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Dresdner W Journal. königlich Sächfiseh-v Staatsanzerg-*. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Oder- und Mitteldehörden. Nr.52. 1907 vezugSPreis: Beim Bezug« durch die Expedition, < Post nu Deutschen Reiche 3 Ml Auzel«« Nummern 10 Pf — Erscheint: Werttagt Große Zwingerstraße so, sowie darch die lark vierteljährlich. lgS nachmittag«. — Fernsprecher Nr. 139k. l> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Dsenge« in Dretden. <s Montag, den 4. März Aukündiginge«: Die Zeil« Netner Schrift der «mal aespalteueu AnkündiguugSseite SS Ps, die Zeile größerer Schritt der «mal gespaltenen Dextseite im amtttchea Teile «0 Pf. unter dem RedaktioaSstrich (Eingesandt) 7ö Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftranzetgeu. — Schluß der Annahme vor«. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den seitherigen Hilfsbeamten auf Zwenkauer Revier präd. Oberförster Döring zum etatmäßigen Oberförster und Ver walter des Eibenstocker Reviers zu ernennen. HilsSgristlicher in Pvstvitz, al« Pfarrer in Kotitz (Oberlausitz); ?. G. I May, Pfarrer in Berbisdorf, al« Pfarrer in Zeithain (Großen- Hain); F. A Krause, Psarrvikar in Fürstenwalde, al« Psarrer in Börnersdorf (Dippvldiewalde); vr pbil K « W. Mengel, hilf», geistlicher in Leipzig.Thonberg, als ll. DiakonuS in Leipzig-Volk- marSdorf (Leipzig I); ? lüo. tdeol. A Schuster, ArchidiakonuS in Penig, als IV. DiakonuS an der Kreuzktrch« in Dresden (Dresden I); k. 1>zo. tbeol. vr. plül. K G. I. Siedel, MtssionSinspeklor in Leipzig, als Psarrer in Lausa (Radeberg). Öffentliche Sitzung des AreiSauSschufle« findet Mittwoch, den 13. März 1907, nachmittags 1 Uhr in dem Sitzungssaale der Königlichen Kreishauptmannschaft statt. Die Tagesordnung ist in der Hausflur des Regjerungs- gebäudes angeschlagen. Chemnitz, am 28. Februar 1907. i«7« Königliche KreiShauptmauuschaft. Die nach der Bekanntmachung vom 14. Januar dss. Js. angeordnete Stellvertretung des Herrn Bezirkstierarzt Wilhelm in Zittau hat sich erledigt. — Dresden, am 2. März 1907. Die König!. Kommisfio» für das Beterinärwesen. AMchn Knicht dn sir dos Netnliilrvkskll über die am 28. Februar 1907 im Königreiche Sachsen herrschenden ansteckenden Tierkrankheiten. i«77 1. Milzbrand. Amtsh. Löbau: Oehlisch (1 Gehöft); Dippoldis walde: Niederfrauendorf (1); Großenhain: Wantewitz (1); Grimma: Frauwalde (1); zus. 4 Gem. u. 4 Geh. 2. Räude der Pferde. Stadt Dresden (1); Amtsh. Pirna: Copitz (1); Leipzig: Kotzschbar (1); Leipzig (1); Chemnitz: Chem nitz 0); jus. 5 Gem. u. 5 Geh. 3. Gchweineseuche einschl. Schweinepest. Amtsh. Dippoldiswalde: Ruppendorf (1); Leipzig: Stötteritz (2), Thekla (1); Plauen: Plauen (1); zus. 4 Gem. u. 5 Geh. 4. Geflügelcholera. AmtSh. Oelsnitz: Untermarxgrün (1). 5. Brustseuche der Pferde. Stadt Dresden (4); AmtSh. Großenhain: Kolm- nitz (1); Leipzig: Leipzig (2); Grimma: Grimma (1), Wurzen (1); Oschatz: Oschatz (1); Chemnitz: Chemnitz (1); Schwarzenberg: Aue (2); Plauen: Kleingera (1), Reichenbach (1); zus. 10 Gem. u. 15 Geh. 6. Rotlanffeuche der Pferde. AmtSh. Bautzen: Burk (1), Jenkwitz (1), Niedergurig (l), Strohschütz (1), Temritz (1); Stadt Dresden (1); Rochlitz: Neutaubenheim (1); zus. 7 Gem. u. 7 Geh. 7. Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde. AmtSh. Meißen: Wuhsen (1); Leipzig: Böhlen (1), Jmnitz (1), Lindennaundorf (1), Löbschütz (1), Probstdeuben (1), Schönau (1), Seebenisch (1), Stöhna (1); Borna: Breunsdorf (2), Großpötzschen (1), Großstorkwitz (1), Herms dorf (1), Langenhain (1), Wiederau (l), Zauschwitz (1); Rochlitz: HelSdorf (1); Chemnitz: Kändler (1), OelSnitz (1), RöhrSdorf (1); Flöha: Borstendorf (1), Hausdorf (1); Zwickau: Langenreinsdorf (1); zus. 23 Gem. u. 24 Geh. Er«e»«»»ge», Bersetz»»ge« re. im öffentliche» Die»ffe. Im «eschäftsberelche de» Ministerium« de» Sdultu» «. offentl. Unterricht». Zu besetzen: die Ktrchschulstelle au drr tkl. Schule zu Bloßwitz b. Riesa Koll.: Die oberste Schul- khörde. Außer freier Amtswohnung im Schulhause nebst Gatten- genuß 1200 M. vom Schul-, rund K8V M. vom Kirchendienste, 1l0 M. für ForlbildungSschulunlerrichl Bewerbungen bereits er fahrener Lehre, mit «ml-führungSzeugniS bis in di« neueste Zett väieften» am 1ö. Mär» an den König!. BezirkSschulinspektor in Oschatz; — eine nichtständige Lehrerstellr an der neuzugründendea Selekta zu BorSdorf durch akad geb. Bewerber (Philologe, Theologe oder Pädagoge) mit der Befähigung zur Erteilung von franz., lateta. (engl) Unterricht. Gehalt im 1. Jahre 1700 M., im r Jahre 1800 M., im 3. Jahre 1900 M. Gesuch« mit den erforderlichen Beilagen an BezirkSschulinspektor vr. Michel, Grimma. Im Geschäftsbereiche de« Evangelisch-lutherischen LandeSkousistoriumS sind im regelmäßigen Bersahren zu be setzen: da« Pfarramt zu Zschochau (Meißen) — Kl. IV (8) — Koll, für diesmal: das Ev.-luch VandeSkonsisiorium; das Primariat zu Kamen, (Oberlausttz) — Kl. V (8) — Koll: d«, Stadtrat. — «uaestellt b«» versetzt wurden: k. F. «. Härtel, Psarrer in Mißbach, al» Pfarrer in Rödern (««ßmhatn); I R. Boitz, Kan didat, -NS HilfSgristltcher in Postwitz (Oberlaufitz); I G. Zieschang, (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen anch im Anzeigenteil« ) Nichtamtlicher Teil. Mitteilungen ans der öffentliche» Bemalt»»ß. - Sicherem Vernehmen nach werden am 1. April versetzt werden: ReaierungSrat vr. Ostermayer von der Amt-Haupt- Mannschaft Zittau zur Krei-Hauptmannschaft Zwickau, Regierung-- affeffor Zimmer von der Amt-Hauptmannschast Zwickau zur Amtshauptmannschaft Zittau, Polizeikommiffar Polizeirat v. Bötticher von der Polizeidirektion Dresden als Regierung«, assefsor zur Amt«hauptmannschaft Plauen, die BezirkSaffeffaren v Thümmel von der Amtshauptmannschaft Dre«den-Neustadt anstatt zur Amt«hauptmannschast Plauen, zur Amt-Hauptmann- schäft Pirna, Graf zu Castell-Eastell von der AmtShaupt- mannschaft Pirna zur Amt-Hauvtmannschaft Dresden-Neustadt und vr. Göpfert von der Amt«hauptmannschaft Glauchau zur Amtshauptmannschaft Zwickau. Deutsches Reich, vom Kaiferhofe. (W. T. B.) Berlin, 3. März. Heute morgm nahm das Kaiserpaar mit dem Prinzen Oskar und der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen sowie der Prinzessin Alexandra Viktoria zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-GlückSburg an dem Gottesdienste in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche teil Um I Uhr empfing der Monarch den Prinzen Ernst von Sachsen-Alten burg, der die Regimentsgeschichte des Infanterieregiments Nr. 153 und ein Handschreiben des Herzogs von Sachsen- Altenburg überreichte. Zur Frühstück-tafel war die hier weilende Deputation de- russischen Regiment- Wyborg geladen Abend waren beim Kaiserpaar zum Tee geladen Prof. Burgeß und Gemahlin, preußischer Kultusminister vr. v Studt und Wirk! Geh OberregierungSrat vvr Harnack. — Da« unter dem hohen Protektorate der Prinzessin Eitel-Friedrich von Preußen stehende Wohltätigkeit«sest im König!. Echauspielhause, dessen Erträge für Veteranen be stimmt sind, hatte heute nachmittag gegen 3 Uhr im Parkett, m den Rängen und Logen de« Hostheaters einen großen Teil der Hofgesellschaft versammelt In der großen Hofloge er schienen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Prinz und Prinzessin Eitel-Friedrich von Preußen, Prinzessin Alexandra Viktoria zu