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Weißeritz-Zeitung : 19.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193012193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19301219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19301219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-19
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.12.1930
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Keine Eutlalfimge» bei der «eichrdah« Berlin. 19. Dezember. Die Meldungen über eine zum 1. Februar 1931 bevor stehende Entlassung von 25 VW Arbeitern bei der Relchsbahi sind, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, nicht ,u treffend. Richtig ist, daß infolge des anhaltenden Verkehrsrück ganges der Arbeitsanfall bei der Reichsbahn zurückgegangei ist. Es fehlt zur Zeit in der Bahnunterhaltung an Arbeit fm 17 000 Arbeiter und in den Ausbesserungswerken an Arbei für 8700 Arbeiter. Um eine Entlassung dieser Arbeiter zi vermeiden, hat die Hausverwaltung der Reichsbahn mit dci Gewerkschaften Verhandlungen gepflogen mit dem Ziel, F e i erschichten einzulegen. Die Gewerkschaften habe, den Abschluß eines solchen Feierfchichtenabkommens abge lehnt und gefordert, daß im Betriebs- und Verkehrsdiens die Arbeitszeit der Betriebs- und Verkehrsarbeiter gekürz würde. Für die Reichsbahn ist dieser Vorschlag nicht durchführ bar, weil auch im Betriebs- und Verkehrsdienst infolge de! Verkehrsrückganges genau genommen eine Beschränkung de, Arbeitszeit eintreten müßte. Nachdem es der Reichsbahn nicht gelungen ist, zur Der meidung von Arbeilerenllassungen mit den Gewerkschafter generelle Vereinbarungen über Feierschichten zu treffen, uni nachdem auch ein von der Reichsbahn herbeigeführler Ver mittlungsversuch des Reichsarbeitsministers erfolglos geblie ben ist, wird die Reichsbahn die Entlassungen durch örllch Feierschlchtenvereinbarungen mit der Belegschaft selbst hin zuhalten versuchen. Lie Reichsbahn im November Berlin, 19. Dezember. Die sinkende Kaufkraft bei einem großen Teil der Be völkerung, die bewußte Zurückhaltung im Bezug von Gü tern in der Hoffnung auf Preisabbau, die durch jahreszeit liche Einflüsse bedingte Ruhe in vielen Außenbetrieben uni der fortschreitende Wettbewerb des Lastkraftwagens trugei im November zu einer weiteren Verschlechterung der Berkehrslage im Güterverkehr der Deutschen Reichsbahi bei. Der sonst beobachtete starke Herbstverkehr blieb aus. In folge der anhaltend schlechten Wirtschaftslage ging der Per sonenverkehr im November weiter zurück. Die Einnahmen betrugen im Oktober insgesamt 405,31! (Sept. 387P8) Millionen Reichsmark. Die Ausgaben stellte, sich im Oktober auf insgesamt 406,930 (619,13) Millionei Reichsmark. Im Oktober 1930 hielten sich die Derkehrsein nahmen auf der Höhe des Vormonats, die Verkehrsentwick lung war somit weiter ungünstig. Der Güterverkehr ge staltete sich zwar etwas lebhafter und brachte eine entspre chende Steigerung der Einnahmen-, die sonst üblichen Spitzen Verkehrsleistungen wurden bei weitem nicht erreicht. Zn ganzen blieb das Monakseinnahmeergebnis hinter dem der Oktober 1929 um 73,5 Millionen Reichsmark zurück, so das sich die EinnahmeausfSlle seit Beginn des Geschäftsjahre! gegenüber der gleichen Vorjahreszeit auf 639,4 Million« Rächsmark erhöhen. — Auf der Ausgabenseite konnte, bei den Aufwendungen für die Betriebsrechnung infolge vev schärfter Einschränkung