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Dresdner Journal : 13.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190610132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19061013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19061013
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-13
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 13.10.1906
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empfangen und folgte einer Einladung des Prinzen Arisugawa zum Frühstück Der deutsche Geschäftsträger, das japanische Parlament und Graf Inouye gaben Feste, die deutsch-asiatische Gesellschaft gab nach einer Festsitzung einen Kommers. Die Kommission besuchte auch Aokohama und Kobe, wo die deutschen Vereine Festlichkeiten veranstalteten. Ausland. (Drahtnachrichten.) Zur Vage in Lsterreich. (W. T. B.) Wien, 12. Oktober. In der heutigen Sitzung des Ab geordnetenhauses legte Finanzminister vr v. Koritowski das Budget für das Jahr 1907 vor. In dem Entwürfe des Fi nanzgesetzes für das Jahr 1907 werden die gesamten StaatS- auSgaben mit 1890 871352 Kronen, die gesamten Staatsein nahmen mit 1892 501082 Kronen festgesetzt. Der Finanz minister erklärte, er habe von der Verwendung der Gebarungs- Überschüsse für 1905 zu erheblicheren außerordentlichen Schulden tilgungen abgesehen, um die durch die Beengtheit der letzten Jahre verursachten Rückstände auf vielen Gebieten zu beheben, übrigens seien im Jahre 1905 für Tilgungen der Staatsschuld 28 Mill. Kronen aus laufenden Mitteln vorgesehen worden, während an Tilgungsrenten nur 16Mill, begeben werden sollten. Der Minister legte im weiteren Verlaufe seiner Rede dar, daß die Befürchtungen bezüglich der neuen Handelsverträge nicht cingetroffen seien, daß diese vielmehr der Industrie und dem Handel neue Anregung gäben. Bei Besprechung des österreichisch-ungarischen Ausgleichs sprach der Minister die Hoff nung aus, daß man trotz der vielen noch unbehobenen Schwierig keiten dennoch zu einem für beide Teile annehmbaren Ein vernehmen gelangen werde. Das Exposs wurde mit Beifall ausgenommen und der Minister vielfach beglückwünscht Das Haus verhandelte dann über den alldeutschen Dringlichkeits antrag, in dem die Sanktionierung des bereits fünfmal vom niederösterreichischen Landtage angenommenen Gesetzentwurfs über die ausschließliche Geltung der deutschen Sprache als Unterrichtssprache an den Volks- und Bürgerschulen dringend gefordert wird. Im weiteren Verlaufe der Sitzung lehnte das HauS die Dringlichkeit des Antrags ab. — Im Laufe der Debatte erklärte der Unterrichtsminister vr. Marchet, der betreffende Beschluß sei dem Monarchen zur Entschließung vorgelegt worden, habe jedoch entsprechend dem Anträge der Regierung die Sanktion nicht erhalten, weil er dem Reichsvolks schulgesetze widerspreche. Der Minister verwies ferner auf eine Entscheidung des Reichsgerichts, nach der die böhmische Sprache in Niederösterreich nicht als landesüblich anerkannt sei. Graf Goluchowski und Ungarn. Der „Pester Lloyd" schreibt mit Bezug auf die Stellung GoluchowSkiS: Entweder die ungarische Regierung ist überzeugt, gleichwie wir überzeugt sind, daß Graf Goluchowski vermöge seiner großer staatsmännischen Begabung und Aktionsfähigkeit wie vermöge des Ansehens, dessen er sich an allen maßgebenden Stellen der europäischen Welt erfreut, wie nicht minder ver möge der glänzenden Erfolge, die er in schwerer Zeit errungen hat, in hohem Maße berufen ist, die auswärtige Politik Öster reich-Ungarns auch weiterhin zu leiten und daß vollwertiger Ersatz für ihn schwerlich zu finden wäre, — dann entschließe sie sich, die wilde Jagd abzublasen, die gerade in Koalitions- kceisen und in der Koalitionspreffe gegen ihn betrieben wird, oder sie ist anderer Überzeugung, sie hält den Grafen Goluchowski nicht mehr für den rechten Mann auf einem überaus wichtigen Posten, so mache sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube, sondern erkläre