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k Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung an- Anzeiger sür DWol-iswal-e, Schmieöederg u.L veranttvorllich« »«datle«? Srttr 8»»«. — »r««» und Verla,: 8«G« t» gk. Jahrgang Dienstag, am 21. Oktober 1930 Nr. 246 n" groben inken uns bis zum viel zu frühen Schluß. Obercarsdorf. Am Kirmes-Montag konzertierte unter Leitung von Obermusikmeister A. Käppler die pelle 3. Batl. 3ns. Reg. 10. Der Besuch war recht hier Ka- gut. Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen: einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. S : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 4V3 Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzelle 20 Reichspfennige, Eingesandt und Reklamen 5V Reichspfennige seiner en, wie n einen nn und oähnen. nsliniö, Ist sie lein ge- ie aber S solche den ge- ierfacho " oder Johnsbach-Falkenhain wieder zu erneuern, nachdem Krieg und Nachkriegszeit diese etwas gelockert hatten, hatte der Turn verein Luchau in seiner letzten Versammlung beschlossen, für den vergangenen Sonnabend eine Abendwanderung mit Damen nach Falkenhain zu unternehmen und bei einem Tänzchen mit dem dortigen Turnverein einige Stunden in geselliger Harmonie zu verleben, wozu auch der Turnverein Johnsbach eingeladen wurde. Bei herrlichem Herbstwetter war es dem Verein vergönnt, seine Wanderung auszuführen. Ueber Johns bach, wo der dortige Verein sich anschloß, ging es zum Falken- hainer Gasthof, wo bald ein fröhliches Leben Einzug hielt, zumal sich von allen Vereinen eine stattliche Anzahl Ange höriger eingefunden hatte. Das auch in kleinen Landvereinen oftmals ein reges turnerisches Leben herrscht und diese Ver eine ihre Vergnügen turnerisch ausschmücken können, zeigten ihre Vorführungen am Abend. TV. Luchau bot am Anfang bzw. am Schluß der Vorführungen einfachgewählte, aber gut geübte Freiübungen von Turnern und Turnerinnen sowie Keulenübungen einfacher Art der Turnerinnen. Mitglieder der TVe. Johnsbach und Falkenhain boten schwierige Pflicht- und Kürübungen am Hochbarren, und die Turnerinnen-Ab- teilung Johnsbach verschönte den Abend durch einen wohl- gelungenen Volkstanz im Tanzkleid mit Zitherbegleitung. Reicher Beifall lohnte die Vorführungen. 3m Laufe des Abends entbot Vorsitzender Trepte im Namen des veranstal tenden Vereins Luchau herzliche Willkommensgrüße, desgleichen auch später noch der Vorsitzende K. Krumpolt vom TV. Fallen hain. Im Namen der Bezirksleitung und als ältester an wesender aktiver Turner, der schon früher Anreger des Zu sammenhaltens der drei Vereine war, gab Nickel—Johnsbach seiner Freude Ausdruck über die zahlreiche Beteiligung, über das Zustandekommen des Abends und über den turnerischen Geist, der trotz der schlechten Zeit noch in den drei Landver einen besteht. Froher Humor bildete die Parole des Abends ldgelenk nr Mit- Lcbens- aten, so n. ttcn in iedcutet :hlt die arbeit- Die musikalischen Darbietungen standen auf recht beacht licher Höhe. Bom 1. Teil gefiel besonders gut die Ouver türe zum Liederspiel „Heimkehr aus der Fremde" v. Men delssohn-Barlholdy und die Ouvertüre zur Oper „Die schöne Galakhee" von Suppe. Schneidig gespielte Märsche und das vaterländische Potpourri „Seid einig" sanden lebhaften Beifall. Dem Konzert folgte Ball, dem sehr zugesprochen wurde. Alles in allem, das Konzert bildete einen recht gu ten Kirmesabschluß, für den die Obercarsdorfer Einwohner dem rührigen Gasthofsbesiher Paul Weinholdt dankbar sein müssen. Frauenstein. Zn der Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag wurde bei Dr. med. Ullrich angerufen, daß sich in Neu bau Hartmannsdorf ein Motorradunfall ereignet habe und daß der Fahrer tot im Straßengraben liege. An der Un fallstelle fand man wohl