Suche löschen...
Dresdner Journal : 22.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190703224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070322
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-03
- Tag 1907-03-22
-
Monat
1907-03
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 22.03.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
». «pril, fStkS »ulet«, ibstandi- NSHen, ,'iten be- Mädchen «halten, schriften, Halltav ' an die « nehmen, en präm. 'S), ehbraun, lierchen er I»i, mm! edles tust s.l. ft»r» hier». ädchen: Dresden; in Dill- v. Real- ferth in timeister ttanwall «Leipzig rann in Ernst ly Chun :r Paul Glöckner ieLorcnz eda Süß lkenstein; einholdt, Pj'g-R; nnS geb. l. Thekla n Neu- sildegard schauen; V «dolf Kötzschen' 2317 rbt lN. 2323 Beilage M Nr. 68 des Dresdner Journals Freitag, 22. März 1907. „tz Wiße«sch«ft. Preisverteilung bei der Königl. Akademie der bildenden Künste zu Dresden. Der akademische Rat hat wie in früheren Jahren so auch diesmal einer Anzahl von Studierenden und Schülern der Malerei und Bildhauerkunst an der hiesigen Kunstakademie für ihr« im verflossenen Studienjahre gefertigten und bi ss d. M. im akademischen AuSstellunaSgebaude auf der Brühl- schm Terrasse ausgestellten künstlerischen Arbeiten verschiedene NusMchnunaen verliehen. Da« akademische Reisestipendium, diesmal den Architekten ««behalten, gelangt erst zur Ausstellung der Studienarbeiten »es Atelier« für Baukunst Anfang August zur Verleihung tber besten Zuerkennung und über di« drn Architekt«« v«r. lithenen akademischen Lu«zeichnungen überhaupt wird zu diesen, Zeitpunkte berichtet werden. An Maler und Bildhauer wurden verliehen: 8 kleine goldene Medaillen, und zwar an: Carl Brose au« Osnabrück und Georg Türke au« Meißen (beide in dem vormal« von Hm Geh. Rat Prof. vr Schilling, Exzellenz, geleiteten Atelier), m Brose anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein entsprechende« Ehren,eugnis, Alexander Höfer au» Keuern bei Döbeln und O«kar Lindenberg au« Pößneck in Thüringen (beide im Atelier de« Hrn. Geh Hoftal« Prof. Diez) und zwar an Höfer ebenfall« anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein entsprechendes Ehrenzeugni«, an Linden- berg außerdem ein einmalige« Stipendium de« Louise Preßlerfond« von 180 M , Walter Illner au» Leipzig (im Atelier de» Hrn. Geh Hofrat» Prof. Prell) nebst einer Torniamentiprämie von 300 M Richard Dietze «ä» Obermeisa bei Meißen (im Atelier de» Hrn. Geh Hofrat» Prof Kuehl), ebenfall» nebst einer Torniamentiprämie von 300 M, Ernst Burmester au» Ratzeburg (in demselben Atelier) und zwar anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein entsprechende» Ehrenzeugni» und Karl Hentschel au» Destau (im Atelier de» Hrn. Geh Hoftat» Prof. Bracht) Je eine besondere Anerkennung wurde, da ihnen Medaillen nicht mehr verliehen werden konnten, zugesprochen Karl Schulz au» Löbau und Max Pechstein au» Zwickau (beide in der Ornamentenschule des Hrn. Prof. Gußmann). Weiter wurden verliehen 12 große silberne Me daillen an: Rudolf Backhau» au« Leipzig (in dem vormal« von Hm Geh. Rat Prof, vr Schilling, Erz , geleiteten Atelier) und zwar anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein entsprechendes Ehrenzeugni«, Max Kowarzik au« Berlin, Hermann Limbach au« Oberspaar bei Meißen, Gustav Meyer gen Buchwaldt au« Dresden, Paul