auf dem Personal- und Sachgebie gegenüber dem Vorjahr weitere 52,4 Millionen Reichsmarl eingespart werden. Die Rechnung des Verichtsmonats weis aber dennoch eine durch Einnahmen nicht gedeckte Mehraus gäbe von rund 1,6 Millionen Reichsmark auf. Der Perso nalstand betrug im Oktober einschließlich der Zeit- und Aus Hilfsarbeiter 676 341 Köpfe gegenüber 693 846 im September Steegs «egiermgserllörmg Der außenpolitische Kurs ändert sich nicht. Paris, 18. Dezember. Die Regierungserklärung de» neuen Kabinetts Steeg wurde am Donnerstagnachmitkag vom Ministerpräsidenten in der Sammer und durch den Justizminister Lhöron im Se nat verlesen. In der Erklärung heißt es u. a.: Wir haben den Willen, den Fortschritt und die Verteidigung der Demokratie durch Arbeit und im Frieden zu gewährleisten. Das Land wendet sich gegen die Einmischung der Finanz in die Politik, denn dadurch würden die Unabhängigkeit des Staates, die Würde der Diener des Staates und das Prestige der Vertreter der Nationen beeinträchtigt. Die Regierung wird ohne Zaudern und nur in der Sorge um die parteiische Gerechtigkeit ein greifen. Die Erinnerung an den tragischen Weltkonflikt lebt noch schmerzlich unter uns. Sie diktiert uns gegenüber den ehemaligen Frontkämpfern und den Kriegsopfern Pflich ten, die wir nicht verabsäumen werden. Der außenpolitische Friede entspricht den heißen Wün schen aller Franzosen. Aber alle wisten auch, daß es nicht genügt, den Frieden zu wünschen, damit er endgültig Ein laß findet. Interessen und Vorurteile bringen die Völker noch immer in Gegensatz zueinander. Line organische internatio nale Aktion auf wirtschaftlichem und moralischem Gebiet, eine gemeinsame gleichzeitige Bemühung um Schiedsge richtsbarkeit, Sicherheit und Abrüstung, können allein eines Tages alle Rachegelüste und Mißverständnisse beseitigen. Diese Politik europäischer Aussöhnung verfolgen wir nach drücklich und mit Wachsamkeit, nicht aus Furcht oder Schwäche, sondern weil sie in ihrem menschlichen Idealis mus .die realistische aller Art von Politik ist. Die Friedens- aufrichfigkeit Frankreichs erscheint um so deutlicher, al» Frankreich den anderen Ländern eine starke, nicht aber eine schwächliche Hand hinstreckt. Der Landesverteidigung gilt unsere erste Sorge. Frankreich, dem die Depression in der Welt lange er spart war, verspürt seit einigen Monaten ihre Wirkungen. Diese Krisis verlangt ein um so energischeres Aufraffen, als sie mit einer Steigerung der Preise und der Lebenshaltungs kosten zusammenfällt. An den Versuchen zu gemeinschaft licher Lösung der Weltwirtschaftsprobleme, di« in Genf unternommen werden, wollen wir aktiv teilnehmen. Wir werden so handeln, daß wir den Weltmarkt kräftigen, ohne der französischen Produktion die Auslandsmärkte zu ver schließen. Die Regierungserklärung widmet alsdann der Indu strie, dem Handwerk, den Landarbeitern, der Landwirtschaft und dem Weinbau ermutigende Wort« und betont, daß das neue Kabinett, vor allem auch die Auswertung und Förde- rung der Kolonien, sowie di« Besserung der materiellen und moralischen Lebensbedingungen der kolonialen Bevölkerung sich zur Aufgabe macht. Di« R«ai«runaserkläruna stellt mei- I ter Maßnahmen zum Schutz der Sparer gegen Spskula- . tionsmanöver in Aussicht und betont die Notwendigkeit der I Spael^nckeit im Staatshaushalt. ! Lm weitere Demissionen im Kabinett Steeg Kurz vor Zusammentritt des Parlaments