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Roman von Margarete von Saß »Sei klug, Am«ie!« «^Fortsetzung« «-» Nachdruck verboten« Kielleichtließ Achim durch Petri! sagen, daß er sich'ent schlossen habe, noch'länger jn Kreith zu bleiben? Aber nein, das hätte Petrik dann Lilly gesagt. Es war gewiß? 'Nicht wichtig, was er ihr mitzuteilen hatte, sonst hätte er zugesagt, noch einmal wiederzukommen oder hätte ein paar Zeilen hinterlassen. Sie wollte sich ihre Freude nicht trüben lasten. - «Lilly, ich habe mir heute mein erstes verdientes Geld geholt, einhundertundsechzig Mark.* Lilly sah Amölie bewundernd an. «Du, das sinde ich großartig! Dafür kannst du dir herrliche Wäsche kaufen.* «Das habe ich nun gerade nicht vor, Lilly; wir brauchen das Geld zum Leben. Wenn meine Einnahmen weiter so gut bleiben, dann will ich versuchen, etwas davon zurück zulegen für einen neuen Teppich. Unserer im Wohnzimmer ist schon sehr abgenutzt.* „Du, da kann ich dir helfen. Ich habe einen über zähligen, den kannst du haben. Es ist gerade kein echter Perser, aber ein tadelloser großer Velourteppich." „Lilly, du bist ein Engel! Zeige mir doch bitte den Teppich!" „Zeigen kann ich ihn dir nicht; er liegt zusammengerollt auf dem Hausbodcn. Aber ich kann ihn dir noch heute durch den Chauffeur zuschicken." „Dein Hausboden birgt Wohl noch allerhand Schätze, Lilly?" „Es ist auf ihm Wohl allerhand aufgespeichcrt; aber die Schätze sind gewiß sehr mäßig." Amelie bat, sie sehen zu dürfen. „Lilly, du weißt doch, daß ich eine Vorliebe habe für alten Hausrat. In Waldewin stöberte ich doch sooft die Hausböden durch und war glücklich, wenn sich dann etwas fand, das sich lohnte, der Vergessenheit entrissen zu werden. Du halfst mir doch gewöhnlich dabei. Probieren wir es ooch wieder einmal, ob cs noch so amüsant ist wie damals in Waldewin nnd ob sich nicht etwas findet, das ans Licht zu ziehen sich lohnt." „Ich bin dabei. Aber wollen wir nicht einen dienst baren Geist mitnchmcn?" „Nein, nein, ganz allein wollen wir cs machen." „Na, dann rate ich aber, daß wir uns jeder mit einer großen Hausschürze versehen. Da oben gibt es nämlich Staub." Die Mädchen machten große Augen, als sie die Damen mit großen Wirtschastsschürzen zum Boden hinaufgehen sahen. In einen wahren Freudentaumel wurde Amelie versetzt durch den Anblick der vollgestopften Bodenkammer. Was va alles war! Ein verstaubter großer Schreibsekretär aus Mahagoni grüßte sie hier als alter Bekannter. Er stammte aus Waldewin, wo er ihrem Vater ein Leben bindurch Dienste geleistet hatte. Sie war so gerührt von seinem Anblick, daß sie mit träncnumflorten Augen davor- stand und ihn liebevoll betrachtete. „Den kannst du haben, wenn du willst." Hatte Lilly das wirklich gesagt? Sie fuhr ruckartig herum und sah Lilly fragend an. Diese lachte hell auf. „Ja, ja, Amelie, du kannst ihn dir gleich mitnehmen und noch einiges dazu." Amelie war entzückt und kramte in den alten Sachen, die herumstanden und -lagen. „Hier ist noch eine alte Kommode aus Birkenholz mit schönen, alten Schlössern", sagte Lilly. „In ihre Kästen hab' ich alte Kissen verstaut, unter ihnen noch einige, die Mama selbst gearbeitet hat. Sie sind natürlich alle un modern. Mein Pietätgefühl hinderte mich daran, sie fort- zugcben. Wenn du sie haben willst, dir will ich sie