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rem in oer rvtermtllwnenstadt, die magnetisch Wirtschaft und Menschen anzieht, verbraucht die Kräfte, aber steigert i sk auch zu höchsten Leistungen. Diese Lebenskraft ist es, ; die Berlin einzigartig macht und jeden Berliner ebenso wie ; Berlin-Besucher in ihren Bann reißt. Dr. E. M. Neue Naturschutzgebiete in Deutschland. Im Laufe der letzten Monate sind zu den zahlreichen deutschen Naturschutz gebieten und behördlich geschützten Naturdenkmälern wieder ° einige bemerkenswerte neue in verschiedenen Teilen des Reiches hinzugekommen. Am Harz wurden bestimmte Teile des Hakelwaldes. der sich etwa zwischen Köchstedt und Hete born, nördlich der Strecke Wegeleben—Hadersleben—Gaders- leben in einer Ausdehnung von 5 300 Morgen hinzieht, un- > ter Naturschutz gestellt. Der Hakelmald zeichnet sich nicht nur durch besondere landschaftliche Schönheit, sondern vor allem durch seinen einzigartigen Reichtum an vielfach sehr selten gewordenen Pflanzenarten aus. In Thüringen sind der Ko bersfelsen. ein typischer Prallhang zwischen dem Bleiberg und dem Schloß Burgk, und das einzige Muschelkalkvor kommen- Ost-Thüringens bei Jda-Walohaus in der Nähe von Greiz staatlich geschützt worden. In dieser Muschelkalk- insel fand man 39 verschiedene Versteinerungen! Im Süd osten Badens sind zwei Gebiete im Bereich des Bodensees unter Naturschutz gestellt worden. Einmal die zur Stadt Ra dolfzell gehörige Halbinsel Mettnau, wo sich das Scheffel schlößchen und die Vogelwarte befindet, aus einer Fläche von 60 Hektar Das zweite Gebiet ist das eigenartige Wollmatin- ger Ried mit seinem besonderen Tier- und Pflanzenleben unweit der Tore der Stadt Konstanz. Auch die berühmte Ro- mintener Heide im östlichen Teil der Provinz Ostpreußen, ein berühmtes Jagdgebiet mit dem Jagdschloß des ehemali gen Kaisers, ist zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Das Naturschutzgebiet umfaßt das Gelände der Oberförste- , reien Rominten, Warnen, Szittkehmen und Nassowen, so- I weit es im Wildgatter liegt. Unser Leben währet 7V Jahre... So heißt es in der Bibel vom menschlichen Leben. Vor ' 2000 Jahren etwa scheinen danach die Menschen älter ge worden zu sein, als in der heutigen Zeit. Denn dieser bibli- sche Spruch trifft auf das Durchschnittsalter der heutigen ! zivilisierten Menschheit nicht zu. Indessen, es ist den Fort- ! ichritten der medizinischen Wissenschaft und der vorbeugen- > den Gesundheitspflege gelungen, allein in den letzten fünfzig fahren unsere Lebensaussichten um etwa 20 Jahre, d. h. von früher 37 auf jetzt 57 Jahre zu erhöhen! Zu diesem Er folge hat besonders die Herabdrückung der Säuglingssterb lichkeit, die planmäßige Bekämpfung der Tuberkulose und oer Seuchen überhaupt und nicht zuletzt die Erziehung des Menschen zur Gesundheit beigetragen. Von wie außer- ordentlich großer Bedeutung gerade dieser letzte Punkt ist, zeigt u. a. die Tatsache, daß z. B. nach einer amerikanischen Statistik 30 Prozent aller Todesfälle ansteckende, also ver meidbare Krankheiten betreffen. Je