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L L 3^ «OlSrN* Lett»«, »er »e»r«»W II„ KO»' DeranüosUN»« «^aklem Sekir 8e»»^ »ru» und Verla« r L«> Set« t« »i»»»»i«oaibe. Montag, am 29 September 1930 96. Jahre ang Nr. 227 Graf Zeppelin" in Reichenbach s s L « L z 8- Vis §'3 s! 3 8 E' 3 L ? LZ, ' 3 S Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zulragen; einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 WppoMswalde. Nachdem vor einigen Wochen bereits 2 Sitzungen der Vorstände der hiesigen Kegelklubs zwecks Gründung eines Verbandes jtattgefunden hatten, wobei man sich im Prinzip einig geworden war, einen solchen zu gründen, fand Sonnabend abend im kleinen Saale des Schützenhauses eine Hauptversammlung statt, wozu alle Kcgelbrüder eingeladen waren. Es waren alle hiesigen Klubs vertreten, freilich leider. Vorsitzenden des Verbandes, Gastwirt Hönig als dessen Stell vertreter, Kurt Schmidt als I. und Kurt Hilliger als 2. Schrift führer, Richard Scholz als I. und Emil Gelfert als 2. Kassierer. Als Sportwart Fritz Wehmeyer, dessen Stellvertreter Hugo Rahnefeld. Zu Beisitzern wählte Man noch Oberpostmstr. W. Süß, Karl Handle und Edmund Nietzold. Der l. Kassierer ist zugleich Vertrauensmann der Begräbniskasse und hat alle Geschäfte mit dem Bunde zu erledigen gegen eine vom Ver band festgesetzte Entschädigung. Nach Erledigung verschiedener Fragen, wozu auch die Vertreter des Bundes verschiedene Erläuterungen gegeben halten, brachte Naumann, Dresden, ein dreifaches Gut Holz auf'den jungen Verband aus; auch Sportwart Lantzsch beglückwünschte ihn. Versammlungsleiter Mieth dankte allen für die Annahme der Aemter und den Bundesvertretern für ihre Ratschläge beim Zustandekommen des Verbandes Dippoldiswalde und schloß die Versammlung mit einem dreifachen Gut Holz auf den Sächf. und Deutschen Keglerbund. Anschließend wurde an den Deutschen Bund, Sitz Wernigerode, ein Telegramm abgesandt, das die Gründung des Verbandes Dippoldiswalde bekannt gab, unterzeichnet Naumann — Brandmeier. Eine noch folgende Tellersamm lung als Grundstock erbrachte 30 RM. Nach Schluß besichtigten noch die Bundesvertreter unter Teilnahme hiesiger Kegler die Schützenhaus-Bahnen. Reichstädt. Am l. Oktober sind es 25 Jahre, daß Forst verwalter Oskar Dittmann im Dienste und an der Spitze der von Schönbergschen Forstverwaltung steht. 3n unermüd lichem Eiser betreut er die ausgedehnten Waldungen und sorgt mit großer Liebe für dessen Bewohner. Herzlichen Glück wunsch zu diesem silbernen Jubiläum. Oelsa. Seit einigen Tagen ist im Oberen Gasthofe ein neuer Wirt eingezogen. Für Sonnabend, Sonntag und heute hatte er zu einem großen Herbst- und Volksfest eingeladen. Zu allem Trubel erschien am Sonnabend nachmittag noch ein Zigeunerwagen, der in einem Käsig einen Bären mit sich führte. Die Zigeunerin, die in ihrer malerischen Tracht ein sammeln ging, zog hinter sich einen kleinen Affen her. Mit Hallo wurde sie von der Menge begrüßt und von den Kindern bestaunt. Oelsa. Mittwoch findet >/23 Uhr in der Schule Mütter beratung statt. Äeinbrückmüstie. Als am Dienstag mittag die Kühe des Wirtschastsbesitzers Paul Pretzsch von der Weide heim- getrieben wurden, fehlte eine hochtragende Kuh. Alles eifrige Suchen des Besitzers mit Hilfe verschiedener Arbeiter am Straßenbau half nichts, die Kuh blieb verschwunden. Um so größer war die Freude, als dem Besitzer am Mittwoch früh von Bauarbeitern die Mitteilung gemacht wurde, daß in Abteilung 17 des Frauensteiner Staatsforstreviers sich die Kuh mit einem neu geborenen Kälbchen munter und wohl befindet und nur auf die Führung wartet, die