Volltext Seite (XML)
s36. ltorieo m Iler Xrt Lb»r »vM. ron-i, i» ^«8-, ^»rbvu zvo. u veu- Xüvlxl. I» 180Z » sie. istik. ;»-System iologischen mpestr r rsendung) I0!l, e LebenS- lit gleich- plAUN, 24S1 is bin ich isbildung llgemei»- dadurch tan^v- md kann »«»I'I'K waren rc a water. )n (An- Di, in drei Ende > Uhr: K. H°s- Bolks- Rudols Sem». I von (boane- iffene. Saft- lo-En- klein): e »e» n drei Ende -rau i-Bur einer ecker». erans: On- zwei iolesi. raus: An- M«. sang ?n> vin en: in mit ?L. ich srl- lph V in er. »< 'ft «; i) ie r I! n Erste Beilage zu 76 des Dresdner ZsUrNNls. Sonnabend, 1. April 1905, nachm. angenommen. Türkei Kunst und Wissenschaft. Sommerferien werden. Rumänien. Die Kammer hat den neuen Handels- Ortliches. Dresden, 1. April. * Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde besuchte den Kunstsalon Emil Richter (Prager Straße), um die Sonderausstellungen von Gustav Haenel und Walther Max Sachße in Augenschein zu nebmen. Auch die für eine Kirche in Schlesien bestimmten Altargemälde von M. v Oer wurden bei dieser Gelegenheit besichtigt. * Se. Exz. der Kgl. talienische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister in Berlin Hr. Graf Lanza di Busca ist in Dresden eingetroffen und im Hotel Bellevue abgestiegen. * Se. Exzellenz der König!. Spanische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister in Berlin Hr. Ruata y Sichar traf hier ein und ist im Hotel Euro päischer Hof abgestiegen. Malergeschlecht oarin seine Lebensaufgabe hätte finden Leben selbst. Menzel ist in demselben großen Sinne Bukarest. vertrag mit Deutschland mit 66 gegen 2 Stimmen noch nicht den wirklichen Zweck unsere» Vorgehen» ersaßt haben; aber die» hat den Maghzen nicht gehindert, un» zu bitten, ihm selbst unrrlSßlichr Reformen anzugrben und um unsere Vorschläge und Ratschläge nachzusuchen; er hat er klärt, daß er sich danach richten wolle; da» ist die Ausgabe, dir zurzeit unsere Gesandtschaft erfüllt Man weist darauf hin, daß sie auf große Schwierigkeiten stoßen wird; die grüßten sind noch diejenigen, die ihm von Frankreich kommen könnten Ich habe mir niemals Illusionen gemacht über den Widerstand, den wir in Fez finden können, aber ich sage, daß unser Entschluß dadurch nicht geändert werden könnte, weil sich unser Interesse dem entgegeustellt. Der Maghzen wird unserem Wohlwollen und unserer Macht Glauben schenken. Vielsältige Ersahrungen haben ihn über zeugt, daß wir keinen Vorwand und keinen Grund suchten, da» sicher auSgrarbeitete und sorgfältig studierte Programm unserer marokkanischen Politik zu erweitern, so daß er nicht an unserem festen Willen zweifeln kann, das Programm zu verwirklichen Sie sind zu der Hoffnung berechtigt, daß in dem westlichen Mittelmeerbecken, wo, wie sich mehr und mehr herausstellt. da- besondere fruchtbare Feld für unsere Ausdehnung und unsere Tätigkeit sich befindet, Frankreich dazu gelangen wird, seinen Einfluß zu sichern, ohne irgend ein Recht zu beeinträchtigen, ohne irgendein Interesse zu verletzen. (Beifall) Der Senat nimmt darauf die Budgetberatung wieder auf. — Der Radikal will wissen, daß die jüngsten Haus suchungen mit der gegen die Angeberei-Angelegen- hen hervorgerufenen Protestbewegung der Ehrenlegionäre zusammcnhängen. Eine Anzahl von Ehrenlegionären hat sich verabredet, um eventuell eine direkte Aktion gegen die republikanische Regierung zu unternehmen. Italien. * TaS Kabinett FortiS-Tittoni findet, wie aus Rom gemeldet wird, da es die Fortsetzung sowohl der inneren als der äußeren Politik des Ministerium Giolitti- Tittoni bedeutet, eine sehr beifällige Aufnahme. Man Konstantinopel. (Wiener Tel.