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PROGRAMM MAX REGER (1873-1916) Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin, op.128 Der geigende Eremit Im Spiel der Wellen Die Toteninsel Bacchanal PETER TSCHAIKOWSKY (1840-1893) Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester, op. 33 Pause ANTON BRUCKNER (1824-1896) Sinfonie Nr. 6, A-dur Maestoso Adagio. Sehr feierlich Scherzo (Nicht schnell) Bewegt, doch nicht zu schnell Kassel • Wilhelmsstraße 3 • Eingang Wolfsschlucht • Fernsprecher 131 46 Mozart — Brahms — Tschaikowsky daß wir unseren Abonnenten ein zum Donnerstag, 30. September, müssen in den Freiverkauf gehen. Alle Musikinstrumente, Noten, Heimorgeln und Pianos bietet in größter Auswahl Ihr Fachgeschäft HERBERT VON KARAJAN und die BERLINER PHILHARMONIKER Samstag, 30. Oktober 1965, 20 Uhr, Kassel, Stadthalle MEISTERKONZERT AUSSER DER REIHE Wir danken es nur einem besonderen Entgegenkommen, Vorkaufsrecht für ihre Abonnementsplätze bis spätestens einräumen durften. Alle bis dahin nicht abgeholten Plätze Sie können Ihre Bestellung schriftlich oder telefonisch (13624) aufgeben. Jac/'imann und freuen sich über die weltstädtisch interessante und reiche Auswahl, nicht weniger über die freundliche Beratung im großen Fachgeschäft SCHALLPLATTEN-LAUGS Kassel, Treppenstraße 15 Ein Anruf genügt (13624) Max Reger, Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin, op. 128 iZusammen mit Mahler, Strauß und Pfitzner steht Max Reger in einer Reihe mit den Repräsentanten jener Generation, der an der Schwelle einer neuen Zeit die Ausein andersetzung mit dem Erbe Richard Wagners zugedacht war. Hineingeboren in das satte, aber schon etwas herbstlich gefärbte Leuchten der Spätromantik, lag Regers ursprünglichste Begabung darin, den feinsten Verästelungen einer überaus differen zierten Harmonik nachzuspüren und die Tonalität bis an ihre äußerste Grenze zu treiben, ohne diese jedoch zu überschreiten. Zugleich aber erschloß sich seinem welt offenen Blick die Vergangenheit der deutschen Musik, gipfelnd in der Kunst Bachs. Eine Synthese von Vergangenheit und Gegenwart zu finden, d. h. sein im Harmoni schen fest verankertes Denken und Empfinden in die streng-kunstvolle Form barocker Polyphonie zu gießen, sah Reger als seine besondere Aufgabe an. Er, der Spätroman tiker, erweckte die polyphone Welt des Barock zu neuem Leben und nahm damit alle archaisierenden Bestrebungen und Richtungen der „Neuen Musik“ vorweg. In seiner 1913 komponierten Böcklin-Suite zeigt sich Reger jedoch von einer ganz anderen Seite — der Meister des polyphonen Stils wird zum Programm-Musiker, der im Vorfeld des Impressionismus mit einem Farbensinn experimentiert, der die viel fältig und gebrochen schillernden Klänge von der Palette Debussys mit feinem Finger spitzengefühl verwendet. Jedoch treten die koloristischen Effekte niemals um ihrer selbst willen in Erscheinung, sie dienen lediglich dazu, die Bildstimmungen und Visio nen Böcklins musikalisch einzufangen und womöglich zu vertiefen. Das erste Bild „Der geigende Eremit“ schlägt feierliche, choralartige Klänge an. Das Spiel des Eremiten, der in der Einsamkeit seiner Waldklause geigt, steigt wie ein Gebet zum Himmel empor. Den Bläsern stehen — wie oft bei Reger — zwei Streicher gruppen mit und ohne Dämpfer gegenüber, zu denen sich eine Solovioline gesellt. ' )ie weihevollen Orchesterklänge steigern sich zu ekstatischer Inbrunst und verrieseln Ein kleines Kaffeestündchen am Tage — oder nach dem Konzert noch einmal hereingeschaut — Sie empfinden die genießerische Stimmung bei uns als Ausgleich vom Alltag MAN TRIFFT SICH GERN IM Friedrich-Ebert-Straße • Bis 1.00 Uhr geöffnet