Volltext Seite (XML)
Amtlicher Teil. Trotz aller am 14. November 1906. IIX »84« 1012S (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil Für die hiernach nicht ablehnbaren Versicherungen unter nach nicht erfolgt, sondern nur eine formelle Empfangsbestätigung Von dem oben unter 1 genannten Prozentsätze find tu in tung h. »er- und lver- die den. der Ber- ' siche- rungS- summe. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kammerherrn, Rittergutsbesitzer Rittmeister d. R. Hannibal v. Lüttichau auf Bärenstein das Offizierskreuz des Albrechts- ordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Oberhofmarschall Frhr. v. dem Bussche- Streithorst das ihm von Ihrer Majestät der Königin der Niederlande verliehene Großkreuz des Hausordens von Oranien annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Gasanstaltsarbeiter Karl Julius Oskar Peter in Stahmeln für die von ihm am 5. September nicht ohne eigene Lebens gefahr bewirkte Errettung einer Frau vom Tode des Er trinkens in der Elster bei Leipzig die silberne Lebensrettungs medaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Bei Versicherungen bis zu 2000 M. haben die vor stehenden Prämiensätze eine Ermäßigung von 20 dH zu er fahren. Auf die Feuerversicherungs-Bank für Deutschland in Gotha leiden die unter » —f angegebenen Bestimmungen keine Anwendung. Zu eine of). und nst- »ar. et. weicher Dachung sind folgende Prämiensätze zulässig: u) in Orten mit vorwiegend harter Dachung bis höchstens 5'/.. b) in Orten mit vorwiegend weicher Dachung bis höchstens 7^7.. o) für Reihenscheunen bis höchstens 15 7,. 6) für Mühlen bis 10000 M. Versicherungs summe bis höchstens 10 7«. e) für Mühlen über 10000 M. Versicherungs summe bi- höchstens 15 7», t) für industrielle Etablissements bis höchstens 15 7" Die Königl. Kreishauptmannschaft hat dem Fährmann Emil Otto Gelbrich in Kleinsermuth in Anerkennung der von ihm am 28. September 1906 mit Mut und lobens werter Entschlossenheit bewirkten Rettung eines Mannes aus Gefahr des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Königl. Kreishauptmanuschast Leipzig, Räuden. Zur braunschweigischen Angelegenheit 1. Private Feuerversicherungs-Unternehmungen, deren Ver sicherungen unter weicher Dachung noch nicht 5^ ihrer im Königreiche Sachsen laufenden Gesamtversicherung erreicht haben, sind zur Übernahme weiterer Versicherungen unter weicher Dachung verpflichtet. Diese Verpflichtung besteht nicht: ») wenn die Versicherungen Gebäude betreffen sollen, die nach tz 8 des Gesetzes vom 25. August 1876 von der Versicherung bei der Landesbrandversicherungsanstalt aus geschloffen sind, oder d) wenn persönliche Gründe die Ablehnung rechtfertigen und o) für die Landwirtschaftliche Feuerversicherungs Genoffen schaft im Königreiche Sachsen, soweit ihre genehmigten Satzungen eine Ablehnung zulasten. 2. r. Auch solche Feuerversicherungs-Unternehmungen, deren Versicherungen unter weicher Dachung 5 ihrer im König reiche Sachsen laufenden Gesamtversiche. ng schon erreicht haben, sind verpflichtet, noch weitere derartige Versicherungen zu übernehmen, wenn eS sich um Nachversicherungen zu be reit- bestehenden Versicherungen und um Gegenstände handelt, die mit den Gegenständen der bereit- bestehenden Versicherung einen gemeinsamen Besitzer haben und der vom gemeinsamen Besitzer in derselben Ortschaft persönlich geleiteten Wirtschaft «»gehören. . Deutsches Reich. Der Kaiser. (W. T. B ) Hammer, 28. November Se. Majestät der Kaiser ist heute nachmittag gegen 5 Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem Herzog von Ratibor und dem Landrat de- Kreise» Ratibor Wellen kamp empfangen