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>«daU«m Oe«, S«»«. - «»ö D«la„ ««, «»S— w Nk»»»»i«»M»«. Montag, am 3. November 1930 96. Jahrgang —ss Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pellkzeilq 20 Reichspfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennige 60 o/o. Ein im Januar begonnener Lehrgang, an dem sich 20 Mann beteiligten, fand am 27. April seinen Abschluß. 17 Prüflinge unterzogen sich der Prüfung und bestanden sie auch. Wie neuerdings die Arbeiter-Samariter-Kolonne, hat auch die Freiwillige Sanitätskolonne von Roten Kreuz bereits seit 1924 eine ständige Wache an der Eefahrenkurve in Reichstädt gegenüber Schusters Gasthof. Kamerad Stellmacher- meister Lohse bekleidet dieses Amt und hat auch eine Trage zur Verfügung. Die Kolonne zählte zu Anfang des Geschäfts jahres 1929 63 Mitglieder (55 Sanitäter, 8 Helferinnen). An Zugang sind zu verzeichnen 13 Sanitäter und 4 Helfe rinnen. Abgemeldet haben sich zwei männliche und zwei weib liche Mitglieder, so daß am Ende des Geschäftsjahres von einem Mitgliederstande von 76 Mitgliedern, darunter 10 Helferinnen, gesprochen werden konnte. Den Kassenbericht, der mit einem Guthaben abschließt, erstattete Kamerad Rödiger. Ihm wurde für seine Mühewaltung gedankt und von den beiden Rechnungsprüfern Flemming und Kindermann, die übrigens auch für das Vereinsjahr 1930/31 einstimmig wiedergewählt wurden, Entlastung erteilt. Als Bestbesucher konnten diesmal ausgezeichnet werden die Kameraden Flemming, Müller, Schieritz und Hilger. Jeden wurde ein nützliches Ge schenk überreicht. Nach Erledigung interner Angelegenheiten schloß Kolonnenführer Borrmann die gutverlaufene Jahres hauptversammlung mit den Worten „Ueber alles die Pflicht, auch wenn sie freiwillig übernommen wird". Anschließend blieb die Kolonne im Beisein ihres hochverehrten Kolonnen arztes Sanitätsrat Or. Voigt noch einige Zeit im fröhlichen Kreise zusammen. Dlppowttwald« Der außerordentlich starke Zuspruch, den Ler Tonfilm „Zwei Herzen im 3/4 Takt" auch hier findet, hat Veranlassung gegeben, daß die Vorführung dieses Films bis Mittwoch verlängert worden ist. Siehe Inserat. — Leimringe an Obstbäumen. Gerade dieses Jahr hat wieder gezeigt, wie notwendig die Bekämpfung der Obst baumschädlinge ist, da viel über Ungeziefer geklagt wird. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer nimmt Veranlassung, dringend darauf hinzuweisen, daß die Anbringung von Leim ringen um die Obstbäume jedem Obstbaumbesitzer nicht warm genug empfohlen werden kann. Anderseits muß aber erwartet werden, daß diese Leimringe nicht zerrissen oder untauglich gemacht werden. Es ist ebenso unverständlich wie gedanken- los, die angelegten Leimringe, die dem Obstbaumbesitzer Kosten verursacht haben, von den Bäumen abzureißen. Dadurch wird nicht nur der Obstzüchter selbst sondern letzten Endes auch der Obstverbraucher geschädigt. . ... liltngenberg. Das Wasser im Stausee der Talsperre stand am 29. v. M. ca. 28 Meter hoch. Ehe der Ueberlauf bei einer Höhe von 323/4 Metern erreicht wird, muß noch manches Tröpslein hineinfließen, nimmt doch schon die probeweise an gestaute Lehnmühlen-Talsperre eine beträchtliche Menge des Wassers wea.l»^^^ Tevde. Die Ortsgruppe Dippoldiswalde der NSDAP, hielt am Sonnabend hier einen Sprcchabend ab. „Auf zum Kamps" lautete das Thema des Redners Wagner—Dresden. Der Abend war für die Ortsgruppe ein Erfolg, denn es meldeten sich von den 30 Anwesenden einige sofort