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Dresdner Journal : 01.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190504013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050401
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-01
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Journal : 01.04.1905
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Zweite Beilage zu ^7 76 des ^öUNtlllA. Sonnabend, 1. April 1905, nachm. Frhr. 55 »878 02» 55 Htwin« S50 621 »0 riss 3 rek KN tt» 25 «5 ,000 ovo »«7» IN 5 500 4»» 9 712 »01 20 L48 1 959 871 17119« 6 «85 01S 7b 10 M 6» S1S 1S8 b7S 9317bl 528 627 537 7SS 589 360 142 887 scöönem >tir »oxe- irinon. ^r. 12. 5" -.0 SO 80 SS Veatscher Reichstag. 177. Sttzuu, vom 51 März A« Tische de« Buade-ral-: Staatssekretär v Steogel, Soloataldirektor l)r. Stübel. er- ksuf r. Stück 3M. . 4 - - 6 - > teuerer. hier von Diana getötet wurde, antwortete Akte. Als die Göttin sah, wie schmerzlich die Mutter ihr Kind beweinte, verwandelte sie diese in einen Ouellbrunnen. Die Bildwerke sind von LysippoS, einem Schüler de- PhidiaS. Schau her, Sporns, rief der junge Mann mit der Leier begeistert aus. Welch herrlicher Ausdruck liegt in diesen Gestalten! Hier ist der Kampf des Ulysses mit den Freiern der Penelope dargestellt, nicht wahr? Sieh doch, wie prächtig dieser Ver wundete stirbt, wie er sich vor Schmerzen krümmt. Der Stich sitzt unterhalb des Herzens; wäre er nur wenige Linien höher getroffen, so hätte er keinen TodeSkampf gehabt. Oh! der Bildhauer war ein trefflicher Künstler, der sein Handwerk wohl verstand. Ich werde diesen Marmor nach Rom oder nach Neapel bringen lassen. Ich will ihn in meinem Atrium haben. Noch nie habe ich einen lebenden Menschen unter solchen Leiden verscheiden sehen Akte. Historischer Roman aus der Zeit Neros von Alexander Dumas Erstmals verdeutscht von Clara Lauser. (Fortsetzung.) Es ist der Brunnen der Pyrene, deren Tochter Wunsch ausspricht, daß dieser Marmor in ihrem Vaterlande bleibe. Ich verstehe ebensowenig, wie dir als wie mir solche Macht zukommt, Lucius, aber ich danke dir dafür. Laß uns diese Trümmer, Römer, und voll ende nicht das Werk deiner Väter. Sie kamen als Sieger ins Land, du nahst als Freund. Was sie in Grausamkeit verübten, wäre von dir Lästerung. Beruhige dich, schönes Mädchen, sagte Lucius. Ich finde, daß es in Korinth noch köstlichere Dinge zu holen gibt, als das Relief des LysippoS, das nur von Marmor ist. Als Paris nach Lacedämonien kam, entführte er nicht die Statue der Minerva oder der Diana, sondern Helena, die schönste der Spartanerinnen. — Akte senkte die Augen unter dem glühenden Blick, mit dem LuciuS sie betrachtete. Sie ging weiter und trat in die Stadt ein; die beiden Römer folgten ihr. In Korinth herrschte wieder die rege Tätigkeit längst vergangener Zeiten Die Ankündigung der Spiele, die hier stattfindcn sollten, hatte Teilnehmer aus ganz Griechenland und aus Sizilien, Ägypten und Asien herbeigeführt. In jedem Hause waren Gäste, und die Neuangekommenen hätten wohl schwerlich ein Unterkommen gefunden, wenn ihnen nicht Merkur, der Gott der Reisenden, das gastfreundliche junge Mädchen entgegengeführt hätte Von ihr geleitet, schritten sie über den Marktplatz der Stadt, wo in buntem Durcheinander alle möglichen Waren zum Ver kauf ausgestellt waren: PapyruS und Leinwand