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96. Jahrgang Donnerstag, am 30 Oktober 1930 Ikl WmtW AMH mlwgt MlWW! Der Auswärtige Ausschuh erwartet von dec Reichsre- Borgehens, als auch des psychologisch richtigen Zeitpunktes gierung, daß sie mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ! gewahrt worden sei. mit den Poungzahlungen sei. Die Vossische Zeitung meint, es werde allgemein beglicht werden, dah der Regierung auf dem Gebiet der Poungfrage freie Hand sowohl in der Wahl des fahren. Anschließend ist an den genannten drei Tagen eine Fahrt nach Hainsberg eingeschoben ab Oelsa 23,40, an Hainsberg 24,10 mit Etraßenbahnanschluh. Der letzte Wa gen ab Hainsberg 23,23 verkehrt nur bis Rabenau und nur Mittwochs, Sonnabends und Sonntags. Dresden. Der Landtagsvorstand tritt am kommenden Donnerstag zusammen, um über die Tagesordnung der nächsten Sitzung Beschluß zu fassen. Vermutlich wird der Landtag am 4. November seine Arbeit wieder aufnehmen. Dresden, Der volksparteiliche Landtagsabgeordnete Hardt, Löbau, hat im Landtag einen Antrag eMgebracht, in dem er unter Hinweis auf die gegenwärtigen Hochwasserschäden in den Flußgebieten der Lausitz die Regierung ersucht, die weiteren Flußregulierungen in der Lausitz mit allem Nachdruck und größter Beschleunigung zu fördern. Dresden. Reichskanzler vr. Brüning wird der Sächsischen Regierung am kommenden Sonnabend einen Besuch ab statten. Die Beratungen, die sich hauptsächlich um Finanz- fr.'gen und den Reichsfinanzausgleich drehen, sollen streng vertraulichen Charakter haben. Dresden. Wie am Mittwoch abend von der Technischen Nothilfe gemeldet wird, ist die Gefahr im ostsächsischen Hoch wassergebiet überwunden. Bereits im Laufe des Mittwoch konnte die Technische Nothilfe, die zusammen mit Polizei- Anzcigenpreit: Die 42 Millimeter breite Pellkzeile 20 RelchSpfennige, Eingesandt und Reklamen SO Reichspfennige —«iE« enthüll «e amtlich« »ehmmtmachmig« WW-wsm-kchast. »e. Amtsgericht» v Dl-poMswal», kenen Zustande erzählt, er sei neben anderen durch das Los zum Attentäter bestimmt worden. Der Mann gab eine An zahl von Personen an, die in allernächster Zeit gewaltsam beseitigt werden sollten. Als Todeskandidaten der Nation nalsozialisten bezeichnete der Mann sieben Sozialdemo-« Kraken und mehrere reiche Juden, darunter einen Fabrikant ten und einen Bankier." Gleichzeitig wurde durch diese Beifügung den Sozialdemokraten aufgegeben, diese Be hauptungen aus den von ihnen im Landgerichlsbezirk Leip zig öffentlich angeschlagenen Plakaten zu entfernen. > Wurzen. Fünf wahrscheinlich angeheiterte junge Burschen . begehrten zu später Nachtstunde im Gasthaus „Zur Mühle" noch Einlaß. Als mit dem Hinweis auf die bereits über schrittene Polizeistunde die Wirtin die Gäste zum Verlassen ' der Gaststube aufforderte, kamen drei dem Verlangen nach. ! Zwischen den Zurückgebliebenen und dem Wirt kam es zu ! einem Streit, in dessen Verlauf der Wirt geschlagen wurde ' und blutend und bewußtlos zu Boden stürzte. Durch den Schlag sind ihm zwei Zähne samt der Wurzel ausgeschlagen ! worden. Auch die Wirtin und der Kellner wurden von den ! Burschen angegriffen. Die Burschen konnten, als sie sich zur Flucht anschickten, festgehalten und der Polizei angegeben werden. Borna, 29. Oktober. Nachts gegen 2 Uhr wurde auf der Staatsstraße zwischen Espenhain und Gestewitz ein