mehr wir lernen, einerseits Gesundheitsgefahren ! durch Beachtung der wichtigsten hygienischen Vorschriften > zu vermeiden und andererseits durch zweckmäßige hygie nische Lebensweise, z. B. in Fragen der Ernährung, der Ab- - Härtung, der körperlichen Uebung und dergleichen mehr, unseren Körper gegen Krankheit zu stählen, umso leichter werden wir unser Leben verlängern können. Viel häufiger als früher, gelingt es auch der ürztliäzen . Kunst, manches Leben zu retten. Allein auch hier hängt der Erfolg der Kunst nicht selten von unserem eigenen Verhal len ab. Denn wer zum Beispiel bei einem Krebsleiden zu !pät zum Arzt 'geht, wer kleine Krankheitszeichen nicht be ichtet oder in falscher Sparsamkeit oder törichtem Aberglau ben ärztlicbe Hilke entbehren zu müssen vermeint, der treibt -in gefährliches «viel mit dem Leben 30. Fortsetzung. „Wo noa, »reoen M," I-rgl« Ne, „darf auch noch Hoffnun sein und wenn wir noch helfen können, müssen wir schweige und handeln. Kann mein Vater eine Nacht bei Ihne bleiben?" „Geh' eini, Kathrein, mach' a Licht," sagte schlicht der Alt zur Tochter und zum Sohne nur: „Greif zu» Toni." Er trua mit diesem die Bahre ins Haus Herr Arn« öffnet« die Augen. Er lag in einem buntüberzogenen Bett, neben ihn brannte ein Lichtlein, das schwamm in einem Glas all drei Korkstückchen und dieses Glas stand auf einem Holz jchemel. Das Lichtlein erleuchtete kaum die Fläche, auf dei es stand An die Zimmerdecke warf es zitternde Ringe unl die Decke war niedrig, ganz kahl und ganz weiß Wenn er den Arm hob, dachte Arn«, müsse er di« De» erreichen können Aber er konnte den Arm nicht heben wollte ihn auch nicht heben, sondern dachte es nur. Das alles war Arne, als ob es nicht sei Dann war e, ihm wieder, als ob er gar nicht in diesem Bett läge, sonder« ein kleiner Junge sei, der vor vierzig Jahren mal in genar so ein«m niedrigen Zimmer auf dem Kretschmarhof a« «iaem ebenso buntüberzogenen Bett gesessen hatte. An jenem Bett, in dem sein Großvater gelegen hatte. Und Arne sah den Großvater liegen mit geschlossene« Augen, die hatte er drei Tage schon nicht aufgetan und sei drei Tagen hatte er auch kein Wort gesprochen und alt Leute im Dorfe hatten gesagt: „Der „alte Herr" wird woh sterben " Arn« sah sich ,m Geist den Großvater am Arme schütteln damit er wach würde, aber der Großvater wurde nicht wach sondern atmete nur immer schneller und lauter Und dar Atmen war gar kein Atmen es war ein Röcheln uni Gurgeln , Da war Arne hinuntergegangen in die Leutestube, n» > s«in Bater mit dem Gesinde um den Tisch beim Essen saß uni hatte gesagt: „Der Großvater lebt ja gar nicht mehr," uni alle waren aufgesprungen. „Tot?" hatte der Vater gefragt. Arne hatte erwidert: „Er atm«t noch, aber er ist scho« lange gestorben Das, was Großvater war, ist fort, wai noch da ist, ist nicht der Großvater " Di« Leut« batten sich entgeistert angesehen, aber der Datei hatte ihn an die Hand Lenommen und zur Tür geführt Ei Eerichtslaal Ziegler-Prozey Unter großer Spannung wird der Hauptbelastungszeugi und Hauptgegener des Angeklagten, der