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WirtschMMgen Io Eens Ausschuhsihung des Völkerbundes Genf, 30. September. Der Wirtschaftsausschuß der Völkcrbundsversammlung hat den von de Michelis erstatteten Bericht mit den von ver schiedenen Delegationen gewünschten Blenderungen, die sich insbesondere ans die Warschauer Konferenz, auf die Meist begünstigung und aus das Dumping beziehen, angenommen. Eine längere grundsätzliche Aussprache knüpfte sich an den Schlußpassus des Berichtes an, worin der Wunsch aus gesprochen wird, daß das im Frühjahr dieses Jahres ab geschlossene Wirtschaftsabkommen von möglichst vielen Staa ten ratifiziert und von den Nichtunterzeichnern wenigstens tatsächlich durchgeführt werde Der französische Handels minister Flandin erklärte, die Haltung der britischen Domi- niens sei widerspruchsvoll und drohe, das ganze Wirtschafts werk des Völkerbundes zu zerstören Die Vertreter der Do- miniens wäre schlwßlicb damit einverstanden, daß ihre Vor behalte nicht in den Bericht, sondern lediglich in das Sitzungsprotokoll ausgenommen werden Zu den Ausführungen der Entschließung über die Schaffung eines ständigen Schlichlungs- und Schiedsgerichls- organes für internationale Wirtschaftsfragen wiederholte der deutsche Delegierte den Vorbehalt, daß Deutschland das Täkigwerden eines solchen Schiedsgerichtes erst nach dem Inkrafttreten des vorgesehenen mehrseitigen Handelsver trages anerkennen werde. Für die jetzigen zweiseitigen Handelsverträge seien die erforderlichen Organe vorhanden. Diesem deutschen Vorbehalt schlossen sich der Vertreter Un garns und der Schweiz an, mährend sich der französische Handelsminister dagegen aussprach. Nt. Curtius imd Benesch besprechen die Prager Zwischenfälle. Genf, 30. September. He wir erfahren, fand Montagvormltlag eine län ger- Besprechung zwischen Dr. Curtius und dem tschecho- skvakfcheu Alchenminister Benesch statt. E» verlautet, daß M dieser Unterredung u. a. die Vorgänge in Prag, wegen Kren der deutsche Gesandte Dr. Loch bereits eine RÜck- Müche mft dem Stellvertreter des Ministers de» Auswärti- Fril, Dr. Kroftä, hafte, zur Spräche gekommen sind. Vie BehMwng der NeMlüelchwerde Der Völterbundsrat wird im Laufe der Woche die Be schwerde der Memelländer über die Verletzungen des Me- melstgtuts durch die litauische Regierung und den litauischen Gouverneur im Memelgevlet behandeln. Zn der Zwifchenzesk fiad-y noch Besprechungen zwischen dem Berichterstatter, der deutschen und der litauischen Delegation stäft, die hauptsächlich der Unterrichtung des Berichterstatters, der dem Rat einen Vorschlag zv unter breiten hat, dienen. Die Memelländer wünschen, daß unter allen Umständen jetzt zunächst di« ungehinderte Neuwahl des Landtages, die für den Ist. Oktober festgesetzt ist, und deren Vorbereitung und Durchführung der litauische Gouverneur im Memelgebiet namentlich dbrch eine scharfe Handhabung der Pressezensur beeintxWsgt, sichevgestellt werde. MäleulMS - Strelih «M leWöndis Gegen den Anschluß an Preußen Berlin, 30. September. Hu der Frage des Anschlusses Mecklenburg-Strelitz' an ^reimen erklärte der Vorsitzende der Ortsgruppe Schönberg ^es Verbandes für Handwerk und Gewerbe, Landtagsabge ordneter Vierig, daß die deutschnationale Fraktion m« An sicht vertrete, daß Mecklenburg-Strelitz seine Selbständigkeit .rhalten könne, wenn nur die notwendigen Einsparungen -m Staat oorgenommen würden. Außerdem hätten sich außer den zehn