Volltext Seite (XML)
Verschiedenes 2 Spisl Motor- alle die- ^U^NVN — MEem-NeMM« kundig sind, ist di« Geschichte bei der Suchjagd schon «heb- ' sich schwieriger. Ein guter Jäger bringt es an „guten Ta- gen" bei der Suchjagd zuweilen aus 18 und 15 Hasen. Als vor etwa 10 Jahrsn die Hasenbestände wett unrer dem Durchschnitt lag«, war es auch außerhalb der Schonzeit in vielen Gebieten verboten, Treibjagden in größerem Um- i fange abzuhalten. Wenn der Hase geschossen ist, aber noch nicht matt ist, ' d. h-, wenn er noch weiter läuft, setzt man ihm den Hund ; auf die Fährte. Ueberhaupt gibts unter den Waidmännern zur Jagdzeit eine eigene Sprache, auf die wir uns als Laien in den seltensten Fällen verstehen. Wenn der Maidmann von Munition spricht, so meint er nicht etwa jene totbrin gende Schrot- oder Pulverladung, sondern sein Essen und Trinken in der Jagdtasche. Der Berufsjäger und der. Sport jäger sind zwei ganz verschiedene Typen, die besonders dann j ins Auge fallen, wenn sich Laiensportjäger allein auf die Suchjagd begeben. Der Waidmann nennt diese letztere Art s von Schützen „Sonntagsjäger". Er will damit 'agen, daß s diese Gelegenheitsjäger so schlecht schießen, als wenn sie nur : Sonntagsnachmittag Zeit hätten, diesem Werk nachzugehen. ! Unter Sonntagsjäger versteht man also schlechthin jene Sa- i lonmenschen, die in einer Anwandlung watdmännischer s Begeisterung nichtahnend auf die Suchjagd gehen, um ein > paar recht fette Hasen wegzutnallen. Erst, wenn die ersten « dreißig Ladungen ins Blaue gegangen sind, beginnen sie : einzusehen, daß die Geschichte mit dem Schießen und Treffen doch zweierlei ist. Der derbe Waidmannswitz weiß in un- : zähligen Schnurren davon zu erzählen, wte ost es schon vor- ! gekommen ist, daß sich die Sonntagsjäger auf dem Heim- , weg rasch bei ihnen ein paar Hasen kauften, di« sie dann j stolz als Siegestrophäe mit nach Hause brachten. Der wahre , Waidmann ist dem Sonntagstollegen aber trotzdem nicht ! böse, denn er kommt ihm ja niemals ins Gehege. Schließ- > sich muß man ja auf der Jagd etwas haben, worüber man i sich lustig machen kann und einmal herzlich lachen kann und hierfür sind die Sonntagsjäger die auserwählten Geschöpfe. Wer sich einmal an einer Herbsthasenjagd beteiligt Hot, wer in dem klaren Morgen unter fröhlichem Halali mit durch das braune Laub gezogen ist, der allein weiß zu be richten, von der Romantik und Schönheit eines solchen Treibens. Fröhlicher Geist und derber Humor sind die Be gleiter aus der Pürsch. Bis zum 15. Januar des kommen den Jahres ist die Schonzeit aufgehoben. Täglich wird draußen in den großen Wäldern Jagd gemacht. Wer ein mal Gelegenheit hat, sich hieran zu beteiligen, der soll sich dieses schöne Abenteuer wirklich nicht entgehen lassen, denn es bleibt unbedingt eine Erinnerung fürs ganze Leben. No- ' türlich muß man auch mit richtigen Waidmännern gehen, > die manch geheimnisvollen Pfad kennen, der den meisten ! Menschen unbekannt ist. In diesem Sinne „Waidmanns Hsill" Lie Relativität in der «tMrechms! Der Aall Iran Reincke. — Die Gefahren des Justiz irrtum». — was die Vergangenheit lehrte. — Dinge, die man täglich erlebt. - Der Weg durch die Instanzen! Fast in Vergessenheit geraten ist das große Geheimnis von Greifswald. Am 25. Februar 1824 wurde von der Strafkammer des Landgerichts Greifswald Frau Hancke, Besitzerin der Mühle Verchen bei Greifswald, wegen Mor- des an ihrer 14iährigen Magd zum Tode verurteilt. Lange Aeit hat si« schon im Zuchthaus gesessen, nun aber hat man sie auf freien Futz gesetzt, weil doch Zweifel darüber aufge- taucht sind, ob sie auch ganz gewiß schuldig ist- Die Leute von Greifswald halten sie heute alle für unschuldig und