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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. vedi»»»»,e» für »ie Bca»t»>«et»ng «»fragen: Da grüßte Beil der Krage« muß schriftlich beantwort« werten, da ei» Aidrmk aller Antworten rimniich »nmSglich ist. DeShald muß jede Lnfttwe die genaue Sdresie be» Fragestelleri enthalten. Anonym« Fragt» »ade» gnmdsatzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein N»»w««, daß Fragesteller Bezieher »Niere« Blane« ist sowie al» Portoersat »er Betrag oo» so Rxf. deignsügen. Für jede wntere Frag« stßd gleichfallr je S0 Bat- mNjnsend«». Anfrage», denen waeiga Porto deigefügt ward«, werden zarückgelegt nnd erst beantwortet, wen» da lagt Portoerfaß erstattet morde» ist. Iw Brieftasten Wade» »ar ref» landwirtschaftliche Frage» behandelt; in Recht«frage» oder in Angelegenheit«», dt« sich nicht dem Rahme» »»ferr« Blatte» anpasfea. «an» Antkunsi nicht erteilt werd«». Di« Schristleit»»». Frage Nr. 1. Ein vierjähriger Wallach hat einen stark juckenden Ausschlag. Die.Pickel trocknen ein und fallen mit den Haaren ab. Karlsbader Salz hat nicht geholfen. Bug, Hals und Kreuz find am meisten befallen. Nach An» sicht eines Pferdekenners soll es sich nicht um die eigentliche Pserderäude, sondern um Sommerräude handeln. Was kann ich da gegen tun? B. N. in A. Antwort: Weichen Sie die Pickel mit Glyzerin ab und reiben Sie die juckenden Stellen mit zehnprozentigem Kreolin-Spiritus ein. Außerdem könnten Sie zur Blutverbesse-- rung eine Plasmarsin-Einspritzung machen lassen. Bet. Frage Nr. 2. Von einigen Besitzern wird hier grünes Kartoffelkraut an Rind» vieh verfüttert. Es soll dadurch «in be sonders hoher Fettgehalt der Milch erzielt werden. Können sich bei längerem Verfüttern des Krautes gesundheitliche Schäden bei den Tieren einstellen? Wird das Wachstum der Kartoffeln durch das Abmähen des Krautes erheblich gestört? F. W. in N. Antwort: Das Kartoffelkraut kann, sofern es noch vollkommen grün ist, als ein wertvolles Futtermittel bezeichnet werden. Es steht im Futterwerte etwa den Rübenblättern gleich und hat nicht die Eigenschaft, besonders aui die Erhöhung des Fettgehaltes der Milch hinzuwirken. Diese in der dortigen Gegend vertretene Ansicht ist vollkommen falsch. Die dauernde Verabreichung von Kartoffelkraut an Tiere kann zu gesundheitlichen Schädigungen führen, da Durchfall und andere Erkrankungen zu befürchten sind. Wir möchten Ihnen dieselbe unter keinen Umständen empfehlen. Zu der Berfütterung von grünem Kartoffelkraut möchten wir allgemein bemerken, daß wir die Kartoffel zur Knollengewinnung und nicht zu der der grünen Masse andauen; die Kartoffel ist eben keine Grünfutterpflanze. Wird das grüne Kartoffelkraut abgemäht, so wird die Knollenausbildung in stärkster Weise gefährdet. Zn dem grünen Kraute geht die Stärkcbildung vor sich, und alle in dem Kraute vorhandenen Nährstoffe wandern bei dem Absterben in die Knolle und dienen zur vollen Ausbildung und Ausreifung derselben. Wir empfehlen Ihnen, von der Derfütterung von Kartoffelkraut gänz lich abzusehen. vr. Bn. Frage Nr. 3. Eine tragende Erstlings ziege hat im Frühjahr gelammt. Die beiden ge brachten Lämmer starben nach einigen Tagen. Seit einiger Zeit zeigt, die Ziege «tue sehr geringe Fretzlust, die immer schlimmere Formen annrmmt. Zuerst hat sie alles gefressen, wie Kartoffeln, Runkelrüben, Kleie, Hafer. Heu, Gras usw. Infolge der geringen Frehlust magert sie ab. Auch zittert sie am ganzen Körper und bekommt dann einen dicken Kopf. Die Anfälle dauern aber nur kurze Zeit. An Futter lege ich auch jetzt die obengenannten Futtermittel vor. Der Milchertrag ist sehr zurückgegangen und beträgt nur noch einen halben Liter. Ich bitte um Angaben, was ich in diesem Falle tun kann. A.M. inGcr. Antwort: Ihre Ziege leidet wahrscheinlich an einer sehr starken Verdauungsstörung. Viel leicht ist diese darauf zurückzusühren, dah das Tier sich bei dem früheren «rohen Appetit uberfressen hat. Wir möchten Ihnen