an- Ägypten, Elfenbein von Lybien, Leder au» Kyrene, Weihrauch und Myrrhen aus Syrien, Teppiche aus Karthago, Datteln aus Phönizien, Pferde au» Selinunt, keltiberische Schwerter, gallische Korallen und Karfunkelsteine. Ihr Weg führte sie über einen Platz, auf dem ehemal» die Statue der Minerva stand, ein Meister werk de» Phidia», da» au» Verehrung für den großen Künstler nicht wieder ersetzt worden war — ' M- 'Ps. 0 000 000 — 4155 780 05 Das Hau- ist mäßig besetzt Präsident Graf ». vaüeftre« eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Mia. Da» Haus tritt in die erst» Beratung eines dritten Nachtrags- und eine« ErgSnzung«etat« ein Kolonialdirektor vr Ltüvel .schwer verständlich) be gründet die Borlagen und führt aus Bruud der vorliegenden Denkschrift de« großen Generalstab- au«, daß aus dem nörd lichen Ktteg-fchauplatz« die völlige Niederwersung der feind lichen Bonden gelungen sei. An gefangenen Herero feien bis her eiugebracht 4092 Männer, Frauen und Kinder, die in Kontentraliontlagern untergebracht worden seien. Aus den südlichen, räumlich getrennten Kriegsschauplätzen zeigten sich aber scrtgesetzt noch geschloffene Hererobandra Doch bestehe begründete Hoffnung, daß es auch hier in Kürze gelingen werd«, den Ausstand zu unterdrücken, trotzdem dort gerade der Nachschub von Proviant und Munition ungemein schwierig ist. über den Stand der TyphuSerkrankungen werde berichtet, daß deren Zahl von 441 auf 274 zurückgegangen sei. Die Zahl der Gestorbenen betrage bi-her 266 Was Kamerun betreffe, so sei ein großer Ausstand völlig ausgeschloffen, doch seien lokale Unruhen an verschiedenen Stellen zu besorgen. Man müsse indessen Präventivmaßnahmen treffen Abg. vr. Arendt (Rp.) befürwortet, den Nachtragsetat ohne KommissionSberatung zu erledigen und dankt dem Staatssekretär für seine Bereitwilligkeit, für die Veteranen zu sorgen. Abg. Frhr. v. Richthofen-DamSdorf schließt sich dem Vorredner an. Abg vr. Paasche (nl.) erklärt sich mit dem Vorredner einverstanden und spricht sich sür Bewilligung der Forderungen sür Kamerun an- Abg. vr Müller-Sagan (frs. Bp.) spricht sich im gleichen Sinne wie Abg. Arendt aus und fragt an, welche Stellung dir Veterinär? in Südwestafrila einnähmrn. Abg Erzberger (Z.) fragt an, ob der Bau der Olavi- bahn nunmehr so weit vorgeschritten sei, daß die Eröffnung im April erfolgen könne und erklärt, wenn er die Forderung sür Kamerun bewillige, so wälze er damit die Verantwortung für die Vermeidung eine- großen Ausstands in Kamerun auf den Gouverneur ab. Kölonialdirektor vr Etübelt Daß der Bau der Otavi- bahn so langsam vor sich geht, liegt an der Schwierigkeit der Trassierung und der Schwierigkeit der Behandlung der italienischen Arbeiter. Indessen wird die wichtigste Strecke bis Okahandja in der zweiten Hälfte des April sertiggestellt werden, während die Fertigstellung bis Omaruru erst Ende Juli oder Anfang August erfolgen kann. Was die Veterinäre angeh», so werden die kommissarisch in Südwestasrika be schäftigten Veterinäre bezüglich der Pensionsansprüche ebenso behandelt wie die sest angestellten. Abg Ledevour (Soz.) erklärt, seine Partei werde sämt liche Kolonialforderungen ablehnen, und fragt an, ob eS be absichtigt sei, den Feldzug in Südafrika auf die Ovambos auszudehnen. Kolonialdirektor vr. Stübel erwidert, daß eine solche Absicht nicht bestehe, sofern