-Korr.-Bur.) Die Engländer sollen kürzlich den Hafenort El-Katar im Wilajet Bassorah, gegenüber der unter englischem Protektorat stehenden Bahrein-Insel, besetzt haben. Die türkische Herrschaft über El-Katar ist nur nominell, wirk licher Herrscher ist der dortige Scheik El-Gassem, ein reicher Perlenhändler, der sich des Schutzes des Imams von Maskat erfreut. Die Engländer sollen dort gelandet sein und den Hafen reguliert haben. Diese Nachricht veranlaßte lebhafte Erörterungen im Ministerrat Die Pforte wird gegen diese Vorgänge Einspruch erheben. — Marschall Riza-Pascha hat gestern von Hodeida aus den Vormarsch gegen Sana, den Hauptort von Jemen (Arabien), angetreten. Amerika. New Aork. Nach einem Telegramm aus Caracas hat der Präsident des dortigen höchsten Gerichtshofs ent schieden, daß die französische Kabelgesellschaft ihre Konzession verwirkt habe, da sie ihre Bedingungen nicht erfüllt habe. Er stellte aber der Gesellschaft anheim, an den gesamten Gerichtshof zu appellieren, dessen Ent scheidung endgültig sein werde. Gelegenheitsmalcr, wie Goethe Gelegcnheitsdichter war. Er packt eine Stimmung und setzt in sie dann sein Bild hinein Nur einmal hat er in einem Bilde das ganze volle Leben gegeben: im „Eisenwalzwerk", das mehr als nur ein Gemälde im üblichen Sinne, das ein Kulturbild ist, in dem sich der Puls eines ganzen Kulturstadiums bewegt, und das uns zweitens zeigt, ein wie prophetischer Geist Menzels Genie gewesen ist. Denn als sich anfangs der 90er Jahre der Naturalismus zu melden begann, konnte er lächelnd erklären, daß er schon fast zwanzig Jahre darüber hinaus sei. Von kultureller Bedeutung ist dann noch das „Krönungsbild" mit seinen Hunderten von Porträts, die aber alle unter dem großen Gesichts punkte dargestellt sind, daß es hier weniger auf das Konterfei eines historischen Begebniffcs als auf die Rassen- charaktcristik des altprcuhischen Adels und der altpreußischcn Aristokratie angckommcn war. Aber wer wollte über diesen beiden Bildern, die Menzels Namen nicht bloß das Buch der Kunstgeschichte, sondern auch das der Kulturgeschichte öffnen, die anderen vergessen, mögen sie nun aus der hcißvcrchrten Friderizianischen Epoche ihre Stoffe greifen oder uns im „Ballsouper" und im „Markte von Verona" ins Treiben der lautesten Gegen wart setzen. Ihm, dem Großen, gehörte das ganze Leben. Er ging durch die Kultur vergangener Jahrhunderte nicht minder sicher als durch seine eigene Zeit Er malte alles. Was da die Modernen als ihr Eigentum entdeckt zu haben meinen, das war sein Besitz schon lange. Diese Aus stellung beweist eS und zeigt un» die herrliche Gepflogenheit und Universalität seines Genies vielleicht zum erstenmale in vollem Licht. Nicht nur Gardisten und historische Blech mützen sind von ihm auf die Leinwand gemalt worden. Dieser Menzel ist vollkommenster „Sezessionist" Man möge daraufhin nur Studien betrachten, wie die der Schwester Friedrichs des Großcn, die im breiten Reifrock auf dem Sofa sitzt und der Flöte ihre» Königlichen Bruders ent zückt lauscht, oder^ wie die der Maerkerschcn Kinder Wa« dann di« von den Modernen so gern al» ihre Errungen- schäft gepriesenen Interieur» betrifft, so kann Menzel mit Lagesgeschichte. (Fortsetzung aus dem Hauptblatte.) Frankreich. IPari». Senat. Der frühere Kolonialminister D ec ra i« stellte gestern eine Anfrage über die marokkanische Politik und verwies auf Erörterungen der deutschen Presse, die darüber Beschwerde führt, daß Deutschland bei dem französisch-englischen Abkommen vom 