das Wiederaufnahmeverfahren ist im Gange, nachdem Kriminal rat Gennat das ganze Material noch einmal geprüft und ergänzt hat. Damals, vor sechs Jahren war es anders Da Vie ersten Nachtfröste. Die Zeit de, ist wieder herangekommen. Gut ist es, rungen zu treffen, daß sie nicht allzu w richtet. Der Gartenbesitzer kann durch . Nacht um den ganzen Ertrag seines Gartens kommen. Messt herrscht die Ansicht vor, ,^s werde wohl nicht so schlimm werden". Hier heißt es aber: besser vorgesehen als nachbe dacht. Die Temperaturen brauchen noch nicht einmal auf den Nullpunkt zu fallen, Um den Gartenbesitzer erheblich zu schädigen, da tropische Pflanzen, besonders Palmen, schon bei etwa 5 Grad Wärme krank werden. Auch die schö nen Georginen mit ihren herrlichen Herbstblüten können schon bei diesen Temperaturen morgens schwarz die Köpfe hängen lassen. Moder Der Klang der Besperglocke mischt« sich schon mit den ersten Nebelschleiern, der schläfrige Wiesen und Häng« um fängt. Der Abend kommt früh. Schwermütig tönen die Hirtenflöten, und langsam trottet das Vieh heim von der Weide. Die Menschen schließen allmählich di« Türen ihrer Gärten, nur noch die letzte Obsternte wird geborgen. Wie Opferfeuer brennen die Stapel des dürren Kar- toffelkrautes, und es riecht verführerisch nach den frischen gerosteten Knollen. Wie zigeunerhaft romantisch war es, an solch einem Feuer zu hocken, sich Geschichten erzählend von Stortebecker, von Rinaldo Rinaldini und aus Hauffs orientalischer Zauberwelt. Längst fangen die Berge zu blauen an, di« Sonne ist fort, und der verkrüppelten Kie- . fern spukhafte Gestalten stehen bald als bärtige Banditen, bald als ins Unendliche ragende Riesen, neben denen die Brombeerbüsche wie lauschende Zwerge hocken. Ach, aus so manchem recht großmäuligen Sprecher am Kartoffelfeuer wurde em kläglicher Ausreißer, wenn einer mit. ängstlicher Miene auf die unkenntlichen Bäume wies: querfeldein ging es dann mit klopfendem Herzen dem Heim zu. Doch auch andere Geschichten klingen in den Oktober hjnein. Der Altvater Rhein erzählt sie, und sein« Ge Len Main, Mosel, Saar und Neckar, tragen auf ihrem glatten Wasserjviegel das Gekicher der schönen Nixen. Sind doch an allen Ufern die Rebenhugel voller Trauben, und das lustiac Volk der Winzer ist beim Schneiden. Gar manchen Ecken weiß der Rhein von der vorigen Weinernte, wo er manch Pärlein beim Rebenschneiden belauscht hatte, und die im Vorjahre noch einspännig gingen, sind Heuer Mann und Frau, und alles bei der Weinernte und beim Winzerfest! Der alte Rhein streicht sich seinen Reblaubbart: „Beim Neptun, was bringt der Neckar dort auf seinem Rücken? Es ist wahrhaftig das Heidelberger Faß, und kein Gering«, rer sitzt darauf als Bacchus selbst mit seinen Getreuen und dem ewig durstigen Zwerg Perkeo!" Oktober — Weinernte. Wird der noch geraten sein in s diesem Jahr, trotzdem er so wenig Sonn« hatte, oder will er dem Grüneberger Konkurrenz machen? Doch der Wein vom Rhein ist ja immer gediehen, das beweisen die schöne- Lieder, die bei frohen Stunden nicht fehlen: „Nun glänzt er im Glase, so lieblich und hold Geschliffnem Topase vergleich' ich sein Gol>-" Die deutsche Amaleurbox-Mannschaft gegen Dänemark, di« am 26. Oktober in Aarhus stattfindet, besteht aus Putt- kammer-Köln, Ziglarski-München, Fuchs-Berlin, Bäckler-Ber- lin, Kugler-München, Bernlöhr-Stuttgart, Rennen-Köln und Lücke-Hannooer. Die am 23. und 24. Oktober in München stattfindenden Europameisterschaften im Gewichtheben haben eine qualitativ gut« Besetzung erhalten. Außer Deutschland starten Frank reich, Oesterreich und die Tschechoslowakei mit ihren besten Leuten. Auch der Aegypter Nosseir nimmt teil. Am 12. Oktober beginnt