Händler Schmiel vernommen. Er berichtet zunächst von der Fortschaffung einer im Jahre 1919 geschlachteten Schweines. Als er am Bahn ihof von einem Polizisten gestellt und verfolgt wurde uni jspäter in die Stadt zurückfuhr, sei ihm Ziegler mit zwo Wachtmeistern entgegengetreten und habe erklärt, er müss, eine Haussuchung vornehmest. Einen der Polizeibeamter habe Ziegler ersucht, zurückzubleiben und der andere sei an Tor zum Schmielschen Grundstück zurückgeblieben. Zieglei sei mit Schmiel allein in das Haus getreten und habe gesagt „Ich will gar keine Haussuchung halten. Man ißt doch selbs Mal gerne Schweinefleisch." Darauf habe Ziegler eine Haus suchung markiert und dann gesagt: „Na, ich habe nichts ge funden, aber denken Sie mal an mich." Nach ein paar Tager habe er, Schmiel, Ziegler etwa anderthalb Pfund Fleisch ge sandt. Polizeiobersekretär Sommer-Burg wird über dar Derschwinden der Wachtbücher befragt. Als die Wachtbüchei verschwunden waren, wurden sie nach geraumer Zeit vor einem Angestellten seines Bureaus in seiner Registratur ge- funden. Er wisse nicht, wie sie in die Registratur gekommer seien und habe es auch nicht erfahren können. Polizeibeam ter Brennecke-Burg weiß ebenfalls nichts Näheres von der Wachtbüchern. Auf die Frage des Vorsitzenden erklärt de: Zeuge, Tönnies hat in seiner Gegenwart zum Oberbürger- meister Schmelz gesagt, Ziegler habe geäußert, der Over- bürgermeister und der Magistrat seien Verbrecher und er Ziegler, werde den Oberbürgermeister wegen seiner Wolle- schiebung einsperren lassen. Es folgte dann die Vernehmun; ehemaliger Untergebener des Angeklagten und anderer Poli- reibeamter aus Burg. Rundsunkprogramm für Sonntag, den 30. November Leipzig-Dresden: 7.00 Hamburger Hasenkonzert; 8,00 Landwirtschaftsfunk: 8,3k Orgelkonzert; OM Morgenfeier? 10,30 Die Bedeutung des Rund funks für die Wirtschaft und Gesellschaft; 11,00 Stunde der Hei mat: Mit dem Mikrophon auf dem höchsten Berge Sachsens; 12,Ol Märchenmusik 14,00 Aktuelle Viertelstunde: 14,30 Bühnenvor schau; 15,00 Kammermusik; 15,30 Oscar Wilde: „Die Ballad, vom Zuchthaus zu Reading"; 16,10 Adventkonzerr; 16,40 ,T>ei große Tag in der kleinen Stadt"; eine Hörfolge von Dr. Kar! Blanck; 18,00 Mandolinenkonzert; 18,30 Alfred Wolfenstein liesi eigene Kurzgeschichten: 19,00 Schallplattenkonzert; 20,15 Wer fährt mit in der Postkutsche?; 21,00 „Der Holzdieb", Komisch, Oper in einem Akt von Friedrich Kind; 22,00 Zeitangabe, Pres sebericht und Sportfunk; anschließend Schallplattenkonzert; 23,3k I Tanzmusik. j Gleichbleibend» Tagessolge. , 10,00 Wirtschaftsnachrichten; 10,05 Wetterdienst und Ver< j kehrsfunk; 10.20 Bekanntgabe des Tagesprogramms; 10,25 Wa, > die Zeitung bringt; 11,00 Werbenachrichten außerhalb des Pro- gramms; 11,45 Wetterdienst und Wasserstandsmeldungen. Berlin — Stettin — Magdeburg. 7.00: Funk-Gymnastik. — Anschließend: Frühkonzert. — 8.00: Mitteilungen und praktische Winke für den Landwirt. — 8.15: Wochenrückblick aus die Marktlage. — 8.50: Morgenfeier. Uebertraaung des Stundenglockenspiels der Potsdamer Garnison kirche.