dem Grafen Goluchowski, daß seine Uhr ab gelaufen sei, und er wird sicherlich nicht warten, daß die zwölfte Stunde schlage Also noch einmal: Feste Entschließungen und klare Situation! Mit Halbheiten und Hinterlistigkeiten wird da nichts auszurichten sein. Zur vage in Ungarn. (W.T.B.) Budapest, 12. Oktober. Im Verlaufe seiner Budgetrede in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses führte der Ministerpräsident Wekerle in bezug auf die von der Regierung vorzunehmenden Investitionen und öffentlichen Arbeiten aus, das Abgeordnetenhaus habe zwar die Ermäch tigung zur Aufnahme eines Jnvestitionsanlehenö von 277 Mill Kronen erteilt, er beabsichtige jedoch, derzeit nicht an den Geld markt zu appellieren, da die laufenden Einnahmen nicht nur die normalen Bedürfnisse deckten, sondern aus ihnen auch die Er- fordernisse einer die wirtschaftliche Bewegung fördernden Politik bestritten werden könne. Bei Aufnahme einer Anleihe werde die Negierung sich vor Augen halten, daß nicht allzugroße inländische Kapitalien, die in Landwirtschaft und Industrie an- gelegt sind, ihrer Bestimmung entzogen würden, ferner, daß die ungarische Rente einen Kurs erziele, der dem Kredit des Staates entspricht. Auch wolle der Finanzminister womöglich darauf hinwirken, daß die Rente nicht einseitig, sondern an verschie denen Plätzen einen ständigen Markt finde, um die Rückströmung leichter zu verhindern, vr. Wekerle erklärte weiter, es sei be gründete Aussicht vorhanden, daß zwischen Österreich und Ungarn ein Ausgleich zustande kommen werde, der auf beiden Seiten Befriedigung Hervorrufen werde. Handelsminister Kossuth hat einen Gesetzentwurf zur Vor lage gebracht betreffend die Förderung der Industrie durch Gewährung von Begünstigungen, ferner einen Gesetzentwurf betreffend Unterstützung der freien Handelsschiffe und Begün stigungen für den Schiffsbau, sodann eine Gesetzesvorlage be treffend die Kranken- und Unfallversicherung der Arbeiter in der Industrie und im Handelsgewerbe. Dieser Vorlage wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Gesetzentwurf betreffend die Alters- und Invalidenversicherung folgen. Zur Vage in Frankreich. (W. T B.) Pari«, 12. Oktober. Der Ministerrat hat heute beschlossen, das Parlament zu Donnerstag, den 25. Oktober, einzuberufen. Major Dreyfus. (Berl. Tgbl.) Paris, 12. Oktober. Major Dreyfu» hat seinen Dienst in der Artilleriedirektion von Vincennes aus genommen, wo er die Abteilung für Mobilisierung leitet. Er denkt nicht daran, seinen Abschied zu nehmen, sondern will seine militärische Karriere fortsetzen. Zur rreuuung von Ltaat und Kirche in Frankreich. (W. T B) Paris, 13 Oktober. Der Präfekt des De partements Seine Jnfsrieure hat neun weitere Bürgermeister de« Amtes enthoben, weil sie die von den Lehrern aus den Schulen entfernten Kruzifixe von neuem hatten anbringen lassen. «> Bon der französischen Marine. (W.T.B) Paris, 12. Oktober. Marineminister Thomson erklärte in der Bugetkommission, er werde die Stapellegung der letzten drei von den sechs Panzerschiffen, deren Bau für 1906 vorgesehen sei, nicht vor Zusammentritt der Kammer anordnen. Er hoffe, daß die neue Kammer die Beschlüsse der früheren Kammer gutheißen werde. Staat und Kirche in Spanien. (W T. B.) Madrid, 12. Oktober. Fünf Bischöfe der Diözese Burgos haben an die Regierung ein Schreiben gerichtet, in dem sie heftig gegen den Liberalismus Widerspruch erheben und feststellen, daß man den bürgerlichen Gesetzen den Gehorsam verweigern müsse, sobald sie sich im Widerspruch mit den Rechten der Kirche befänden. Auch der Bischof von Tuy stellt fest, daß seine Erklärungen keineswegs einen Widerruf enthalten. Zur vage in Dänemark. (W.T.B ) Kopenhagen, 12. Oktober. Der Landsthing nahm heute die Antwort auf die Thronrede an, in der er seine aufrichtige Zustimmung zu dem Wunsche des Königs auf eine fruchtbringende Arbeit zur Förderung der Volkswohlfahrt und zur Sicherung der Selbständigkeit