Volltext Seite (XML)
—»» t- " Druck «nd Bttlazi ««I«—«, t« Dienstag, am 25. November 1930 Stad trat Dippoldiswalde, am 23. 11. 1930. S Lattiches »nS sächsisches «r? D uht, nm und d« ken dies Ne er -resert- m»r.- , als ol heute und > glaubt Veg unt eg, -er lem, iv Regierungspartei Korfanty-Partei Deutsche Wahlliste Sozialisten Kommunisten Grötz« , Augei Herrle c Seit', P brav Verurteilte unterhielt mit der 18 jährigen Haustochter Elisabeth Trappe in Dörntal ein Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen geblieben war. Am 26. Juni hatte er seine Geliebte in den Reuckersdorfer Wald gelockt und im Verlaufe eines Streites getötet und die Leiche vergraben. Auf Grund der Vorunter suchung wurde zunächst Anklage wegen Totschlages erhoben, in der heutigen Verhandlung, die ein wesentlich ungünstigeres Bild sür den Angeklagten ergab, in eine Anklage auf Mord umgewandelt und die Todesstrafe beantragt. Das Gericht schloß sich den Beweisanträgen der Anklagebehörde an und verkündete das eingangs erwähnte Urteil. stneiberg. Das Stadtverordnetenkollegium beschloß die Wiedereinführung der Pflichtarbeit für Arbeitslose, erhöhte aber den wöchentlichen Zuschlag von 3 auf 5 Mark. Vor einigen Wochen hatte das Kollegium die Pflichtarbeit abge lehnt. Nicht zuletzt auf Bitten der Arbeitslosen beschloß es die Wiedereinführung. Annaberg. Wie das hiesige Kriminalamt mitteilt, war am 2 l. November, nachmittags 5.50 Uhr, dem Führer des Kraftomnibusses der Strecke Marienberg—Annaberg von der Postagentur Mildenan ein Postsack mit verschiedenen Brief schaften und l l OO Mark Papiergeld mitgegeben worden, den der Führer in seinem Führersitz links neben sich stellte. Nach dem der Wagen in Annaberg angekommen war, hielt sich der Führer zunächst kurze Zeit in seinem Wagen auf, verließ diesen aber dann, um einige Wege zu gehen. Als er nach einiger Zeit zurückkehrte, mußte er feststellen, daß in der Zwischenzeit der Postsack aus dem Wagen gestohlen worden mar. Die Erörterungen der Polizei haben bisher zu einem Ergebnis noch nicht geführt. bericht. — - 10.00: senküsten. praktische Mch für — 12.30: - 14.00: bunt. — mtastische Glicht. — isministc- ,ung dec> das Ver- .00: Das md Dies- mkcn zur Prewab- >ln: Bvr- :aktat für Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelikzeile 20 Reichspfennige, Eingesandt und Reklamen SO Reichspsenwige «ttl— Blatt ealhiltt »le amkliche» Be»mmr»ach««ge» WtW»lmam,»chak es Umlsgertchl. v Ll»»ol»ls«al»e Thoma-Abend mit Hofschauspieler Julius Will aufmerksam zu machen. Jedermann ist Gelegenheit geboten, sich ein paar heitere Stunden zu verschaffen und sich einmal herzlich aus zulachen. (Siehe Inserat). Mppoldisloalde. Der Neichsverband Deutscher Kriegs beschädigter und -Hinterbliebener, Ortsgruppe Dippoldiswalde, hielt am Totensonntag in schlichter Weise einen gemeinschaft lichen Kirchgang mit Kranzniederlegung in der hiesigen Nicolaikirche ab, um auch an diesem ernsten Tage ihrer ge fallenen Kameraden zu gedenken. Reichstädt. 2m Gasthaus zu den „Drei grünen Linden" fand eine Versammlung der Nationalsozialisten statt, die sehr gut besucht war. Der Redner Pg. Zollbeamter Gerischer- Dresden sprach über das Thema: Die Macht geht vom Volke aus. Der Redner sprach in sachlichen und begeisternden Worten zu den Versammlungsbesuchern und verstand es aus gezeichnet, dieselben mit sich fortzureißen. Eine ganze Anzahl Neuanmeldungen beweisen auch hier wieder, daß selbst auf dem Lande der Nationalsozialismus marschiert. Schmiedeberg. Am Totenfest waren unsere beiden Fried höfe das Ziel vieler, die trotz Sturm und Regen es sich nicht nehmen ließen, die Gräber ihrer Heimgegangenen zu schmücken, mit dem was der Herbst an Blumen noch übrig gelassen hatte. Als am Vormittag die Glocken zur Kirche riefen, kam die Gemeinde in Scharen und füllte das Gotteshaus bis auf den letzten Platz. Einer ernsten und erhebenden Feier galt diese Stunde, die die letzte in dem zu Ende gehenden Kirchen jahre war — dem Gedächtnis unserer Toten. 