wurde be- lanntgegeben, daß die Unterstaatssekretäre Lantru (Land wirtschaft), Loly (Inneres) und Thoumyre (Pensionen) ; zurückgetreten find. i Als Grund sollen die ausgeschiedenen Kabinettsmitglie- ' ! Zer angegeben haben, sie könnten nicht einer Regierung an- : s gehören, die die Unterstützung der Sozialisten haben würde, j Abgeordneter Cantru steht der Maringruppe nahe. Coty und < - Thoumyre sind Links-Republikaner, also Fraktionsgenossen s Tardieus. § Sieben Stimmen Mehrheit für Steeb Paris, 19 Dezember. In der Kammer blieb bei der Abstimmung über de« ! ersten Teil der von der Radikalen Linken eingebrachken Ta - gesordnung, in dem der Regierung das Vertrauen ausge sprachen wird, die Regierung Steeg mit 291 Stimmen gege« 284 Stimmen in der Mehrheit. Die neue Regierung sieh also mit ihren sieben Stimmen Mehrheit auf sehr schwache« Füßen. ! Zur Lane in Spanien Auslieferung Mello Francos verlangt? Paris, 19. Dezember. s Auch heute läßt sich auf Grund der vorliegenden Mel- düngen ein klares Bild über die Lage in Spanien nicht ge- ben. Die von der Regierung kommenden Mitteilungen stel- - len fest, daß überall Ruhe herrsche und daß die Nachwirkun gen der letzten Ereignisse unbedeutend seien. Die in einigen Orten ausgebrochenen Streikbewegungen gingen nur von , einem Teil der Arbeiterschaft aus. Von einer Reihe spani- s scher Führer wurde nach einer internen Besprechung der Presse mitgeteilt, daß sie hinsichtlich der politischen Lage in Svanien übereinstimmend der Ansicht seien, es sei ange- ' sicht» der gegenwärtigen Vorkommnisse nicht mehr möglich, ohne Einberufung der Cordez die gegenwärtige schwierige politische Lage zu lösen. Von Havas wird berichtet, daß die am Montag in Madrid verfügte allgemeine Mobilisierung 320 000 Mann umfaßt habe. Zahlreiche Truppen seien nach den Unruhezentren in der Provinz abgesandt worden mit dem Befehl, die Ruhe um jeden Preis aufrecht zu erhalten. Nach der gleichen Quelle soll die spanische Regierung die Auslieferung des spanischen Aliegermasor» Franco bean tragt haben mit der Begründung, daß er Militärflugzeuge entwendet und mit diesen fremdes Gebiet, nämlich Portugal, überflogen habe. MD-K«rhaft«»ge» A Sau Se-astsiu» Au» San Sebastian wird gemeldet, daß während der letzt«, drei Lacke dort 150 Personen wegen Beteiligung an der Aufstandsbewegung festgenommen worden seien, dar unter der revolutionäre Führer, General Lopez Ochoa, sämt liche Führer der Republikanischen Union uud die Veeleger und Redakteure der beiden republikanischen Blätter La Prensa und La Voz de Guipuscoa. Gleichzeitig wird bekannt, daß zum wenigsten bei einem Teil der spanischen Flotte eine Meuterei ausgebrochen sei. Unter anderem habe man Truppen zusammenziehen müssen, um an Bord des Kreuzer» Nunez, dessen Standort geheim gehalten werde, die Revolutionäre zu unterdrücken. „Lie Schmach de; 20. Jahrhunderts" Professorenprotest gegen Bresl-Litowsk. Warschau, 19. Dezemb«r 44 Professoren der Krakauer Universität haben an ihren Kollegen, den Abgeordneten des Regierungsblocks, Professor Srzyzanowski, einen offenen Brief gerichtet, in dem die Zwischenfälle von Brest Lilowsk als Schmach des 20. Jahr hunderts bezeichnet werden. Brest schände den polnischen Namen in Europa und verbreite Fäulnis im öffentlichen Leben der Nation. Wenn auch der Kampf um das Recht schwierig sein werde, so habe Krzyzanowski trotzdem die moralische Pflicht, ihn zu