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Dresdner Journal : 19.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190702198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-19
-
Monat
1907-02
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 19.02.1907
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«»»ß »«d W>ffc,sch,st. Erinnerungen an Carvueci. Der größte Teil von Carducci» Leben ist ttotz all der Unruhen und Kämpfe, in die sein Feuergelst ihn immer wieder stürzte, doch in ruhiger Regelmäßigkeit verstossen Neben der gewaltigen Kriegernatu, und dem leidenschaftlichen Poli tiker, neben^em dichterisch begeisterten Propheten lebte in ihm auch ein gut Teil vom schlichten Gelehrten, der in der müh samen Arbeit seiner Studien und Forschungen Befriedigung und Glück sand Vierzig Jahre hindurch hat der Dichter in Bologna gelebt und gewirkt, hat auf da» gesellschaftliche und literarische Leben der alten Universitätsstadt gewichtigen Einfluß geübt und ist nur selten au» den Mauern seiner zweiten Hei mat herauSarkommen. Die Sehnsucht nach seinem Geburts land, den Maremmen, blieb zwar tief in seinem Herzen haften, aber seine Persönlichkeit faßte immer stärkere Wurzeln in seinem Amt und ferner neuen Umgebung; die Stürme der Jugend traten zurück gegen die ruhige Anschaulichkeit de» Alter«, und immer mehr versenkte er sich in die herrlichen Schätze italienischer Poesie, die er durch seine Arbeiten für di« Gegenwart wieder fruchtbar gemacht hat In den dunklen Bogengängen Bologna», wo einst die Di»pute gelehrter Scho- lärm wiedergehallt hatten und da» Klirren der Schwerter bei Raufhändeln dumpf gedröhnt, da schwebte nun der Geist Car- ducci» und verlieh dem Ort ein« neue Weihe, die nun mit de» Dichter» Tode dahinschwinden wird. Ein Freund Carducci», G Chiarini, hat un» diese» arbeitsreiche und segen»volle Bo logneser Leben in einer liebevollen Biographie geschildert, wie der Dichter den Tag mit seinen Vorlesungen, mit Plaudereien beim Buchhändler und dem Betrachten neu eingegangener Schriften, mit Arbeiten in seiner reichen Bibliothek verbrachte und am Abend dann mit Kollegen und Studenten einen Aus flug in die Umgegend machte. In einer kleinen Wirtschaft machte man Halt und eine heitere Lustigkeit brach lo«, gewürzt von Gesprächen und Zitaten, die immer wieder in den Preis der Dichtung und besonder» der heimischen Poesie au» klangen Seine LieblinaSdichter Horaz, Petrarca, FoScolo ober Shelley wurden ihm wahre Lebensgefährten, die ihn auf allen seinen Fahrten und Wegen begleiteten Wie sehr ihm solche literarischen Erinnerungen an» Herz gewachsen waren, davon gibt eine kleine Geschichte Zeugnis, welche die Dichterin Annie Vivanti zum 70 Geburtstag de» Dichters mit anderen liebenSwürdiaen Erinnerungen in der „Deutschen Rundschau" erzählt hat. ES war während einer Fahrt auf dem Golf von Spezia Carducci saß gedankenvoll rm Boote; plötzlich nahm er em kleine» Buch au» der Tasche „Da» ist Horaz", sagte er zu Annie, „und hier, in diesem Golf, diese Zeilen lesend, starb Shelley der junge, der geliebte." Der Schiffer, schwerfällig über ferne Ruder gebeugt, blickte rasch auf und sagte: „Jllustnssimo, mein Großvater war der Bootsmann de« Signor Shelley, der in dieser Bucht ertrank" Indem er Shelleys Namen nannte, nahm