bei der NSDAP, an. Schellerhao. Am Sonnabend abend fand im Gebirgshof ein Sprcchabend der NSDAP., Ortsgruppe Dippoldiswalde, Nr. 256 Nach--rock verböte»! Metten küi» mongen: Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Richtungen, meist trüb, etwas Temperatur-Rückgang, zeitweise Niederschlag. Für Rückgabe des Korridors HeroS und Cot hatten diese Frage für lösbar Weitzeritz-Jettung raaeszeilmig m» «»reis« M DWEswalde, Schmiede»«, m«. „tteft, sess«» »<» Otts« Btt» «lhLU die «»Mch« »ekaanNaachmO« »e» «MshMLlmmmschast. »es Amtsgericht «O »esStedtret» r« Di»v»ttis»al»e Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragenr einzelne Nummern 13 HZ : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wir sind in den November eingetreten, den nebelreichsten Monat des Jahres. Am gestrigen Sonntag freilich war davon nichts zu spüren; im Gegenteil, es war eine klare Luft und Fernsicht, wie wir sie in den ganzen vergangenen Monaten nicht hatten. Niemand hätte wohl ge glaubt, daß uns gestern solches Wetter beschieden wäre. Es waren daher auch die Kirchweihfeste, die in verschiedenen um liegenden Kirchspielen abgehalten wurden, sehr gut besucht. Auch die Zahl der Wandersleute war gegenüber den ver gangenen Sonntagen noch einmal stark. Infolgedessen waren die Reichsbahnzüge recht gut besetzt, die Autobusse meist über voll und der Privatkraftwagenoerkehr stark. Auf den Höhen war es zwar zugig, doch immer besser wie das Schneetreiben vor 8 Tagen. Am Nachmittag und Abend waren die Ar-Ni- Lichtspiele wieder außerordentlich stark besucht. Mppoldtswalde. Der Fleischerlehrling Kerndt aus Naun dorf, beschäftigt bei Fleischermeister Israel daselbst, wollte sich mit zwei Freunden zur Heimfahrt auf dem Bismarckplatze treffen. In hohem Tempo kam er auf dem Rade vom Kirch platze herangefahren, bog dann nach dem Schulgäßchen zu ein und am Leibnerschen Grundstück wiederum nach links, wo die Freunde am Schokoladengeschäft von Claus standen. Wahrscheinlich hat Kerndt nun scharf gebremst oder ist an die Bordkante angefahren, wodurch er vom Rad und in die Schaufensterscheibe geworfen wurde, die in Stücken ging. Kerndt zog sich dabei ausgedehnte Schnittwunden im Gesicht, an der Lippe und am rechten Unterarme zu. Eine starke Blutspur bezeichnete den Weg, den die beiden Freunde mit dem Verletzten zu San.-Rat vr. Voigt genommen hatten, der die Wunden vielfach nähen mußte. Abgesehen von der zer trümmerten Scheibe, die versichert ist, ist an den Auslagen durch dazwischengefallene Glassplitter und durch Blut ein Schaden von etwa l 50 M. entstanden. Der Verunglückte wird nun wohl einsehen, daß tolles Fahren und rasches Bremsen ganz gut aussehen mag, aber doch auch seine Gefahren hat, und wird in Zukunft hoffentlich vorsichtiger sein, denn solches Fahren gefährdet auch das Publikum. D^>potbi»unU-«. Am Sonntag nachmittag 4 Uhr fand im „Goldenen Stern" die Jahreshauptversammlung der Frei willigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz statt. Kolonnen- sührer Borrmann begrüßte alle Erschienenen, bedauerte, daß ein großer Teil Kameraden nicht zur Jahreshauptversammlung anwesend seien und sprach anschließend über die aufopfernden Arbeiten und Pflichten des Sanitäters, die leider in heutiger Zeit so wenig von der Jugend anerkannt würden. Aber diese Gleichgültigkeit und zum Teil geradezu sinnlose Gegnerschaft gegenüber den altbewährten Ueberlieserungen könnte und wurde nicht immer bestehen bleiben, sonst wäre man