die Radrennsaison im Berliner Sportpalast. Weitere Rennen folgen am 17. und 26. Ok tober sowie am 1 November. Das 24. Berliner Sechstage rennen beginnt am 7. November. Der junge englische Jockey Turtle ist aus dem Stall Weinberg ausgeschieden. — Der Münchener Jockey A. Göbl wurde für den Stall Haniel verpflichtet. In Sattel werden die westdeutschen Leichtathletik-Mei- sterschaften 1931 durchgeführt werden. In Leipzig ist die Wiederaufnahme von Hallen-Rad- rennen sehr in Frage gestellt, weil beim Verband Deutscher Radrennbahnen noch immer kein Aufnahmegesuch der Win terbahn oorliegt. Lie Verhandlungen des Berliner Inter essenten scheinen über die Vorbesprechungen mit der Messe- gesellschaft nicht hinausgekommen zu sein. Im Tennisturnier in Villa D'Lste wurde Kleinschroth von Duplaix 6:2, 8:6 geschlagen. Im gemischten Doppel siegten Frl. Adamoff—Bocciardo mit 6 :4, 2 :6, 6:3 über Frau Friedleben—Colombo. Das Dameneinzel wurde von Frl. Valerio mit 6 :3, 6 :4 gegen Frl. Adamoff gewonnen, während Kleinschroth—Salm im Herrendoppel über Jatta--- d'Avalos triumphierte. Hervorragende Besetzung. Zn Anbetracht des späten Termlnes sind bei den rädern und bei den Wagen Meldungen eingegangen, die jenigen Fahrer in sich schließen, die im Lause der diesjährigen Renn-Saison an erster Stelle stehen. Namen wie Winkler, Chemnitz, auf DKW., Kirchberg, Cheitinih, auf DKW., Klein, München, auf Sunbeam, Brudes, Breslau, auf BMW., Adam, Nürnberg, auf Viktoria, nicht zu vergessen Toni Bauhofer, München, auf DKW., verbürgen von vornheren äußerst scharfe Rennen und interessantesten Sport. Klein, Schnellster im Ratisbona-Rennen, Bauyoser, Deutscher Meister in der 500er Klaffe, Brudes, viermaliger Sieger im Rte- sengebirgs-Rennen, Adam, Sieger im Geisenberg- und Schwa- oenoerg-Rennen und viele andere bekannte Motorradfahrer wer den heiß um die schnellste Zeit der Räder, wenn nicht des Ta Der Meisterschwimmer. In einem Londoner Vorort macht« vor kurzem ein« junge Dame von 45 Jahren die bittere Erfahrung, daß das Wort von dem Menschen, dep man nicht eher hangt, als man ihn hat, noch immer zu Recht besteht. Diese Dame liebt« mit dem Eifer der Frau im ge fährlichen Alter einen Mann, der jedoch nicht allzu viel und eher negative Notiz davon nahm. Steter Tropf«n aber höhlt auch den festesten Stein, und so erlag schließlich der Ab- geneigte dem Wermutstropfen ihrer Zuneigung. Diese Tat sache kam öffentlich darin zum Ausdruck, daß er mit der 45jährig«n jungen Dame zum Standesamt fuhr und dort vor dem Beamten und den nötigen Zeugen mit b«lqgt«r Stimme ein gerade noch vernehmliches Jawort sprach. Nach Beendigung dieser namentlich für die Braut erfreulichen Zeremonie ging man trotz Zylindes und der übrigen Festes- kleidung an der Themse spazieren. Die Sonn« stand al«- nahmsweis« leuchtend am Himmel und könnt« so gerade noch die Konkurrenz mit dem strahlenden Gesicht der Braut (Vi« sich schon als Frau fühlt«, was sie amtlich ja auch bereits war) aushalten. Eie wurde schließlich so übermütig, ein« Kahnparti« vorzuschlaaen. Und bas hätte sie nicht tun sollen» denn es war die Hyoris, der bekanntlich stets ein« Kata strophe zu folgen h«. Diese ästhetische Regel umzustoßen war selbst die Liebs der 45jährig«n nicht in ver Lage. Und so geschah dann das Unglück: als man mitten auf der Themse angetommen war, sprang plötzlich der Ehemann, der auf Befehl seiner Frau (hier könnt« er ihr ja nicht ent rinnen!) di« Arbeit de» Ruderns übernommen hatte, aus dem Boot, tauchte unter und kam erst in respektvoller Tüt- fernung wieder zum Vorschein. Man kann sich vorst«ll«n, wie di« jung« Frau um Hilse rief. Di« Tröstungen der mit fahrenden Trauzeugen, ihr Mann sei