8. April 1901 ignoriert wurde, da keine offizielle Mitteilung von demselben erfolgt und keine Bürgschaften geboten worden seien. Redner fragte, ob irgend etwas geschehen sei, was diese Haltung der deutschen Presse gerechtfertigt erscheinen lasse. Delta ssö erklärte: Nichts in unserer Marokkopolitik, nichts in der An wendung der Übereinkommen vom 8. April und S. Oktober 1904 kann die Erregung der Presse erklären, die Decrai» soeben aadeutete. Ich kann mich darauf beschränken, die Tatsachen in die Erinnerung zuruckzurufen; denn das Vorgehen Frankreichs vollzieht sich genau unter den auf der Tribüne der beiden Kammern angegebenen Bedingungen, e» habe den- felbrn Charakter behalten und verfolgt immer noch dasselbe Ziel. Die völlige Schwächung des Maghzen und die wachsende Anarchie und Unsicherheit, die das Ergebnis davon waren, waren für jedermann nachteilig und besonders für Frankreich Wir empfanden in Algerien die Folgen der Unruhen hart, die unaufhörlich da» marokkanische Gebiet verheerten. Wir hatten ein doppelte» Anrecht, für die un- «rträglich gewordene Lage Abhilfe zu schaffen, aber ganz besonder- war daran gelegen, jedem Mißverständnis hin sichtlich unserer Absichten vorzubeugen und jedem begründeten Anlaß zu einer Verdächtigung. Wenn einerseits zahlreiche Nationen in Marokko Handelsinteressen haben, die unbestreit bar den Anspruch auf Erlangung jeder Sicherheit erheben können, wie kann man anderseits die Mittelmeermächte vergessen, welche, die einen au» Sorge für die Aufrecht erhaltung deS Gleichgewichts im Mittelmeer, die anderen au» Sorge um ihren Einfluß in Marokko selbst, nicht gleichgültig einer Aktion zuschauen konnten, die sie wohl merkten. Wenn wir einerseits nicht untätig bleiben konnten, dursten wir anderseits um so weniger vergessen, daß Frank reich — die Tatsachen beweisen es alle Tage, und die Welt gefällt sich darin, e» festzustellen — nicht den Anspruch erhebt, feine Interessen auf die Nichtachtung der Interessen anderer zu begründen, sondern im Gegenteil auf dir Harmonie seiner Interessen mit den Interessen anderer Mächte Artikel 2 deS französisch-englischen Übereinkommens stellt genau den Cha rakter des Vorgehens Frankreichs fest, dem seine Lage als Erenzmacht eine Pflicht auferlegt, über die Ruhe in Marokko zu wachen und ihm Hilse zu leisten bei allen administrativen, finanziellen, wirtschaftlichen und militärischen Reformen. Artikel 4 sichert das Prinzip der Freiheit des Handels in Marokko ebenso wie in Ägypten und läßt keine Ungleichheit in Erhebung der Zölle, in Festsetzung der Steuern oder in Einführung der Transporttarife, die für alle gleich seien, zu. Das französisch-spanische Übereinkommen vom Oktober IS04, durch das, im Austausch für die Anerkennung seiner Lage und seiner Handelsinteressen durch Frankreich, Spanien dem französisch-englischen Abkommen zustimmt, läßt den Artikel 4 de» französisch-englischen Abkommen» unberührt, bestätigt ihn vielmehr. Durch diesen Artikel 4 zerstreuen wir die be rechtigten Besorgnisse der Mächte, die mit Marokko Handel treiben, und die darum ein Interesse an dem Erfolg unseres zivilisatorischen Werkes haben, weil von der Entwickelung der Angelegenheiten in Marokko ihre Sicherheit abhängt. Der Text de- Abkommens ist formell und läßt keine Ausnahme zu, was jede Möglichkeit eines Mißverständnisses ausschloß. Man fragt, ob der französisch- englische Vertrag dem Sultan unterbreitet wurde. Gewiß war er es von der ersten Stunde an. Dies beweist insbesondere die im Juli dem Sultan bewilligte Anleihe, der seinerseits uns dafür die Zolleinnahmen