gern überlassen. Du hast ja das gleiche Eigentumsrecht an ihnen wie ich." „Lilly, wenn ich nicht so bestaubt wäre, ich würde dich umarmen." „Das holst du später nach. Ich werde dir erst Grund dazu geben; denn jetzt kommt das Beste: das Tafelsilber der Familie von Platen." Sie führte Amelie zu einer Truhe, die sie aufschloß, und mit einem kleinen Lächeln zu Amelie aufsehend, sagte sie: „Du wirst dich unseres Silberschatzes noch erinnern; er war nicht überwältigend prächtig. Ich als Aelteste von uns beiden machte die reiche Erbschaft, die ich heute mit tausend Freuden an dich abtrete." Das war überwältigend! Amölie vergaß im Augen blick, daß ihre Hände bestaubt waren; sie legte sie Lilly um den Hals und küßte sie. Am Vormittag des folgenden Tages hielt ein Wagen mit all den lieben Sachen vor dem Hause Freisingerstraße drei. Lilly hatte allerhand mitgeschickt, das sie ihr gar nicht gezeigt hatte. Einen großen Lehnsessel und einen Schreibtischstuhl und eine Kiste mit Porzellan und Kristall. Märchenhast war das! Wie reich Amölie sich vorkam! Sie wurde nicht müde, ihre Zimmer zu betrachten. Die Männer hatten alles ordentlich aufgestellt. Und dann war Lilly erschienen mit einem großen Strauß dunkelroter Rosen. Die hatte Amölie in zwei Kristallvasen verteilt. „Daß sie sich nur halten bis morgen." Lilly lächelte. „In unserem Garten blühen mehr. Ich muß nun gehen, Amölie. Wann sehen wir dich wieder bei uns?" „Uebermorgen vormittag komme ich mit Achim.* „Ja, das ist recht. Bringe ihn mit! Ihr bleibt dann sei uns zu Tisch, damit Joachim auch endlich Adolf kennen- lernt.* Amölie begleitete Lilly bis zum Auto; dann ging sie in ihre Wohnung zurück. Wie schön sollte jetzt ihr Leben werden! Aus dem Verkehr mit den Geschwistern würde ihnen viel reine Freude erblühen. Sie war überzeugt da- von, daß die Schwäger viel Gefallen aneinander finden würden. Und dann glitt ihr Blick wieder über die Woh ¬ nungseinrichtung. WaS würdeÄchim'sagen, wenn er diese Herrlichkeiten sah? Ihr Herz klopfte in freudiger Er wartung. Die Vorsaalklingel schrillte leise. Wer kam jetzt? Amölie ging, um zu öffnen. Niemand wär da. Der Postbote hatte einen Brief in den Kasten gesteckt. Von Achim! Sie ging damit ins Wohnzimmer, setzte sich in den schönen Lehnsessel, um so recht in Behaglichkeit den Brief zu lesen, der ihr gewiß Gutes brächte. Aber er riß sie aus allen Himmeln. Achim kam nicht; das war es, was sie zuerst begriff. Sie ließ die Hand mit dem Briefblatt in den Schoß sinken und sah starr vor sich hin. All die Freude, die eben noch ihre Seele erfüllte, war dahin. Wie von rauher Hand fortgewischt war auch der Glanz, der eben noch über diesem Raum gelegen. War er nicht auch aus ihrem Leben weggewischt? Ihre kleine Welt von Glück und Frieden, die sie sich erträumt hatte, brach jedenfalls kläglich zusammen. Joachim hatte sich entschlossen, in Kreith zu bleiben, nicht nur, bis die Ernte geborgen war, sondern für immer. Sie las noch einmal den Brief. Frau Obernitz hatte ihm die Stelle als Verwalter angeboten mit einem Jahres gehalt von dreitausend Mark. Und da hatte er kurz ent schlossen zugegriffen und sich zunächst für die Dauer eines Jahres verpflichtet. Amelie sollte ihre Wohnung auflösen und dann nach Kreith kommen. Ludmilla würde im Lause der nächsten Woche nach Berlin kommen