des Vaterlands auS- spricht. Zur Lage in Rußlanv. (Meldung der St. Petersburger Telegraphen-Agentur) Moskau, 12 Oktober. Das vereinigte Moskauer und St. Petersburger Zentralkomitee des Oktoberverbandes ver öffentlicht eine Resolution folgenden Inhalts: Der Verband bleibt streng auf den Grundlagen des Manifestes vom 30. Ok tober; er stellt sich nicht unbedingt auf die Seite des Kabinett, doch sieht er unter den gegenwärtigen Verhältnissen weder das Vorgehen des Kabinetts, noch den Brief Gutschkows als einen Verstoß gegen die Grundsätze der Partei an Der Verband ist gegenwärtig die einzige weiterorganisierte konstitutionelle Partei; die Kadetten haben in der Duma und nach ihrer Auflösung zu revolutionären Mitteln gegriffen. Den Ausweg aus der gegenwärtigen bedrohlichen Lage des Landes sieht der Verband in der Wahl einer Volksvertretung, die nicht nur den Willen, sondern auch das Verständnis zur Schaffung und Festigung konstitutioneller Ordnung und bürgerlicher Freiheit besitzt. St. Petersburg, 12. Oktober. Der heilige Synod hat angeordnet, daß am 30. Oktober in allen Kirchen des Reiches ein Gottesdienst zur Erinnerung an die Errettung der Kaiser lichen Familie aus Todesgefahr bei dem Eisenbahnunfall von Borki und anschließend an das Kaiserliche Manifest ein Dank gottesdienst stattfinden soll. St. Petersburg, 13. Oktober. Das Blatt „Rossija" sagt bei Besprechung der Beziehungen der sozialen Schichten zur Regierung, daß diese ihr Verhalten unter dem Einflüsse keiner Partei in irgendeiner Weise ändern werde. Sie habe ihr Programm öffentlich bckanntgegeben und zähle nun bei seiner Durchführung auf die Unterstützung aller derjenigen, welche die Bedeutung der Handlungsweise der Regierung ersoffen könnten. Sicherlich habe die Regierung das Ziel im Auge, sich der Mit wirkung der großen sozialen Schichten zu versichern, aber sie wolle sich nicht dem Einflüsse irgendeiner politischen Partei unterwerfen. ES sei die Stärke jeder Regierung, sich nicht von der Gesellschaft zu trennen, und sie glaube, daß gewisse Gruppen eine falsche Politik verfolgten, wenn sie sich von ihr lossagten. Die Freunde der gesetzmäßigen Ordnung müßten erkennen, daß sie im Verein mit der Regierung eine unüberwindliche Macht bildeten, an der alle Angriffe der Revolutionäre scheitern müßten. Die englische AVresse an Vie russische Duma. Aus London geht der „Wiener Pol. Korresp" der Text der dem Präsidenten der aufgelösten Duma, Muromzew, zu übersendenden Adresse zu. Sie lautet: „Wir, die unterzeichneten Mitglieder des Parlaments, Vertreter von munizipalen und UnterrichtSkörperschaften und andere britische Bürger, wünschen beim Schlüsse der ersten Tagung des ersten russischen Parlaments diesem eine direkte Botschaft der Sympathie und der Hochachtung zu übermitteln Unsere eigene Geschichte hat uns ge lehrt, daß repräsentative Regierung und persönliche Freiheit die einzigen sicheren Grundlagen sind, auf denen ein Volk nationalen Fortschritt und nationales Gedeihen aufzubauen hoffen kann Unsere gute Gesinnung für Rußland hat uns veranlaßt, die Schaffung der Duma und ihre Kämpfe um Macht mit tiefem Interesse und wärmsten Hoffnungen zu beobachten. Wir haben gelernt, den Genius des russischen Volkes zu bewundern. Der Heroismus seiner Opfer für die Freiheit und seine Leiden in langem und schmerzvollem Kampfe haben das Herz jedes edelmütigen Mannes gerührt. Der vollständige Triumph der Freiheit in Rußland, den wir in nicht zu seiner Zeit erwarten, wird es endlich dem englischen und dem russischen Volke ermöglichen, der sie bereits vereinigenden Freundschaft formellen Aus druck zu verleihen, einer Freundschaft, die aus die Gemeinsamkeit jener Ideale gegründet ist, die dazu verhelfen müssen, das Bestreben aller guten Europäer nach einer dem Frieden gewidmeten Zivilisation zu verwirklichen. " Dem englischen Text folgt eine russische Übertragung. Unter den beiläufig dreihundert Unterzeichneten befinden sich