ge zwungen, den Glauben an Volk und Vaterland zu verlieren. Den, ausführlichen Jahresbericht, ebenfalls erstattet von Ko lonnenführer Borrmann, konnte man entnehmen, daß die °cht Uebungen im verflossenen Vereinsjahr durch- darunter eine größere mit der Kolonne Kreischa- -ine Nachtübung in Berreuth. Die Uebungs- besucherzahl betrug im Vorjahr 35,6 o/o, im letzten Jahre Das im Grundbuch- für Quohren, Blatt 42 °uf d°n Namen des Stuhlfabrikanten Ernst Moritz Püschel in Quohren eing lraaene Grundstück soll am ... .n ""Das Grundstück ist nach d-m Fluche. nach dem Berkehrsweit auf 14 600 RM, -inM^ Mark Schätzungswert der Maschinen, geschäht. Versicherungssumme beträgt 8300 RM-, sie g ig2t GBl und besteht aus Stuhlbauerei und Mohngebäude, ^einviehsta , 2. Stuhlbauereigebäude, Nuhholzschuppen und Packers s nur 'Vorteil bringen. Diese Frage sei, wenn man sie kalt blütig prüfe, nicht unlösbar. Ehrhardt kür Verständigung mit Frankreich Arnold Rechberg hat Kapitän Ehrhardt auf telegraphi schem Wege den Inhalt eines ihm von dem französischen Publizisten Gustave Heros zugesandten Telegramms mitge- teilt, in dem Herves bittet, Ehrhardt über feine Vorschläge zur deutsch-französischen Verständigung zu befragen. Ka pitän Ehrhardt ist dieser Aufforderung in einem Antwort telegramm an Rechberg nachgekommen, in dem es u. a. heißt: Da ich mit meiner persönlichenzustimmen- den Meinung zur deutsch-französischen Einigung bereits heroorgetreten bin, so halte ich es nun mehr für erforderlich, eine breitere Basis zu schaffen. Ich werde daber meine politischen Freunde, von denen viele ihre Arbeitskraft den größeren nationalen Verbänden und Parteien gewidmet haben, befragen, wie der einfache deutsche Frontsoldat über die endgültige Beilegung jahrhundertealten Streites zwischen Deutschland und Frankreich, für den beide Nationen ihr wertvolles Blut vergossen Haven, denkt. statt. Gegen 30 Personen waren erschienen, die mit Interesse die Ausführungen des Redners Hebland—Scharfenberg ver folgten. Altenberg. Vom Unglück wurde die hiesige Familie Aul horn betroffen. Der 22 jährige Sohn Waller, der an Epilepsie leidet, bekam in der Nacht einen Tobsuchtsanfall und bedrohte seinen Vater, schlug verschiedene Sachen entzwei und rannte barfuß und nur mit Hemd bekleidet in die Winternacht hinaus. Polizei und hilfsbereite Personen hotten den Kranken zurück, der auf ärztliche Anweisung der Landes-Hell- und -Pflege anstatt Sonnenstein zugeführt werden mußte. Dresden. Heinrich Kurt Klose ist 23jührlg, war Expedient bei der Heilstüttengesellschaft für sächsische Betrtebskrankenkassen und hatte auch bereits eine Unterschlagungsstrafe hinter sich. Er bekam natürlich Einblick In die Außenstände der Kasse nnd ging rührig auf eigene Faust kassieren. In 28 Fällen kassierte er Mark 886,50. In etwa 30 Fällen blieb es beim Versuch. Ferner unter schlug er zwei Beträge von 243 Mark, die er abzultefern hatte. Zur Verschleierung seiner Taten hatte er sich noch der Urkunden- unterdrückung schuldig gemacht, Indem er die betreffenden Unter lagen heimlich an sich brachte. Klose stand jetzt vor dem Schöffen gericht und leugnete hier nicht mehr. Für „Mädelgeschlchten" wollte er Geld gebraucht haben. Das Gericht erkannte auf sieben Monate Gefängnis. — Der Reichskanzler vr. Brüning empfing am 29. Okt. unter Führung des Präsidenten des Deutschen Landkreis tages vr. von Stempel die Herren Reichsminister a.D. Landrat vr. Haslinde—Arnsberg, Domkapitular