gibt. Bor dem Übereinkommen mit England hatte Frankreich ein Abkommen mit dem Maghzen abgeschlossen, insbesondere um unser Vorgehen mit Lem seinigen in Übereinstimmung zu bringen, um die Unter drückung der Unruhen an der algerischen Grenze zu sichern. Diese Unruhen und Einfälle der Marokkaner auf unser Ge biet, unseren Handel hätten au-gereicht, uns das Recht zu geben, Sondermaßnahmen zu treffen und in Marokko zu intervenieren. Wir haben vollauf unsere Verbindlichkeiten ge halten, während der Maghzen die seinigen nicht erfüllen konnte. Wir haben daraus einen Nutzen gezogen, wie es unser Recht war. Au» Freundschaft für den Maghzen und in der richtigen Erkenntnis unserer Interessen haben wir eS vorgezogen, ihm die Gefahren der Lage zu zeigen, die sich nur mit Hilfe Frankreich» beschwören ließen, daS mehr als jede andere Macht ein Interesse hat zu wissen, daß Marokko der Autorität des Sultans unter steht Meine heutige Sprache ist genau dieselbe, wie die, welche ich früher auf der Tribüne geführt habe Unsere Sprache in Fez ist ebenso freimütig, und der Maghzen hat be merkt, daß er der Notwendigkeit unserer Mitwirkung Rech nung tragen müsse; er hat um unsere Mitwirkung mehrere Male nachgesucht, teils mündlich, teils schriftlich. Ich habe niemals daraus ein Hehl gemacht, daß es sich um ein große- und delikates Werk handele, daß Zwischenfälle kommen wüiden, um es zu durchkreuzen; aber ist das nicht Pa» Verhängnis eines jeden großen Unternehmens? Ich erkenne an, daß wir in Fez Lei den Personen auf Wider stand stießen, die ein Interesse daran haben, daß der «gegenwärtige Zustand erhalten bleibe, oder bei denen, die die Tierquälereien unter die „Vergehen oder Ver brechen gegen die Sittlichkeit" mit der Unter abteilung „Übertretungen" eingereiht werden sollen Ebenso hat der Verein als Abteilung deS Welt bunds gegen die Vivisektion an der Beratung und Bearbeitung eines Gesetzentwurf» an den Reichstag wegen Abschaffung der Vivesektion teilgenommen, zu welcher Petition Unterschriften aus den verschiedensten Kreisen gesammelt werden, sehr zahlreich aber auch schon eingeganaen sind. Petitionen wurden u. a an den Stadt rat gerichtet, doch zu veranlassen, daß Fische nur lebend in Wasserbehältern oder in getötetem Zustande feil zuhalten sind; an die Kreishauptmannschaften, daß beim Ausfischen von Teichen und Seen von Käufern in nur vorerwähnter Weise Fische fortzuschaffen sind; ein Rund schreiben, in 500 Exemplaren gedruckt, wurde an die sächsischen und benachbarten Tierschutzvereine gesendet, wodurch gebeten wird, den ländlichen Bauplätzen be sondere Aufmerksamkeit zuzuwenden; in Gemeinschaft mit dem Bamberger Tierschutzverein petitionierte der Verein an den Reichstag behufs besserer Maßregeln zur Ver hütung der Maul- und Klauenseuche; ebenso wurde der Verein gemeinschaftlich mit dem Neuen Leipziger Tier- schutzverein beim sächsischen Ministerium des Innern betreffend de« Verbots des Kupierens der Pserdeschweife vorstellig An Eingängen beim Bureau waren 800, an Ausgängen 864 zu verzeichnen, der Druckschristen- versand betrug 4800 Stück. 17 Landgendarmen, 8 Schutz leuten und an die Polizeidirektion Dresden wurden 295 M Prämien zugewiesen. Die Zahl der erledigten Anzeigen wegen Tierquälerein betrug 147. Hiervon ist hervorzuheben, daß bei zwei Quälereien gröbster Art be hufs Ermittelung und Feststellung des Tatbestands der Verein besondere Tätigkeit mit entfaltet hat. Dem Tier asyl desVereinsGörIitzerstr.19,wurden356 herrenlose Hunde und 656 herrenlose Katzen zugeführt. In Pension waren 57 Hunde, 22 Katzen und 4 Kanarienvögel gegeben worden. Der Polyklinit wurden 101 Hund, 55 Katzen, 6 Kanin chen, 1 Meerschweinchen und 1 Henne zugeführt. 