führen. Er möge deshalb die Unterzeichneten verständigen, ob er die Vorfälle von Brest-Litowsk in der Öffentlichkeit erörtern wolle. Während die gesamte oppositionelle und unabhängige Presse die Bestrafung der Schuldigen von Brest Litowsk fordert, vergleicht das Regierungsblatt „Gazeta Polska" die Opposition mit Wölfen, die den Schafspelz angelegt hätten und nun vor dem In- und Ausland« um Mitgefühl für ihr zerzaustes Fell und ihre eingeschlagenen Zähne winselten. Massensterben von Renntieren. Aus Stockholm wird berichtet: Nördlich von Kiruna wurden vor einigen Wochen große Herden Remitiere, die dort in umzäunten Gehegen ge halten wurden, wegen Mangels an Futter wild und brachen aus. Die Tiere flüchteten in die Berge, wo inzwischen so viel Schnee gefallen war, daß sie auch dort nicht genug Nahrung fanden. Jäger haben nun gemeldet, daß sie am Oberlauf des Torne-Aely an verschiedenen Stellen massen haft tot« Renntiere antrafen, die von großen Scharen Krä hen umschwärmt waren. Si« sahen auch Kälber, die, zu Tode erschöpft, nicht mehr imstande waren, sich gegen die Krähen zu verteidigen, di« Stücke Fleisch aus den nock- lebenden Körpern der armen Tiere rissen. LeWWe Mim des MlAMOs der AMWlWNNsW MOMM Die am 18. Dezember im Sihungssaale der AmtShauptmann- schast stallgefundene 10. diesjährige Bezirksausschuß-Sitzung, zu der sämtliche Mitglieder erschienen waren, wurde vom Vorsitzen den Amtshauptmann v. d. Planitz mit begrüßenden Worten er öffnet. Bor Eintritt in die insgesamt 38 Punkte umfassende Tages ordnung begehrte nach den Ausführungen eines Bezirksausschuß- Mitgliedes, von dem gleichzeitig die abermalige Behandlung der Frage der Gewährung von Winterbeihilfen an die Erwerbslosen usw. in der heutigen öffentlichen Sitzung des Bezirks ausschusses beantragt wurde, eine im Sitzungssaale erschienene ErwerbSlosen-Abordnung das Mort zur Schilderung ihrer außer- ordenllichen Notlage. Der Vorsitzende hatte gegen eine solche Schilderung nichts einzuwenden, obwohl einem jeden Bezirks- ausschußmitgliede die Notlage schon genügend bekannt sei, erklärte aber, daß die Verhandlung über etwaige Sonderbeihilsen in der heute sich anschließenden nichtöffentlichen Sitzung zu dem die „Finanzlage des Bezirksverbands" betr. Punkt der Tagesordnung erfolgen solle. Mit 6 gegen 3 Stimmen wurde die fragliche Ver handlung in öffentllcher Sitzung abgelehnt. Mil Zustimmung des Bezirksausschusses nahmen daraufhin zwei als Zuhörer an wesende Erwerbslose das Mort und verbreiteten sich eingehend über die in den Familien der Erwerbslosen herrschende große Nol, um schließlich den Bezirksausschuß dringend um Bewilligung von Mitteln zu deren teilweisen Abstellung zu ersuchen. Nachdem hier von Kenntnis genommen worden war, berichtete der Vorsitzende über den Stand des Arbeitsmarktes im hiesigen Bezirke. Es wurden am 15. Dezember 1930 insgesamt 2788 (1913 männliche und 855 weibliche) Arbeitslose (Hauptunterstützungsempfänger) gegen über 2057 (1622 männliche und 435 weibliche) am 31. Oktober 1930 gezählt. Zur Erhöhung dieser Ziffer hat im wesentlichen die Ein stellung der Arbeiten am Talsperrenbau Lchnmüh'e mil bei gelrage». Kriscnunterskützungsempsänger waren dagegen 1450 (1099) vorhanden, während die Zahl der Wohlfahrls-Erwerbslosen sich Mille Dezember auf 1164 (808) stellte. Hingcwiesen wurde ferner auf den in Anlehnung an den bereits bestehenden Landes- ausschuß für den