Schönfeld au» Leipzig und Theodor Uebigau au« Dresden (sämtlich im Atelier de« Hm. Geh Hoftat» Prof Kuehl), Wilhelm Clau» au» BreSlau und Gerhard Giseviu» aus Freienwalde a O. (beide im Atelier des Hrn. Geh. Hoftat» Prof. Bracht), Heinrich Bücker aus Belm, Provinz Hannover (in der Ornamentschule de» Hrn. Pros Gußmann), Walter Gräfenhahn au» Hamburg, Willy Tag au» Auerbach i. V. und Willy Thurm au» Leipzig Reud nitz (sämtlich in der Tierklaffe de« Hrn. Prof. Hegenbarth) und zwar an Thurm anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein entsprechende« Ehrenzeugni«, außerdem ein ein- maliges Stipendium de« Hilscherschen Vermächtnisses von 110 M; 23 kleine silberne Medaillen an: Heinrich Brenner auS Marienburg in Livland (in dem vormal« von Hrn Geh Rat Prof. vr. Schilling, Exzellenz, geleiteten Atelier), Alexander Baranowsky aus Riga, Georg Brandes au« Hannover, Richard Birnstengel aus Dresden, Alfred Borschdorf au« Meißen, Alexander Gerbig auS Suhl in Thüringen, Alfred Grundmann au» Dresden, Cilio Jensen aus Svendborg in Dänemark, Karl Körber, Richard Leisching, Richard Scholz und Oskar Ziegenfuß aus Dresden (sämtlich im Atelier des Hm Geh Hon als Prof Kuehl) und zwar an Borschdorf, Scholz und Schultze anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein entsprechendes Ehrenzeugni», Siegfried MackowSky aus Dre»den und Willy ter Hell au« Norden in OstfrieS- land (im Atelier dc« Hrn. Geh. Hoftat» Prof Bracht), Ernst Berger au» Dre»den (in demselben Atelier) nebst einem ein maligen Stipendium der Wiedemann-Stiftung von 135 M , Otto Arndt» au» Königsborn in Westfalen, Kurt Haase aus Jastrow in Westpreußen, Ernst Schieß auS Basel und Jakob Weinheimer au» Mainz (sämtlich in demselben Atelier) Oskar Rothe au» Crimmitschau und Max He la» und Ernst Walther au» Dresden (sämtlich in der Ornamentschule des Hm Pros Gußmann), Walther nebst einem einmaligen Etipen- diM der Wiedemann-Stiftung von 135 M. und Horst 8zs»ldt auS Laubegast (im Malsaal des Hrn Prof. vr. Bantzer); 21 Ehrenzeugnisse mit Prämien an: Richard Hof- mann au» Berggießhübel (in der Tierklaffe de» Hrn. Prof. Hegenbarth), Ewald Egg au» Berlin und Friedrich Stotz au» Dresden (im Malsaal de» Hrn Prof. vr. Bantzer), Adalbert Dolizil au» Großkuncitz in Mähren, Kurt Gasch au» Leipzig, Oswald Jacob aus Meißen, Kurt Nessel au» Dresden und Alfred Schulze au» Meißen (sämtlich im Mal- saal de« Hm. Prof. Zwintscher), Edmünd Beckmann au» Hamburg und Wilhelm Brand au« Trier (in der Modellier- Üasse de« Hrn Prof. Werner), Max Heinze au« Dre«den (in Malsaal de« Hrn. Prof vr. Bantzer), nebst einem laufen- den Georg Heinnch de Wilde-Stipendium von jährlich M M, Richard Burkhardt au« Untermhau«-Gera und Paul Wilhelm au« Greiz (beide im Malsaal de« Hrn. Prof Zointscher), Walther Beyermann au« Haida in Böhmen, Paul Börner au« Meißen, Friedrich Engelhardt au« Pot- 'chappel, Han« Jäger au« Zschopau, Rudolf Junghann« au« Zwickau, Georg Münch au« Schauberg in Oberfranken und Rudolf Otto au« Schönau in Böhmen (sämtlich in der Mittel klasse der Herren Prof. Müller und Schindler) und Johanne« Schubert au« Späningen i. Pr (in der Unterklasse der Herren Pmf Wehle und Sterl); 8 Prämien an: Walter Löbering au« Plauen i. V »nd Gustav Sönnert au« Dirschau (im Malsaal de« Hrn Prof vr. Bantzer), Walther Gasch au« Leipzig, Johan Johansson au« Lund