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Weißeritz-Zeitung : 06.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193012061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19301206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19301206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-06
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.12.1930
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n Fahr- sah, das chte der Insassen ! Straß« d Leh ngraben m. Die gendem, en eines »rt durch des Mo- ,aft her- ,ur Rede Oer Ge- Jn der und der tehmann t, so daß r junger mtsernte adt fort, idbesitzer . daß er Graben alpolizel verhaftet, »estreitet, Er will ien. r Kraft- unver- gen fah- lert oder wurden »erstreut. itzer ihre r. igs- und monstra- »erstärkte d nahm Innern erbande, ,ten dar hre Lag- Minister , daß db res nich ozentigei gen Son egierun, ,ung vor re. Da höhere» che Lag r Beam tegierun, iese Kür Senkun» hland ge atenschaf ag in dei ck sei. Di ächsischei n imme tschaftliö auch fü i. sehe» wei Vor en, näm r Alters iuschläge behörden Mehrein en. Dai die Bela Landta, »? ächsischei en Der r Stichst ren. inso nalsozia- ütler am and und fern günst i a verlaufen, als der Betrieb sehr wahrscheinstä zu einem erheblichen Teile wiederaufgenommen werden wird Wie bereits früher vorgesehen, wird sich der Sächsisch Staat voraussichtlich an dem Werte beteiligen. Ebenso wirl es sich für die Wiederaufnahme de» Betriebes nicht umgehe» lassen, daß von dem von der Arbeiterschaft schon früher go machten Angebot einer Lohnsenkung Gebrauch go »nacht werden muß. Man rechnet mit dem Abschluß dei Verhandlungen im Laufe der nächsten Woche. Normaler Strabenbahnverlehr in Chemnitz Chemnitz. Bach einer Mitteilung des Rates der Stad und der Slraßenbahndirektion ist der Slraßenbahnerstrell endgültig beendet. 270 Straßenbahner sind frlstlosent lassen worden. Im Lause des Freitag ist der normal» Betrieb wieder ausgenommen worden, auch der normal» Nächlvertehr konnte durchgesührt werden. Von Sonnabend früh an kann der Fahrplanverkehr wieder in Kraft treten. Infolge der Entlassungen ist die weitre Entlassung arbeils willigen Personals nicht mehr notwendig, ebenso nicht ein» Verkürzung der Arbeitszeit. AMettärier Raudüberkall Leipzig. Nach fast genau einem halben Jahr hat dei aufsehenerregende Naubiiberfall auf den Kassenboten Gold- acker am 11. Juni eine überraschende Aufklärung gefunden Wie erinnerlich, sprangen die Täter, die den Boten auf de» Reichsbank beobachtet hatten, am Rathausring aus dem vor ihnen benutzten Auto und gaben auf den Boten mehrer» Schüsse ab, von denen einer Goldacker tödlich in den Lell traf. Die entstehende Verwirrung benutzten die Täter dazu dem Kassenboten die Aktentasche mit 15 ONO RM zu entreißen and im Auto zu flüchten. Auf der Flucht gaben die Räuber auf ein verfolgendes Auto eine große Anzahl Schüsse ab Mehrere Asphalteure in der Löhrstraße versuchten dann, das Auto der Räuber aufzuhalten worauf die Räuber erneui schossen und einen der Arbeiter durch einen Oberschenkelschuß verletzten. Die ununterbrochen fortgesetzten kriminalpolizeilichen Er mittlungen haben jetzt zur Ermittlung der Täter, des Kauf manns Reiner Koll aus Köln und des Kaufmanns Walter Reiners aus Duisburg, geführt. Auf ihr Konto kommen auch im September in Köln un »er Anwendung von Waffen ausgeführte Autod»ebstähle uni ein zwei Tage später in Porz bei Köln ausgeführter Kassen raub. Hierauf haben sie am 13. Oktober in Düsseldorf, al» ihre Festnahme erfolgen sollte, einen Kriminalbeam ten durch zwei Schüsse tödlich verletzt. Durch zwei Schüsse eines anderen zu Hilfe eilenden Beamten wurd, Koll niedergestreckt. Seinem Komplizen Reiner» gelang es zu flüchten. Anfang November konnte er in Köli verhaftet werden. Da mit Sicherheit feststand, daß Koll uni Reiners auch den Leipziger Ueberfall ausgeführt hatten, wa- Reiners zunächst bestritt, begab sich ein Leipziger Kriminab beamter nach Köln, um weitere Vernehmungen anzustellen Reiners legte dann schließlich auch für diesen Raubüberfall ein Geständnis ab. Er gab an. daß er zusammen mii dem wegen eines Raubes in Trier in .Haft befindlichen Joses Arnemann, gieichsalls aus Köln den Raub ausgesühri hat. Koll soll den Kraftmagen geführt haben. Alle drei sind vor der Tat an der Riviera gewesen und dort durch Glücks spiel mittellos geworden Sie fuhren von dort nach Berlin stahlen den zur Tat benutzten Kraftwagen und begaben sich nach Leipzig. Allerlei Neuigkeiten Reue Automobilstraße Amsterdam—Berlin. Wie aus Oldenzaal in Holland zuverlässig gemeldet wird, haben die von deutscher und holländischer Seüe geführten Unterhand lungen über die Anlegung einer neuen Automobilstraße Amsterdam—Berlin nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß Vie Streitfrage, ob diese Straße längs der Strecke Rheine— Oldenzaal oder längs der Linie Gronau—Enschede führen soll, voraussichtlich zugunsten der ersten Verbindung entschie den wird. Für die Verbesserung der von Rheine nach der holländischen Grenze geführten Strecke hat die Provinz Hannover die notwendigen Geldbeträge zur Verfügung gestellt. Mit dem Bau der neuen Automobilstraße soll im April 1S31 begonnen werden. Neues Eisenbahnattentak bei Braunschweig. Von un bekannten Tätern sind zwischen dem Haltepunkt Bornum und dem Bahnhof Schandelah des Gleises Magdeburg- Braunschweig beide Laschen und innere Schwellenschrauben gelöst worden. Außerdem hat der Täter versucht, die Schie nen nach innen zu biegen. Durch die Aufmerksamkeit des Streckenpersonsls wurde das Attentat rechtzeitig erkannt. Ler um 10.20 Uhr fällige Eilzug wurde vor der Attentats- strecke angehalten. Für die Entdeckung der Täter ist eine Belohnung von 3000 Mark ausgesetzt. Noch ein Opfer der Alsdorfer Katastrophe. Der Berg arbeiter SteiMusch starb im Krankenhaus infolge einer Gas vergiftung, die er bei der schweren Grubenkatastrophe bei Alsdorf am 21 Oktober erlitten hatte. Er hinterlaßt Witwe und vier Kinder. Eigenartiger Selbstmord durch Starkstrom. In der Umgebung von Graz hat der 38jähvige Buchhalter Wilhelm Hunz auf grauenhafte Weise Selbstmord verübt. Er um- ivickelte beide Hände mit Kupferdraht und schleuderte das freie Ende des Drahtes auf eine Starkstromleitung. Der durch den Kupferdraht gehende Starkstrom verursachte eine große Stichflamme und kiß Kunz beide Hände weg. Explodierendes Auto verursacht Hausbrand. Auf einer Landstraße in der Nähe von Stockholm geriet ein Benzin- iankauto ins Schleudern. Das Auto kippte um und prallte gegen ein Haus. Das Benzin explodierte und setzte das Haus in Flammen, das bis aüf die Grundmauern niederbrannte. Ein Kind ist in den Flämme»» umgekommen. Der Führer des Autos wurde getötet und sein Mitfahrer schwer verletzt. »roveven in präg ausgezeichnet? !0»e <2taalsan,ra»r sw Geophysik in Prag teilt mit, daß ein starkes Erdbeben i» einer Entfernung von etwa 6700 Kilometern verzeichne wurde, dessen Herd wahrscheinlich an der chinesischen Grenz» In der Wüste Gobi liegen könnte. Das abgestürzte italienische Flugzeug gefunden? Wb Havas aus Marseille berichtet, wurde etwa 3Ü Meilen vor der Küste entfernt zwischen Port Bendres und Leucate ei> halb unter Wasser schwimmendes Wrack entdeckt, das, wi< man annimmt, das Wrack des seit längerer Zeit mit ach Perionen vermißten italienischer» Verkehrsflugzeuges sek» dürfte, das den Dienst Marseille—Barcelona versah. Rückkehr des Dampfers „Ludwigshafen". Rach eine» Kabelmeldung aus Colon sind die an dem deutschen Dampfer „Ludwigshafen" durch das Feuer eingetretenen Beschädigun gen verhältnismäßig gering, so daß für die Ausstellunj eines Seetüchtigkeitsattestes nur die Ausführung einer ge ringen Notreparatur erforderlich ist. Voraussichtlich werden die Reparaturarbeiten gegen Mitte des Monats Dezembe» beendet sein, so daß dann das Schiff die Rückreise nack Deutschland antreten kann. Ueberfall auf ein Irrenhaus. In das amerikanische Ho spital Maiteawan für geisteskranke Verbrecher in Beacov drangen 3 bewaffnete Männer ein. überwältigten vier Wär ter des Hospitals und befreiten st s Insassen, darunter zwei Mörder. Der Führer der Eindringlinge wurde als ein frü herer Insasse des Hospitals erkannt. > Von einer Sohlenlawine verschüttet. Nach Meldunger aus Bandjoermasin (Borneo) wurden in den der Koninklyk» Paket Vaart My. gehörenden Steinkohlengruben von Talok- bagoer ein holländischer Bergwerksaufseher und fünf Berg- ' arbeiter unter einer Kohlenlawine begraben. 200 Kulis wa ren eine Stunde lang angestrengt tätig, ehe es gelana. dl- sechs Verschütteten als Leichen zu bergen. Thale. Keine Stillegung. Die Direktion des Eisenhüttenwerkes Thale teilt uns zu den Gerüchten über ine beabsichtigte vorläufige Stillegung ihrer Betriebe mit. »ah es sich nach ihrer Ansicht dabei nur um die alljährlich oahrend der Jnöenturzeit eintretende Arbeitsruhe handeln Änne. Eine Stillegung des Eisenhüttenwerkes sei nicht be- ibsichtigt. Ortrand (Kr. Liebenwerda). Die Frau in Män- »erkleidung. Eine eigenartige Entdeckung machte die Polizeibehörde in der hiesigen Herberge. Unter den Gästen ntdeckte man ein etwas komisch aussehendes Männlein. Bei Nachprüfung ergab sich, daß in der Männerkleidung eine Zrau steckte, die mit gefälschten Papieren seit längerer Zeit »ls mannbares Wesen durch die Welt zog. Bor dem Umer- uchungsrichter gab die Holde zu, Marie Esper zu heißen »nd aus Geyer zu stammen. Mit den gesparten Weihnachtsgeldern geflüchtet Greiz-Irchwitz. Der hiesige Gesangverein „Sängergrub' hatte im Laufe des vorigen Jahres Gelder gespart, damit si« Weihnachten zur Verteilung kommen sollten. Der gesamt« Betrag der Ersparnisse stellte sich auf 7 500 RM. Als jetzl die Gelder zur Verteilung kommen sollten, war plötzlich de» Kassierer, der 40 jährige Buchhalter Paul Schimmel, verschwunden. Wie man feststellen konnte, ist er schon seil Sonnabend voriger Woche mit unbekanntem Ziel abgereist. Es ist festgestellt, daß Schimmel die Einzahlungsquittungen der Sparkasse fälschte, um dadurch seine Vereinsmitglieoei über die Zahlungen im Unklaren zu halten. Anscheinend war die Flucht schon von langer Hand vorbereitet. Der Flüchtig« hatte sich bereits im August beim Greizer Polizeiamt einen Auslandspaß zu verschaffen gewußt. Die um ihr Geld Be trogenen baden ihren letzten Spargroschen verloren Eine Notaktion der Llbeschiffer Dömitz. Die Lage aus dem Frachtenmarkt der Elbe- chiffahrt ist nach wie vor trostlos. Die Kartellverhandlunaen »er Schiffahrtsgesellschaften sind noch immer nicht zum Ab- chluß gekommen. Aus Kreisen der Kleinschiffahrt ist nun nehr eine Notaktion eingeleitet worden. Es wurde in einer Sersammlung der Schiffseigner beschlossen, eine Kommission »ach Berlin zu entsenden, die mit den zuständigen Stellen iber wirtschaftspolitische Maßnahmen für die Elbeschiffabrt »erhandeln soll. Die Selbskhilfeaktion der Kleinschiffer oe- teht in einer Erhöhung der Frachtsätze. Ein dauernder Er- olg für die Kleinschisfer wird nur dann erwartet werden önnen, wenn es zu einem Gesamtkartell an der Elbe kommt. tzandelsminister Schrelver zur Preissenkung halle. Im Rahmen eines von der Deutschen Staats- »artei veranstalteten Aufklärungsabends hielt Handelsmini ster Dr. Schreiber einen Vortrag über die politische und wirt- chaftliche Lage. Dabei ging er besonders auf die Preissen- !ungsaktion ein. Preissenkung -ms der ganzen Linie allein !önne wirkliche Hilfe gegenüber der Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftskrise bringen. Wir dürften in Deutschland nicht )en Anschluß an die Weltwirtschaft oerlieren. Die Preis- enkung bewirke auch unmittelbar eine Verminderung der Arbeitslosigkeit, so auf dem Gebiete des Bauwesens und der Steinkohle. Mit den Preisabbaubemühungen sei aber auch :ine große Gefahr verknüpft weil viele Menschen mit ihren Ankäufen zurückhalten, da sie glauben, daß sich heute oder noraen auf verschiedenen Gebieten ein weiterer Preisabbau »ollzieht. Der Minister warnte davor, durch einen soge- »annten K ä u f e rst r e i k die schwere Lage nicht noch weiter M verschärfen. Der Preisabbau könne aber aus dem Grunde, veil die Wohnungsmieten und die kommunalen Tarife für Elektrizität, Gas, Wasser und Verkehr gerade im letzten Jahr »rhöht worden seien, nicht voll zur Geltung kommen. Auf »en Gebieten, auf denen sich im letzten Jahr schon ein natiir- ticher Preisabbau vollzogen habe (Ernährung 9 v H.. Beklei- »ung 9 v. H., Baustoffe fast 9 v H ). könne nicht jetzt wieder -ine neue starke Preissenkung erfolgen. Die Regierung stoße zur dort vor, wo sich ein Preisabbau noch nicht geltend ge macht habe, wie aus dem Gebiet der Werktarife und der Markenartikel. EilendahnattenM bei Braunschweig Magdeburg. Von unbekannten Tätern sind am Freitag »wischen dem Bahnhof Bornum und dem Bahnhof Schande lah des Gleises Magdeburg—Braunschweig beide Laschen end innere Schwellschrauben gelöst worden. Außerdem hatte »er Täler versucht, die Schienen nach innen zu biegen. Durch »ie Aufmerksamkeit des Streckenperjonals wurde das Atlen- at rechtzeitig erkannt. Der um 10.20 Uhr fällige Zug wurde »or der Attentatsstelle angehalten. Für die Entdeckung der Atter ist eine Belohnung von 3000 RM ausgesetzt. Strafanzeige gegen emen Relchstagsad- geordneten? Dessau. Der Gesamtvorstand der hiesigen Ortsgruppe »er Deutschen Volkspartei faßte einstimmig den Beschluß, iber die Berliner Parteileitung unverzüglich eine Anzeige legen den sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten S e - >er aus Dessau wegen Landesverrates zu erwirken, der in inigen Aeußerungen über die Reichswehr und die Junkers- Werke erblickt wird. Der Gesamtoorstand aab seinem starken tzefremden darüber Ausdruck, daß wegen dieser in der Reso- ! iution als „landesverräterisch" bezeichneten Aeußerungen - licht von Amtswegen gegen Seger eingeschritten worden sei. Gentztsfaal Die Unterschlagungen bei der Pulsnitzer Girokasse Vor dem Bautzener Gemeinsamen Schöffenge- s richt begann der Prozeß gegen die früher bei der Girokasse j Pulsnitz angestellte Helene Kind, die beschuldigt wird, seit ; 1924 im Betriebe der Girokasse nicht weniger als 313 006 j Reichsmark unterschlagen zu haben. Zur Verdeckung ihrer ! Unterschlagungen hatte die Angeklagte Kontenkarten mit un- ! richtigem Inhalt angefertigt und an einer Addiermaschine s Veränderungen vorgenommen. Mitangeklagt sind ihr« § Schwester Frieda Kind, deren Bräutigam Otto Walter Schulz s aus Dresden, der Kaufmann Heinz Förster aus Dresden so- i wie das Ehepaar Mickan aus Pulsnitz, wohnhaft in Berlin- I Tegel, sämtlich wegen Hehlerei, Mickan ferner noch wegen Er- - Pressung. Die Hauptangeklagte sowie ihre Schwester und - deren Bräutigam befinden sich in Haft. Ein Bürgermeister zu Gefängnis verurteil» Vom Gemeinsamen Schöffengericht Leipzig war im ; März vorigen Jahres der Bürgermeister von öindhardt bei Leipzig, Otto Kaden, der sich wegen Amtsunterschla- aung zu verantworten hatte, freigesprochen worden. Die von der Staatsanwaltschaft eingelegte Berufung war vom Land- s gericht Leipzig verworfen worden. Au» die Revision der - Staatsanwaltschaft beim Reichsgericht hin war vom höchsten ! Gerichtshof das Urteil der Vorinstanz aufgehoben und der ! Prozeß zur nochmaligen Verhandlung an das Landge- - richt Dresden verwiesen worden Dieses hat nun das i freisprechende Urteil des Gemeinsamen Schöffengerichts Leip- ' zig aufgehoben und den Angeklagten zu drei Monaten Ke- ! fängnis verurteilt. Untreue im Amt Vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Leip- ' zig hatte sich der 60 Jahre alte Max Kästner zu verant worten, der wegen Urstreue im Amt, begangen in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Landkrankenkasse Wur zen, angeklagt war. Nach der Amtsenthebung Kästners am 1. März dieses Jahres stellte man bei einer Nachprüfung der Bücher einen Fehlbetrag von 27 488 RM fest. Kästner be stritt, das Geld für sich verbraucht zu haben, wußte aber nicht anzugeben, wo das Geld geblieben ist. Das Gericht erkannte wegen Untreue und Unterschlagung auf ein Jahr Gefängnis. Vie Revision im Nachterstedter Prozeß zurückgezogen Halberstadt. Der Staatsanwalt hat die von ihm in» Nachterstedter Mordprozeß eingelegte Reossion zurückgezo gen. Wie erinnerlich, wurde der wegen Mordes an dem Bergwerksdirektor Kramer aus Nachterstedt angeklagte Heil gehilfe Koch aus Hoym am 30 Oktober ds. Js vom Halber- tädter Schwurgericht wegen Mangels an Beweisen freige- vrochen Acht Jahre Zuchthaus für einen Schwerverbrecher Der 24 jährige Mechaniker Waldemar Böhler wurd» vom Schwurgericht Halle unter Einbeziehung eine» j bereits früher verwirkten, zweieinhalbjährigen Zuchthaus strafe zu einer Gesamtstrafe von acht Jahren Zuchthaus, achi Jahren Ehrenrechtsverlust sowie Zulässigkeit der Polizeiauf sicht verurteilt. — Böhler hat ein sehr bewegtes Leben Hinte» sich, das sich in der Hauptsache im Zuchthaus und Irrenhaus abspielte. Seine verbrecherische Laufbahn begann er bereits als 16 jähriger Schlosserlehrling, wo er seinem Meister ver schiedene Werkzeuge stahl. Bereits mit 19 Jahren wurde ei zu einer vierjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Großer Rntcrschlagungsprozeß in Nordhausen Vor dem Großen Schöffengericht NordHau len begann die Verhandlung gegen den Bürovorsteher Müller aus Nordhausen, dem fortgesetzte Untreue in Tat einheit mit Unterschlagungen in 34 Fällen in Höhe von etwa 52 000 RM, Unterschlagungen in unbekannter Höhe aus der Kasse des Rechtsanwalts Beetz, Fälschung von etwa 206 Schecks und mehrerer Wechsel, Betrugs in fünf Fällen, Blan kettfälschung. fortgesetzte Urkundenvernichtung, Pfandbruch und Abgabe falscher eidesstattlicher Versicherungen voraewor- fen wird. Der Angeklagte hatte in den letzten sechs Jahren das in ihn gesetzte Vertrauen seines Chefs gröblich verletzt und es immer wieder verstanden, den gegen ihn aufgetauch- - ten Verdacht zu zerstreuen. Bei den Unterschlagungen Han- . delt es sich größtenteils um Mandantengelder. Müller hatte , sch für seine Betrügereien ein regelrechtes System ausgear- - beitet. Er gibt die Beschuldigungen teilweise zu. Zu der ' Verhandlung sind 80 Zeugen und zwei Sachverständige ge- laden. Die Äerhandlungen dürften etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. WirtfchafLsumschau i Die Krise auf dem Beharrungszustand — Nur den Schlüssel industrien geht es noch schlechter — Das Problem der Lebenshaltungskosten Wenn man sich die volle Schwere der wirtschaftlichen Erschütterungei» vergegenwärtigt, die in den letzten Mo naten durch die innerpolitiichen Vorgänge und ihre auch da-» Ausland einbeziehenden Auswirkungen aus die deutsche Kre ditversorgung verursacht morden war, so bemerkt man nicht ohne ein gewisses Erstaunen, daß die Wirtschaft sie im gan zen leichter überwunden hat, als es angesichts ihres De pressionszustandes hätte erwartet werden können, Bei der schwierigen Gesamtlage ist es schon erfreulich, wenn di« po litische Krise auf das Tempo des noch immer anhaltende» Konjunkturabstiegs nicht unmittelbar beschleunigend gewirkt hat. In Wirklichkeit hat es den Anschein, daß dieses Tem po, das ja bei der mannigfaltigen Struktur des deutschen Wirtschaftslebens niemals ein einheitliches sein kann, sich , hier und da etwas verlangsamt hat, oder gar an manchen Stellen in einen gewissen Beharrungszustand übergegan gen ist In erster Linie gilt dies für eine Reihe von Kon sumindustrien, in deren Erzeugnissen infolge der schon lang« ourchgeführten Produktionseinschränkuugen keine groß«» Vorräte mehr vorhanden sind, mährend der Verbrauch schließlich unter einen gewissen, wenn auch durch die gegen wärtige Einkommenslage der Bevölkerung tiefgesenkten Stand nicht herunter gehen kann. Für die Verbrauchsgü terindustrien bleibt immer der laufende Mindestbedarf eines Binnenmarktes zu decken, den eine Bevölkerung von 6i>
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