Meisterschwimmer und nichts könne ihm zustoßen, richteten jedoch gor nichts aus» Denn es war nicht zu verkennen: wie von Furien getriebene schwamm der Flüchtige aus dem Bereich de» Boot«», bereite nie wieder zurückzukehren. Di« Verlaßene aber weinte, als ob ihr sämtlich« Felle und nicht nur ihr Mann davonge schwommen waren. Vermutlich deshalb, weil er mit sem« Flucht nicht wenigstens bis zum nächsten Morgen g«wartei hatte. Wir aber fragen: Wer weiß, wann der Zwangsgattt einmal Gelegenheit zur Flucht gehabt hätte, wenn er nicht ein guter Schwimmer gewesen wäre, und wir gehen wohl nicht fehl, zu glauben, daß beim Lesen dieser moralischen Geschichte mancher Mann den festen Entschluß faßt, sich im nächsten Sommer im Schwimmsport ernsthaft zu vervoll kommnen. 5320 Wörter auf eine Postkarte. Vor einigen Tagen meldeten wir, daß es einem Westfalen gelungen sei, auf eine Postkarte in 79 Zeilen 8587 Wörter zu schreiben. Schott bekommen wir eine neue Meldung aus Ermland, wo ein Frauenburger auf 152 Zeilen mit 5320 Wörtern — kn Jahre 1895 — auf eine Postkarte folgende Gedichte von Schiller schrieb: Das Lied von der Glocke, der Gang nach dem Eisenhammer, der Ring des Polykrates, der Taucher, das Mädel aus der Fremde und des Sängers Abschied. Die Karte ist noch gut erhalten und mit gutem Auge leser lich. Der Schreiber hat es auch zuwege gebracht, auf ein» Erbse das Vaterunstr zu schreiben. ' hielten sie sie alle für schuldig und machten dementsprechend quch ihre Aus sag Wi« groß müssen aber inzwischen selbst j Äe Zweifel der Gerichtsbehörden geworden s«n, wenn sich > Frau Reincke jetzt auf freiem Fuße befindet. Vielleicht auch § Grund genug dafür, daß gerade die Vergangenheit genug Beispiele für die Relativität in der Rechtsprechung geliefert i hat. , Gewiß, die Gefahren eines Justizirrtums bestanden im- ' mer und zu allen Zeiten, damals, als sich die Beweisführung noch lediglich auf den Indiz stützt« noch mehr als heute. Wer gerade aus den letzten Jahr«n liegen eine Reihe von Mord- und Strafprozessen vor, di« di« Relativität der juristi- I schen Weisheit doch stark beachtlich erscheinen lassen. Wie war doch di« Sach- mit Jakubowski, mit Dujardin, mit ' Hausmann und mit Frau Rosen? Gewiß, man soll nicht immer wieder an diese Dinge rühren, aber für die Justiz müssen sie in jedem großen Strafprozeß das sein, was in her Elektrizität die WamM vor der Hochspannungsleitung ist. Keine konjunkturelle Ausschlachtung dieser Fehler zum Zwecke einer mehr oder minder fruchtbringenden Justiz- ! «form ist angebracht, denn die Klugen sollen ja selbst aus ! Fehlern lernen. Muß es immer ein Mord oder ein Kapital- j verbrechen sein, um die Relativität in der Rechtsprechung festzustellen. Sie ist, dementiert oder nicht, notorisch durch zahlreiche kleine Strafsachen, durch Zioilprozette, kurzum auch ! durch solche Fälle, di« die hastige, in Tempi sich überstürzende . Welt als „belanglose Sachen" hinzustellen pflegt. In den großen Mordsachen, bei denen der Justizirrtum immer ver- , hängnisooll ist, will und soll man sicher gehen. Ler Abtrag ' auf Abschaffung der Todesstrafe hat diese Forderung viel- ; leicht zum Leitmotiv; man soll ein Menschenleben nicht eher ! durch den Strafvollzug auslöschen, ehe nicht der letzte Zwei fel an seiner Schuld beseitigt ist. Sonstig« moralische Er- - wägungen zu dieser Forderung halten vielleicht nicht jeglicher ' Kritik stand. s Kehren wir also zu den kleinen Fällen, die man täglich erleben kann, zurück und versuchen wir auch hierbei die Re lativität in der Rechtsprechung unter Beweis zu stellen. Man wartet „verhältnismäßig aus Grund eines sich eraebenden Gesamtbildes, ohne dabei immer die Sonderumstande, di« für den