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Turne« ««d Sport Do» aemischte Doppel mit Frl. Valerio gegen Frl. Ada- VvI-Mcciariw gewann wiederum Kleinschroth in Villa t>Mte, wäbrE Frau Friedleben mit Frl. Valerio als Partnerin der Pariser Kombination Adamoff—Neusew unterlag. Lin Zusammentreffen der Meister Bayerns mit denen Mitteldeutschlands und der Westfalens mit denen West deutschlands ergab die Auslosung zur Mannschaftsmeister schaft. Die Sieger aus diesen beiden Kämpfen treffen in der Zwischenrunde aufeinander, in der außerdem Nordwest, deutschland gegen Colonia-Köln (Titelverteidiger), Berlin gegen Oberschlesien und Nordostdeutschland gegen Ostdeutsch- umd anzutreten haben. Die Weltmeisterschaft im Zweier-Radballspiel gelangt am Sonntag, 2. November d. I., im Leipziger Palmen garten zum Austrag. Weltmeister Erich Möller wurde nach Algier engagiert, und zwar für den 7. Dezember. Anschließend daran absol viert Möller elf Starts bei Pariser Winterrennen. Iy Paris werden auch Lohoff und die Bundesamateure Dasch und Erdmanski in der Wintersaison des öfteren an den Start gehen. 2m Mai 1931 soll eine internationale Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung verbunden mit internationalen Sport veranstaltungen durchgeführt werden. Das Programm um- faßt Radrennen in Köln, Motorradrennen auf dem Nut- burgring sowie Straßenrennen. Für das Hohnstein-Bergrennen, das am nächsten Sonn tag stattfindet, sind zahlreiche Meldungen emgegangen. Europameister Caracciola, Kotte, Klein, Oesterreicher so- wie Bauhofer, Brudes und Winkler zählen zu den Teil nehmern. 3n Helsingfors gab es deutsche Amaleur-Boxsiege, wo die Stettiner Titel und Mietschke im Feder- und Welterge wicht erfolgreich blieben. Salomon und Häuser belegten im Bantam- und Leichtgewicht zweite Plätze. Sabotke wurde von Gourewitsch überraschend nach Punkten geschlagen 4. Oktober Sonnenaufgang 6.04 Sonnenuntergang 17chS Mondaufgang 16.54 Monduntergang 1.59 1515: Der Maler Lukas Cranach d. I. in Wittenberg geb. (gest. 1586). — 1669: Der Maler Rembrandt in Amster dam gest. (geb. 1606). — 1797: Der schweizerische Schrift steller Jeremias Gotthelf in Murten geb. (gest. 1854). —- 1814: Der französische Maler Jean Francois Millet in Cruchy geb. (gest. 1875). — 1819: Der italienische Staats mann Francesco Crispi in Biber« auf Sizilien geb. (gest. 1901). Volkswirtschaft. Die wirtschaftliche Lage des Handwerks im September. Noch ungenügende Auswirkung de» Arbettsbcschassung, Programms der Regierung. Nach den Berichten der deutschen Handwerks- und Gewerbe kammern war entsprechend der herrschenden allgemeinen wirt schaftlichen Depression auch die Wirtschaftslage des Handwerks IM Monat September stark gedrückt. Nicht einmal in den Go- werben, für welche die Saison im Berichtsmonat beginnt, war esst- Merkbare Belebung zu spüren. So wfrd vom Herrenschnei- dykhandwerk berichtet, daß die Mehrzahl der vorhandenen Be tsiwe noch durchaus ungenügend beschäftigt war. Auch in den übrigen Bekleidungshandwerken hat unter dem Druck der geringen Kaufkraft der Bevölkerung, verstärkt durch die ungünstige Witte rung, das HerbstgeschSst bisher nur zögernd eingesetzt. Dte sonst um diese Jahreszeit übliche Belebung im Buchdruckerhandwerk ist vollkommen ausgeblieben. Das gleiche gilt für das Tapezierer handwerk. Sogar die Nahrungsmittelhandwerke, die in gerin gerem Maße