und ihr helfen, den Hausrat zu verkaufen. An dem alten Kram würde man nichts verlieren, man könnte sich später viel schönere Möbel kaufen. Ihr Herz hinge gewiß nicht an diesem alten Gerümpel und das seine erst recht nicht. Er wäre froh, nichts mehr davon wiederzusohen und freue sich, endlich eine nutzbringende Tätigkeit gesunden zu haben. Ob die Anstellung in Kreith eine vorübergehende oder langjährige werden würde, wäre zunächst Nebensache — darauf käme cs an, was sich Kus ihr für ihr beider Leben entwickeln würde. Und das müßte man dem Schicksal über lassen. Er sähe nur Gutes voraus. Er empfände es schon befreiend, nicht mehr in die alten Verhältnisse zurück zu müssen. Wenn er nur an die Armseligkeit der verflossenen Jahre zurückdächte, so überliefe ihn ein Schauer. Ein heißes Weh rang in ihrer Brust. Warum mutzte er ihr das sagen — warum? Hatte sie nicht die gleiche Not wie er getragen und hatte sie je geklagt? Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie kämpfte dagegen an. Nur nicht weinen, nicht sich selbst bedauern. So schmerzlich ihre Enttäuschung war, sie mußte überwunden werden. Sie begriff Achims Entschluß. Sie hätte vielleicht nicht anders gehandelt. Sie mußte nun selbständig handeln. * * * In langen, schlaflosen Nachtstunden hatte sich Amelie zu einem Entschluß durchgcrungen: sie wollte sofort an Joachim schreiben, recht ausführlich, wie sie es sich gedacht hatte, ihr zukünftiges Leben einzurichten. Von ihrer Arbeit, durch die sie ihm Helsen wollte, die seine zu voll enden, sollte er erfahren, von ihrer Hoffnung auf ein stilles, friedliches Leben in ihrem kleinen Heim, von den alten, lieben Sachen aus ihrem Elternhause, die Lilly ihr ge schenkt und die ihre Stuben so traulich machten, daß sie es nicht habe erwarten können, sie ihm zu zeigen. Und von ihrer großen Enttäuschung. Das alles schrieb sie ihm und zum Schluß fügte sie hinzu, daß sie doch entschlossen war, zu ihm zu kommen. Nur Zeit sollte er ihr lassen, ihre Arbeit sertigzumachen und einen Mieter für ihre Wohnung zu finden. Denn die Wohnung auszugeben und den alten lieben Hausrat zu verkaufen, könne sie sich nicht entschließen. Ihr kleines Heim wolle sie sich unter allen Umständen sichern. In aller Herrgottsfrühe hatte sie den Brief geschrieben und danach machte sie sich auf den Weg in den Grunewald. Sie wollte alles mit den Geschwistern besprechen. Lilly und Adolf hatten sich eben zu ihrem Morgen frühstück niedergelassen, als Amölie bei ihnen eintraf. Und dann erzählte sie. Beide hörten gespannt zu. Lilly in sichtlicher Aufregung mit zornblitzenden Augen. Als Amelie schwieg, fuhr Lilly auf: „Da hätte Achim dich doch erst fragen müssen, ob du gewillt warst, mit ihm in Kreith zu leben. Es war ihm doch wohl nicht un bekannt, daß dir Frau Obernitz unsympathisch ist? Wie kann er dir unter diesen Umständen zumuten, im Hause dieser Frau zu leben? Das finde ich rücksichtslos! Hast du ihm das nicht vorgestellt?" „Nein, Lilly. An so etwas rührt man doch besser gar nicht. Und dann, weißt du — ich begreife, daß das bei seinem Entschluß nicht mitsprechen durfte. Achim mußte doch schließlich froh darüber sein, daß ihm eine Anstellung geboten wurde, nachdem er Jahre hindurch sich vergebens bemüht hatte." Adolf sah seine Schwägerin bewundernd an. Ihre ver nünftige Einsicht