i. Schweden, Carlo Scholz au« Berlin und Edmund v Emrecsanyi au« Kaschau i. Ungam (sämtlich in der Mittelklasse der Herren Prof. Müller und Schindler), Kurt Bauch au« Meißen und Artur Fischer au« Lomnitz i. Böhmen (beide in der Unterklasse der Herren Prof. Wehle und Sterl) Geldpreise von je 50 M für Kompositionen wurden gewährt an: Edmund Moeller au« Neustadt L.S-C. (im Atelier de« Hrn Geh Hoftat« Prof Diez), Alexander Baranow«ky au« Riga, Georg Brande» au» Hannover, Cilio Jensen au» Svendborg t. Dänemark, Richard Leisching und O»kar Ziegenfuß au» Dresden (sämtlich im AtcUer de» Hrn. Geh. Hofrat« Prof. Kuehl), Wilhelm Clau« au« Bre«lau (im Atelier de« Hrn Geh Hoftat« Prof Bracht), Heinrich Bücker au» Belm i. Hannover und Clemen» Kaufmann au» Lockwitz (in der Ornamentschule de« Hrn Prof. Gußmann), und Richard Stöckert au» Crimmitschau (im Malsaal de» Hrn Prof vr. Bantzer) Außerdem wurden an Stiftungsstipendien noch ver liehen da» Carlo Torniamentrsche (Reise-) Stipendium von 2200 M an Edmund Moeller au» Neustadt i. S-C. (im Atelier de» Hrn Geh Hoftat» Prof. Diez) und ein dreijährige» Stipendium der Munckeltschen Stiftung von jährlich 900 M an Han» Hanner au» Et. Goar a. Rh (sächsischer Staat«angehörigers (im Atelier de» Hrn. Geh Hof rat» Prof Kuehl). Für di« akademische Lehrmittelsammlung wurden an- gekauft ») au» Mitteln der Prellstiftung: ein im Malsaal de» Hrn Prof. vr. Bantzer gemalte» vlbild „Frau am Wasser" von Paul Schönfeld au» Leipzig (im Atelier de» Hrn Geh. Hofrats Prof. Kuehl) und ein gemalter männlicher Kopf von Curt Gasch au» Leipzig (im Malsaal de» Hrn Prof Zwintscher), d) au» der Akademiekaffe: eine Komposition „Märchen" von Rich, lieber rück au» Breslau und ein in der Mittelklaffe gezeichneter männlicher Akt von Max Heinze au» Dre»den (im Malsaal de» Hrn. Prof. vr. Bantzer), eine in derselben Klasse gezeichnete werbliche Figur von Richard Burkhardt au» UntermhauS-Gera, je eine Komposition „Märchen" von Herrn Behrendt au» Sixdorf i. Anh und Kurt Gasch au» Leipzig, ein gemalte» Stilleben von Alexander Dolszil au» Groß- kurcitz in Mähren und eine in der Mittelklasse gezeichnete landschaftliche Studie von Paul Wilhelm au» Greiz (sämtlich im Malsaale de» Hrn. Prof Zwintscher), ein gezeichneter männ- licher Akt von Paul Börner au« Meißen, ein gezeichneter männlicher Kopf von Han« Jäger au« Zschopau, ein ge- zeichneter männlicher Kopf von Rud. Junghanne« au« .Zwickau, eine farbige Zeichnung von Albert Lanae au« Magdeburg, eine Komposisitwn „Märchen" von Paul Lindau aus Ortrand, ein gezeichneter männlicher Kopf von Georg Münch au« Echauberg in Oberfranken und eine Aquarelle von Carlo Scholz au» Beilin (sämtlich in der Mittelklasse der Herren Professoren Müller und Schindler) sowre je eine Komposition „Märchen" von Martin Clau» au» BreSlau und Gg. Heine au« Seidau bei Bautzen (beide in den Unterklaffen der Herren Professoren Wehle und Sterl). Die Verkündung dieser Auszeichnungen rc. erfolgte am heutigen Tage in feierlicher Versammlung der Akademie durch den Akademresekretär Hrn Geh. RegierungSrat Stadler, die Aushändigung der Preise selbst durch den Durchlauchtigsten Kurator der Akademie, Se König! Hoheit den Prinzen Johann Georg, Höchstwelcher in Begleitung der Herren Hof- marschall Kammerherr v Mangoldt-Reiboldt und persönlichen Adjutant Hauptmann Frhr v. Berlepsch erschienen