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Glashütte. Das hiesige Betrieb samt veranstaltete am Donnerstag im Hotel .Stadt Dresden' einen Merbeakenü über die Verwendung des Gases im Haushalt, zu dem sich am Nachmittag und Äbend viele Haussrauen eingesunden hatten. Eine ältere, erfahrene Dame war dazu gewonnen worden, die auf neuzeitlichen Apparaten auf sparsamste Weife Kostproben herstellte und dabei Erläuterungen abgab. Das ehemalige städtische Werk, das Dr. Görües, einem von den Gläubigern der Stadt bestellten Herrn untersteht, verfolgte hauptsächlich den Zweck, den anwesenden Frauen einen An reiz des Gaskochens zu geben, um den Verbrauch -es Gases vom Werk zu steigern. Dresden. Im Verordnungsblatt des sächsischen Ministeriums für Volksbildung wird bekanntgegeben.' 2n letzter Zeit ist er neut darüber geklagt worde, daß Kraftwagen auf Landstrotzen von Schulkindern mit Sand und Steinen beworfen werden. Durch solchen Unfug werden nicht nur die beworfenen Wagen beschädigt, sondern auch die Insassen und die Lenker der Fahr zeuge gefährdet. Auch andere Personen können hierbei ernst lich in Gefahr kommen, wenn der Wagenführer die Herrschaft über sein Fahrzeug verliert. Die Schulen werden erneut an gewiesen, die Belehrung der Schüler und Schülerinnen auch aus den Schutz der Personen- und Lastkraftwagen auszudehnen. Dresden. Die am Donnerstag wegen Abtreibung und fahrlchsiger Tötung zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilte Masseuse Ella Wenzel gab ihrer Umgebung an, datz sie während der Verhandlung heimlich Stecknadeln geschluckt habe. Da die Wenzel schon früher Selbstmordversuche unter nahm, erscheint diese ihre Angabe nicht unglaubhaft. Sie wurde am Freitag aus dem Untersuchungsgefängnis zwecks Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen einer Krankenanstalt zu geführt. Dresden. Die Superintendenturen von Dresden-Land und -Stadt richten an alle Glieder der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden Dresdens einen Aufruf zu einer Fastenwoche, in der es heitzt: „Wir stehen in einer furchtbaren Not. Kleine Mittel helfen nicht mehr, etwas grobes mutz geschehen! Dazu kann es nur kommen, wenn weite Kreise sich freiwillige wirkliche Verzichte auferlegen, dem Nächsten zu Liebe und Gott zur Ehre. So rufen wir alle, die überhaupt noch über Eristenzminimum stehen, zunächst einmal zu einer grotzen ge meinsamen Liebestat auf, und zwar zu einer freiwilligen Verzichtwoche, vom 2. bis 3. Adventssonntag (7.—l4. De zember), die wir eine evangelische Fastenwoche nennen wollen. — Wer den Ertrag seines Fastens ihm bekannten Notleidenden persönlich zuführen will, dem sei es ungenommen. Im allgemeinen bitten wir um einer möglichst gerechten Ver teilung willen, datz jeder nach einer gewissenhaften Schätzung dessen, was er durch sein Fasten erspart hat, den entsprechenden Geldbetrag seinem Gemeindepfarramt zuführt, entweder in die Pfarramtskanzlei oder am 3. Adventssonntag (dem 14. De zember) in die Gottesdienstkollekte. Miki» für morgen: Zeitweise auffrischende, allmählich nach West drehende Winde, meist staik bewölkt,' Neigung zur Nebelbildung. Zunahme der Temperatur: zeitweise Niederschlag, anfangs nur schwach. 