empfehlen, denr Tier zunächst ein gelind wirkendes Abführ mittel, wie Glaubersalz oder Karlsbader Salz zu verabreichen. Sodann kann die Frehlust dadurch angeregt werden, dah Sie dem Kraft futter in Form von Kleie und Haferschrot etwas Kochsalz beigeben. Das Kraftfutter muh natürlich trocken verabreicht werden. Auch kann das Heu etwas mit Kochsalz bestreut werden. Die Derfütterung von Runkelrüben und Kar toffeln ist zunächst zu vermeiden. Geringe Gaben von gutem Grünsutter regen die Freß- lust an und fördern die Verdauungs-Vor gänge. Als Tränke verabreichen Sie am besten leicht verschlagenes Wasser mit Leinkuchenschrot. Sobald sich die Frehlust wieder einstellt, dürfen die Futtergaben nur allmählich erhöht werden, da sonst die Gefahr des Ueberfressens wieder eintritt. Gewöhnt sich bei dieser Fütterung das Tier wieder an die Aufnahme gröhercr Futter mengen, so werden Sie auch mit einer Steige rung des Milchertrages rechnen können, vr. Bn. Frage Nr. 4. Unsere fünf Jahre alte Hündin (Rehpinscher) hinkt seit längerer Zeit auf der linken Hinteren Pfote, als ob sie an Reihen leidet, auch zeigt das braune Fell an verschiedenen Stellen handgroße Flecke, die Heller sind als das Fell. Unmittelbar über dem Schwanz hat das Tier manchmal Jucken. Wie ist dieses Hinken zu beseitigen? Hängen die anderen Erscheinungen mit dem Hinken zu sammen? B. F. in N. Antwort: Es ist möglich daß die Lahm heit auf rheumatischer Grundlage beruht, cs kann aber auch sein, dah die Hündin nur simu liert. Das läßt sich von hier aus nicht be urteilen. Auch ob die hellere Färbung nur vor übergehender Natur ist, ist ohne klinische Unter suchung nicht feststellbar. Wenn aus der Schwanzwurzel kein Ausschlag besteht, dürften Waschungen mit lauwarmem Sodawasser den Juckreiz bald beheben. Stark gewürzte und fette Speisen und Tunken dürfen Sie nicht füttern. Den lahmen Fuß reiben Sie täglich dreimal mit Kampferspiritus ein. Vet. Frage Nr. 5. Ein Kater leidet seit vierzehn Tagen an Durchfall. Der After, den er immer beleckt, ist schon stark entzündet. Auch die Freßlust hat nachgelassen. Was könnte ich dagegen tun? Ä.Z. inG. Antwort: Geben Sie dem Kater kein Trinkwasser und keine Milch, sondern nur schleimige Flüssigkeiten (Haferschleim, Rciis- ichleim) mit einem Teelöffel voll Heskimal dreimal täglich. Den entzündeten After be streichen Sie mit Lanolin. Wenn der Durch fall verschwunden ist, wird der Appetit sich mich wieder bessern. Bet. Frage Nr. 6. Ein Kaninchen hatte in den Ohren viel Schors. Die Krankheit übertrug sich auch auf drei andere Kaninchen. .Das erste ist schon vor einigen Wochen daran ein gegangen. Die Krankheit fängt in der Ohr- muschel an, zieht sich dann in den Gehörgang bis zum Gehirn hinaus. Ich habe den Schorf schon entfernt und die eitrigen Stellen aus gewischt und mit Salbe eingerieben. Di« Krankheit kam aber nach einigen Tagen wieder. Die Ställe der Kaninchen stehen im Freien an geschützter Stelle. Was ist gegen diese Krank heit zu tun? U. W. in S- Antwort: Das Ohrleiden bei den Ka ninchen ist als Ohrräude anzusprechen, die durch Räudcmilben verursacht wird und von der besonders veredelte Kaninchenrassen mit langen und weiten Stehohren befallen werden. Zu nächst sind die Krusten und Borken in der inneren Ohrmuschel durch Schmierseife und ein wenig warmes Wasser oder bei sehr emp findlichen Tieren durch Karbolglyzerin oder Kreolinöl zu erweichen und sodann mittels eines kleinen Holzstäbchens vorsichtig abzu lösen und zu entfernen. Im Anschluß hieran sind die erkrankten Pattien sofort mit einer einprozentigen Kreolin- oder Lysollösunq zu desinfizieren und mit Perubalsam oder flüssigen Styrax zu bepinseln. Die erkrankten Tiere sind von den gesunden abzusondern. Gleichzeitig sind die Käfige und die Gerätschaften gründlich zu desinfizieren, damit eine Weiteroerbrcitung der Krankheit vermieden wird. vr. Lz. Frage Nr. 7. Im vorigen Jahre wurden 1250 gm Wiese trockengelegt, das Moos aus geeggt, mit guter Erde befahren und mit Kley (Wiesenmifchung) angesüt. Es stand alles sehr schön. Nun zeigten sich in diesem Sommer bei- gclegte gelbe Blumen in großer Menge. Früher waren dieselben nicht vorhanden. Sind die Pflanzen für das Vieh schädlich und wie kann ich sie ausrotten? M. S. in L. Antwort: Das eingeschickte Unkraut ist die Saatwucherblume (Lkrzisgntkemum segetum), die man häufig auf leichten Böden in der Sommerung und auf abgetragenen Klee- und Luzerneschlägen antrifft. In Wiesen mit dicht bestandener Narbe kommt sie nicht hoch. Wo die Saatwucherblume auftritt, sollte sie sofort energisch bekämpft werden, denn jede Pflanze bildet bis zu 2000 keimfähige Samen aus, die durch ihren Haarkranz vor dem Winde segeln und daher schnell das ganze Stück verseuchen können. Die Wucherblume soll besonders dort sich schnell verbreiten, wo der Boden an Kalk verarmt ist. Wir empfehlen daher, zu ihrer Bekämpfung im Spätherbst bis Winter den halben Morgen Wieseneinsaat mit 12 bis 14 Zentnern kohlensaurem Kalk abzudüngen. Die bereits vorhandenen Pflanzen sollten sofort ausgezogen und gesammelt werden. Sie werden seitlich vom Stück in einen flachen Hausen zu- fammengemorfen und mit Erde abgedeckt, damit fie unter der Erdschicht versauten. Läßt man die ausgezogenen Pflanzen auf dem Felde liegen und trocken werden, reisen die Samen aus und fördern die Verunkrautung für kom mende Jahre. Die Wucherblume ist nicht giftig: weidendes Vieh läßt sie stehen. Ihre Samen sind wahrscheinlich in der aufgefahrenen Erde oder im Saatgut zugetragen worden, vr. E. Frage Nr. 8. Einliegend ein Alexander- apfel mit der Bitte um Angabe, was dem Baum fehlt und wie die Krankheit eventucl! zu bekämpfen ist. Der Baum trägt jedes Jahr Früchte, die aber bei zunehmender Reife teils schon am Baum selbst, sofort aber nach der Ernte saulen, so daß schon nach einer Wo die geernteten, ganz gesund scheinenden Frich o nicht mehr zu halten sind. Der Baum steht i:u geschützten Garten auf früherem Kiefernwald- bodcn. A. N. in W. Antwort: Die eingesandte Probe ua von Schildläusen befallen. Zur Bekämpfung spritzen Sie im Winter bei frostfreiem Weller die Bäume einmal, aber gründlich bis in d e äußersten Spitzen hinein, mit zwanzigprozen tigem Obstbaum - Karbolineum. Durch dicfc scharfe Lösung gehen auch die Blütenknospen zugrunde, doch anders ist diesem zählebiocn Ungeziefer nicht beizukommen. In den nächsten Jahren ist die Ernte um so größer. Zur Dor- beuguna sind die Bäume bei Trockenheit kräftig zu bewässern und alljährlich zu düngen. Rz. Frage Nr. S. Der Traubenwein (Jo hannisbeeren) 1929 ist herbe und schmeckt nach Essig. Es wurden mit einem Liter Saft zwei Liter Wasser und 1 KZ Zucker vermischt. Nach der Gärung wurde der Wein von ber Hef« ab zogen und, da er nicht süß genug war, nach Zucker hinzugetan. Zum Nachgießen ist dann der Jahrgang 1928 verwandt worden, der auch keinen angenehmen Geschmack hat. Weinprobe folgt mit gleicher Bost zur Untersuchung. Sind beide Sorten noch zu bessern, und was ist zu tun? B. T. in B. Antwort: Beide Proben waren sehr hoch im Alkoholgehalt mit etwa 18 Volumprozent. Sie sind also gut vergoren. Essigstich ist nicht vorhanden. Der Jahrgang 1929 ist herbe und sauer, da sämtlicher Zucker verbraucht wurde. Der herbe Geschmack, welcher zum Teil von den Stielen Herrühren dürfte, wird sich mit der Zeit mildern. Wir haben die beiden Proben zu gleichen Teilen vermischt und dadurch ein weit besseres Getränk erzielt, zumal als wir noch mit etwas Zucker nachsüßten und mit Ecoltt 0 nachbehandelten. Es ist dies «in besonderes Holzkohlenpulver, welches den Geschmack ver- bessert und von der Peska-Union in Kreuznach bezogen wird. Es genügen auf 100 Liter 100 bis 300 g, welche zwei Tage auf den Wein unter öfterem Umttihren einwirken^nüssen. Dann läßt man bis zum Klarwerden absetzen und zieht ab, evtl, muß noch filtriert und gelagert werden. Prof. vr. Ks. »u« Znfendunge» an dir Bchriftleitung, »«» «»fragen. Nnd zu richten an den Verlas I. Neumann. Ncndamm <Bei. Kso.1.