worden Der Kaiser bestieg alsbald ein Automobil und fuhr Bo» Reichstage. Sitzung vom 28. November 190« Am Tische des BundeSratS: Reichskanzler Fürst v. Bülow, die Staatssekretäre v. Tschtrschky und Bögendorff, Frhr. v. Stengel, Kraetke und Koloiialdirekwr Dernburg. Nachtragsetat für Südwestafrika. Reichskanzler Fürst Bülow führt aus: Ich benutze die erste Belegenheit, um mich über die Kolonien zu äußern. Wir haben auf Tapferkeit unserer Truppen gelang eS erst nach dreijährigem Kampfe, den Widerstand des Gegners zu brechen. ES wird noch einige Zeit vergehen, ehe wieder Ruhe in den Schutzgebieten eintritt. Wenn die Verbündeten Regierungen angesichts dieser Tatsachen den Bor- Srueunnugeu, Versetzungen re. im öffentliche« Dienste. I» Geschäftsbereiche des Ministeriums de» Kultus u. »fseutl. Unterrichts. Zu besetzen: ») die Lehrerstelle in Alt» franken. Kollator: Ministerium deS Kultus re. 1300 M. und freie Wohnung; d) die 3. ständige Lehrerstelle in Oberpesterwitz Kollator: Ministerium de» Kultus re. 1200 M. Grundgehalt neben freier Wohnung und Gartengenuß. 2S00M Höchstgehalt, durch Zulagen nach 27 Dienstjahren erreichbar. Gesuche mit den erforderlichen Unter lagen sind bis 1». Dezember beim BeztrkSschulinspektor für Dresden ll, Schulrat Fink, Dresden, Wartburgstr. 2, einzureicheu; — am 1. Januar bez. 1. F bruar 1S07 erledigt bez. zu besetzen: die 1S. und die neuerrichtete 20. Lehrerstelle an der Volksschule zu Mügeln (Bez Pirna). Kollator: der Gemeinderat. 1500 M. Grundgehalt und SOO M WohnungSgeld. Vom erfüllten 25 Lebensjahre an 10 Zu lagen von je 150 M. nach je 3 Jahren. Bewerbung-gesucht uebst den erforderlichen Beilagen bis 10. Dezember an den Kollator. Persönliche Vorstellung der Bewerber ohne Aufforderung verbeten Vom Königliche« Hose. Dresden, 29. November Bei der gestrigen Jagd in Sibyllenort waren Gäste Sr. Majestät de» König» die Herren Oberst v. Trotha, Kommandeur de» Dragonerrcgunenls „König Friedrich III." (2. Schlesische») Nr. 8, Oberstleutnant v. Gontard, Kommandeur de» 2. Schlesischen Jägerbataillons Nr. 6, und der erste Staatsanwalt in Oel» v. JararzewSki. zurzeit am weitesten entfernt: 1. die Feuerversicherungsgesellschaft „Rheinland" Neuß a. Rh., 2. die Feuerversicherungs-Aktiengesellschaft „Viktoria Berlin, r. die Aürttembergische Privat - Feuerversicherung Stuttgart, Das Ministerium des Innern nimmt Veranlassung, nachstehend die Bestimmungen zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, die für sämtliche im Königreiche Sachsen zum Ge schäftsbetriebe zugelassenen privaten Feuerversicherungs- Unternehmungen über die Mobiliarversicherungen unter weicher Dachung Geltung haben. chlaa machen wollten, die Kolonien zu veräußern oder sich selbst zu lberlasten oder in irgend einer Form preiszugeben, so wäre das eine Entmutigung gerade der besten unseres Volkes. Eine solche Schwäche anwandlung dürfe« wir nicht haben: eS würde auch kein deutscher Reichstag, kein deutscher Reichskanzler die Verantwortung dafür Ibernehmen, die Kolonien au- dem Soll und Haben unseres Volkes zu streichen. (Bravo! bei der Mehrheit, Widerspruch bei den Sozial- >emokraten.) Weitere große Summen werden noch erforderlich sein ür die Beendigung des Krieges, die Wiedereinrichtung des Schutz gebiets und seine weitere wirtschaftliche Erschließung. DaS deutsche 8olk war seit Eintritt in die Weltgeschichte ein kolonisierendes Volk und wird eS bleiben, solange es eine Flotte hat. Als mit der Ent> Wickelung der deutschen Schiffahrt auch die überseeischen deutschen Unternehmungen sich entwickelten, konnten diese auf die Dauer des Schutzes durch die politischen Machtmittel nicht