—Anschließend: llebertragung des Glockengeläuts des Ber liner Doms. — 10.05: Wettervorhersage. — 11.00: Feierstunde, veranstaltet öom Arbeiter-Kültür-Kärtell Bettln. Helden der Arbeit. — 11.45: Aus der Aula der Luisenschule, Magdeburg: ,L)as Weltbild des Arztes." „Arzt und Psychologie." — 12.45: Märchenmusik. — 14.00: Von der Rütt-Arena: Meisterschaft der Zeitungsfahrer. Start. — 14.15: Elternstunde: Auch das Kind hat ein Anrecht auf Takt. — 14.45: Jugendstunde: Märchen und Kinderlieder. — 15.30: Zitherorchester-Konzert. Zitherklub 1897 Neukölln. — 16.05: „1000 A Jannings" von Munkepunke. — 16.30: Blasorchester-Konzert. — 18.00: Von der Rundfunk»«- suchsstelle der Staatlichen Hochschule für Musik: Studio. Elek irische Musik. — 18.45: Oscar Wilde (Zum 30. Todestag). — 19.20: Violinvorträge. — 19.50: Sportnachrichten. — 20.00: Orchesterkonzert. Berliner Funk-Orchester. — Während dör Pause gegen 21.00: Tages- und Sportnachrichten. — 22.15^Zeit ansage usw. — Danach bis 0.30: Tanzmusik lKapellc Marek Weber). K ö n i g s w u st e r h a u s e n. Bis 10.30: Berliner Programm. — 10.30: Elternftundc: Auch das Kind hat ein Anrecht aus Takt. — Anschließend bis 18.00: Berliner Programm. — 18.00: Hermann-Löns-Feier. — 18.45: Hichterstilnde: Albrecht Schaeffer liest eigene Dichtungen. — 19.10: Menschen- und TieMradies im Herzen Afrikas. — 19.35: „Die Prinzessin reitet." Novelle von Ina Seidel. — Anschlie ßend: Berliner Programm Rundsunkprogramm für Montag, den 1. Dezember Leipzig-Dresden: ,0,30 Schulfunk; 12,00 Schallplattenkonzert; 14,00 Mitteilun gen des deutschen Landwirtschaftsrates; 14,15 Singstunde fü« Kinder; 15,00 Stunde der Haufrau; 16,00 Streiszüge durch Ceylon; 16,30 Konzert; 18,00 Die Invaliden- und Angestellten- Versicherung; 18,30 Stunde der Neuerscheinungen; 19,30 Schall vlatten; 20,20 Konzert; 22,00 Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressebericht und Sportfunk; anschließend Tanzmusik. Montag. Berlin — Stettin — Magdeburg. 7.00: Funk-Gymnastik. — Anschließend bis 8.15: Friihkon- zert. — 12.30: Wettermeldungen. — 14.00: Volkstümliche Opern vorspiele (Schallplattenkonzert). — 15.20: Winter in Tirol. — 15.40: „Ich komme soeben aus Syrakus." — 16.05: Zur Psycho logie der ältesten Kunst. — 16.30: Konzert. — 17.30: „Wandeln sich die Menschen?" Ein persönlicher Rückblick auf die letzten Jahrzehnte. — 17.50: Musikalische Jugendstunde: Vom Tok« film vis zum Dreiklang. Die Ausbildung des Musikers. — 18.10! Kurze Bucherstunde: Literaturgeschichte. — 18.20: Rechtsfrage des Tages. — 18.40: „Käthchen und die Primaner." Novelle «M Georg Engel. — 19.10: Lud Eluskin spielt. — 20.30: Rllckblia auf Platten. — 21.00: Tages- und Sportnachrichten. — 21.10: Konzert. — 22.15: Zeitansage usw. — Danach bis 24.00: Aus dem Hotel Esplanade: Unterhaltungsmusik (Kapelle Barnabas oon ESczy) Königswusterhausen. 