war. Ferner wohnten der Feier bei Hr. StaatSminister a D. Minister de« König!. Hause» v Metzsch-Reichenbach, Exzellenz, sowie Hr. KreiS- hauptmana vr. Rumpelt Eingeleitet wurde die Feier durch einen Vortrag de» Hrn. Geh. Hoftat» Prof vr Lücke über die Anfänge der deutschen Kunstromantik. König». Schauspielhaus. (Schiller» „Fie»co") Die gestrige Wiederholung de» „FieSco", dessen Titelhelden Hr Wiecke voll Schwung und mit intelligenter und glückliche: Verkörperung de» reichen Innenleben» der Gestalt spielte, brachte zwei Neubesetzungen wichtiger Rollen dieser Schillerschen Jugendkagödie. Frl Lißl gab zum erstenmal die Gräfin Zwpcnatt, Hr. Mehnert den starren Republikaner Verrina. So grundverschieden die Ausgaben und ihre charakteristische Lösung auch waren, so sehr wir Ursache hatten, die ernste und lebendige schauspielerische Hingebung an die Menschenbilder de« Dichter« anzuerkennen und so gewiß sich die beiden Gestalten dem Zu sammenspiel trefflich einordnen werden, so läßt sich gegen Auf- sassung und Au«druck beider da« gleiche Bedenken nicht ver schweigen. Sowohl die Künstlerin al« der Künstler verschärfen die ohnehin vom Dichter gewaltsam scharf gezogenen Grund- linien der Charaktere Hr. Mehnert war dabei insoweit im Vorteil, al« der unbeugsame, vielgeprüfte, schwarzgallige Ver schwörer, der für Genua» Freiheit den machtlüsternen siegreichen Freund opfert, um schließlich doch »um alten Dogen Andrea- Doria zurückzukehren, noch rmmer festere Wurzeln im Boden der Natur hat, als die buhlerische und hart an die Karikatur streifende Witwe, die mit FieSco zu spielen wähnt, während er mit ihr spielt. Die überzeugende Belebung und innere Steigerung beider Gestalten fordert einen gewissen Verzicht auf theatralische Wirkungen, die der Dichter allerdings so nahe gelegt hat, daß sich die Darsteller ihnen nur mit schöpferischem Aufgebot feinerer Übergänge, entschlossener Vergeistigung der Grundstimmungen und Herautzholung vom Dichter mehr angedeuteter al- ausgesuhrter Züge entwinden können. Wenn Hr. Mehnert wahrscheinlich nur nötig hat, seinem allzu dunklen Bild« etliche Lichter aufzusetzen, so wird Frl. Lißl ihrer Julia Jmprriali einen Schimmer von Grazie, von leichtsinniger Liebenswürdigkeit und feinerem über- legenheit-gefühl verleihen, die überschärfe ihrer Charakteristik mildern müssen, damit verständlich werde, daß Genua auch nur einen Tag glauben kann, der Graf v Lavagna sei seiner Leonore für die Schwester de- Gianettino Doria untreu geworden Die vortreffliche Vertretung zahlreicher Rollen de- Trauerspiel» durch Frau Salbach (Leonore, FieSco» Gemahlin), Frl Politz (Bertha), die Herren Fischer (Muley Hassan), Wierth (Bourgognino), Eggerth (Calcagno), Rens (Zibo), Müller (Andrea» Doria) ist so ost rühmend hervorgehoden worden, daß vie Wiederholung de» Lob«» üb«,flüssig erschemt Da» Publikum zeichnete die Hauptdarsteller, vor allem Hrn Wiecke, durch enthusiastischen Beifall au» A. St Konzerte. (Ignaz Friedman und Konxad Zawi- low»ki.) Zwei unbekannte Namen waren e«, die die-mal die Bmtrag»ordnung al» die Konzertarber aufwie», und darau» er- tlärt e» sich auch, daß der Paimengaiüniaal mrhr unbesetzte al» besetzte Plätze zeigte Aber soweit wir der Veranstaltung beizuwohnen in der Lage waren, war diese wohl dazu an getan, die beide« Herren au» dem Polenlande bn un» nicht unvorteilhaft einzuführen