Jansen—Aachen, Mit glied des Staatsrates Landrat von Heibom—Meseritz und den Geschäftsführer des Verbandes der Sächsischen Bezirks verbände vr. Guba. Die Abordnung gab einen Ueberblick über die gesamte Finanzlage der deutschen Landkreise unter besonderer Berücksichtigung der durch die Belastung mit Aus gaben für Wohlfahrtserwerbslosen- und Krisenfürsorge ent standenen und ständig sich noch steigernden Schwierigkeiten. Dabei war Gelegenheit, die besondere Notlage der sächsischen Bezirksverbände und Bezirksgemeinden eingehend darzulegen. Es wurde erneut die Forderung vertreten, daß das Reich in erhöhtem Maße für die Wohlfahrtserwerbslosen- und Krisenfürsorgelasten auskommen müsse. Außerdem wurden Wünsche der Landkreise für die bevorstehenden Steuergesetze erörtert. Mesa. In dem zum Mtergut Merschwitz gehörigen Vor werk brach Feuer aus, und zwar im Wohngebäude, das der Rittergutsarbeiter Taubenheim allein inne hatte. Von den Rittergutsbeamten wurde T. aus dem brennenden Hause ge borgen, wobei man wahrnahm, daß er am Halse blutete, auch Brandwunden aufwies. Man nimmt an, daß hier ein Selbstmordversuch und Brandstiftung vorliegt. Oelsen i. E. Der N/2 Jahre alte Sohn des Geschirr führers Spiegelbauer fiel in einem unbewachten Augenblick in ein mit siedenden! Wasser gefülltes Gefäß und trug so schwere Verletzungen davon, daß er ins Stollberger Kranken haus eingeliefert werden mußte. An seinem Wiederaufkommen wird gezweifelt. ^D^ Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamls und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbeson , dere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 16). , Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sic zur Zeit der Eintragung des am 16. Zeptemb^ 1930 ver au - barten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche "tcht erficht lich waren, spätestens im Versteigerungstermine ber Auffor derung zur Abgabe von Geooten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft ö" "rachen. Die Rechte smd sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht m berück sichtigen und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht Hal, muf, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen- salls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Za. 29/30. Dippoldiswalde, den 25. Oktober 1930. Das Amtsgericht. Paris, 3. November. Gustave HervS setzt seine Kampagne für eine Revision des Friedensvertrages von Versailles in seiner Zeitung La Victoire fort. Er tritt für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland ein und sucht seine Leser von der Notwendigkeit einer Rückgabe des polnischen Korridors an Deutschland zu überzeugen. Er schreibt unter anderem, alle französischen Staatsmänner dächten im Grunde ge- nommen wie er, daß nämlich dieser Teil des Ariedens- verkrages von Versailles revidiert werden müsse. Er, Heros, sei ein Freund Polens, und er habe das Be wußtsein, Polen nicht zu verraten, sondern er diene Polen, wenn er sage, daß ein freundschaftliches Eingreifen Frank- reichs in Warschau zwecks Rückgabe des Korridors an Deutschland notwendig sei. Auch der radikale Abgeordnete Pierre Cot behandelte in der Republique, dem Organ seiner Partei die Frage der Abänderung der Verträge und tritt für eine Regelung der Korridorfrage ein. Er behauptet, im Kriegsfälle habe der Korridor nicht einmal Interesse für Polen. Er würde ohne Schwertstreich von Deutschland be setzt werden. Wirtschaftlich dagegen könne er den Deutschen