6.25: Zeitansage und Wetterbericht. — 6.55: Wetterbericht. - 7.00: Funk-Gymnastik. — Anschließend: Frübkonzert. — lO.1O: Schulfunk: Musik für unsere Kleinen. Luftige Gedichte »us unseren Lesebüchern in der Musik. — 10.85: Neueste Nach richten. — 12.00: Englisch für Handels- und Fachschulen. — 12.25: Wetterbericht. — 12.30: Schallplattenkonzert. — 18.30: Neueste Nachrichten. — 14.00: Schallplattenkonzert. — 14.80: Kinderstunde: Wir machen eine Kinderzeitung. — 15.00' Stunde für die reifere Jugend: Gutes Benehmen: Das Ich in der Ge» neinschaft. — 15.30: Wetter- und Börsenbericht. — 15.40: Fran- Msch für Anfänger. — 16.00: Pädagogischer Funk: Lehrer» »beitsgemeinschaft. Die Zeitung im Rechenunlerricht. — 16.80: Kon Berlin: Nachmittagskonzert. — 17.30: Chormotette und Sologesang. — 18.00: Wie schützen wir unsere Kinder vor Gr- lranlungen? — 18.25: Hochschulfunk: Goethes „Faust". — 19.00: knglisch für Anfänger. — 19.30: Geologie und Bodenkunde im bienste der Landwirtschaft. — 19.55: Wetterbericht. — 20.00: Nöte der Zeit. Unsere Jugend von heute. — 20.30: Von Berlin: Rückblick auf Platten (November). — 21.00: Von Belgrad: Konzert des Akademischen Gesangvereins „Obilic". — Danach »us der Belgrader Oper: 2. Akt aus „Zulumcar" (Tyrann), vrusikdrama in drei Akten von Petar I. Krkic. — Anschließend: berliner Programm. yane geveren: „Geh, Zunge, noch einen Moment hinaus Wenn die Leute mit Essen fertig sind, lös' ich dich ab." — Arne war wieder in das niedrige Zimmer gegangen. Ei war noch nicht zwei Minuten drinnen gewesen, hatte ei begonnen, vom Turme zwölf zu schlagen und wie nach den zwölften Schlage die Glocken Mittag zu läuten anhuben, Haiti der Großvater zu atmen aufgehört — Das war an Arnes Geburtstag gewesen. Und Arne sah sich im Geiste die Hände falten und sagen „Lieber Vater im Himmel, ich danke dir, daß du ihn lässes an meinem Geburtstag sterben, nun werd' ich das nie ver gellen können " Das alles war Arne gegenwärtig, als ob es gestern ge wesen sei und eingefallen war es ihm nur, weil er die zittern oen Ringe an der niedrigen, weißen und kahlen Decke sah Oie waren dort auch in lenem Sterbezimmer gewesen, nui rührten sie dort von der Sonne her, die auf ein mit Wassei gefülltes Becken schien und nicht von einem Lichtlein, da, aus drei Korkstückchen schwamm Jetzt sah Arne weg oon diesen Ringen an der Decke uni erblickte in der Wand, die seinem Bette gegenüber war zwei Fenster und an dem einen eine Frau. Das sah Arne undeutlich, verschwommen Es war finster um ihn und draußen graute der Morgen Im Freien, ganz in der Nähe, winselt« «in Hund. Seim Rechte hielt einen Strauß An seiner Brust floß es warn herab in einem feinen Strich, und wie er das fühlte, dachb er an die Blüten, die er dort am Herzen geborgen hatte an hohem Berge in einer silberglänzenden Mondnacht und seim Lippen hauchten kaum vernehmbar: „Blutroter Enzian — goldblondes Haar. Da löste die Gestalt sich vom nächtlichen Dunkel, die e, undeutlich gesehen, wankte dem Bewegungslosen entgegen zwei we He Arme umfingen ihn, ein Frauenkörper glitt al seinem Lager nieder, zu seinen Füßen weint« ein Weib Und Arne erwacht» ganz aus seiner Betäubung — I» sein Bewußtsein trat die Wirklichkeit. „Sie," sagte er, „du. mein« einzige, liebe Li»! Wo bin iä dem«?" Sie