Volltext Seite (XML)
Dresdner Mnmal ar- Nr. 263 1906 I werden das Kaiserpaar und der Prinz-Regent das provisorische Deutsche Museum im alten Nationalmuseum besichtigen. Um Amtlicher Leit. Arbettskammern (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) ' Nichtamtlicher Teil k Ihre abend Die des ei u. UM gen lUs. 0. drei Fünfteln zur Deckung des Fehlbetrags von 1902 gebraucht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Geschirrführer Kurt Min kn er in Altleisnig für die von ihm am 30. Juli nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Lehrlings vom Tode des Ertrinkens in der Mulde bei Wiesenthal die bronzene Lebensrettungsmedaille zu verleihen. AxSlaxd. (Drahtnachrichten.) Zur Lage in Frankreich Palai« zurück. Abreise des Kaiserpaars nach München. (W. T. B) Wildparkstation, 11. November. Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben heute TLZniglich Sächsischer Staatsanzetger». Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Günstiger Stand der württembergischen Finanzen. (W. T. B.) Stuttgart, 10. November. Das Finanz- -o Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoengeS in Dresden. Montag, den 12. November Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwiugerftraße SV, sowie durch die Post im Deutschen Reiche r M. bv Pf. vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1SS5. KolouialpolitischeS. (W. T. B ) Cuxhaven, 11. November. Mit dem Post dampfer „Prinzessin" sind heute früh 12 Offiziere und 300 Unteroffiziere und Mannschaften aus Südwestafrika hier eingetroffen. (W. T. B.) Hamburg, 10. November Mit dem Post dampfer „Eduard Woermann" sind heute abend 12 Offiziere und 620 Unteroffiziere und Mannschaften aus Südwestafrika in Cuxhaven eingetroffen. 6 Uhr ist Tafel bei Prinz und Prinzessin Leopold und hier nach um 8 Uhr abend» Festaufführung im Hof- und National theater. Bei der Fahrt zur Feier der Grundsteinlegung des Deutschen Museums am morgigen Dienstag bilden die Kor porationen Spalier. Nach der Grundsteinlegung defilieren die Tmppen der Garnison vor dem Kaiserpaar. Nach der Parade besichtigt der Kaiser das neue Armeemuseum, die Kaiserin das Krankenhaus vom Roten Kreuz. Um ^1 Uhr findet Frühstück Der „Köln Ztg" wird aus Berlin berichtet: Rachricht, daß vor wenigen Tagen der Staatssekretär Reichsamts des Innern vr. Graf v. PosadowSky - Wehner dem Staatsministerium einen Gesetzentwurf über Arbeits kammern vorgelegt habe, wird uns bestätigt Aus dem Um stande, daß e» m der Gesetzesüberschrift Arbeitskammern und nicht Arbeiterkammern heißt, darf man schließen, daß die in Aussicht genommenen Korporationen sich paritätisch aus Arbeit gebern und Arbeitnehmern zusammensetzen sollen Ministerium hat dem Präsidenten des ständischen Ausschusses eine Nachweisung der Rechnungsergebnisse des Staatshaushalts ür 1904 übergeben. Danach hat sich statt de» erwarteten Fehlbetrags von 419 990 M ein Überschuß von im ganzen 1044 233,27 M. ergeben. Dieser Überschuß, der in der Haupt sache eine Folge des Reichsgesetzes vom 14. Mai 1904 be- lreffend Änderungen im Finanzwesen des Reiche« ist, wird zu auf- Bom Königlichen Hofe. Dresden, 12. November. Se. Majestät der König Allerhöchstwelcher Sich in Tarvis des besten Wohlseins erfreut, wird voraussichtlich am nächsten Freitag nachmittag von dort wieder in Dresden eintreffen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe ist am Sonn abend abend 9 Uhr 24 Min. im besten Wohlsein in Wien eingetroffen. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der »mal gespaltenen Ankündigung-seite oder deren Raum SO Pf., die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite oder deren Raum bv Pf. Gebührenermäßigung auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittag- 11 Uhr. Die Parteien. (W. T. B.) Frankfurt a. M., 12. November Am vergangenen Sonnabend und Sonntag fanden hier unter Vor sitz des Reichstagsabgeordneten Payer Verhandlungen zwischen Vertretern der freisinnigen Volkspartei, der Freisinnigen Ver einigung und der Deutschen Volkspartei statt. Es wurde ein stimmig beschlossen, bei den nächsten Reichstagswahlen auf ein Zusammengehen der linksstehenden bürgerlichen Parteien unter Wahrung der politischen Selbständigkeit jeder einzelnen von ihnen hinzuwirken und eine Verständlgung über die Aufstellung von Kandidaten herbeizuführen Ferner sollen die Vertreter ihren Einfluß dahin geltend machen, daß eine Befehdung der liberalen Gruppen untereinander in Wort und Schrift unter bleibe. Deutsches Reich. Der Kaiser. (W. T. B.) Potsdam, 11. November. Heute vormittag fand in Gegenwart Er. Majestät des Kaisers die Vereidigung der Rekruten der Potsdamer Garnison statt. Anwesend waren ferner Ihre Majestät die Kaiserin, der Kronprinz und die Kronprinzessin, die Prinzen Joachim und Oskar, die Prinzessin Viktoria Luise und die Prinzessin Eitel Friedrich von Preußen, sowie die Generalität und mehrere fremdherrliche Offiziere. Prinz Eitel Friedrich kommandierte die Fahnenkompanie. Nachdem die Geistlichen beider Konfessionen Ansprachen ge halten hatten, erfolgte die Vereidigung der Truppen, worauf der Kaiser eine Ansprache hielt. Generalmajor v. Westernhagen brachte sodann ein dreifaches Hoch auf den Kaiser aus und die Musik spielte die Nationalhymne. Nach der Vereidigung begab Sich der Monarch zum Frühstück nach dem Offizierkasino des 1. Garderegiments zu Fuß und kehrte später nach dem Neuen Eruenvrtngen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministerium» der Finanzen. Bei der Post-Verwaltung ist ernannt worden: A O. Barth, seither etatmäßiger Postassistent in Berlin, al- solcher in Dresden. Im Geschäftsbereiche deS Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums sind im regelmäßigen Verfahren zu besetzen: das Pfarramt zu Reichenbach (Oberlausitz) — Kl. I — Koll: die Rittergut-Herrschaft zu Elstra, vertr. durch Rittergutsbesitzer v. Arnim auf Hennersdorf; das Archidiakonat an St. Johannis in Plauen i. B. (Ephoralort) — Kl. VI (6) —, Koll.: der Stadtrat. — An gestellt bez versetzt wurden: k. vr. pdil. H. R. M. Heber, s. Diakonus und k. vr. xdil. E. M. ZWehnert, 4. Diakonus an der Kreuzkirche in Dresden, als II. und bez. III. Diakonus daselbst (Dresden I); G. T. R. Molwitz, Predigtamtskandidat, als Hilss geistlicher in Döbeln (LeiSnig); v. I. H. F. N. Ungnad, Pfarrer m Niederwürfchnitz, als Diakonus an der Marienkirche in Zwickau (Ephoralort); B. H. Günther, Predigtamtskandidat, als Ephoral- hilsSgeistlicher in Auerbach i. B.; k. I. Friedrich, Pfarrer in Groß waltersdorf, als Pfarrer in Mildenau (Annaberg); ? Vr. pbÜ. A. H Liebfcher, 1. Diakonus in Leipzig-Bolkmarsdorf, als Pfarrer daselbst (Leipzig I). Paris, 10. November. Der Ministerrat hat heute die Erklärungen genehmigt, die der Minister des Äußern in der Budgetkommission bezüglich der Subvention für die Schulen im Orient zu machen gedenkt; diese Erklärungen decken sich mit den seinerzeit vom Minister Bourgeois