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trat und von seiner Frau die Herausgabe seines Kindes, das an der Feier teilgenommen hatte, verlangte. Mit vieler Mühe erst konnte er aus dem Hause entfernt werden und tobte dann auf der Straße und vor der Wohnung seiner Frau weiter. Dtppoldttwalde. Nach Weihnachtsfeiern in den einzelnen' Klassen wurde heute vormittag die Schule geschlossen. Die Ferien dauern bis mit 8. Januar. Ueber diesen Ferien liegt für die liebe Jugend stets ein besonders lockender Glanz, weil sich mit der Freude, ledig aller drückenden Schulsorgen zu sein, die beseligende Kraft des Weihnacht^aubers vereint. Zudem ist es eine weise Einrichtung, daß es zu Weihnachten keine Zensuren gibt. ' — Mit Rücksicht darauf, daß der 6. Januar, an dem auf den Bahnhöfen der Reichsbahndirektion Dresden Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben werden, im kommenden Jahre auf einen Dienstag fällt, ist die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten ausnahmsweise auf die Zeit vom 3. Januar 12 Uhr bis zum 7. Januar 9 Uhr festgesetzt worden, so daß die Karten benutzt werden können zur Hinfahrt vom Sonnabend, den 3. Januar, 12 Uhr bis zum Dienstag, den 6. Januar, und zur Rückfahrt vom Sonnabend, den 3. Januar, bis zum Mittwoch, den 7. Januar 1931, 9 Uhr. Bürgersteige frei! Der jetzt eingetretene Winter bring, den Hauswirten die Pflicht, oie Bürgersteige von Schnei und Glätte frei zu halten. Im Falle eines Unfalles auf unbe streutem frostglatten Bürgersteig erwächst Haftpflicht. Da« Abstumpfen der Bürgersteige rechtfertigt nun aber nichi gleich die wahllose Verwendung des ganzen Mülleimerinhal- tes. Auch hier ist ein Zuviel strafbar. Ausruf zur Verwendung von Wohlfahrtsbriefmarken Den Müttern und der Jugend aus allen notleidenden De- völterungskreisen sind die diesjährigen Wohlfahrtsbriefmar ten und Wohlsahrtspostkarten der Reichspost für di, Deutsche Nothilfe gewidmet. Verwendet deshalb in de, Weihnachtswoche statt gewöhnlicher Briefmarken nur Wohl fahrtsbriefmarken und legt die hübschen Marken mit deut schen Städtebildern, die auch in Markenheftchen erhältlich find, und die Wohlfahrtspostkarten mit eingedruckter Mark« auf jeden Weihnachtstisch! Die Wohlfahrtsstellen und viel« Frauen- und Jugendverbände in ganz Deutschland sowie all« Postämter verkaufen die Wohlfahrtsoriefmarken. Dippoldiswalde. In der Nacht zum 2l. d. M. wurde einem hiesigen Wirtschaftspächter aus seiner Arbeitshose ein Geldtäschchen mit 100 RM. Inhalt gestohlen. Das Geld täschchen wurde am andern Morgen in der Nähe der Tal sperre aus dem Wege nach Paulsdorf gefunden. Das Geld fehlte. Der Verdacht lenkt sich auf einen seiner früheren Kutscher. Obercarsdorf Dem Gutsbesitzer Böhme sind in den ersten Wochen dieses Monats 35 Feldtauben aus dem Schlage ge stohlen worden. Die Erörterungen sind noch im Gange; sach dienliche Meldungen erbittet der Gendarmerieposten Dippol diswalde. liieckerkrauenckork. Beim Kartenspiel wurde einem hiesigen Arbeiter am Sonntag von einem 17jährigen Dreher ein Geld täschchen mit 6,60 M. Inhalt entwendet. Der Täter sieht seiner Bestrafung entgegen. kalkenkain. 