nicht Operationen der Ovambos statt- sänden. Auch sei eine Entwaffnung der LvamboS nicht in Aussicht genommen. Abg. Kulersti (Pole) sührt Beschwerde, daß einem polnischen Veterinär die Beihilfe zuerst abgeschlagen worden sei, weil er ein in einer polnischen Druckerei hergestelltes Formular bei einer Eingabe benutzt hätte. Später sei dieser Bescheid freilich umgestoßen worden. Abg. vr. Arendt (Rp.) stimmt dem Abg. Müller- Sagan zu, daß die Stellung der Veterinäre in den Kolonien von größter Wichtigkeit ist und daß man nur die besten Kräfte dort verwenden dürfe. Auf Vorschlag des Präsidenten werden die Er gänzungs-Etats an die Budgetkommission verwiesen, die Nachtragsetats sofort in 2. Lesung beraten und als dann ohne Debatte angenommen. Es folgen Petitionen Die Petitionen aus Einführung des Befähigungsnachweise» sür das Handwerk und über Berechtigung zur Anleitung von Handwcrkslehrlingen werden auf Antrag Erzberger (Z.) zusammen beraten. — Tie Kommission beantragt zur ersten Petition Überweisung zur Erwägung betreffs Bauhandwerk, im übrigen Übergang zur Tagesordnung, zur zweiten Petition Überweisung zur Berücksichtigung. Abg. Voeckler (Res.) bedauert, daß die Kommission bei der ersten Petition nicht Überweisung zur Berücksichtigung, bezw. zur Erwägung beschlossen habe, und stellt entsprechende Anträge. Abg. Erzberger (Ztr.) erklärt, das Zentrum habe schon im November die gleichen Anträge gestellt. Abg. v. Karborff (Rp) bemerkt, die Konservativen hätten seit jeher die Forderung des allgemeinen Befähigungsnachweises vertreten. Abg. Werner (Ref): Ich bedauere, daß nur ein Herr auf den Bänken des Bundesrats sitzt. Man verlangt mit Recht, daß wir anwesend sind, wenn der Bundesrat Vorlagen macht; ich meine, eS wäre nur gerecht, daß der BundeSrat vertreten wäre, wenn unsere Jnitiauvanträge beraten werden. Abg v-ckler (Res.) bezeichnet den Abg. JakobSkötter al« Verräter am Handwerk und bemerkt, Abg v Kardorfs habe sich niemals ums Handwerk gekümmert Abg v-Karborff (Rp.) betont, damit zeige sich, wie von den Herren der Wadtkamps geführt werde. Abg Frhr. v. Rtchthofen-DamSdors (k.). ES ist mir unverständlich, wie man einen Mann, der über die Hebung de- Handwerks andere Ansichten hat, de- Verrat- zeihen kann. Ich bedauere diesen Ausdruck. Abg vr Müller-Sagan (srs. Bp) beantragt, die Be- schlußsaffung bei dein schlecht besetzten Hause auszusetzen. Abg Patzig (nl.) bedauert, daß Hr. Böckler den Anschein erweckt habe, al- stimme nicht jeder Abgeordnete nach bestem Gewissen, und unterstützt den Antrag vr Müller. Abg. «othetn (frs. Va ). Die Herren tun so, al- ob nur sie die Vertreter des Handwerks seien. Aber ich möchte sie darauf aufmersam machen, daß die schlesische Handwerker kammer Borträge gegen den Befähigungsnachweis halten läßt. Kausen Sie den Handwerkern etwas ab, so werden Sie ihnen den besten Dienst leisten. Die Beschlußfassung wird einstimmig ausgesetzt. Auf Antrag vr. Müller-Sagan, dem sich Abg. Vr Semmler (nl.) anschließt, wird die Petitton über Unterdrückung schlechter Literatur und Kunsterzeugnisse von der Tagesordnung abgeletzt. Es solgt eine Petition betr. Änderung de- 8 17S St G B. (widernatürliche Unzucht). Die Kommission beantragt Über gang zur Tagesordnung. Abg. Thiele (Soz ). Die Petitton ist von 5000 Staats männern, Gelehrten und Medizinern unterschrieben. Tas be