Jn»besondere war «» der Pianist, der un« zu fesseln vermochte Hr. Ignaz Friedman spielte al« erste Nummer Chopin« große 8-woll-Sonate Man war, an d'Albert« künstlerisch geläuterte« Chopinspiel denkend, zunächst verblüfft Über diese« übermäßig scharfe Herau«arbeiien der dvnamisHen Gegensätze, über den reichlichen Pedalgebrauch, über einlgr Abweichungen von der üblichen Phrasierung u a m. Aber mehr und mehr empfand man e« doch, daß man hier einer Auffassung gegcuu verstand. die schließlich sehr wohl sich begründen ließe. Wir wissen nicht näher, woher der bei un« neu auftauchend« Pianist kommt, gewannen aber den Eindruck, daß er möglicherweise eine gewisse Chopin-Überlieferung aus genommen habe, wenn wir daran dachten, wa« un« von Schumann u. a. al« Ohrrnzeugen von dem Spiel de« genialen polnischen Meister« berichtet wird Man ver mochte an die „Überreizung der phantastischen Art und Weift" de» letzteren zu denken, „die sich dem Scharfhörenden mitteilte" und sie „ordentlich den Atem an sich halten" ließ. Jedenfalls also ist Lr. Ignaz Friedman ein starke« Temperament, ein Virtuose, der un« etwa« zu sagen hat. Hrn Konrad v Zawi- !ow«ki hörten wir nur in vier ernsten Gesängen von Brahm« Der Sänger hatte damit eine ihn al« Künstler ehrende Wahl getroffen Einmal sind da« Kompositionen, mit denen er am allerwenigsten „Effekt" zu machen anstreben konnte, dann wie« er die Hörer mit ihnen darauf hin, daß wir in einigen Tagen (3. April) den 10jährigen Todestag de» Meister« begehen. Hr Zawilow«ki besitzt eine kräftige Baritonstimme von aus geprägtem Baßtimbre und guter Schulung, von der r« un« allerdings etwa« fraglich erscheint, ob sie, etwa« monoton im Klange, in den Wolfschen Gesängen so am Platze war wie in den gedachten BrahmSschen O. S — (Schlußkonzert der Dre«dner Musikschule) Wie da« König! Konservatorium, so gibt auch die Dre«dner Musikschule der letzten ihrer österlichen Prüfungsauf führungen die Bezeichnung „Schlußkonzert". Hier wie dort wird sozusagen die Creme des zum Reifezeugnis gelangten oder unmittelbar vor ihm stehenden EchülerbestandS vorgeführt, und das öffentliche Rigorosum erstattet sich gleicherweise zu einem solchen für die Eleven selber, wie für die betreffende Anstalt Nun, Ehre dem Ehre gebührt Die Dresdner Musik schule schnitt auch in diesem Jahre wieder sehr günstig ab. Den Reigen d«r Vorträge begann diesmal eine Schülerin der Klavierklaffe Schneider, Frl Johanna Krähling (Chopin. L-moU-Konzert, 1. Satz), der rin Schüler der Klaffe Weis bach, Hr Richard Albrecht (Reissiger, Klarinrttenkon'ert ^,-äur) folgte. Von den übrigen Darbietungen, die zu hören wir in der Lage waren, sei zunächst der bemerkens wertesten gedacht ES waren dies die der Frl Elaine Tute und Toni Witt und der Hrn. Albert Patzak. Frl. Toni Witt vertrat den Koloraturgesang. Der Schuft Prof l)r Müller« Ehre machend, sang sie mit bereit- vortrefflich entwickelter Technik die bekarnten Adamschen Bravour-Variationen über Mozart- ^b! vous " Frl. Elaine Tute (zwei Sätze aus Vieur- temp« L äur-Konzert- und Fr Patzak aber repräsentierten die Lewingersche Geigerschule in hervorragender Weise Beiden ist gemeinsam eine brillante AuSb.Idung (Handgelenk) im Tech nischen geworden Die Bogenführung ist bei der jungen Eng länderin von einer gleichsam federnden Leichtigkeit, und der Geiger verfügt überdie- über einen