3n seiner letzten Versammlung beschloß der hiesige Ski- und Nodelklub „Schneestern", der nun bereits 2l Jahre besteht, auch diesen Winter wieder ein Wintersportfest und zwar am 1. Januar, abzuhalten, sofem die Witterungs- und Schneeverhältnisse es erlauben. Es werden am Vormittag Läufe für Erwachsene (offen auch für Nichtmttglieder) und am Nachmittag Kinderläufe, ev. auch Wettrodeln für Kinder stattfinden. Alles weitere liegt in den Händen des technischen Ausschusses. Wienberg. Für die erledigte Psarrerstelle hat sich nur ein einziger Bewerber gesundest, und zwar Pfarrer Erdmann, der bisher in Neu-Sarata in Beßatabien tätig war und sich jetzt in Freital aufhält. Er ist vom Konsistorium verschlagen und soll am I. Weihnachtsfeiertag seine Gastpredigt hallen. Geising. Bei Skilauf verunglückte hier am Sonntag ein Architekt aus Dresden. Der Gestürzte hatte einen Oberschenkel gebrochen. Sein anwesender Bruder, der Arzt ist, leistete ihm erste Hitfe. Der Verletzte wurde dann mit dem Krankenauto des Samaritervereins Heidrnau-Zschachwitz ins Friedrichstädter Krankenhaus nach Dresden gebracht. Bannewitz. Auf der abschüssigen Hauptstraße kam am Montag früh bei der eingetretenen Glätte, trotzdem Sand ge streut war, der mit Pferden bespannte Wagen des Händlers Knüpfers aus Rippien ins Rutschen und schlug um. Der größte Teil der geladenen Waren wurde über die Straße ver streut. Personenschaden ist nicht eingetreten. Dresden. Auf dem Schlachthofe verunglückte am Montag der 17 Jahre alte Fleischerlehrling Hellmuth Stübler. Während der Arbeit an einer erst am Sonnabend in Betrieb genommenen Anlage fiel plötzlich eine schwere eiserne Lauskatze aus ihrer Führungsmaschine und traf den Lehrling am Kopfe, so daß er mit schweren Kopfverletzungen nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Ursache des Unfalles konnte noch nicht ermittelt werden. Sayda Die Fieranten unseres Jahrmarktes, denen anläßlich des miserablen Regenwetters am letzten Augustmarlle das Standgeld erlassen worden war, haben zum Dank dafür dem Stadtrat ein großes Paket Liebesgaben gesandt, die durch Vermittlung des Frauenvereins an Bedürftige als Weihnachts freude zur Verteilung kommen werden. lirledlteln. Aus einem Werkmeisterraum der Papierwerke von Kübler 6- Niethammer in Kriebstein wurden aus einem verschlossenen Schrank 47 Geldbeutel mit über 2800 Mark Lohn geldern, die beim Schichtwechsel um 22 Uhr ausgezahlt werden sollten, von unbekannten Tätern gestohlen. Königshain. Ueber Nacht verschwanden zwei 16 jährige Fürsorgezöglinge, von denen der eine aus dem Orte stammte, der andere bei einem hiesigen Gutsbesitzer in Dienst stand, mit ihren Rädern spurlos aus dem Orte. Bereits nach einigen Tagen sandte indessen der eine eine Karte aus einem Frankfurter Vorort und erklärte sich zur Rückkehr bereit. Man benachrichtigte die Polizei, die beide Burschen festnahm und dem Mittweidaer Erziehungsheim wieder zuführte. Wetter für morgen: Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Rich tungen, meist trübe, bez. nebelig, Temperalurzunahme, zeit weise Niederschläge. nver- 96. Jahrgang Dienstag, am 23 Dezember 1930 Nr. 298 mtzmahregeln sind zu beachten. c Arzt ser hin Feuer! n Herr 15.54 lS.09 »eb. (gest. bleich Doktor . das siarla- lgstlich h dirk itik in s. . : a . . - »wand ierbericht chten. — tz: Schäl» und Eo rogramm — 14.00 ertheater - 15.06 nhnachts Anzeigenprell: Die 42 Millimeter breite Petttzelle 20 Reichspfennige, Eingesandt und Reklamen 60 Reichs-Pfennige !lrzt. n, wir 1 setzte iurger Ober Kichel- hrend, kühlen richtig i Arm linken runner Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen; einzelne Nummern 15 HZ : Gemeinde - Berbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 405 Postscheckkonto Dresden 125 48 Lertlichts »O Sächsisches Dippoldiswalde. Es ist etwas Schönes, Weihnachten mit Kindern zu feiern. Sie geben mit ihrem kindlichen Glauben an Ruprecht und Christkind