Absatzschwantungen unterworfen sind, haben unter der großen Arbeitslosigkeit, durch die die Kaufkraft der Kund schaft stark beschränkt wird, zu leiden. Bon mehreren Hand werkskammern wird berichtet, daß die Einführung des Brot- gesetzes ql» unhaltbar bezeichnet wird, weil dte Bevölkerung das sogenannte Mischbrot ablehnt. Das Gesetz hat bereits zur Folge gxhabt, daß die ländliche Bevölkerung in erhöhtem Umfange dazu übergegangen ist, wieder selbst zu backen, ohne sich hierbei natürlich um die gesetzlichen Bestimmungen über die Mischung des Mehles zu kümmern. Im Fleischerhandwerk ist wie stets um diese Zeit mit dem Schluß der Ferien und der Reisezeit und dem Einsetzen der kühlen Witterung eine leichte Steigerung des Absatzes ein getreten, jehoch hielt sich die Belebung In engeren Grenzen als sonst. — Besonders stark war die Depression im Baugewerbe sowie in den Baunebengewerben. Die Bautätigkeit hat auch Im Berichtsmonat keineswegs befriedigt. In der Hauptsache gaben die Fertigstellung früher begonnener Bauten sowie Aufträge für Umbauten etwas Beschäftigung. Die Förderung des Kleinwohnungsbaues durch Kredite des Rei ches hat sich bislang praktisch nur wenig ausge wirkt. Auch die Hoffnungen, die an das Ar beit s b e s ch a f f u n g s p r o g r a m m der Reichsbahn und Reichspost geknüpft waren, haben sich im allgemeinen nicht erfüllt. Dagegen hat die von der Regierung geforderte Preisabbauaktion verschiedentlich zur Stockung der Bautätigkeit geführt, da unter dem Eindruck dieser Meldungen häufig von Bauvorhaben Abstand genommen wurde. Die Preisgestaltung verschlechterte sich weiterhin. Von einer Innehaltung innungs- mäßiger Richtpreise kann nicht mehr die Rede sein. In der Beschaffung von Materialien und Rohstoffen sind keine Schwie rigkeiten eingetreten. Von den meisten Berufen wird ein lang sames Sinken der Materialpreise gemeldet Berliner Effektenbörse Die Börse setzte zu wenig veränderten Kursen bei sehr stil lem Geschäft ein, da wegen des heutigen hohen jüdischen Fest tages der größte Teil der Börsenbesucher ferngeblieben war. Bei der Enge der Märkte rufen schon verhältnismäßig kleine Auf träge größere Kursbesserungen hervor. Der Reichsbankausweis bedeutete für die Börse keine Ueberraschung: man hatte viel mehr mit einer noch stärkeren Anspannung gerechnet. Am Geldmarkt war Tageskleid mit 8 bis 7 H gesucht. Mo natsgeld wurde mit etwa 5 bis 6 H genannt. Bankgirierte Warenwechsel etwa 4,25 N Am Privatdiskontmarkt blieben die Notierungen bei kleinen Umsätzen unverändert 3,87 H. Am Devisenmarkt wurde der Dollar mit 4,1855 und das englische Pfund mit 20P83 gehandelt. Berliner Produktenbörse Die Stimmung an der Produktenbörse war fester. Das Jnlandsangebot für Weizen war vorsichtig und besonders für die kommenden Monate höher bewertet als prompte Ware. Roggen war gleichfalls fester, jedoch gewann prompte Ware wenig, mehr der Zeitmarkt Das Geschäft für Gerste war still: Hafer wurde nur in guten Qualitäten beachtet, sonst vernachläs sigt. Weizenmehl hatte ruhiges Geschäft bei wenig veränder ten 9-ordcrunaen. Weizen ab märk. StA. :izenkl.-M«laffe 19,00—21,^ Notierungen: Roggenklet« fr. Berl^^ Mair löko Berlin — — Waggfr. tzbg. - - Weizenmehl p. 100 Kilo fr. Berlin br. inkl. Sack (feinste Marke üb. Notiz) 26,50-34,75 Roggemnehl p. 100 Kilo fr. Berlin br. inkl. Sack 22,65—26,25 Weizenkleie fr. Berlin 7,25- 7,75 Mtorlaerbsen tt. SpeilEn Futtererosen Peluschken Äckerbohnen Wicken Lupinen, blaue Lupinen, gelbe Serradella, neu Rapskuchen. 