Schleswig-Holftein-Sonderburg-Glück-burg und Prinz O«kar von Preußen mit den Damen und Herren de« Gefolge- Die Vorführungen begannen mit dem lustigen Einakter von Gustav zu Putlitz „Brandenburg,sche Eroberungen", dargestellt von Damen und Herren der Hofgesellschaft. Nach einer Pause folgten sech« lebende Btlder, die ebenfalls von Damen und Herren der Hofgesellschaft durchgesührt wurden und von Prof Franz Skarbina und Porträtmaler Fedor Encke mit vielem Geschmack gestellt worden waren. Die diesjährigen KaisermanSver. Die Kaisermanöver werden, wie Berliner Blätter melden, in diesem Jahre zwischen dem 7. und 10. Armeekorps ab gehalten. Kavalleriedivlsionen werden beim 1, 7., 8. und 10. Armeekorps aufgestellt Die Gardekavalleriedivifion besteht aus der 1, 2. und 3. Gardekavalleriebrigade, den Garde- Maschinengewehrabteilungen Nr 1 und 2, sowie der reitenden Abteilung de« 1. Gardefeldartillerieregiments Größere Pionier übungen werden in der Gegend von Frankfurt a. O, ferner bei Ulm und bei Coblenz abgehalten. Bei Posen findet unter Leitung de« kommandierenden General« de« 5. Armeekorps ein« Festungskriegsübung statt. Angriffsübungen unter Beteiligung der schweren Artillerie de« Feldheer« fallen au«. Der Deutsche Flottenverein und die Wahl- dewegung. Der Präsident de« Deutschen Flottenverein« Otto Fürst zu Salm erläßt al« Erwiderung auf die Angriffe, di« gegen den Verein im Anschluß an die Wahlbewegung gerichtet wurden, nachstehende Erklärung: 1. Weder die LeretnSleitung noch, soweit ich unterrichtet bin, einer der Verbände hat nach Loslösung de« Reich«tag« Wahlagitation getrieben. Der Verein hat weder Wahlversammlungen abgehalten noch Wahlreden in unsere« verbänden halten lassen; er ist sür keine bestimmte Partei ringetreten und hat daher keinerlei Parteipolitik betrieben. 3 E» ist sildsU'frstärdUch, daß die verttnSlettuna von de» Mitgliedern d«« Dentsche» Flotten verein« erwarte« hat, daß jede« an seinem Platze seine nationale Pflicht tun und für einen nationalen Kandidaten eintretev werde 3. Ja dem Wahlkampfe sind ver schiedene Mitglieder unsere» Vereins und besonder- solche, die sich in einflußreichen Stellungen befanden, hervorgetretea und haben durch Wort und Schrift dafür zu wirken gesucht, daß eine möglichst groß» Zahl nationaler Kandidaten in den Reichstag gewählt werde. Alles, was von Mitgliedern de-Verein» während der Wahlzeit gesagt und geschrieben worden ist, haben diese nicht im Ramen oder im Auftrage deS Verein- gesagt und geschrieben, sondern sie sind, wie eS ihr Recht und ihre Pflicht war, al» deutsche Bürger und ReichStagSwähler sür ihre Überzeugung uud ihre eigene politische Anschauung eingetrelen. 4 Der Deutsche Flottenverein als solcher hat durch das Rundschreiben de» Präsidenten vom 1» Dezember 1906 zu den Wahlen Stellung genommen und den verbänden durch Schreiben der Präsidial geschäftsstelle die Broschüren angeboten, die von nationaler Seite zur Verfügung gestellt waren b Es ist daher unwahr, wenn be- ha wlei wird, der Deutsche Flotteuverein habe Wahlagitation ge trieben. ES ist unwahr, wenn behauptet wird, der Deutsche Flotten verein hab« konfessionelle Heye getrieben. ES ist unwahr, wenn be hauptet wird, der Deutsche Flotteuverein habe gegen seine Satzungen verstoßen oder habe seinem Charakter als »nicht politischer' Verein nicht Rechnung getragen. 