sie wieder mit ihrem Familienzuwachs in den heimischen, warmen Stall bringt. TZ 8 10 Stimmen angenommen wurde. Die vorgenommenen Wahlen ergaben einstimmig Hermann Brandmeier als ersten Ltelnbrückmükle. Ein Dresdner Kraftdroschenbesitzer, der sich auf der Rückfahrt nach Dresden befand, hielt seinen Wagen auf der Staatsstraße kurz hinter der Weißeritzbrücke an, um auszusteigen. Ob nun die Bremsen nicht fest genug angezogen gewesen sind, oder ob sie sich durch die Erschütterung eines entgegenkommenden anderen Kraftwagens gelockert haben, kurz, der Wagen kam auf der steilen Straße ins Rückwärts rollen und rutschte die 3 Meter hohe Böschung hinunter. Der Wagen geriet sofort in Brand und wurde vollkommen vernichtet. Altenberg. Am Donnerstag abend glückte es dem zustän digen Gendarmerie-Wachtmeister, in Bärenfels zwei aus der Tschechoslowakei stammende Einbrecher festzunehmen. Sie heißen Bürgermeister und Wollonek und wurden ins hiesige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Ihr Mter ist 2l und 22 Jahre. Die Festgenommenen sind die Täter des Einbruchs, der in der Nacht zum Donnerstag bei Grünwarenhändler Schön auf der Ranftwiese verübt wurde, sie kommen aber sicher noch für andere Einbrüche in Frage. Dagegen sind sie mit den Einbrüchen in Schönfeld bei Frauenstein kaum in Verbindung zu bringen. Am Mittwoch abend waren in Reichenau zwei verdächtige Unbekannte gesehen worden, die querfeldein flüchteten. Sie entkamen, sind aber jedenfalls die Schönfelder Täter. Bannewitz. Am Sonnabend gegen 13 Uhr verunglückte der 41 Jahre alte Fahrlehrer Weigelt von der Technischen Hochschule mit einem Personenkraftwagen auf der Staatsstraße beim Ritter gut Nöthnitz, kurz nach der Einmündung der Umgehungsstraße. Weigelt kam von Possendorf und befand sich auf der Fahrt nach Dresden; dabei ist er gegen einen Strahenbaum gefahren, wo durch sich stein Fahrzeug überschlug. Weigelt wurde tot neben seinem Wagen aufgefunden und nach der Leichenhalle von Possen- dorf übergeführt, nachdem die Unfallkommisston und die Kriminal abteilung Dresden ihre Erörterungen angestellt hatten. Der stark beschädigte Wagen mußte abgeschleppt werden. Dresden. Ein größerer Brand machte in der Nacht zum 27. September der Feuerwehr lebhafte Arbeit. In einer in der Südvorstadt gelegenen Waffelfabrik war im Kesjelhause ein Feuer ausgebrochen, das sehr schnell auf den Fahrstuhl schacht, auf Türen, Fenster und Verpackungsmaterial über gegriffen hatte. Mit mehreren Schlauchleitungen mußte dem Brande zu Leibe gegangen werden. Chemnitz. Wie das Kriminalamt mitteilt, sind in Chemnitz zwei jüngere Arbeiter und ein älterer Angestellter wegen Hehlerei festgenommen worden. Sie haben einen größeren Posten Wolfram-Erze von bedeutendem Werte, der aus einer Fabrik in Roßwein gestoylen worden ist, verschoben. 351 Kilo des Erzes konnten in Hamburg beschlagnahmt werden. Die Erörterungen über die Diebe sind noch nicht abgeschlossen. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pekikzeile 20 Reichspfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennige 2^8- -FS ^2» S-Ls kleine Aenderungen wie vorliegend einstimmig angenommen wurde. Auf Befragen waren alle anwesenden Kegler für die Gründung eines Verbandes, man taufte ihn „Kegler-Ver band Dippoldiswalde", er soll am 1. Oktober in Kraft E treten. Anschließend dankte Mieth Kegelbruder Scholze für seine reiche Arbeit beim Aufstellen der Statuten. Als Beitrag «inschl. der Bundesbeiträge setzte man 7.20 RM. pro Mitglied und Jahr fest. Von ppssioen Mitgliedern soll ein Beitrag von 12 RM. erhoben werden, verwitwete Frauen dagegen