17 Sterbefälle verzeichnet diesmal das Totenregister unserer Kirchfahrt. Die Namen der Verstorbenen wurden im Anschluß an die Ab kündigungen vom Ortsgeistlichen verlesen. Nach gesanglicher ! Darbietung einiger Mitglieder des Chorgesangvereins hielt ! Ortspfarrer Müller eine zu Herzen gehende Predigt, mit Zugrundelegung der Worte aus dem 80. Psalm, Vers 8: „Gott Zebaoth, tröste uns; laß leuchten dein Angesicht, so genesen wir". Die an den Ausgängen der Kirche gesammelte KEekte war sür Kriegshinterbliebene und für die Kriegs- gräbersürsorge im Auslande bestimmt. Abends 6 Uhr füllte sich die Kirche zu einer musikalischen Totenfeier des Chor gesangvereins unter Leitung Kantor Großes. Diesmal waren es ausschließlich nur einheimische Kräfte, die sich in dankens werter Weise zur Mitwirkung bereit gefunden halten. Frl. Eva Schubert—Naundorf (Schülerin von Frau Wentzke-Fahnert— Dresden), Sopran, Frl. Irene Mildner (Oberschule Pirna), »rl Christa Engelmann, Sopran, Lehrer Cl. Mildner und Kapellmeister W. Hennig, Violine, sowie der Posaunen- chor Schmiedeberg. Mit einer „Freien Improvisation" über „Christus, der ist mein Leben" sür Orgel, leitete Kantor Große seine wohlzusommengestellte Vortragsfolge ein. Sie gestaltete ^Aler nicht nur auf musikalischem Gebiete, sondern Beziehung zu einer rechten Erbauungsstunde. Die Solisten besriedigten die Zuhörerschaft durch ihre mit Blutwahlen in Ost-Oberschlesien Sechs Todesopfer — Starke Stimmen- und Mandatsverkuste der Deutschen Wetter für morgen: Zeitweise ausklarend; Winde aus Südwest bis Nordwest; nur vorübergehend Bewölkungsabnahme; mild; zeitweise Niederschlag. chen de, >iel Hai 19 Mandate (10) 0 „ (16) 7 . s15) > 3 » (5) 0 „ (2) ä' Frau Siel' p hat ei zeb'n un nga, wi, erl fließt cl ganga e Bäum i Schnee un' all oerruck sechs, d: Gaudi aus 'n z, komm A gan an ihn a Stie ne«, hie daß siä zt, sauft enl Un en un d Tröpfer hat sie Gemüts g'tal un g'mach f krarel 96. Jahrgang ' ' ' clürM-i« Dkppolbllwald«. Wir möchten nicht versäumen, nochmals auf den morgen abend im Gewerbe- Volksbildungsverein stattfindenden heitern Ludwig- nzerc. — lu» neue rer Obst- ikrlse der endstund«, porrs". — lle Marek noegung". Klarinette, Nachdenk- >.30: Wo- — 21.10: eralmufik- sschau. — feinem Empfinden zum Ausdruck gebrachten Darbietungen. Aber auch die Chöre verhalfen mit zum guten Erfolg. Be sonders wirkungsvoll waren: Der Chor mit zwei Violinen und Orgel aus den „Musikalischen Erequien": Unser Leben währet 70 Jahre (Heinrich Schütz - Sagittarius, 1585 bis 1672), sowie der Cchlußchor „Herr, zu dir will ich mich wenden" (Felir Mendelssohn-Bartholdy). Was an diesem Abend an Musik und Gesang geboten wurde, verdient volle Anerkennung. Gemeindegesang mit Posaunenbegleitung, Cchrift- verlesung und Segen erhöhten die eindrucksvolle Feier. SchrÄ«6eberg. Die nächste Mütterberatungsstunde findet Mittwoch, den 26. November, nachmittags von 2—3 Uhr, in der alten Schule statt. Glashütte. Aufgebote: Posthelfer Georg Arno Elgar Linie init Martha Margarethe Stiebitz, ohne Beruf, beide in Gia« Hütte; Mechaniker Hermann Diedrich Ulpts, Dresden, mit Kontoristin Anna