das Motorrad, aber keinen Toten. Hauptwachtmeister Engst brachte das Motorrad in das Ge höft des Gutsbesitzers Schmieder. Am Sonntag vormittag zeigte 'ein Talsperrenarbeiter an, daß ihm sein Motorrad am Sonnabend abend vor deqr Gasthof Neubau gestohlen worden sei. — Es hat sich inzwischen herausgestellt, daß der Motorradfahrer in der Trunkenheit an einen Straßenbaum gefahren ist, dabei nur leichte Verletzungen erlitten und im Nausch planlos bis zur Ernüchterung umhergeirrt ist. Dresden.H Milte voriger Woche wurde die angebliche Martha Schulz, 21 Jahre alt, auf der Bodenbacher Straße von einer Familie als Hausmädchen in Dienst genommen. Als das Mädchen am Sonnabend allein im Hause war, öffnete es gewaltsam die verschlossenen Schränke und ver schwand mit Sachen im Werte von etwa >400 Mark. Dresden, Ein Riesenbetrugs- und Wechselfälscherprozeß begann am 20. Oktober vor dem Gemeinsamen Schöffengericht. Angeklagt sind die Kaufleute Alfred Besenbruch, Walter Busch und Kurt Ebert aus Leipzig. Erstere beiden sind vorbestraft und befinden sich in Untersuchungshaft. Für die Dauer der Verhandlung sind 4 Tage vorgesehen. AkleNbündel von rie sigen Dimensionen bedecken den Gerichtstisch. Aus allen Teilen Deutschlands kommen Zeugen, die zumeist durch die Haupt angeklagten Besenbruch und Dusch durch Hergabe von Dar- lehen, Interessen-Einlagen u. a. geschädigt wurden. Ebert hat eine mehr passive Rolle gespielt und den Namen hergegeben. Unter den Firmenbezeichnung Ebert 6- Co., Vereinigte Fasern- stosfwerke, hatten die Angeklagten sich in der Thalmühle in Pirna-Jessen etabliert und suchten zahlende Interessenten durch Zeitungsinserate. Früher betrieben sie in Katterfeld ein Unter ¬ nehmen. Auch hier arbeiteten sie ebenso. Die ihnen zur Last gelegten Wechselfälschungen verübten die Angeklagten zum Schaden des früheren Leipziger Rechtsanwalts vr. Münchs dem nach Anzeigen wegen Verleitung znm Meineid die Aus übung der Praxis untersagt wurde, und der immer in Furcht lebte, von Besenbruch erpreßt zu werden. Die Angeklagten Besenbruch und Busch bezichtigten sich gegenseitig der Fälschung der Wechsel. Zur Klärung dieses Punktes ist ein Schriften sachverständiger vom Polizeipräsidium Dresden geladen. Der erste Verhandlungstag brachte die Vernehmung von etwa zehn meist auswärtigen Zeugen. Dresden. Am Freiag ist der Heimwächter des Männer heims der Heilsarmee, der 29 jährige Schriftsteller Paul Moritz mit den ihm von 125 armen Durchreisenden zur Sicherheft hinterlegten Gegenständen und Geldbeträgen und des ein kassierten Schlafgeldes in Höhe von 87 Mark durchgebrannt. Heidenau. Sonntag mittag rannte einem von Kammer sänger Tino Pattiera gesteuerten Personenkraftwagen, in dem auch die drei Kinder des Generalmusikdirekörs saßen, bei der Pestalozzi-Schule ein Bäckergehilfe aus Heidenau mit seinem Kraftrad in die Flanke. Der Motorradfahrer wurde über die Kühlerhaube des Kraftwagens geschleudert. Mt einer schweren Gehirnerschütterung wurde der Verunglückte nach dem Johanniterkrankenhaus gebracht. Der Kraftwagen konnte seine Fahrt in die Sächsische Schweiz nicht fortsetzen, sondern fuhr langsam nach Dresden zurück, da er durch den Anprall des Motorrades einen Schaden an der Achse erlitten hatte. Das schwerbeschädigte Motorrad wurde abgeschleppt. Freiberg. In der Nacht zum Freitag wurde auf dem Fußweg zwischen Haltestelle Frankenstein und Wegefahrt ein 26 Jahre alter Maurer, der auf seinem Rade fuhr, von einem Unbekannten vom Rade gerissen, gewürgt und seiner Barschast von rund 10 M. beraubt. LÄp^g. Der Obermeister Pfützner in Zittau zog bei der Zahlung des sogenannten Kostgeldes an seine Lehr linge den Bettag für diejenigen Tage ad, an welchen die Lehrlinge nicht in der Werkstätte, sondern in der Berufsschule waren. Die