entbehren. Diesen Schutz zu gewähren, war für Deutschland besonders wichtig, da daS Ausland, als eS unsere wirtschaftliche Energie zu merken anfing, unseren Unternehmungen Schwierigkeiten in den Weg legte Daß Bismarck anfänglich den kolonialen Bestrebungen gegenüber sich ab lehnend verhielt, ist der beste Beweis dafür, daß sein späteres aktive- Eingreifen au- reiflicher Abwägung der wirtschaftlichen und politischen Notwendigkeit hervorging In der Überzeugung, daß der damals beschrittene Weg der richtige war, werden wir unS auch durch die Not und Sorge nicht davon abbringen lassen. (Während der Rede deS Reichskanzler- erscheint der Kronprinz in der Hofloge.) Reichskanzler Fürst Bülow fährt fort: Wir befinden unS in einer Krisis, die hoffentlich zu einer Befundung führt; zu dieser Gesundung ist eS auch erforderlich, einzugestehen, daß in der Kolonial- verwaltung Fehler begangen wurden. Es ist der feste Wille, diese Fehler nicht zu wiederholen Die Verbündeten Regierungen erachten die Schaffung eines selbständigen Kolonialamis nach wie vor für dringend wünschenswert. In der Reorganisation liegt aber nicht daS einzige Heilmittel ES sind auch sonst Reformen in eapit« et rovwbris nötig. Wir müssen uns fragen, wie fördern wir die wirt schaftliche Entwickelung der Kolonien? Bei der Wahl eines Nach folgers für den Prinzen Hohenlohe, der sich seiner Aufgabe mit Fleiß und Sorgfalt unterzog, suchte ich in erster Linie nach wirtschaftlichen und kaufmännischen Eigenschaften. Der deutsche Handel, der sehr zur Hebung deS deutschen Ansehens beigetragen hat, zählt in seiner Reihe ausgezeichnete Kräfte. Die Mitwirkung eines dieses Captain» of Jndustry zu gewinnen, erschien mir vorteilhaft In den Unterredungen mit Hrn. Dernburg ergab sich eine Überein stimmung in den meisten Gesichtspunkten, so daß ich ihn mit gutem Gewissen dem Kaiser Vorschlägen konnte. Schon vor neun Jahren als Staatssekretär wollte ich gern einen Mann de» Erwerbslebens an die Spitze der Kolonialverwaltung stellen. Ich verhandelte damals mit dem Generaldirektor deS Norddeutschen Lloyd, Wiegand, der aber von seinem Amt sich nicht trennen wollte. Ich bitte das hohe HauS, dem neuen Herrn in der Kolonialverwaltung mit Vertrauen entgegenzukommen. Nur bei gegenseitigem Vertrauen wird die wirtschaftliche Erschließung der Kolonien und die Beseitigung der Mißstände gelingen. Niemand kann aufrichtiger als ich e- be dauern , daß einige gegen die Kolonialverwaltung erhobene Be schwerden begründet sind. Ich bin mir bewußt, keine BertuschungS- politik getrieben zu haben Der Reichskanzler geht dann auf die gegen einzelne Beamte er hobenen Beschuldigungen ein, namentlich die gegen Pöplau. Die Untersuchung habe ergeben, daß die Angaben Poplaus von vorn herein volle Beachtung und Glaubwürdigkeit nicht verdienten. Der Reichskanzler schließt feine Ausführungen folgendermaßen: E« wurde mir auch vorgeworfen, daß ich uicht gegen die Firma TtppelS- kirch eingefchritten bin, die Sättel, Stiesel und Mäntel lieferte. (Große Unruhe links, und Heiterkeit) Ich kann mich aber doch nicht um alle Details kümmern. Meine Pflicht ist e», einzuschreiten, wenn Unregelmäßigkeiten zu meiner Kenntnis kommen. (Unruhe) Diese Pflicht habe ich erfüllt und werde sie weiter erfüllen Ein Teil unserer Presse begeht bei der Erörterung der sogenannten Kolonial skandale ungeheuerliche Übertreibungen und Entstellungen (Lebhafte Zustimmung rechts.) Gegenüber der dadurch veranlaßten Irreführung deS Inlands und Auslands möchte ich vor der ganzen Welt sest- stellen, daß der deutsche Beamtenstand von keinem anderen über troffen wird (Lebhafter Beifall rechts, stürmischer