15.53 8.45 r 1812/13 !k Rudolf ^ember ert: 14,30 Praktische > Deutsch: lt sich mit soll mein ten; 20,M Bettervor- rogrammL cg- Frühkon- > Nikolaus n neuesten endbühne: irspiel für der Heik- nne Fahrt .15: Kurze ihlung der S.15: Drei Aktuellen — 20.30: 0.30: Aus geschehen: n liegend e blendete . Tatsäch :terbericht. mzert. — Zeitungs bericht. — enzert. — st für die : Frauen- .agogischer m Unter- gskonzert. ielebt das — 18.30: — 19.00: — 19.25: — 19.55: (Kapelle r die voll akunft zi ge vorhs immer g« Soldaten rd sie mi !utler unt von via Vermöget s bis zu« iege selbs gift seins laßen an vermocht Pachtun, is Inven ü schwap äftsmam iirtschafts und girp g. Er be lte, weiß md er an e für eiw nicht zun t Uhr g« er in di, ad raunt, versamm ben's gut l schreie» or sollte» ,l". sie zurück ergessen,' ) bestelle, n Abend noch vie tajor uns as! Ietz er Stirn Co G sehr be , den ein 31 Juli agen, dm end Mav a Termii üchts ml rwaltunl auch dei ßnahmen lu »»M«,! «ein o»»«-. - vn>« "» D«I-» s«! «e^, I, Sonnabend, am 6 Dezember 1930 Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen: einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter brelke Pelitzelle 20 RetchSpfennige, Eingesandt und Reklamen SO Relchspfennige Nr. 284 »UM «UHM «e amMche« «ekamMmtcht»«,«, 96. Jahrgang Weitzeritz-Jeilung raaeszeiimig und Anzeiger siir Dippoldiswalde. Schmiedeberg mit. . «ettrst, »es Bvümng vor dem Reichstag rott der Geschäfte aufforderten, deren Inhaber Mitglied«» der Wirtschaftspartei seien. wenn die Regierung jede Aenderuna ihrer Notverord nung ablehne, dann werde der wlrrschaftspartei nichts anderes übrlgbleiben. als die ganze Notverordnung ab zulehnen. Ortlichesund Sächsisches i Dippoldiswalde. In vergangener Nacht sank die Tempe- ! ratur nur noch bis auf zwei Grad Kälte und -er Adon- stand bei weitem nicht mehr so klar am Himmel wie an den vorauf gegangenen Nächten. Heute Morgen zogen Molken aus Süd und Ost herauf, und in -er zehnten Stunde begann es leicht zu schneien. — Zwei Einwohner unserer Stadt können in den nächsten Tagen ihren 80. Geburtstag feiern. Am 7. Dezember (mor gen) vollendet Orgelbauer Ernst Lohse sein 80. Lebensjahr, am 11. Dezember (Donnerstag) Schuhmachermeister Her mann R a f ch e. Herzlichen Glückwunsch den beiden rüstigen Allen! — Einer armen Witwe in -er Rabenauer Straße wurde in -er Nacht zum 5. Dezember ein weißes Kaninchen nach Aufbrechen des Vorhängeschlosses gestohlen. Sachdienliche Mitteilungen erbittet der Gendarmerieposten. Dippoldiswalde. Montag, -en 8. Dezember, vormittags 10—12 llhr, findet im Sitzungssaals -er Amtshauptmann schaft -ie Mahl zweier Mitglieder -es für -en Bezirk der Amkshauptmannschaft gebildeten Wasseramtes und der Stell vertreter durch die Mitglieder der Unterhaltungsgenossen- schaften statt. Die Wahl erfolgt für -ie Zeit vom 1. Januar 1931 bis 31. 12. 1933. ' Dippoldiswalde. In -er Landeskirchlichen Gemeinschaft wird morgen Sonntag im Kinderheim in -er Brauhofstraße Pfarrer Auenmüller, Dresden, einen Evangelisationsvortrag mit dem Thema: «Auf! Begegne -einem Gott" halten. Der Eintritt ist frei. Siehe Inserat. i — Vernichtung von abgefallenem Laub. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer weist darauf hin, datz abgefallenes Laub von Bäumen und Beerensträuchern viel fach Keime gefährlicher Pilzkrankheiten, wie Schorf, Mehltau, Blattfallkrankheit usw. beherbergt. Will man verhüten, datz es im nächsten Frühjahr zum Ausgang einer neuen An- - steckung der Pflanzen wird, so darf es weder im Garten ' liegenbleiben noch zur Kompostierung verwendet werden. Ent weder verbrennnt man die Blätter oder gräbt sie unter. , — Kampf gegen Vodenungeziefer. Die Presse- ! stelle der Landwirtschastskammer macht darauf aufmerksam, datz dem Bodenungeziefer jetzt am vorteilhaftesten Abbruch gemacht werden kann durch Behandlung des Bodens mit Kalk. Für schwere Böden wird hierbei Aetzkalk benutzt, während für leichte kohlensaurer Kalk oder sogenannter Düngekalk ge nügt. Soweit man nicht gleichzeitig auch Bodensäure be seitigen möchte gibt man den Kalk besser in kleinen Mengen. Die im Herbst gekalkten Felder müssen gut gedüngt werden, weil sie sonst zu leicht an Nährstosfen verarmen. Schmiedeberg. Der