27 Wurf neugeborene Hunde und 182 Wurf neugeborene Katzen wurden wiederum im Hause der Besitzer durch einen eigens zu diesem Zweck vom Verein Angestellten getötet; eine Einrichtung, die seiten des Publikums den größten Beifall findet Vogelfutter, Weidengeflechtunterlagen und wollene Decken wurden unentgeltlich abgegeben, ebenso 142 der so bewährten Futtersäcke mit Luftlöchern. Da nach letzteren die Nachfrage bedeutend war, veranlaßte der Verein den Fabrikanten Hrn. Kunath in Bretnig den Verkauf dieser Hrn. Sattlermeister Minzlaff, hier, Wettincr- straße, zu übertragen An 5 Stadt- und 16 Landschulen wurden 1950 Stück Tierschutzkalender unentgeltlich ab gegeben. Auch altersschwache, gebrechliche Pferde wurden wiederum von seiten des Vereins aufgekauft, um sie von ihrem traurigen Los, des Quälens bis zum letzten Atem zuge, zu erlösen, Besitzern wie Tieren hierdurch eine große Wohltat erweisend. Die Zahl der Mitglieder betrug Ende 1904 662 zahlende Mitglieder. Nachdem mitgetcilt worden war, daß die Monatsversammlungen, wie bereits veröffentlicht, jeden Dienstag nach dem 1. des Monats nunmehr stattfinden, erfolgte der Vortrag des Rechen schaftsberichts und dessen Richtigsprechung Darauf gingen die Wahlen der statutengemäß ausscheidenden Vorstands mitglieder vor und eS wurden Hr Kaufmann und Fabri kant Böhme zum zweiten Vorsitzenden, Hr. Sekretär Kühn zum ersten Schriftführer gewählt; die Damen Frau Hahn und Frau Jüngt und die Herren Stabsveterinär Schleg und Postsekretär Lehmann wiedergewählt Als letzter Punkt der Tagesordnung fand die Neuwahl der Wahl vorschlagskommissionsmitglieder statt. * Die Postdampfschiffverbindungen nach Deutsch-Südwestafrika im Monat April sind fol gende: Ab Hamburg Dampfer der Woermannlinie am 5., 20., 30. April, übersahrtsdauer bis Swakopmund 28, 23 und 26 Tage. Letzte Briefbesörderungsgelegenheit für Briefscndungen an den gleichen Tagen Postamt Hamburg I früh 6 Uhr. — Ab Southampton (Union- Castle Mail Cteamship Company bis Kapstadt, dann deutsche Dampfer) am 8 und 15. April, überfahrts- dauer 29 und 22 Tage. Letzte Beförderungsgelegen heit Bahnpost Cöln — Vcrviers am 7. und 14. April abends 6 Uhr 1 Min., bez. Bahnpost Oberhausen— Boxtel an den gleichen Tagen abends 7 Uhr 54 Min. — Ab Antwerpen (Deutsche Ostasrika-Linie, westliche Rundfahrt) am 19 April. Überfahrtsdauer 20 Tage. Letzte Brief-Beförderungsgelegenheit Bahnpost Cöln— Verviers 18 April abends 10 Uhr 45 Min. Ferner werden Briessendungen für folgende Überfahrten be fördert, wenn der Absender die Beförderung auf diesem Wege durch einen Leitvermerk verlangt: Ab Hamburg 15. April. Überfahrtsdauer 24 Tage Letzte Bries beförderungsgelegenheit Postamt Hamburg I 14 April 3 Uhr nachmittags. Ab Southampton (Linie wie oben) zweien aufwarten, die schon rein malerisch, also im Ton des Lichtes und der Gruppierung, siegreich all' den Interieurs und Studien voraneilen, die wir in den letzten Jahren in den Berliner Kunstausstellungen und Kunst salons gesehen haben. Diese beiden sind als wundervolle „Zimmer mit der flatternden Gardine" und das „Schlaf» zimmer", beide von unnachahmlichem Reiz und von warmer, anheimelnder Stimmung, ohne extra in die breite Behaglichkeit des Genrebildes zu fallen. Das hätte der Aristokrat Menzel niemals fertig bekommen Das sind die Ölgemälde, die im Reichtum ihrer Stoffe nur noch von den Skizzen und Federzeichnungen im obe ren Saal der Nationalgalerie übertroffen