Rad fahrer von einem Personenkraftwagen angefahren, auf die Straße geschleudert und erheblich verletzt. Der Wagen, dessen Führer vermutlich angetrunken war und ohne Licht fuhr, raste in Richtung Borna weiter, ohne sich um den Berichten zu kümmern. Am Kraftwagen wurde beim An prall die rechte Türklinke abgerissen. mannschaslcn zur Hilfeleistung eingesetzt war, an den meisten Stellen wieder zurückgezogen werden, da die Flüsse zu fallen beginnen. Für die Elbe ist für Donnerstag noch ein weiteres Ansteigen zu erwarten. Leipzig. Die Nationalsozialistische Partei Leipzig hat in Abwehr der von der Sozialdemokratie gegen sie betrie benen Hetze wegen dec angeblich vorbereiteten „Bartholo mäusnacht" vom Gericht eine einstweilige Verfügung er wirkt, wonach den Sozialdemokraten verboten wird, in öf- i fentlichen Bekanntmachungen oder in Mitteilungen, die für ! einen größeren Kreis von Personen bestimmt sind, folgende Behauptung aufzustellen: „Zn Leipzig hat ein National- sozialist, ein duhendfach vorbestrafter Mensch, im angetrun- Nr. 284 Eine Reihe Berliner Blätter nimmt zu dem Ergebnis der j Sitzung des Auswärtigen Ausschusses am Mittwoch Stellung. Allgemein wird es begrüßt, daß wenigstens ein Beschluß zu stande gekommen ist, der die Abrüstung auch der anderen i fordert. Die Berliner Börsenzeitung bedauert, daß es in der i Reparationsfrage zu keinem Beschluß gekommen ist und sagt, ' man hätte durch Annahme eines der Anträge gemäßigterer i Tendenz dem deutschen Außenminister auch gegen seinen z Willen eine wirkungsvolle Kundgebung deutschen Selbst- ! behauptungswillens zu weiterer diplomatischer Verwertung i in die Hand geben sollen. Der Tag schreibt, es habe sich s gezeigt, daß die Parteien nicht den Mut aufbrächten, das Reparationsproblem von neuem in Angriff zu nehmen. Die DAZ. schreibt, wenn auch eine Bindung der Außenpolitik des Reiches, bestimmte Maßregeln zu einem bestimmten Zeitpunkt durchzusühren, unzweckmäßig gewesen wäre, so hätte sich dieses Bedenken sicher durch eine geeignete Formulierung um gehen lassen. Daß ein solcher Versuch nicht unternommen worden sei, müsse bedauert werden, denn das jetzige Ergebnis biete natürlich ein falsches Bild und verleite womöglich das Ausland zu durchaus irrigen Rückschlüssen. Der Vorwärts ! stellt fest, daß her Schlüssel für die politische Bewertung der i Ablehnung aller Anträge zur Reparationsfrage darin liege, ' daß sie mit wechselnden Mehrheiten abgelehnt worden seien. I. ISA!. »o'MlU»« ll >" «'n Damenring „ , . wetten für mongen: Allmählich an Stärke abnehmende Winde aus westlichen Rich tungen. Nur langsames Abnehmen der Bewölkung. Ziemlich mild. Bei geringer Tagesschwankung der Temperaturen Niederschläge, die im Laufe des Freitag Nachlassen werde. Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen; einzelne Nummern 15 > Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Kirche ist morgen geheizt. , - Reformationsfest ist die alljährliche Kollekte für den Gustav-Adolf-Verein zu sammeln. „Wenn unser sächsisches Kirchenvolk wüßte, schreibt unser Dresdner Hauptverem der Gusttw-Adolf-Stzftung, was unsere Glaubensgenossen draußen leiden, wie sie mitunter darben und verzichten Aussen, und wie dankbar sie sind, wenn aus der E>ennat Hilfe komm, es würde seine Gaben zur Gustav-Adolf-Kollekte freudigen Herzens verdoppeln." Die Württemberger, in deren Haupt stadt Stuttgart im September die diesjährige Neichstagung des Gustav-Adolf-Vereins stattfand, haben Staunenswertes aeleistet: l 65 000.