bei der Arbeiterschaft wie bei der Beamtenschaft gleichermatzen beliebte und seit 28 Jahren bei den Seckwerken tätige Prokurist W. Altmann hat gestern vor mittag infolge dauernder ungehöriger und schikanöser Be- handlpng von Seiten des Vorgesetzten Direktor. Köpke—Dres den zur Waffe gegriffen, um seinem Leben ein Ende zu bereiten. Er schoß sich eine Kugel in die Brust. Der schnell herbeigeeilte Arzt vr. Germar veranlatzte die sofortige Aeber- führung des Schwerverletzten nach dem Corolahause. Es besteht nach vorgenommener Operation aber wenig Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Stach Bekanntwerden dieser Tat er tönte im Werke die Sirene und die gesamt« Arbeiterschaft legte aus Sympathie für Altmann die Arbeit nieder und lehrte nicht eher zur Arbeitsstätte zurück, bis der hier allgemein verhaßte Direktor K. das Werk unter allgemeinem Tumult und Schmährufen verlassen hatte. — Wie verlautet, soll K im Werke Sporbitz ein ähnlicher Empfang bereitet worden sein. Glashütte. Auch in nnferem Ort hatte -ex Psycho-Phy- siognomiker W. Ahlmann ans Ehemnitz Gelegenheit, durch Vermittlung -es Naturheilvereins, im großen Saale -er Uhrmacherschule vor einem Kreis Zuhörer ein anwendbares lehrfähiges System -er Menschenkenntnis zu erläutern und anf Grun- chronologischer Studien konnte er zu dem reich haltigen Lichkbil-material, den schematischen Darstellungen -er Wirbelsäule und Lem Aufbau -es Gehirns sowie zu -en Huterschen Tafeln -er Augenausdruckskunde zur Erkennung von Charakter un- Neigung wertvolle ergänzende Erklä rungen abgeben. Er wies greifbare Zusammenhänge zwischen Körperform und Charakter nach, die heute auch -je medizi nische Wissenschaft anerkenne. Am Schluß wurden auch hier praktische Experimente an einigen «beherzten" jungen Männern vorgenommen, -le er treffend charakterifierte und zur weiteren Beweisführung über Erkennen von Anlagen und Neigungen usw. aus dem Aeuheren suchte er sich noch weitere «Opfer" aus den Sitzreihen. 4k Der Reichskanzler nahm im Lause der Freitag- Debatte im Reichstag Gelegenheit, auf eine Reihe von Argu menten einzugehen, wie sie in der bisherigen Ausspracke oorgebracht wurden. Er wandt« sich dabei in der Hauptsache an die landwirtschaftlich «ing«stellten Parteien, um si« daraus hinzuweisen, daß kaum eine Regierung bisher so viel für die Landwirtschaft getan habe, als gerade die jetzige. Man solle sich ja überlegen, welche Folgen es für die Landwirt schaft wie auch für di« gesamte deutsch« Wirtschaft haben müßte, wenn sich eine Mehrheit für die Aufhebung der Notverordnung ergeben sollte. Wohl kaum hat auch ein Kanzler so ernst auf die Folgen hingewiesen, die sich daraus ergeben müßten. Der Kanzler hat nicht näher angedeutet, welche Folgen er dabei im Auge hatte. Die Tatsache aber, daß während seiner Ausführungen der Staatssekretär des Reichspräsidenten im Reichstag erschien und aufmerksam den Worten des Reichskanzlers lauschte, ferner die Tatsache, daß der Kanzler am Freitagmittag vom Reichspräsidenten empfangen worden ist, ließ in parlamen tarischen Kreisen die Ueberzeugung aufkommen, daß zwischen Reichspräsidenten und Reichskanzler bereits die Maß nahmen festgelegt worden sind, die zu ergreifen sein werden, wenn der Reichstag die Warnungen des Kanzlers r, de« wind schlagen sollte. Auch der Außenminister Dr. Curtius nahm, veran. laßt durch Ausführungen des deutschnationalen Abgeord neten von Freytagh-Lorringhooen das Wort, um mit große« Entschiedenheit zu betonen, daß sich dl« deutsche Außenpoliti! aktiver erst gestalten könne, wenn durch Verabschiedung de» Programms der Regierung die Sanierung unserer Finan zen und Wirtschaft sickergestellt sei. Man hatte allgemein m den Wandelgängen