werden. Tenn diese Skizzen stellen rundweg alles dar, nur merkwür digerweise eines nicht: den weiblichen Akt. Unter den tausenden von Blättern befindet sich nur ein einziges, das die Skizze eines nackten weiblichen Körpers zeigt. Alle anderen sind vornehmlich Männcrakte, aber auch gane Figuren, hingeworfene Physiognomien, architekto nische Skizzen und besonders Studicnblättcr aus der Friderizianischen Epoche Dazwischen für den sauren Brot erwerb, Diplome, Tischkarten, Ehrenbürgerbricfe. Alles übersprudclnd von Gedanken und Phantasie und oftmals auch von — Humor Ein Segen für die Kunstgeschichte, daß die Nationalgalcrie ihr zum Abwägen des Meisters diese Ausstellung veranstaltet hat. Die schnell und über eilt skizzierende Historie hätte dem Adolf Menzel viel leicht sonst den Humor abqesprochen, den er in gleich genialer Fülle besessen hat wie alles andere, was den rech ten Künstler ausmacht. Lückenlos und harmonisch nur auf das Ganze gerichtet war seine Persönlichkeit. Wen» die Gabe gegeben ist, Charaktere zu erkennen, der braucht sich bei Menzels Charakterbild« nicht lange mit Fragen zu plagen Absolute Klarheit und Festigkeit zeichnete diesen Mann in allem aus. Und so verläßt man auch diese Ausstellung mit dem Gefühl, hier den Zauber einer Persönlichkeit genoffen zu haben, die ruhig wie eine Säule im Sturm der Meinungen steht und unserer Zeit die Richtung geben könnte, wenn sie ihn sicheren Schritte» zu gehen verstünde. können. Aber lange nicht genug. Hier im ersten Stock werk hängen nur -ie Llgemuioe. Eine Treppe höher, im zweiten Stock, in dem tonst die Maler und Zeitgenossen Moritz v. Schwinds und die Gräflich Raczynskische Ge mäldesammlung untergebracht waren, liegen und hängen dann noch die unzähligen Skizzen, Akte, Federzeichnungen, Entwürfe, Diplome in für einmal unübersehbarer Menge. Nr. 5699 schien die letzte Nummer dieses Skizzenreich- Iums zu sein; doch als man den Saal verlassen wollte, wurde gerade ein neuer hoher Stoß frisch eingerahmter Blätter hereingetragen, und weiter im ersten der Säle konnte man einen Mufcumsbcamten vor einer dicken Mappe stehen und weitere Blätter für die Ausstellung heraussuchen sehen. Allerdings 72 Jahre künstlerischen Schaffens sind immerhin eine Spanne Zeit. Aber wenn man bedenkt, welche Riesenarbeit allein in Menzels großen Gemälden steckt, im „Krönungsbilde", in der „Tafel runde", dem „Flötenkonzert", dem „Eifenwalzwcrk", dem „lion »oir wessieur»" usw, und welche Riesenarbeit ferner in den Illustrationen zu Kuglers „Geschichte Friedrichs des Großcn" liegt, so wirkt der Arbeitsheroismus, der nebenbei noch all das unübersehbare übrige hervorge bracht hat, trotz der 72 Schaffensjahre so überwältigend, daß wir Menzel allein schon wegen seine» Fleißes zu den Größten unserer Zeit zu zählen geneigt wären. Wie schon hervorgehoben: man irrt, wenn man in der Menzclausstcllung der Königlichen Nationalgalerie nur die bekannten Gemälde und die bekannten Skizzen blätter Menzel» vorzufinden glaubt. Da hängen Olakte, so wundervoll und lebendig, so scharf charakteristisch, daß die Ergänzung des Aktes zu der ihm entnommenen Per sönlichkeit der Phantasie keine Mühe macht. Da sind Porträts, die da» Höchste und Feinste bedeuten, was die Porträtkunst überhaupt kennt, ohne mit allem Raffine ment auSgeschmückt zu sein, d h. ohne besonders auS- drückm zu sollen, daß hier nichts weiter als ein Porträt beabsichtigt war. 2luch diese Bildnisse — dahin gehört auch da« Chodowiecki» — sind wie fast alle MenzeCchen Bilder nur LebenSsegmente und nicht das vollkommene Die Mcnzelausftellung