er seinen Hut ab, al» ob er einen seiner Heiligen erwähnt habe. Die rasche Wolke der Rührung, die ich nachmal» so wohl verstehen lernte, stieg auf m Carducci» Augen bei der ehrfürchtigen Gebärde de» Boots mann» „Ich grüße dich, mein Freund", sagte er, indem er seine Hand ausslrcckte Der Mann zog seine Ruder ein und, sich vorwärts beugend, schüttelte er Carducci» Hand; dann ruderte er ruhig weiter und fuhr hinau» in» blaue Meer Carducci, der hinreißend beredte Poet, war kein großer Redner, kein Freund der vielen Worte. Die außerordentliche Knapp heit, zu der er seine Kunst erzog, prägte sich auch im gewöhn lichen Leben au». In einer seiner ersten Vorlesungen an der Universität sagte er: „Der Mann, der ein Ding in zehn Worten zu sagen vermag und e» in zwanzig sagt, ist böser Handlungen fähig". „Mit den besten, wie wohl plötzlichen Absichten, höflich und korrekt zu sein", so charakterisierte ihn Frau Vivanti, „ist er in Gesellschaft ganz und gar unzivilisiert. Wenn Leute zu ihm sprechen, die er nicht leiden mag, oder wenn sie Dinge sagen, die ihn nicht interessieren, gibt er keine Antwort Dann sieht er vor sich hin, zupft seinen Bart und denkt an anderes Sein Haß jeder Form der Anbetung ist tief und sein Charakter jähzornig." Seine Vertrauten nannten ihn darum wohl auch den „Oger" oder Menschenfresser, denn in solchen Momenten der Wut konnte der gutmütige und wohl wollende Mann sich völlig vergessen. Am empfindlichsten war er, wenn ihm die Ehre seine« über alle« geliebten Italien« irgendwie angetastet zu sein schien, und den tiefsten Schmerz bereitete e« ihm, wenn er seine glühende Verehrung de» Vater land« durch irgendwelche niedrigen und gewöhnlichen Handlungen seiner Landsleute gekränkt sah. Selbst die Bettler in den Straßen sollten nach seiner Meinung ihre Armut mit Würde tragen. Während eine« AuLfluaS nach den Alpen be- aegnete er einst zwei deutschen Touristen, die sich ihm an schlossen. Der ältere von ihnen war ein Professor, der jüngere stellte sich al» ein großer Verehrer Carducci« vor und führte sich mtt den Worten ein: „Ich bin ein Deutscher und wir Deutschen sind alle Dichter." Carducci lüftete seinen weiten braunen Hut. „Ein deutscher Dichter?" fragte er auf Deutsch „Ja", versetzte der Blondhaarige „Nicht daß ich jemals Ge dichte schriebe, aber mein Leben ist ein Gedicht und sein letzter, schönster Ver» soll sein: Zum erstenmal Italien sehen mit meiner Hand in der Hand Giosus Carducci«." Dem Dichter gefiel der junge Enthusiast immer mehr und er erfüllte seinen Wunsch, indem er mit den beiden nach Italien hineinfuhr. Sie waren kaum über die Grenze gekommen, al« eine Menge zer lumpter Kinder dinier dem Wagen herlief und um ein Almosen bat. Die Deutschen warfen eine Handvoll Münzen heraus, um die sich die Jungen sogleich zu schlagen anfingen Al« die Deutschen darüber lachten, wurde Carducci bi» unter die Haar wurzeln rot. Er stand im Wagen auf und befahl, vor Er regung zitternd, mit bebenden Lrppen den erstaunten Fremden, auSzustergen. Diese Erniedrigung seine« Vaterland« durch da» Lenehmen der Knaben und da» harmlose Vergnügen der Deutschen darüber hatten ihn auf da« tiefste verletzt. Per sönliche Kränkungen konnten Carducci nie so bi» in» Innerste erregen AI» im Jahre 1895, da er dem Republikani«mu» entsagt