6. Der Deutsche Flotteuverein wird un beirrt um alle Angriffe, getreu seinen Satzungen, die den Para graphen über den »Zweck' des Vereins mit deu Worten begiauen: »Der Deutsche Flottenvereiu erachtet eine starke deutsch« Flotte für notwendig', weiter arbeiten für die Größe, das Ansehen und die Weltstelluug unseres Vaterlands Jeder Deutsch«, welcher Partei oder Kousession er auch angehöreu möge, ist uns zur Mitarbeit will kommen. Die deutsche Turnerschast und die Lozialdemotratie. Ter Ausschuß der deutschen Turnerschaft, gezeichnet vom Vorsitzenden vr. Ferdinand Götz und vom Geschäftsführer Stadtschulrat vr. Rühl, erläßt fönende Erklärung: Ta die von den sogenannten „freien", den sozialdemokratischen Parteiturnern erfundene und al« Agitationsmittel gegen die deutsche Turner- schait benutzte infame Lüge, die deutsche Turnerschaft habe dem Verband« zur Bekämpfung der Sozialdemokratie 80000 M zu- aewendet oder doch die gleiche Summe zu Wahlzwecken ge spendet, immer in den Blättern wiederkehrt und unbegreiflicher weise auch hier und da bei Wohlmeinenden Glauben findet, erklären wir auf Wunsch vieler Turngenoffen, daß diese Nach richt von Anfang bis Ende erlogen und erfunden ist, und daß au« der Kaffe der deutschen Turnerschaft auch nicht ein Pfennig für den erwähnten oder einen ähnlichen Zweck verausgabt worden ist. Der vorjährige Bestand ist genau noch heute vor handen. Tagung ver Deutschen Friedensgesellschaft. (W TB) Eisenach, 3 März Der hier tagende Kon greß der Deutschen FriedenSgesellschast beschloß, Einladungen ergehen zu lassen für einen Ende August in München zu ver anstaltenden internationalen Friedenskongreß An den Reichskanzler Fürsten v Bülow wurde ein Tele gramm gesandt, in dem die Delegierten für die von der Reich s- verwaUung beschlossene Förderung der zweiten Haager Friedens konferenz ihren Dank aussprechen — 4 März. Der hier tagende Kongreß der Deutschen FriedenSgesellschast nahm gestern einstimmig eine Resolutton an, m welcher der für die allernächste Zeit zu erwartende Zusammen tritt von 46 Mächten zur Frage zur zweiten Friedenskonferenz im Haag, sowie die in der Thronrede bestätigte freundliche Stellung der Deutschen ReichSverwaltung zu dieser Konferenz freudig begrüßt wurden Der Kongreß hoffe von der Friedens konferenz vor allem die Vorbereitung zu einer Festlegung de« Völkerrecht«, insbesondere die Weiterbildung der Schiedsgericht« - «inrichtungen, in obligatorischer Form, ferner eine ernstliche Beratung einer internationalen Beschränkung der Rüstungen und die Vorbereitung einer die ganze Welt umfaßenden Friedens- organisation. Schließlich werden die deutschen ReichStag«- abgeordneten zur Unternutzung diese« Programms und zum Anschluß an die interparlamentarische Union aufgefordert Einberufung de» braunschweigischen Landtag». (W T. B) Braunschweig, 2 März Der Landtag ist vom Regentfchastsrat auf den 12. März einberufen worden Deitscher Reichstag. Sitzung vom 3. März. In d«r fortgesetzte« Beratung deS Etat« führt Abg Schädler (Z.) aus, man könne dem Reichskanzler nur dankbar für die ReichStagSauflüfung sein; denn dem Reichstage habe bisher ein Großmeister, ein Lderscharfmocher und ein Lberzeremontev. meister gefehlt Gegenüber der geüttgen Ausführung deS Fürsten Hatzfeld, die Patteipolitik nehme hier einen zu breiten Raum ei«, müsse er sagen im Volke hab« man s«hr großes Interesse an der Stellung der Parteien über das, waS sie solltu, wollen und auS- führe«. Wenn, wir der Abg Winckler wünsche, di«Mehrheit d«SReichstags für die Arbeitswilligen eintreten solle, so wäre das eiae neue Aus lage d«S ZuchthauSgesetzeS (Sehr richtig I im Zentrum ) WaS sagte« denn dazu sttue Bundesgenossen auf der Linken? DaS sei dvch ei«e Uustimnnqtttt in dem Kvazett, dessen Konzertmeister und Reichsimpresario Fürst » Bülow wäre. Wenn vr Semler bestreite, eiae« «euer» Kulturkampf inszeniere« zu wolle« — im Patteimauifeft stehe zwar nichts davon — so sei e» doch di« .Natioaalzeitung' ge wesen, di« znrrfi von de« 600000 M Geschenk an d«n Papst Leo XIU