in -er Nutionalgalcric. Berlin, 31. März. " Die Berliner Nationalgalerie hat in diesen Tagen eine äußerst mühevolle, dankenswerte und pietätvolle Ar beit geleistet. Sie hat uns durch eine fast vollständige Ausstellung von Menzels Werken einen Überblick über das künstlerische LebenSwcrk des Meisters gegeben, wie ihn uns organischer, umrissener, sichtbarer und bis ins kleinste vorgeschrittener keine Biographie und keine Kunstgeschichte bieten kann Weil das geschriebene Wort niemals so lebenskräftig sein kann, uns diesen Schöpfergeist in seiner ganzen unmittelbaren Gewalt so drastisch und eindringlich hinzustellen, wie er es allen voran nun einmal ist. Denn hier bei Menzel ist jede Linie Leben und nicht bloß Leben, sondern immer gleichzeitig auch ein Zug ins Große, absolut Künstlerische und Schöne. Jeder Strich hat Charakter, und die Skizzen, wo er ganz schnell und impulsiv und ohne lange abzuschätzen und zu überleben, übers Papier „gesudelt" ist, wie er selbst es bei einer sagt, zeigen das fast noch deutlicher, als die großen Öl gemälde, bei denen neben allem Charakter doch auch die malerische und künstlerische Wirkung als sehr wesentlich zu bedenken war. Dieser Mann war, soweit unserem Auge die Gegenwart und die nächste Zukunft offen -liegt, der letzte große Meister der deutschen Malerei, der stark genug war, all die gegensätzlichen Strömungen seiner Zeit beiseite zu schieben und sich rücksichtslos als den zu bekennen, der das einzelne nur de» Organischen, Harmo nischen und Ganzen wegen gelten läßt. Das aber ist da« erst« Zeichen de« Genies, eigene neue Wege zu gehen. Wir schreiten die breite Marmortreppe zum ersten Stockwerk der Nationalgalerie hinauf, und stehen nun entzückt, hingegeben und bedrückt unter so viel Kraft und Meisterschaft vor einer Fülle der Gesichte, die von einem nzik<n au«ging, obwohl schon r«in technisch ein ganze« sieht es in parlamentarischen Kreisen als sicher an, daß die beträchtliche Mehrheit, auf Grund deren dieses Kabinett ins Dasein getreten ist, eine Erschütterung oder Abbröcke lung, soweit derzeit die Voraussicht zu reichen vermag, nicht zu besorgen hat, und daß die nächsten Aufgaben der Kammer, die Beendigung der kaum begonnenen Bud getdebatte und die Fertigstellung des Gesetzes zur Ver staatlichung des Eisenbahnbetriebs, bis zum Eintritte der einer glatten Erledigung zugeführt sein Di« Königliche Generaldirektion der Sächsischen StaatSeisenbahnen ist wegen Erlangung von Kurver günstigungen für Bedienstete und untere und mittlere Beamte der Staatsbahnverwaltung mit einer Anzahl Bäderdirektionen ins Vernehmen getreten. Infolge dieser Bemühungen, die von den beteiligten Kreisen mit Dank anerkannt werden, sind von emer größeren Zahl von Badeverwaltungeu und Heilanstalten verschiedene Vergünstigungen gewährt worden, die zum teil in Fortfall oder Ermäßigung der Kur- und Musik taxe, zum teil tn Herabsetzung der Preise für Kurmittel, oder in Ermäßigung der filr Unterkunft und Verpflegung zu entrichtenden Preise usw. bestehen. In Betracht kommen die Badeverwaltungen und Heilanstalten in Augustusbad bei Radeberg, Chemnitz, (v. Zimmermannsche Naturheilanstalt), Karlsbad, Kissingen, Kreischa bei Dresden, Bad Mannheim, Oppelsdorf, Reichenhall in Bayern, Salz brunn in Schlesien, Teplitz-Schönau, Warmbad Wolken stein, Wildungen und das Nordseebad Wittdün (Sattel düne) auf Amrum. * DerDiakonissenanstalt hat der am 3O.Dezember v I hier verstorbene Privatmann Karl August Schiefer ein Vermächtnis von 3000 M. ausgesetzt. * Die „Vereinigung Dresdner Pensions besitzerinnen", deren