hiesigen Bezirk gebildeten „Bezirksausschuß der Sächsischen Nothilse 1930"' und auf den von ihm in den Tages zeitungen des Bezirks erlassenen Ausruf, schließlich auch auf die, soweit noch nicht geschehen, in den einzelnen Gemeinden noch zu bildenden Ortsausschüsse und die dort einzurichtenden Haussamm lungen und Sammelstellen. Während für Aanssammlungen bereits ministerielle Genehmigung für die Zeit bis zum 31. März 1931 be steht, würde es zu Straßensammlungen der Genehmigung der Orts polizeibehörde bedürfen. Die Sammlung ist nach den von dem vor genannten Bezirksausschuß erlassenen Richtlinien von den ört lichen Bereinen gemeinsam auszuführen und zwar möglichst ge meinsam durch einen politisch rechts und links eingestellten Samm- ler. Die in einem Orte gesammelten Gelder kommen auch nur in diesem zur Verteilung. Ferner sollen in den einzelnen Orken Sammelstellen für Kleidung, Wäsche, Nahrungsmittel, Schnhwerk, Holz und Kohlen eingerichtet werden, wobei aber auf nur brauch bare Spenden gerechnet wird. ES darf «ine recht rege Gebefreudig- keit erhofft werden. Kenntnis nahm der BezirkSanSschuß ferner unter dem Aus druck des Dankes von der auf Beranlassong der Sächs. Werke durch die Handels- und KohlenverlriebSgesellschaft, G. m. b. H. in DrerSden-W, zur Linderung der Nollage unler den Erwerbslosen des hiesigen Bezirks zugesaglen unenlgeltlichen Lieferung von 800 Zenlncrn Zauckeroder Steinkohle. Bei der von der Amtshaupl- mannschaft vorgeschlagenen Berleilung werden mil Zustimmung des Bezirksausschusses nur diejenigen Gemeinden berücksichtigt werden können, die eine besonders große Zahl von Wohlfahrls- erwerbslosen haben und die in der Nähe der Eisenbohnslalionen Dippoldiswalde, Lauenstein und Possendorf gelegen sind. Die Bürgersteuer freiwillig eingeführl haben im hiesigen Be zirk insgesamt 7 Gemeinden, während diese Einführung nach An weisung des Ministeriums des 3nncrn in 57 Gemeinden von der Amlshauptmannschast ungeordnet wurde. Nur für 29 Gemeinden konnte im Einblick auf deren nicht besonders ungünstige finanzielle Lage abgeseken werden. Auf Grund einer Anweisung der KreiS- kauplmannschast Dresden mußte auch vom Bczirksrerband auf die Erhebung einer Bürgersteuer in den selbständigen Giilskczirken der Slaalssorslreviere zugtkommen und eine enffprechende Satzung er lassen werden. Bon der Oberin des Wellinstisls ist der Bezirksausschuß zu der am 23. Dezember nachmittags '/-4 llhr dorl slallfindeuden Weihnachtsfeier eingcladen worden. Genehmigung fanden daS OrlSgeseh über Reihennachlwache in der Gemeinde Hennersdorf und die Ausnahme zweier Darlehen in Höhe von rund 40 000 NM. aus Mitteln der Deutschen Gesell schaft für öffentlich« Arbcilen, A.-G. in Berlin und deS S. ArbeitS- und Wohlfahrtsministcrlums seilens der Stadl Dippoldiswalde zur Durchführung von Nolslandsarbeilen, soweit hierzu nicht schon in der letzten Sitzung die Zustimmung des Bezirksausschusses erklärt wurde. Die Stadlgemeinde Allenberg beabsichtigt zur DeckuM der Rechnungsfehlbeträge 1925/29 ein Darlchu von 50 000.