einen Kontrahenten springenden Punkte restlos ins Auge zu fasten. Das ist beileibe kein Vorwurf für den i Richterstand, nicht einmal eine Kritik, sondern eine Tatsache, die nach mancher Richtung hin psychologisch begründet sein » kann. Was oeranschaulicht so etwas besser, als zum Beispiel der Weg durch die Instanzen? Es gibt genügend Strafsachen und auch Zivilklagen, die durch drei und vier Instanzen gehen. In der Strafsache da- j durch, daß der Verurteilt« gegen das gesprochene Urteil Ein- , spruch erhebt, oder dadurch, daß der Staatsanwalt als An klagevertreter sich selbst mit dem gefällten Urteil nicht be- ' anugt. In der Zivilklage dadurch, daß sich einer der beiden s Kontrahenten benachteiligt oder zu Unrecht abgewiesen fühlt, ' Die Möglichkeit des Mehrinstanzenweges soll die Relativität , in der Rechtsprechung völlig ausschalten. Oft gelingt es; ' aber gelingt es immer? Es ist doch z. B. häufig genug vor- , gekommen, daß die zweit« Instanz das Urteil der ersten I änderte oder verwarf, weil sie sich zu einer anderen Rechts- ' ausleaung entschließen mußt«, weil sie durch ihre Arbeit den betreffenden Fall in «In anderes Licht gerückt sah und viel leicht auch glaubt« den wirklichen Dingen individueller Rech nung getragen zu haben. Die dritte Instanz aber kehrte vielleicht schon zu dem erstinstanzlichen Urteil zurück, wäh rend die vierte wieder ein noch ganz anderes Bild der Sach lag« hatte und damit als höchste und letzte Instanz das bin dende Urteil zu sprechen glaubt«. Wer «s darauf ankommen < ließ alle rechtlich möglichen Instanzen heimzusuchen, darf § die Gewißheit haben, daß nunmehr von einer Relativität in der Rechtsprechung nicht mehr di« Rede sein kann. Juri stisch muß die Frage auf Grund der bestehenden Möglich- keiten verneint werden, größer wird jedoch in jedem Falle < die Genugtuung sein, wenn sich sämtliche Instanzen dem , erstinstanzlichen Urteil anschließen. Wer bürgt aber im ' j entgegengesetztem Falle dafür, daß ein Urteil in der fünften Instanz noch anders lauten würde, wenn es eine solche noch gäbe! Hier besteht nur ein moralisches Mittel des Staats- büraers, das da heißt, sich von allen Vorurteilen frei zu , machen, weil ja auch ver Richterstand vorurteilslos frei sein soll und muß! ges ringen. Be! den Renn-Wagen ist, wie zu erwarten war, Bugatti glänzend vertreten, und es wird interessant sein, die sicherlich geringen Zeitunterschiede zwischen Lewy auf 1'/? Liter Bugatti init Kompressor, Brudes auf derselben Type, Rothmann mit dem gleichen Wagen, sowie Klein, der bekanntlich in der Klaffe der Räder und Wagen startet, festzustellen. Wir würden uns nicht wundern, wenn Rotymann und Lewy auf Grund ihrer genauen Etxeckenkenntnis ein kleines Plus herausholen würden. Interessant wird in der kleinsten Klaffe, die am stärksten be- setzt ist, der Kampf zwischen DKW. und BMW. sein, wobei beide Marken durch je drei Fahrzeuge vertreten sind. Es wird ein seltener Genuß sein, den Europameister Carac ciola in der Klaffe der Sportwagen in voller Fahrt zu sehen, bietet ihm doch die so kurvenreiche Strecke Gelegenheit, seine bekannten Talente im Kurvensahren im besten Lichte zu zeigen. Wenn weiter Namen wie Kriegsmann, Döbeln, Brudes, Breslau, Klein, München, und der Nestor der deutschen Renn fahrer Oestreicher, Dresden, das Programm zieren, so sind alle Voraussetzungen gegeben, um den Zuschauern spannendste Mo mente vor Augen zu führen. Nicht zu vergessen Ist noch -er Dresdner Ernst Kotte auf Simson-Supra, der Verteidiger des vor drei Jahren vom Wirt- schaftsministerium gestifteten Wander-Preises für den schnellsten deutschen Wagen, der unbedingt bei seinem Können ein wichtiges Wort mikzureden haben wird. !