deutschnationalen Abgeordneten noch aus dem demokratischen Lager Dr. Hu- staedt und der Abgeordnete Schneider zu dem ablehnenden Antrag bekannt, so daß damit das erforderliche Stimmen drittel gesichert sei, um den Anschluß zu verhindern. Die ArbeUseinlchrSuluug bei der Reichsbahn Berlin, 30. September. Zu den Verhandlungen zwischen Reichsi-ohnverwaltunz und Eisenbahngewerkschaften über die notwendigen Ein- phränkungen auf personellem Gebiet erfahren wir folgenoes: Um planmäßige Entlassung von Arbeitern in größerem Um fange in der Bahnunterhaltung und in den Werkstätten zu vermeiden, hat di« Reichsbahnhauptverwaltung mit den Ge werkschaften für das Vierteljahr Oktober bis Dezember 1630 folgende Vereinbarung getroffen: 1) Die Arbeitszeit in d^r Bahnunterhaltung wird im Monat Oktober 1930 von 9 aus 8 Stunden herabgesetzt. Auß"' "" wird im November 1930 eine Feierschicht eingelegt werden. 2) In den Reichsbahnaus- besserunaswerken werden in den Monaten Oktober bis De zember 1930 je 1,66 Feierschichten, gleich insgesamt -10 Ar beitsstunden eingelegt werden. Die Arbeitszeit bleibt von 8Zs auf 8 Stunden gekürzt. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft bekundet durch den Abschluß dieser Vereinbarung ihr ernstliches Bestreben, plan mäßige Entlassungen von Arbeitern m größerem Um fange in der Bahnunterbaltung und den Ausbesserungswer ken in der Zeit vom 1. Oktober 130 bis 31. Dezember 1936 zu vermeiden und wird das gleiche auch für die Zeit bis zum 31. März 1931 zu erreichen bestrebt sein. Sollte es sich herausstellen, daß gleichwohl nach dem 31. Dezember 1936 Entlastungen erforderlich werden, so rechnet die Deutsche Reichsbahngesellschaft auf die grundsätzliche Bereitwilligkeit der Gewerkschaften, zur Vermeidung von Entlassungen nö tigenfalls durch weitere Vereinbarungen mitzuwirken. Ob wohl der Reichsbahn durch die Arbeitsstreckuna eine ratio nelle Betriebsführung erschwert wird, hat sie sich doch dazu im Interesse des Personals und zur Vermeidung einer Er höhung der Arbeitslosenziffsr entschlossen. Drohungen gegen die Deutschen in Viola Bielitz-Biala, 30. September. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurden >n ! Bielitz-Biala an allen Straßenecken, Litfaßsäulen sowie an deutschen Geschäften Flugblätter angeklebt, die eine Auffor derung an alle deutschen Firmen enthielten, binnen vier Ta gen von allen Geichästsschildern und Plakaten die deutschen Aufschriften zu entfernen, andernfalls es zu einer gewalt samen Entfernung kommen würde. Die Flugblätter und anonym gehalten, auch die Druckerei ist nicht angegeben. Besonders schwere Drohungen enthielten die Flugblätter ge> > gen die deutschen Zeitungen, denen Gewaltmaßnahmen in ! Aussicht gestellt werden. Die deutschen politischen Organisa- § tionen haben sofort Maßnahmen ergriffen, um der Gefahr , j entgegenzutreten. BoWche ErenMkderungen j Warschau, 30. September j In Thorn fmrd am Sonntag eine Tagung der national- - demokratischen Partei statt, an der Roman Dmowski, - General Haller, der ehemalige Außenminister Seyda ' und der jetzige Vorsitzende der Sejmfraktion Rybarski j teilnahmen. Etwa 5000 Personen waren anwesend. In einer > Entschließung wird zunächst die Verteidigung der Wesf- ! grenze gefordert. Dann wird darauf hingewiesen, daß Ar- ! mee und Gericht nicht zu innerpolitischen Zwecken miß- ! braucht werden dürfen, und energisches Vorgehen gegen die Minderheiten verlangt. Einen breiten Raum