weist, daß die Bestrasung der Homosexualität nicht ohne weiteres daS Rechtsgesühl befriedigt. Zudem wird nur eine Beschränkung der Bestrasung gewünscht, nicht die Aushebung. Die widernatürliche Unzucht soll nämlich nur dann bestraft werden, wenn sie unter Anwendung von Gewalt oder an Personen unter 16 Jahren, oder in einer „ öffentliches Ärgernis" erregenden Weise vollzogen wird. In Frankreich, Italien, Holland rc. ,st die Frage schon entsprechend geregelt worden. Die Homosexuellen kommen ständig in Konflikt mit ihrer Neigung und dem Strafgesetzbuch Die Angelegenheit des Landgerichtsdirektors Hasse zeigt, wie ost da Verführung mit spielt, die dann zu furchtbaren Erpressungen führt. Wenn man das weiß, muß man als normal veranlagter Mensch tieses Mitleid sühlen mit diesen Opfern des Gesetzes. Biele Selbstmorde sind auf dieses Gebiet zurückzusühren. Zudem beruht die homosexuelle Betätigung aus krankhafter Anlage, bei der der freie Wille aushört Der 8 175 ist seiner un gerecht, weil er den gleichen Verkehr mit der Frau nicht be straft Ich beantrage daher Überweisung zur Berücksichtigung. Abg. vr. Thaler (Ztr ): Gründe hat der Herr Vorredner nicht bcrgebracht, sondern nur Behauptungen ausgestellt. Ich will nicht in den gleichen Fehler Versalien, und daher die Gelehrten, namentlich die Physiologen, sprechen lassen. Bei den berühmten Gelehrten des Herrn Thiele herrscht völlige Kon fusion; einmal hat Hr. vr Magnus Hirschfeld, der die Petitton veranlaßt hat, gemeint, die Homosexualität beruhe aus einem geistigen Defekt. In seinem neuesten Werke hat er dagegen auSgeführt, von geistigem Defekt spreche jetzt niemand mehr Die ganze Sache beruht nicht auf der Wissenschaft, sondern aus der Agitation des vr. Magnus Hirschfeld. Denn 1867 wollte aus dem Münchner Juristentage niemand etwas wissen. Die fünftausend Leute, die unterzeichnet haben, imponieren mir nicht. Mehr imponieren mir die 60 Millionen, die nicht unterzeichnet haben, mehr der Münchner Arzt, der erklärte, er unterzeichne nicht, weil er in der Petitton die Propagation einer moralischen und physischen Seuche im deutschen Vater- landc sehe. Die Unterschriften imponieren mir schon deshalb nicht, weil ich die Genesis ihres Zustandekommens nicht kenne. (Redner geht dann aus Äußerungen v Krafft-Ebings und anderer Autoritäten ein.) Aus allen diesen Gründen ist der Beschluß der Kommission vollkommen berechtigt Abg. V. Kardorff (Reichsp.) bedauert, daß das Andenken Krupps von dem Abg Thiele in die Debatte gezogen worden sei. Abg. v» Damm (wirtsch. Bg.) vertritt den Beschluß der Kommission. Abg t»othein (frs. Vg ) Ich habe selbst die Petition mit unterschrieben, weil hervorragende Ärzte in Breslau mir gesagt haben, daß es sich bei diesen Dingen um Naluranlage handelt. Wenn jedes Laster bestraft werden soll, so müßte auch der uneheliche Geschlechtsverkehr bestraft werden Tann aber gäbe es wohl kaum einen Unbestraften im Hause. (Heiter keit) Wer die Naturanlage dazu bestreitet, muß sagen non ligust. Und wenn man das sagt, muß man den 8 170 aus heben. Zudem wird durch Homosexualität niemand geschädigt. Darum darf sie auch nicht bestraft werden. Abg. v. Vollmar (Soz.) bemerkt, in seiner Äußerung über Krupp habe Abg. Thiele nicht im Namen der Fraktion gesprochen An der weiteren Debatte beteiligen sich noch die Abgg. Thiele (Soz), vr. Thaler (Ztr), v. Kardorfs (Rp). Der Kommissionsantrag wird angenommen, über die Petition also zur Tagesordnung übergegangen. Um '/«? Uhr vertagt sich das Haus aus Dienstag 2 Uhr (Nachtragsetat, Antrag Büsing betr Änderung der Grundbuchordnung, Wahlprüfungen, Abstimmung über den Antrag Gras Kanltz.) Dann bogen sie in eine auf diesen Platz mündende Straße und traten nach wenigen Schritten vor einen Greis, der auf der Schwelle seine» Hauses stand. Vater, sprach das Mädchen, hier ist ein Gast, den Jupiter dir sendet Ich bin ihm begegnet, als er ans Land stieg, und habe ihm Gastfreundschaft angeboten. Sei willkommen, junger Mann mit dem goldenen Bart, antwortete Amykles, indem er mit der einen Hand die Tür seines Hause» öffnete und die andere LuciuS darbot. II. Am folgenden Tage, nachdem sich dem jungen Römer die Pforte von AmykleS' Hause geöffnet hatte, saßen LuciuS, Akte und ihr Vater im Triklinium, wo das Mahl bereitet war, um einen Tisch und wollten eben durch die Würfel entscheiden, wer der König des Festes sein sollte. Der Greis und das Mädchen hatten dem Gaste die Ehre angeboten, aber der Fremde wies den Kranz zurück, sei es, daß ihm eine Regung von Aberglauben oder von Ehrerbietung dazu bestimmte Die Würfel wurden herbeigebracht und der Becher zuerst dem Amykles gereicht, der den Wurf des Herkules tat. Dann kam die Reihe an Akte, sie traf den Wurf des Wagens Endlich ging der Becher in die Hände des jungen ManncS über, er ergriff ihn mit sichtbarer Ungeduld, schüttelte ihn lange, warf dann, zitternd vor Erregung, die Würfel auf den Tisch und stieß einen Freudenschrei auS, al» er das Ergebnis sah Ihm war der Wurf der Venu gelungen, der alle anderen übertraf Sieh her, SporuS, rief er in lateinischer Sprache, die Götter sind wirklich mit un-, Jupiter vergißt nicht, daß er das Haupt meine» Hause» ist. Der Wurf de» Herkules, de» Wagen» und der Venu»! Kann man sich eine glücklichere Zusammenstellung denken für einen Mann, der um den Preis im Wettkampf, beim Wagenrennen und im Gesang Artliches. Dresden, 1. April. * Am diesjährigen Geburtstage Sr. Majestät de» Königs, am 25. Mai, findet nach sechsjähriger Pause auf dem Alaunplatze eine Parade über die Truppen der Garnison Dresden, da» Kadettenkorps, das 1. Jäger- bataillon Nr. 12, das 1. Husarenregiment „König Albert" Nr. 18 und die reitende Abteilung des 1. Feldartillerie regiments Nr 12 statt, die von dem Kommandeur der 3. Division Nr. 32, Exzellenz Generalleutnant v. Kirch bach kommandiert wird. In Aussicht genommen sind zwei Vorbeimärsche, und zwar folgendermaßen: Erster Vorbeimarsch: Fußtruppen in Kompaniefronten, Kavallerie in Eskadronfronten, Maschinengewchrabteilung in Ab teilungsfront, Feldartillerie in Batteriefronten, Train in Kompaniefronten, die berittenen Truppen im Schritt; zweiter Vorbeimarsch: Fußtruppen in Regimentskolonne, Kavallerie in Eskadronfronten, Feldartillcrie in Batteric fronten, Train in Kompaniefronten, die berittenen Truppen im Trabe Die Kadetten marschieren hinter der Musik des 1 (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 und nehmen nach dem ersten Vorbeimarsch Aufstellung bei den König!. Wagen. Am 24. Mai findet eine Vorparade statt, an der sich jedoch das 1. Husarenregiment Nr. 18 nicht be teiligt. In und bei Dresden treffen ein: die reitende Abteilung des 1. Feldartillerieregiments Nr. 12 am 23. Mai, 