Elisabeth Klotz, Glashütte. Glashütte. Im geschlossenen Zuge marschierten am Sonn tag der Militärverein mit Fahne und auch die hiesige Bruder schaft des Jungdeutschen Ordens mit dem Ordenzeichen zur Kirche, woselbst sie an der kirchlichen Totenfeier teilnahmen. Glashütte. Dieser Tage ist der zweite Rußlandfahrer zurückgekehrt. Wie wir schon früher andeuteten, war dies zu erwarten, da sich unter denen im August von einem rus sischen Agenten (Fachmann) geworbenen Fach-und Metallarbei tern auch solche befanden, die teilweise längere Zeit schon in an deren Berufen tätig oder arbeitslos waren und somit den an sie gestellten Forderungen in Moskauer Staatsbetrieben nicht genügen konnten. Man sieht, daß jede Gelegenheit wahrgenommen wird, um Arbeit zu bekommen, obgleich vom Agenten betont worden war, daß nur Epezialkräste in Frage kommen. — FrÄberg. Das Schwurgericht Freiberg verurteilte am Montag den 20jährigen Wirtschaftsgehilsen Paul Ulbricht I aus Reuckersdorf bei Olbernhau wegen Mordes zum Tode und dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Weitzeritz-Jeiding ra-esrewms un» Anzeiger Pir DippEswalSe, Schmteoeberg N.U. LeSL«»« »e« —- Alle Berichte über das Vorgehen der Polen gegen di« Deutschen besagen, daß die deutsche Wählerschaft dermaßen eingeschüchtert war, daß sie sich nur unter großer Ueberwin- dung und persönlicher Gefahr entschließen konnte, zur Wahl urne zu gehen. Nicht nur durch die Gewalttaten wurden Tausende von der Wahl abgehaltene, auch durch Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen: einzelne Nummern 13 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 8 - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 Postscheckkonto Dresden 125 48 kattowih, 25. November. Die Wahlen zum Warschauer Senat und zum Schle- -j scheu Sejm am letzten Sonntag sind unter noch blutigerem Wahlterror und furchtbareren Bestialitäten des polnischen Aufständischenverbandes vor sich gegangen als bei den Sejm- mahlen vor acht Tagen. Sechs Tote bezeugen vor aller Welt die polnische Blutschuld und das Wüten der polnischen Bluthunde, die unter Führung des polnischen Aufskändischen- oerbandes und unter Duldung des kattowlher Wojewoden Grazinski die Deutschen von der Wahl abzuhalten suchten. Daß diese behördlich geduldeten Gewalttaten gegen di« deutsche Wählerschaft in dem Wahlergebnis nicht ohne Auswirkung bleiben konnte, hat sich schon bei den Sejm wahlen gezeigt. Die Deutschen haben denn auch seit dem Wai d. I. einen Stimmenverlust von über 108 000 zu ver zeichnen und vermochten insgesamt nur 68 586 Stimmen in Ostoberfchlesien aufzubringen. Von ihren bisherigen 15 Mandaten konnten sie lediglich 7 behaupten. Im einzelnen stellt sich das Wahlergebnis vom Sonntag wie folgt: Von den 454 392 Wahlberechtigten haben bei den Se natswahlen 409 435 abgestimmt. Von den 360 589 gültigen Stimmen entfielen auf die Korfantyliste 136 791 Stimmen, auf die Regierungspartei 135 229 Stimmen, aus die deutsche Wahlgemeinschaft 68586, auf die So zialisten 15 704 und auf die Kommunisten 4279 Stimmen. Die Korfanty-Partei stellt demnach im Senat aus der Wojewodschaft Schlesien zwei Abgeordnete gegen kicher einen, wahrend die Regierungspartei ihren zweiten Sitz verloren hat und ebenso wie die deutsche Wahlgemeinschaft, die sich behaupten konnte, nur mit einem Abgeordneten im Senat vertreten sein wird. Die Mandake verteile« sich zum Schlesischen Sejm wie folgt: behördliche Schikanen haben Tausende und aber Tausende ihr« Wahlrecht verloren. Zahlreiche deutsche Vertrauensleute wurden wegen Kleinig keiten aus