nötigte ihm Respekt ab. Lilly empfand anders. Amelies Unterkriechen, wie sie es bei sich nannte, verdroß sie. „Auftrumpfen solltest du: Hast du, ohne mich zu fragen, dich auf ein Jahr für Kreith verpflichtet, so bleib da, ich kann dich nicht daran hindern. Nachkommen werde ich dir aber nicht. Das Recht auf ein eigenes Leben darf ich wohl ebensogut für mich in Anspruch nehmen, als du für dich.' Adolf legte seine Hand auf die ihre und drückte sie beruhigend. „Nun laß das mal sein, Lilly. Amölie hat schon den rechten Weg gefunden. Wie sie es vor hat, ist es meinem Gefühl nach gut." Und sich an seine Schwägerin wendend, sagte er: „Sichere dir dein Heim, Amölie, das erscheint mir wohl sehr notwendig, es könnte sich doch eines Tages ereignen, daß ihr Zuflucht darin nehmen müßt." Lilly meinte: „Wenn Achim aus deinem Brief heraus- liest, datz dir die Uebersiedlung nach Kreith schwerfällt, so löst er vielleicht doch den Vertrag?" Adolf schüttelte den Kopf. „Nein, das wird er bestimmt nicht tun. Amölie wird das auch nicht von ihm verlangen. eopyttgkt b^ dlarün reuckitvsngsr, UsUs-(Saale- .. , ' Wenn man sich zu etwas verpflichtet hat,itmuß^Mn'diese übernommene Pflicht auch erfüllen." Amölie gab ihm recht. «Und meine Pflicht ist es, zu ihm zu gehen.* „Sehr richtig* bekräftigte Adolf. Lilly hatte das Gefühl, daß diese bedingungslose Unter ordnung Schwäche war. Sie verstand Amölie nicht. Man folgte dem Manne doch nicht so blindlings, wenn man davon überzeugt war, daß einen Unerträgliches erwartete. Aber sie sprach ihre Gedanken nichtxlus. „Alles wird gut werden, Amölie*, sagte Adolf, „wenn es auch jetzt sehr schwer sür dich ist." Sein und Lillys Blick trafen sich. Aus dem, was Amölie ihnen von Frau Obernitz erzählt hatte, kam ihnen die trübe Ahnung, daß diese Frau keinen guten Zweck damit verfolgte, daß sie Joachim in Kreith festhielt. Trotz dem erschien es Adolf wichtig, daß Amölie nach Kreith zurückginge. Als Amölie heute das Haus ihrer Geschwister verließ, geschah es in dem tröstlichen Gefühl, daß sie ihres liebe vollsten Verstehens sicher war. Voll Unruhe hatte Joachim Amölies Brief erwartet. Nun hielt er ihn in den Händen und wußte nicht recht: sollte er traurig sein oder erfreut. Er entschied sich für das letztere. Sie hatte ja zugesagi, zu kommen, das war doch die Hauptsache. Was sie außer dem noch schrieb, das war ja traurig für sie, gewiß, aber schließlich war ihr Klammern an das kleine armselige Heim nichts weiter als Frauensentimentalität. Damit mußte sie fertig werden und würde es auch. Hier er wartete sie ja ein viel schöneres Heim. Suse überließ ihnen die vier Zimmer im Gutshause; behaglichere konnte man sich doch gar nicht wünschen. Gewiß, sie waren nicht ihr Eigentum, aber daran mußte man nicht denken, man mußte nur genießen. Im Winter, wenn Suse für einige Monate nach Berlin ging, dann war man ganz allein für sich, konnte im Besitzergefühl schwelgen. Wenn er wollte, konnte er das schon jetzt, denn Suse kümmerte sich nun um nichts mehr. Die Rolle als Herrin auf Kreith hatte sie niedergelegt. Rechte und Pflichten, die sie als solche hatte, waren ihm übertragen worden. In der Wirtschaft sah er sie nie mehr, nur bei den Mahlzeiten und den abendlichen Plauderstunden. Dann saß sie ihm gegenüber mit einem dankbar bewundernden Leuchten in