erste internationale Rsunion im Anfang März im Hotel Bristol stattfand, veranstaltete gestern abend die zweite im Konzertsaale des Aus stellungspalastes. Wie die erste, so war auch diese aus den Kreisen der hiesigen Gesellschaft sowie von der Fremdenkolonie zahlreich besucht, und wiederum war ein vorzüglich gewähltes Programm für die Unterhaltung aufgestellt worden, dessen Ausführung in den Händen unserer ersten und anerkanntesten Künstler lag. Der instrumentale Teil der Vorträge wurde von dem Künstler paare Adolf und Alfred Eismann bestritten. Der König!. Kammermusiker Hr. Ad. Eismann trug das Adagio aus dem neunten Konzert von Spohr, Sarabande von AmeS und ungarischen Tanz von Brahms-Joachim mit vor trefflichem Gelingen vor. Die gesanglichen Darbietungen halten Hr. König!. Kammersänger Karl Scheidemantel und die König!. Kammersängerin FrI. v Chavanne über nommen; ersterer brachte Lieder von Tschaikowsky, Hentschel, Buck und N. Strauß zum Vortrage, der das Publikum zu stürmischem Beifall Hinriß, so daß sich der Künstler veranlaßt sah, noch das reizende Lied Schumanns „Frühlingsnacht" als Zugabe zu singen. Frl. v. Chavanne erfreute durch den Gesang von Liedern von Chopin, Godard und Arditi und ließ sich durch wiederholten Hervorruf bestimmen, noch das Lied „Die Nachtigall" von R. Becker folgen zu lassen. Die Be gleitung der Solisten führte Hr. Solorepetitor Alfred Elsmann in mustergültiger Weise aus. Ta die König!. Hofopernsängerin Frau Minnie Nast, die einige Lieder und zwei Duette mit Hrn. Scheidemantel singen wollte, abgesagt hatte, so tratcn in dankenswerter Weise Frl. v. Chavanne und Hr. vr. v. Vary in die Bresche und sangen mit außerordentlichem Erfolg ein Duett aus „Samson und Dalila". Der König!. Hofschauspieler Hr. Carl Blankenstein errang sich lebhafte Anerkennung durch die Deklamation einer Dichtung von Hedenstjerna „Der alte Ajax", wobei indessen der Beifall mehr dem Vor trage als dem gewählten Stoffe galt. Nach Beendigung des Programms und einer Tischpause begann der Ball, der bis i Uhr morgens währte. Die ganze Veranstaltung trug wieder einen durchaus vornehmen Charakter. * Ter Neue Dresdner Tierschutz-Verein unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Königin- Witwe hielt am 28. März, abends 8 Uhr in Helbigs Restaurant (Weißer Saal) seine ordentliche General versammlung ab, die trotz des ungünstigen Wetters sich zahlreicher Beteiligung erfreute Ter erste Vor sitzende, Hr. Rentier Wesemann, eröffnete sie mit einer längeren warmempfundenen Ansprache, in der er die augenblickliche Lage des Tierschutzes eingehend beleuchtete und auf die guten Erfolge dieser Vereine hinwies, denn manche Quälerei werde durch sie verhindert, ebenso sei segensreich ihr Einfluß für das sittliche Empfinden der Menschen Hierbei bemerkte er, daß man mit Freuden bei der Heranwachsenden Jugend nicht allein eine Zu nahme der Liebe und des Interesses für die Tiere, sondern auch ein Verständnis für diese beobachten könne. So dürfte man getrost darauf rechnen, daß allmählich die Zahl der Tierquälereien abnehmen, hingegen die der Vereins- und Gesinnungsgenossen zunehmen werde. Mit dem Wunsche, daß man dereinst dahin gelangen möchte, daß Friedrich Schapers Wort: „Es ist wohl er freulich, daß Tierschutz-Vereine bestehen, aber traurig, daß ihre Existenz notwendig ist", zunichte werde, ging der Vorsitzende zu den Mitteilungen speziell aus dem Jahresbericht des Vereins über, ansührcnd, daß solcher an der Bearbeitung einer Eingabe eines neuen Tierschutz- Gesetzentwurfs an den Reichstag teilgenommen, wonach