— NM. bei der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden auszunehmen. Die Amls- hauptmannschast wurde zur Genehmigung dieser Darlehnsaufnahme ermächtigt, vorausgesetzt, daß der Kreditausschnh für die Säch sischen Gemeinden und Bezirksverbände seine Bedenken zurück stellt. Bei der Kreishauptmannschaft zur Genehmigungserteilung befürwortet werden soll der 1. Nachtrag über die Anslellungs-, Diensteinkommens- und Ruheslandsoerhältnisse der Hebammen des Hebammenbezirks Glashütte. Bedingungsweise genehmigt wurde die Errichtung einer Kleinviehschlächtercianlage im Grundstücke Ortslislen-Rr. 52 6 in Possendorf seilens des Schankwirts und Kolonialwarenhändlcrs Alfred Sander daselbst. Insoweit gegen die Genehmigung dieser Anlage im Hinblick quf die dorl vorzunehmen den gewerblichen Schlachtungen — also nicht bloß Haus- schlachtungen — Einspruch erhoben wird, vermochte dieser im Mangel einer eine solche Beschränkung rechtfertigenden gesetz lichen Bestimmung keine Beachlung zu finden. Ferner wurde die Amishauplmannschafl ermächligl, den 1. Nachtrag zur Satzung des Zweckverbands für die Sparkasse Reinhardtsgrimma mit Nachbarorten der Kreishauptmannschoft befürwortend zur Ent schließung vorzulegen, nachdem er gemäß den heutigen Borschägen der Amtshauptmannschaft abgeändert worden sein wird. Für die aus Höckendorf und Oelsa bereits vorliegenden und alle künftig noch eingehenden Nachträge ähnlichen Inhalts anderer Sparkassen des Bezirks wurde die Amtshauptmannschast zur GenehmigungS- crteilung bez. befürwortenden Weitergabe ermächtigt. Genehmigung erteilt wurde auch zur Ilebernahme der selbstschuldnerischen Bürg schaft seilens der Gemeinde Falkenhain für das einem schwer- kriepsbeschädiglen Ortseingesessenen za gewährende zinsfreie Pro duktivdarlehn unter der Boraussetzung genügender Sicherung der Gemeinde. Es wurde weiter Kenntnis genommen von der Abweisung deS Rekurses des Hirschhorndrehers Edwin Böhme in Lauenstein- Ilnlerlöwenhain gegen die Ablehnung seines Gesuchs um Erlaubnis zum Ausschank von alkoholfreien Geiränken Im Grundstück OrtS- lislen-Nr. 5 daselbst durch die Kreishauptmannschaft und von dem Ergebnis der Viehzählung am 1. Dezember 1930, wonach lm hie sigen Bezirke insgesamt vorhanden waren: 4718 (4866) Pferde, 28 525 (28 863) Äück Rindvieh, 22 869 (19 524) Schweine, 639 (552) Schafe, 3314 (3376) Ziegen, 110 098 (106 150) Stück Feder- vieh, 2500 (2245) Bienenstöcke und 2500 (2613) Hunde. Die ein geklammerten Ziffern sind das Ergebnis der Zählung vom 1. De zember 1929. Nachdem kürzlich im Reichstag ein Antrag auf Be reitstellung von Mitteln für die Talsperrenbauten im Gottleuba- und Müglitztal Annahme gefunden Hal, beabsichtigen die in Frage kommenden Gemeinden wegeß jener NotstandSarbelten erneut bei der Reichs- und StaalSregierung vorstellig zu werden. Vom Be zirksausschuß wird beschlossen, diese Schritte in Anerkennung der Dringlichkeit der betr. Arbeiten seitens des Bezirks nach Kräften zu unterstützen. Die Stadtgemelnde Frauenstein hat die Linzielmng der alten Rechenberger Straße (Flursk. 898), de» WSschewegS (Flurst. 899), des ErzwegS (Flurst. 900) und de» Wegs nach Burkersdorf (Flurst. 889) als öffentliche Wege beantragt. Diesem Anträge wurde in Beachtung eines von der deutschen Reichsbahn- qesellschast erhobenen Widerspruchs, indeß unter Zurückweisung der wegen de» Mäscheweg» und de» Erzwegs weiterhin von der Stadt Freiberg erhobenen Einsprüche insoweit statlgegeben, al» lene 4 Meae als öffentliche Fahrwege eingezogen. hingegen al» öffentliche Fußwege und als Wirtschaft-wege erhallen bleiben sollen. Aeber die der öffentlichen sich anschließende nichtöffentliche Sitzung wird in der nächsten Nummer berichtet werden.
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