38A Leinkuchen, 37A Trockenschnitzel Soya-Schrof, 45A Kartoffelflocken 13,20—14,R Milchpreise. Die Preise für Milch, die nach BerlinM Lieferung gelangt, betragen je Liter frei Berlin: für A-AMch für die Zeit vom 8. bis 9. Oktober 18 Pf., für B-Milch 10 Pf-, für T-Milch 12 Pf. Die A-Milch-Menge ist für die Zeit vom 3. bis 9. Oktober aus 95 H des A-Milch-Kontingents der ein zelnen Lieferstelle festgesetzt. Zurzeit beträgt der Zuschlag für tiesgekühlte Milch 0,5 Pf. je Liter, für molkereimatzig bearbei tete Milch 1 75 Bi je Liter Rundsunkprogramm für Sonnabend, den 4. Oktober . Leipzig.Dresden: 12,00 Schallplattenkonzert- 14,30 Vastelstunde für die Ju gend: 16 00 Stunde der Jugendlichen: 16,30 Nachmittagskonzert; 17 30 Funkhilfe und Funkbastelstunde- 18,25 Deutsch: 18,45 Kurz geschichten von Will, Fehse: 19,00 Ingenieur Hans Woltereck- Leipzig: „Das Auto von morgen": 19,30 Schallplattenkonzert; 20,40 „Die Hasenpfote" eine Tragikomödie von Hans Brennert. ^l,10 Heiterer Abend; 22,30 Zeitangabe, Wettervoraussage, Pres sebericht, Bekanntgabe des Sonntagsprogramms und Sportfunk. Anschließend Tanzmusik. Berlin — Stettin — Magdeburg. j 0.30: Funk-Gymnastik. — Anschließend: Frühkonzert. — 12.30: Wettermeldungen. — 14.00: Unterhaltende Musik (Schall- ! Plattenkonzert). — 15.20: Jugendstunde. — 15.45: Das Theater - als Spiegel der Zeit. — 16.05: Das Rad als Sport- und Ver kehrsmittel. — 16.30: NationalUSten in der Musik. — 18.00: Zehn Minuten Film. — 18.10: Verlesung der Thesen der um 18.25 folgenden Diskussion. — 18.15: Schallplatten. — 18.25: Thefen- Diskusflon. — 19.00: Drei Minuten vom Arbeitsmarkt. — 19.05: Unterhaltungsmusik. — 20.30: Wovon Man spricht. — 21.00: 2^- ges- und Sportnachrichten. — 21.10: Kabarett. — 22.15: Wetter-^ Tages- und Sportnachrichten. — Danach bis OLO: Tanz-Musik. Königswusterhaufen. 5.45: Zeitansage. — 6.30: Funk-Gymnastik. — 6.55: Wetter bericht. — 7.00: Frühkonzert. — 10.30: Neueste Nachrichten. — 12.00: Schallplattenkonzert. — 12.25: Wetterbericht. — IW? Neueste Nachrichten. — 14.00: Schallplatten-Konzert. — 14.Hör Kinderbastelstunde. — 15.30: Wetter- und Börsenbericht. — «üAe- Frauenstunde. — 16.00: Pädagogischer Funk. — 16.80: «b4r- tragung des Nachmittaaskonzertes Hamburg. — 17.30: Bork vwr Wartenberg zum 100 Todestag. — 18.00: Französisch für Fort geschrittene. — 18.30: Einführung in die Geisteswissenschaften, -v 19.00: Arbeit und Rhythmus. — 19.30: Stille Stunde: „Ausletzf? — 19.55: Wettebericht. — 20.00: Unterhaltungsmusik. — 20Ä: Wovon man spricht... — 21.00- Operettenabend. Norag-Or- chester. — Anschließend: Tages- und Sportnachrichten. — Danach bis 0.30: Vom Dachgarten des Kaffee Berlin: Tanz-Musik. v. UirEWmi» Der Angeklagte verstand nicht recht. Er witterte eine Falb des Gerichts und schwieg. Nur das erneute freundliche Zu reden des Anwalts in der niederdeutschen Sprache der Grenz lande veranlaßte den Wilderer zum Sprechen. „Warten Sie, ich sage Ihnen den Sachverhalt und Sb sagen mir, ob er richtig ist oder nicht. Also, Sie gingen m dem fraglichen Tage von Ihrer Arbeitsstelle Kuckucksdah nach Hause und kamen an der Dickung bei den Sechs Säulei vorbei. Plötzlich wurden sie von dem sehr erregten Forsthüte: Renner gestellt und ohne Grund angeschossen. Warum? Da: wissen