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D«aai»iMch« «Itr 8«»«. - «ruck »Md v«la,r ««rl «*»— t» 86. Jahrgang Mittwoch, am 3. Dezember 1930 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Peklkzelle 26 Reichspfennige, Eingesandt and Reklamen 60 Reichs Pfennige Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen: einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 Postscheckkonto Dresden 125 48 «eie» «Kar «MM »le amMqe» «ekamMmtth»»,«, »M»heW^«mlch«M.»« Amlsrerichl» «» »«Hedlnü» L« Dtspol-iswal», Weitzeritz-Jeilung »ft<n«z-»img m» Mzeiger siir DippEswalLe, Schmte-ederg «.U. S « , » » » «»» - Nr. 281 schäft Montag, den 8. Dezember 1S3V, 10—12 Uhr vormittags, statt. L. 48 Allg. Dippoldiswalde, am 24. November 1930. Die Amkshauptmannschast. Wahlen zum Wasseramte. Gemäß 8 158 des Wassergesetzes in Verbindung mit 8 50 der Ausführungsverordnung sind für die Zeit v°m 1- Oanuar 1931 bis 31. 12. 1933 zwei Mitglieder des für ben BeMk der übt werden, juristische Personen und solche, die geschäftsunfähig oder in der Geschäftsfähigkeit beschränkt sind, wählen durch ihren gesetzlichen Vertreter, für jede beteiligte Staatsverwaltung wählt deren Letter oder ein von der zuständigen Behörde bestimmter Bevollmächtigter, für Miteigentümer eines Grundstücks oder Mer Anlage wählt ein mit schriftlicher Vollmacht Versehener «>is der Mitte der Eigentümer. , . Niemand kann das Wahlrecht mehrfach ausüben. Flir den NaN daß der Wahlberechtigte dem Wahlleiter oder den Wahl- gehilsen nicht bekannt ist, hak er selbst für Ausweis seiner Per- ^u 'wählen ist mit Stimmzetteln, die mit den Namen der zu Wählenden zu versehen sind und gleichzeilig in einwandfreier Weise erkennen lassen müssen, ob der zu Wählende als Mitglied des Wasseramkes oder als Stellvertreter gewählt werden soll, jeder Stimmzettel hat also je zwei Namen für die wirklichen Mitglieder und je zwei Namen für die Stellvertreter ZU ent halten. Stimmzettel, die Mitglieder und Stellvertreter als solche nicht oder nicht in genügender Anzahl benennen oder die Per sonen der zu Wählenden nicht erkennen lassen oder die Namen nicht Wählbarer enthalten, sind insoweit ungültig. Enthält ein Stimmzettel mehr Namen als Personen in der der beiden Grup pen (Mitglieder — Stellvertreter) zu wählen sind, so gelten die in der Gruppe zuerst geschriebenen Namen wählbarer Personen. Wählbar sind alle im Sinne des 8 8 Abs. 2 Ziffer 1—4 des Gesetzes über die Wahlen zu den Bezirksversammlungen, Be zirksausschüssen und innerhalb dieser Körperschaften vom 5. 7. 1919 unbescholtenen mündigen Personen. Als gewählt gelten diejenigen Personen, welche die relative Stimmenmehrheit erhalten haben. Bei Stimmengleichheit ent scheidet das Los. Das Amt eines Mitgliedes des Wasseramtes ist ein Ehren amt. Die Amtsdauer beträgt drei jahre. Die Wahlen finden im Sitzungssaals der Amtshauptmann- Auf Blatt 55 des hiesigen Handelsregisters, betreffend die Firma Pappenfabrik Dippoldiswalde, Gesellschaft mit beschränk ter Haftung in Dippoldiswalde, ist heute eingetragen worden, daß die Firma künftig Pappenfabriken Rudolf Schmidtchen, Gesell schaft mit beschränkter Haftung lautet, daß der Gesellschaftsver trag durch Beschluß des Gesellschafters vom 30. Oktober 1930 laut Notariatsprokokolls von diesem Tage abgeändert worden lft und daß der Gegenstand und Zweck der Gesellschaft der Fort betrieb der Pappenfabrik Dippoldiswalde und die Uebernahme ' und der Fortbetrieb der bisher dem Gesellschafter Schmidtchen i persönlich gehörigen Pappensabrlk zu Wingendorf (Bez. Lauban) ist, sowie daß die Gesellschaft sich an gleichartigen Unternehmen ! beteiligen, solche erwerben und Zweigniederlassungen errichten kann. Ferner Ist eingetragen worden, daß dem Betriebsleiter Diplom-jngenieur Friedrich Uhlmann und dem Kaufmann Alfred Forbriger, beide in Ulberndorf, Gesamtprokura erteilt worden ist. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 2. Dezember 1930. WlGtlMnW. Mittwoch, am 10. Dezember 1930, vormittags 10 Uhr, im Fremdenhof „Siadt DreSoen" in Altenberg. 553 w. Stämme 10/31 cm — 18l,47 km, 10,2—20 m lang; 5833 w. Abschnitte 7/14 cm -- 215,80 km, 1 -- 1981 w. Abschnitte 15/39 cm - 287,99 km, / lang. Aufbereitet in den Abteilungen: Kahlschläg» 19, 58, 94 und 103. Durchforstungen und Etnzelhölzer 1, 2, 4, 10, 12, 29, 41, 88, 87, 110, 111. Forftamt Hirschsprung-Altenberg.iS Forfttasse Dresden. Ortlichesund Sächsisches MppoldiswalL«. Bei ziemlich vollem Mond und sternen klarem Himmel sank in vergangener Nacht das Thermometer unter Gefrierpunkt. Heute morgen stand es auf — 5» o Wohl überall in den Gärten ist die Herbstarbeit beendet, empfindliche Pflanzen sind eingedeckt oder sonst vor Frost geschützt, so daß Schaden durch den Frost nicht entstanden ist. — Die Grenze zwischen dem Reich und der Tschecho slowakei soll neu vermessen, vermerkt und kartiert werden. Die Ausführung der Arbeiten geschieht auf der sächsisch- böhmischen Strecke deutscherseits durch das Sächliche Landes vermessungsamt und verteilt sich auf die Jahre 1030 und 1931. Das Reich erstattet Sachsen die Hälfte des veran schlagten Aufwands von 162000 M. Für 1930 wird neben einem Gehastsaufwand von 32 500 M. mit einem Sach aufwand von 55 000 M. gerechnet. Der Reichszuschuß be trägt fürs laufende Jahr 40000 M. Die sächsische Regierung fordert im neuen Staatshaushaltplan 52500 M. zur Instand setzung und Richtigstellung der Landesgrenze, davon sind Sachsens Haushalt für 1S3V Keine neuen Steuern. Dem Sächsischen Landtag ist jetzt der Entwurf eines Ge festes über den Staatshaushalt für das Rechnungsjahr 193« mit den Entwürfen des ordentlichen und außerordentlicher Staatshaushaltsplanes zugegangen. Der ordentliche Etat ba- lanciert in Einnahmen und Ausgaben mit 416 500 540 RM Im außerordentlichen Etat werden 43 733 686 RM gefordert Die vom Landtag bereits vorweg bewilligten 51390 900 RM zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sind im Etat mb 55 323 400 RM angesetzt. Es sind also fast vier Millioner Reichsmark mehr eingestellt worden. Nach dem Staatshaus. Haltsgesetz soll das Finanzministerium ermächtigt werden, zm Verstärkung der Betriebsmittel bis zu 30 Millionen Reichs mark Darlehen aufzunehmen. Der Landesanteil an dei Kraftfahrzeugsteuer soll mit 50 Prozent dem Staate, mit 4S Prozent den Bezirksverbänden und bezirksfreien Gemeinden und mit 5 Prozent dem Wegebaustock zugute kommen. Der Bezirksanteil an der Kraftfahrzeug st eue, soll für die erste Hälfte 1930 nach dem Verhältnis des Zug tiersteuersolls, für die zweite Hälfte des Rechnungsjahres zu, Hälfte nach der Zahl der Kraftfahrzeuge verteilt werden. Lei Landesanteil an der Mineralwassersteuer soll ir voller Höhe dem Lastenausgleichsstock zugute kommen (1950 000 RM), also ausschließlich an die Gemeinden flie ßen. Der Landesanteil an der B i erst e u e r soll 1930 dein Staate überlassen bleiben. Die Gemeinden erhoben im Rech- nungsjahr 1930 — abgesehen von dem einmaligen Sonder zuschuß von vier Millionen Reichsmark ein halbes Prozem des Landesanteiles an der Einkommen- und Körperschasts- steuer. Außerdem sollen den Bezirksfürsorgeverbänden wei tere 2,5 Millionen Reichsmark zur Verfügung gestellt wer- den. Ein außerordentlicher Zuschuß in Höhe von 1325 00( Reichsmark soll dem Lastenausgleichsstock überwiesen werden In den Vorbemerkungen zum Staatshaushaltsplan füi 1930 wird ausgeführt, daß ein A u s g l e i ch des ordentlichen Staatshaushalts unbedingt erforderlich gewesen sei. Verschiedene Ausgaben hätten sich zwangsläufig er höhen müssen, so unter anderem die Zmsenlast für Staats schulden um 2,6 Millionen Reichsmark, der Bedarf für An leihetilgung um 919 000 RM, der Zuschußbedars bei Versor gungsbezügen und die Besoldungslasten. Dem standen aus , der anderen Seite verminderte Einnahmen (Erlös ! aus Holzverkäufen und Ueberweisungssteuern) in Höhe von 7 280 000 RM gegenüber. Dieser Gesamtverschlechterung dos Etats um über 13 Millionen ständen auf der anderen Seite erhöhte Erträge der Landessteuern um 5 150 000 RM und die Einnahmen aus der Biersteuer in Höhe von 6 346 000 Reichsmark gegenüber. Man habe grundsätzlich davon abge- sehen, neue Steuern oder Sleuererhöhungen vorzuschlagen. Dagegen seien die Nutzungen des Staatsvermögens und der Staatsanstalten um rund 2,5 Millionen Reichsmark gestie gen. Bei Senkung der Ausgaben habe man darauf verzichtet, eine Abwälzung auf andere Träger (Gemeinden und Ge meindeverbände) herbeizuführen. Die Regierung habe viel mehr durch ihre Ausgabenfentungen, so besonders bei den Polizei- und Schullasten, auch die Gemeinden usw. mitentla- ! stet. Eine Herabsetzung der sozialen Ausgaben sei nach Mög lichkeit vermieden worden. Unter Zubilligung gewisser Aus nahmen seien die Mittel für Reisekosten und allgemeine Ge- schäftsbedürfnisse um 5 Prozent gesenkt worden. Das be deute eine Ersparnis von 400 000 RM. j An dem Finanzausgleich zwischen Reich und Ländern > und Land und Gemeinden werde für da« Rechnungsjahr j 1930 nichts geändert werden. 3000 M. zur Beseitigung von Grenzschäden an der sächsisch- preußischen und sächsisch-thüringischen Grenze nötig. — Zeige an, was Du zu verkaufen hast! Diese Mahnung an das Publikum ist besonders in der Borweihnachtszeit am Platze. Die langen Winterabende bringen es naturgemäß mit sich, daß die Zeitung aufmerksamer und gründlicher gelesen wird, als zu jeder anderen Jahreszeit. Deshalb ist ein Inserat viel wirksamer als irgend eine andere Reklame, denn es wird von allen gelesen, während Schaufensterauslagen oder Plakat ankündigungen nur von einem kleinen Teil der Vorüber gehenden beachtet werden, und bei schlechtem Wetter geschieht dies sogar nicht einmal. Jetzt ist günstigste Zeit zum Inserieren, naht doch das liebe Weihnachtsfest, für das schon jetzt Ge schenke cingekauft werden. Es empfiehlt sich also, jetzt schon seine Waren in der Zeitung zu empfehlen. Reinholdshain. Die Bibelstunden sollen in diesem Winter in der Schule gehalten werden. Die erste findet am morgen den Donnerstag (nicht Freitag) abends um 8 Uhr statt. Reinhardtsgrimma. In der Nacht zum Dienstag sind dem Gutsbesitzer Kurt Fischer, hier, 2 Bienenstöcke mit Inhalt im Werte von 160 RM. gestohlen worden. Die Diebe sind auf einem Motorrad mit Beiwagen angesahren, haben die Bienen stöcke aufgeladen und sind dann in Richtung Lungkwitz ge- Von den gesamten Ausgaben des vorliegenden Haus haltsplanentwurfes entfallen — nach Kürzung der Erstat tung von Lritten — 234 389 524 RM, das sind 64,8 Prozent, auf persönliche Ausgaben (460 000 RM mehr als im Vor- ahre), 121919 848 RM, oas sind 33,7 Prozent, auf fort dauernde sächliche Ausgaben (12,6 Millionen Reichsmark weniger als im Vorjahre) und 5442 408 RM, das find 1.5 Prozent, auf einmalige Ausgaben (5 Millionen weniger). Von den Roheinnahmen entfallen 249 816 000 RM, das sind 80 Prozent auf Steuern (plus 5,34 Millionen), 44400000 Reichsmark, das sind 10,7 Prozent auf Nutzungen des Staats oermögens, 54 750 000 RM, das sind 131 Prozent, auf Er stattung von Dritten, 67536000 RM, das sind 16,2 Pro zent, auf Verwaltungseinnahmen (4,7 Millionen Reichsmark mehr). Die fundierten Schulden betragen nach dem Stande oom 30. September 1930 75192 23V RM, davon entfallen 15 Millionen auf die sechsprozenlige Anleihe von 1927 und 29573128 RM auf die Aktiengesellschaft Sächsische Werke. Sie schwebenden Schulden beliefen sich am gleichen Tage auf insgesamt 187 950 772 RM. Offene Kredite stehen noch in Höhe von 33 778 390 RM zur Verfügung. Lion den Veamtenstellen der unteren Besoldungsgruppen zollen etwa vierhundert in Zukunft wegfallen. Diese Stel len sollen durch Arbeiter besetzt werden. Ein weiterer Abbau von Beamtenstellen ist im unteren Dienst nicht beabsichtigt. Die planmäßigen Beamtenstellen haben sich um 155 ver mehrt. Der Haushaltsplan weist 3296 Angestellte aus ge genüber 2755 im Vorjahre. Die tatsächliche Vermehrung be trägt nur 126 Kräfte. Für Bauten und Bauunterhaltung werden insgesamt 13 059 810 RM anaefordert gegenüber 17 887110 RM im Vorjahre. Auf in Ausführung begriffene Bauten entfallen davon 4 439 850 RM (Krankenstift Zwickau 932 000, Deut sches Hygiene-Museum 250 000, Bergakademie Freiberg 166 000, Frauenklinik Leipzig 693 000, Technische Hochschule Dresden 640000 RM). Für Neubauten werden 1668 300 RM verlangt, darunter 950 000 RM für das Polizeipräsi dium in Chemnitz. Der laufende Bauaufwand erfordert 6 951 660 RM, davon entfallen auf Hochbauwesen 3,9 Mil lionen, auf Universität Leipzig 562 000 RM, auf Ordnungs polizei 772 000 RM und auf Heil- und Pflegeanstalten 1250000 RM. Im außerordentlichen Staatshaushalt werden insgesamt 43 733 686 RM angefordert. Hiervon entfallen auf das Ar- beits- und Wohlfahrtsministerium 17 950 000 RM, und zwar 11450 000 RM für die werteschaffende Arbeitslofenfürsorge und 6,5 Millionen RM zur Unterstützung der Bezirksfürsor geverbände, auf das Wirtschaftsministerium 901836 RM davon 681836 RM für Landwirtschaftsbetriebe und je 100 000 RM auf das landwirtschaftliche und gewerbliche Schulwesen, 1 Million Reichsmark auf oas Volksbildungs- Ministerium für den Umbau von Schulhäusern und 22 556 850 RM auf das Finanzministerium. Unter den grö beren Posten sind hier zu nennen 8 Millionen RM"für Staatsstraßen und 4 280000 RM für Talsperren, 2,5 Mil lionen Reichsmark an die Gewerkschaft „Gottesfegen" in Lugau und 3 Millionen Reichsmark an die Landeskullur renkenbank für Kleinwohnungsbau. Außerdem sind eingesetzt 1,5 Millionen Reichsmark für die staatlichen Kraftwagenun ternehmungen und 1 Million zur Erhöhung des Grundka pitals der Sächsischen Staatsbank. flüchtet. Sachdienliche Meldungen werden an den Gendarmerie posten Dippoldiswalde erbeten. — Beim Besuch einer hiesigen Familie hat ein 15 jähriges Dienstmädchen aus Dresden ihren Gastgebern eine Damen armbanduhr gestohlen. — In einer hiesigen Gastwirtschaft ist ein Dresdner Zech betrüger aufgetreten. Er machte eine Zeche und entfernte sich dann unter dem Vorgeben, in 2 Stunden wiederzukommen. Das Wiederkommen vergaß er aber. Es wird vor dem Gauner gewarnt. Dresden. Am Montag vormittag fanden auf dem Stern platze vor dem Gebäude der Ortskrankenkasse Ansammlungen Erwerbsloser statt. Als die Polizei die etwa 400 Personen, an die ein Redner eine aufreizende Ansprache richtete, zum Weitergehen ausforderte, wurden die Beamten tätlich ange griffen, so daß das Ueberfallkommando alarmiert werden mußte. Drei der Angreifer wurden festgenommen. Mllei» kill' mopgen: Keine wesentliche Aenderung. Nachts noch etwas strengerer Frost.