlung: Teubner- Handbücher für Handel und Gewerbe: Anlage von Fabriken. Mit 274 Abbildungen mrd Plänen im Text und k Tafel« 12 M Leipzig. Verlag vo« B G Teubner. — Tauzspiele und Singtänze. Gefammelt vo» Gertrud Meyer Leipzig Derselbe Lerlag 1 M. — Streiszüge durch die Welt der Großstadtkiader Lebeu-bilder uud Ge- daukeugäuge für de« Anschauungsunterricht in Stadtschulen von F Gandberg, Lehrer in Bremen 2. Ausl mit Buchschuruck vou L. Windel- Leipzig. Derselbe Lerlag 8 M 20 Ps — Die Sagen he« klassische« Altertum» Lou H. W Stoll. « »m- geardeilete Ausl vou vr. Hau- Laurer Oberlehrer am König Albett- Äymi asium zu Leipzig 1. Band Mit 42 Abbildungen im Texte und ans 4 Tafel». Leipzig Derselbe Verlag « M — Ihr laßt den Armen schuldig werde». Roma» vo» Ha»«S ». Zabeltitz. 8 Ausl Ieva Verlag vo» Herma»» Eoste»oble 4 M — Arme kleine Eva! Roman von Paul Langenscheidt Großlichterselda Ost Verlag vr. Langenscheidt 8 M. — Schönheit und Gymnastik. Zur Ästhetik der Leibe-erziehmrg. Lon F. A. Schmidt. K. Möller. M. Radziwill. Leipzig Verlag vo» V G. Teub»er 2 M 80 Pf — Die unregelmäßig« Deklination. Ei» mnemotechnische» HilsSmtttel für dentsche Lateurschüler von Heinrich Rühl, Darmstadt Darmstadt. Verlag von Heinrich Rühl. Waldstr. S. »0 Pf. — Himmel und Erde Jllustr nattuwiffeaschaftl Monatsschrift. ( erauSgegeben von der Gesellschaft .Urania'. LIX Zahrg Mär» 1207. Heft« Berlin Verlag von Hermann Paetel. Biettrljädil'ch 8M. »0 Ps. 8-0. Dresdner Vörsenwochenbericht vo« 1». April Di« Aussichten aus ein« allmähliche G«s»»duag unserer GeldmarktverhLlt- niss« gebe« der Börse nach längerer Paus« wieder «iumal ei« rtwa- festeres Gepräge Da- Geschäft tonnte zwar infolge mangelhafter Beteiligung noch teine« sehr große» Umfang annehmen, aber «s wickelte sich doch schon bedeutend leichter ab al» i» de« Vorwoche«.
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