Sie selbst nicht Es ist doch so, nicht wahr?" „Sicher Herr sicher." „Haben Sie Freunde, die das bezeugen können?" „Nein, wir waren ganz allein." „Auch nicht solche, die Ihnen ein Leumundszeugnis aus stellen können?" Da besann sich aus einmal der Wilderer, daß zwei Freund, für ihn aussagen würden, wenn man sie darum bitten würde Der Rechtsanwalt wußte genug, instruierte den Klienten noä einmal und ging Die „Freunde" würden schwören, da: durfte er ohne weiteres ooraussetzen- und wenn er sie mr einem Liter Schnaps alias Brennspiritüs. dazu bewege» müsse. Aber welche Bewandtnis es mit dem Vorfall Zwilche» Beigeordnetem und dem Look auf der Gendarmeriestatlw Elten hatte, war ihm noch ein Rätsel Sollte hier eventuel sein geheimnisvoller Auftraggeber zu suchen sein? Er fuhr kurzerhand nach Elten und ließ sich bei dem Herr» melden — „Womit kann ich dienen, Herr Rechtsanwalt?" „Ich komme im Falle Look!" Der andere erschrak, riß sich aber zusammen. „Look? ist mir nicht bekannt um was handel es sich denn da?" Erst, als der Anwalt ausführlicher erzählte, entsann sicl der Beigeordnete des Falles. — Er kenne den Menschen gai nicht. Er habe ihm nur das Zeichen gegeben, damit er sicl nicht durch unbedachte Aussagen hineinreite. Er habe an den Wohlergehen seiner Mitbürger ein gewisses Interesse. Sons A»er wolle er mit der Angelegenheit nichts zu tun haben Wenn er gewußt hätte, daß Look ein Ausländer sei, wär dies jedenfalls nicht vorgekommen Der Anwalt dankte und ging Er sah nicht, wie der Bei geordnete ihm triumphierend nachschaute. In einer Wirtschaft erfuhr er auf vorsichtiges Fragen aui dem Gerede der Leute, daß der Stadtverordnete nicht belieb war Mannigfache Uebergriffe aus der Zeit des Kriege, durch parteiliche Handhabung der Aushebung und sonstig Delikte hatten sein Ansehen und Vertrauen bei der Bevöl kerung untergraben. Um dies nun einigermaßen wieder herzustellen, unterstützte er insgeheim die Schmuggler, da o voraussetzte, daß neunzig Prozent der Bevölkerung diesen Gewerbe mehr oder weniger nachging. Hier also lag nicht die Seele des Ganzen, sondern nur eü freiwilliger Helfer, der der Zoll- und Forstbehörde mehr odo weniger im Wege stand. - 6. Während dies im Amtsgerichte zu Emmerich geschah, unter nahm die Forstbehörde zu Elten auf Grund des von der Zoll streife beschlagnahmten Passes des Wilderers oom Grenz stein 94 eine Haussuchung im Hause 12 des Plackweges. - Frau Wessels, deren Mann noch an den seinerzeitigen Ver letzungen im Martinus-Hospital lag, empfing die beiden Be ! amten sehr erstaunt und wollte sie kurzerhand „hinaus - schmeißen". Nur auf Grund des energischen Auftreten l Renners gab die Frau die Tür frei und schimpfte in niedei deutschem Dialekt ganz unverblümt. Was man von ih» woll« ob man sie für Diebe und Wegelagerer halte und dergleichen mehr. Als Renner ihr aber den Paß unter die Nase hiei und ihr eröffnete, daß man ihren Sohn im Busch beim Wil dern überrascht habe, wurde sie ganz klein. Mit fast meiner sicher Stimme rief sie ihren Jungen aus der Küche. „Sag, Drieß, du bist gestern abend im Busch gewesen?" „Watt es d'r, Muuder?" wandte sich der Geselle, ein hoch gewachsener, junger Mann mit gewinnendem Aeußeren w seine Mutter, die die Verbindungstüre zwischen Küche un Diele aufgestoßen hatte. Als er jedoch die Beamten gewahrt« fuhr er im besten Hochdeutsch fort. „Mit was kann ich dienen, meine