hatte, seine Studenten ihn mit Beleidigungen und Ge walttat,gleiten überhäuften, schüttelte er ruhig sein Lörvenhaupt und auf ihre Rufe „Nieder mit Carducci", sagte er stolz: „Nein, niemal» nieder! Gott hat mich auf die Höhe gestellt." Später hat er von diesen Szenen selbst in belustigender und ganz objektiver Weise erzählt. ,,E» sind gute Jungen, e» sind edle Jungen, ich liebe sie", sagte er nachsichtig, fast zärtlich, „sie glauben, daß sie im Recht seien, also sind sie'»." * aber die Beerdigung Earducci» wird depeschiert: (W T B ) Bologna, 18. Februar Unter Teilnahme einer unarheuren Menschenmenge hat heute die feierliche Bei- setzung Giosuä Carducci» stattgesunden Der Nationaltrauer um den Dichter halber waren die Läden geschloffen überall waren Trauerfahnen gehißt. Die Straßenlaternen läng» de» Weges, den der Zug nahm, waren angezündet und mit schwarzen Schleiern umhüllt. Der Straßenbahnverkehr war eingestellt. Eine ungeheure Menge füllte Straßen, Plätze, Balkone und Fenster Der Graf von Turin al» Vertreter de» König« begab sich sogleich nach seiner Ankunft in da» Hau» Carducci», um der Familie da» Beileid de» König» au«zu- sprechen Um 2 Uhr nachmittag» setzte sich der Zug, an dem Behörden, Vereine, Professoren, Studenten, Abordnungen der Stadtvertretunaen und Truppen teilnahmen, in Bewegung Die Menge ließ ihn schweigend und entblößten Haupte» vorüberziehen Die Musikkapellen spielten nicht; man hörte nur die historische Glocke de» Rathausturm» läuten Zu seilen des von vier Pferden gezogenen Leichenwagen» gingen Studenten, hinter ihm der Graf von Turin. Unterrichts minister Rava, die Präsidenten de» Senat» und der Kammer, viele Senatoren, Deputierte, Generale, Admirale und hohe Beanite. Der zwei Kilometer lange Zug durchzog die Stadt bi» zum Weichbilde, wo er sich auflöste, während der Leichen wagen bi» zum Kalthäuser-Kirchhofe fuhr, wo die Beisetzung erfolgte. Konzerte. (Geistliche» Konzert in der Frauen kirche.) Da» von Hrn Kantor Bruno Röthig gemündete und mit fortgesetztem künstlerischem Erfolg geleitete „Leipziger Soloquartett für Kirchengesang" gab am Sonntag abenv ein aut besuchte» Konzert in der Frauenkirche. Auf dem Programm standen vierstimmige Gesänge au» dem „Schatzkästlein deutsch evangelischer Kirchenmusik", wertvolle geistliche Lieder, die au» nahmSlo» in sorgfältiger, au»druck»tiefer Wiedergabe dargeboten wurden Der musikalische Höhepunkt de» Abend« wurde mit dem ergreifenden Choral „O Haupt voll Blut und Wunden" in den Harmonisierungen durch Haller, Krüger und I S Bach erreicht Die auch außerhalb Deutschland« bekannte und geschätzte Konzertvereinigung kann bereit« auf mehr al» tausend geistliche Aufführungen zurückblicken. — (Alfred Sittard) In größeren zeitlichen Abständen pflegt der Organist der Kreuzkirche, Hr. Alfred Sittard, mit einem eigenen Konzert an die Öffentlichkeit zu treten, indem er sich selbst al« einen hervorragenden Künstler seines Instrument« in Erinnerung bringt Sagen wir e« nun offen, wie sich die Veranstaltungen jetzt darstellen, so sind sie nicht viel anderes al« einige „Konzerte mehr " Aber, wir meinen, H" Sittard sei der Mann dazu, seinen Darbietungen einen besonde.en Charaker zu geben, der ihnen in der „Fülle der Gesichte" gleichsam eine Physiognomie verleihen würde Wa» un«, seit