sollen 2 RM. Jahresbeitrag zahlen. Auf Anregung einiger Kegler sott der Verband beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen werden, was nach längerer Aussprache gegen Naumann und Sportwart Bruno Lantzsch sowie Kegelbahn- . Baumeister Otto Holste, Dresden, welcher auch die meisten Bahnen im hiesigen Bezirk in den letzten Jahren erbaut hat, auch die im Bahnholei. Geschäftsführer Naumann entschul digte sich, daß seinetwegen die Versammlung um acht Tage verschoben worden sei, weil er mit noch anderen Vertretern zu dieser Zeit in Aussig zu einer Verbandsgründung gewesen sei. Er wünschte den Beratungen guten Erfolg. Hierauf erhielt Kegelbruder Scholze vom Klub „Bamüh" das Wort zum Verlesen des Statuten-Entwurfs, der bis auf einige nur durch 40 Mann. Einberufer war der Vorsitzende des ältesten hiesigen Kegelklubs „Fidelio", Fritz Mieth. Erschienen waren als Vertreter des Sächs. Bundes Geschäftsführer A. ^3 MS ,Ä Mitei« für morgen: Meist schwache Winde aus Ost bis Nord, nur vorüber gehend verstärkte Bewölkung, Neigung zu Nebelbildung. Nach sehr kühler Nacht tagsüber mäßige Erwärmung. Wttse« BUM emhsurse amMche» BekaaukmachUNgr» öe» «mkshaupkmasnschast, »es Amtsgericht« der Lustscklffährt regsten Anteil und hoffe, daß sie zu einem Schnellverkehrslnstitut werden möge. Durch das Ueverfliegen des Erdballs habe „Gras Zeppelin" der Welt gezeigt, daß Kutscher Wagemut noch nicht vergangen sei. Oberbürgermeister Dr. Kühn entbot im Namen der Stadt Reichenbach herzliche Willkommensgrüße. Anschließend wurde Dr. Eckener ein Ehrentrunk überreicht. Weitere Will- kommensgrü^c entbot der Vorsitzende des Deutschen Luft fahrtoerbandes Reichenbach, Kaufmann Tela e-Mylau, da bei versichernd, daß im Vogtland weitergearbeitet werde zum Wohle der deutschen Luftfahrt. Er schloß mit einem Hoch auf die deutsche Luftfahrt und ihren Ehrenpräsidenten Dr. Ecke ner. Dieser dankte herzlich für den festlichen Empfang und betonte, daß aus den Zehntausenden von Zuschriften aus dem sächsischen Volk so recht hervorgehe, welches Interesse man der Luftschiffahrt entgegenbringe. Der herzliche Empfang nichi nur in Reichenbach, sondern auch beim Ueberfliegen bei Städte und Gemeinden Westsa'chsens sei ein rührendes Er lebnis gewesen, und auch er freue sich, die vogtländische Be völkerung begrüßen zu können, und er erinnere sich gern der Spenden, die für den Aufbau des Luftfahrtwesens aus dem Vogtland eingegangen sind. Er hoffe, daß man dem deut schen Volk bald wieder den Platz einräume, den es bean spruchen kann. — Kaufmann Telge ehrte Dr. Eckener und seine Mannschaft durch eine Erinnerungsgabe, bestehend aus Erzeugnissen der vogtländischen Stickereiindustrie. — Nach einem halbstündigen Aufenthalt flog das Luftschiff, nochmals stürmisch begrüßt, mit 28 Passagieren über Plauen und Hos seinem Heimatshafen zu, wo es um 7 Uhr abends glatt lan dete. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Ein schöner Tag mit Sonnenschein — früh klare Luft, nachmittags aber viel Dunst — war der gestrige Sonntag. Der Verkehr — es waren döch auch Ferien — war verhältnismäßig rege. Besonders war noch ein reger /Zuzug nach dem Gebirge, das in seiner herbstlichen Schön- f heil dem Wanderer herrliche Landschaftsbilder bietet. Der Autoverkehr war lebhaft, erreichte aber nicht den manch vor hergegangenen Sonntags. Dippoldiswalde. Am Sonnabend wurde im Flur einer hiesigen Gastwirtschaft von einem dort stehenden Fahrrade ein Mantel gestohlen. Der Täter wurde später in einer anderen Gastwirtschaft angetroffen; dort konnte ihm der Mantel wieder abgenommen und dem Eigentümer zurückgegeben