1. Husarenregiment Nr. 18 am 24. Mai, das 1 Jägerbataillon Nr. 12 marschiert am 23. Mai bis in die Gegend westlich Dresden und nimmt vom 24. Mai an Quartier in Dresden. Vom 26. bis 31. Mai erledigt dieses Bataillon Bataiüonsübungen auf dem Dresdner Garnisonübungsplatz und kehrt am letztgenannten Tage mittels Eisenbahn nach Freiberg zurück. Der Rückmarsch des 1. Husarenregiments Nr. 18 und der reitenden Ab teilung des 1. Feldartillerieregiments Nr. 12 erfolgt am 26. Mai. Außer dem 1. Jägerbataillon Nr. 12 halten noch folgende auswärtige Truppenteile ihre Bataillons übungen in Dresden ab: 4. Infanterieregiment Nr 103 vom 30. Mai bis 6. Juni, 13. Infanterieregiment Nr. 178 vom 3. bis 8. Juni. * Die Reifeprüfung haben bei 17 sächsischen Gymnasien Ostern 1905 512 Oberprimaner bestanden, die höchste Zahl, die bisher erreicht worden ist. Von den Geprüften erhielten in Wissenschaften 8 die Zensur I, 34 Ib, 63 II», 94 II, 124 II b, 120 III», 69 III, im Betragen 390 I, 99 1b, 19 II», 3 II, 1 Ilb Als Studium erwählten 151 die Rechts wissenschaft, 59 die Medizin, 10 die Tierheilkunde, 66 die Theologie, 49 klassische, 17 neuere Philologie, 8 Germanistik meist in Verbindung mit Geschichte, 16 Mathematik, 5 Naturwissenschaften 26 wollen sich dem Heeresdienste zu Lande oder zur See, 6 dem Forstfach, 1 dem Bergwesen, 32 den Jngenieurwistenschaften, 25 dem Handel, 13 der Chemie, 25 sonstigen Berufsatten zu wenden 2 hatten sich noch nicht entschieden. Es gingen ab von Afra 21, von Grimma 28, von Bautzen 16, von Chemnitz 41, von der Kreuzschule 37, vom König!. Gymnasium in Dresden-Neustadt 44, vom Vitz- thumschen Gymnasium 20, vom Wettiner Gymnasium 34, von Freiberg 16, von der Thomasschule 58, von der Nikolaischule 32, vom König Albert-Gymnasium in Leipzig 63 (das Carola-Gymnasium hält 1906 seine erste Reifeprüfung ab), von Plauen 16, von Schneeberg 17, von Wurzen 18, von Zittau 10, von Zwickau 31. Außerdem haben 3, die vom König! Ministerium ver schiedenen Gymnasien zur Prüfung überwiesen worden waren, bestanden und als Zensur Ilb, III» und III er halten. Von ihnen werden je 1 Theologie, Medizin und Handelswissenschaft studieren, so daß die Gesamtzahl der mit Erfolg Geprüften 515 beträgt. * Hrn. geh. Hofrat Prof, vr Rohn, der infolge einer höchst ehrenvollen Berufung an die Landesuniversität Leipzig, am 1 April die hiesige Technische Hochschule verläßt, überreichte vor einigen Tagen eine Deputatton derselben, die aus dem Rektor magnificus Prof. vr. Mollier und den Professoren Max Foerster und Staatsrat Prof. Grüb ler bestand, eine künstlerisch ausgeführte Adresse. Prof, vr. Rohn gehörte der Technischen Hochschule 20 Jahre an und er nahm an deren Entwickelung hervonagenden Anteil. Er war mehrfach Mitglied des Senats und im Studienjahr 1900/1 Rektor. Unter seinem Rektorat verlieh Se. Majestät der König dem jeweiligen Rektor der Technischen Hochschule das Prädikat „Magnifizenz" und den Rang in der 2. Klaffe der Hofrangordnung. Auch fanden unter seinem Rektorat die ersten Doktor- Jngenieur-Promotionen an der hiesigen Technischen Hochschule statt und zwar als die ersten von allen Hoch schulen. — Als Nachfolger Prof. vr. Nohns hat Se. Majestät der König den bisherigen außerordentlichen Professor an der Universität Straßburg, vr Martin Disteli, unter dem 1. April zum ordentlichen Professor sür darstellende