— RM. haben sie zum Fest gespendet, die größte Festgabe, die jemals auf solch einer Tagung überreicht worden ist. Die Gabe der deutschen Kinderwelt betrug 38 000.— RM. Freilich, das alles ist noch nicht genügend, um alle die Not zu lindern, die uns auf dem Gustav-Adolf- Felde entgegenstarrt. Ergreifende Bilder davon sind in Stutt gart gegeben worden. Möchte unsere Kollekte am morgenden Neformationsfest einen recht reichen Ertrag liefern. — Anläßlich der Ruppendorfer Kirmes am 2. 11. 1930 wird der Fahrplan der staatlichen Kraftwagen linie Dippoldiswalde—Ruppendorf—Edle Krone wesent lich verstärkt. Ab Dippoldiswalde (Bahnhof) bietet sich Gelegenheit um 9,00, 11,45 und 15,15 Uhr nach Ruppendorf zu fahren. Rückfahrt ab Ruppendorf 10,9, 14,10 und 22,53 Uhr. Sonderfahrpläne sind in der hiesigen Kraftwagenhalle erhältlich. Selfersdors. Bei der Mittwoch von den Jagdpächtern Gebr. Rumberg—Freital veranstalteten Treibjagd wurden 12 Hasen zur Strecke gebracht. Infolge des nassen Wetters hat die junge Hasenbrut sehr zu leiden gehabt, deshalb sind auch Nachwuchs und Ausbeute gering. Bei normalen Jahren, die vom Wetter begünstigt waren, wurden noch vor 3 Jahren zirka 80 Stück Hasen erlegt. Seifersdorf. Sonntag und Montag feiert die Kirch gemeinde Seifersdorf, wozu die Gemeinden, Paulsdorf, Seifen, Malter, Paulshain und Spechtritz gehören, ihr Kirchweihfest. Seifersdorf. Ein Unfall, der trotz allem immer noch leidlich ablief, trug sich am Dienstag mittag gegen 1 Uhr an dem im Mitkeldorfe befindlichen Dorfkeiche zu. Das dem Genesungsheim Seifersdorf gehörende, vor eine Halbchaise gespannte Pferd, wurde dadurch scheu, daß es beim Hinten ausschlagen während des Bergabfahrens die rechte Wagen gabel abbrach. Der Wagen drückte nun erst recht abwärts und das Pferd ging durch. Dabei verlor auch der Kutscher Weißenfels die Herrschaft über das Pferd. Mit voller Wucht fuhr das Geschirr an das eiserne Geländer des Tei ches, wobei die ziemlich starken Stützen glatt wegbrachen. Durch den Anprall stürzte der Wagen nach der Straßenseite um, die Insassin, die Gemeindeschwester von Ruppendorf, er litt durch den Sturz Berletzungen. Der Hausmann Weißen fels wurde ein Stück vom Pferde mitgeschleift, das beim Sturz auch die andere Gabel weggebrochen hatte und die Straße bergab raste. Erst in der Spechtritzmühle wurde das scheue Tier wieder eingefangen und konnte unverletzt nach dem Genesungsheim gebracht werden. Weißenfels erlitt an Armen und Händen Berlehungen, die von einem Seifers- dorfer Arbeikersamariter verbunden wurden. Die weitere ärztliche Hilfe leistete für beide Doktor Thomschke, Rabe nau, der auch die Gemeindeschwester nach dem Genesungs heim fuhr. Glashütte. Bor dem an der Deutschen Uhrmacherschule bestehenden Ausschuß für Meisterprüfungen legten am Freitag, 24. Oktober, die beiden Uhrmacher Mar Hahn aus Benau und Mar Fischer aus Ehingen an der Donau ihre Meister prüfung mit gutem Erfolge ab. * Possendorf. Unser großes Kirchspiel begeht Montag sein Kirchweihfest. Oelsa. Der Fahrplan der Personenautolinie Oelsa— Hainsberg hak einige Aenderungen und zugleich Einschrän kungen erfahren. Die erste Fahrt werktags 5,22 nach Hainsberg fällt aus. Das Auto kommt werktags früh 