nimmt in der , Revolution die schwere Wirtschaftslage Polens ein. Die Gärung in der Ukraine Bombenanschlag. — Schließung ukrainischer Schulen. ! Warschau, 30. September. j Die Lage in Ostgalizien Hal sich weiterhin zugespitzt, j j In Darochow in der Bähe von Lemberg wurde auf einem i j katholischen Friedhof, der sich neben der Kirche befindet, ein - vombenattentat verübt. Unbekannte Täler warfen eine § ; Granate, die explodierte und 13 Personen verwun- s dete. Zwei Verdächtige wurden verhaftet. Zu gleicher - Zeit meldet die polnische Presse Brandstiftungen aus verschiedenen Orten. In Stanislau wurden im Zusammenhang mit der - Liquidierung der pfadfinderverbände 13 Personen verhaftet, > darunter 2 Richler des polnischen Gerichtes, zu deren Ver- ! - Haftung die Erlaubnis des Appellationsgerichls in Lemberg : einaeholt werden muhte, dann ein Rechtsanwalt, ein Apo- - ! lheker und einige Lehrerinnen. Das Schulkuratorium in Lemberg hat die Schließung der ukrainischen Gymnasien in Tarnopol und Rohatyn - angeordnet. Der Kultusminister kündigt in einem In terview, das er der polnischen Telegraphenagentur gab, die Schließung aller derjenigen ukrainischen Schulen an. deren Zöglinge irgendwie an Sabotageakten beteiligt sein sollen. ErenzreMon — für Ungarn Lin Entgegenkommen der Tschechoslowakei Budapest, 30. September. Führende ungarische politische Persönlichkeiten äußerten sich über Erklärungen des Präsidenten Masaryk bezüglich der Möglichkeit einer Grenzreoision zwischen der Tschecho slowakei und Ungarn. Die Aeußerungen sind im allgemeinen höflich zurück haltend, und es wird in ihnen betont, man müsse sich nach den Erfahrungen der Vergangenheit auf einen ab wartenden Standpunkt stellen. Der Abgeordnete der Regierungspartei, Erdelyi, erklärt, Ma- - saryk wisse wohl, daß Frankreich die Tschechoslowakei nicht ! ewig werde schützen können. Dieser Umstand zusammen : mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten habe ihn wohl zu diesen : Aeußerungen veranlaßt. Der Präsident des Abgeordneten- j Hauses, Puky, der Präsident des Auswärtigen Ausschusses ' des Abgeordnetenhauses, Pekar, uns der Führer der Libera len Partei, Abgeordneter Rassay, verweisen darauf, daß Ungarn durchaus keine aggressiv« Politik gegenüber der Tschechoslowakei verfolge. Sollte in der Tschechoslowakei tatsächlich der Wunsch nach einer Annäherung an Ungarn Ziehen, so würde er auck in Ungarn entsprechendes Ent- <- ^kommen finden. Neuer Vel-Standal io Walhiuatoo Korruption hoher Behörden? - Washington, 30. September. ! Einer der Abteilungsleiter des General-Landamtes im s - Departement des Innern, Ralph Keller, hat sein Rücktritts- i gesuch eingereicht. > In seinem Rücktritlsschreiben beschuldigt er das De- ! parlement des Innern, einflußreichen petroleumgesellschas- - ten unzulässiger Weise erlaubt zu haben, das Recht auf weite Oelfelder in den Staatsdomänen zu erwerben, deren Wert 40 000 Millionen Dollar geschätzt wird. ' HandgranateuanWag in Wolmirsleben j Magdeburg. Der der Sozialdemo* atlschen Partei ange hörige Arbeiter und Gemeindevertreker Werner Hartung aus Wolmirsleben versuchte am Sonntugabend die in Wol mirsleben gelegene Gerbersche Gastwirtschaft, deren Inhaber ; namens Gerber der Führer der Nationalsozialisten in wol- j r irsleben ist mit einer ha-Granate in die Luft zu spren- i gen. In der Gastwirtschaft befand sich neben 15 anderen ' i Personen auch Kaufmann Karl Stender. Ls entstand