den Wahllokalen entfernt. Wenn ein Mitglied dep Kommission deutsch sprach, wurde es vom Wahlvorsteher gerügt. Als in einem Kattowitzer Wahllokal der deutsche Vertrauensmann darauf aufmerksam gemacht wurde, daß der Vorsteher zusammen mit einem Polizisten an Hand der Wahllisten verschiedene Notizen machte, veranlaßte der Vorsteher den Polizisten, den Vertrauensmann aus dem Wahllokal zu entfernen. In Wilczek drangen in den ersten Rachmittagsstunden 8 bis 10 uniformierte Aufständische in sämtliche Wahllokale ein, um die deutschen Vertrauensleute zu entfernen. Wer das Wahllokal nicht freiwillig verließ, ivvrde verprügelt. Die Polizisten standen dabei, ohne einzu schreiten. In Lipiny wurde ein Hüttenmeister schon seit vier Tagen in den Abendstunden belästigt. Am Sonnabend unternahmen kurz vor Mitternacht etwa 80 bis 90 Auf ständische einen Generalangriff gegen seine Wohnung. Nach dem zunächst die Fensterläden mit Ziegelsteinen beworfen worden waren, wodurch 28 Scheiben in Trümmer gingen» und eine zweite Abteilung die Haustür bekannte, gab der bedrängte Schreckschüsse ab. Dies veranlaßte schließlich die Aufständischen von ihrem Vorhaben abzusehen. Si« gabMs dann auf der Polizeiwache an, daß sie von dem Hüttenmei ster beschossen worden seien, als sie ruhig ihres Weges an seinem Hause oorbeigekommen seien. Aeberwachung der Stimmabgabe Die Stimmabgabe ist auch diesmal von interessierter! aufständischer Sette überall stark überwacht worden. Rach den bisher vorliegenden Meldungen find la der Rächt zum Sonntag und am wcchkag sechst s«hs Tote al» Opfer des wahlterrors zu verzeichnen. Die Zahl der Streichungen von Minderhoitenangshörigen aus den Wahllisten wird unter Zugrundelegung der von der polnischen Presse gemachten Angaben auf mindestens 15 00O bis 20 000 geschätzt. Daß der Wcchüerror sich diesmal noch viel schlimmer ausgewirkt hat als bei den Wahlen am ver gangenen Sonntag, erhellt aus dem bedeutsamen Rückgang der Stimmen überhaupt, wobei allerdings auch beachtet wer den muß, daß die Streichungen aus den Listen für dH Warschauer Sejmwahlen nicht in dem Umfange vorgsnom- men wurden wie bei den Wahlen zum Schlesischen Sejm. Rachmlb iO Drg«o- sstMast; is seinem haltungs- i Zeitan- anschli». Nr. 274 Auf Grund einer Anweisung der Kreishauptmannschaft § Lung w A7bLn^ ! Verordnung vom 24. September 1930 (G-BI. v. ZZi) >n - zirksausschuß eine Satzung erlassen worden, nach der vo j Äezirksverband ür das RechnMs,ahr 1930 in den ,ew ständigen Gutsbezirken eine B ü r a e rite u e r nach , den Bestimmungen im zweiten Abschnitt P 1 ""b 4 ff. ber Ver- , ordnuna des Reichspräsidenten zur Behebung finanzieller w.rt , schastlicher und sozialer Notstände vom 26.3uli 1930 (-vi- l S 311) in Verbindung mit den Durchführungsbestimmungen^ Gemcindebierskeuer, Gemeindegetränkesteuer und Bürgerpeucr des Reichsministers der Finanzen vom 4. September 1930 lA.D. Blatt I S. 450) sowie in Verbindung mit der Gemeindesteuernot- j Verordnung vom 24. September 1930 (GBl. ! erlassenen Ausführungsbestimmungen des Ministeriums des i DaZorlsaesch beim Bezirksverband (Amlshauplmann- , schäft) Zwei Wochen lang aus. BI -»/ZU. Dippoldiswalde, den 24. November 1930. Der Vorsitzende des Bezirksausschusses, o. d. Planitz, Amtshauptmann. Am 1. Dezember d. 3. findet wieder eine Viehzählung statt. Den mit der Zählung beauftragten Polizeibeamken sind die erforderlichen Auskünfte wahrheitsgemäß zu erteilen. Die richtige Eintragung des Zählungsergebnisses in die Zahlungslisten haben die Viehbesiher bzw. deren Stellvertreter durch Unterschrift zu