Klage der Lehrlinge auf Zahlung des einbehaltenen Betrages wurde vom LAG. Dresden im wesentlichen abgewiesen. Das LAG. ging von der Erwägung aus, das Kostgeld sei als „Lohn", als Vergütung für geleistete Arbeit anzusehen Gegen das Urteil des LAG. legten die Kläger Revisionen ein. Die Revisionen wurden vom Reichsarbeitsgericht zurückgewiesen. Das sogenannte Kostgeld sei in Wirklichkeit nichts anderes als ein Arbeitsentgelt, und mangels abweichender Bestimmung habe der Lehrling nur insoweit, als er gearbeitet habe, auf das Kostgeld Anspruch. Waldheim. Der stellvertretende Bürgermeister, Stadtrak Hempel (Demokrat), hat, nach vieler Leute Meinung, die städtische Girokasse zu sehr in Anspruch genommen. Die bürgerliche Mehrheit des Skadtparlamenks beantragte daraufhin, einen besonderen Untersuchungsausschuß zur Klärung der Verantwortung über den gewährten Kredit einzusetzen, was auch genehmigt wurde. Wiewohl die Unter suchung noch nicht abgeschlossen ist, stellten die Sozialdemo kraten in einer besonders angesehken, geheimen Sitzung den Dringltchkeitsantrag: „Herr Stadtrat Hempel hat nicht mehr das Vertrauen des Stadtverordneten - Kollegiums." Die Bürgerlichen betonten in der Debatte immer und immer wieder, daß sie nichts zu verheimlichen hätten, sie wollten aber erst die Untersuchung abgeschlossen wissen und deshalb die Beschlußfassung über den Antrag vertagt haben, was aber abgelehnt wurde. Die nunmehr vorgenommene Ab stimmung über den Mißlrauensantrag ergab bei 4 Stimm enthaltungen die Annahme dieses Antrages mit 18 (das sind Sozialdemokraten, Kommunisten, Hausbesitzer und National sozialisten) gegen 4 Stimmen. Beachtenswert ist, daß dann beschloßen wurde, einen Bericht über die geheime Sitzung zu veröffentlichen. Zn der Sache selbst regnet es von öffent lichen Erklärungen, Flugblättern, die viele persönliche Spitzen enthalten, und es ist noch Kein Ende der leidigen Sache abzusehen. Olef»« »KM «r-iw »le mMKch« »ekaankmachuxg« »er «MAhaü-lmermfchast, »es Amlegertchr» «ettepe »ett», »e, »,»!«»» Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am nächsten Sonntag begeht der hiesige Frauenverein das achtzigjährige Bestehen seines Kinderheims durch einen Unterhaltungsabend in der „Reichskrone". So oft unsere Kleinen in ihrer herzerfrischenden Natürlichkeit etwas geboten haben, ist es jedesmal mit dank barer Freude ausgenommen worden. Das steht auch diesmal zu erwarten, zumal Fräulein Friedrich sich schon seit längerer Zeit bemüht, mit ihrer kleinen Schar allerhand Aufführungen einzuüben. Oberkirchenrat Michael wird als Schriftführer des Vereins die Festansprache halten. Das hiesige Lehrerquartett hat freundlicherweise seine Mitwirkung zugesagt und wird einige Lieder singen. So verspricht der Abend mit seiner eigen artigen und reichhaltigen Unterhaltung einen Genuß im besten Sinne des Wortes zu bieten. Der Eintritt ist auf nur 50 Pf. festgesetzt worden, für Erwerbslose (Kontrollkarte des Arbeits amtes mitbringen!) und Kinder aus 25 Pf. Der Abend be ginnt pünktlich um 1/28 Uhr,- aus Rücksicht auf die Kinder muß pünktlich begonnen werden. Mag auch diesmal der „Reichskronensaal" sich bis auf den letzten Platz füllen und dem Kinderheim, das nach wie vor mit finanziellen Schwierig keiten zu kämpfen hat, ein stattlicher Reinertrag zu teil werden. H, — Uns wird geschrieben: In der gestrigen Zeitung wurde von einem ersten Leipziger Studentenwohnhaus berichtet, das 50 Reichsdeutschen eine Aufnahme für die Zeit des Studiums gewähren soll. Hierzu möchte ich mir erlauben zu bemerken, daß das erste Studentenheim von der evangelischen Kirche errichtet und am 17. Mai 1930 eingeweiht worden ist, frei- ' lich nicht für Reichsdeutsche, sondern für Ausländsdeutsche. Dieses Heim ist eine Spende großer und kleiner Gustav-Adols- L Gaben und ist benannt nach dem derzeitigen Führer des Gustav- Adolf-Liebeswerkes, „Franz-Rendtorsf-Haus". Das soll sein A «ine „Heimstätte evangelischen Glaubens — und Arbeitsgemein- 8 schäft, eine Pflanzstätte evangelischen Hirtendienstes in der Z Kirche der Zerstreuung". 