Geometrie ernannt. * Im Verein für Volkshygiene hielt den letzten der Vorträge in diesem Winterhalbjahre Hr Zahnarzt Polscher über „Den Einfluß der ZahnverderbnlS auf die allgemeine körperliche und geistige Ent wickelung im Jugendalter". Der Redner führte etwa folgendes aus: Trotzdem die Zahnverderbnis eine der am weitesten verbreiteten Volkskrankheiten ist, war es doch erst in den letzten Jahren möglich, auf Grund eingehender Untersuchung zahlenmäßig darauf hinzuweisen, welch' großer Schaden in geistiger und körperlicher Be ziehung unserem deutschen Volke und inbesondere unserer Heranwachsenden Jugend durch diese Krankheit zugefügt wird. Durch die vom Hrn. geh. Kommerzienrat Lingner ins Leben gerufene und von Hrn vr. Röse geleitete „Zentralstelle für Zahnhygiene" sind nun in ganz Deutschland umfassende Untersuchungen vorgenommen worden. E» wurde festgestellt, daß enge Beziehungen bestehen zwischen der Zahnverderbnis einerseits und (i. v. körperliche Entwickelung) dem Wachstum und Ge wicht der Schulkinder und Musterungspflichtigen ander seits Von allen Dresdner Schulkindern haben nur 3 Proz. völlig gesunde Zähne, von den Heerespflichtigen gar nur 2 Proz. An der Hand zahlreicher Tabellen wird nachgewiesen, daß auch vor allen Dingen die nationale Wehrkraft unseres Volkes ganz erheblich durch fehlende Zahnpflege im Jugendalter beeinträchtigt wird. Während von den Besitzern guter Gebisse 47,8 Proz zum Militär dienst tauglich waren, liefern die schlechtbezahnten Leute nur 32,2 Proz. Taugliche Die geistige Entwickelung bleibt ebenso wie die körperliche zurück, wenn die Zahn verderbnis eine größere wird Es ist festgestellt, daß die bester bezahnten und infolgedessen bester ernährten Kinder im Durchschnitt doch bessere Zensuren erreichen, als ihre teilweise bester begabten, aber mit schlechtenZähnen versehenen Altersgenosten. Nach den Ursachen forschend, welche dieZahn- verderbnis begünstigen, hat man ermittelt, daß die Zähne um so bester sind, je kalkreicher das Master und der Boden sind, genau so wie auch der allgemeine Gesund heitszustand in kalkreichen Gegenden ein besserer ist, als in kalkarmen Hauptsächlich verursacht aber unsere ver feinerte Lebensweise, daß unsere Zähne schlechter werden. Hartes, dickrindigcs Brot wäre hier vonnöten, denn eine kräftige Kautätigkeit regt Kaumuskeln, Kieferknochen und Speicheldrüsen zu gesunder Entwickelung an und wirkr mechanisch reinigend aus die Zähne ebenso gründlich, wie die beste Zahnbürste. Die zahlenmäßigen Beweise für die schädigenden Einflüsse der Zahnverderbnis auf körper liche und geistige Entwickelung unserer Jugend haben hoffentlich die Überzeugung geschaffen, daß eine ziel bewußte Zahnpflege im Jugendalter mit zu den aller notwendigsten Forderungen gehört, welche die Hygiene stellen muß. Die Bekämpfung einer solchen Volkskrank- heit darf in Zukunst nicht mehr, wie bisher, dem Be lieben des allgemeinen Schlendrians überlassen werden. In durchgreifender und erfolgreicher Weise können die schädlichen und gefährlichen Folgen der Zahnverderbnis nur dann beseitigt werden, wenn Schul-, Militär- und Verwaltungsbehörden mit der vollen Wucht ihrer Autorität die Bekämpfung dieses allgemeinen Volksübels in die Hand nehmen Der Vortrag war sehr gut besucht und reicher Beifall ward dem Redner zuteil Hr Sladtrat May, der Vorsitzende des