des Reichstages den Eindruck, daß del Reichstag und damit das deutsch« Volk vor schwerwiegenden Entscheidungen stehen, wenn der Reichstag die Zeichen des Stunde nicht begreifen sollte. Die Sitzung In Fortsetzung der ersten Beratung des Haushalts fü» 1S31 nahm am Freitag zunächst der christlich-soziale Abge ordnete Rippel das Wort, der u. a. erklärt«, daß man bessere Vorschläge als die der Regierung in der Aussprach» nicht gehört habe. Dringend notwendig sei vor allem di< Sanrerung der Gemeinden. Die Parteiherrschaft auf den Rathäusern habe der Selbstverwaltung das Grat gegraben. Abgeordneter Drewitz (W. P.) erklärte u. a., dah Lie Wirtschaftspakte! sich dagegen gewehrt habe, daß von den Nachfolgern Luthers und Schliebens die angesammelten Re serven verpulvert wurden. Sie habe immer die Ausgaben senkung gefordert, aber man sei ihr nicht gefolgt. Jetzt sehe man die Folgen. Die Regierungsparteien sollten ehr lich genug sein, ihre Verantwortung an der Gehalts kürzung bei den Beamten zuzugeben. Von de» Regierung sei zu verlangen, daß sie energisch sich gegen die Beamtenorganisationen wendet, die jetzt der Wirtschafts paktes die Verantwortung aufbürden wollten und zum Boy- Sie straube sich keineswegs gegen den Preisabbau, sie Habs aber ehrlich ausgesprochen, daß die Preissenkungsaktion der Regierung Spiegelfechterei sei. „Die Wirtschaftspakte! lehnt die Notverordnung ab- (Rufe: und ihr Mitglied Bredt ist in der Regierung) Dre witz: „Das ist nicht wahr. Wir können nichts dafür, wenn von der Regierung di« Presse falsch informiert wird." Aba. Rauch-München (Bayr. Bp.)r Di« Sanierung -er Reichsfinanzen ist notwendig, aber si« darf nicht aus Kosten der Länder und Gemeinden erfolgen. Di« Gestaltung der erhöhten Tabaksteuer gibt Anlaß zu manchen Be denken. Wir hoffen, daß die Regierung an ihrer Ablehnung eines Tabakmonopols festhält. Die Preissenkungsaktton wird vor allem gehemmt durch das Preisdlktat der Kartelle und Syndikate. Für das deutsche Volk ist es aber eine Schicksalsfrage, daß wir von den hohen Preisen herunterkommen. Cs kommt alles darauf an, daß wir Preis«, Gehält«r und Löhne gleich mäßig senken. Man darf nicht einseitig den einen dieser Faktoren herausgreifen. Abg. Dr. Weber (Dt. Staatsp.) verliest «ine Erklärung seiner Fraktion, in der die Hoffnung ausgesprochen wird, daß die Preisgestaltung unter Mitwirkung der Regierung einen Ausgleich für das den Beamten auferlegte Gehalts- oxfer herbeigeführt. Wenn die Regierung von der zehrenden Sorge um den Etat befreit fein werd«, dann müsse sie sich den außenpolitischen Problemen zuwenden. Der Kampf um die Abrüstung, die Abwehr der Angriffe auf die deutschen Minderheiten, vornehmlich bei unse rem polnischen Nachbar, die Entwicklung de» Repara tionsproblems seien die vordringlichsten Aufgaben. Ael-slauzler Dr. BrüMg: Vor dem ganzen Hause muß ich dem Abg. Drewitz gegenüber feststellen, daß die Reichsregierung von Gren IHormationen, die sie der Press« gegeben hat, kein Wort zurückzunehmen hat. (Hört! Hörtl) Dem Abg. Rauch kam» ich erwidern, daß bei den leitenden Beamten der Reichs bahn di« gleiche zwanzigprozentige Gehaltskürzung — auch bei den Leistungszulagen — durchgeführt worden ist wie bei den Ministern, Wir haben an di« Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft die gleiche Mahnung gerichtet »md dieser Mahnung ist schon in vielen Fällen bei den Bezügen der eilenden Stellen entsprochen worden. (Nal Na!) Cs hat ick überhaupt im Lande eine erfreuliche B«r«it- chaftzur freiwilligen Mitarbeit an den Plü- nen der Reichsregieruna gezeigt. Das giü auch für di« Preissenkungsaktion (Lebh. Zuruf« b. d. Komm.) Es »st aber notwendig, oaß die Preissenkung möglichst schnell vl» zu