dem Weihnachtsfest einen be sonderen Charakter, den wir in unserer schnell hastenden Zett nur zu ost vermissen Müssen, ihn wohl auch zu leicht außer acht lassen. So war denn auch die Weihnachtsfeier im Kinderheim inmitten der Kleinen für alle die, die sie mit erleben konnten, eine rechte Feierstunde. Der Saal war mit Christbäumen und Tannenzweigen weihnachtlich ge schmückt, eine Weihnachtskippe war mk viel Mühe und Fleiß vor dem großen Weihnachtsbaume aufgebaut, ein Advents stern strahlte von der Decke. Beim Gesänge des Liedes „Dies ist der Tag" zog die kleine Schar von der Tante geführt in den Saal und stimmte den Abend ebenfalls weihnachtlich mit ihrem Gesänge „Ihr Kinderlein kommet". Ein Begrüßungs- gedicht an die zahlreich erschienenen Ettern der Kinder leitete über zu allgemeinem Gesänge, worauf drei keine Heimbesucher recht frisch und munter dem Christkinde einen Gruß dar brachten. Daß das Weihnachtsevangelium mit den Kindern von der Tante, Frl. Friedrich, recht ost durchgesprochen war, das bewies das fehlerlose Aussagen und Nichtsteckenbleiben, als die Tante darnach fragte und dann, als Oberkirchenrat Michael die Weihnachtsgeschichte mit den Kleinen durchsprach. Die Antworten folgten rasch der Frage. Manchmal antworteten gleich zwei und drei auf einmal, so eifrig waren sie alle dabei und wollten ihr Wissen an den Mann bringen. Recht nett war es, daß auch drei Mütter sich bereit gefunden hatten, mit einem Gesangsvortrag das Fest zu verschönen. Dann kam die große Kaffeepause, eine Pause für die Großen, weniger für die Kleinen, die lebhaft dabei waren, den schönen Stollen zu verspeisen und guten Kaffee dazu zu trinken. Und dann, dann kam der Ruprecht und zog einen mächtigen Rodelschlitten hinter sich her. Da leuchteten erst die Augen der Kinder, zumal der Ruprecht gar kein böser Mann war, sondern die Kleinen nicht lange zappeln ließ und jedem ein Pakat gab. Wie werden dann zu Hause erst die Augen geglänzt haben, als die Gaben ausgepackt wurden. Als jedes seine Gaben bekommen, sagte ein Kind noch ein Dankgedicht auf, dann aber ging die Schar rasch auseinander, denn es war für manches Kind schon die Schlafenszeit gekommen und man wollte doch auch zu gern wissen, was der Ruprecht gebracht hatte. DippolAckvalde. Postdienst während der Festtage. Am 24. Dezember werden die Postschatter um 16 Uhr ge schlossen. Am 24. Dezember findet eine Brief-, Geld- und Paketzustellung im Orts-und Landzustellbezirk statt. Am zweiten Weihnachtsfeierlag ruht die gesamte Zustellung. Die Schalter sind an beiden Feiertagen wie Sonntags geöffnet. ' Mppoldiswalde. Die Christfeier gestern nachmittag im Kinderheim fand insofern noch einen wenig schönen Abschluß, als der Arbeiter Karl Trzmiel dort in ungehöriger Weise auf- Friede zwischen Reich und Thüringen Annahmessdes Bergleichsvorschlages WecheritzZeitung Taaeszetlung mit Anzeiger für DWnltiswalte, Schmieseberg N.U. . »rllrst« »o« - — -mittags ständnis - 18.30: mrt. — Stunde, isch und igsmusik hrichten. 3erliner- Danach:- skonzert: l«. auszu- Diener «s, den l hatte, der sich h hörte. dürfte, chonen, ht - . ch. daß trauchst Es ist rn . . . Herrn llemakl Anter dem Schweinebestande des Wirtschaftsbesitzers Richard Menzer in Wendischcarsdorf Nr. 39 ist die Schweinepest aus- gebr^hen. his zgg Bundesratsvorschriften zum Biehseuchenaeseh vom 25. 12. 