ein ' ! wildes Ringen, bei dem der Gemeindeverkreter Hartung ein« j zweite Handgranate ergriff und auf Stender einschlug. Der , Täter wurde verhaftet. Zwischen Gerber und sozialdemokra- tischen Parteigängern war es schon öfters zu Reibereien und Tätlichkeiten gekommen. ; Aus den Nachbargebieten Erfurt. Durch die Festnahme einer gefährlichen Ein- l brecherbande in Stuttgart konnten auch mehrere größere Ge- f schäftseinbrüche in Erfurt ihre Aufklärung finden. Die s i e benköpfige Bande stammt aus Beuchen und Katto- witz, wo sie auch ihren Sitz und ihre Hehler hatte. Die Hehler haben das in Deutschland gestohlene Gut sofort über die Grenze geschmuggelt. Die Festgenommenen konnten bisher in 76 Fällen überführt werden, große Geschäfts- und Kassen einbrüche in den größeren Provinzstädten ausgeführt zu haben. Halle. Dem kommunistischen Mitglied des Provinzial- lusschusses Gutjahr Ust vom Minister des Innern durch ein Schreiben mitgeteilt worden, daß er sich seines Amtes als Mitglied des Provinzialausschusses als unwürdig erwiesen habe, weil er Mitglied der Kommunistischen Partei sei und )ie Massen zum Steuerstreik ausgefordert Hobe. Ein Diszipli narverfahren gegen ihn sei eingeleitet worden. Roßlau (Anwalt). Etwa zehn Kilometer unterhalb von Roßlau herrscht ictzt rege Bautätigkeit. Es wird dort das Hyuptrohr der Gasfernleitung Magdeburg—Leipzig in das Elbbett versenkt. Das zu versenkende, etwa 250 Meter lange Rohrteil wird, sobald die Spitze das Wasser erreicht aus einem Floß abgefangen und getragen, bis es die richtige Lage hat. Hierauf wird das Rohr durch Hebezeuge, die an Pfosten in die Elbe geramn.t werden, in eine Rinne gesenkt, die 2 Meter tief geht. Am Tage der Rohrlegung wird die Schiffahrt unterbrochen werden müssen. Hildburghausen. Der Mörder des Dienstmädchens Gras hat ein vollständiges Geständnis abgelegt und zugegeben, daß er mit der Absicht hierher gekommen sei, das Mädchen zu be seitigen. Es handelt sich hier also um einen vorsätzlichen Mord und nicht um einen Totschlag. Durch die Sektion der Leiche wurde einwandfrei festgestellt, daß das Mädchen den Tod durch Erwürgen gefunden hat. Der Mörder ist ins Meinin ger Bezirksgefängnis gebracht worden. Herzberg (Elster). Das anhaltende Anschwellen der Ar beitslosenziffern im Kreise Schweinitz veranlaßte die Einbe rufung eines außerordentlichen Kreistags, auf dem alle Frak tionen einstimmig den Vorschlag des Kreisausschusses zum Beschluß erhoben, daß der Kreis sich an Notstandsarbeit-m, die von Gemeinden vorgenommen werden, mit 50 Prozent der entstehenden Löhne beteiligt. Bedingung ist jedoch, daß es sich um Arbeiten handelt, zu deren Ausführung die Ge meinden gesetzlich nicht verpflichtet sind, und daß die Zahl der Arbeitslosen in einer Gemeinde und deren Umgebung in angemessenem Verhältnis zu dem Umfang der Arbeiten selbst steht. Zur Durchführung dieses großzügigen Programms werden mehr als 100000 RM aufgewend-t werden müssen, eine für den armen Kreis Schweinitz sehr beträchtliche Summe. Gera. Sonnabend vormittag ereignete sich auf dem Geraer Südbahnhof ein sehr glimpflich verlaufener Eisen bahnunfall. Eine Rangierlokomotive, deren Führer wahr scheinlich das Haltesignal überhört hatte, schob einen Wagen über den Prellbock hinaus bis auf den Bahnsteig. Wagen und Maschine wurden ineinander gepreßt. Der Güterwagen sprang auf den Bahnsteig hinaus und stürzte in das Häns chen eines Fahrstuhlaufzuges. Lokomotive, Wagen