Vereins, schloß in einer kürzeren Ansprache die Reihe der öffentlichen Vorträge des deut schen Vereins für Volkshygiene. Darf man aus der sich immer steigernden Zuhörerzahl einen Schluß ziehen, so erfreuten sich die gehaltenen Vorträge in diesem Winter einer großen Beliebtheit und gaben dem Vorstand die Gewißheit, daß der vom Verein eingcschlagene Weg der richtige ist, um dem Publikum ein Verständnis für die hygienischen Tagesfragen anzubahnen und zu erweitern. ' Im Monat März IS05 wurde das Asyl für obdachlose Frauen auf der Rofenstrasie von 502 Per sonen: 387 Frauen, 82 Mädchen, »3 Kindern, darunter 3 Säuglinge, benutzt. Gebadet haben 53 Personen. Seit dem Bestehen des Asyls ist in ihm 270889 Obdachlosen, darunter 40353 Kindern, Ausnahme und Verpflegung unentgeltlich ge währt worden. Das zur unentgeltlichen freiwilligen Benutzung unterhaltene Bad wurde von diesen 37 483 mal benutzt. ringen will; am Ende ist mir für den letzteren ein doppelter Sieg verheißen! Du bist an einem glücklichen Tage geboren, ant wortete der Jüngling, und die Sonne hat dich be rührt, ehe du die Erde berührtest. Diese» Mal wie immer wirst du deine Gegner besiegen Ach, antwortete seufzend der Greis, indem er sich der Sprache des Fremden bediente, es gab eine Zeit, wo Griechenland dir ebenbürtige Gegner zum Kampfe gestellt hätte. Aber eS ist lange her, seit Milon von Kroton sechsmal bei den pythischen Spielen gekrönt wurde und der Athener Alkibiades sieben Wagen zu den olympischen Spielen sandte und viermal den Preis davontrug. Mit seiner Frei heit hat Griechenland auch seine Kunst und seine Kraft verloren, und seit Cicero schickt Rom feine Söhne, um uns die Siegespalmen zu entreißen. Möge Jupiter dich beschützen, dessen Stamme» du dich rühmst, junger Mann! Nach der Ehre, einen meiner Mitbürger den Sieg davontragen zu sehen, kenne ich keine größere Freude, als wenn das Schicksal meinen Gast begünstigt. So trage denn die Blütenkrone, bis der Lorbeer dich schmückt! Akte ging hinaus und kam sogleich mit den Kränzen zurück Myrte und Safran bot sie LuciuS, ihrem Vater einen Efeukranz, sich selbst setzte sie Lilien und Rosen auf» Haupt. Ein junger Sklave brachte noch größere Kränze, die sich die Tafelnden um den Hal» legten Dann ließ sich Akte auf der rechten Seite nieder, während Luciu» den Ehrenplatz einnahm Der Grei» stand zwischen beiden, brachte den Göttern ein Dankopfer dar und sprach ein Gebet Nun legte er sich ebenfall» nieder und sagte zu dem jungen Römer: Du siehst, mein Sohn, daß wir der Vorschrift der Dichter folgen: sie sagen, die Zahl der Gäste soll nie kleiner sein al» die der Grazien und nie größer al» die der Musen Sklaven, bringet da» erste Gericht! (Fortsetzung folgt.) X Er ist ein Zeuge unserer früheren Herrlichkeit, sprach da» Mädchen. Die Stadt ist eifersüchtig und stolz darauf; wie eine Mutter, die ihre schöneren Kinder verloren hat, umfaßt sie die inniger, die ihr noch geblieben sind. Ich glaube kaum, daß du reich genug bist, diese Trümmer zu kaufen Kaufen! antwortete LuciuS mit einem Ausdruck unsäglicher Verachtung; wozu kaufen, wenn ich nur zu nehmen brauche- Ich will diesen Marmor, und er ist mein, mag auch die ganze Stadt Korinth nein dazu sagen SporuS drückte seinem Herrn die Hand. Wenn nicht, fuhr dieser fort, die schöne Akte den
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