hob ihren Kopf zu ihm empor und streichelte mi weichen Händen jein ergrauendes Hoar „In der Armhütte bist du, beim Greiner Sepp und sein«' blonden Kathrein." „"-,8 du?" »Ich bin bei dir." „Und wie kamst du hierher?" „Ich wurde durch einen garstigen Traum geweckt. Und d ich dich in der Hütte nicht fand, wußte ich, daß du doch di Blumen zu pflücken gegangen warst. Tyras führte mi«I deiner Spur nach " „Und ich?" „Dich haben die Greiners von da oben hierher gebracht? Da besann sich Arne. „Ach ja — der Block!" sagte e« „Wie er donnernd zu Tal ging! — Aber was ist denn mi mir?" „Der junge Greiner ist nach Tölz zum Arzt." „Zum Arzt?" Arne bewegte sich und stöhnte laut auf. — „O," sagte er nur, „bin ich denn arg zerschunden?" Lie krallte die Hände in die Decke, sie konnte vor Wsh ««ich , /»den und wollte nicht weinen ! «Sprich doch, Lie!" Aber sie sprach nicht, sondern neigte nur das Haupt a« ! seinen Arm ! Da sah Arne zum ersten Male mit wachen Augen dei j Strauß in seiner Rechten und daneben lag blauer Enzkm ' der war vom Blute rot. Und Arne sprach ganz leise mi einem glücklichen Lächeln auf den erdfahlen Zügen: „Ich hab' ihn doch zu Tal gebracht und hab' ihn nicht ge lassen Für dich hab ich ibn gebracht, kleine Königin. Do nimm die roten Blüten uno leg' sie mir ins Grab. Nur di Blüten leg dahin, den blauen Enzian nicht. Den sollst d> behalten und an mich denken sollst du, wenn du ihn siehst." „Immer, immer." „Nein, Lie, nicht immer! Du bist noch jung, du um da Glück Betrogen«! Du bist noch schön, du Arme, die du s< wenig nur im Leben vom Schönen hattest und stark bist d« in deinem Wollen immer gewesen und keusch in deinen G« danken Du sollst nicht immer an mich denken, nur an miö denken." Wieder schwand dem Zerflogenen das Bewußtsein uni wieder trat Lie zum Fenster Sie lehnte die Stirn an di Scheiben. Sie weinte nicht mehr, war ruhig, still, wie obn Leben und Fühlen „Ob ihn der Arzt noch lebend findet?' Sie ging wieder zu dem Kranken hin, faßte sein« Hanl und suhlte den Puls „Wieder fünf weniger in der Minute," dacht« Lie. „8 «sori, was macy ich nur und nichts im Haule, was nützei , könnte!" > Wie eine Mutter in heiliger Liebe und grenzenlosem Er barmen nahm sie seinen Kopf in beide Hande und beugti sich über ihn. Sie küßte ihn und sagte, zehnmal wohl: „Med Lieber, mein Lieber? Dann fuhr sie fort: „An dich soll kl > nicht immer denken? O, Arne, wie wenig kennst du dein Lie. Lange zwar tderd' ich nicht an dich denken können, ans ich bin fertig für di« große Reste, Ä>er so lange ich es kann werd' ich es müssen." Sie schlug die Decke zurück, den Berbmrd zu erneuern. Da erwachte Arn« wieder und wehrte ihr: „Laß, Lie - ist — nicht — mehr — nötig." Er nahm zum letzten Male all' seinen Willen und fein zäh« Kraft zusammen Leise zwar, doch ohne Stocken stosse« ihm die Worte vom Mund: „Es ist so weit. Hab' keine Angst, Lie, ich sterbe nicht wt andere, ich hab' ja auch nicht so gelebt — Sie wird gan, langsam verlöschen, die Flamm«, di« so hell geleuchtet, b heiß geglüht und auch so wild verzehrte Gott bat es aewout"