und Fahrstuhl sind so ineinandergeschoben, daß sie auseinander- geschweißt werden müssen. Es ist ein Wunder zu nennen, daß Menschenleben dabei nicht zu Schaden gekommen sind. Wirtschaftsumfchau Wahlresultok und Börse. — Reparationslast und welk fchicksal. — Verhängnisvolle Folgen des Ruhrschiedsspruch» Deutsch-englischer kohlenkamps. Die Sensationsmacherei, die ein Teil der Berlinei Boulevardpresse im Anschluß an den Ausgang der Wahl betrieben hat, ist nicht ohne ungünstige wirtschaftliche Folge, geblieberi und hat insbesondere die Börse stark beunruhigt So widerspruchsvoll und unsinnig jedem ruhigdenkende, Menschen im In- und Auslande die Gerüchte von einer» Putsch der Nationalsozialisten erscheinen mußten, so fände» sie doch in der Wallstraße eine, wenn auch beschränkte Rs sonanz und führten zu einer Erschütterung des Vertrauens besten erste Anfänge sich im Laufe der letzten Wochen geradc bemerkbar gemacht hatten. Weit schlimmer als die Wlrkum dieser verantwortungslosen Alarmnachrichten im Inland? war indessen die im Auslande. Englische, französische uni amerikanische Zeitungskorrespondenten, die bekanntlich durch weg mit den deutschen Verhältnissen nicht besonders ver traut sind, kabelten die Sensationsnachrichten in die ganz, Welt hinaus, und groteskerweise tauchte an der Newyorkec Börse bereits das Gerücht auf, daß sich ganz Deutschland in Hellem Aufruhr befinde. Kein Wunder, daß man untec diesen Umständen die Sicherheit der deutschen Werte als in höchsten Grade gefährdet ansah und daß an allen maßgeben den ausländischen Plätzen umfangreiche Verkäufe in deut schen Aktien und Renten erfolgten. Natürlich blieb dies« Baisse in deutschen Werten nicht auf die ausländischen Plätzi beschränkt, sondern sie hatte ihrerseits wiederum umfang« reiche Abgaben des Auslandes an deutschen Börsen zm Folge. Das prozentweise Zurückgehen der maßgebende» deutschen Staatsrenten, Industrie- und Agrarobligationei innerhalb einer einzigen Börse stellt sich als die schwerst« Folge der oben charachterisierten Sensationsmacherei dar Die wirklichen Schwierigkeiten der deutschen Wirtschafts läge und die eigentlichen Gründe der Weltwirtschaftskrisi werden durch derartige törichte Manipulationen leider immer aufs neue verschleiert, und es wird der Blick von den wesend lichen Dingen abgelenkt. In England beginnt sich erfreu licherweise immer mehr die Erkenntnis durchzusetzen, das einer der wichtigsten Gründe nicht nur der deutschen, sonder» auch der Weltwirtschaftskrise in den deutschen Tributlastei besteht, welche die normale Kapitalverteilung im internatio nalen Verkehr empfindlich gestört haben. Seit Jahren Hauck sich infolge der Tributleistungen Deutschlands einseitig Go« und Kapital in den Vereinigten Staaten und Frankreirs auf, ohne daß es von dort erneut den Zwecken allgemeine« Weltprobuktion zugeführt wird. So ist den Rohstoffländer» die Kapimlgrundlage eines geordneten Güterabsatzes ge nommen. Der dadurch ausgeloste Preisdruck auf den Roh- stoffmärtten nützt aber mit seiner Verbilligung der Wirt schaftsprodukte auch den Industriestaaten nichts, weil ihr« Verkaufsaussichten wieder unter der Kaufkraftverminderung in den Ursprungsländern leiden. Während jedoch normaler weise eine zu starke Warenerzeugung durch nur vorüber gehende Kapitalentziehung und darauffolgenden Preisabba» unter Erhaltung der allgemeinen Warenaufnahmefähigkeit von vornherein die Keime zu einem neuen Konjunkturanstiel