Han» Fährmann seine großen Orgelabende ausgab, fehlt, wa« man in Berlin und anderwärts — wir denken auch an Paul Gerhardt« Veranstaltungen in der Zwickauer Marien kirche — seit langem besitzt, da« sind programmatische Vor führungen von Werken der Orgelliteratur alter und neuer Zeit, historische oder „Komponisten".Abende rc. Volk«tümliche Preise für sie vorausgesetzt, könnten sie volk«tümliche Veranstal tungen werden und viel zur Hebung de« Interesses für kirchliche Kunst beitragen. Gerade Hr Sittard scheint un» um seiner künstlerischen Persönlichkeit willen wie al« Organist unserer eigentlichen „Stadtkirche" berufen zur Ein führung solcher Veranstaltungen, die ja keineswegs etwa al« sehr zahlreiche in« Auge zu fassen wären. Drei oder vier der artige Abende in der Konzertzeit würden weitau« genügen So wie die Veranstaltungen des Hrn Sittard jetzt geartet sind, rangieren sie doch mehr oder weniger in die eigentlichen „Konzerte". Auch bei der gestrigen war das der Fall. So viele« Schöne der Abend auch bot, c« fehlte ihm ein oesonderer Charakter; etwa«, wa« z. B den kleineren Veranstaltungen de» Hrn. Kirchenmusikdirektor« Uso Seifert ste*« nachzurühmen ist Um zunächst de» Konzertgeber« zu gedenken, so spielte er Werke von Bach, Mar Reger (darunter Voveckictus, op. 59 Nr. 9, ein stimmungs- und im guten Sinne effektvolles Ton stück), Guilmant (ine groß angelegte, inhaltlich abwechslungs reiche I' äur-Sonate, op 89, offenbar eine der gehaltvollsten Schöpfungen de« französischen Orgelmeister«) und Saint- Saön«. Daß er bei diesem Programm Gelegenheit fand, sein Können im vollen Lichte zu zeigen, kann natürlich nicht in Abrede gestellt werden, seine virtuose Technik, seine geschmack volle Negiftrierung«kunst, seinen plastisch gestaltenden und doch schwungvollen musikalischen Vortrag Zur Mitwirkung hatte er sich al« Sängerin eine Altistin Frl. Agne« Leydhecker- Berlin erkoren, m der man eine sehr angenehme Bekanntschaft machte. Die Dame, die über eine timbreschöne, wohlau«gebildrte Stimme verfügt, sang ein Arioso von Händel und, laut Vor tragsordnung, zwei Gesänge von Arnold Mendelssohn Al« Jnstrumentalsolisten führte Hr Sittard außer Hrn Paul Wille, der nur in den gedachten Vokalnummern am Putte der obligaten Violine erfolgreich hervortreten konnte, dessen Bruder, Hm Georg Wille, unsern au«gezeichneten Cello- virtuosen, in« Treffen Dieser Meister seine« Instrument« fand namentlich in einer Händelschen Sarabande (v-änr) und einem I. Klengelschen Konzert-Andante Gelegenheit, mit seinem be strickenden Cantilenenton zu glänzen. O S. Wissenschaft. Von einem naturwissenschaftlichen Funde, der für die Entwickelung«geschichte de« Menschen von hohem Werte werden dürfte, berichtete der Schweizer Anthro pologe Prof vr. Martin in der „Gcogravhsich-Ähnographischm Gesellschaft" in Zürich. Vor etwa Jahre«ftist — im März 1906 — wurden in einem Kieslager bei Robenhausen (Kanton Zürich) einige Teile eine« menschlichen Schädel« ge funden, die von Prof Martin einer genauen Prüfung unterzogen wurden. E« sind Teile de« Schädeldach«, die auf eine Länge von 162 mm schließen lassen Die starke Aufrichtung sowohl de« Stirn- wie de« Hinterhauptknochen» al« auch die Kalottenhöhe (97 mm) läßt auf einen rezenten, höchsten« früh postglazialrn, etwa 50jährigen