1911 - RGBlt. S. 3/1912 - an geordneten Schutzmatzregeln sind zu beachten. Zuwiderhandlungen werden bestraft. D. 11 Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 22. Dezember 1930. M- M MMoljMllWNW. Staatsforstrevier BLrenfels (BSrenfelser- u. Rehefelber Teil) Dienstag, den 6. Zanuar 1931, vormittags 10 Uhr, im Gast haus „Zollhaus" am Bahnhof Hermsdorf-Rehefeld 5324 si. Klötze 7/14 cm — 239 tm; 509 si. Klötze 15/80 cm — 95 km; 1946 si. Derbstangen 8/13 cm; 4380 fl. Relsstangen 2/7 cm; 60 rm w. Brenn schelte, 340 rm w. Brennknüppel, 9 rm h. Zacken und 480 rm w. Aeste. Sämtliche Hölzer sind gerückt, die Klötze geschnitzt. Auf- bereitet in Abt.: (Klötze) 84, 85, 66, 67, 158 bis 163, 172, 173. (Stangen) 1, 2, 4, 9, 10, 16, 57 bis 59, 61, 68, 69, 71, 72, 74, 76. (Brennhölzer) 158 bis 163, 172, 173. Entfernung der Verlade- bahnhöfe, 2 bis 6 km. Forstamt Bärenfels. Forstkaffe Dresden. Die Maul- und Klauenseuche in den Gehöften von Max Herklotz und Ernst Kühnel in Hirschsprung sowie von Hermann Püschels Erben in Altenberg ist erloschen. Die Bekanntmachungen vom 7. und 12. November werden ^A^shaup^inarmschasl Dippoldiswalde, am 22. Dezember 1930. mzert. — Zur Uw «rch Elek- — 15.40: Eunst." - haltungs !etry lies — 10.05 l von de« — 21.00 3, d-moll ri5: Po- Auf Blatt 274 des hiesigen Handelsregisters, betreffend die Firma Clemens Mende, Inhaber Gebrüder Mende in Seifersdorf, ist heut« eingetragen worden, bah bl« Firma erloschen ist. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 22. Dezember 1930. Leipzig, 23. Dezemver Im Streitoerfahren zwischen dem Reich und Thürin gen unterbreitete der Vorsitzende des Staatsgerichtshofes, Reichsgerichtspräsident Dr. Bumke, den Beteiligten fol genden Vergleichsvorschlag: Die Parteien sind sich darüber einig, daß die Frage, ob und inwieweit di« NSDAP umstürzlerische oder sonst straf bare Ziele verfolgt, im Rahmen des gegenwärtigen Ver fahrens nicht ausgetragen werden kann oder soll. Der Standpunkt, den jede Partei zu dieser Frage «innimmt, wird durch diesen Vergleich und die in ihm abgegebenen Erklärungen In keiner Weise berührt. Di« Parteien gehen davon aus, daß die grundsätzliche Frag« d«mnächst in ein«m anderen vor dem Reichsgericht schwebenden Verfahren einer Klärung zugeführt werden wird. Das Reich hebt die Sperrung der polizelzuschüsse auf; die bisher einbehaltenen Beträge werden nachgezahlt. Das Land Thüringen nimmt seinen Antrag vor dem Staalsge- richkshof zurück. Das Land Thüringen erkennt wiederholt die Verpflichtung an, dafür Sorge zu tragen, daß der un politische Charakter der Schutzpolizei als Ganzes wie auch das unpolitische Verhalten des einzelnen Beamten im Dienst r Jugend Eutritzsch Unterhab anz; 18,3t ...", voi :rt; 21,0t hchen voi cher Mei- rnd Tanz- t unbedingt gewährleistet wird. Demgemäß wird die thürin gische Regierung bei der Anstellung, Beförderung und Ver setzung von Polizeibeamten nicht nach parteipolitischen Ge sichtspunkten, sondern nur nach den Gesichtspunkten der Eignung und des dienstlichen Interesses verfahren. Die Parteien find sich einig, daß hiermit eine grundsätzliche Ab lehnung der Einstellung von Sozialdemokraten ebenso un- verelnbar ist wie eine Weitergabe von Bewerberlisten an eine Parteiorganisation zweck« Feststellung der parteizuge- . Hörigkeit. Die Gewähr für die Einhaltung dieser Verpflich tungen übernimmt da« thüringische Staatsministerin« in seiner Gesamtheit. Der Frage, ob di« Grundsätze und Vereinbarungen, auf Grund deren die Polizeikostenzuschüsse an die Länder gezahlt werden, eine r cht oder nur ein« politische Bindung des Reiches n, wird durch diesen Vergleich nicht vorgegriffen. Dieser Vorschlag wurde nach längerer Aussprache von i den Beteiligten angenommen.