mehrere Parlamentsabgeordnete, aber nur 14 Mitglieder des Oberhauses, darunter die Bischöfe von Carlisle, Liverpool, Durham und Hereford; ferner Mitglieder des Londoner Graf- schaftSrats, frühere Parlamentarier, Mitglieder der national liberalen Föderation rc. Auf den Umschlägen der Kopien der Denkschrift, aber bezeichnenderweise nicht auf dem zu über reichenden Originaldokumente, stehen die bekannten Worte des englischen Premierministers: Duma «st worto, vivo la Duma". * (Meldungen der St. Petersburger Telegraphenagentur.) St. Petersburg, 12. Oktober. Infolge des Protests zahlreicher russischer GesellschastSgruppen gegen den Besuch der englischen Abordnung zur Beglückwünschung des Verfassers des Wrborger Aufrufs ist dieser Besuch im gegenseitigen Einver nehmen des St. Petersburger und des Londoner Ausschusses auf unbestimmte Zeit verschoben worden Moskau, 12. Oktober. Die hiesige Monarchistenpartei sandte gestern an den König von England ein Telegramm mit dem Ausdruck der Zuversicht, daß weder der König noch das englische Volk eine ausländische Abordnung, die den König und das Volk beleidigen müßte, auf englisches Gebiet zulassen würden. Die angekündigte englische Deputation wolle aber vor Gericht gestellte Aufrührer gegen den selbstherrlichen Kaiser be grüßen Darin erblickten die Russen Moi-kau« eine Beleidigung de« ganzen russischen Volkes. Die Monarchistenpartei gebe sich der Hoffnung hin, daß König Edward einer solchen Beleidigung vorbeugen und seine Antipathie gegen die Entsendung der De putation ausdrücken werde, die Feindschaft zwischen dem eng lischen und russischen Volke säen könne, da die Abordnung offenbar den Zweck habe, die Feinde des Kaisers und Rußlands zur Fortsetzung ihrer frevelhaften Tätigkeit zu ermuntern In einem Briefe an den englischen Konsul weist die Monarchisten partei darauf hin, daß sie stet« bereit sei, Konflikten vorzu beugen, doch werde e« ihr schwer fallen, den Unwillen des Volke« zurückzuhalten, wenn die englische Abordnung nach Moskau komme. Moskau, 12. Oktober. Heute abend faßte der Stadtrat in einer stürmischen Sitzung mit starker Mehrheit folgenden Beschluß: „Angesichts der Möglichkeit eines Vorschlag«, an dem Empfange der englischen Deputation teilzunehmen, die den Mitgliedern der Exduma eine Adresse überbringen soll, und in der Erkenntnis, daß ein solcher Akt das nationale Gefühl be leidigen würde, beauftragen wir den Bürgermeister im Namen des Stadtrats, eine Einladung zur Teilnahme an dem Empfange abzulehnen. Die Armenier in Rußland. (Meldung der St. Petersburger Telegraphen-Agentur.) Tiflis, 12. Oktober. Bei Durchsuchungen in zwei armenischen Kirchen in Schuscha wurden im Ältarraum 29 geladene Bomben, Gewehre und Patronen, Dolche und Säcke mit in Petroleum getränkten Hobelspänen gefunden, die dazu bestimmt waren, die Kirchen in Brand zu setzen. In einer andern Kirche fand man sieben geladene Bomben. Drei Priester sowie mehrere Angestellte der Kirchen wurden verhaftet. Die griechischen Banden. Die „Franks. Ztg." meldet aus Saloniki, daß eine starke griechische Bande in dem Dorfe SeSkowo im Wilajet Monastir 20 bulgarische Einwohner tötete und 30 Häuser niederbrannte. (Sine Ansprache des amerikanischen Marinesekretärs. (W. T B.) Washington, 12. Oktober. Bei einem Fest mahl der Veteranen aus dem spanisch-amerikanischen Kriege hielt Marinesekretär Bonaparte eine Ansprache, in der er be tonte, daß beständige Kriegsbereitschaft das beste Mittel zur Siche rung des Friedens sei. Redner führte aus, man solle beim Anblick der mächtigen Schiffe, die aus allen Teilen der Erde nach New Uork kommen, daran denken, daß diese Schiffe auch durch die Völker, von denen sie Herkommen, dazu verwendet werden können, um innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen Brigaden von Truppen an die Küsten Amerikas zu befördern, wenn die Not es erfordere. Mannigfaltiges. Dresden, 13. Oktober. * Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg besuchte heute den Kunstsalon Ernst Arnold und besichtigte die daselbst neu aufgestellten Kollektionen von Prof. Bergmann und Hans Gugg. * Montag, den 15. d. M., nachmittags 4 Uhr, finden die letzten Besichtigungen städtischer Anstalten, und zwar der Anstalten an der Schulstraße in Oberlößnitz (Ermelhaus, Fiedlerhaus und Augustenhaus) statt. Für die mit Einladungs karten versehenen Herren, die an der Besichtigung teilzunehmen beabsichtigen, stehen am bezeichneten Tage, nachmittags ^4 Uhr, am Straßenbahnhofe Mickten Wagen bereit, die zur Fahrt nach den Anstalten benutzt werden können. * Aus der Alexander Paul-Stiftung sind die Zinsen- erträgnisse in Höhe von rund 500 M. als Stipendium für einen bedürftigen und würdigen Abiturienten des König!. Gymnasiums zu Dresden-Neustadt oder eines anderen Dresdner Gymnasiums zum akademischen Studium auf einer deutschen Hochschule oder einer im gleichen Range stehenden Hochschule im Auslande anderweit zu verleihen. Bedacht werden können nur Abiturienten, welche die sächsische oder Anhaltiner Staatsangehörigkeit besitzen und evangelisch-lutherischer oder reformierter Konfession sind. In erster Linie sind Dresdner Bewerber zu bedenken. Bewerbungsgesuche sind mit den er forderlichen Nachweisen bis 30. Oktober bei dem Stiftsamt, Landhausstraße 7, einzureichen. * Der Dresdner Bezirksverein gegen den Miß brauch geistiger Getränke veranstaltet am Mittwoch, den 17. Oktober abends 8 Uhr einen öffentlichen Diskussionöabend im Saale des alkoholfreien Gesellschaftshauses Johann Georgen- Allee 16 Hr. Bürgerschullehrer Ulbricht, der im letzten Früh jahr an den Berliner Kursen zum Studium des Alkoholismus teilgenommen hat, wird über „Erziehung und Alkohol" reden. Der Dresdner Bezirksverein hat seit seiner Gründung im Jahre 1883 durch eine Reihe praktischer Maßnahmen gegen den Alkoholmißbrauch zu wirken gesucht. Der Verein „Volks wohl", sowie die Vereine für alkoholfreie Wirtschaften und für Trinkerheilstätten im Königreich Sachsen verdanken ihm ihre Entstehung, und die Gründung von Enthaltsamkeitsvereinen ist durch seine Mitwirkung wesentlich erleichtert worden Die Diskussionsabende sind nun gedacht als ein Sammelpunkt für alle, die sich für die Alkoholfrage interessieren, mögen sie bereits alkoholgegnerischen Vereinen angehören oder auch den Bestrebungen des Vereins fremd oder sogar ablehnend gegen überstehen. Im Laufe des Winters werden Redner der ver schiedensten Richtungen zu Worte kommen, so daß der Hörer ein umfassendes Bild vom Stande der Bewegung gegen die Trunksucht erhalten wird Der Eintritt ist frei. Frauen und Männer jeden Standes sind willkommen. * Aus dem Polizeiberichte. Am 12. d. M. ist einer Händlerin in der Hauptmarkthalle ein kleines rotes Geld täschchen zum überklappen mit 1500 M., bestehend in 15 Einhundertmarkscheinen, abhanden gekommen bez. ver loren gegangen. Sachdienliche Mitteilungen werden an die Kriminalabteilung erbeten. — Am 11. d. M. sind hier zwei Arbeitsburschen festgenommen worden, die am 9. Oktober mittels Einschleichens aus dem Gasthofe in Reinhardts dorf bei Schandau eine eichene Kassette mit etwa 420 M. Bargeld, eine Anzahl Sparkassenbücher und sämtliche Papiere de« Bestohlenen entwendet haben. Das Geld haben die Täter der Kassette entnommen, und letztere wollen sie mit dem übrigen Inhalte in Krippen in die Elbe geworfen haben. Weiter sind in den Festgenommenen diejenigen ermittelt worden, die Ende vorigen 'Monats aus dem Keller eine« hiesigen Konsumvereins eine große Anzahl Filzschuhe sowie einen größeren Posten Wein gestohlen haben Ein dritter Arbeits bursche, der bei dem Weindiebstahl beteiligt war, ist gleichfalls festgenommen worden. Die Mutter der zwei erstgenannten ArbeitSburschcn ist wegen Hehlerei mit zur Verantwortung ge zogen worden — Als am Montag auf der Bernhardstraße ein Realschüler in der Richtung nach dem Hauptbahnhofe
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