gefaßten Beschlüssen. Arbeits minister Viviani erklärte, er werde das Gesetz über den wöchent lichen Ruhetag unverzüglich und in seinem ganzen Umfange zur Anwendung bringen. Paris, 10. November. Der sozialistische Deputierte MeSlier kündigt eine Interpellation an, in der er den Finanz minister befragen werde, welche Maßnahme er zu ergreifen gedenke, um der für das französische Nationalvermögen gefähr lichen Tätigkeit ein Ende zu machen, welche die französischen Kreditinstitute aus Anlaß der russischen Anleihen entfaltet haben. Zur Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. (W. T. B.) Paris, 10. November Gegenüber ander weitigen Meldungen wird von kirchlicher Seite erklärt, daß das französische Episkopat Anfang Januar nächsten Jahres eine neue Versammlung abhalten werde, für den Fall, daß die Regierung nach dem 11. Dezember der Ausübung deS katholischen Gottes dienstes Schwierigkeiten bereiten sollte. Zur Lage in Rußland. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphen-Agentur.) St. Petersburg, 11. November. Heute ist ein Befehl des Kaisers ergangen, auf Grund dessen es Militärpersonen verboten ist, dem Verbände irgendwelcher politischen Parteien beizutreten oder Versammlungen beizuwohnen, in denen politische Fragen erörtert werden, sowie an gegen die Regierung ge richteten Agitationen teilzunehmen. Alle Offiziere und Zivil beamte der Militärverwaltung, die gegen diese Bestimmung ver stoßen, können auf dem Disziplinarwege aus dem Dienst ent lassen werden Ebenso werden alle Kommandeure mit Dienst entlassung bestraft, wenn sie gewußt haben, daß ihre Unter gebenen gegen diese Bestimmung verstoßen haben, und wenn sie nicht sofort Maßnahmen getroffen haben, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. beim preußischen Gesandten Grafen v. PourtaleS statt, um 6 Uhr nachmittags Galatafel im Ballsaale der Residenz, zu der über 200 Einladungen ergangen sind. Um 9 Uhr hält im Wittelsbacher PalaiS bei Prinz und Prinzessin Ludwig Geh RegierungSrat Prof. vr. Elaby aus Berlin bei einem geselligen Abend einen Festvortrag über Otto v. Guericke, den Erfinder der Luftpumpe. Zu dem Festabend sind 800 Ein ladungen ergangen. Bald nach 11 Uhr erfolgt die Abreise des KaiserpaarS. Zur Grundsteinlegung des Deutschen Museums in München. (W. T. B.) München, 11. November. Die Stadt hat zu dem morgen stattsindenden Empfange Jhrbr Majestäten des Kaisers und der Kaiserin ein prächtiges Festgewand angelegt. In allen Straßen, die der Kaiser berührt, sieht man Flaggen, Girlanden, Kränze und Embleme. Alle städtischen Plätze und Gebäude und fast alle Privathäuser zeigen einen hervorragend künstlerischen Schmuck. Der ganze Bahnhof ist umgeben von Flaggenmasten, von denen freischwebende Kränze mit Wimpeln in den deutschen und bayrischen Farben herabschweben. Besonders reich geschmückt ist der Weg von der Residenz zur Kchleninsel, wo am Dienstag in Gegenwart Ihrer Majestäten und des Prinz-Regenten die Grundsteinlegung des Deutschen Museums erfolgt. Heute abend fand im alten Rathaussaale ein von der Stadt gegebenes Festesten statt. Der Protektor de« Deutschen Museum«, Prinz Ludwig, alle bekannten Männer der Wissenschaft und der Technik, die dem Vorstandsrate de« Museum» angehören, Ver treter der Reichsbehörden und Bundesstaaten, alle bayrischen Staatsminister, Vertreter aller Behörden Münchens und aus ländische Gäste hatten sich eingefunden Den ersten Trinkspruch brachte der Staatssekretär Staatsminister