Lärm links) an Gewissenhaftigkeit und Integrität. Auch in der Kolonialverwaltung sind die große Mehrzahl ordentliche und pflichttreue Beamte Die Engländer, Franzosen und Amerikaner haben ganz andere koloniale Skandale überwunden. Wie man solche Nöte mutig und geduldig überwindet, können wir von den Franzosen lerneu. Ich werde gegen die schuldigen Beamten rücksichtslos einschretten; aber auch jedem, der seiue Schuldigkeit tut und zu Unrecht verdächtigt wird, den vollen Schutz angedeihen lasten DaS hohe HauS bitte ich, in ruhiger und sachlicher Arbeit mit den Verbündeten Re gierungen die Wege zum gemeinsamen Ziele zu beraten Bewilligen Sie, wa» die Verbündeten Regierungen zur Wahrung des Ansehen» gegen die Wiederkehr neuer Aufstände al» notwendig betrachten. (Lebhafter Beifall.) Kolonialdirektor Dernburg erklärt, er wollte sich dem Rufe Sr. Majestät de» Kaiser» und de» Reichskanzler» nicht entziehen, weil er mtthelfeu wolle, die jetzigen Kolonien, die fünfmal größer al» da» Reich seien, für die Nation mitzuerobern Er werde ver suchen, auch da» Vertrauen de» Reichstags zu gewinnen, ohne da» nicht» auSzurichten ist. Die Leitung des Kolouialamt» sei eigentlich für einen Mann eine zu schwierige Aufgabe; später werde die Neu ordnung de» Oberkommandos der Schutztruppen zu erwägen sein, eventuell besten Abtrennung vom Kolonialamt. Er habe sich bereit- bemüht, den Wünschen deS Reichstag» zu entsprechen, und e» sei gelungen, den Vertrag mit Tippelkirch schon jetzt zu lösen, ohne daß da» Reich zu irgendwelchen Verpflichtungen herangezogeu werde (Beifall). ES werde sogar ein zuviel gezahlter Betrag von 20 000 M zurück- (Berl. Morgenbl.) Braunschweig, 28. November, der Meldung, daß au» den Kreisen der höheren Beamten Denkschrift an den Herzog von Cumberland abgegangen sei, in der dieser aebeten werde, auf Hannover zu verzichten, und daß bald darauf eine zu veröffentlichende Antwort eingegangen sei, schreibt die „Braunschw Lande»ztg ", eine solche Denkschrift sei allerdings abgesandt worden, aber sie rühre nicht von Beamten her, sondern von der Minderheit de» Landtag», der sich andere Braunschweiger angeschloffen hätten. Eine Antwort sei noch 4. die Versicherung- Aktiengesellschaft „GlobuS" in Ham-1 dem Kolonialgebiete eine ernste Krisis zu überstehen bürg ' ° " -V <r-ans.rk.it -ni.r.r Truvven a.lana e» erst na» dreiiäbri 5. 'Ibs ^orlcsbire Irre L Insurance Oomp., Korir, 6. die Versicherungs-Aktiengesellschaft „Allianz" in Berlin. Diese Gesellschaften sind daher in erster Linie zur Über nahme von Versicherungen unter weicher Dachung verpflichtet. Weitere in Frage kommende Bersicherungsunternehmungen werden den Versicherungssuchern auf Anfrage oder aus Anlaß von Beschwerden von der zuständigen Kreishauptmannschaft namhaft gemacht werden. Nr. issd ll ör. Dresden, am 19. November 1906. 10120 Mi»isterium des Inner». chen lärt, mil len. Uhr >l». urS- lfzu- erzu uld- und Der wa gten und die ein- bez- Nr. 277 1906 — Fernsprecher Nr. 1295. Post im Deutschen Reiche 2 M. 50 Pf. viertelst Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktag» nachmittags. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Do enge» in Dresden, o Donnerstag, den 29. November Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die Post im Deutschen Reiches M. 50 Pf vierteljährlich. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der «mal gespaltenen Ankündigungsseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite oder deren Raum 50 Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Dresdner Journal. TLoniglieh Lächstschrv Staatsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden.