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t» VermckwsriNÄ» «adaklemt »rltr Set«- - Druckt mir Verlag: s«! Set« i» St»»»»i«v«t»«. 96. Jahrgang Dienstag, am 2. Dezember 1930 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelitzelle 20 Reichspfennige, Eingesandt und - Reklamen 60 RelchSpfennlge Nr. 280 Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 3^-4! mit Zutragenr einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Berbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Viele» «I«« mlhrur Vie amMche» «ekaankmachUNgr» Aml»hauplma««schafr, »es Amls-erichl» o» -es Sl«vü«r» r« Dl-poltt»«alt» Weitzeritz-Jeitung rageszeilung m» Anzeiger siir Dippoldiswalde, SchmteSeverg a. li- Neue Notverordnung unterzeichnet - Juli ds.Js., insbesondere hinsichtlich der Krankenversicherung Krankenhauses und durch seine ärztliche Wirksamkeit viel Segen stiftet und dadurch die geistliche Heidenmission kräftigst unterstützt. Pfarrer Müller berichtete aus Schweitzers Werken über Unzuverlässigkeit, Hinterlist, Eigennutz, Aberglauben und ^erfassungsändernde Bestimmungen ausgeschlossen worden sind. Beziehungen der Mission zu der Adventszeit und auf die Notwendigkeiten von Liebeswerken, wie z. B. Mission, gerade in schweren Zillen hinwies. Um die rechte Adventsstimmung der zahlreichen Gäste hervorzurufen, wurde das Elektrische aus geschaltet, die Tischke zrn angezündet, und in ihrem Dämmer scheine sangen alle: „Es ist ein Ros' entsprungen". Der erste Teil des Abends brachte 6 lebende und teils auch sprechende Bilder, Szenen aus der Mission darstellend: Pauli Gesicht: „Komm herüber und hilf uns". Das Sehnen der indischen Frauenwelt. Abschied des Missionars von der Heimat. Aerzt- liche Mission in Afrika. In der indischen Senana (Frauen- ; gemach). Der Gewandung nach schienen echt indische Männer und Frauen und dazu noch schwarzhäutige und wollköpfige Neger die Bilder zu stellen. (In der Freitag-Nummer haben wir schon das Missionshaus in Leipzig als Lieferant der echten Kostüme verraten.) Die Stellung der Bilder, ihre Er- j klärung durch Oberkirchenrat Michael, dazu beseelende Dedichts- vorträge, Harmoniumspiel und Gesänge der Berrinsdamen machten einen tiefen Eindruck auf die Anwesenden. Da» Schluß- bild war geradezu ergreifend. Es stellte die Kreuzigungsgruppe im Andachtssaale des Leipziger Missionshauses dar. Bor einem von Malermeister Pöge meisterhaft hergestellten, überlebens, grotzen Gemälde (Christus am Kreuze) stand eine Indierin und ein Afrikaner, den Zusammenschluß aller Menschenrassen im Christentum durch die Mission andeutend. In der nun folgenden Pause mischten sich die Negerknaben zwischen das Publikum zu einer Tellersammlung, und sie sollen nicht schlechte Geschäfte gemacht haben. Sie mutzten sich aber beeilen, denn schon hatte Pfarrer Müller das Podium betreten zu seinem Bortrage über Albert Schweitzer, der >878 als Sohn eines Lehrers im Oberelsatz geboren ist, in Paris Musik und mit 30 Jahren Medizin und später Zahnheilkunde studierte und bald darauf nach Mittelafrika ging, wo er durch Einrichtung emes zunächst primitiven, dann aber eines komfortablen Berlin, 2. Dezember. Der Reichspräsident hat die ihm von der Reichsregie. rung vorgeschlagene Verordnung zur Sicherung von Wirt- schäft und Finanzen auf Grund von Artikel 4S der Reichs- Verfassung gestern in den spaten Abendstunden vollzogen unk zur Verkündung an das Relchsgesehblall wellergeleilet. Damit tritt auf Grund von Artikel 48, Absatz 11, dei Reichsverfassung ein bedeutsames und umfangreiches Gesetzes werk in Kraft. Kursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 10. Januar 1931 bei dem Wirksamkeit der Missionare und Aerzte grohe Schwierigkeiten bereiten, die nur durch einen festen, sittlichen Charakter, wie ihn Schweitzer besitzt, überwunden werden können, bis die Afrikaner doch durch überzeugende Heilerfolge dahinterkommen, datz ihnen die Weißen Nutzen bringen. Der hochinteressante Dorirag gewährte tiefe Einblicke in die dortigen Verhältnisse. Mittlerweile war es I I Uhr geworden. Redner hätte noch mancherlei berichten können, und man hätte gern noch länger zugehört. Aber er eilte zum Ende. Nach kurzem Schlußworte des Oberkirchenrats Michael leerte sich der Saal, und alle gingen hochbefriedigt von dem Erleben des Abends den heimatlichen Ruhestätten zu. ' Dippoldiswalde. Bon der städtischen Polizei wurde gestern gegen Abend der 29 jährige Arbeiter Josef Scholz aus Ritters walde wegen Bettelns festgenommen und heute ins Amts gericht eingeliefert. Scholz hatte 140,28 M. bei sich. Trotzdem ging er betteln. Dippoldiswalde. In einem Lichtbildervortrag wird am Mittwoch abend die Ortsgruppe Dippoldiswalde der NSDAP, gegen 200 Bilder aus den Kriegsarchiven des Feindbundes zeigen. Der Vortrag findet in der Reichskrone statt. (Siehe Inserat.) Dippoldiswalde. Im Naturheiloerein spricht morgen Mitt woch im Gasthos zum „Goldenen Stern" der Psycho-Phy- siognomiker W. Uhlmann—Chemnitz in einem öffentlichen Lichtbildervortrag über „Blicke ins Seelenleben des Menschen auf Grund der Körper- und Gestchtsausdruckskunde". An zahlreich gut zusammengestellten Lichtbildern wird der Redner die Anwesenden in die praktische Charakter- und Lebens kunde einführen. Ein Besuch des Vortrages dürfte für jeder mann lohnend sein. (Näheres Inserat.) — Dem hiesigen Amtsgericht wurde gestern der am I I. August 1909 geborene Arbeiter Erwin Tiebel aus Seifers dorf zu einer richterlichen Vernehmung vorgeführt. T. wurde nach seiner Vernehmung in das hiesige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, da Haftbefehl gegen ihn erlassen worden ist. Reichsrat verabschiedet worden ist. Nur Insofern sind gewiss« Abänderungen vorgenommen worden, als Örtlich es und Sächsisches Dippoldiswalde. Als wir am Montage zur Beteiligung am Missionsabende in den Reichskronensaal eintraten, grüßten uns von den weißgedeckten Tischen her tannengrüne Adventskränze und Sträuße. Alles hatten die Frauen des Missionsvereins aufs schönste hergerichtet und durch Kuchen- — Der Bildungsausschuß Dippoldiswalde veranstaltet am Donnerstag, den 4. 12., in Reichstädt und Rein holdshain Filmvorführungen. Es läuft der Film „Die weiße Hölle vom Piz Pallü". Dieser Film zeigt die über wältigenden Schönheiten der Gebirgswelt, er zeigt aber auch die Gefahren, denen die Bergsteiger ausgesetzt sind. Drei Menschen kommen durch Schneeftürme und Lawinen in Lebensgefahr. Zwei davon werden unter größten An strengungen lebend gerettet. — Ferner will am Sonntag, den 7. Dezember, nachmittags 4 Uhr, wieder der Märchen onkel in das Schützenhaus Dippoldiswalde kommen und unseren Kindern durch Wort und Bild alte liebe Mär chen erzählen. Kommt, ihr Kinder, groß und klein, es gibt auch wieder etwas Besonderes! Näheres im Inserat. Dippoldiswalde. Bel dec hiesigen Sparkasse wurden im November d. Z. 52 257.— RM. elngezahlt und 19 982 NM. zu- rückgezahlt. Der Zinssuh für die Spareinlagen beträgt 5°/o bei täglicher Verfügung, 5'/-°/° bei monatlicher Kündigung und 6°/» bei einvierteljährlicher Kündigung. — Vor 14 Tagen brachten wir einen Artikel über den „Frachtanteil am Milch preis". Darin war gesagt, daß der Erzeuger für 100 Liter Milch durchschnittlich 18 M. erhalte. Wir werden jetzt um Richtigstellung insofern gebeten, als im hiesigen Bezirk Erzeuger nur durchschnittlich 14 M. für 100 Liter erhalten. — Der Prüfungsausschuß beim Landtag hat schlossen, ein Gesuch der Firma Gutte L- Sohn in Altenberg um Schadenersatz für Flußregelungs- und Straßeninstandsetzungs- arbeiten auf sich beruhen zu lassen. Hersdorf. Der Bürgerentscheid am Sonntag hat nicht die erforderliche Anzahl Stimmen zur Auflösung des Gemeinde verordnetenkollegiums erbracht. Von den 5166 Stimmberech tigten wäre die Hälfte der Stimmen, nämlich 2583, zur An nahme des Bürgerentscheides erforderlich gewesen. Es wurden jedoch nur 2368 Ja-Stimmen aufgebracht. verkauf auch für Labung des Gaumens gesorgt. Eingeleitet andere „schöne" Charaktereigenschaften der Neger, die der wurde der Abend durch gemeinsamen Gesang und Begrüßungs- s ' " '' ansprache des Oberkirchenrats Michael, indem er auf die engen Die Notverordnung besteht im wesentlichen aus drei Teilen. Zunächst enthält sie auf Grund der inzwischen und wertvoller politischen Anre Mllei' kür morgen: Zeitweise etwas auffrischende Winde aus Ost bis Nordost; langsame Abnahme der Bewölkung, etwas Temperatur-Rückgang, örtlich Nebelbildung. Höchstens unbeträchtliche Niederschläge. 11. Bürgermeister Obenaus, Gittersee, 12. Direktor M. Braune, Dölzschen, 13. Mühlenbesitzer Or. Herrsche!, Dresden, 14. Syndikus Tögel, M. d. L., Cohmannsdorf, und 15. Stadtrat Naacke, Tharandt. Für jedes Vorstandsmitglied ist nach 8 24 der Genossen- „ schaftssatzung ein Stellvertreter bestellt worden. : gesammelten Erfahrungen uni. , Gemäß 8 117, Abs. 2 des Wassergesehes wird dies hiermit > gingen gewisse Abänderungen der Notverordnung vom 26. bekanntgemacht. - Juli ds.Js., insbesondere hinsichtlich der Krankenversicherung Dresden, den 29. November 1930. VI. Wa. 8 Allgem./30. § der Arbeitslosenversicherung und der Gemeindefinanzen. ——— —— i Die neue Notverordnung umfaßt den wirlschafts- und Ueber das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft in Finanzplan der Reichsregierung, wie er inzwischen vom Firma Gröschel und Nitzsche, Stuhlsabrik in Höckendorf, Bezirk - - - - '—— . - -— - Dresden, wird heute am 1. Dezember 1930, nachmittags '/,5Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Süß in Dippoldiswalde wird zum Kon- Der dritte bedeutsame Teil der Notverordnung umfaß Maßnahmen zur Stützung der notleidenden Landwirtschaft In diesem Abschnitt sind sür Sicherung der heimischen Pro duktion gewisse Zolländerungen vorgesehen, ferner wichtig, Bestimmungen in das Brotgesetz, u. a. hinsichtlich des Bei Mischungszwanges, eingesügt und die Vorschriften des dem Reichstag bereits vorgeleglen Handelsklassengesehes aufge nommen worden. Die gesamte Notverordnung gliedert sich in neun Teile, und zwar mit den Untertiteln: Aenderungen der Notver ordnung vom 26. Iuli 1SZ0. Sicherung des Haushaltes, Steuervereinfachung und Steuervereinheitlichung. Senkung von Realsleuern und Verkehrssleuern, Finanzausgleich, fer ner Fragen der Reichsbank, der Golddiskonlbank und dei Kentenbank. Wohnungswirlschaft, Schuh der Landwlrtschafl und schließlich Vereinfachungen und Ersparnisse auf dem Ge biete der Rechtspflege. Der Vorstand der Weißerih-Genossenschast (Genossenschaft mit beschränkter Beitragspslicht) seht sich aus folgenden Mit gliedern zusammen: 1. Bürgermeister Baumgarten, Freital, Vorsitzender, 2. Sladtbaurat Bock, Freital, stellvertr. Vorsitzender, 3. Verwaltungsdirektor Hartmann, Dresden, Schatzmeister, 4. Oberregierungsrat Grohmann, Dresden, 5. Stadtbaurat I)r. Mahl, Dresden, 6. Sladtbaurat Or. Leske, Dresden, 7. Stadtrat Schleinitz, Freital, 8. Direktor Völkel, Freital, 9. Direktor, Regierungsbaurat Hirche, Dresden, 10. Bürgermeister Fleischer, Hainsberg, Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im 8 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Dienstag, den 30. Dezember 1930, vormittags >/-9 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Dienstag, den 27. Januar 1931, vormittags 8 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Ge meinschuldner verabfolgen oder leisten, muh auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgeson derte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 10. Januar 1931 anzeigen. K. 19/30. Das Amtsgericht zu Dippoldiswalde, am 1. Dezember 1930. Ivie amtlich milgekeill wird, wird an einer welkeren Linzelbegründung der Notverordnung in Gestalt einer amt lichen Verlautbarung im Augenblick abgesehen, zumal der Wirtschaft«- und Ainanzplan. der den wesentlichen Inhalt der neuen Notverordnung bildet, bereits am 30. September . ds. Is. eine eingehende amtliche Begründung erfahren hak. Line Ergänzung der Begründung der neuen Notverordnung behälk sich die Reichsregierung für die unmittelbar bevor stehenden Beratungen des Reichstages vor, der sich bekannt- ich vom 3. Dezember ab mit der ersten Lesung de» Reichs- -aushaltsplans 1931 befassen wird. Die Reichsregierung verlangt Klärung bis Ende der Woche wie wir erfahren, wird die Relchsregierung vom Reichs tag verlangen, daß die Notverordnungen bis Sonnabend oerabschiedet werden. Der Kanzler wird am Mittwoch zum Ltat und zur neuen Notverordnung eine große Erklärung ibgeben. in der diele Forderung zweifellos schon enthalten lein wird. Es wird zur Begründung darauf bingewiesen, i>aß der Ausland unserer Wirtschaft schleunige Verab- chsedung verlangt, wenn nicht ernste Gefahren entstehen sol- en. Auch eine Beratung der neuen Verordnung im Haus- zaltsausschuß analog den Verhandlungen über die Juli-Ver ordnung kommt nicht in Frage. Der Reichstag hat diesmal nur zu entscheiden, ob er die Notverordnung aufheben will oder nicht. Da man außerdem damit rechnen muß, daß von den xxlremen Parteien ein Mißtrauensvotum eingeht, wird der Keichstag auch noch hierüber bis Sonnabend amtlmmen, so »ah die politische Situation am Ende dieser Woche vollkommen geklärt sein wird. Vie Voraussetzungen dafür dürften in den Besprechungen !>es Kanzlers mit den Parteien geschaffen worden sein. Es ist wahrscheinlich, datz der Reichstag auch die nächste Woche zusammenbleibt, um laufende Vorlagen zu behandeln. Milte Dezember würde dann die Vertagung bis vielleicht Lnde Januar erfolgen. Gericht anzumeiden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines - - " 8 132