25000 Mark wurden 1928 auf H der großen Gustav-Adolf-Tagung in Freiburg für dieses Dia- U fpora-Studentenheim überreicht, Frauenvereine ermöglichten die Errichtung von Einzelzimmern für die Studenten, so daß L es solche nun gibt mit den Namen: Baden, Bayern, Berlin, I Bremen, Charlottenburg, Dresdsn, Düsseldorf, Hamburg, Hessen, Leipzig, Oldenburg, Ostsriesland, Ostsachsen, Posen, Rhein- I land, Schleswig-Holstein, Siegerland, Sudetenland, Westfalen, I Württemberg. Viele Geschenke sind von privater Sette sür die I Ausschmückung der Zimmer zugegangen. 25 Studenten der I Theologie wohnen hier, wo die Haussprache die deutsche ist. Die gegenwärtigen Insassen stammen aus Posen und Ober- I schlesien, Rußland, Lettland, Litauen und Polen, aus Böhmen und der Slowakai, aus Ungarn, Südslavien und Siebenbürgen, i einer ist aus Amerika. Den Heiminsassen wird die volle Ver- I pslegung gewährt. Das Haus ist, wie es der Vertreter des l Rektors der Universität bezeugte, ein Beweisstück der Tat- ! kraft des großen, weitsichtigen, Willensstärken Gustav-Adolf- I Vereins, ein Musterbau, der den Neid erregen könnte, „stünde I Neid nicht außerhalb des Kreises der Edlen". Der Vertreter ß unserer obersten Kirchenbehörde, v. Hempel, schloß bei der Ein- - weihung seine Worte warmer und großer Anteilnahme wie - folgt: „Möchte dies Haus eine Stätte werden, aus der Männer herausgehen, die deutsches Wesen in der Ferne hochhalten, der Welt zum Beweis „Deutschland lebt", zugleich Zeugen unsres Herrn und Heilandes mit der noch größeren Verkün digung „Jesus lebt". Oelsa. Am Sonnabend tagten die Kantoren der Gruppe „Weißeritztal" im Gasthof Menzer. Im Mittelpunkte stand «in Besuch der neuen Kirche. Mit herzlichen Worten vom Ortspfarrer begrüßt, führte Kantor Richter die Erschienenen durch die herrlichen, weihevoll gestimmten Räume dieses schönen Gotteshauses bis zur Orgel, auf der bald unter kundigen Länden manches Werk unsrer großen Orgelmeister gespielt wurde. An die folgenden kirchemustkalischen Beratungen schloß sich, da auch die Damen zahlreich erschienen waren, ein kleines geselliges Beisammensein. Die nächste Versammlung sindet am 10. Dezember in der Buschmühle—Schmiedeberg statt. bucstsu - paistenstaln. Um die bereits vor dem Kriege geschloßenen Freundschaftsbande der drei Turnvereine Luchau- )at ihren -igefingel ärts, sich rsgeprägi rngos Le- Denslinik Henslinic den Zeit en davor Damnen i. nie. Sics igefinger : deutlich ld, so er- esitzt ein be. zren Au- und auf- er endet, in seinen :s Zeige- Phan- nzugehen beginnt kleinen tzer ein sie von mt an- end ist. Sesuno- Metten kür morgen: Wllterungs Charakter noch nicht viel geändert: zellwellig und räumlich etwas uneinheitliches Welter,- teils Nebel oder Hoch nebel, teils vorübergehend, besonders an den Nordabbachungen der Mittelgebirge, auch föhnartige Bewölkung--Verminderung. Größtenteils trocken, aber örtlich aus der gochnebeldecke gering fügiger Niederschlag nicht ausgeschlossen. Ein wenig Temperatur- rückgang, Im Flachland jedoch tagsüber noch mild. Winde aus südlichen bis westlichen Richtungen, mäßig, In freien Gebirgs lagen zeitweilig auffrischend. . Versteigerung. Mittwoch, den 22. Oktober d. Z., mittags 12 Ahr, sollen ln Ruppendorf 1 Sofa, 1 Küchenbüfett, 1 Breitwagen Mr Ein spänner), 1 Kartoffelausmachemaschine öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieler: Querners Restaurant daselbst Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts MppoldlSwalde.