werden. Dippoldiswalde. In der Nacht zum 28. September wurden von einem Felde in der Nähe der Schwarzbach einem Guts besitzer W. aus Obercarsdorf mehrere Zentner Kartoffeln ge stohlen. Wie festgestellt werden konnte, sind die Kartoffeln in Säcke gefüllt, über die Schwarzbach getragen und auf einem Handwagen in der Richtung der Siedlung abbefördert worden. Sachdienliche Meldungen werden an den Gendarmerieposten Dippoldiswalde erbeten. Dippoldiswalde. Einen recht dummen Spaß, der für den Täter noch üble Folgen haben wird, erlaubte sich der Ar beiter Herbert Hofmann, wohnhaft in der Siedlung. Vor 3 Wochen eingagierte er 2 Musiker aus Glashütte, die zu seiner am 27. September in Reichstädt 107 stattfindenden Hochzeit aufspielen sollten. Die Musiker trafen auch ein, mußten aber seststellen, daß an genannter Stelle Hofmann gänzlich unbekannt und auch von einer Hochzeit nichts bekannt war. Der Täter sieht nun einer Bestrafung entgegen. Dienstag, am 30. September, oorm. 10 Uhr, sollen Im ge richtlichen Versteigerungsraume Teilbestände einer Drogenhandlung sowie vormittags 10 Uhr in Hirschbach (Gasthof) versch. Wohnungsmöbel, Bette«, 1 Klavier, 1 Handdrehmangel, 1 Halbverdeckwagen, 1 elektr. Motor, 1 Bnttermaschine, 2 kompl. Kutschgeschirre (Silber plattiert) öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werben. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Mppoldiswalde. Die neuaufgestellte Sparkassenordnung für die Zweckverbands- Sparkasse ist vom Ministerium des Innern genehmigt worden. Diese Ordnung liegt bis mit 14. Oktober 1930 Im Geschäfts lokale der Sparkasse in Reinhardtsgrimma Nr. 38 zur Einsicht nahme aus. Reinhardtsgrimma, am 27. September 1930. Der Zweckverband für die Sparkasse Reinhardtsgrimma mit Nachbarorten König, Vorsitzender Reichenbach. In Anwesenheit von weit über 100 OAl Personen fand am Sonntag die Landung des Luftschiffes „Graf Zeppelin" auf dem Flugplatzgelände bei Brunn statt. Dank der umfassenden Vorbereitungen vollzog sich die An fahrt der vielen Tausende von Fahrzeugen und der Abmarsch der Massen völlig geordnet. Für die Absperrmaßnahmen sorgten etwa 550 Polizeibeamte aus Dresden, Leipzig, Chem nitz und Zwickau und etwa 100 Feuerwehrleute. Das Luftschiff war kurz nach 8 Uhr in Friedrichshafen auf-iestiegen und traf gegen 2 Uhr über dem Landungsplatz ein. Der erste Landungsversuch mißglückte wegen der starken Bodenwinde. Der Luftriese überflog zweimal den Platz, über all mit stürmischen Hochrufen und Tücherschn enken begrüßt. Punkt 2,45 Uhr lag das Luftschiff fest und wurde von etwa 250 Mann der Svortverbände aus Reichenbach gehalten Während die Passagiere, insgesamt 56, das Luftschiff ver ließen, wurde Dr. Eckener von Ministerpräsident Dr. Schieck begrüßt. Anwesend war auch Innenminister R i ch- t c r. Der Ministerpräsident hieß das Luftschiff und seine Wannschaft im Auftrag der Regierung und des sächsischen Volkes willkommen und führte aus: Der Luftriese stelle die Verkörperung des deutschen Aufbavwillens dar. Die Freude sei besonders groß» weil es die erste Lautung eines Zeppe lins auf sächsischem Boden sei. Das sächsische Land habe an der Entwicklunq des Lebenswerkes des Grafen Zeppelin im mer regsten Anteil genommen. Er miste sehr wohl, daß es der rastlosen Tätigkeit der bewährten Mitarbeiter des Grafen Zeppelin zu verdanken fei, daß dessen Werk auch nach dem Kriege wieder wie ein Phönix aus der Asche erstanden sei. Sachsen und seine Regierung nehme an derWelterentwicklung HZA Lr? 2 n» Q 2. eiheritz-Zettung Tageszeitung sm- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-ederg «.L