6,27 """ /""beiwll- nicht mehr von Hainsberg. Neu ist die Fahrt Sonntags von 8,10 an Oelsa von Rabenau. Die bis her tägliche Fahrt von Hainsberg ab 23,05, an Oelsa 23,35, wird nur noch Mittwochs, Sonnabends und Sonntags ge- WeHerH-Jeibmg rageszeikmg m» ^8« W SäMe-ed-r« °.L Deutschland steht somit vor der Tatsache, daß es die ihm auferlegte Verpflichtung zu restloser Entwaffnung bis zum letzten Punkt hat durchführen müssen, daß ihm aber die ver traglich zngesicherke, längst fällige Gegenleistung immer noch ! In ihrem ganzen Umfange rechtswidrig vorenlhalten wird, s Darüber hinaus erfolgt in manchen Ländern sogar noch eine > Verstärkung der Rüstungen. Der Auswärtige Aussö Berlin, 30. Oktober. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags befaßte sich gestern in einer ausgedehnten Sitzung mit den von den ver- schiedenen Parteien zum Reparationsproblem und zur Ab rüstungsfrage gestellten Anträgen. An der Sitzung nahmen Reichsauhenminister Dr. Curtius und Reichsfinanzmini ster Dr Dietrich teil, während Reichskanzler Dr. Brüning durch Verhandlungen mit den Führern der im Ausschuß ver- tetenen Parteien, mit Ausnahme der Kommunisten, verhin dert war. In der Abstimmung wurde ein Antrag des Abg. Dauch (DVP) mit einem Zusatzantrag des Abg. Graf Westarp lKVP) mit den Stimmen der DVP, der Nationalsozialisten, der Christlich-Sozialen, des Zentrums, der Bayrischen Volks- oartei, der Wirtschaftspartei und des Landvolks gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten bei Stimmenthaltung der Deutschnationalen angenommen. Der Antrag lautet: „Der Auswärtige Ausschuß hak auf Grund des Berichts les Reichsministers des Auswärtigen von dem gegenwärti- sen Stand der Frage der allgemeinen Abrüstung, insbeson- lere von dem Ergebnis der Verhandlungen der diesjährigen Vundesversammlung des Völkerbundes über diese Frage mit größter Enttäuschung Kenntnis genommen. Er muß danach mtstellen, daß die Bemühungen um die allgemeine Abrü- ivng bisher keinerlei praktische Erfolge erzielt haben. Die Staaten, die mit der Erfüllung ihrer rechtlichen und mora- Men Verpflichtung zur Abrüstung seit Jahren im Rückstand jjnd, haben bei den letzten Genfer Beratungen nicht einmal m einem Beschluß veranlaßt werden können, der die schnelle Einberufung der ersten allgemeinen Abrüstungskonferenz ichergestellt haben würde. Der AuswLrtiäe Auslckuk ist der Aniickt dak dicker I Nichts aber wäre falscher als der Schluß, daß dies negative Zustand in krassem Widerspruch zu dem Grundsatz der Gleich- ' Ergebnis ein Ausdruck der Zufriedenheit des deutschen Volkes berechligung steht, daß er eine ernste Bedrohung der Sicher heit Deutschlands und damit des Weltfriedens bedeutet, und daß er aus diesen Gründen völlig unhaltbar ist. Versal»"«** »sda»le«i »elir Se»«« - »ruck und Verla,: ««I Ve»— i» auf die schleunige Aenderung der gefahrvollen Lage ym- i wirkt, und dah fie mit äußerstem Nachdruck darauf besteht, ! eine Abrüstung der anderen Staaten zu fordern, die «ach > Umfang und Art der Abrüstung Deutschlands und dem ! Grundsatz paritätischer Sicherheiten entspricht und daß sie > Klarheit darüber herbeiführt, ob die auswärtigen Machte " gewillt sind, diese Forderung entsprechend den im Versailler , Vertrag festgelegken Verpflichtungen zu erfüllen." Alle Anträge zum Reparationsproblem wurden mit j wechselnden Mehrheiten abgelehnt.