Menschen, wahr scheinlich einen Mann, schließen. Ganz offenkundig ist die Ähnlichkeit mit dm früheren Funden von Meilen am Zürichsee und Lascherz am Bielersee, wonach der Fund ein neuer Ver treter de« kurzgesichtiaen Rundschädel« (EiontypuS) wäre Nach dm Au«führungen ve» Züricher Geologen Früh lag der Schädel fast an der Grmze der Grundwafferzone; nämlich in einer Tieft von 1,6 w Der Hügel, in dem er zum Vorschein kam, ist postglazialer Natur Nach Heim« Berechnung geht die Bildung diese« Hügel» auf 20000 Jahre zurück, und so alt dürfte auch der Schädel sein. Literatur. Gustav Frenssen hat da« Sonderkapitel in seinem Roman „Hilligenlei", welche« da« Leben de« Heiland« schildert, einer Durchsicht unterzogen und mit Er gänzungen versehen. Da« Kapitel wird im Groteschm Verlag m Berlin al« Sonderau«gabe erscheinen (B. T) Bildende Kunst. Ein bi«her unbekannte» Shake speare-Porträt soll nach dem Bericht englischer Blätter in einem Dorfgasthof zu Winsonn, zehn Meilen westlich von Darlington, entdeckt wordm sein Der Gasthof, der zu dem Besitz ve« Lord Brownlow gehört, wird von der Familie Lud- gate verwaltet, die vor vielen Jahren au« Warwickshire ein- aewanvert ist Zu ihrem Familienbesitz gehörte seit undenklichen Zeiten ein Gemälde auf Holz in einem Eichenrahmen Es hing in einem der Gastzimmer und galt für völlig wertlos, bi« «in Edelmann au« der Nachbarschaft e« zufällig sah und veranlaßte, daß man da« interessante Werk zu Chnstie sandte. Hier ist e« nun al« da« früheste überhaupt existierende Bildnis Shakespeare« erkannt wordm, da« etwa in seinem 28. Jahre im letzten Jahrzehnt dc« 16. Jahrhundert« gemalt wordm ist Der Wert de« Gemälde« wird auf 60- bi« 80000 M ver anschlagt; e« befindet sich in sehr gut erhaltenem Zustande (C K) * Zum gestrigen 50. Geburtstage Max Klinger« hat der Vorstand de« Leipziger Kunstvereins seinem Mit glied« eine künstlerisch ausgestatlcte Adresse folgmdm Wort laut« übersendet: „Herrn Professor vr. K. e. Mar Klinger, dem bahnbrechenden und führenden Gmiu», dem großen Zeichner, Radierer, Maler und Bildhauer, dem Sohne unserer Stadt, auf den seine Mitbürger mit Stolz und Bewunderung blicken, dem geistvollen Künstler, dessen Werke unvergleichliche Schätze unseres Museum« bildm, dem teuren Kollegen, der sich mit uns zu gemeinsamer Arbeit gern und freudig verbunden har, wrdmet zur Feier seine« fünfzigjährigen Geburtstage« am 18. Februar 1907 al» Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit unter treuen Wünschen für ein weitere» langjähriges Schaffen diesm aus frohbeweaten Herzen kommenden Gruß der Vorstand de» Leipziger Kunstverein», vr. Adolf Wach, Vorsitzender Leipzig, dm 18. Februar 1907." Musik. In Eisenach soll im Frühjahr 1907 da« dritte deutsche Bachfest stattfinden, und zwar in Verbindung mit der Einweihung von Joh. Seb Bachs Geburts haus al» Muleum. In diesem Hause soll aufbewahrt werden, wa« auf Bach, seine Familie und seine Zeitgenossen Bezug hat Die Manuskripte Bachscher Werke sind meist in den Bibliotheken zu Berlin untergebracht, Bilder Bachs, seiner Familie wie seiner Zeitgenossen nur spärlich vorhanden. Die zahlreichen Instrumente, die Bach und seine Söhne besessen haben, mögm wohl noch crhaltm sein, aber die Spuren ihres Daseins sind schwer zu entdecken. Ta» Direktorium der