schönen, warmen Kantilenen- ton Letzterer spielte zwei Sätze au- dem Mendelssohn-Konzert Noch traten dann auf eine weitere Sängerin Müllerscher Schule, Frl. Mary Schultze, die, augenscheinlich für lyrische Ausgaben stimmlich mehr prädestiniert wie für dramal.iche, mit Berlioz' „O kehr zurück" mehr zu wirken vermochte, wie mit der stimmlich so anspruchsvollen „Allmacht" Schubert«, und ein Cellist (Klaffe Zenker) Letzterer, Hr Alfred Patzak, ein Bruder de- vor genannten Geiger«, stand allerdings noch zu wenig über semer Aufgabe (Saint-Säen«, Konzert zwei Sätze), ist noch ein „Werbender". Ein Symphonie-Satz in L-mott von Karl Sommer, einem Schüler der KompositionSllaffe Johanne- Reichert, beschloß den Abend und zeigte, daß sich der Komponist mit einem Gutteil der Regeln seiner Musik bereit- vertraut machte Sehr loben-wert hielt sich da- Anstalt-orchester unter seinem neuen Leiter Hrn. Kapellmeister Naumann O S. Wissenschaft. Am kommenden Sonntag, den 24. März, sind 25 Jahre verfloffen seit dem Tage, an dem Robert Koch eine seiner größten Entdeckungen — man kann wohl sagen: seine g.ößte Entdeckung, diejenige de- Tuberkel- bazillu- — der Öffentlichkeit übergab Im Herbst 1880 war der Wöllsteiner Krei-phyfiku- al- RegierungSrat in da- Kaiserl. Ge'undheu-amt berufen worden, und hier lag er mit Eifer bakteriologischen Studien ob Die Frucht seiner Arbeiten war die Entdeckung de- Tuberkelbazillus Koch- ältester Mitarbeiter, Prof Löffler m Greifswald, der damals Hilfsarbeiter ün Ge» sundheit-amte war, entwirft in der „Deutschen medizinischen Wochenschrift" eine anschauliche Schilderung von den eigen artigen Verhältnissen, die zu Beginn der achtziger Jahre in dem medizinischen Beilin herrschten und Koch bestimmten, seine Entdeckung in einer kleineren ärztlichen Vereinigung bekannt»»» «eben Ja der Berliner medizinischen Gesellichan herrlWe Rudolf Virchow; er war Koch mit kühler Zurückhaltung be gegnet, und di« Virchowsche Schule hatte die Veröffentlichungen au- dem Gesundheitsamt in einer Sitzung der medizinischen Gesellschaft heftig angegriffen. Koch blieb deshalb diesem Ver eine fern. Zu der zweiten größeren Berliner ürztegesellschaft, dem Verein für innere Medizin, unterhielt er gar keine Be- ziehunaen, und so entschloß er sich, al- Mitglied in die Berliner physiologische Gesellschaft emzutreten und dort seine Entdeckung in einem Vortrage n.edcr,uftgen Er wählte dazu den be scheidenen Titel „über Tuberkulose" Trotz diese- wenig sagenden Titel- war der Sitzung-raum bi» auf den letzten Platz gefüllt Obgleich nicht» von Koch» ForschungSergebniffen in die Öffentlichkeit gedrungen war, war doch alle» aespannt auf da», wa» er zu der viel umstrittenen Frage der Tuberkulose bei» bringen würde Koch war damal» noch nicht der siegesbewußte Redner, der sein Auditorium in glänzender Rede zu faSumeren und mit sich fortzure ßen verstand Langsam und stockend kamen die Worte au» seinem Munde , aber wa» er sprach, war klar, streng logisch aufgebaut Mit steigrnder Spannung folgte da» Auduorium seinen auf jeder Etappe durch untrüg liche Bew«i»mittel gestützten Darlegungen, welch« die Bedeu tung de» Tuberkelbazillu» für di« Entstehung d«r Tuberkulös« ergab«» Und al» er geendet hatte, da brach nicht etwa ein veifav»sturm lo», wie man wohl hätte erwarten können; nein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)