den großen dunklen Augen, wie ein Kind, das sich in sicherem Schutz geborgen weiß. Ludmilla sprach von einem geradezu märchenhaften Glück, das er gemacht. Das war natürlich verstiegen, aber immerhin war es ein gutes Unterkommen, das man gefunden hatte. Und die Arbeit, die langvermißte, hatte ihn neu belebt. Sein ganzes Wese» erfüllte sie mit Lebendigkeit und heiterer Zufriedenheit. Der Wunsch nach literarischer Tätigkeit war von ihr völlig verdrängt worden. Vielleicht kam er einmal wieder, an stillen Wintertagen, wenn es wenig Arbeit auf dem Gme gab. Dann wollte er sein Buch vollenden. Er suchte Luv- milla auf, um ihr Amölies Entschluß mitzuteilen. Ge spannt sah sie ihm entgegen, als er die Veranda betrat, auf der sie allein am Kaffeetische saß. „Du hast einen Brief von Amölie? Nun erzähle, was schreibt sie?" Er setzte sich zu ihr und las ihr einige Stellen aus dem Briefe vor. Als sie von Amölies Arbeit erfuhr, unterbrach sie Joachim mit der Bemerkung: „Zu der wird Graf Markow ihr verhalfen haben." „Wieso glaubst du das?" Er sah sie forschend an. „Herrgott, wie sollte sie sonst dazu gekommen sein? Es gibt so viele Russinnen und Russen in Berlin, unter diesen hätte man mit Leichtigkeit Anwärter auf diese Arbeit ge funden. Glaubst du, sie als Deutsche wäre dazu gekommen, wenn nicht durch Protektion? Markow hat Beziehungen zu der Zeitung, er hat mir einmal selbst davon gesprochen, ich verstand ihn so, daß er mit Kapital an der Zeitung beteiligt ist. Amölie hatte Wohl damals unser Gespräch mit angehört, ich glaube mich zu erinnern, daß es so war. Nun einerlei: Ich finde es sehr klug von Amölie, daß sie sich an ihn gewandt hat." Nun stellte sie es schon als Tatsache hin, datz es so war. „Ein bißchen unvorsichtig ist es, na ja, aber sie wird ja wissen..." Joachim unterbrach sie schroff: „Sprich keinen Unsinn, Ludmilla." Und dann teilte er ihr Amölies Entschluß mit. Sie schien erfreut. „Nun siehst du, Achim, wie gut es war, daß du Suses Angebot annahmst. Ich sagte es ja im voraus, daß Amölie froh darüber sein würde. Selbst verständlich mußt du ihr Zeit lassen, ihre Arbeit fertig zumachen und das mit der Wohnung so zu ordnen, wie sie es wünscht. Was schreibt sie, wie lange hat sie nötig für ihre Sachen?" „Sechs bis acht Wochen. So lange will ich aber nicht warten. Warum sollte ich das? Wegen dieser unwichtigen Arbeit? Mag Markow sie fertigmachen." Ludmilla lächelte. Mit tiefer Befriedigung nahm sie wahr, daß die Saat, die sie gestreut, schon jetzt aufzugehen begann. „Ich wollte dich bitten, Ludmilla, nach Berlin zu fahren, um Amölie beim Verkauf des Hausrates behilflich zu sein. Würdest du das tun?" „Selbstverständlich, Achim, sehr gern. Aber Amölie will ihre Sachen doch behalten, darin solltest du nachgeben, wirklich, Achim. Wenn es auch nicht gerade sehr praktisch ist, die Wohnung zu behalten, sie kostet doch siebzig Mark Miete im Monat. Tu es schon, Achim, Amölie zuliebe." Er sah sie kopfschüttelnd an. „Nein, auf keinen Fall, Amölie wird einsehen, daß es nicht durchführbar ist. Es wäre ja lächerlich, sich an diesen Trödel zu klammern; der muß weg, unbedingt." „Nun, wie du meinst. Schreib Amölie, daß ich im Laufe der nächsten Woche komme." Ja, das wollte er und dann würde sie kommen, um sein Leben hier mit ihm zu teilen. — tRortlevuna kolat.t ,