Neuen Bachgesellschaft richtet an jedm, der ein Steinchen zu dem Bau beitragen kann, die Bitte, dem Prof. Georg Schumann, Berlin, (FrstungSgraben 2) davon Mitteilung zu machen ThkLter, Konzerte, Vorträge. * Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hos- theater. Im König!. Schauspielhause geht Donnerstag, den 21. Februar, Goethes fünfaktige» Schauspiel „Torquato Tasso" mit Hrn Wecke in der Titelrolle in Szene Tie übrige Besetzung ist die folgende: Herzog Alphons — Hr. Blankenstein, Leonore — Frl Politz, Gräfin Sanvitale — Frau Basts und Antonio — Hr. Froböse * Residenztheater. Mittwoch und Tonnerslag wird „Die lustige Witwe" wiederholt Freitag geht im Lperetten- abonnement II. Serie die Novität „Papa Schwerenöter" von Adolph Rosee, Musik von Heinrich Platzbecker, in Szene Sonnobend wird zum erstenmal „Der Tanzhusar", Schwank in drei Akten von Wilhelm Jacoby und Harry Pohlmann, ge geben. Die größeren Rollen sind mit den Damen Becker, Kattner, Münchhei«., Wimplinger, und mit den Herren Bell mann, Braunstein, Friese, Gähd, Janda, Opel, Schröder, Wilhelmi und Witt besetzt. * Für die am 1 März d. I. im Zentraltheater er folgende Premiöre von „Husarenfieber", Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnrck, mit Felix Schweighoser al» Gast geben briefliche und telephonische Billettbestellungen so zahlreich em, daß sich die Direktion ver anlaßt sieht, tnn Vorverkauf statt am 22. schon Mittwoch, den 20. d. M zu eröffnen Die Preise der Plätze sind wie folgt festgesetzt worden: Orchesterloqe 7 M , Lrchestersitz 4.50 M, Po kttt Fauteuil 4 M , 1 Partett 3.50 M , 2 Parkett 2 50 M , Strhparkett 1 50 M, 1 Rang ProszeniumSloge 7 M., 1 Rang F.rmdenloge 6 M, 1. Rang Loge 5 M, 1 Rang Balkon 4 M , 1 Rang Tribüne 3M, 2. Rang ProszeniumSloge 3 50 M, 2. Rang Balkon 3 M , 2. Rang Settenreihe 2 M, 2 Rang Tribüne 1 50 M, 2 Rang Stehplatz 1 M, 2. Rang Sitzgalerie 1 M, 2 Rang Stehgalerie 0 75 M Billett« können Wochentag« von 10 Uhr, Sonntag« von 11—2 ohne VoroerkaufSgebühr an der Kaff« de« Zentraltheater« entnommcn werden. * Morgen, Mittwoch, abend« 7 Uhr findet im Palmen- garten der III. (letzte) historische Klavierabend von Eugen d Albert statt Zur Aufführung kommen Werke von Chopin, Li«zt, Brahm«, Sgambati, Saint SaSn«, TschaikcwSky, Grieg, Sinding, Raff, Rubinstein, d'Albert, Tausig * Frl Ernestine Münchheim, das beliebte und lang jährige Mitglied unsere« Refidenztheater«, wird am 6 März abend« 8 Uhr im kleinen Saale von „Stadt Gotha" einen O«car Wilde-Abend veranstalten, an dem sie emige hier noch nicht gehörte Schöpfungen diese« Dichter« vor einem k'einen Kreil geladener Gäste zum Vortrag bringen wird B«i der freundlichen Aufnahme, die Wilde« Werken und insbesondere seinem Schauspiele: „Ein idcaler Gatte" am hiesigen Hof theater zuteil wird, dürste dieser Oscar Wilde-Abend de» Interesses weiter Kreise sicher sein * Hundertjahrfeier der Dreyßigschen Sing akademie. Al» erste Festaufführung am 7. März im Haupt saale de« Au«stellungSpalast« gelangt, wie schon gemeldet, Beethoven« „dlises zolsmni«" zu Gehör Solisten find: ?kl Margarete Siem« vom Deutschen Theater in Prag, Frau Kammersängerin Luise Reuß-Belce, Hr. Kammersänger Han* Buff-Gießen und Hr Konzertsänger Victor Porth
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