Herren?" Renner und auch der ihn begleitende Gendarmeriebeamt waren sehr erstaunt, blickten vom Paß zum jungen Menschei ! und schüttelten den Kopf Das war der Dargestellte ja ga nicht Ihre Mienen mußten nicht gerade geistreich ausgefehei haben, denn der vermeintliche Wilderer begann leise z, lächeln, während er seine Pfeife auf das Fenstersims legte. „Sie sind doch der Andreas Wessels?" sagte Renner, ab er seine Fassung wiedergefunden hatte „Gewiß!" „Haben Sie noch Brüder, oder Verwandte gleiche, Namens?" „Nein. Bis jetzt ist mir wenigstens deren Existenz nich bekannt" f Renner überhörte den Spott. f „Können Sie mir sagen, wo Sie gestern abend zwische, ! acht Uhr und Mitternacht waren?" ! „Im Gasthof zum Stern " „Man wiu Sie nämlich gestern vetrn Wildern überrasch haben. Wann haben Sie eigentlich besagten Gaschos ver lasten?" < „Es war kaum fünf Minuten nach elf Uhr Herr Smet« von der Bergvilla und ich waren zu der Zeit noch die «in zigen Gäste." , „So, mit dem Beigeordneten waren Sie zusammen — -« , das ist wohl nicht Ihr Paß?" j Der junge Wessels besah sich den Paß genau und wurd , ernst. Dann holte er aus seiner Brieitaicb? leinen Paß h«! ! vor. Die einzelnen Daten, wie auch oie Ächnst ftinmtte» , überein. Nur die Lichtbilder waren verschieden, aber bei-» i Karten waren ordnungsgemäß abgestempelt, vom Beamte» des Einwohnermelderessorts unterschrieben und vom Bürger meister gegengezeichnet. „Eine raffinierte Fälschung. Sehen Sie, Herr Renner das ist das Original. Vor kaum vierzehn Tagen war es, de habe ich einmal meine Brieftasche verloren, die mir dann nacf zwei Tagen als Päckchen zugesandt wurde mit dem Aufgabe stempel Emmerich, ohne Angabe eines Absenders." Der junge Wessels hielt den Beamten die beiden Pässe hin. „Es ist nicht ausgeschlossen, daß von dem Finder der Patz gefälscht wurde. Sehen Sie, das Ausstellungsdatum de» allen Passes liegt nur wenige Tage vor dem meinigen." „Donnerwetter ja, aber haben Sie das Kuvert noch?" „Gewiß, hier ist es." Jetzt ließ sich auch der Gendarmeriebeamte vernehmen, dei bis dahin der ganzen Unterredung schweigend zugehört hatte „Sie werden verstehen, wenn ich die beiden Pässe und da» Kuvert an mich nehme. Sie erhalten beides nach Feststellung der Tatsachen auf dem Amte zurück. Im übrigen sind Her, Renner und ich beauftragt, bei Ihnen eine Haussuchung vor zunehmen." „O bitte, gerne. Mir ist selbstverständlich daran gelegen mein Alibi nachzuweisen." Bereitwilligst öffnete der junge Wessels alle Kisten uni Kasten, kroch mit durch alle Winkel und gab ohne Zöger, jede Auskunft. Und als die Beamten die Wohnung ver ließen, hatten sie das peinliche Empfinden, einen Fehlgriff gemacht zu haben. Arich die Ortspolizeibehörde stand vm einem Rätsel; denn so täuschend waren Schrift und Stempel nachgemacht. „Wenn Aufseher Dalberg den Wilderer nicht erkannt ha, oder wieder erkennt, ist hier jede Aussicht auf Entdeckung ver gebens. Der Kerl wird wohl kaum so dämlich sein und sicl melden. Der müßte ja dann noch bestraft werden weger übergroßer Dummheit. Das einzige, was wir machen könne» ist, ein Fingerabdrucksverfahren einzuleiten, um den Ker bei Gelegenheit zu schnappen. Aber das ist auch, wenn mar keine Anhaltspunkte hat, so gut wie aussichtslos. Iedenfall! sind die Stempelfälschungen sehr raffiniert und geschickt aus geführt. Na, wir werden die Angelegenheit einmal im Aug, bebolten "