vr. Graf v. Posa dowSky-Wehner aus. Er wies darauf hin, daß der Zweck, der die Versammelten hier zusammenführe, ein hochmoderner sei: denn diese Betätigung der angewandten Wissenschaft, diese Fortschritte der Technik seien vorzugsweise Erzeugnisse der neueren Zeit Nur wenigen Menschen sei bis in» hohe Alter hinein solche Lebenskraft beschicken wie dem Prinz-Regenten. Wieviel danke ihm München, was sei er dem Staate Bayern, was sei er auch in schwierigen Zeiten dem gesamten deutschen Vaterlande ge wesen! Graf v PosadowSky-Wehner schloß mit einem Hoch auf den Prinz-Regenten. Prinz Ludwig führte sodann aus, daß seit Jahren der Gedanke bestanden habe, ein Museum der Technik zu gründen, das denen anderer Staaten ebenbürtig sei. Der Prinz gedachte sodann des hohen Verständnisses, das Se. Majestät der Kaiser der Technik entgegenbringe, insbesondere dem Kriegsschiffsbau und der Ausrüstung der Armee. Alle dankten dem Kaiser, daß es ihm möglich war, den Frieden zu wahren und Deutschlands Macht zu Land und See auf der Höhe zu halten, die für die Wahrung deS Friedens unbedingt nötig sei. Mit warmen Worten gedachte der Prinz der erheb lichen Förderung der Interessen des Deutschen Museums durch den Kaiser, dem da« Hoch galt. Wirk!. Geh. Rat Prof. Neu mayer brachte ein Hoch auf den Prinzen Ludwig aus. Ober bürgermeister vr. v. Borscht-München trank auf das Deutsche Museum, Geh. Rat v. Siemens auf die Stadt München Zur Geburt des hessischen Thronfolgers. (Berl. Lokalanz.) Darmstadt, 10. November. Das von Sr. Majestät dem Kaiser an den Großherzog von Hessen aus Anlaß der Geburt deS Erbprinzen gesandte Telegramm lautet folgendermaßen: »Hurra! Innige Glückwünsche. Gott segne Kind und Mutter. Der große Woog, der kleine Woog. ES lebe der kleine Erbgroß herzog! Ich bin natürlich Pate. Wilhelm.' Gnadenerlasi aus Anlaß der Geburt des hessischen Thronfolgers. Darmstadt, 10. November. Die „Darmst. Ztg." ver öffentlicht einen aus Anlaß der Geburt des Erbgroßherzogs vom Großherzog vollzogenen Gnadenerlaß. Hiernach sind allen Personen ihre Strafen erlassen worden, die im Großherzogtum durch ein bei den bürgerlichen Gerichten ergangenes Urterl oder durch Strafbefehl zu Gefängnis, Festungshaft oder Geldstrafe verurteilt worden sind, und zwar 1. wegen Majestätsbeleidigung; 2. wegen Beleidigung einer Behörde, eine« Beamten, eine« ReliaionsdienerS oder eines Mitglieds der bewaffneten Macht in Ausübung ihre« Berufe«; 3. wegen Zuwiderhandlungen gegen Bestimmungen de« Forst- und Feldstrasrccht«, sofern nicht wegen Rückfalls, gewerbs- oder gewohnheitsmäßiger Be gehung aus Gefängnisstrafe erkannt worden iA 9 Uhr 40 Min. mittel« SonderzugS die Reise nach München angetreten Die Münchner Kaisertage. über da« Programm der Kaisertage in München berichtet der „Berl. Lokalanz " folgende«: Da« Kaiserpaar trifft am heutigen Montag vormittags 10 Uhr 50 Min. in München ein und wird vom Prinz-Regenten und der Gemahlin des Thronfolgers mit sämtlichen Prinzen am Zentralbahnhofe er wartet. Es findet großer Empfang statt. Mit Sr. Majestät dem Kaiser fährt der Prinz-Regent, mit Ihrer Majestät der Kaiserin die Prinzessin Ludwig, Gemahlin de« Thronfolgers, zur Residenz Im östlichen Thronsaale des Königsbaues er warten sämtliche Prinzessinnen da« Kaiserpaar Um 12 Uhr 30 Min findet in den Gemächern de« Kaiser« ein Familien- srühstück statt, dem die sämtlichen anwesenden Mitglieder des bayrischen Könizshause« beiwohnen. Um 2 Uhr nachmittag«